Kitabı oku: «Haben wir die Lüge in unserer DNA?», sayfa 4

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Nietzsche kritisierte die geistlose Mittelmäßigkeit der Herrschenden, auch der Religion und die widersprüchliche Moral. Was ich persönlich bei Nietzsche bewundere ist, dass er sehr oft sagte, dass man ihm nicht unbedingt glauben sollte. Er erwartete es nicht. Er zweifelte ja in bewundernswerter Weise selbst an seinen Gedanken. Den Nietzsche muss ich hier noch öfter nennen, da er uns vieles zu sagen hat. Besonders zu diesem Thema Lüge usw. müssen und sollten wir uns mit diesen Leuten wie Nietzsche, Machiavelli, Kant und vielen anderen aus der Geschichte auseinander zu setzten, um uns selbst zu verstehen. Ummünzen und integrieren in unsere Gedanken, dann kommen wir weiter. Wir sehen und erkennen doch, was um uns herum und heutzutage geschieht. Diese genannten Leute können uns Hinweise geben zur Vernunft. Lügen sind doch oft Missverständnisse, die ausgeräumt werden können, wenn wir es denn wollen. Es gibt doch auch Geheimnisse, die wir verschweigen müssen, um uns und auch andere zu schützen. Betrachten wir es dann auch als Lüge? Wir stehen doch irgendwie fast täglich in einem gewissen Spannungsverhältnis zueinander, auch sehr oft mit uns selbst. Seien wir doch mal ehrlich. Es begeistert uns immer wieder, wenn Menschen uns etwas Aufregendes, auch Schlimmes erzählen, das auch unserer Fantasie entspricht. Wenn wir begeistert sind, hinterfragen wir es sehr selten. Ein Fehler. Eine Begeisterung, fantasieanregende nette Geschichte möchte ich nennen. Eine Indianer-Legende über den Amazonas:

„Der Mond verliebte sich in die Sonne.

Als er erkannte, diese Liebe ist sinnlos, flossen Tränen ohne Ende und der Amazonas entstand.“

Kann das stimmen? Eine Lüge? Nein, wir hinterfragen nicht, da es uns gefällt. Besser gefällt als eine wissenschaftliche Erklärung, dass es mal Tausende von Jahren geregnet hat und somit Ozeane, Meere und Flüsse entstanden. Wir wissen ja, es kann nicht stimmen. Es ist doch aber prima und wunderbar, wenn wir uns diese Geschichten erzählen am Lagerfeuer und kann wunderbar damit umgehen und ersparen uns gewollt den Wahrheitsgedanken. Wir kennen viele solche Geschichten aus der Bibel, von Naturvölkern oder Legenden und Mythen. Wir haben auch keine Vorurteile gegen solche Geschichten. In der heutigen Zeit haben wir es doch oft mit der Arroganz der Europäer, auch Amerikaner täglich zu tun. Wir wollen, dass alle bzw. viele Menschen uns als Vorbild nehmen. Warum eigentlich? Sehr einfach gesagt, denken wir Europäer nicht so, wie jetzt genannt:

„Die Europäer in ihrer Arroganz denken, Sie sitzen auf gepolsterten Stühlen, während viele andere Menschen noch auf dem Fussboden sitzen.“

Sind wir wahrlich „der bessere Mensch“, weil der andere vielleicht keinen Stuhl hat? Sitzt er eventuell bewusst auf dem Fußboden und ist zufriedener? Konfuzius (551-479), der große chinesische Philosoph sagte uns hierzu und wir sollten es uns merken:

„Zufriedenheit bringt auch in der Armut Glück.

Unzufriedenheit ist Armut, auch im Glück.“

Also bitte, nicht als z.B. Urlauber in diese Länder fahren und oftmals arrogant arme Menschen belächeln, weil sie keine Gucci-Tasche haben und nur ein Hemd und Hose. Nicht Besitz bringt oftmals Glück. Zufriedenheit ist anstrebenswert.

Versuchen wir mal, Kategorien der Lügen zu betrachten und wenden uns denen zu.

KATEGORIEN DER LÜGEN

Hierbei wird es schwierig. Wir kennen eigentlich alles die wunderbaren Griechischen, oft auch die lateinischen Wörter, die gerade bei Politikern immer mehr in den Vordergrund gehoben worden, um sich leider vom Volk zu unterscheiden. (Ja, das ist trauriger Spott, auch hierfür sagt man lat. Sarkasmus) Die Wissenschaft von der Lüge wird Mentiologie genannt. Mentiri gleich lat. Lügen. Sehr viele Wissenschaftler beschäftigen sich hiermit; man findet kaum eine Übereinstimmung, man kommt nie auf einen Nenner. Da beginnt es, was ich meine. Ein kleines Beispiel. Wir kennen den Begriff Empathie als die Fähigkeit, sich in das Gefühlsleben anderer hineinversetzen zu können. In der englischen Psychologie heißt dieser Begriff auch Mitleid. Kann man dies gleichsetzen? Streit über Begriffe ist auch hier vorprogrammiert und kann gefährlich sein. Besonders über seltsam interpretierte Wörter und Begriffe beginnt es, dass wir einiges als Lüge oder Wahrheit begreifen und auch erkennen wollen. Da beginnt oft, die Übersetzung in verschieden Sprachen und vorrangig die Definitionen. Was ist überhaupt eine Lüge? Schwerlich zu beantworten, obwohl es uns zunächst sehr einfach erscheint. Täglich haben wir damit zu tun. Es kann auch eine Eigenschaft sein, eine Anklage und Aussage. Es ist jedoch in vielen Fällen nicht so, dass es sehr bewusst geschieht, zu lügen, damit der andere es glaubt. Hier beginnt es, was ich meine. Der Gegenpart ist ja angeblich die Wahrheit. Mit der absoluten Wahrheit haben wir unsere Schwierigkeiten. Es gibt sie selten, wir aber fähig sind, zu begreifen, dass wir nie alles wissen können. Es ist ein Ansporn und sehr gut, dass wir nie alles wissen. Was wäre mit uns Menschen, wenn wir alles wissen würden? Eine traurige Angelegenheit. Ob es hierbei ein Argument für den Glauben gibt, da es Einen gibt, der alles weiß und sogar die Zukunft kennt? Weiß Er, was Wahrheit und was Lüge ist? Zu mindestens glauben das sehr viele Menschen und unbestreitbar tut es sehr gut. Glauben ist ein Komfort im Dasein. Es erspart Denken, da man schneller überzeugt ist und es klappt wunderbar. Es wäre wunderbar, wenn wir die Gedanken des Schöpfers lesen könnten. Kann uns hierbei der Papst helfen? Will er uns hierbei helfen? Sollten wir uns in einer Vernunft nicht selbst helfen, falsche Äußerungen entgegen zu treten? Die alten Griechen als Gründer der Demokratie haben es uns gezeigt, wie wir einen Konsens finden. Philosophen waren ebenso Politiker. Wäre das nicht ein Weg für die heutige schlimme Zeit. Philosophie ist nun mal und eindeutig eine Lehre oder Wissenschaft, die beginnt, wenn wir Menschen nicht mehr auf die Religionen oder auf Autoritäten hören, sondern versuchen, die Welt mithilfe der Vernunft zu begreifen. Es gefällt mir und bedeutet keinesfalls, das andere Gedankengut zu verdammen. Wir brauchen den Glauben und auch das private Gespräch mit einem höheren Wesen, das zwar nicht fassbar ist, uns jedoch in schwierigen Zeiten hilft. Wir können auch danken. Alles Mögliche, was uns gut tut. Nur dieser Prozess des aufkommenden und gegebenen Hass auf Andere. Das kann nie in unserem Sinne sein und wir begreifen es nicht. Wollen wohl auch nicht, da Hass und die Lüge auch tödlich Spaß macht. Wir haben uns in eine falsche Richtung entwickelt und kommen wohl kaum aus diesem, vorsichtig … ausgedrücktem Dilemma heraus. Wir können den heute noch gültigen Satz nennen:

„Die Wahrheit schmerzt sofort, die Lüge erst später.“

Dies sagte uns sehr passend der deutsche Publizist und Priester Franz Schmidberger (geb.1946). Wir brauchen uns diesen Satz nicht merken. Wir spüren es und müssen lernen, damit umgehen zu können. Wir müssen ja irgendwie Ja zum Leben sagen und sollten etwas wagen.

Auch hier sagt uns Nietzsche etwas:

Wage zu werden, der du bist.“

Er meinte es als Gebot, da es uns hilft. Es ist eine gewisse Lebensbejahung. Wenn wir etwas wagen, können wir unterscheiden und auch in gewissen Kategorien denken. Was wollen wir, was erwarten wir, sind wir fähig und solche Dinge. Damit beginnt es. Brauchen wir eventuell auch die Lüge dazu und können wir damit umgehen? Was ist wichtig und was richtig. Eine tägliche Komponente. Oftmals sind wir überfragt und zweifelhaft. Tiere und auch die Natur, da geht es um Überlebenstaktik und Techniken. Sie kennen zwar eine Täuschung, Lügen sind ihnen als sehr bewusste Handlung meistens fremd. Müssen wir Menschen andere Länder überfallen, um überleben zu können? Nein! Bildung ist primär. Jedoch durch eigene Bildung und andere Menschen als „nicht so klug“ oder Schlimmeres betrachten, ist schändlich. Es sind Konflikte vorprogrammiert. Konflikte ohne Waffen sind sehr hilfreich. Man wird an Grenzen getrieben durch eine gewisse Kühnheit und Lust an Abenteuer. Die Fähigkeiten entwickeln sich und wir lernen, auch vom Gegner. Eine vernünftige Einordnung danach, daran müssen wir arbeiten, ohne zu lügen.

Welche Kategorien gibt es dementsprechend?

Versuchen wir es mal einzuordnen.

DIE SELBSTLÜGE

Es ist doch in unserem Hirn, dass wir diese Selbstlüge brauchen, benützen, um unser ICH nach vorne zu bringen. Wir kennen nicht alle unsere Schwächen, wie denn auch? Was wir jedoch nicht können, verdrängen wir und stellen unsere guten Seiten in den Vordergrund. Mit unseren Schwächen belügen wir uns oft sehr bewusst selbst. Es hilft uns, immer den Kopf oben zu behalten.

„Die Selbstlüge benutzen wir,

um unliebsame Wahrheiten zu verdrängen.“

Oftmals ist es eine Illusion der Kontrolle über uns selbst, die eigentlich vorhanden sein sollte. Uns immer in Kontrolle zu haben. Schwierig. Die Selbstlüge hilft jedoch, wenn wir es verstehen als … sich selbst belügen… enorm. Sie ist oftmals hilfreich gegen die Gefahr des Selbstverrats. Man täuscht sich in dem Sinne selbst, weil man ja weiß, der andere, also mein gegenüber traut sich oft nicht, seine sogenannte Wahrheit uns als Person zu nennen. Ich habe eine krumme Nase und überhaupt optisch ist man nicht ansprechend. Wir schweigen also, der andere auch. Wir sagen ja sehr oft, optische Dinge sind nicht so wichtig, die inneren Werte zählen. Stimmt es noch? Auch hier ist die Selbstlüge wichtig. Wir sollten und müssen an das Bild glauben, was wir von uns selbst haben. Also wichtig. Es ist dann keine Lüge mehr, sondern eine Täuschung über anderes unwichtiges. Selbstlügen machen das Dasein erträglich. Sie dienen dem Selbstschutz. Wir haben sehr schnell gelernt, beim Verlust von Anerkennung durch optisch nicht so gute Dinge, den entgegen zu treten und wir stellen uns besser dar. Es hilft dem Selbstbewusstsein. Wir täuschen sogar in unserer Lebensbiografie. Verniedlichen eigene Probleme, die in uns nagen und haben dann kaum Probleme. Wir erhöhen unser Selbstwertgefühl. Wir ersparen dem Gegenüber auch ein eventuell schlechtes Gewissen, das er vielleicht zu uns hat. Dazu sagt uns der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911-1991) sehr deutlich. Bitte nicht lächeln.

„Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke Wahrheit. Die glaubt uns sowieso keiner.“

Es stimmt und fordert sogar auf zur Selbstlüge. Die Umgebung, unsere nahe Umwelt von Menschen spielt ja mit. Wer will schon die Wahrheit hören? Damit verschieben wir doch eine Verantwortung. Mit der Wahrheit könnten wir uns also auch lächerlich machen, da man kaum glaubt, was wir sagen. Vor einer Perfektionierung sei aber gewarnt. Wir können jedoch behaupten, dass Freunde, auch Bekannte, Verwandte und wer oder was auch immer eine gewisse Mitschuld tragen, dass wir uns so entwickeln. Durch eine gewisse blanke Wahrheit haben wir Niederschläge mit Mitmenschen wohl alle schon erlebt. Wir sollten eine gewisse Balance beachten und darauf achten, dass ungünstige Verschiebungen nicht zugelassen werden. Wir kennen es ja. Im Fernseher wird aufgerufen zu beste Sänger gesucht oder Model-Wettbewerbe. Durch eine Selbstlüge, wenn wir in den Spiegel schauen oder uns beim Singen hören, die wir nicht beachten oder sogar Freunde sagen, dass man toll singt oder prädestiniert ist für eine Show und uns anders einschätzen, wie es wohl real zu betrachten wäre, wird es seltsam. Wenn wir die Selbstlüge mit der Selbsttäuschung gleichsetzen, sagt uns Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821-1881) etwas Wunderbares:

„Die Selbsttäuschung beherrscht der Mensch noch sicherer als die Lüge.“

Wir gehen gerne dieses Risiko ein, weil es uns einfach besser gefällt. Nehmen wir mal etwas anderes, obwohl wohl sehr oft, das eine in das andere übergeht, oft Ähnlichkeiten haben.

DIE NOTLÜGE

Was ist nun eine Notlüge? Jeder benutzt sie und verbessert die Technik individuell geschickt. Eine Notlüge wird auch als Höflichkeit bezeichnet. Zum Schutz der eigenen Person. Ebenso auch, um einer eventuellen Strafe zu entgehen und sehr oft zum Spaß. Wir wollen keinem wehtun. Nach einer langweiligen Party sagen wir trotzdem, wie toll es war und wie gut wir uns gefühlt haben; vielen Dank für den schönen Abend. Ja, eine Notlüge zur Vermeidung von unangenehmen nachfolgenden Dingen. Besonders, wenn der Veranstalter unser Chef ist. Warnen wir gegebenenfalls auch unseren besten Freund, wenn er uns eine neue Freundin vorstellt, die man kennt und nicht so positiv in Erinnerung hat? Was geschieht, wenn wir ihm sagen, pass mal auf, ich weis von der so einiges. Im Nachhinein, wenn eine Trennung der beiden vollzogen ist und wir es dann äußern ist eigentlich schäbig. Eine gut geformte Notlüge ist oftmals besser, als schweigen oder etwas sagen, was wir denken oder wissen. Wir räumen irgendwie eine Chance der Geschichte ein. Besonders in der heutigen Zeit von Facebook usw. haben sich die Notlügen sehr verbreitet. Wir geben falsche Identitäten an. Wir sagen Selbstschutz dazu, da wir ja im Internet zu den Machern, den Starken gehören wollen. Wir verstecken unser Ich. Im Prinzip ist das Letztgenannte so schlimm nun auch wieder nicht, da wir, so meine ich, unser wahres Ich auch nicht so richtig erkennen in allen Situationen. Notlügen sind auch oft sogar angebracht, um Aufmerksamkeit zu erreichen und neugierig zu machen. Wir wissen ja, in den meisten Fällen macht der Andere es ja auch so. Es ist real und diese gewisse Ehrlichkeit im Internet ist wohl ein Traum. Oder auch nicht! Wahrheit kann gefährlich sein und bedeutet oft Ausgrenzung. Jeder Mensch hat Böses in sich. Nietzsche spricht davon, dass es eine Notlüge ist, wenn wir das „Tier in uns“ belügen müssen, damit es ruhig bleibt. Notlügen sind auch, wenn wir nie alles erzählen, sondern nur Dinge, die dem Anderen gefallen könnten. Der Ausdruck „Nicht mit der Tür ins Haus fallen“ hat wohl seine Berechtigung hierbei. Lüge als Notlüge ist wohl positiv egoistisch, so blöd es auch klingt. Wir können oft nicht anders und ist im Prinzip ein Widerspruch, dass eigentlich sämtliche Lügen zum eigenen Vorteil ausgesprochen werden. Es mag ja sein, da wir uns selbst schützen, aber mehr noch den Anderen zum … irgendwie beiderseitigem Vorteil. Eine verzwickte Lage. Beschwichtigung, verschweigen, also im Tenor Notlüge genannt. Bemühen wir uns also, ob es moralisch vertretbar ist. (bitte hierbei nicht so sehr die Thesen Niccolo Machiavellis nehmen, da er sagt, dass die Moral oft geopfert werden sollte. Bitte die Zusammenhänge und Unterschiede erkennen!) Nicht so einfach, da wir oft sehr spontan handeln und noch nicht erkennen können, was auf uns zukommt. Plötzlich sind wir nach einer Zeit der böse Mensch. Es kommt jedoch auch auf die Stärke des Anderen an, wie er damit umgeht und auch umgehen kann. Die Einstellung des anderen zu uns ist wichtig! Wenn wir die Notlüge aus Ausrede benutzen, dann kann es seltsam werden. Du kannst deinen Ruf und Ansehen erheblich beschädigen. All diese Abwägungen sind schwierig. Ich sage immer, die schwierigsten Wörter im Sprachgebrauch sind die beiden Wörter JA oder NEIN. Jeden Tag diese schwierigen Entscheidungen in einer Häufigkeit, die wir eigentlich nicht wollen, da unser Hirn immer sagt, wenn wir uns für Ja entscheiden, sind wir immer gegen das andere. Bei Nein dasselbe. Für alle Themen des Tages und unserem Dasein auf dem Planeten. Es kommt aber auch darauf an, wie wir unser Ansehen, unseren Ruf aufgebaut haben und wie unsere Meinung bei den Anderen gelten. Notlügen nehmen kein Ende im Leben. Nehmen wir es, wie uns es der irische Schriftsteller James Augustine Joyce (1882-1941) es uns nannte:

„Der Erfinder der Notlüge liebt den Frieden mehr als die Wahrheit.“

Notlügen beschwichtigen unser Verhalten im Miteinander. Notlügen gibt es im privaten Bereich, im beruflichen Bereich und allgemeine gesellschaftlichen Notlügen. Sie beschützen uns auch oft, wenn die Oberen des Staates sie benutzen. Könnten wir als Bewohner denn mit Wahrheiten umgehen? Beschützen sie uns nicht auch, wenn sie die Notlüge nehmen. Haben sie eventuell Angst vor Revolten, Panik und solchen Dingen? Kommen wir denen da Oben auf die Schliche, dann haben sie Gräben geschaffen und wir sind der Meinung, sie halten uns für nicht fähig, mit Realitäten umzugehen. Nicht so einfach. Vieles tut hierbei weh. Allgemein können wir aber sagen, dass es … so weh nun auch nicht tut und akzeptieren es oft als Fehltritt. Sind wir wirklich erschrocken, wenn wir behaupten, dass wir im Miteinander ohne Notlügen kaum auskommen könnten? Ich denke, wir können uns kaum wehren, dass wir „notbelogen“ werden und dieses selbst benutzen, um eine gewisse Balance zu schaffen. Ohne dieses würden wir Freunde verlieren. Es ist gesellschaftsfähig- und trächtig geworden. Es gilt der Satz, dass Schweigen oft grausamer als die Notlüge ist. Eigentlich entgegen unserem Bedürfnis nach Wahrheiten. Es ist jedoch so. Wir haben uns als Menschheit irgendwie dazu entschlossen und lernen weiter, damit umgehen zu können. Wir müssen uns immer entscheiden, impulsiv oder vorbereitet, wenn man das Thema kennt. Konrad Adenauer sagte provokativ dazu:

„Notlügen gibt es nicht. Man ist immer in Not.

Also müsste man immer und ewig lügen.“

Er hat recht. Es sollte jedoch keine Anleitung sein, nur … eine Realität. Wir wollen keinem wehtun, wollen auch unsere Ruhe haben und schmeicheln ebenso damit, um uns auch nicht mit weiteren Fragen beschäftigen zu müssen. Wir wollen auch Auseinandersetzungen vermeiden, kaum Erklärungen abgeben und auch diese umgehen. Frauen benutzen sehr oft Notlügen als bessere Darstellung aus prosozialen Gründen, wenn es um Gefühle geht. Männer hingegen aus Darstellungsgründen „was man für ein Kerl ist“. Das trifft übrigens für die Gesamtheit der Notlügen zu. Notlügen werden oft am Telefon benutzt, wenn man den Gegenüber nicht sieht, nicht gut kennen oder er uns nicht kennt oder kaum. Der Sozialwissenschaftler Peter Stieglitz sagte uns:

„Wenn die Wahrheit uns nur verletzen und entmutigen würde, sind wir oft verpflichtet, zu lügen.“

Wir machen dies. Stehen wir auch ehrlich dazu? Verleugnen wir dies? Notlügen haben den Vorteil, dass man sie verbessern kann, man kann täglich daran üben und sich selbst verbessern und weiteres erproben. Man darf nur nicht zu dick auftragen. Tue das eine, lass das andere. Irgendwie muss man authentisch bleiben. Selten führt eine Notlüge zur Ächtung der ganzen Welt auf uns. Es ist ebenso eine positive Notlüge, wenn wir der Freundin, die beim Friseur war und danach aussieht wie ein zotteliges Pferd, sagen, dass es ihr aber gut steht. Nehmen wir mal etwas anderes.

DIE GELTUNGSLÜGE

Mit diesem Namen als Kategorie können wir etwas anfangen. Betrachten wir es einmal genauer. Vor allem sind es wohl bewusste Übertreibungen, mit denen wir beeindrucken wollen. Wir minimieren durch Geltungslügen Dinge, die nicht so gut waren, uns geschadet haben. Mehr Schein als Sein. Es klappt wunderbar. Wir haben, denke ich, alle dieses Geltungsstreben. Es ist nicht zu verurteilen, wenn es im Rahmen eines besonderen positiven Egoismus geschieht. Hierbei wäre es wohl wichtig, wenn es sich eigentlich um einen gewissen Temperamentsfaktor im sozialen Verhaltensbereich handelt. Es ist so, dass wir der eigentlichen Person Anerkennung Wichtigkeit verschaffen wollen. Mit der Geltungslüge können wir doch, falls wir einer Selbstwertkrise, die wohl jeder Mensch mal hat, erliegen, sich sein Leben schöner, spannender, aufregender oder günstiger zu reden. Diejenigen, die sich berauschen müssen an der Geltungslüge sind doch oft nicht so beliebt, da sie Icherzähler sind. Seien wir doch ehrlich, sind wir das nicht alle? Wir unterscheiden uns nur in einer gewissen Übertriebenheit des Ich-Erzählens. Kommen wir hier mal wieder auf Friedrich Nietzsche zurück. In seinem, mit 28 Jahren geschriebenem Werk „Geburt der Tragödie“ und dem, nur einem Jahr vorher geschriebenem Werk „Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn“, gibt es uns Anlass nachzudenken. Er betrachtete sich als Zeitkritiker und Aufklärer im Sinne von Schopenhauer und Wagner und erkannte die Arroganz der Intelligenz. Er betrachtete die Geltungslüge als etwas Besonderes für uns als Spezies Lebewesen Mensch, um uns darzustellen. Wahrheit und Lüge, ein ewiges und immerwährendes Ding. Er hat es sehr einfach gedacht und verständlich. Wir benutzen logischerweise für alles unsere Sprache. Wie kann es anders sein? Es ist so. Da beginnt es, was er meint. Wir nennen ein Ding, worauf wir sitzen Stuhl. Wenn ein anderer dazu Liege sagt, lügt er also. So einfach ist es. Ohne Sprache können wir die Welt nicht erfassen. Im Tenor setzen wir uns mittels der Sprache als Mensch über das Wesen der Natur und anderer Lebewesen, da wir etwas gelten wollen. Etwas Außergewöhnliches. Wir haben die Sprache, um etwas auszudrücken. Tiere und die Natur reagieren spontan auf Dinge. Sie reagieren auch auf Dinge, die wir tun. Das haben wir uns leider abgewöhnt, diese Spontaneität. Beziehungsweise mussten wir uns dieses in der Evolution abgewöhnen, um überleben zu dürfen. Nur durch dieses Geltungslügen untereinander entstand ein Kampf der Menschen untereinander. Wir lügen, verdrehen und stellen uns somit als Individuum dar. Nicht als Gemeinschaft. Noch nicht im Ursprung. Wenn das geschieht als Gemeinschaft, kann es gefährlich sein, wie uns die Geschichte und auch dieses Heute beweist. Nietzsche hat recht. Alles geht über die Sprache. (Im Prinzip wissen wir es auch ohne ihn) Die alten Griechen haben sich die Rhetorik ausgedacht. Also die Kunst der Rede. Sie haben dieses jedoch als sozusagen Hauptstudienfach erhoben. Irgendwie haben sie ja recht, da wir in allen Belangen des Lebens erkennen, dass Wörter und Sätze sehr scharfe Schwerter sind. Es sterben mehr Menschen durch Wörter, als durch Kämpfe. Dies bitte als Metapher sehen. Wörter sind oft mehr als scharfes Schwert zu betrachten, als Inhalte. Es gibt ja auch dieses. Nur weil man ein Mann ist, gelten diese in vielen Ländern als etwas Besonderes. Unabhängig von Leistung und anderen Dingen. Eine gewisse Gen-Lotterie oder Chromosomen-Lotterie, wie immer wir es betrachten wollen. Täglich haben wir das Bestreben, unsere Lebens-Biografie zu verschönern, um eben etwas zu gelten. Wie immer das auch ausgehen mag.

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22 aralık 2023
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ISBN:
9783961451821
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