Kitabı oku: «Reise zu dir selbst - Eine Anleitung zum Umdenke»
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Reise zu dir selbst
Eine Anleitung zum Umdenken
Marie Hofmann
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Impressum:
Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2020 Herszprung-Verlag
Mühlstraße 10, 88085 Langenargen
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Lektorat + Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM
Cover gestaltet von Papierfresserchens MTM-Verlag mit
Bildern von © photowahn - Adobe Stock lizenziert
ISBN: 978-3-96074-178-7 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-179-4 - E-Book
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Inhalt
Vorwort
Einleitung
Schritt für Schritt
Rastloser Wanderer
Spielplatz für Interpretationen
Selbstbeobachtung
Hinter den Kulissen
Überprüfung
Automatische Gedanken
Beispiele automatischer Gedanken
Veränderung automatischer Gedanken
Dysfunktionale Denkstrukturen
Alles oder nichts
Verallgemeinerung
Eingeengte Wahrnehmung
Leugnung des Positiven
Übertreibung von Fehlern
Mit zweierlei Maß messen
Grundannahmen
Woher kommen Grundannahmen?
Grundannahmen identifizieren
Hintergrund zum Beispiel Dennis
Grundannahmen hinterfragen
Positives an unseren Grundannahmen entdecken
Altbewährtes
Skalierungsdiagramm
Angst vor Veränderung
Schwächen in Stärken umwandeln
Perspektivenwechsel
Das neue Ich
Was wäre, wenn?
Hindernisse
Stützpfeiler
Innere Kriege beenden
Abhängigkeit
Loslassen lernen
Die Seele heilen lassen
Ausblicke
Das Kind im Alltag
Die Autorin
Unser Buchtipp
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Vorwort
Und auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Auf einmal ergab alles einen Sinn.
Dieses Buch beschreibt einerseits meinen persönlichen Weg zu mir selbst und soll gleichzeitig eine Hilfe für all diejenigen sein, die es mir gleichtun wollen.
Dieses Buch ist eine Anleitung, wie Sie zu sich selbst finden können, all die inneren Konflikte und Kriege auflösen und sich selbst besser verstehen lernen.
Es kann Ihnen helfen, den Herausforderungen in Ihrem Leben mit einer völlig neuen Sichtweise zu begegnen, und somit die Probleme lösen, die Sie unbewusst immer quälten.
Die Erkenntnisse, die ich – auch während der Arbeit an diesem Buch – über mich selbst erlangen durfte, sind für mich von unschätzbarem Wert.
Ich bin dankbar, dass ich heute weiß, wie sich das Puzzle meiner Persönlichkeit zusammenfügt, warum ich war, wie ich gewesen bin, und heute die Person sein kann, die sich all die Jahre dahinter verborgen hat.
Lassen Sie sich führen durch den Dschungel von unnötigem Ballast und lernen Sie, Ordnung in Ihrem inneren Irrgarten zu schaffen.
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Einleitung
Getrieben von Terminen, Verpflichtungen und ständig neuen Herausforderungen sind wir so sehr in unserem Alltag gefangen, dass kaum Zeit bleibt, um durchzuatmen.
Wir sind fokussiert auf die Aufgaben des nächsten Tages, bevorstehende Ereignisse und darauf, dies alles möglichst reibungslos zu managen. Wir sorgen uns um unsere Kinder, um unsere Eltern, um Freunde oder um unseren Partner. Wir regeln mal eben das und erledigen noch schnell jenes. Schmerzliche Erlebnisse wie Liebeskummer, Trennung, den Tod einer nahestehenden Person oder Kränkungen und Streit müssen wir mal eben so nebenbei verkraften. Wir haben vielleicht mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen oder mit Problemen im Berufs- und Privatleben.
Wir sind unzufrieden, genervt und gestresst.
Wir meinen vielleicht, glücklich sein zu müssen, weil wir doch eigentlich alles haben, was man braucht, und dennoch sind wir es nicht. Wir sollten zufrieden sein, weil wir einiges erreicht haben in unserem Leben und dennoch fühlen wir uns minderwertig. All das kann uns an unsere körperlichen und seelischen Grenzen bringen.
Wir fühlen uns unter einem Berg von Belastungen begraben und wissen nicht, wie wir uns hieraus befreien sollen. Belastungen, die sowohl von außen durch unsere Lebensbedingungen entstehen, aber auch von innen durch den Druck, den wir uns vielleicht selbst machen, oder die Selbstzweifel, die wir vielleicht hegen. Wir graben und graben, finden aber keinen Ausweg.
Vielleicht graben Sie in die falsche Richtung?
Jeder von uns ist in seinem Leben mit seelischen Belastungen und Schwierigkeiten konfrontiert, die manchmal als unüberwindbar empfunden werden – und dennoch kämpfen wir weiter. Wir versuchen, stark zu sein, uns unser Leiden nicht anmerken zu lassen, oder verdrängen vielleicht auch das ein oder andere Problem. Wir machen einfach weiter, weil uns scheinbar nichts anderes übrig bleibt, und versuchen bestmöglich, damit umzugehen. In der Regel werden unsere Probleme aber nicht weniger, nur weil wir sie ignorieren, und ein einzelnes Problem wird nicht weniger belastend sein, wenn wir ihm aus dem Weg gehen. Im Gegenteil, durch Stress und Getriebenheit, durch belastende Erlebnisse, Erfahrungen, ständige Selbstdisziplin und Selbstzweifel können wir uns selbst schaden.
Vielleicht haben wir das Bedürfnis, es jedem recht machen zu müssen, immer für alle und jeden da zu sein, zu unterstützen und immer unser Bestes zu geben. Vielleicht haben wir das Gefühl, nicht genug geleistet zu haben, treiben uns selbst immer weiter an und fordern von uns einen immer höheren Einsatz.
So unterschiedlich wie die Probleme der Menschen sind, so unterschiedlich ist auch die menschliche Wahrnehmung. Was für eine Person eine große Überwindung bedeutet, ist für jemand anderes vielleicht ein Kinderspiel. Was für jemanden eine Herausforderung darstellt, macht ein anderer mit links. Was für den einen eine herausragende Leistung ist, ist für einen anderen nicht der Rede wert. Oft führt das dazu, dass wir unser Problem herunterspielen, weil ein anderer hierin kein Problem sieht oder das Problem kurzerhand lösen könnte. Wir neigen dazu, uns selbst einzureden, dass wir zu sensibel reagieren, dass wir uns nur ein bisschen zusammenreißen müssen, dass wir uns nicht so anstellen sollten, denn andere schaffen es schließlich auch.
Wir lassen uns davon beeinflussen, wie andere eine Situation betrachten, an ein Problem herangehen und welche Lösungsstrategien sie bevorzugen würden. Was wir dabei aber außer Acht lassen ist, dass jeder seine eigenen Sichtweisen, seine eigene Interpretation und seine eigene Wahrnehmung hat. Also für jeden von uns eine andere Strategie der richtige Weg sein kann und Probleme nicht für alle Menschen einheitlich, auf die gleiche Art und Weise gelöst werden können. Schon deshalb nicht, weil der eine nach einer Lösung sucht, wo ein anderer vielleicht gar kein Problem sieht.
Es ist für die Arbeit mit diesem Buch nicht wichtig, ob Sie lernen möchten, gezielt an Ihren Problemen zu arbeiten, sich selbst zu reflektieren und einmal kritisch hinterfragen, warum Sie so sind, wie Sie sind, oder ob Sie nur das Gefühl haben, etwas sollte sich verändern, wissen aber nicht, wo Sie anknüpfen sollten.
Selbst wenn Sie kein akutes belastendes Problem haben, können Ihnen die hier vermittelten Strategien zu einer besseren Selbstwahrnehmung und mehr Selbstverständnis verhelfen.
Dieses Buch ist für jeden, der sich mit seinen Problemen, mit sich selbst, seinen Gefühlen, Wünschen oder Sorgen auseinandersetzen möchten. Aber auch, wenn Sie einfach neugierig sind, Ihre bisherigen Ansichten und Überzeugungen überprüfen wollen, vielleicht Anregungen suchen, um Ihre bisherigen Lebensstrategien einmal zu hinterfragen. Es kann Ihnen einen Einblick in Ihre Gedanken, Gefühle und daraus resultierendes Verhalten ermöglichen, zu einem besseren Verständnis beitragen und in vielerlei Hinsicht einen Anstoß zum Umdenken liefern.
Sie werden in diesem Buch Wissen, Tipps und Lösungsstrategien vermittelt bekommen, die es Ihnen ermöglichen, Ihren Alltag und Ihr Leben besser zu meistern.
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Schritt für Schritt
Die schwerste Zeit in unserem Leben ist die beste Gelegenheit, innere Stärke zu entwickeln.
Den ersten Schritt haben Sie bereits gemeistert, denn Sie haben begonnen, etwas verändern zu wollen. Es geht hier nicht darum, dass Sie begonnen haben, dieses Buch zu lesen, sondern vielmehr, dass Sie innerlich den Prozess der Veränderung bereits angestoßen haben, auch wenn Ihnen das in diesem Moment nicht bewusst sein mag. Dieses Buch wird Sie dabei unterstützen, Ihren Weg weiterzugehen und Schritt für Schritt voranführen. Lassen Sie sich bildlich gesehen bei der Hand nehmen und in eine bessere Zukunft führen.
Viele von uns haben sich einmal gefragt:
„Warum reagiere ich in solchen Situationen immer so?“
„Warum fühle ich mich angegriffen, wenn jemand so etwas sagt?“
„Warum verletzt mich das so sehr?“
„Warum endet dieses Gespräch immer im Streit?“
„Warum kann ich in solchen Situationen nicht gelassener reagieren?“.
Wir fragen uns, warum wir in der ein oder anderen Situation auf eine Art und Weise reagieren, obwohl es rational betrachtet vielleicht gar keinen Grund dafür gibt. So sind wir beispielsweise sauer, genervt, wütend oder traurig und erkennen hierfür vielleicht nicht einmal einen triftigen Auslöser, der unser Verhalten und unsere emotionale Reaktion erklären würde. Es macht Sinn, in solchen Fällen hinter die Kulisse zu blicken und die Situation sowie die daraus resultierenden Emotionen und Verhaltensweisen zu reflektieren.
Oder aber wir sagen uns:
„Ich bin eben so und reagiere nun mal auf dieses Thema mit dieser Emotion!“
„Wenn jemand das zu mir sagt, muss er mit einer entsprechenden Reaktion meinerseits rechnen!“
„So etwas lasse ich mir doch nicht gefallen. Ist doch klar, dass ich so reagiere!“
„Das löst bei mir diese Emotion aus. Daran wird sich nie etwas ändern!“
In diesem Fall nehmen wir unsere Reaktion und Emotion so hin, wie sie kommt, ohne weiter darüber nachzudenken. Es ist so, wie es ist, bzw. wir sind so, wie wir eben sind. Daran lässt sich nichts ändern. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben!
Wirklich? Muss es das? Wollen Sie das?
Wäre unser Leben nicht einfacher, wenn wir nicht immer gleich an die Decke gehen würden, nicht immer gleich einen Streit vom Zaun brechen, nicht wie betäubt in eine Art Schockstarre verfallen oder nicht in ein tiefes Loch stürzen?
Häufig, wenn wir versuchen, dem Ganzen auf den Grund zu gehen, also einmal genauer hinsehen, erkennen wir, dass der Auslöser für unsere Gedanken, Emotion und entsprechende Reaktion ein ganz anderer ist. Wenn wir diesen Urgedanken erkennen können, können wir die damit angestoßene Dominoreihe aus Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen vor dem Umstürzen hindern. Denn wenn wir den ersten Stein aufhalten können, fällt nicht Stein für Stein in rasender Geschwindigkeit und wir können die Kettenreaktion verhindern.
Was haben Sie also zu verlieren?
Im schlimmsten Fall bleibt alles, wie es ist, und es verändert sich für Sie gar nichts. Im besten Fall schaffen Sie es, sich intensiv mit sich selbst auseinanderzusetzen, verbessern etwas, lernen oder verwirklichen etwas.
Veränderung beginnt bereits mit dem Wunsch nach Veränderung und dem kritischen Hinterfragen alter Gewohnheiten. Auch die Offenheit für Veränderung kann man als ersten Schritt betrachten. Offenheit für neue Erfahrungen, dafür, sich Neuem hinzugeben und interessiert mit seinen bisherigen Verhaltensweisen und Denkweisen zu vergleichen, um mögliches Verbesserungspotenzial in alten Gewohnheiten zu erkennen.
Es kann gut sein, dass Sie im Moment gar nicht wissen, was Sie verändern wollten, oder welche Gedanken oder welches Verhalten Sie gerne ablegen würden.
Oft ist es so, dass uns einfach nur ein Unwohlsein oder eine Unzufriedenheit plagt und wir nicht recht wissen, woher dieses Gefühl kommt, was es auslöst oder wie wir es beseitigen könnten.
Sie haben vermutlich eine lange Zeit Ihres Lebens mit genau diesen Gefühlen und Gedanken gelebt, sodass es zunächst schwierig sein wird, hiervon loszulassen.
Ihre Situation verhält sich ähnlich wie bei einem Sportler. Stellen Sie sich vor, sie möchten besonders gut Fußball spielen, besonders viel Kondition haben, besonders schnell laufen können. Hierfür müssen Sie trainieren.
Sie haben trainiert, nämlich Ihre negativen Gedanken und Sichtweisen, Sie haben sich bestimmte Verhaltensweisen angeeignet, gelernt, wie Sie in bestimmten Situationen reagieren, und Ihre Ängste ausgebaut.
Nun auf eine andere Art und Weise zu denken, zu reagieren, sich anders zu verhalten, müssen Sie neu lernen. Sehen Sie Ihre Situation also sportlich. Keine Angst, Sie müssen dafür keinen Marathon laufen, denn oftmals genügen kleine Schritte, um einen großen Sprung voranzukommen.
Veränderung ist möglich! Und dieses Buch zeigt Ihnen, wie.
Dieses Buch wird Ihnen nicht die Lösung Ihrer Probleme offenlegen und ist nicht die Art klassischer Literatur, die Sie lesen sollten, um vielleicht irgendwann die eine oder andere Anregungen in Ihr Leben zu integrieren. Vielmehr werden Sie selbst aktiv. Sie werden sich intensiv mit sich, Ihren Gefühlen, Verhaltensweisen und dem Problem auseinandersetzen und eigenständig Lösungen erarbeiten.
Auch sollten Sie dieses Buch nicht in einem Zug lesen. Von Zeit zu Zeit sollten Sie sich Pausen gönnen, um die neuen Erkenntnisse auf sich wirken zu lassen, Strategien auszuprobieren und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Wir werden gemeinsam Ihren persönlichen Weg finden, was bedeutet, Sie sind ein wichtiger Teil dieses Prozesses und müssen aktiv mitarbeiten.
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Rastloser Wanderer
Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt, ihn zu gehen.
Viele von uns sind ständig auf der Suche nach einem Ort, um anzukommen, um zur Ruhe zu kommen und endlich das Ziel zu erreichen. Rastlos irren wir umher wie ein Wanderer, der sich im Wald verlaufen hat, und suchen verzweifelt die schutzbietende Hütte, die wir schon längst hätten erreicht haben sollen.
Wir suchen nach Frieden, nach Glück, nach dem Gefühl, dort zu sein, wo wir hingehören.
Wir suchen verzweifelt nach dem Ort, der unser ersehntes Ziel ist. Der Ort, der uns Ruhe und Kraft gibt, um uns zu entfalten. Wir wollen an den Ort gelangen, der für uns besonders schön ist, besonders harmonisch, der uns besonders glücklich macht und Hoffnung vermittelt.
Wir suchen nach Menschen, die uns ermöglichen, uns frei zu entfalten und uns nicht im Weg stehen. Menschen, die uns unterstützen und den gleichen Weg gemeinsam mit uns gehen wollen.
Wir suchen nach für uns sinnvollen Aufgaben und nach einem Sinn in unserer beruflichen Tätigkeit, Sinn in allem, was wir tun, wissen aber oft gar nicht, wie dieser Sinn denn aussehen soll.
Würden wir ihn erkennen, wenn er vor uns steht? Wie würde das aussehen? Wie würden wir uns verhalten? Was genau würde sich verändern? Würden wir denn überhaupt erkennen, wenn wir am richtigen Ort, umgeben von den richtigen Menschen und mit einer sinnvollen Beschäftigung wären?
Wir hetzten also durchs Leben, wechseln den Job, die Firma, unseren Wohnsitz, den Partner, wechseln vielleicht auch den Freundeskreis oder sogar das Land und wissen doch eigentlich gar nicht, wonach wir suchen. Wir wissen lediglich, dass wir nicht glücklich sind, nicht ausgelastet, nicht angekommen und bisher, trotz aller Veränderungen in der Hoffnung, das zu finden, wonach wir suchen, nicht fündig geworden sind.
Selbstverständlich haben wir immer auch eine plausible Erklärung parat, warum dieser Job nichts für uns ist, warum der Partner nicht passt und wir lieber einen anderen Weg einschlagen sollten. Das mag in den meisten Fällen auch durchaus eine richtige, rationale oder logische Entscheidung gewesen sein, aber dennoch sind wir unzufrieden. Jetzt haben wir also so viel verändert und dennoch ist alles unverändert geblieben. Wir haben die Heimat, die wir suchen, noch immer nicht finden können.
Natürlich nicht! Es wird sich nichts verändern, wenn sich Ihre Umwelt verändert. Sie werden niemals ankommen können, wenn Sie in die falsche Richtung laufen. Der Ort, den Sie suchen, den gibt es schlichtweg nicht. Dieser Ort kann jeder x-beliebige Ort sein, jede Umgebung, jedes Zuhause, jeder Partner.
Das Einzige, was diesen Ort zu dem macht, was er für Sie ist, sind nämlich Sie selbst. Der Schlüssel zum Glück sind Sie ganz allein. Wenn Sie mit sich selbst nicht im Reinen sind, werden Sie auch mit Ihrem Umfeld immer unzufrieden bleiben. Die Antwort auf die Frage, wo wir inneren Frieden finden, ist demnach ebenso simpel wie logisch.
In uns selbst. Und zwar nur und einzig allein dort.
Innerer Frieden ist der Weg zu Zufriedenheit, Selbstachtung, Selbstliebe, Akzeptanz unserer selbst und unserer Umwelt. Innerer Frieden ist der Weg zum Glück.
Ich möchte Ihnen an verschiedenen Stellen in diesem Buch meinen persönlichen Weg zeigen, den ich gehen musste, um herauszufinden, wie ich persönlich meinen inneren Frieden finden kann. Die Reise zu den Erkenntnissen, die ich hierbei erarbeitet habe und gewinnen durfte, dauerte viele Jahre, was mich auch dazu veranlasst hat, dieses Buch zu schreiben. Ich möchte es anderen Menschen leichter machen und Ihnen vor allem eine Abkürzung aufzeigen, die mir leider zu Beginn der Reise nicht bekannt war. Alles, was ich erreichte, alles, was ich leistete, war nie genug, denn ich war immer unzufrieden.
Ich hatte immer das Gefühl, nicht schön genug, nicht leistungsstark genug, nicht klug genug zu sein. Ich dachte ständig, ich sollte mehr leisten, mehr erreichen, mehr leben, mehr unternehmen, mehr lernen. Aber egal, wie viel ich unternahm, wie viel ich leistete, wie viel ich lernte, ich war schlichtweg unzufrieden.
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Spielplatz für Interpretationen
Jeder von uns hat seine eigene Realität.
Klingt sicherlich im ersten Moment ungewöhnlich, denn Sie werden sagen: „Die Welt die Welt, so wie sie ist. Die Dinge sind so, wie sie eben sind.“
Und genau das sind sie nicht. Die Welt ist das, was wir daraus machen, wie wir sie interpretieren, wie wir sie wahrnehmen. Die Sichtweise auf die Welt hängt von verschiedenen Faktoren ab: Erziehung, Kultur, Gesellschaft, persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, genetische Faktoren sowie unser persönliches Verständnis für das, was wir wahrnehmen und wie wir es bewerten. Jeder von uns hat sein ganz individuelles Verständnis für das, was wir als Realität bezeichnen.
Beginnen wir aber von vorne.
Wir werden geboren in einer Gesellschaft, in einer Familie und Kultur, in der bestimmte Werte, Normen und Verhaltensregeln gelten, die wir übernehmen und die als Fundament für unsere weitere Entwicklung dienen. Unsere Gene bilden zunächst eine Art Grundgerüst unserer Persönlichkeit und im Laufe unserer Entwicklung werden wir geprägt durch unsere Eltern und weitere Familienmitglieder, später von Lehrern, Freunden, Vorgesetzten, Kollegen, Vorbildern und anderen Bezugspersonen. Hierzu kommen unsere eigenen Erfahrungen und Erlebnisse, die letztlich dazu führen, dass wir so sind, wie wir heute sind. Ein Leben lang werden wir geprägt, geformt, lernen dazu und verändern uns.
Stellen Sie sich selbst als eine getöpferte Figur vor, die nie fertiggestellt werden wird. Ihr Leben lang wird an dieser Figur herumgetöpfert. Es werden neue Elemente hinzugefügt oder entfernt, hier noch etwas dekoriert und dort noch mal korrigiert. Jede Person und jedes Ereignis in ihrem Leben verformt diese Figur und modelliert sie auf ihre eigene Weise.
Wir verändern unsere Einstellungen, Überzeugungen und Denkweise, bauen unser Wissen aus, Lernen durch Fehler und erzielen Erfolge. Wir sehen die Sichtweisen anderer Menschen, anderer Kulturen und lassen uns inspirieren, integrieren diese vielleicht in unser Leben. All diese Einflüsse beeinflussen unseren Blick auf die Welt und formen unsere eigene, ganz persönliche Realität.
Es ist, wie es ist. Aber es wird, was du daraus machst.
Je nachdem, was wir gelernt, was wir erlebt, was wir vermittelt bekommen haben, nehmen wir unsere Welt unterschiedlich wahr. Wir lernen bestimmte Situationen, bestimmte Ereignisse, aber auch Aussagen oder Verhaltensweisen mit bestimmten Gefühlen zu verbinden. Wir wissen, was uns guttut, was uns schadet und was wir mögen oder ablehnen. Alles, was wir in unserem Leben erfahren, verknüpfen wir mit Gefühlen.
Ein klassisches Beispiel ist hier Heimweh. Heimweh ist nämlich nicht das Haus, der Ort oder das Gebiet, in welchem wir uns heimisch fühlen. Vielmehr sind es die Emotionen, die wir damit verbinden. In der Regel ist das nämlich der Ort, an dem wir aufgewachsen sind und der unser Grundbedürfnis nach Nahrung, Liebe, Zugehörigkeit und Sicherheit befriedigt hat. Wenn wir uns nun an einem anderen Ort befinden, der diese Bedürfnisse nicht oder nicht vollständig befriedigt, sehnen wir uns nach dem Ort zurück, an dem dies möglich war, nämlich unser Zuhause.
Da wir aber nicht nur harmonische und glückliche Momente in unserem Leben haben, müssen wir auch lernen, mit negativen Gefühlen umzugehen. Belastende Ereignisse und falsche Interpretationen können einen gravierenden Einfluss auf unsere Entwicklung und Überzeugungen nehmen.
Problematisch wird es, wenn wir uns von Überzeugungen leiten lassen, die für uns nicht zielführend sind. Wir neigen dazu, Negatives in unserem Leben hervorzuheben und uns besonders von schlechten Erfahrungen beeinflussen zu lassen. Wir übernehmen dann Einstellungen, die uns schaden und langfristig belasten.
Wir lassen zu, dass unser Wohlbefinden von Annahmen, Einstellungen und Überzeugungen beeinflusst wird, die sich negativ auf uns und damit auf unsere Interpretation der eigenen Person und unsere Umwelt auswirken.
Unsere Wahrnehmung basiert dann auf einem Kreislauf aus negativen Gedanken, negativen Gefühlen, körperlicher Reaktion und entsprechenden Verhaltensweisen. Hierbei begünstigt eines das andere, sodass ein Ausbrechen sehr schwierig sein kann.
Gedanken wie: „Ich bin nichts wert.“, „Ich schaffe das nicht.“, „Ich habe keine Kraft.“, oder: „Es ist sinnlos.“, lösen in uns entsprechende Gefühle von Traurigkeit, Hilflosigkeit, einen Mangel an Motivation aus. Hieraus resultieren körperliche Reaktionen wie Kraftlosigkeit, Erschöpfung und in manchen Fällen sogar tatsächlich körperliche Schmerzen. Entsprechend verhalten wir uns und ziehen uns zurück, meiden soziale Kontakte, zweifeln an uns selbst.
Jeder von uns ist von Zeit zu Zeit mit Problemen konfrontiert und dreht sich scheinbar im Kreis. Dies könnte beispielsweise auch eine bevorstehende Prüfung oder ein wichtiges Gespräch sein, was den Gedanken: „Ich schaffe das nicht.“, in uns hervorruft, der wiederum Gefühle von Unruhe und Angst auslöst.
Entsprechend reagiert unser Körper und beschleunigt die Atmung, wir beginnen zu schwitzen und sind angespannt. Wir sind dann nervös, können uns nicht konzentrieren, was weiterführende Gedanken aufruft: „Wie soll ich denn lernen, wenn ich mich nicht konzentrieren kann?“, „Wie soll ich mich auf das Gespräch richtig vorbereiten?“, oder „Welchen Eindruck mache ich in dem Gespräch, wenn ich so nervös bin?“.
So hat jeder von uns seine individuellen Probleme, die vielleicht schon seit langer Zeit belasten und woran Sie gerne etwas ändern möchten. Vielleicht leiden Sie unter Selbstzweifeln, unter großer Anspannung oder wären gerne kontaktfreudiger und aufgeschlossener.
Wie auch immer Ihr Problem aussehen mag, was auch immer Sie gerne verändern möchten, wir werden genau das nun tun.
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