Kitabı oku: «Madame Missou ist entscheidungsfreudig», sayfa 2

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Meine Freundin Monique vertraute mir das Geheimnis ihrer stabilen Beziehung an: Bei einem Streit gehen sie und ihr Mann sich erst einmal zwei, drei Tage aus dem Weg, um sich wieder einzukriegen.

Dieses Nicht-Entscheiden in impulsiv aufgeladenen Situationen hält die Beziehung nun schon seit mehr als zehn Jahren stabil – obwohl beide durchaus temperamentvoll sind, sodass öfter mal die Fetzen fliegen!

Ein Trick gegen die Angst

Sicher hilft es, wenn man weiß, dass es keine perfekten Entscheidungen gibt. Dennoch kann dieser Gedanke allein oft nicht verhindern, dass uns eine anstehende Entscheidung den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Besonders wenn es um wichtige Belange geht, schießt man doch selten aus der Hüfte. Stattdessen bereitet uns das Thema oft schlaflose Nächte.


Mir persönlich tut es gut, wenn ich mich in einer solchen Situation frage: Was kann im schlimmsten Fall passieren? Die Angst vor Entscheidungen ist, wie alle Ängste, nur im Dunkeln mächtig. Wenn wir sie ans Licht zerren und einen direkten Blick auf sie werfen, sehen wir ihr tatsächliches Ausmaß viel klarer. Und das ist meist um einiges weniger bedrohlich, als es uns zunächst erschien.

Viele Entscheidungen lassen sich wieder rückgängig machen, wenn man sich mit ihren Konsequenzen nicht wohlfühlt. Du bist beispielsweise in eine andere Stadt gezogen und vermisst dort deine gewohnte Umgebung viel mehr als gedacht? Setz dir einfach einen bestimmten Zeitrahmen und wenn es nicht besser wird, brich deine Zelte wieder ab.

Wie schlimm wäre es wirklich, die falsche Entscheidung zu treffen?

Es gibt niemandem, der uns ein Drehbuch schreibt, dem wir folgen müssen. Und würden wir es wirklich wollen, so unfrei zu leben? Das kannst du dir vor Augen führen, wenn die Angst vor einer Entscheidung dich lähmt.


Das Unterbewusstsein entscheidet mit

Um mehr über die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen, herauszufinden, habe ich ausführlich recherchiert. Dabei bin ich auf Erkenntnisse der modernen Hirnforschung gestoßen, die durchaus beunruhigend sind, wenn man sich ihre Bedeutung klarmacht.

Befinden sich Menschen im MRT und werden vor eine Entscheidungsaufgabe gestellt, wird zuerst das Zwischenhirn und dann erst das Großhirn aktiv. Mon Dieu, das Zwischenhirn ist doch der Sitz der Gefühle, während sich der viel gelobte Verstand im Großhirn tummelt!

Das bedeutet, dass wir gar nicht rational entscheiden, obwohl wir das meistens glauben. Vielmehr ist unser Gefühlszentrum ursächlich für unsere Entscheidung verantwortlich, die unser Verstand dann nur noch rational absegnet.


Manchmal lässt sich das auch im wahren Leben direkt beobachten. Man denke nur an das Klischee von der Frau, die sich immer wieder die „falschen“ Männer aussucht. Ich selbst habe tatsächlich eine alte Schulfreundin, die dem leider genau entspricht. Sie lässt sich gerade zum dritten Mal scheiden, wieder von einem großen, gut aussehenden Macho-Typen, wieder wegen Untreue. Sie kann einfach nicht verstehen, wie es dazu kommen konnte: „Ich fühlte mich bei ihm doch so gut aufgehoben und beschützt!“

Freiheit - nur eine Illusion?

Für uns, ihre Freundinnen, ist es ganz klar ersichtlich, dass ihre Entscheidung für diesen Mann – ebenso wie für seine Vorgänger – alles andere als rational und vernünftig war. Sie fällt einfach immer wieder auf denselben Typ Mann herein, und ihr Verstand rationalisiert ihre Wahl im Nachgang, indem er diese Männer als „Beschützer“ darstellt.

Was guten Entscheidungen im Weg steht

Eine Lösung für meine Freundin kann nur darin bestehen, ihr unbewusstes Entscheidungsmuster bei der Partnerwahl aufzulösen. Denn solche Muster bringen uns dazu, Entscheidungen zu treffen, die wir im Nachhinein bereuen.

Lass uns daher gemeinsam einen Blick auf die häufigsten Fallen werfen, die unser Unterbewusstsein uns immer wieder stellt. Sie heißen:

Perfektionismus

Zu viel Altruismus

Pessimismus


Perfektionismus

Das häufigste unbewusste Muster, das Menschen daran hindert, gute Entscheidungen zu treffen, ist der Perfektionismus. Er äußert sich in den unterschiedlichsten Lebensbereichen: Anstatt beispielsweise den geforderten Bericht rechtzeitig abzugeben, riskiert die Perfektionistin eine Abmahnung, weil ihr alles „noch nicht gut genug“ erscheint. Anstatt sich auf einen anderen Menschen wirklich einzulassen, beendet der Dauer-Single eine Beziehung nach der anderen, weil sich nach der Verliebtheitsphase der Alltag zeigt und dieser nun einmal alles andere als perfekt ist.

Der Perfektionismus arbeitet eng mit unserem inneren Kritiker zusammen. Dieser kann uns bei Entscheidungen nahezu lähmen. Wenn etwas nicht gut genug ist, dann lassen wir es lieber ganz oder machen es mit einem schlechten Gewissen auf den letzten Drücker.

Alors, um sich vom Perfektionismus zu befreien, ist es am wichtigsten, sich zuerst einmal einzugestehen, wo das Problem liegt. Nur so können diese Fesseln gesprengt werden. Dazu eine kleine Geschichte:

Mein lieber Freund Marcel, seines Zeichens Bildhauer und Maler, hatte mit einem zwanghaften Hang zum Perfektionismus zu kämpfen. Selbstzweifel quälten ihn, und auch wenn er Werke zu guten Preisen verkaufte, stärkte das sein Selbstbewusstsein nicht nachhaltig. Denn wie der Perfektionist nun einmal so ist, Verfehlungen nimmt er auf seine Kappe, den Erfolg schreibt er eher dem Zufall zu. Als ich ihn jedoch eines Tages in seinem Atelier besuchte, konnte ich eine stattliche Anzahl neuer Skulpturen bewundern. Marcel wirkte gelöst wie lange nicht mehr, und ich fragte ihn, ob er vielleicht frisch verliebt sei. „Ja, in meine Arbeit!“, war seine Antwort, die mich erstaunte. Was war passiert?

Marcel unterrichtet regelmäßig Schüler. An ihnen hatte er seine Ansichten zu Perfektionismus und Kreativität testen wollen, indem er die KreativKlasse in zwei Gruppen aufteilte. Der einen Gruppe hatte er einen angemessenen Zeitrahmen für die Erledigung einer kreativen Aufgabe gegeben, der anderen doppelt so viel Zeit. Außerdem hatte diese zweite Gruppe den Auftrag erhalten, in der zusätzlichen Zeit ihr Werk zu perfektionieren und alle Fehler auszumerzen. Das Resultat hatte Marcel völlig überrascht: Doppelt so viel Zeit führt keineswegs zu besseren Ergebnissen! Die Schüler der zweiten Gruppe hatten allerdings viel mehr Druck verspürt. Das öffnete Marcel die Augen und er begann zu verstehen, dass er seinen Perfektionismus, der ihn schlussendlich nur lähmte, loswerden musste.

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