Kitabı oku: «Unversucht», sayfa 2

Yazı tipi:

Im Grunde weiß der Mensch erst dann was er will, wenn es unerreichbar zu sein scheint. Selbst bei erwachsenen Menschen ist das »kleine Kinder-Syndrom« noch zu beobachten. Ein Kind findet ein gewisses Spielzeug uninteressant, doch sobald jemand anderes es haben möchte, wird es für das Kind plötzlich wieder wichtig. Man möchte weder teilen, noch zulassen, dass man etwas verliert bzw. abgibt. Identisch läuft es bei erwachsenen Menschen ab, natürlich im viel größeren Ausmaß. Beispielsweise ist vielen Menschen egal, welches Auto sie fahren müssen. Durch den Vergleich zu anderen Autos, reicht ein etwas schöneres plötzlich nicht mehr aus, man möchte den schnellsten, teuersten und stärksten Wagen haben. Die Wahl der Freundin, oder des Freundes, die Art wie man lebt, die Art wie man sich gibt. Wir lassen uns zu sehr von außen beeinflussen um erkennen zu können, was man tatsächlich möchte. Dein Leben muss sich nicht anderen anpassen, du musst damit im Einklang sein. Nun, viele behaupten, sie wüssten dies bereits. Aber meiner Meinung nach ist es deshalb umso fraglicher, warum man dann immer noch mit der Herde zieht? Wenn du eine Wand vor dir hast, die sich nur durch Ballast hält und dir immer größer vorkommt, als sie tatsächlich ist. Dann ist ein Konflikt unausweichlich. Manchmal müssen Hindernisse nicht umgangen, sondern durchbrochen werden. Wenn du ein Leben in Flucht absolvieren möchtest, dann wirst du daran zu Grunde gehen. Denn Konflikte entstehen täglich, du musst nur erkennen, dass nicht jeder Konflikt es wert ist, ihn auszutragen. Man sollte sich im Leben immer nur Konflikten stellen, den man gewachsen ist. In all den Jahren, wo es mal hoch und mal hinunter ging, musste ich feststellen, dass der größte Kampf nicht gegen andere, sondern gegen sich selbst stattfindet. Jeder eifert einem Wunschbild nach, »so würde ich gerne aussehen ... das würde ich gerne besitzen ... so möchte ich leben«. Dass man sich dadurch kleiner macht, als man tatsächlich ist, das erkennen die Wenigsten. Du kannst kein Leben führen, das sich an das Leben eines anderen anlehnt. 2/3 der Menschen machen jedoch genau das, sie kopieren. Eigene Werte werden verdrängt, nur damit man anders vom Umfeld wahrgenommen wird. Viele Menschen lügen, betrügen und feilschen zugleich, wollen aber nicht einsehen, dass man dadurch mehr zerstört, als jemals erreichen wird. Wenn du nie du selbst bist, dann wirst du auch niemals jemanden finden können, der dich wirklich akzeptiert. Denn du bist der Einzige, der dies offenbar nicht zulassen möchte. Du fragst dich womöglich, warum du alleine bist, doch die Antwort ist zu meist näher, als du denkst. Man lässt vieles unbewusst nicht zu und zeitgleich, verurteilt man das Umfeld für das eigene Verhalten. Fehler sind menschlich, aber die eigenen Fehler auf Andere zu schieben, ist feige.

Viele Menschen befürchten in einem oder mehreren Lebensabschnitten, sie hätten ihr Gesicht vor Anderen verloren. Nun, das ist nicht nur Anatomisch unmöglich, auch psychologisch gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass es tatsächlich stattfinden würde oder könnte. Das Gefühl jedoch, man hätte das Gesicht verloren, kennt natürlich jeder, – irgendwie. Im Grunde verspürst du nur das Gefühl, weil du dich immer noch an anderen Menschen misst. Man darf sich von der Gesellschaft nicht krank machen lassen, dies ist leichter gesagt, als getan und meiner Meinung nach, ist das ein sehr großes Problem. Die Medienindustrie sagt uns mittlerweile, was gut oder schlecht zu sein scheint. Wir entscheiden nicht mehr selbst, wir lassen entscheiden und akzeptieren das Gesagte. Darum sind Menschen wie ich einen darstelle, die Schlechten in der Mittelschicht. Weil es andere behaupten und die Hauptbevölkerung glaubt, anstatt etwas zu hinterfragen. Wenn du zwanghafte Dinge tust, weil du dich für die Dummheit der Anderen bestrafen möchtest, dann schlägst du bereits die Nägel in deinen eigenen Sarg. Das klingt natürlich hart, aber wie sollte man eine systematische Selbstzerstörung anders beschreiben?

Ich möchte dir nichts Böses, weder möchte ich dir Schaden zufügen, noch möchte ich dich irgendwie negativ beeinflussen. Ich möchte nur, dass du dein Handeln hinterfragst, womöglich erkennst du dadurch, was zu tun ist. Man kann einem süchtigen Menschen nicht einfach die Welt zeigen und sagen, »das versäumst du« – weil er es im Grunde bereits weiß. Ich möchte die Menschen zusammenführen, Dinge müssen erst angesprochen werden, damit man sie versteht. Die Frage: »Warum?« Wird viel zu oft falsch angewandt. Warum fängt ein Spieler an zu spielen ... ein Fixer an, zu drücken ...?! Weil der Mensch an sich, komplett verschieden zu seinen Gefühlen steht. Manch einem geht es besser, wenn er Unmengen von Nahrungsmittel zu sich nimmt (Fresssucht), andere wiederum trinken, um Dinge nicht verarbeiten zu müssen. Ich spielte, der Eine ertrinkt seine Sorgen und der Nächste ritzt sich, um das Leben zu spüren. So ist das Leben, so war es schon immer, aber wichtig ist zu begreifen, dass es nicht so weitergehen muss. Gefühle lassen sich nicht mit Narben an Armen und Beinen ausdrücken, auch die Leber kann dir dein Leben nicht schöner darstellen, als es ist. Wenn du denkst, dass sich in deinem Leben etwas Grundlegendes verändern muss, dann solltest du einsehen, dass ausgerechnet du es bist, der sich in seinem Vorhaben im Wege steht. Ich kann dir keine Entscheidung abnehmen, das kann und will ich auch gar nicht. Du musst den Weg aus der Zwangsstörung gehen, indem du handelst und nicht mehr unübliche Dinge tust, nur damit du kurzzeitig den Alltag entfliehen kannst.

Ganz ehrlich, jeder 2te Mensch wurde zum Plagiat, zur Kopie seines gleichen. Ich lebte mit meinen Scheuklappen jahrelang ein Leben, das im Grunde nichts Nennenswertes hervorbrachte. Ich legte mir selbst die größten Steine in den Weg und gab jedem anderen die Schuld dafür. Ich besuchte (berufsbedingt) Selbsthilfe-Gruppen im Bereich »Spielsucht«. Ich hörte von anderen anwesenden Spielern keine schockierende Geschichte, ich hörte mein eigenes Leben, aber nicht einmal das konnte mich noch schockieren. Spielsucht, Alkohol – und alle anderen stoffgebundenen und nicht-stoffgebundenen Zwangsstörungen haben eines gemeinsam, wir alle haben etwas zu verbergen. Es gibt viele Menschen, die eine Sucht dem Leben vorziehen, weil es akzeptabel wirkt. Ich möchte genau das in Frage stellen, denn ist eine Sucht alltagstauglich? Viele denken bereits jetzt, »Ja, das ist sie ...«. Doch logisch und objektiv betrachtet, ist sie es definitiv nicht. Eine Sucht nimmt einem die Wahl im Leben ab, man kann nicht einfach wieder damit aufhören, denn es hat sich nach und nach eingeschlichen und möchte natürlich weiterhin gedeihen können. Das Gehirn möchte die Glücksgefühle nicht missen und deshalb verlangt es danach. Wir werden von unserem eigenen Verstand dazu genötigt, etwas Falsches zu tun. Darum ist das logische Denken besonders anfangs, extrem wichtig. Durchbrich das Schweigen, lerne zu erkennen, eine Sucht, Zwangsstörung etc. ist nur so stark, wie der Wirt, der sie nährt. Man ist genauso stark, wie das schwächste Glied in der Kette, das Dumme ist nur, dass wir einzig und alleine die Kette sind. Mal sind wir schwach und angreifbar, mal sind wir stark und wirken unbesiegbar. Das Mittelmaß muss erkannt, angestrebt und umgesetzt werden. Ich bin immer noch der Meinung, dass man das Leben so nehmen muss, wie es kommt. Egal wie schlecht es einem manchmal auch geht, es wird wieder besser werden. Egal wie krank man sich fühlt, halte an deiner Gesundheit fest, auch wenn diese manchmal nicht ausreichend erscheint. Die Menschen »brauchen« vieles nicht, aber sie »wollen« es um jeden Preis haben. Nehmen wir doch das Nebenprodukt »Geld«, für viele Menschen wurde es mehr, als nur ein Nebenprodukt. Jeder zweite Mensch möchte so viel wie möglich davon besitzen. Denn nur wenn du Geld hast, bist du jemand. Auch ich dachte früher ähnlich, denn Geld beruhigt auf extreme Art und Weise. Viele Süchte entstehen durch die Erkenntnis, dass man womöglich nie in den Genuss kommen wird, mehr Geld zu besitzen, als man jemals ausgeben kann. Dadurch wirkt beispielsweise auch das Glücksspiel plötzlich interessant. Wobei es auch nur eine weitere Illusion, von vielen ist. Die eigenen Verlustängste schlagen schnell in Depressionen um. Aus einer kränklichen Illusion, wird schnell eine krankhafte Lebensführung und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis daraus erste Suizidgedanken entstehen. Wichtig ist, dass man sich seinen Gefühlen bewusst wird und nicht versucht, etwas gezielt zu verdrängen. Wenn man bemerkt, dass Hass und Gewalt überhand ergreifen, wenn Glücksgefühle immer weiter in den Abgrund stürzen und man nur noch von Neid, Hass und Wut gesteuert wird, dann ist es höchste Zeit, sich helfen zu lassen. Was braucht man um Glücklich zu werden? Nun, im Grunde sollte man einsehen, dass die Aufregung über eine Missetat überschätzt wird. Wir handeln voreilig, fluchen, schimpfen und lassen unseren Hassgefühlen freien Lauf. Wird sich etwas zum Besseren drehen, wenn du dich darüber ärgerst? Außer dass man dem Herzinfarkt näher kommt, wird sich dadurch nichts verändern. Wenn man sich im Leben über alles aufregt und negativ erregen lässt, dann gehst du in eine Richtung, die böse enden wird. Denn viele Dinge werden gesagt, getan und voreilig überstürzt, weil wir im Vorhinein nicht logisch darüber nachdachten. Leben bedeutet nicht, dass man die Dinge über sich ergehen lassen muss, Leben ist lebenswert. Wieso tust du alles dafür, dass dein Leben nicht mehr lebenswert ist? Handlungen lassen sich wie ein Licht per Schalter EIN/AUS schalten, doch die damit verbundenen Gedanken, unsere Gefühle, die lassen sich nicht ohne weiteres ein- oder ausschalten. Darum muss man lernen, mit seinen Gefühlen umzugehen. Was bringt dir ein Streit, was bringt dir erzwungene Wut? Sie bringt dir rein gar nichts positives, sie bringt nur eines, dass du so sterben wirst, wie du gelebt hast. Es sind unsere verflossenen Tränen, die uns heute noch daran erinnern, was der Lohn des Spielers zu sein scheint. In den Augen vieler, ist man kein Mann, wenn man tränen vergießt, Angreifbar, wenn man zu viel Gefühl zeigt. Als Spieler weint man sich in den Schlaf, vergießt Tränen und sieht keinen Eimer voll Gold am Ende des Regenbogens. Ich persönlich sah mein Ende vor Augen und wusste zugleich, dass es kein schönes Ende bringen wird. Das Spielen hinterlässt tiefe Narben, lässt dich psychisch und physisch nicht mehr aus ihren Fängen.

Ganz ehrlich, ich konnte nicht mehr, nichts schien mehr zu funktionieren, mein Leben wurde ein einziger Albtraum, aus dem man nicht mehr aufwachen konnte. Die psychische Abhängigkeit der Spielautomatensucht, ist vergleichbar mit der Abhängigkeit von Nikotin, dein Geist, dein Körper – einfach alles verlangt danach, nur damit du wieder anfängst zu spielen. Die Präsenz, die Anwesenheit, die überall wirkende Werbung von Spielautomaten, alles wird dazu verwendet, dass ein Spieler seinem Verlangen nachgibt und wieder sein »Glück« versucht. Ich mag oftmals Hart klingen, doch bei einer Sucht erkennst du, wie hart du wirklich bist. Du zerbrichst am eigenen Stolz, denn du erkennst, dass deine Sucht vor nichts Halt machen wird. Ich hatte so oft Angst, war nahezu immer schlecht gelaunt, nur die Sucht ließ meine Gedanken abschalten, ein Notaus-Schalter in einer Gesellschaft, in der ich mich nicht akzeptiert fühlen wollte. Viele Menschen blicken heute zurück und sagen: »Das war wirklich ein riesiger Fehler«. Ich denke, jeder hat solche Erfahrungen gemacht, doch nur der Jene, der daraus gelernt hat, kann überhaupt in der heutigen Zeit eine erfolgversprechende Zukunft haben und über seine Vergangenheit sprechen. Viele Menschen vertreten die Meinung, sie würden dich kennen. In Wahrheit weißt nur du selbst, wie es in dir aussieht. Nur du selbst gehst den Weg in – oder aus der Sucht. Was man im Leben nacheifert, erfahren andere zu meist erst dann, wenn es erreicht bzw. umgesetzt wurde. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, was ich noch alles erreichen möchte, doch wo ich mein Ziel gesetzt habe, das kann man nur erahnen. Jeder Mensch hat Geheimnisse, doch die des Spielers sind wie das Buch »Die unendliche Geschichte«, denn jeder verfolgt ein anderes Ziel, aber jeder handhabt das Erreichen davon identisch, – wir verfangen uns in einer Sucht.

Wenn du den Weg aus der Sucht gehen wirst, dann benötigst du genau dieses eine Ziel, das du dir immer vor Augen gehalten hast, denn nur Suchtfrei ist dieses eine, besondere Ziel umsetzbar. Nur du selbst stehst dir bislang im Weg, nur du selbst kannst die Gegebenheiten ändern, damit sich deine Ziele und Wünsche erfüllen. Spieler besitzen manchmal eine merkwürdige Denkweise, behaupten häufig, ich würde lügen, doch ganz ehrlich, meine Sicht der Dinge entspricht zu 100 Prozent der Wahrheit. Du bist nur einen einzigen Schritt davon entfernt, aus der Sucht zu gehen. Allerdings bist du auch nur einen Schritt davon entfernt, wieder Rückfällig zu werden. Du musst erkennen, wie nah sich die beiden Dinge doch tatsächlich stehen.

Sucht Ein- oder Ausstieg, Zielumsetzung – oder Zielverwerfung. Du musst um jeden Preis erkennen, dass der Ausstieg nicht nur eine Möglichkeit ist, sondern die Lösung. Wie oft gab ich anderen die Schuld für mein Versagen, wie oft hofft man auf Besserung, bittet Gott um Gnade, doch all das ändert nichts daran. Du musst den Lösungsweg wissen, damit man all die Probleme lösen kann. Schau in den Spiegel und sieh dir selbst dabei tief in die Augen, du enttäuscht nicht mich persönlich bei einem Rückfall, sondern dich selbst. Du gibst mir oftmals Recht, aber widersprichst, wenn ich die Wahrheit anspreche. Es ist ein Teufelskreis, den man auch »Leben« nennen könnte.

Es ist ein Leben, das man auch »Sucht« nennen wird. Es ist eine Sucht, die dem Spieler wiederfährt, eine Sucht und keine Randgruppenerscheinung. Sucht bedeutet nicht Illusion, sondern systematische Zerstörung der Sinne und des Körpers. Jeder der etwas anderes behauptet, ist entweder nicht von einer Sucht betroffen, oder er hat sich noch nie damit befasst. Eine Suchtverharmlosung dient nur dazu, dass man sich morgen bereits selbst in einer Sucht befindet. Was für manche Menschen nur Unwissen zu sein scheint, ist für andere nur eines, – Umsatz. Gib mir Recht, oder nicht – am Ende zählt, wie du handelst und wie du bedenkst, der Welt und deren Machenschaften entgegenwirken zu können. Nicht immer gibt es einen Plan B, manchmal musst du die Situation so nehmen, wie es gerade kommt. Sucht ist widerspenstig und nur selten vorhersehbar, denn sie schlägt im Minutentakt einen anderen Weg ein. Es liegt an dir zu erkennen, wie du im Minutentakt deine Taktik ändern kannst und dennoch das Ziel nie außer Acht lässt.

Quellenangabe:

1) http://www.zocker.com/der-staat-als-groesster-dealer-der-spielsuechtigen/

Orientierungslos

Spielautomaten wurden nicht dafür entworfen, entwickelt und konstruiert, dass du dadurch Reichtum erlangst. Sie wurden dafür entwickelt, dass die Besitzer durch dich Reichtum erlangen. Ganze Städte wurden durch diese Illusion erbaut, Las Vegas ist das beste Beispiel, erbaut um die Lüge des Glücksspiels zu verheimlichen. Die Stadt ist auf Tränen aufgebaut, Blut und Tränen, das ist der Verdienst von Glücksspiel. Millionen Menschen wollen Jackpots knacken, 5... 10... 20... oder meinetwegen 40 Millionen Dollar (oder Euro etc.) stellen einen einzigen Jackpot dar, doch es könnte das 10-fache drinnen sein, man wird dir kein Geld schenken, man wird es dir nehmen. Denn am Ende des Tages gewinnt die Bank, es war und ist nie anders gewesen. Kontrolliere und erforsche deine Gefühle, denk logisch darüber nach, erkenne das sichtlich Falsche. Du spielst nicht am Automaten, man spielt mit dir. Ich weiß, dass man als Spieler die Meinung vertritt, dass man alles im Griff hat, doch das Einzige, was wirklich unter Kontrolle gebracht wurde, bist du selbst. Man verspielt sein Geld und zeitgleich vertritt man die Meinung, man müsse Lügen, um als Gewinner dastehen zu können.

Glaubst du wirklich, dass dir jemand dieses Leben glauben wird, wenn jeder bereits voraussieht, wie es endet? Ich habe diese Lügen geglaubt, habe sie erzählt und hielt am Leben des Spielers fest, weil ich nach einer Weile die Meinung vertrat, ich könne nichts daran ändern. Viel zu oft wird einem erzählt, man könne nichts werden, wird nie jemand sein und sollte dankbar dafür sein, wie es derzeit abläuft. Doch erst durch den Blick in die entgegengesetzte Richtung erkannte ich, dass mich das Scheitern nicht abbremsen kann, das Scheitern erwirkte nur einen weiteren Anlauf. Ich hatte einst viele Träume, verwarf diese, weil mich das Spielen zum Aufgeben zwang. Ich verlor mich am Automaten und erst als ich ganz unten angekommen war, wollte ich ein einziges Mal der Gewinner sein. Wenn du alleine gegen eine Glücksspielindustrie voranschreitest, wenn du selbst dann weitermachst, wenn sich alles und jeder gegen dich stellt, dann hast du die richtige Einstellung für dich gefunden, denn dann ist der Wille vorhanden.

Ich habe die Welt nicht zum besseren geformt, aber ich habe gezeigt, dass Sucht keine spezifischen Regeln befolgt. Sucht ist immer und überall vorhanden, das Selbstmitleid bringt dich im Leben nicht weiter, sondern Stolz, Mut und Verstand. Nutze vorhandene Stärken, lasse dich von mir führen, denn es gibt immer eine Alternative, sie muss nur gewählt werden. Als ich das erste Mal begann meine Gefühle aufzuschreiben, geschah das Unerwartete. Ich fing an mich zu orientieren, mein Leben neu zu ordnen und über bereits getane Dinge nachzudenken. Es dauerte nicht lange, als ich begriff, dass ich eigentlich nichts auf die Reihe gebracht habe. Würde ich jetzt aus Sicht eines Spielers sprechen, dann würde ich meine hohen Gewinne betonen, die hohen Gewinne, die in meinem Kopf stattfanden, nicht aber in der Realität. Als klardenkender Mensch, erkennst du die Lüge hinter dem Glücksspiel, als Spieler erschaffst du eine Illusion, damit die Lüge gezielt verdrängt werden kann. Es ist nicht wichtig, ob du tausend Fehler, oder nur hunderte von Fehlern begangen hast, feststeht, dass du Fehler gemacht hast. Der wohl größte Fehler bestand darin, dass man Glücksspiel in sein Leben miteinbezog und gutgeheißen hat. Aber wer möchte schon in der Vergangenheit leben? Akzeptiere deine Taten, ab jetzt musst du dich nach vorne bewegen, deine Schandtaten liegen in der Vergangenheit und es liegt an dir, diese zu verarbeiten. Lass dich von Sünden nicht beherrschen geschweige denn, dich vom Weg abbringen. Ich sage hier nicht, dass du alles vergessen sollst, ganz im Gegenteil, sieh es als schmerzhafte Erinnerung an, aber lasse dich davon nicht weiterhin negativ beeinflussen. Möchtest du dein ganzes Leben büßen, nur weil du schwerwiegende Fehlentscheidungen getroffen hast? Nein, du musst die Realität akzeptieren. Du kannst geschehene Dinge nicht mehr ungeschehen machen, was also möchte man erzwingen?

Wird dir eine Sucht auf Dauer deinen Schmerz abnehmen, ihn heilen oder verschwinden lassen? Nein, Sucht verstärkt vorhandene Probleme und lässt weitere entstehen. Sucht ist der Anfang vom Ende, Sucht zerstört mehr, als du dir momentan vorstellen möchtest, kannst und wirst. Ein sehr großer Fehler besteht im Widerstand des Spielers, der ihn daran hindert, logisch darüber nachzudenken. Darum feilscht der Spieler so oft, wie es nur irgendwie möglich ist. »Wenn die Spielsucht so schlimm wäre, warum bist du einer der Wenigen, der dies behauptet?!« Nur eine der Aussagen, mit der ich täglich konfrontiert werde. Nun, jährlich entstehen (beispielsweise) im Lotto etwa 90 Millionäre, nicht einmal die Hälfte davon, konnte oder wird auf längere Sicht ein Millionär bleiben. Die Menschen haben kurzfristig viel Geld gewonnen, doch können anscheinend nicht mit dem Geld umgehen. Viele ehemalige Lottomillionäre sind heute mit mehr Geld im Minus, als sie jemals im Plus waren. Warum spricht hiervon niemand? Ja, warum wohl – weil sich die betroffenen Menschen zu meist schämen. Würdest du jemanden erzählen wollen, dass du vor Jahren 5 Millionen Euro gewonnen hattest und heute Hartz 4 Empfänger bist? Nein, denn man hätte davor Angst, dass sich die Menschen, ein falsches Bild von einem selbst machen. Die Wahrnehmung gegenüber der Gesellschaft, ist vielen Menschen wichtiger, als das tatsächliche Wohlbefinden. Genau deshalb werden solche Dinge gezielt totgeschwiegen. Vielleicht kann es der ein oder andere nicht nachvollziehen, aber es ist nur logisch, dass der Mensch unangenehme Dinge lieber verschweigt, bevor er sie öffentlich hinausposaunt. Nun, warum habe ich den Spieß umgedreht? Ich wollte damit zeigen, dass man sein Gesicht nicht verlieren wird, wenn man Probleme und Fehler offen und ehrlich zugibt. Begangene Fehler sollten einen süchtigen Menschen nicht zum Aufgeben zwingen, manchmal muss man erkennen, dass Schweigen die falsche Antwort und der falsche Weg sein wird. Es gibt Dinge, die lassen sich nicht ohne weiteres beschreiben. Ebenso ist es für einen Ex-Spieler unmöglich, die Glücksspielindustrie neutral zu betrachten. Denn als Spieler bzw. Ex-Spieler, ist man mit der Materie zu befangen, um eine Lüge neutral wahrnehmen zu können. Ich weiß, dass dies vielen meiner Kritiker ein Dorn im Auge ist, denn ich sei ja ein Hassprediger und meine Worte sind hasserfüllt. Aber wenigstens spreche ich die Dinge an, die von Kritikern zum Teil nicht einmal verstanden, geschweige denn nachvollzogen werden können. Wer möchte mir heute noch etwas über Glück beim Glücksspiel erzählen? Wenn ich doch am eigenem Leibe erfahren musste, dass kein Glück, sondern Geld benötigt wird. Ich weiß, ich sehe ja immer alles negativ, wobei ich nichts Positives erkennen kann, wenn bereits Jugendliche hochverschuldet sind. Ich kann nichts Gutes daraus schließen, wenn nachweislich 18 jährige Spieler, bereits im Schnitt mit 30.000 Euro verschuldet sind. Wir sprechen hier von jungen Spielern, bei älteren Spielern, müssen wir von einer durchschnittlichen Verschuldung von etwa 50.000 Euro ausgehen. Wo ist hier das Positive aus Sicht des Spielers? Ich schreibe womöglich hasserfüllt, aber du findest selten ein Buch, das Authentischer geschrieben wurde, als dieses hier. Erst als ich erkannte, dass mein Leid, die Traurigkeit, der damit verbundene Hass, die Verzweiflung und viele andere Dinge dazu führen können, dass man sich mit der richtig gewählten Orientierung, frei entfalten kann, wurde ich zu »M.Trojan«. Ich wurde ein anderer Mensch, metaphorisch betrachtet. Alles was mir wiederfuhr, all die Enttäuschungen, alles prägte mich und trotz des Wiederspruchs, wurde ich ein positiv denkender Mensch. Womöglich sind meine Texte manchmal zu hart verfasst, wirken teils herzlos, aber erst dann, wenn man nicht mehr alles in sich hineinfrisst, kann man die Welt positiv wahrnehmen. Warum schlagen Menschen zu, anstatt die Dinge mit Worten zu regeln? Weil wir verlernt haben, was Menschlichkeit bedeutet. Natürlich kann man die Münze immer von zwei Seiten aus betrachten, aber man sollte nie etwas sichtlich Schlechtes besser darstellen, als es tatsächlich ist. Denn am Ende fällt jedes Kartenhaus ineinander zusammen, das sich nur durch Lügen stützt. Im Leben gibt es verschiedene Wege, die man wählen kann, unterschiedliche Ebenen, die man gut oder weniger gut wahrnimmt. Verändere deine Wahrnehmung bzw. den Blickwinkel, verändere deine Sicht der Dinge, dann kannst du herausfinden, ob deine Einstellung wirklich die Richtige zu sein scheint.

Im Koran steht geschrieben, dass Glücksspiel das Werk des Teufels ist. Es bringt den Menschen dazu, sich mit seinen Mitmenschen zu streiten. Im Koran wird ausdrücklich davon abgeraten, daran gibt es nichts zu rütteln. Seltsam, als ich noch spielte, waren 2/3 der Automaten von Moslems besetzt. Bilde ich mir nun eine voreilige Meinung, könnte ich behaupten, diese Menschen seien Ungläubig. Betrachte ich jedoch das Geschehen aus einem anderen Blickwinkel, würde ich feststellen, dass wir alle gleich sind und jeder Vergleich völlig überflüssig ist. Das war natürlich nur ein Beispiel, ich habe gezielt den Koran verwendet, da anders als in der Bibel, dort direkt (Wortwörtlich) von Glücksspiel abgeraten wird. Muslimische Leser müssten wissen, wovon ich gerade berichtet habe, jedenfalls dann, wenn man den Koran tatsächlich gelesen hat. Aber wer nun denkt, dass die Bibelanhänger einen Freibrief besitzen, auch der irrt sich. Die Bibel verurteilt nicht direkt das Glücksspiel, oder das Spielen um Geld. Aber in der Bibel wird deutlich vor Geldgier gewarnt (1.Timotheus 6,10; Hebräer 13,5). Da die Gier nach Geld, den Mensch an sich negativ beeinflussen wird. Bibelanhänger wie Katholiken etc. schlussfolgern daraus, dass Glücksspiel negativ zu betrachten ist und man sich fernhalten sollte.

Auch hier kann man die Münze von beiden Seiten aus betrachten. Ist man nun Ungläubig, wenn man spielt? Meiner Meinung nach nicht, ich denke, man hat sich zum falschen Gedankengut hinreißen lassen, von der Menge geblendet wirkte das Glücksspiel zu verlockend, um das Schlechte erkennen zu können. Egal ob du Moslem, Christ oder Buddhist bist, am Ende sind wir alle gleich, gleich betroffen und gleich zu betrachten. Jede abfällige Bemerkung ist nicht nur überflüssig, sondern auch ziemlich dreist. Denn niemand ist auf Grund seiner Herkunft, oder Kultur, Religion etc. anders bzw. negativ zu betrachten. Wir gaben den Teufel die Hand, hofften auf Glück und baten um Gnade beim Glücksspielgott, außer Verzweiflung und Armut bekam man nichts. Ich möchte hier niemanden seinen Glauben gut- oder schlechtreden. Ganz im Gegenteil, wenn dich der Glaube stärkt, dann halte daran fest. Doch wenn du keinen Glauben vertrittst, dann halte an der Realität fest, dass dich Glücksspiel ruinieren wird, denn die Warnungen gab es schon tausende Jahre vor uns, wir haben bzw. wollten sie nur nie wahrnehmen.

Im Grunde ist es doch so, wenn man selbst nicht von der Spielsucht betroffen ist, dann interessiert es uns auch nicht, was wo geschrieben wurde. Ist man von der Sucht betroffen, ist man erstaunt darüber, wie viele Menschen davon bereits warnten bzw. wussten und wir es dennoch nie wahrgenommen haben. Man muss darüber nicht frustriert sein, aber möchte man weiterhin sein Geld verspielen, wenn bereits Menschen davor warnten, die noch nicht einmal Strom und fließend Wasser besaßen? Denkst du wirklich, dass Glücksspiel ein harmloses Spiel sein könnte, wenn es selbst in der Bibel UND im Koran als Bedrohung wahrgenommen und beschrieben wurde. Es wird immer davon berichtet, dass sich der Mensch in Laufe der Zeit weiterentwickelt bzw. dessen Intelligenz. Im Bereich des Glücksspiels ist dies schwer nachvollziehbar, immerhin wussten bereits damals die Menschen, dass es nicht positiv wahrgenommen werden darf. Die Glücksspielindustrie machte sich nur einen einzigen Vorteil zu seinem Eigen, nämlich die Macht der Medien. Durch die gezielte Verharmlosung wirkt alles akzeptabel. Der Eine verspielt sein Haus, verliert Frau und Kind ... aber hey! – Es ist doch nur ein Film. Dadurch erschafft man durch Verharmlosung in Form eines Filmes extreme Gedankenumschweife bei angehenden Spielern. »Womöglich geht es mir anders ... Vielleicht dreh ich den Spieß um ... vielleicht gewinne ich alles ...« Du wirst verlieren, egal was dir dein Verstand auch sagt, aber immerhin hatte man mit einer Aussage gewissermaßen Recht, – es ist nur ein Film. Im wahren Leben verlierst du auf jegliche Sicht der Dinge und das dauert zu meist nicht solange wie in einem verharmlosten Film. Eines sollte dir klar werden, am Ende wartet kein Happy End und ab dann wirst du erkennen, dass es kein Film war. Ich habe viele Spieler kommen und gehen sehen, als pathologischer Spieler trifft man immer wieder auf Menschen, die den Ausstieg schafften, aber dass einer davon auf Dauer dem Automaten fernblieb, wüsste ich jetzt auf Anhieb nur sehr selten. Namentlich kenne ich nur zwei Leute, mit mir selbst wären es somit drei. Du siehst also, du bist dem Ausstieg immer nahe, aber der Wiedereinstieg geschieht schneller, als dir oftmals bewusst ist. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sich ein Spieler darüber bewusst ist, wie nah und doch fern sich diese zwischen Ausstieg und Einstieg bewegen. Beispielsweise bist du genau jetzt, in der Ausstiegsphase. Als du heute das Lesen begonnen hast, hast du unbewusst deinen Ausstieg ins Rollen gebracht. Du bist über diese Erkenntnis weder Verwirrt, noch hast du das Gefühl, es würde dir etwas fehlen. Aber später, nach dem Lesen dieses Buches, bei Langeweile, Frustration oder den Nervenkitzel, bekommt man wieder das Gefühl, man müsse spielen, die Einstiegsphase beginnt und du fängst wieder von vorne an. Wichtig ist zu begreifen, dass dir nichts geschehen wird, wenn du das Spielen sein lässt.

Es gibt keine Entzugserscheinungen, keine körperliche Einschränkung wird auftreten. Aber eines kann ich dir versprechen, du wirst deutlich mehr Geld besitzen. Vielleicht nicht gleich von heute auf morgen, aber auf längere Sicht besitzt du definitiv mehr Geld – ganz egal, wie oft du glaubst, dass du am Automaten tatsächlich etwas gewonnen hättest, ohne Spielen wird dir mehr Geld bleiben. Bewege dich im Kreis, erst wenn du zu schnell wirst, kommst du ins Schwanken. Ähnlich ist es mit der Sucht, es ist anfangs immer das Gleiche. Es wirkt meisterbar, das verlorene Geld, die gemischten Gefühle, alles wirkt machbar, überwindbar und durch den anhaltenden Aberglaube vertritt man die Meinung, es ist nicht für immer so miserabel. Doch genau das bleibt es, es ist miserabel und das Schlimmste daran ist nicht, dass du derzeit Geld verspielst, das Schlimmste ist, dass es noch wesentlich schlimmer und härter kommen wird. Jeden Tag etwas mehr, bis du gar nichts mehr besitzen wirst und selbst dann, wenn du denkst, dass das Aufhören alles wieder in die richtige Bahn lenken wird, werden dennoch Gläubiger ihr Geld verlangen. Auch wenn du ab einen gewissen Punkt einsichtig geworden bist, werden deine Schulden größer, dein seelischer Schmerz stärker und dein Gewissen, immer schlechter. Genau deshalb ist eine Sucht NIEMALS, wirklich niemals von heute auf morgen zu überwinden, denn jede suchtgebundene Tat, wird ihren Tribut verlangen. Wenn du weiterhin spielst, verzögerst du das Unausweichliche, aber du verhinderst es auf keinen Fall. Du bewegst dich Richtung Ende der Einbahnstraße, bis du mit dem Kopf an der Wand angelangt bist und es kein Zurück mehr geben wird. Natürlich ist alles wieder zurechtzubiegen, keine Frage – Suizid ist der falsche Weg, aber je länger du spielst, desto länger dauert auch dein Leidensweg. Je länger du spielst, desto mehr Schulden sind vorhanden, je länger du spielst, desto mehr drängt dich dein Verstand an den Rande des Wahnsinns. Ich weiß wovon ich spreche, ich habe so viel gespielt, dass ich mir ein Leben ohne das Spielen, weder vorstellen konnte, noch wollte. Aber dennoch tat ich am Ende das einzig Richtige, ich beendete mein Spielersein und brauchte Jahre, bis ich wieder bei 0 angelangt war. Ich zeigte Flagge, schluckte meinen Stolz hinunter und ließ einiges über mich ergehen, nur damit man mich in Ämtern einigermaßen Menschlich behandelte.

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Yaş sınırı:
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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
151 s. 3 illüstrasyon
ISBN:
9783957444080
Telif hakkı:
Автор
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