Kitabı oku: «Zwischen den Zeilen», sayfa 2
Es ist, wie es ist
So kannst du üben, Situationen anzunehmen
Meist ist es uns nicht klar, doch in Bruchteilen von Sekunden bewerten wir Menschen und Situationen. Eben das, was geschieht oder nicht geschieht. Wir alle haben – bewusst oder unbewusst – unsere Schubladen, in die wir einordnen. Und was da erst einmal drin liegt, bleibt meistens auch dort. So sammelt sich im Laufe der Zeit ordentlich was an. Oft wissen wir irgendwann gar nicht mehr, was alles darin liegt, doch wir bedienen uns immer wieder daraus, und Neues kommt wie im Autopiloten dazu.
Bleibt es bei Schubladen, ist es in gewisser Weise noch überschaubar, doch wenn es zu viel wird, kommt alles nur noch auf einen Haufen. Der Überblick geht verloren. Die Klarheit ebenfalls. Und Aktion und Reaktion werden ziemlich wirr.
Nimm dir deshalb immer wieder Zeit, in deinem Unterbewusstsein auf- und auszuräumen. Sieh es als dein inneres Haus. Manchmal reicht der Staubwedel, ein anderes Mal brauchst du den Dampfstrahler. Doch nur, wenn du deine »Stuben« wieder säuberst, können Klarheit, Ordnung und eine gute Struktur einkehren.
Basis schaffen
Annehmen. Das ist für uns alle ein Lebensthema. Oft wünschen wir uns, dass eine Situation anders abläuft, als die Realität uns vorgibt. »Wenn dieses so wäre, und jenes so, ja dann …«
• Hast du das auch schon mal gesagt?
• Erinnerst du dich an die konkrete Situation?
• Passiert es dir öfter, dass du eine Sache UNBEDINGT nach deinem Willen gestalten willst?
• Vielleicht auch dann, wenn es nicht in deiner Macht steht?
Es gibt Dinge, die können wir nicht ändern. Und es gibt die anderen Dinge, die wir aktiv gestalten können. Hier geht es um das, was wir nicht in der Hand haben.
Annehmen was ist, heißt nicht, dass wir alles gutheißen. Annehmen heißt aufhören zu kämpfen. Sich der Situation und den Umständen stellen. Und dann schauen, was wir tun können.
Nimm an was ist
Dafür brauchen wir oft lange Zeit. Manche schaffen es nie. Die Gründe dafür sind vielfältig, weil jeder von uns unterschiedlich ist. Unsere Prägungen durch die Erziehung, unsere Wesensart und die Persönlichkeit spielen dabei wichtige Rollen. Es geht immer darum, wie wir denken, fühlen und handeln. Und das wird beeinflusst durch unser Umfeld, die Familie, Freunde, den Ort, an dem wir leben usw.
Dieses Beispiel macht es dir deutlich: Du öffnest deinen Kühlschrank und nimmst ein Stück Käse heraus. Du entdeckst eine Schimmelstelle an diesem Käse. Was tust du?
Wir in unserer westlichen und von Wohlstand geprägten Kultur werfen vermutlich den gesamten Käse weg. Ältere Generationen, unsere Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern, die den Mangel in der Kriegs- und Nachkriegszeit erlebten, schneiden den Schimmel ab und verwerten den restlichen Käse. Menschen in anderen Kulturen entdecken den Käse als etwas Essbares. Endlich etwas zum Essen, weil sie schon, seit sie denken können, Hunger leiden. Was werden sie tun? Sie essen den Käse mitsamt dem Schimmel. Vermutlich nehmen sie diesen Makel nicht einmal wahr.
Gibt es hier nun ein richtiges oder falsches Handeln? Oder ist es vielmehr so, dass diese Menschen die gleiche Situation verschieden betrachten?
Es ließen sich weitere Beispiele nennen:
• Wie gehe ich mit einer schwierigen gesundheitlichen Diagnose um? Was nützen mir Angst, Panik?
• Wie gehe ich mit dem Fehler eines anderen Menschen um, der mein Leben nachhaltig beeinflusst?
Helfen in dieser Lage (Selbst)Vorwürfe oder die vielgestellte Frage nach dem »Warum?«
Ändern wir dadurch etwas? Ist es nicht viel wichtiger, unsere Kraft zu bündeln und uns bewusst zu machen, was wir TUN können? Und wir können immer aktiv werden. Wir haben die Wahl. Auch in den Momenten, die uns ausweglos erscheinen.
Es ist nur wichtig, uns unserer Chancen bewusst zu werden und uns manchmal auch selbst liebevoll in den Hintern zu treten.
Durch immer klareres Denken, Fühlen und Handeln kann sich dein Leben WUNDERbar wandeln
Nichts bleibt gleich. Alles verändert sich. Auch wir! Manchmal gehts leicht und läuft super, dann ist es wieder nicht so einfach, und manchmal ist das Leben ziemlich schwer. Vieles haben wir nicht im Griff. Wir müssen mit Situationen klarkommen, die wir uns bestimmt nicht gewünscht haben. Das fällt dem einen leichter, dem anderen schwerer. Manche Menschen bleiben sehr lange in diesem Loch stecken oder vor dieser Hürde stehen, andere suchen sofort nach Lösungen oder Alternativen.
Wie wir mit Herausforderungen umgehen, liegt an vielen Faktoren. Das Bild mit den drei Mädchen auf der folgenden Seite entstand vor einigen Jahren. Heute ist es in meiner Arbeit zum Einstieg in ein Coaching oft im Einsatz. So kann man besser erkennen, wo man aktuell steht und wie man unterwegs ist. Das schafft Verständnis für einen selbst. Und es visualisiert meine Arbeit. Denn unter der Beschreibung »Fitnesstraining für die Seele« können sich manche Menschen erstmal nichts vorstellen.
Die Bestandsaufnahme deines aktuellen Zustands kann dir helfen, deine momentane Situation besser zu erfassen, denn wir können uns geistig, seelisch oder körperlich in einer dieser Phasen befinden. Schau dir die Phasen mal genauer an.
• Wo würdest du dich heute, jetzt in diesem Moment, spontan »einordnen«?
• Wo stehst du in deinem Leben?
• Fühlst du dich auf allen Vieren oder eher mit beiden Beinen fest auf dem Boden?
Das muss nicht wortwörtlich sein, doch deine Gedanken oder Emotionen und auch dein Körper können sich in einer solchen Schieflage befinden. Beispiele dafür gibt es genug: In der Arbeit läuft es nicht (mehr) rund. Der Stress nimmt kein Ende, die Umstände sind schwierig. Oder du hast den Job verloren …
• Hast du sonntags schon ein schlechtes Gefühl, weil du montags wieder dahin musst?
• Steckst du in einer persönlichen Krise?
• Bist du glücklich mit und in deinem Leben?
• Läuft es gut in der Familie? Hast du überhaupt eine?
• Fühlst du dich dort einsam oder missverstanden? Seid ihr gar zerstritten?
Oft herrscht Funkstille, die nicht selten durch Missverständnisse hervorgerufen wurde.
Dabei sind die nicht ausgesprochenen Worte oft die schlimmsten. Konfliktpotenzial gibt es immer und überall, auch in der eigenen Sippe. Vielleicht bist du allein, wünschst dir eine Partnerschaft, doch die ist schon seit Langem nicht in Sicht? Dann zweifelst du möglicherweise an dir, deinen Empfindungen und deinen Wünschen. Das macht es nicht leichter.
Oder die Gesundheit fordert dich heraus. Dabei kann sowohl eine eigene Krankheit als auch die eines nahestehenden Menschen fordern und manchmal auch überfordern.
Auch finanzielle Schwierigkeiten können uns belasten und bildlich gesprochen zu Boden drücken. Die Gedanken schwirren um die nächste Monatsmiete, die Rate für das Auto, die längst überfälligen Schuhe für die Kinder, die gähnende Leere im Kühlschrank.
Wie im Bild dargestellt, entstehen durch solche Situationen in und über uns oft erst mal große Fragezeichen und schwarze Wolken. Wir sind durcheinander, verwirrt, verletzt, enttäuscht, beleidigt, verzweifelt, ratlos, ängstlich, was auch immer. Durch Ereignisse von außen oder von innen haut es uns aus der Bahn. Als zöge uns jemand den Boden unter den Füßen weg. Das ist die erste Phase der Krise.
Was bleibt dann noch? In solchen Situationen sind wir gefordert. Was hilft dir und lässt dich weitermachen? Was gibt dir Halt?
Stelle dir dich selbst vor als ein angefahrenes Reh, das zwar irgendwie überlebt, aber hinkt und Raum und Zeit braucht, um sich zu erholen. So kann das auch bei dir sein: Erst mit der Zeit erkennst du, welche Spuren entscheidende Ereignisse in deinem Leben hinterlassen. Da gibt es kein Patentrezept und jeder agiert und reagiert anders. Oft flüchten wir uns dann in »Ersatzschwierigkeiten« und kompensieren oder überdecken damit den eigentlichen Schmerz. Wir wollen uns und anderen beweisen, dass wir das schon schaffen – koste es, was es wolle. Oder wir verfallen in eine Lähmung, kommen aus der negativen Denk-, Fühl- und Handelsspirale nicht mehr heraus und es geht sogar noch weiter bergab. Wie lange wir in dieser Starre verharren, liegt in allen Situationen ein bisschen mit an uns selbst. Schaffen wir es irgendwann, das Potenzial zum Wachstum und zur Verwandlung zu erkennen? Wollen wir es erkennen?
Danach gelangen wir in Phase zwei. Wir richten uns wieder auf. Irgendwie. Können und wollen wir uns öffnen, kommt allmählich Licht ins Dunkel. Wir können neue Wege erkennen. Vielleicht einen neuen Arbeitsplatz. Ganz was anderes. Klärende, ehrliche Gespräche, um inneren und äußeren Frieden zu schaffen. Neue Perspektiven und Möglichkeiten, wie wir unser Leben umgestalten könnten. Die Umstände zwingen uns manchmal förmlich, uns neu aufzustellen und anders durchzustarten. Nicht besser oder schlechter, sondern anders. Die Veränderungsbereitschaft ist eine Kompetenz, die wir mühsam üben und erlernen dürfen, wenn wir wollen. Die rosa Wegweiser auf dem Bild stehen für die Möglichkeiten, die sich uns auftun. Auch hier stecken wir oft noch in dem Gefühl, keine Ahnung zu haben, WIE es weitergeht, doch wir entwickeln wieder Zuversicht, DASS es weitergeht – und gut werden kann. Aus der schwarzen Riesenwolke sind schon rosa Schäfchenwolken geworden. Wenn wir dranbleiben und Situationen – mit Unterstützung aus dem Universum, dem Kosmos, der Urquelle oder wie auch immer wir das nennen wollen – meistern, leuchten am Horizont Lichter auf. Hier erkennen wir dann auch: Wir sind nicht allein. Bei keinem läuft es immer perfekt und wir können von anderen Wegbegleitern, die vielleicht in ähnlichen Situationen waren, lernen.
Wir öffnen uns für Neuland. Wir stehen symbolisch auf: Popo hoch und los gehts!
In dem Moment, wenn wir aktiv werden, im Denken, Fühlen und Handeln, kommt geistig das eine Engelchen und schiebt uns an, und das andere reicht uns die Hand, um uns zu ziehen. Wie aus heiterem Himmel gelangen Dinge dann in Bewegung. Die Stagnation wird weniger und unser Leben beginnt wieder zu »laufen«. Wir sind Schrittchen für Schrittchen bereit. Auf diesem Weg treten Wegbegleiter an unsere Seite. Manche kurz-, manche mittel- und manche langfristig. Die einen sind schon weiter als wir selbst, andere noch nicht so weit. Jeder geht für sich und doch sind wir miteinander unterwegs.
Sage dir immer wieder vor: »Von jeder Begegnung kann ich etwas lernen und Erfahrungen mit an Bord nehmen, die für mich stimmig sind.«
So findet Entwicklung statt und Dynamik entsteht.
Und dann beginnt Phase 3: Ich richte mich wirklich auf, lächle und habe diesen inneren Frieden und die Freude. Mein Herz singt. Nicht, weil alles perfekt ist, sondern weil ich angekommen bin – in mir und bei mir selbst. Ein innerer Wandel hat sich vollzogen. Ich bin immer noch ich, doch gereift und verwandelt. Wie von der Raupe zum Schmetterling. Den Ballast und das Schwere habe ich hinter mir gelassen. Verarbeitet, aufgeräumt, und den Mist, den das Leben mir »geschenkt« hat, habe ich in guten Dünger verwandelt, damit ich erblühen kann. Ist diese, meine Blume, in voller Pracht, strahlt sie nach außen diesen unsichtbaren, doch wirksamen Duft aus. Jeder Mensch, dem ich dann begegne, spürt – bewusst oder unbewusst – dass hier eine echte, authentische, ehrliche Persönlichkeit vor ihm steht.
Somit sind wir alle füreinander Schüler und Lehrer, um zu reifen, zu wachsen, uns gegenseitig zu bereichern. Manchmal um uns gegenseitig ein Stück des Weges zu tragen oder zu ertragen, bis wir dann wieder gestärkt selbst unterwegs sein können.
Der Weg ist das Ziel, heißt es so oft, und in diesem Sprichwort steckt viel Wahres drin.
• Weißt du, woher du kommst?
• Weißt du, wohin du willst?
• Was ist dein Herzenswunsch?
• Wie sieht dein Leben aus?
• Wie sieht deine Herzensbank aus? Ist sie vergleichbar mit der Bank auf dem Bild?
Suche dir einfach mal so ein »Bankerl«, wie man bei uns in Aschau sagt. Und hier gibt es viele ganz spezielle Themenbänke in schönster Landschaft. Da fällt es besonders leicht, sich hinzusetzen und nachzuspüren, ob das eigene Leben in die richtige Richtung geht. Reflektiere dein Leben. Schau in deinen Rucksack, den du bewusst oder unbewusst mit dir herumschleppst. Was darf raus, welche alten Überzeugungen, Glaubensmuster, längst überholten Vorstellungen belasten dich, ohne dass du dir dessen bewusst bist?
Ein stilles Reflektieren und Einkehren in sich selbst kann zwischendurch ganz hilfreich sein. Denn manche rennen durchs Leben und wissen nicht, wohin es gehen soll. Andere jagen irgendwas hinterher, das sie vielleicht gar nicht erfüllt oder glücklich macht. Ein Hamsterrad sieht von innen auch aus wie eine (Karriere)Leiter. Bringt sie dich dem Ziel und dem wahren Sinn deines Daseins näher? Wenn du zwischendurch innehältst, erkennst du schnell, wo es eine Kurskorrektur braucht. Sei dabei ehrlich zu dir selbst und auch zu anderen, damit das Miteinander immer besser gelingt.
Der richtige Zeitpunkt anzufangen, ist jetzt. Denn vor dem Gewinnen ist stets das Beginnen. Und auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Mach einen nach dem anderen. Viel Freude, Kraft und Mut dabei!
Flower-Power für die Seele
Weil wir uns all die metaphysischen Dinge zunächst nicht so gut vorstellen können, verwende ich gerne folgendes Bild: Stell dir vor, dein Unterbewusstsein ist wie ein Blumentopf. Gefüllt mit allem, was du seit deiner Geburt und auch schon davor erlebt hast. Viel Schönes, manches Unwichtige und auch so manches, was nicht so toll war. All das ist drin. Es wächst, gedeiht, reift heran. Manches schlummert. Anderes sprießt empor oder wuchert. Das geht fast von alleine. Und wenn wir hier nicht anfangen aufzuräumen, übernimmt das Unkraut die Oberhand. Es gilt also, das Gute zu hegen und zu pflegen, damit es mehr wird. Und das weniger Gute zu neutralisieren oder ihm zumindest keinen weiteren Nährboden zu bieten.
Wie machen wir das nun im praktischen Leben?
Die Kunst ist, den Kompost in Dünger zu verwandeln. Das ist nichts anderes als Transformation. Doch wie bitteschön soll das gehen? Wir sehen all das ja nicht.
Bei uns im Ort gibt es noch die gute alte Misthaufenkurve. Egal aus welcher Richtung man kommt, man sieht den Misthaufen.
»Mist«, sagen wir manchmal. Diesen gibt es auch energetisch, unsichtbar – und er wirkt schleichend. Erkenne, dass du für deinen eigenen Mist mitverantwortlich bist. Und auch dafür, ihn in guten Dünger zu verwandeln.
Durch unser Denken, Fühlen und Handeln kreieren wir Gedanken, Emotionen und tun Dinge, die entweder gut oder weniger gut für uns sind. Daher ist es so entscheidend, zu beobachten:
• Wie denke, fühle und handle ich?
• Was denke ich den lieben langen Tag? Habe ich mich schon mal bewusst mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt?
• Wie viele meiner Gedanken sind erbauend, gut, wohlwollend? Mir selbst und anderen gegenüber.
• Wie viele sind mir überhaupt bewusst?
• Welche Datenmenge läuft hier unsichtbar und doch wirksam in mir und durch mich hindurch?
Studien belegen: Wir kreieren 60.000 – 70.000 Gedanken pro Tag. Eine riesige Anzahl. Etwas Achtsamkeit kann hier eine Menge bewirken. Und die gute Nachricht: Das Gute ist stärker und wirksamer als das weniger Gute. Licht ist heller als die Dunkelheit.
Sind die Rollläden geschlossen, ist das Zimmer dunkel. Öffne ich den Rollladen und draußen ist es hell, dringt das Licht herein, nicht etwa die Dunkelheit hinaus.
Nutzt du die Gelegenheit, das Unkraut aus deinem Blumentopf herauszuzupfen und es dankbar zu betrachten? Gewiss hat es dazu beigetragen, deinen gedanklichen, emotionalen, seelischen Garten mit wertvollen Mineralien zu bestücken. Zugleich sorgst du durch das Auszupfen dafür, dass die wertvolle Saat mehr Licht bekommt. So schaffst du es nach und nach, in deinem persönlichen Blumentopf bunte Blüten entstehen zu lassen. Ein Potpourri an Farben. Ist es nicht schön, wenn unser Leben bunt ist, weil wir es so gestalten? Denn nicht jeder tut dies oder ist sich überhaupt bewusst, dass er es tun kann. Du bist dein eigener Gärtner, deine Gärtnerin. Und wenn du das Unkraut zupfst, dein inneres Licht zum Leuchten bringst, entstehen automatisch mehr von den guten Gedanken, Gefühlen und Taten, die von dir ausgehen, und du kannst dir so deine eigene Flower-Power für die Seele gestalten.
Engelchen, richte dich auf und lächle, auch wenn du gerade nichts zu lächeln hast
Diesen wichtigen Satz sagte mir mein erster spiritueller Lehrer zu Beginn meiner Ausbildung, bei einer unserer ersten Begegnungen. Verstanden habe ich ihn erst im Laufe der Jahre. Im Grunde ist er einfach. Doch die Weisheit ist wie so oft zwischen den Zeilen zu finden.
Wir alle sind Engelchen, manchmal auch Bengelchen. Je nachdem, wie wir denken, fühlen und handeln.
Es ist entscheidend, worauf wir unseren Fokus richten. Entsprechend ziehen wir immer mehr von dem an, womit wir in Resonanz gehen. Empfinden wir ein Glas als halb voll oder halb leer? Beide Male haben wir Recht. Und doch gibt es einen entscheidenden Unterschied. Gehen wir in Resonanz mit dem Gedanken, dass wir nur noch die Hälfte im Glas haben, begeben wir uns in den Gedanken, dass uns etwas fehlt. Erkennen wir hingegen das halbvolle Glas, geht unser Bewusstsein in die Fülle, denn wir haben noch ein halbes Glas voll!
Das Glas ist nur ein Beispiel für unzählige Situationen unseres Lebens. Oft stecken wir in den unguten Gedanken fest. Dabei stehen gerade diese Situationen sinnbildlich für unsere innere Haltung, den Augenblick, unseren Tag und im Laufe der Zeit bei regelmäßiger Wiederholung unser ganzes Leben.
Wenn alles gut läuft, ist es leicht, zu lächeln. Da strahlen wir fast von selbst. Doch läuft etwas – warum auch immer – nicht so, wie wir uns das vorgestellt, gewünscht, erträumt und erhofft haben, geht das Lächeln oft ganz schnell unter. Wie eine Blume im Dauerregen. Der Blumentopf läuft über, und selbst die schönste, wertvollste Topfpflanze lässt den Kopf hängen.
Hier gilt es, achtsam und bewusst zu sein – oder es zu werden. Wenn etwas nicht so toll läuft, freuen wir uns nicht darüber. Doch wir können es erst einmal annehmen. Sobald wir nämlich in den Widerstand gehen, kostet das Kraft und Energie und unser inneres Licht leuchtet nur noch auf Sparflamme. Wir werden zwar notversorgt, doch zu mehr reicht es nicht.
Die Frage ist also: Wie und was denkst du? Über dich, das Leben, deine Mitmenschen, die aktuelle Situation, die Politik, was auch immer. Diese Gedanken strahlen auf deine Emotionen und Gefühle und auch auf dein Umfeld aus – bewusst oder unbewusst.
Ein Beispiel kann die Erklärung etwas verdeutlichen: Stell dir vor, in deiner Straße wird ein neues Haus gebaut. Du stellst fest, dass die Nachbarn dir künftig deinen schönen Ausblick in die Natur verbauen. Jetzt kannst du dich natürlich aufregen, dich ärgern und mit all diesen negativen Gefühlen in Resonanz gehen. Nur: Deshalb wird das neue Haus nicht abgerissen. Der schöne Ausblick in diese Richtung kehrt in der alten Form nicht mehr zurück.
Alternativ kannst du dir überlegen, ob du den Tisch auf deinem Balkon umstellst, um in eine andere Richtung als bisher zu blicken. Vielleicht ist es Zeit für einen Perspektivwechsel. Und es kann sein, dass die neuen Nachbarn so nett sind, dass du demnächst mit ihnen von ihrer Terrasse aus den schönen »alten« Ausblick genießt. Wer weiß …
Lass dich nicht von Dingen aus deiner Mitte bringen, die du nicht ändern kannst. Nimm sie an und überlege dir, an welchen Stellen in deinem Leben es sinnvoll sein kann, neu zu justieren und Energie dafür aufzuwenden.
Deshalb ist die Haltung des stillen Beobachters uns selbst gegenüber immer wieder so wichtig. Ein paar Impulsfragen können dich in akuten Situationen unterstützen:
• Was läuft aktuell in mir ab?
• Bin ich auf Autopilot geschaltet?
• Halte ich zwischendurch inne und trainiere mir eine gewisse Achtsamkeit an?
• Warum fühle ich so in dieser Situation?
• Wer oder was steckt wirklich dahinter, was ist die wahre Ursache?
• Welche Erklärung habe ich für mich?
Auf die äußeren Umstände hast du oft keinen Einfluss, doch wie du damit umgehst, das kannst du selbst mitentscheiden. Der Moment zwischen dem auslösenden Reiz und deiner Reaktion darauf ist entscheidend. Je nachdem, wie du reagierst, gestalten sich die nächsten Schritte. Es ist immer gut, kurz durchzuatmen, nicht sofort zu antworten oder zu agieren.
Stelle dir gedanklich zuerst die Fragen:
• Wohin sollen mich die nächsten Schritte führen?
• Habe ich mein Ziel fest vor Augen?
• Bleibe ich mit Zuversicht, Fokus und Durchhaltevermögen dran?
Dabei kannst du dir stets vorstellen, dass alles, was geschieht, sich von innen nach außen entwickelt. Nicht umgekehrt. Du trägst in deinem Inneren vieles mit, was du brauchst, um dein Leben im Außen zufriedener, glücklicher, gesünder, heiler und dankbarer zu gestalten. Jeden Tag, immer wieder.
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