Kitabı oku: «Ayurveda für die Schilddrüse», sayfa 6
Keimdrüsen
Die Keimdrüsen (oder Gonaden) sind die Drüsen, die die Sexualhormone produzieren, also die Eierstöcke bei Frauen und die Hoden bei Männern.
Die Hoden produzieren nach Einsetzen der Pubertät das Androgen Testosteron, das für Wachstum sorgt und Knochen und Muskeln stärkt. Es trägt außerdem zur Entwicklung der Sexualorgane und der Körperbehaarung bei, einschließlich Scham-, Brust- und Gesichtsbehaarung.
Die Eierstöcke produzieren Progesteron und Östrogene. Progesteron ist bei Frauen während des Eisprungs und der Schwangerschaft am aktivsten, um eine Fehlgeburt zu verhindern. Östrogen fördert die Entwicklung von Gebärmutter und Brüsten, Scham- und Achselhaaren, das Wachstum der Knochen in der Adoleszenz und die Regulierung von Menstruationszyklus und Fortpflanzungssystem.
Thymus
Hinter dem Sternum (Brustbein) liegt die Thymusdrüse. Sie produziert Hormone, die man als Thymosine bezeichnet, welche die T-Lymphozyten (T-Zellen), die den Körper vor Pathogenen schützen, während der fötalen Entwicklung und in der Kindheit ausbilden und entwickeln.
Die Haut
„Die Haut?“, fragen Sie vielleicht. Also, technisch gesehen ist die Haut keine Hormondrüse, sondern ein Organ – sie ist tatsächlich das größte Organ des Körpers. Allerdings erzeugt auch die Haut ein Hormon, nämlich Vitamin D. Ja, Vitamin D ist in der Tat ein Hormon, kein Vitamin. Unsere Haut stellt einen Großteil des Vitamins D her, das der Körper braucht; nur etwa 10 Prozent unseres Vitamins D stammt aus der Nahrung, die wir essen.
Vitamin D wird in der Haut produziert, wenn es ultraviolette B-Strahlen (UVB) absorbiert. Die Leber und Nieren sind dann an der Umwandlung dieser inaktiven Form von Vitamin D in eine aktive Form beteiligt, die der Körper nutzen kann.
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung eines normalen Kalzium- und Phosphorspiegels im Blut. Es unterstützt uns bei der Aufnahme von Kalzium aus dem Darm, sodass wir starke Knochen aufbauen können. Doch wie neue Forschungen gezeigt haben, wirkt sich Vitamin D auf mehr als nur auf die Gesundheit der Knochen aus. Bei Frauen kann ein Vitamin-D-Mangel niedrige Östrogenwerte hervorrufen, bei Männern kann es zu einem geringen Testosteronspiegel führen, was sich auf die Libido auswirkt. Dies könnte der Grund sein, wieso unsere Libido im Frühjahr zu steigen scheint, den ganzen Sommer lang stark bleibt und in den Wintermonaten etwas abnimmt.
Andere Studien haben gezeigt, dass Vitamin D die Gene aktiviert, die Dopamin und Serotonin freisetzen, beides Neurotransmitter, die uns glücklich und ruhig halten. Außerdem beeinflusst es auch unser Immunsystem, weswegen unsere Immunität in den Wintermonaten durch weniger Sonneneinstrahlung abnimmt. Ein Vitamin-D-Mangel kann auch zu Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose führen. Ein geringerer Vitamin-D-Spiegel wird auch mit Krebs, Herzkrankheiten, Schlaganfall und Diabetes in Zusammenhang gebracht. Alles in allem scheint es, dass unser Verständnis über den Einfluss von Vitamin D auf unseren Körper täglich wächst.
Die Nieren
Die Nieren werden normalerweise nicht als Teil des Hormonsystems angesehen, doch sie produzieren das Hormon Renin, das dabei hilft, den Blutdruck und das Hormon Erythropoietin zu steuern, das das Knochenmark dazu anregt, rote Blutkörperchen zu produzieren.
Das Hormonsystem ist wie ein fein aufeinander abgestimmtes Orchester – Probleme oder eine Schwäche in einem Teil des Systems können sich nachteilig auf andere Teile des Systems auswirken. Viele Stressfaktoren, die Einfluss auf das Hormonsystem nehmen, können wir nicht kontrollieren – Stress am Arbeitsplatz, Unfälle und Verletzungen usw. Doch es zeigt sich, dass wir zwei große Stressfaktoren beeinflussen können: wann wir ins Bett gehen und was wir essen. Falls wir in beiden Fällen diszipliniert sind, geben wir unserem Körper mehr Bewegungsspielraum, um die anderen Stressfaktoren zu handhaben, wodurch es schwieriger für sie wird, uns krank zu machen. Im nächsten Kapitel sprechen wir über beide Faktoren.
NUN ZURÜCK ZUR SCHILDDRÜSE
Die Schilddrüse befindet sich im Hals, direkt unterhalb des Adamsapfels. Wie oben bereits angemerkt, beeinflusst sie praktisch jedes andere Organ im Körper und ist daran beteiligt, Stoffwechsel, Herzrhythmus, Verdauungsfunktion, Muskelkontrolle, Gehirnentwicklung und Knochenerhalt zu regulieren. Sie liefert Hormone zur Produktion von Energie und hat einen tiefen Einfluss auf unsere Stimmungen und Emotionen.
Hier ist eine beeindruckende Tatsache: Jede Zelle im Körper hat Rezeptoren für bestimmte Hormone, doch nur zwei Arten von Rezeptoren sind auf allen Zellen zu finden. Welche sind das? Schilddrüsenhormon- und Vitamin-D-Rezeptoren. Was bedeutet das? Wirklich jede Zelle im Körper ist von einer normal funktionierenden Schilddrüse abhängig! Es erklärt auch, warum die Schilddrüse auf jede Verletzung im Körper reagiert. (Was die Vitamin-D-Rezeptoren betrifft, vermute ich, dass die Allgegenwärtigkeit der Rezeptoren zeigt, dass wir nur an der Oberfläche dessen gekratzt haben, was wir über die Auswirkungen des Vitamins D auf den Körper wissen. Ich erwarte gespannt neue Forschungsergebnisse, die mehr Details über den Einfluss dieses Hormons in unserem Körper offenbaren.)
Wenn die Hormonwerte in der Schilddrüse zu stark sinken, sezerniert der Hypothalamus Thyreoliberin (TRH), das die Hypophyse dazu anregt, thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) auszuschütten. Dies signalisiert der Schilddrüse, dass sie mehr Hormone herstellen soll. Wenn die Hormonspiegel der Schilddrüse zu hoch sind, sinken die TSH-Spiegel und geben der Schilddrüse so zu verstehen, dass sie ihre Hormonproduktion reduzieren muss.
Die Schilddrüsenhormone werden erzeugt, indem sich Jodmoleküle an Tyrosin, eine Aminosäure, binden. Tyrosin wird im Körper aus Phenylalanin aufgebaut, einer Aminosäure, die in vielen Speisen mit hohem Proteinanteil zu finden ist. Dazu gehören Huhn, Pute, Fisch, Milch, Joghurt, Hüttenkäse, Mandeln, Sesamsamen und Avocados. (Anmerkung für Vegetarier: Die meisten Nahrungsquellen für Tyrosin sind tierische Proteine.) Die Schilddrüsenzellen sind die einzigen Zellen im Körper, die Jod resorbieren können, das man in Fisch, Meeresgemüse und diversen anderen Lebensmitteln findet. (Eine umfassendere Liste befindet sich in Kapitel 3).
TSH stimuliert die Thyreoperoxidase-Aktivität (TPO), bei der Jod zur Erzeugung der Hormone Thyroxin (T4), Triiodthyronin (T3), Diiodthyronin (T2) und Monoiodthyronin (T1) eingesetzt wird. Die Zahlen 1 bis 4 stehen für die Zahl der Jodmoleküle, die an das Tyrosin-Molekül gebunden sind: T4 hat vier Jodmoleküle, T3 drei Moleküle usw. Insgesamt bestehen die Schilddrüsenhormone zu 80 Prozent aus T4 und 15 Prozent aus T3, die übrigen 5 Prozent sind zwischen T2 und T1 aufgeteilt.
T4 kann aber nicht in Ihre Zellen gelangen. T3, das als die aktive Form des Hormons gilt, ist dasjenige, das sich auf den Stoffwechsel auswirkt, da es in die Zellen eintreten kann. Über die Funktion von T2 und T1 ist bisher nicht viel bekannt, doch ich hoffe, dass die Forschung uns mehr Aufschluss über ihre Wirkungen auf den Körper geben wird.
Viele meiner Patienten fragen mich, warum unser Körper so viel T4 produziert, wenn es doch nicht durch unsere Zellen genutzt werden kann. Wäre es denn nicht wirksamer, wenn die Schilddrüse einfach nur T3 produzieren würde, da doch das T3 die ganze Arbeit tut? Gute Frage! Es hat sich gezeigt, dass der Körper tatsächlich weiser ist, als wir glauben. Er hat einen Plan und einen Grund für alles. T4 strömt durch den Körper in die Blutbahn und wird in den Geweben gespeichert, wo es auf Signale wartet, dass mehr T3 benötigt wird. In diesem Moment kommt es aus den Speicherorten und wird in T3 umgewandelt.
Probleme bei der Umwandlung von T4 zu T3
Wenn der Körper T4 in T3 umwandeln muss, werden etwa 80 Prozent des T4 durch die Leber in T3 umgeformt und etwa 20 Prozent des T4 gehen in den Verdauungstrakt.Dort transformiert es freundliche Bakterien zu T3.
Überlegen Sie mal: Die meisten von uns besitzen nicht genug Darmflora, die so lebenswichtig für die Verdauungs-, Stoffwechsel- und Immunsystemfunktionen ist. Wer von uns hat noch nie seine nützlichen Darmbakterien geschwächt, indem er Antibiotika, Verhütungspillen, Steroide oder verschiedene andere Pharmazeutika eingenommen hat? Sie denken jetzt wahrscheinlich, ja, während Sie diese Arzneimittel genommen haben, waren Sie vorausschauend genug, danach ein Probiotikum zu nehmen oder Ihrem Darm Ihren Lieblings-Bio-Joghurt mit lebendigen probiotischen Kulturen zu gönnen. Also sollte es Ihnen danach doch gut gehen. Was Sie jedoch wahrscheinlich nicht wissen, ist die Tatsache, dass die probiotischen Kulturen auf dem Markt unwirksam sind, weil die meisten ihrer Kulturen bei der Verarbeitung sterben. Das gilt ebenfalls für Joghurts – sie verlieren ihre Bakterienkulturen, während sie im Supermarkt im Regal stehen.
Wenn bei Ihnen kein Leberproblem wie Hepatitis oder Fettleber diagnostiziert wurde, glauben Sie vielleicht, dass Ihre Leberfunktion in Ordnung und vollauf dazu imstande ist, T4 in T3 umzuwandeln. Aber weit gefehlt. Die Leber ist bei den meisten Menschen angegriffen. Fast 99 Prozent der neuen Patienten, die zu mir kommen, müssen ihre Leber etwas reparieren. Überlegen Sie mal: Alles, was Sie je geschluckt haben, jede Chemikalie, die Sie je eingeatmet haben und jedes Produkt, mit dem Sie sich je eingecremt haben, wurde von Ihrer Leber verarbeitet. Im Laufe der Zeit trägt die Leber eine ziemlich giftige Last.
Und außerdem leben wir in Regionen, die die Bedeutung von innerer Reinigung nicht anerkennen. Infolgedessen trägt die Leber viele säurehaltige Toxine in sich, überhitzt und kann keine ihrer Funktionen gut ausführen, also auch nicht die Umwandlung von T4 in T3. Dieses enorme Problem sehe ich bei allen meinen Patienten, doch die meisten Leute – viele Ärzte eingeschlossen – sind sich dessen nicht bewusst.
Ohne die Leber und Darmflora wirksam zu behandeln, ist es fast unmöglich, irgendeine Störung in der Schilddrüse zu kurieren, sei es Hypothyreose oder Hashimoto-Thyreoiditis. Aus diesem Grund werden wir später in diesem Buch über die Kräuter sprechen, die zur Behandlung von Entzündungen in der Leber eingesetzt werden. Außerdem nenne ich Ihnen die besten Quellen für Präbiotika und Probiotika, die für die richtige Kühlung und den raschen und wirksamen Ersatz der nützlichen Bakterien sorgen.
Sehr spannende Forschungsergebnisse, die sich auf diese äußerst wichtige Konversion von T4 zu T3 konzentrieren, wurden 2015 von Brock McGregor veröffentlicht. Darin beschreibt er die Tatsache, dass es der periphere Stoffwechsel ist (Stoffwechsel, der außerhalb der Schilddrüse stattfindet), der das T4 über eine Reihe von Wegen in T3 umwandelt. Sein Artikel konstatiert die zahlreichen Faktoren, die diese Konversion stören können, wodurch die Patienten Symptome von Schilddrüsenunterfunktion haben, selbst wenn ihre Schilddrüsen-Blutuntersuchungen normal sind. Diese Faktoren beinhalten Probleme mit der Leber- und Nierenfunktion, Entzündungen, Krankheiten, Verhaltensweisen in der Lebensführung – dazu gehören Fasten, Alkoholabhängigkeit, Rauchen und Nährstoffmangel wie Zink und Selen, um nur einige zu nennen. Wir werden all diese Faktoren und mehr in späteren Kapiteln besprechen.
Gebundene versus freie Schilddrüsenhormone
Die Schilddrüsenhormone werden von thyroxin-bindenden Proteinen, die im Blutbild als thyroxin-bindende Globuline (TBG) gemessen werden, durch die Blutbahn transportiert. Diese besonderen Proteine bringen die Schilddrüsenhormone persönlich durch den Körper und setzen sie dort ab, wo sie gebraucht werden. Sobald sie angekommen sind, werden sie zu „freien“ Hormonen, im Blutbild markiert als „freie T4“ oder „freie T3.“ Nur die freien Hormone können einen Einfluss auf die Körperzellen ausüben, doch der Körper lässt seine Schilddrüsenhormone nur ungern los: etwa 99 Prozent der Schilddrüsenhormone sind gebunden. Sie werden nur freigesetzt, wenn dies notwendig ist. Zu viel TBG oder gebundene Hormone führen dazu, dass der aktive Schilddrüsenhormonspiegel absinkt, was zu Hypothyreose oder einer hypoaktiven Schilddrüsenfunktion führt. Zu viel freies T4 oder T3 erzeugt Hyperthyreose oder überaktive Schilddrüsenfunktion. Krankheiten, Lebererkrankungen, Verhütungspillen, Hormonersatztherapie und Kortikosteroide (wie Prednison) können Ihren TBG-Spiegel beeinträchtigen.
Eine vom Endokrinologen Kent Holtorf 2014 im Journal of Restorative Medicine veröffentlichte Studie zeigt, „dass der verminderte Transport von T4 und T3 in die Zellen bei einer Reihe verbreiteter Krankheiten zu beobachten ist, dazu gehören Insulinresistenz, Diabetes, Depression, bipolare Störung, Hyperlipidämie, Chronisches Erschöpfungssyndrom, Fibromyalgie, neurodegenerative Krankheiten, Migränen, Stress, Angst, chronisch Diät halten und Altern, während der T3-Spiegel in der Hypophyse davon oft unbeeinflusst bleibt. Die Hypophyse hat verschiedene Transporter von jedem einzelnen Gewebe im Körper. Die Schilddrüsentransporter im Körper sind stark energieabhängig und werden durch zahlreiche Bedingungen beeinflusst, z. B. niedrige Energiezustände, Toxine und Dysfunktion der Mitochondrien, während die Hypophyse davon nicht betroffen ist“ [Hervorhebung durch die Autorin].
Er erklärt weiter, „da die Hypophyse weitgehend unbeeinflusst bleibt und in der Lage ist, ihren intrazellulären T3-Spiegel (den Hormonspiegel in der Zelle) aufrechtzuerhalten, während der Rest des Körpers an einem deutlich verminderten intrazellulären T3-Spiegel leidet, findet trotz einer weit verbreiteten Hypothyreose im Gewebe kein Anstieg des thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH) statt, was den TSH- und andere Standard-Bluttests zu einem schlechten Marker macht, um das Vorhandensein oder Fehlen einer Hypothyreose zu bestimmen“ [Hervorhebung durch die Autorin]. Er schließt mit der nachdrücklichen Feststellung, dass Patienten Anzeichen und Symptome einer Hypothyreose aufweisen, doch trotzdem einen normalen TSH-Spiegel besitzen können. Außerdem mahnt er die Kliniker, klinische und Laboruntersuchungen zu kombinieren und andere Parameter einzubeziehen, wie z. B. reverses T3 (siehe unten), um eine Schilddrüsenstörung besser bestimmen zu können.
Bildung von reversem T3
Das reverse T3 (rT3) ist eine biologisch inaktive Form von T3, es ist also ein „Spiegelmolekül“ von normalem T3. Es bindet sich an den Zellen an die gleichen Rezeptoren, aber blockiert diese Stellen eher, anstatt sie zu aktivieren, wodurch es den Basalmetabolismus unterdrückt. Die Leber produziert bei der Umwandlung von T4 zu T3 normalerweise ein wenig rT3. In Zeiten voller Stress oder wenn man krank ist, wird mehr rT3 als reguläres T3 gebildet, um Energie zu sparen, bis der Stress wieder weniger ist.
Erhöhte rT3-Spiegel können durch chronischen Stress (der einen hohen Cortisolspiegel hervorruft), Nebennierenschwäche, niedrige Ferritinspiegel (Ferritin ist Eisen in gespeicherter Form), strenge Diäten, akute Verletzung oder Krankheit oder eine chronische Erkrankung ausgelöst werden. Wie Sie im nächsten Kapitel lesen werden, sind diese Faktoren genau dieselben, die zur Schilddrüsenstörung beitragen.
Endokrinologen erkennen normalerweise weder die Bedeutung von höheren rT3-Spiegeln noch betrachten sie diese als Indikator einer Schilddrüsendysfunktion.
Die ganzheitlichen Ärzte sind da anderer Ansicht. Selbst wenn TSH-, freie T3- und freie T4-Werte normal sind, betrachten sie erhöhte rT3-Spiegel als Ausdruck eines tiefer liegenden Schilddrüsenproblems auf Zellebene. In der oben zitierten Forschungsarbeit nennt Kent Holtorf dies ein Problem mit der „Schilddrüsenunterfunktion der Zellen“. Laut Dr. Holtorf ist
reverses T3 tatsächlich eine „Antithyreoidea“ – T3 ist das aktive Schilddrüsenhormon, das in die Zellen geht und Energieproduktion und Stoffwechsel anregt. Reverses T3 ist ein Spiegelbild – es geht nämlich zu den Rezeptoren und bleibt dort und es geschieht nichts. Somit blockiert es die Schilddrüsenwirkung. Reverses T3 ist eine Art von Winterschlafhormon; in Zeiten von Stress und chronischer Krankheit fährt es den Stoffwechsel herunter. So viele Menschen haben einen scheinbar normalen Schilddrüsenhormonspiegel, doch wenn sie ein hohes Maß an reversem T3 besitzen, leiden sie eigentlich an Schilddrüsenunterfunktion.
Dies erklärt, warum viele Patienten, die synthetische T4-Arzneimittel (wie L-Thyroxin, Levothyroxin, Euthyrox usw.) nehmen, weiterhin an Symptomen leiden. Die Ursache ihres Problems ist nicht, dass ihr Körper zu wenig T4 produziert, sondern, dass manche Formen von Stress – Entzündungen, schlechte Ernährung, Toxizität, psychische Belastungen – ihren Körper dazu veranlassen, zu viel rT3 zu produzieren. Und wie wir im nächsten Kapitel lernen werden, ist es entscheidend, die Grundproblematik anzugehen, um einer Schilddrüsenstörung zu begegnen.
3
Die Grundursachen für Fehlfunktionen der Schilddrüse
Wir neigen heute dazu, die Schilddrüsenstörung als ein modernes Übel zu betrachten, das durch die Geschwindigkeit unserer Welt und die Verunreinigungen, die wir aufnehmen, noch verschlimmert wird. Obgleich dies allgemein zutreffen mag, suchen uns Schilddrüsenprobleme schon seit langer Zeit heim.
Die Chinesen erwähnten die Schilddrüsenerkrankung in Schriften, die bis vor 2700 v. Chr. zurückreichen. Das grundlegende ayurvedische Lehrbuch, die Sushruta Samhita, beschrieb Hyperthyreose, Hypothyreose und Struma (Kropf). Die alten Griechen beklagten die Schrecken der Basedow-Krankheit, lange bevor sie ihren Namen erhielt. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Schilddrüse erstmals als solche erkannt. Ihren Namen erhielt sie nach dem griechischen Wort thyreos für Schild, da die Drüse ein wenig wie die Schilde aussieht, die von den Griechen einst im Kampf benutzt wurden.
In der Moderne ist unser Wissen über die Schilddrüse weiter fortgeschritten, doch wir erforschen noch immer alle Feinheiten ihrer Funktion. Wir haben erkannt, dass die Schilddrüse ein bisschen wie eine zarte Blume ist, die man täglich wässern und sorgfältig pflegen muss. Falls es irgendwo im Körper ein Problem gibt, ob es nun durch einen Mangel an Pflege, elektromagnetische Strahlung, Infektionen oder ein Übermaß an Stress oder Toxinen kommt, wird diese kleine Blume welken und dadurch unsere ganze Physiologie schädigen. Wenn wir unserem Körper allerdings etwas mehr Aufmerksamkeit schenken, uns ausruhen, nähren und entgiften, wird unsere Schilddrüse wieder richtig in Schwung kommen und uns die strahlende Gesundheit und den Stoffwechsel schenken, welche wir uns wünschen.
DIE WURZEL ALLER BALANCE: DIE DOSHAS
Das Ayurveda ist stolz darauf, dass es Unausgewogenheiten auf tiefster Ebene erkennen kann. Ehe wir die zahlreichen Ursachen der Schilddrüsenstörung offenlegen, müssen wir unbedingt verstehen, dass unabhängig davon, welches Leiden oder welche Symptome bestehen mögen – Haarausfall, Arrhythmien, Gewichtszunahme, Erschöpfung, Schilddrüsenüberfunktion, Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis, Basedow-Krankheit, selbst Schilddrüsenkrebs – wir zuerst das Gleichgewicht der drei Doshas in Betracht ziehen müssen. Falls Sie die Symptome behandeln, ohne die drei Doshas auszugleichen, werden die Ergebnisse minimal und vorübergehend sein.
Kapitel 1 beschreibt die drei Doshas im Detail. Erinnern wir uns kurz:
•Vata repräsentiert die Elemente Raum und Luft. Seine Qualitäten sind schnell, leicht, kalt, trocken, rau, feinstofflich, beweglich, unstet und zerstreuend.
•Pitta repräsentiert die Elemente Feuer und Wasser. Seine Qualitäten sind leicht, heiß, ölig, scharf, flüssig, sauer und scharfwürzig.
•Kapha repräsentiert die Elemente Erde und Wasser. Seine Qualitäten sind schwer, kalt, ölig, langsam, schleimig, dicht, weich, statisch und süß.
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