Kitabı oku: «Die erste Durchquerung Australiens», sayfa 3
HODGSON UND CALEB GEHEN NACH MORETON-BAY ZURÜCK
November 3. – In der vergangenen Woche war es während des Tages drückend heiß, dagegen in der Nacht öfter außerordentlich kalt gewesen. Zwei oder drei Stunden vor der Dämmerung und eine Stunde nach Sonnenuntergang war es gewöhnlich angenehm, besonders innerhalb des Wirkungskreises eines lustigen Zypressfichten-Feuers, das die Luft mit dem angenehmen Duft des brennenden Harzes erfüllte.
Jetzt war es mir auf eine schmerzliche Weise klar geworden, dass ich in meinen Berechnungen zu sanguinisch gewesen war, wenn ich hoffte, stets eine hinreichende Menge Wildbret zu finden, um meine Begleiter mit animaler Kost versorgen zu können, und dass der Mangel desselben unsere Mittel und Kräfte sehr beeinträchtigen musste. Auch waren wir genötigt gewesen, eine bedeutendere Menge von unserem Mehl zu gebrauchen, als ich es wohl gewünscht hätte, und ich sah klar, dass meine Reisegesellschaft, die ich bei meiner Ankunft in Moreton-Bay nur mit Widerwillen vergrößert hatte, für unsere Vorräte zu bedeutend war. Ich eröffnete deshalb meinen Begleitern, dass es absolute Notwendigkeit sei, unsere Zahl zu verringern. Alle schienen indes gleiches Verlangen zu tragen, die Reise fortzusetzen; deswegen war es billig, dass die, die sich zuletzt uns angeschlossen, uns verließen. Herr Gilbert jedoch, der dieser Anordnung zufolge hätte zurücktreten müssen, fand einen Ersatzmann in Herrn Hodgson, der wohl unter den anhaltenden Beschwerden am meisten gelitten hatte, sodass er und Caleb, der amerikanische Neger, sich auf ihre Rückkehr nach Moreton-Bay vorbereiteten. Zuvor unterstützten sie uns jedoch beim Schlachten eines Ochsen, dessen Fleisch wir in Streifen schnitten und an der Sonne trockneten. Dieser unser erster Versuch, von dessen Gelingen der Erfolg unserer Reise abhing, erhielt uns während seines Verlaufs in einem Zustand der größten Aufregung. Es glückte indes zu unserer großen Freude und flößte uns Vertrauen für die Zukunft ein. Der kleine Stier gab uns 65 Pfund getrocknetes Fleisch und ungefähr 15 Pfund Talg. Die Operation schloss damit, dass wir unseren Gefährten Lebewohl sagten, und obgleich unser Besitztum um zwei Pferde vermindert wurde, überließ uns Herr Hodgson den größten Teil seiner eigenen Vorräte. Die tägliche Ration der Gesellschaft wurde nun auf vier Pfund Mehl mit drei Pfund trockenen Fleisches festgesetzt, was wir vollkommen hinreichend fanden, uns unsere Kräfte zu bewahren.
Sooft es notwendig war, einige Zeit an einem Ort zu bleiben, verursachten uns unsere Ochsen und Pferde große Unruhe; sie wollten beständig in der Richtung, aus der wir gekommen, zurück, und häufig mussten wir sie fünf, sieben, ja selbst zehn Meilen weit wiederholen.
Am 30. Oktober wurden wir aus dem Busch von Eingeborenen angerufen; aber mit einer Ausnahme ließen sie sich nicht blicken. Dieser Mann kannte einige englische Worte und sprach den Dialekt der Darling-Dünen. Er schien mit der Gegend um Jimba bekannt zu sein und bat um die Erlaubnis, in unser Lager kommen zu dürfen. Diese gab ich ihm indes nicht. Sie liefen, als sie uns unsere Gewehre ergreifen und zwei Pferde aus dem Lager bringen sahen, in den Busch zurück.
Am 3. November besuchten sie uns wieder und unterhielten sich mit uns auf sehr freundschaftliche Weise, zeigten uns in einem der nächsten Baumstämme Honig, unterstützten uns beim Ausschneiden desselben, aßen auch etwas davon und baten uns um Tabak. Es war uns indes nicht möglich, ihnen Geschenke zu machen, da wir in jeder Hinsicht sparsam sein mussten. Besonders bewunderten sie unsere roten Decken. Beim Erblicken eines Degens wurden sie von Schrecken ergriffen und baten zitternd, ihn in die Scheide zu stecken. Sie erstaunten über das Ticken der Uhr und die Bewegung ihrer Räder. Größtenteils waren es junge Männer von freundlicher Gemütsart und gefälligem Äußeren. Die Kinder blieben in einiger Entfernung; Frauen sah ich nur zwei.
Ein Eingeborener
Ihren Angaben zufolge erstreckt sich der Busch bis zu dem Condamine.
Der Busch war in allen Richtungen von Spuren der Kängurus durchkreuzt, von denen wir indes keines zu Gesicht bekommen konnten.
Zur Erinnerung an unsere Beschäftigung nannte ich den Creek Dried Beef Creek.
November 5. – Nahe an unserem Lager bemerkten wir das Grab eines Eingeborenen. Es war ein einfacher, konischer Sandhügel, der über dem von den Wilden wahrscheinlich in einer hockenden Stellung zusammengedrückten Leichnam errichtet war. Da es aber unser Zweck und Vorteil erheischten, ruhig und ohne den Eingeborenen zu Ärgernissen Anlass zu geben, zu reisen, zerstörten wir es nicht. Bemerkenswert ist es indes, dass wir während unserer ganzen Reise mit Ausnahme eines Schädels, den ich in einem späteren Abschnitt erwähnen werde, nie wieder Gräber oder auch nur Überreste von Schwarzen antrafen. In der Nachbarschaft unseres Lagers befanden sich mehrere isolierte konische Hügel.
November 6. – Die Anordnung, nach der unsere Ladungen verpackt waren, setzte mich in den Stand, stets einen meiner Begleiter, dem es besonders viel daran lag, reiten zu lassen. Im Sommer, als es regelmäßig schön war und kein Gewitter die Atmosphäre abkühlte, wurden, als wir den Condamine verließen, die Beschwerden des Wanderns während des Tages sehr drückend. Von Jimba waren wir mit wenigen unbeladenen Pferden aufgebrochen, die uns nur erlaubten, abwechselnd zu reiten; als sich aber der Bestand unserer Vorräte nach und nach verringerte, bestieg einer nach dem anderen sein Pferd, und an diesem Tag hatte ich die Freude, jeden von uns beritten zu sehen.
Feuerbestattung
Wir setzten längs des Flusstals ungefähr zehn Meilen unsere Reise fort. Buchsbaum- und Apfelbaum-Ebenen lagen zu beiden Seiten des Creeks, der nun die Bezeichnung ›Fluss‹ verdiente und von mir Dawson genannt wurde, in Anerkennung der freundlichen Unterstützung, die ich von R. Dawson Esq. erhalten hatte.
November 7. – Die Gegend war außerordentlich schön, das Tal von zwei oder drei Meilen Breite mit üppigem Gras, hier und da mit Apfelbäumen, Wassergummi und Bastard-Buchsbäumen bewachsen.
Wild war sehr zahlreich. Herr Gilbert trieb ein großes Känguru auf, eins von denen unter dem Namen »Alter Mann« bekannt, das in einem Wasserloch Zuflucht suchte und dort erlegt wurde, leider aber mit dem Verlust von zwei oder drei Känguruhunden, die tödlich verwundet worden waren. Als wir uns zum Mittagessen gesetzt hatten, kam ein halb ausgewachsener Emu langsam auf uns zu, als habe er wissen wollen, was wir an seinem einsamen Aufenthaltsort zu tun hätten. Unglücklicherweise wurde er durch das Bellen unseres kleinen Dachshundes erschreckt und entkam in das nächste Dickicht.
November 8. – Wir folgten dem Dawson abwärts. Vielleicht vier Meilen von unserem Lager vereinigte er sich von Nord-Ost her mit einer Reihe Weiher. In der Regenzeit ist wahrscheinlich das ganze Tal mit Wasser bedeckt. Wir bemerkten oft die Zeichen der von den Bergen herabfließenden Ströme.
November 10. – Der Fluss teilte sich in einzelne Arme, die mit den seichten Gräben der von den Hügeln hier und da herabkommenden Ströme das ganze Tal mit einem Gewirr von Kanälen durchzogen, aus dem wir uns nur mit der größten Schwierigkeit herauswinden konnten. »Einen solchen Fluss habe ich in meinem Leben noch nie gesehen«, sagte mein schwarzer Charley.
In der Lagune wurden große Fische bemerkt. Muscheln waren immer häufig. Die Gunyas der Eingeborenen sahen wir überall, obgleich sich kein solcher zeigte … Hier war es, wo ich auf den dürren Hügeln zum ersten Mal eine Bauhinia entweder als Strauch oder als kleinen dicht belaubten Baum mit gespreizten Ästen antraf. Ihre Schoten waren flach, von abgestumpfter Form, fast einen Zoll breit und drei bis vier Zoll lang …
Bis zum 14. November folgten wir dem Dawson abwärts … Ich machte es zur unabänderlichen Gewohnheit, das Fleisch, das nach dem Verbrauch der Tageskost übrig geblieben war, zu trocknen. Es trug viel dazu bei, unser vorrätiges Fleisch zu schonen und das Leben unserer Ochsen zu verlängern. Die größte Sparsamkeit war notwendig, denn wir waren beständig Verlusten ausgesetzt, welche durch die Ochsen, die ihre Lasten abwarfen, veranlasst wurden – ein in jener Zeit häufig vorkommender Unfall und Folge der Unruhe der durch Stiche der Hornissen gereizten Tiere, die eine Wiedervergeltung der Beschädigungen waren, die ihren an den Ästen hängenden Nestern von den darunter hinweggehenden Ochsen häufig zugefügt wurden.
November 14. – … Das behagliche Gefühl, das mich überkam, wenn ich aus einem Bricklow-Busch, der noch unentwirrbarer war als gewöhnlich, heraustrat und das frische Grün des Sumpflandes, das einen kleinen See umgab, um den rings umher die einheimischen Reiher einherstolzierten, mit Schwärmen in seinem Wasser spielender Enten, im Hintergrund von offenem Wald begrenzt, in welchem die edle Corypha-Palme sich auszeichnete, sich plötzlich meinen Blicken darbot – war ebenso unbegrenzt wie unbeschreiblich. Voller Freude kehrte ich zu dem Lager zurück, um die ganze Gesellschaft vorwärts zu bringen, was jedoch nicht ohne bedeutende Mühe bewerkstelligt werden konnte. Meiner Berechnung nach kreuzte ich Gilbert’s Range, die Berge, die nach meinem Begleiter Gilbert benannt waren. Das Tal des Palm Creek erstreckte sich ungefähr neunzehn Meilen von West nach Ost. Die Gebirgsketten, die es gegen Süd begrenzten, nannte ich nach meinem Freund R. Lynd Esq. Lynd Range.
November 17. – Die schöne Wasserstelle, die ich für unser Lager auswählte, war nicht nur von herrlichen Corypha-Palmen und blühenden Gummibäumen beschattet, sondern der hängende Callistemon, die Creek-Melaleuca und die Casuarina verliehen ihm den Charakter der Flüsse und Creeks des Moreton Bay Districts. In der Wasserstelle befanden sich Judenfische und Aale im Überfluss; von den Letzteren erhielten wir eine gute Mahlzeit und trockneten noch drei andere, die sich sehr gut aufbewahren ließen … Die Krone der Corypha-Palme schmeckte sowohl in heißer Asche gebacken als auch roh gut. In der Nähe der Sümpfe des Palm Creek bemerkte ich ein Gras, dessen Ähre den größten Samen hatte, den ich je bei einem Gras traf. Auch meine Schwarzen waren über seine merkwürdige Größe erstaunt.
November 18. – … Während des Abends und des ersten Teils der Nacht wurden wir von Sandfliegen und Moskitos sehr belästigt und geplagt. Aber die helle Nacht wurde so kalt, dass diese Hauptfriedensstörer des angenehmen Buschlebens bald erstarrten.
November 20. – … Wir betraten nun eine gebirgige Gegend. Die Ufer des Flusses waren zuweilen sehr steil und von schmalen Spalten unterbrochen, die das Vorwärtskommen langsam und schwierig machten. Der Weg wand sich durch enge Täler und Gebirgsanhöhen, deren Abhang sehr steil und gefahrdrohend war … Sehr lästig war der Überfluss von Stechgras, das sich an unsere Kleider und Decken anheftete und selbst in die Haut drang.
Dem Anschein nach waren die ersten Erhebungen der Gebirge ein beliebter Versammlungsort der schwarzen Eingeborenen. Die Überreste jüngst abgehaltener Mahlzeiten von Muscheln waren an den großen Wasserlöchern herum zerstreut, und als ich ein Lager traf, das erst kürzlich verlassen worden war, fand ich unter wenigen Stücken Rinde vier schöne Kängurunetze, aus der Rinde der Sterculia verfertigt, ebenso einige Bündel Stöcke, die gebraucht wurden, jene aufzuspannen. Da ich an Schnüren den größten Mangel litt, nahm ich zwei dieser Netze und ließ einen Degen mit schön poliertem Messinggriff, vier Fischangeln und ein seidenes Tuch dafür zurück, worüber sie, wie ich überzeugt war, ebenso erfreut sein würden, wie ich über ihre Netze …
Tal des Mitta-Mitta (Gemälde von Eugène de Guérard)
Bis vor Kurzem hatten wir alle heftig an der Diarrhö gelitten, deren Ursache ich mir auf keine andere Weise erklären konnte, als dass ich sie dem Wechsel der Diät zuschrieb. Leguane, Opossums und Vögel aller Art, die früher mit Freuden für unsere Schmortöpfe bestimmt worden waren, wurden jetzt nicht genommen. Vom getrockneten Kängurufleisch, sonst für uns ein Leckerbissen, aßen wir nur, nachdem es lange genug gekocht war, die ausgezeichnete Brühe, an die wir gewöhnlich ein wenig Mehl taten.
Einer unserer Ochsen hatte einen Mehlsack zerrissen, und dadurch waren ungefähr fünfzehn Pfund seines Inhaltes auf dem Boden zerstreut. Wir gingen alle daran, so viel wie möglich davon aufzuschaben, wozu wir trockene Gummiblätter als Löffel zum Zusammenbringen gebrauchten. Wir sammelten ungefähr sechs Pfund davon, das mit trockenen Blättern und Staub ziemlich vermischt war, und kochten daraus eine Suppe – ein Gericht, nachdem etwas Gelatine hinzugefügt war, das jeder von uns sehr gern aß … Die Trichterameise gräbt ein perpendikuläres Loch in den Erdboden und umgibt die Öffnung mit einem erhabenen, nach außen wie ein Trichter schräg in die Höhe gehendem Rand. Die Gegenwart dieser Insekten zeigte gewöhnlich weichen, lockeren Boden an, in welchem Pferde und Ochsen bis über die Fußgelenke versanken … Große Hornissen von glänzend gelber Farbe mit einigen schwarzen Zeichen bauten ihre Papiernester an die Baumzweige oder hängten sie an die trockenen Äste. Die meisten von uns waren mehrmals von ihnen heftig gestochen worden. Wenn wir sie in der Nähe unseres Lagers fanden, töteten wir sie gewöhnlich, indem wir schnell ein Feuer von trockenem Gras unter ihnen anzündeten.
November 25. – … Auf meinem Ausflug kreuzte ich den bedeutendsten Arm von Robinson’s Creek und fand die Gräben seines rechten Ufers ebenso steil und unübersteiglich wie die des linken. Wasser war sehr selten. Die ganze Gegend besteht aus fein geädertem Sandstein … Zum Abendbrot für jeden eine schöne Taube, ein seltener Fall während unserer Reise.
November 27. – Während der Nacht ein Gewitter, das indes an der anderen Seite der Gebirgskette vorüberzog. Nach einem kurzen Windstoß bekamen wir einige leichte Regenschauer, durch das unsere Beschäftigung, Kängurufleisch zu trocknen, nicht unterbrochen wurde …
Unsere Reise fortsetzend, genossen wir von der äußersten Spitze der Berge eine sehr schöne und ausgedehnte Aussicht. Gebirgsreihen mit ausgedehnten Peaks, Kuppen und steilen Felswänden erstreckten sich in verschiedener Entfernung von West nach Nord-Nord-West. Die entfernteste Kette war besonders auffallend und imposant. Ich nannte sie die Expedition’s Range. Einem schön geformten Berg unter N 68° W gab ich den Namen Nicholson zu Ehren des Dr. Charles Nicholson, der zuerst die Idee einer Land-Expedition nach Port Essington bei dem gesetzgebenden Council von Neu-Süd-Wales angeregt hatte.
… Darauf stiegen wir unter großen Schwierigkeiten in das breite Tal hinab, das von beiden Seiten durch schöne Abhänge und Bergrücken, offen mit silberblättrigen Iron-bark-(Eisenrinden-) Bäumen bestanden, eingeschlossen war … Wir beschäftigten uns damit, Fett von dem erlegten Emu zu gewinnen. Es war von gelber Farbe und sehr gut zu gebrauchen, die Schlösser unserer Feuergewehre einzuschmieren. Es wird als antirheumatisches Mittel angesehen, als welches ich es zuweilen benutzte.
WEIHNACHT IM BUSCH
Dezember 1. – … Auf meinem Rückweg geriet ich in ein neues System Gräben, südlich von dem Creek, den ich verlassen hatte, und östlich von dem, an dem sich unser Lager befand, und den ich den Creek of the ruined castles genannt hatte, weil hohe Sandsteinfelsen – zerspalten und zerklüftet gleich Pfeilern, Wällen und hohen Bogen der Burgruinen in Deutschland – auf den breiten und sandigen Gipfeln einiger Hügel zu beiden Seiten des Tals sich erhoben … Ich brach mit Herrn Gilbert am 2. Dezember auf. Unsere Bewunderung stieg mit jedem Schritt, den wir im Tal vorwärts taten. Das ganze System der Creeks und Gräben müsste sich ausgezeichnet für eine Niederlassung zur Viehzucht eignen. Mit Ausnahme der schmalen Schlucht, durch welche der bedeutendste Creek fließt, ist es überall von unübersteigbaren Felsen umgeben. Schönes Gras, Überfluss an Wasser im niederen Teil des Creeks und Nutzholz vereinigen sich, diesen Ort zu jenem Zweck zu empfehlen. Nachdem wir einen felsigen Bergrücken, mit geflecktem Gummi bestanden, erstiegen hatten, von dem die merkwürdigen Gestaltungen des Landes rund um uns – der flachgipfelige Bergwall, die isolierten Säulen, die immensen Massen auf den Berggipfeln aufgetürmter Trümmer – sichtbar waren, gingen wir einen Abhang mit silberblättrigen Eisenrinden-Bäumen hinab und kamen an eine Kette von Wasserlöchern, die nach Osten abflossen … In nordwestlicher Richtung unsere Reise fortsetzend, waren wir gezwungen, mit unserem alten Feind, dem silberblättrigen Bricklow und einer stachligen Akazie mit gefiederten Blättern zu streiten.
Die merkwürdigste Form der Vegetation war jedoch eine baumartige Zamia mit einem Stamm von sieben bis acht und zehn Fuß Höhe und ungefähr neun Zoll Durchmesser, mit länglichen Zapfen, die jetzt noch nicht reif waren. In der Folge des häufigen Vorkommens dieser Pflanze nannte ich den Creek Zamia Creek. Auf den Fette-Hennen-Ebenen, über die wir kamen, indem wir dem Lauf des Zamia Creek folgten, fand ich zu meinem Erstaunen Erythrina, die ich gewöhnlich nur in den Creeks und an den Dickichten der Gebirgsausläufer in der Nähe der Seeküste gefunden hatte. Bei meiner Rückkehr zu dem Lager fand ich, dass die Gesellschaft Ausflüge gemacht, um Kängurus zu schießen, und auch drei gebracht hatte. Das fliegende Eichhorn wurde geschossen.
Wir hielten uns an dem Burgruinen-Creek länger auf, in der Absicht mehr Kängurus zu bekommen. Herr Gilbert und alle unsere guten Schützen gingen, ihr Glück zu versuchen. Es gelang ihnen, sieben zu erlegen.
Dezember 5. – Ich wendete mich mit meiner ganzen Gesellschaft nach dem Zamia Creek. Wir trafen bald ein schönes, rohrbewachsenes Wasserloch, das Schwärme kleiner Finken umflatterten. Die Nacht war trübe, der Morgen sehr schön und der Tag äußerst heiß.
Dezember 6. – … Die Pferde waren nach dem Burgruinen-Creek ungefähr 21 Meilen weit zurückgegangen, sowie die Ochsen zu unserem letzten Lager, dass Charleys Aussage nach Schwarze besucht und augenscheinlich aufs Genaueste untersucht hatten. Es war klar, dass sie uns beobachteten, obgleich sie sich nie zeigten.
Dezember 7. – … Während ich mich dazu vorbereitete, in der Umgebung zu rekognoszieren, kam Charley, den ich nach meinem Pferd geschickt hatte, in vollem Lauf zurück und brachte die Nachricht, dass die Wilden unsere Pferde mit Spießen erstochen hätten. Glücklicherweise waren die Herren Gilbert und Calvert gerade zurückgekehrt. Daher bestiegen drei von uns ihre Pferde und eilten, die Übrigen von der Gesellschaft zum Bewachen des Lagers zurücklassend, nach dem Ort, wo Charley die Schwarzen gesehen hatte. Wir fanden, dass eins unserer Pferde eine tiefe Wunde in die Schulter erhalten hatte; glücklicherweise waren aber die anderen unverletzt und grasten ruhig. Charley sah nur zwei Schwarze sich in den Busch zurückziehen, hatte aber eine große Menge derselben bemerkt, als er zu dem Platz kam. Dieses Ereignis gab uns die Notwendigkeit zu erkennen, stets wachsam zu sein, wenn wir vermuteten, dass Schwarze in unserer Nähe wären …
Der Himmel war von einem schwachen Dunst überzogen, der durch häufige Buschfeuer verursacht wurde. Wir freuten uns auf keine Mahlzeit so sehr wie auf den Tee und das kalte Frühstück zwischen zwölf und zwei Uhr beim Lagern.
Die ganze Vegetation schien die Hitze einer meist senkrecht niederstrahlenden Sonne zu empfinden. Von neun Uhr an war es sehr heiß bis um elf, um welche Zeit sich eine kühlende, nördliche Brise erhob.
Dezember 10. – Von Charley begleitet ging ich, einen Weg über die Berge zu suchen … Es war dies ein schönes Tal, eine flache Gegend mit Ebenen, isolierten lang gezogenen Hügeln, in weiterer Entfernung von Bergreihen abgegrenzt, deren höchste Punkte 77° O und 76° W liegen. Da ich hoffte, sie zur Weihnachtszeit zu erreichen, nannte ich sie Christmas Ranges … Nach einem ermüdenden Ritt war ich glücklich genug, die Quelle des Creeks zu treffen, an der unsere Gesellschaft lagerte. Der Knall einer Büchse brachte mir die angenehme Gewissheit, dass unser Lager nicht sehr entfernt war. Mein schwarzer Begleiter verließ mich an der Gebirgskette, wie er es bereits früher bei ähnlichen Gelegenheiten getan hatte, und es war zu augenscheinlich, dass ich in Zeiten der Gefahr und bei Schwierigkeiten nicht auf ihn zählen konnte. In dem Busch am Gebirge fanden wir fünf bis sechs neu erbaute Hütten von Eingeborenen. Diese waren wahrscheinlich hierhergekommen, um Honig zu suchen und kleine Fels-Kängurus zu fangen, die in den Sandsteinschluchten sehr häufig waren. In dem Graben, den ich herabgekommen war, fand sich ein Strauch mit dunkelgrünen Blättern und roten Beeren, ein oder zwei Samen enthaltend, ziemlich häufig. Die Beeren waren von der Größe einer Kirsche und sehr schmackhaft. Der schuppige Stamm der Zamia bog sich vor dem Wind bis zur Erde, um darauf seine schöne Krone wieder zu erheben.
Dezember 12. – … Unser Fleisch war ganz aufgezehrt, aber wir wünschten unsere Ochsen für das Weihnachtsfest zu behalten, das für jeden von uns so innig mit Erinnerungen an glückliche Tage und erlebte Vergnügen verknüpft war, dass ich beschlossen hatte, das nahende Fest so lustig, wie es uns die Umstände gestatteten, zu begehen. Dieser Bestimmung zufolge ließ sich ein jeder mit schmaler Kost begnügen und suchte Wildbret zu beschaffen.
Dezember 15. – … Charley kehrte mit dem umherstreifenden Vieh sehr spät zurück und berichtete, dass er den Rauch von Feuern der Eingeborenen längs der westlichen Gebirgskette gesehen hätte. Dies war eine willkommene Nachricht, da wir von früher wussten, dass ihre Gegenwart das Dasein einer schönen Gegend anzeigte. Gestern hatten wir eine große Menge reifer Limonen gesammelt, von denen wir, da es ein Sonntag war, beabsichtigten, eine Torte zu bereiten. Da aber meine Begleiter abwesend waren, wurde der Schmaus bis zu ihrer Rückkehr am Montagmorgen aufgeschoben, an dem wir sie zu einem Gericht sehr ähnlich einer Stachelbeerkaltschale verwendeten.
Die Reihen Wasserstellen im Busch waren mit steifem Sterngras bedeckt, das eine große Menge von der Spitze des Stängels sich erhebender Ähren hatte. Charley tötete eine Diamantschlange, größer als wir je zuvor eine gesehen hatten. Er benutzte nur das Fett, wovon eine merkwürdige Menge in ihr enthalten war. Die Leguane hatten eine schwach bläuliche Färbung um den Kopf wie im Nacken.
Dezember 18. – Unter sehr großen Schwierigkeiten brachten wir das Vieh und unsere Pferde zusammen. Einen der Packochsen, der sich im Busch verlaufen hatte, konnten wir aber nicht finden. Der ungünstigen Lage unseres Ruheplatzes wegen waren wir genötigt, ihn preiszugeben. Die alten Ochsen kümmerten sich, wenn sie müde waren, sehr wenig um Gesellschaft und zogen sich gern an eine einsame Stelle zurück, wo sich gutes Futter und Gras fanden. Häufig, wenn wir das Ende einer Station erreichten, wurden wir durch ein Gewitter aus Süden überrascht, dem ein anderes aus Westen mit viel Regen folgte. Dies war der erste starke Regen, dem wir während der Tagereise ausgesetzt waren, während Gewitter meist erst nach vier Uhr aufzogen, zu welcher Zeit wir uns gewöhnlich unter unseren Zelten in Sicherheit befanden.
Die schönen Lagunen, die ich nach ihrem Entdecker Brown’s Lagunen nannte, und das gute Futter in ihrer Umgebung veranlassten mich, hier in der Absicht zu bleiben, den fetten Ochsen, den uns Herr Isaacs gegeben hatte, zu schlachten, um ihn wie den Charqui der Amerikaner zu trocknen, anstatt damit bis Weihnachten zu warten, wie wir es ursprünglich beabsichtigten, besonders da wir mit dem Charakter der Gegend vor uns nicht bekannt waren. Demgemäß wurde der Ochse am 18. um fünf Uhr morgens geschlachtet und in dünne Streifen geschnitten, die vor Einbruch der Nacht durch die starke Hitze der beinahe senkrecht herniederstrahlenden Sonne ziemlich getrocknet waren. Wir freuten uns bei dieser Gelegenheit sehr und verspeisten verschwenderischerweise die Leber zum Frühstück, das gefüllte Herz zu Mittag und ein schönes Stück und die Nieren zum Abendbrot. Wer lange Zeit wie wir von so geringer Kost gelebt hat, wird begreifen, mit welch epikuräischer Lust die Mahle gehalten wurden.
Dezember 19. – Wir beendigten unsere Arbeit, indem wir den Talg schmolzen, womit wir unsere Sättel, Zügel und das Ledergeschirr tüchtig einschmierten. Am Vormittag kehrten Calvert und Charley, die nach dem Ochsen ausgesandt worden waren, mit diesem zurück. Sie hatten ihn in einem Bricklow-Wäldchen, in der Nähe einer Wasserlache, ruhig kauend gefunden.
Dezember 21. – Da unser Fleisch noch nicht ganz trocken war, hielt ich es für ratsam, einen Tag länger zu bleiben, der dadurch sehr nützlich angewandt wurde, dass wir den Talg in Säcke verpackten, die aus der Haut des Tieres verfertigt worden waren.
Dezember 22. – Wir legten heute ungefähr fünf Meilen zurück und schlugen unser Lager an dem Creek auf, an dem wir die Hütten der Eingeborenen gesehen hatten. Ich machte mit Charley Ausflüge und fand, dass der Creek bald von Busch umgeben war. Der Busch wurde umso dichter, je mehr er sich dem Fuß der Gebirge näherte. Diesen Erscheinungen nach beschloss ich, meine Gesellschaft wieder nach Brown’s Lagune zurückzuschicken, während ich mit Herrn Calvert und Brown die Ausdehnung des Busches, in den wir verstrickt waren, ermitteln wollte.
Dezember 23. – Während der Nacht hatten wir ein schreckliches Gewitter gegen Süd mit heftigem Regen, der bis nach Mitternacht anhielt und dem ein Orkan aus Ost folgte. Wir beobachteten einen merkwürdigen Meteor von schöner bläulicher Farbe, beinahe parallel mit den Gewitterwolken schwebend.
Die Laube des Kragenwürgers wurde im Busch gesehen. Sie ist von trockenem Gras gemacht, seine Gänge waren an einem Ende mit Schneckenhäusern und Feuersteinen bestreut, die von dem Vogel mit großem Fleiß gesammelt sein mussten, deren Zweck wir indes nicht erraten konnten.
Der Creek, dem wir abwärts folgten, verschwand fast ganz, aber fünf Meilen weiter wurde sein Kanal wieder so tief wie vorher und vereinigte sich mit einigen von den Weihnachtsbergen kommenden Gräben … Hier begann die Gegend in großen Buchsbaum-Ebenen, die sich zu beiden Seiten ausdehnten, offener zu werden. Ein wenig weiter kamen wir an Anhöhen der Basaltformation.
Dezember 24. – Wir kehrten nach dem Lager zurück, hielten uns aber aus Unachtsamkeit zu weit östlich. Hier durchdrangen wir einen ausgedehnten Myal-Wald, den schönsten, den ich je gesehen hatte, mit Hainen der einheimischen Orange untermischt, von denen einige stets so viel Früchte trugen, um uns einige Erfrischung zu bieten. Auch Reihen von Wasserlöchern kreuzten wir, die kürzlich ein Gewitterregen gefüllt und Tausende von Fröschen ins Leben gerufen hatte, die durch ein unaufhörliches Quaken ihre Zufriedenheit mit diesem angenehmen Wechsel kundgaben.
Dezember 25. – Wir kehrten zu Brown’s Lagunen zurück und trafen bei unserem Lager gerade ein, als sich unsere Gefährten zu einem Mahl von Pudding und gedämpftem Kakadu niedergesetzt hatten. Der Tag war trübe und schwül.
Am heiligen Weihnachts-Abend hatten wir ein heftiges Gewitter gehabt.
Dezember 26.–27. – … Um zehn Uhr hellte es sich auf, und wir benutzten die vier Stunden schönen Wetters zum Reisen … Obgleich wir unsere Pferde mit Steig- und anderen Riemen gekoppelt hatten, waren sie doch während der Nacht in der offenen Gegend umhergestreift, auf der sie sich voneinander getrennt hatten, um Futter zu suchen, sodass es drei Stunden wegnahm, bis Charley den größten Teil derselben fand.
Dezember 28. – Wir kamen über die Buchsbaumebene, bis wir den freien Basaltrücken erreichten, längs dessen Fuß wir uns hielten … Das sandige Bett des Creeks war ganz trocken, und wir mussten nach einem langen und beschwerlichen Marsch ohne Wasser unser Lager aufschlagen, bekamen auch kein heftiges Gewitter, das uns damit versorgt hätte. Wir fingen das Regenwasser, das von unseren Decken träufelte, in den Pfannen auf.
Das Gewitter war vorüber und die Sonne untergegangen, als Brown, mein schwarzer Begleiter, plötzlich die Decke, unter der wir saßen, zurückwarf und mir am westlichen Himmel einen Kometen zeigte. Ich erfuhr später, dass dieser Komet schon vor dem 1. Dezember beobachtet worden war. Aber das ununterbrochene Reisen im hohen Wald hatte uns gehindert, ihn früher zu sehen. Der Creek erhielt den Namen Comet Creek.
Dezember 29. – … An dem Creek wachsend sahen wir einen kleinen rotblättrigen Feigenbaum und die einheimische Portulaca. Diese gab einen ausgezeichneten Salat, war aber viel herber, als ich sie in anderen Teilen der Gegend gefunden hatte. Die Melone wuchs auch hier. Während unserer Rückkehr zum Lager wehte aus Süd-West ein heißer Wind über die Albinia-Dünen, deren bedeutende Ausdehnung die Ursache der hohen Temperaturen hinreichend erklärte. Das einzige Thermometer, das ich besessen hatte, war unglücklicherweise bald nach unserer Abreise zerbrochen. Dieser Verlust wurde auf der ganzen Reise von mir hart empfunden.
Dezember 30. – Unsere Jäger erlegten auf den Albinia-Dünen zehn Emus und ein Känguru. Aber die moorige Beschaffenheit des Bodens verhinderte, sie zu erlangen. Qual genug für unseren hungrigen Magen!
Dezember 31. – … Brown begleitete mich zum Erforschen der Gegend. Wir waren kaum zwei Meilen längs des Creeks gekommen, als meine Aufmerksamkeit durch die Trümmer einer Hütte angezogen wurde, die aus einer aufgerichteten Stange und zwei gabeligen, ungefähr sechs Fuß hohen Pfählen bestanden, beides mit einem scharfen, eisernen Tomahawk gehauen. Keiner von uns zweifelte, dass dies das Werk eines weißen Mannes war, wahrscheinlich eines Flüchtlings aus der (Straf-)Kolonie von Moreton-Bay … Indem wir uns wenige Meilen weiter um eine Krümmung des Creeks wendeten, sahen wir eine Säule dichten Rauches von seinem linken Ufer an einer schönen Wasserstelle aufsteigen. Es war augenscheinlich, dass ein Lager der Eingeborenen vor uns lag. Wir wurden von einem Wilden sehr bald entdeckt, der, indem er uns einen Augenblick angestarrt hatte, einen Schrei ähnlich den Worten: »Weißer Mann! Weißer Mann!« ausstieß und eilig davonlief, indem ihm die ganze Gesellschaft folgte. Wir gingen darauf zum Lager und fanden ihr Mahl, aus zwei Eiern der Talegalla, gerösteten Opossums, Beuteldachsen und Leguanen bestehend. In ihren Dillis (kleinen Körben) befanden sich einige Wurzeln oder Knollen von länglicher Form, ungefähr einen Zoll lang und einen halben Zoll dick, die, wenngleich ungekocht, von angenehmem Geschmack und gleichem Geruch waren. Auch Tonkugeln als Schmuck für sich selbst waren darin. Hübsche Opossum-Mäntel, Kängurunetze, Dillis, aus Koorajong-Rinde nett geflochten, lagen umhergestreut, ebenso einige Lanzen aus Bricklow-Akazien-Holz verfertigt. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, die Eier zu kosten und fand sie ausgezeichnet. Brown glaubte, dass einer von ihnen wie ein Mulatte ausgesehen hätte, und da sie uns etwas zugerufen hatten, was wie »Weißer Mann« klang, war ich überzeugt, dass entweder ein Weißer bei ihnen sei oder ganz vor Kurzem unter ihnen gelebt hatte.
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