Kitabı oku: «Weg von dir», sayfa 2
Die Baskis
Die Leute aus dem Ferienpark klettern
auf die Bühne und stellen sich in einer Reihe auf.
Sie schauen lächelnd in den Saal.
Das Mädchen mit dem roten Rock
und dem blauen Tuch ist auch dabei.
Sie geht einen Schritt vor und sagt:
„Meine Frauen und Herren.“
Die Leute im Saal lächeln.
Frauen und Herren, das sagt man so nicht.
Aber das weiß das Mädchen natürlich nicht.
„Wir machen ein tolles Ding“, redet das Mädchen weiter.
„Aus unserem Land, Baskistan.“
Sie macht einen Schritt zurück
und steht wieder in der Reihe.
Dann fängt Musik an. Fröhliche, schnelle Musik.
„Woher kommt die Musik?“, flüstert Kevin.
„Daher“, zeigt Oliver.
„In der ersten Reihe sitzen Musiker.“
Die Menschen auf der Bühne fangen an, sich im Takt zu bewegen.
Sie beginnen eine Art Tanz.
„Na, sieh mal an, sie machen wirklich ein tolles Ding“, sagt Kevin.
Die Leute um ihn herum hören es und lachen.
„Haha, wie witzig“, findet Oliver.
„Ich möchte dich mal ihre Sprache sprechen hören.“
„Die muss ich nicht können“, sagt Kevin.
„Ich gehe schließlich nicht in dieses Bassi-Land.“
Oliver zuckt mit den Schultern.
Die Vorstellung von den Baskis ist richtig gut.
Manchmal ähnelt sie mehr Akrobatik
und dann wieder einem Tanz.
Die Männer machen Saltos
und springen einander auf die Schultern.

Die Frauen und Mädchen stehen um sie herum und klatschen in die Hände.
Die Leute im Saal klatschen begeistert mit.
„Dagegen kommen wir nie an mit unserem Rap“, sagt Oliver zu Kevin.
Kevin lächelt geheimnisvoll.
„Ich habe den Snake geübt“, sagt er.
„Lief es gut?“, fragt Oliver.
„Ja“, lacht Kevin, „sehr gut!“
Klasse 9c
Direkt nach der Pause sind Kevin und Oliver an der Reihe. Der Bürgermeister kündigt sie an.
„Frauen und Männer“, sagt er lachend.
„Jetzt kommen Kevin und Oliver.
Sie gehen auf die Gesamtschule hier im Dorf in …“
Der Bürgermeister will noch mehr sagen, aber der Lärm ist zu laut.
Alle Schüler von der Gesamtschule klatschen, stampfen und jubeln.
Der Bürgermeister hebt die Hände,
aber es wird nicht still.
„In Klasse 9c!“, brüllt er dann über den Lärm hinaus.
Oliver sitzt hinter dem Keyboard.
Kevin steht und hat ein Mikrofon in der Hand.
Der Saal ist nun ganz still.
Dann beginnt Oliver auf dem Keyboard zu spielen.
Hart und rhythmisch.
Kevin beginnt zu rappen.
Und ab und zu rappt Oliver mit.
Sie rappen über die Gesamtschule.
Über die ganzen Hausaufgaben, die so blöd sind.
Und über die beste Zeit des Tages:
dann, wenn die Schule vorbei ist.
Dem Publikum gefällt es.
Vor allem die Schüler der 9c pfeifen und jubeln.
Aber es ist noch nicht vorbei.
Kevin legt das Mikrofon hin und beginnt zu tanzen.
Er macht Streetdance, und er ist ziemlich gut.
Erst macht er kleine, steife Bewegungen, als ob er ein Roboter wäre.
Das sieht ziemlich cool aus.
Dann werden seine Bewegungen
größer und fließender.
Er sieht echt aus wie eine Schlange, denkt Oliver.
Kevin macht das richtig gut!
Und dann macht Oliver etwas, was nicht abgesprochen ist.
Er spielt einen Lauf von Ben auf dem Keyboard.
Die Musik und die Snake-Bewegungen von Kevin passen perfekt zusammen.
Als wenn sie es sich vorher so überlegt hätten!
Und als ob sie das schon oft geübt hätten!
Preis
„Das war ein toller Abend“, sagt der Bürgermeister.
Er steht mit einem großen Pokal in der Hand auf dem Podium.
Der Talent-Wettbewerb ist vorbei
und jetzt ist die Preis-Verleihung.
Alle Teilnehmer warten gespannt.
Denn es wollen natürlich alle gerne gewinnen.
„Es war nicht leicht, einen Gewinner auszuwählen“, fährt der Bürgermeister fort.
„Denn es gab viele gute Auftritte.“
Die Leute im Saal nicken.
„Aber ein Auftritt war doch am besten“, sagt er dann.
Die Leute im Saal sehen ihn voller Erwartung an.
„Und darum geht der Pokal an die Baskis!“
Die Asyl-Suchenden springen von ihren Sitzen auf und stürmen auf die Bühne.
Kurz darauf stehen sie alle
neben dem Bürgermeister.
Er gibt ihnen allen die Hand.
Und den Pokal gibt er dem Mädchen mit dem roten Rock und dem blauen Tuch.
Die Leute im Saal sind still.
Manche klatschen zwar, aber sie hören schnell wieder auf.
Andere gehen schon zum Ausgang.
Es ist offensichtlich,
dass sie die Entscheidung falsch finden.
Es ist klar, dass sie einen anderen Gewinner wollen.
„Ich möchte sprechen“, sagt das Mädchen mit dem Pokal dann.
Sie hat dem Bürgermeister das Mikrofon abgenommen und schaut in den Saal.
„Ich will danke schön sagen“, sagt sie dann.
„Preis ist toll. Aber Preis ist nicht …“
Sie zögert kurz und fragt den Jungen, der neben ihr steht.
„Aber Preis ist nicht gerecht“, sagt sie dann.
„Preis muss zu den 9c-Jungen.“
Sie gibt dem Bürgermeister das Mikrofon zurück
und verlässt die Bühne.
Dann geht sie zu Kevin und Oliver
und gibt ihnen den Pokal.
„Sehr gut, ihr!“, sagt sie strahlend.
„Ich Selda. Ihr?“
Sie sieht die Jungen fragend an.
„Oliver“, sagt Oliver.
„Kevin“, sagt Kevin.
„Tolle Musik und Tanz, Oliver und Kevin“,
sagt Selda. „Tschüss!“
Und sie geht wieder zurück zu den anderen Baskis.
Die Leute im Saal klatschen jetzt richtig laut.
„Ja, so ist es richtig!“, ruft jemand.
„So ist es gut!“
Goldene Schallplatten
„Mensch, was höre ich da?“, fragt Ben.
„Du bist berühmt, Junge?“
Oliver geht grinsend in das Haus von seinem Opa.
Mit dem riesigen Pokal in den Händen.
„Na ja, schon ein bisschen“,
sagt er und stellt den Pokal auf den Tisch.
„So einen großen Pokal habe ich nie gewonnen“, sagt Ben und sieht voller Bewunderung zu seinem Enkel.
„Aber du hast doch Goldene Schallplatten, oder?“, fragt Oliver. „Die sind doch viel mehr wert als so ein Pokal.“
„Ja“, nickt Ben. „Ich habe früher ein paar Goldene Schallplatten bekommen. Das war eine schöne Zeit.“
„Warum hängst du die nicht auf?“, fragt Oliver.
„Wenn ich eine Goldene Schallplatte hätte, würde ich sie den ganzen Tag sehen wollen.“

Ben grinst. „Ich habe sie nicht mehr“, sagt er.
„Ich habe sie verkauft.“
Oliver sieht seinen Opa erstaunt an.
„Warum?“, fragt er.
Ben zuckt mit den Schultern.
„Ach ja“, sagt er dann. „Es war toll,
berühmt zu sein und viel Geld zu verdienen.
Aber Ruhm hält meistens nicht lange an.
Als meine Band nicht mehr berühmt war, habe ich nichts mehr verdient.
Und ich brauchte Geld.“
„Shit“, findet Oliver.
Zu Hause darf er das nicht sagen: Shit.
Aber bei Ben ist das immer okay.
„Wie hat sich das angefühlt,
so oben auf der Bühne?“, fragt Ben.
Er schlägt den Arm um Olivers Schultern.
„Es war geil“, sagt Oliver.
„Es ist das Beste, was ich je erlebt habe.
So viele Leute, die alle für uns geklatscht und gejubelt haben.“
Ben starrt kurz in die Ferne.
„Ja“, nickt er dann.
„Das ist wirklich das beste Gefühl
auf der ganzen Welt.“
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