Kitabı oku: «Hellsichtig», sayfa 2
In Bolivien wird einFlugzeug vermisst
Am Montag, dem 22. März 1999, startete eine Piper PA 32 in Yaguacua im Süden Boliviens nahe der argentinischen Grenze und flog in Richtung Santa Cruz de la Sierra. An Bord waren eine Frau und fünf Männer, zwei davon Argentinier. Familienangehörige und Freunde von Passagieren und Besatzung warteten um sechzehn Uhr allerdings vergeblich auf die Landung des Flugzeuges.
Die Maschine war planmäßig gestartet und hätte pünktlich landen sollen. Die Wetterbedingungen waren gut, und die erfahrenen Piloten kannten die Flugstrecke. Für die Wartenden verstrich die Zeit im Flughafen »El Trompillo« von Santa Cruz so langsam wie noch nie.
In Santa Cruz gibt es zwei Flughäfen. Der internationale heißt Viru Viru, nach einer für die Region typischen Blume. Der kleinere Flughafen, El Trompillo, liegt fast in der Stadtmitte und wird nur von kleinen Maschinen angeflogen. Neben dem hauptsächlich privaten Flugverkehr hat hier das bolivianische Militär eine Basis. Auch die USA benutzten den Flughafen für militärische Einsätze und hatten hier Helikopter, die auch von der DEA (amerikanische Antidrogen-Spezialeinheit) für geheime Einsätze benutzt wurden. Das änderte sich jedoch schlagartig, als Evo Morales an die Macht kam. Er schloss die Basen der DEA und deren Agenten mussten das Land verlassen.
Um siebzehn Uhr wurde das Flugzeug als vermisst gemeldet und eine Suchaktion eingeleitet. Da es rasch dunkel wurde, musste sie jedoch bald abgebrochen werden. Am folgenden Tag flog eine private Maschine erfolglos die gesamte Strecke ab. Die Zeit verstrich ohne ein Zeichen der vermissten Piper. Falls sie abgestürzt war, musste man sich beeilen. Sollte es Verletzte geben, mussten sie schnell geborgen werden.
Um die Suchaktion zu beschleunigen, unterstützte am frühen Mittag die FAB (Fuerza Area Boliviana), die Bolivianische Luftwaffe, die Suche. Die zusätzlichen Maschinen flogen auch die Umgebung der Flugstrecke ab. Mittlerweile waren etliche Privatpiloten ebenfalls unterwegs, meistens Freunde der vermissten Piloten.
Das Militär befragte die Bewohner entlang der Flugstrecke, ob sie irgendwo Rauch oder ungewöhnliche Ereignisse wahrgenommen hätten. Aber alle Bemühungen blieben erfolglos, das Flugzeug schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
Um schnellstens informiert zu werden, warteten die Angehörigen weiterhin direkt am Flughafen. Es wurde ein Pressezentrum eingerichtet und die Familien psychologisch betreut. Die Suchaktion und die dahinterstehenden Schicksale wurden zum wichtigsten Medienereignis des Landes. Keine Stunde verging, ohne dass eine Maschine abflog oder zurückkam. Die Familien wollten nicht an den Tod glauben und unternahmen alles, um ihre Angehörigen zu finden.
Die Tageszeitung in Santa Cruz El Deber von Mittwoch, dem 24. März 1999, meldete, dass es noch keine Spur vom seit Montag vermissten Flugzeug gäbe. Es ist nicht so, dass sich in Bolivien noch nie ein solches Unglück ereignet hätte oder dass jedes Mal ein solcher Aufwand betrieben würde. Bolivien ist ein großes Land mit schlechten öffentlichen Verkehrswegen. Die Straßen sind öfter durch Unwetter, Streiks oder schlechten Zustand blockiert. Daher gibt es viel privaten Flugverkehr. Großgrundbesitzer, Ingenieure, Unternehmer und Händler reisen oft in gemieteten Kleinflugzeugen.
Eine spezielle Brisanz in diesem Fall war es, dass der Kopilot, Juan Lorenzo Cortez, ein Bruder von Milton Cortez war. Milton Cortez ist ein in Mexiko und den USA relativ erfolgreicher Schauspieler. Obwohl es in Bolivien viele gute Künstler gibt, bringen es nur wenige zu Bekanntheit im Ausland. Hat aber einer außerhalb der Landesgrenzen Erfolg, wird er oder sie schnell zu einem Nationalhelden.
Drei lange Tage warteten die Angehörigen vergebens auf Neuigkeiten. Wegen der Presse wurden nicht nur die Familien in den emotionalen Strudel gezogen, sondern die ganze Stadt. Tag und Nacht flimmerten die Bilder der Suchaktion über die Bildschirme.
An diesem Mittwoch sah ich mir abends die Nachrichten an. Durch die Presse war ich informiert und hoffte, wie alle, dass das Flugzeug bald gefunden würde. Während der Nachrichten kam mir auf einmal die Idee, mich auf ein Foto der Vermissten aus der Tageszeitung zu konzentrieren, um anhand der Aura zu sehen, ob sie noch am Leben waren.
Ich arbeite fast ausschließlich mit der Aura von Personen, Objekten und Projekten. Die Aura ist ein Lichtkörper in und um den physischen Körper. Jeder Mensch und jedes Tier, alle Pflanzen und Mineralien, jedes Projekt hat seine persönliche Aura. Die Aura besteht aus Farben und Bildern. Die Farben geben mir Einblick in den Zustand, die Gesundheit und in mögliche Absichten der Person. Die Bilder laufen wie Filme ab und können Ereignisse aus der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft sein.
Jeder Mensch trägt immer eine Aura um sich. Stirbt er, verschwindet sie. Die Aura einer Person kann ich am Körper, auf Fotos oder anhand eines geschriebenen Namens erkennen. Es spielt keine Rolle, wie alt ein Foto ist, es dient mir lediglich als Brücke zum Menschen.
Das Gleiche gilt für geschriebene Namen. Hier könnte man einwenden, dass viele Personen den gleichen Namen tragen. Maria Gutierrez ebenso wie Hans Müller. Aber die fragende Person denkt immer an einen bestimmten Hans Müller. So wird sie zur ersten und der Name der Person zur zweiten Brücke, bis ich zum gewünschten Hans Müller komme. Das verhindert Verwechslungen. Bin ich mir nicht sicher, frage ich das eine oder andere über die Person, von der ich die Aura vor mir habe. Ich sehe beispielsweise etwas über die Partnerschaft. Bejaht der Kunde, bin ich sicher, die richtige Person zu sehen. Stimmt das von mir Gesehene nicht überein mit der gesuchten Person, dann habe ich die falsche Aura vor mir und suche weiter oder bitte um eine Fotografie.
Ich war erstaunt, als ich über dem Foto der Vermissten eine Aura sah! War es möglich, dass die Passagiere noch lebten? Irrten sie irgendwo umher und fanden nicht zurück? Die Fragen flogen durch meinen Kopf, wie die Vögel über die weiten Felder von Boliviens Hochland. Ich entschloss mich, das Gesehene ruhen zu lassen, um später vielleicht weitere Schritte in Betracht zu ziehen.
An diesem Abend waren meine damalige Freundin und ich zum Essen eingeladen, und ich vergaß darüber, dass ich den Fall analysieren wollte. Ohne mich weiter um das Flugzeug zu kümmern, gingen wir schlafen.
In der Nähe meiner Wohnung gab es ein kleines Fotokopiergeschäft. Dort ließ ich immer die Kopien für meine Arbeiten machen. Einer der Angestellten war ein aufgeschlossener junger Mann und sehr interessiert an meiner Arbeit. Wir entwickelten über die Jahre eine Art Freundschaft und hatten stets angenehme Unterhaltungen.
Am Donnerstag, dem 25. März, ging ich morgens in das Geschäft, um Papiere zu kopieren. Juan Jose – so hieß der junge Mann – trat sofort auf mich zu und sagte, dass seine Freundin die Cousine eines der vermissten Piloten sei. Dann fragte er mich, ob ich etwas von der Maschine wisse. Ich erzählte ihm, dass ich mich am Abend zuvor mit dem Fall auseinandergesetzt hätte. Gespannt hörte er zu, als ich sagte, dass auf dem Foto eine Aura zu sehen war. Ich versicherte ihm, dass es möglich sei, die Passagiere und das Flugzeug zu lokalisieren. Da er keine Fotos bei sich hatte, verblieben wir so, dass seine Freundin mit mir in Verbindung treten könne. Über den Fall nachdenkend, ging ich langsam nach Hause.
Tagsüber hatte ich mehrere Klienten, und nach dem Abendessen mit meiner damaligen Freundin tranken wir gegen dreiundzwanzig Uhr ein Glas Wein und plauderten über den vergangenen Tag. Unsere Wohnung war sehr geräumig, auch unsere Arbeitsräume befanden sich hier. Ich hatte ein Beratungszimmer und meine Freundin, als Model und Modedesignerin, ein Studio, wo sie mit ihren Schneidern arbeitete. Wir stellten uns auf einen ruhigen Fernsehabend ein, am kommenden Tag lag viel Arbeit vor uns. Daher wollten wir zu Hause bleiben und nicht, wie in Santa Cruz üblich, essen oder tanzen gehen.
Ich hatte inzwischen durch meine häufigen Fernsehauftritte und Veröffentlichungen in der Presse immer sehr viele Kunden. Dazu kam die Mund-zu-Mund-Propaganda zufriedener Kunden, die ebenfalls immer wieder für neuen Zustrom sorgte.
Die bolivianische Kultur ist noch immer stark mit ihren Wurzeln verbunden. Der größte Teil der Einwohner ist indigenen Ursprungs, mit eigenen Göttern und Ritualen. Der Katholizismus ist zwar Staatsreligion, die Einheimischen betreiben aber insgeheim oft ihre eigene, stark in der Mystik verwurzelte Religion. Die Kunst des Hellsehens ist ein Bestandteil dieses Glaubens. Das wirkt sich auch auf die weiße Minderheit aus, die ebenso an Medialität glaubt, und es ist fast normal, dass sich die Geschäftsleute die Zukunft lesen lassen. Kauft man ein Haus oder ein Auto, lässt man von einem Schamanen, der bei den bolivianischen Aymaraindianern »Yatiris« genannt wird, ein Schutzritual machen.
Meine Arbeit hier in Südamerika war viel spannender als in Europa. Durch die weit verbreitete Skepsis der Mitteleuropäer ist es oft schwierig, Vertrauen zu gewinnen. In Ländern wie Bolivien oder Peru sind die Probleme der Menschen existenzieller und daher integrierter in den familiären und beruflichen Alltag. Das bedeutete allerdings für mich viel mehr Verantwortung als in Europa. Diese Verantwortung und die Möglichkeit, tief in die Gesellschaft einzudringen, um etwas zu verändern, berührte mich auf der anderen Seite wieder stark.
Also genossen wir gemütlich fernsehend den Abend, als es gegen Viertel nach elf Uhr klingelte. Ich öffnete die Haustür und war erstaunt, als zwei unbekannte und gut angezogene Damen und ein jüngerer Mann vor der Tür standen. Sofort bemerkte ich eine bedrückte Angespanntheit. Eine der Damen sagte, dass wir etwas Wichtiges zu besprechen hätten. Ich bat sie herein, und sie gab sich als Schwiegermutter des Besitzers der vermissten Piper zu erkennen, der etwas jüngere Mann war Lindon Cortez, ein Bruder des Piloten. Durch Juan Jose hatten sie von mir gehört. Sie wussten bereits, dass ich die Aura der Vermissten auf dem Foto wahrgenommen hatte. Das gab ihnen den Antrieb, schnell zu handeln.
Auf meine Frage, ob sie Fotos der Vermissten bei sich hätten, holte die eine Frau drei Männerfotos aus ihrer Handtasche. Von den anderen Passagieren hatte sie keine Fotos. Ich bat sie daher, mir deren Namen aufzuschreiben. Es war Donnerstagnacht, und die Maschine wurde seit vier Tagen vermisst. Ich wusste, dass schnell gehandelt werden musste.
Ich bat die Besucher zu warten, ging in mein Arbeitszimmer und legte die Bilder und das Papier mit den Namen vor mir auf den Tisch. Ich schloss die Augen und ging in mich. Nach einigen Minuten tiefer Meditation konzentrierte ich mich auf das Foto der Person, die ich schon am Tag zuvor analysiert hatte, und sah wieder eine Aura.
Dann konzentrierte ich mich auf die anderen Fotos. Auch hier tauchten sofort die Auren auf, ebenso bei den aufgeschriebenen Namen. Alle sechs lebten noch! Große Spannung packte mich, und ich konzentrierte mich nun auf die Farben der Auren, die den Gesundheitszustand anzeigen. Ich wollte wissen, ob die Vermissten verletzt waren.
In der Aura gibt es wie bei einer Zwiebel verschiedene Schichten oder Ebenen, jede zeigt andere Aspekte des Individuums. Die Lebensaura zeigt Stärken und Schwächen, psychologische Aspekte, Grundeinstellungen, Traumata und Ängste. Man kann bei dieser Schicht von der spirituellen DNA sprechen. Dann gibt es die emotionale Aura. Sie unterliegt permanenter Veränderung und bezieht sich auf die Emotionen gegenüber allen Personen. Auch Trauer und Freude beeinflussen sie.
In der mentalen Aura erkennt man die Denkmuster. Diese Aura benutze ich oft bei politischen und wirtschaftlichen Beratungen. Sie zeigt Verhaltensebenen des Gegenübers im Gespräch oder bei Verhandlungen. Möchte ein Kunde wissen, wie sein Gegner oder Verhandlungspartner denkt, vertiefe ich mich in diese Aura.
Wichtig ist auch die Gesundheitsaura. Sie zeigt vergangene, aktuelle und zukünftige Krankheiten. Auf diese Aura konzentrierte ich mich nun bei den Vermissten. Erfreut stellte ich fest, dass keiner der Passagiere schwer verletzt war. Ich konnte weiter nichts erkennen und öffnete die Tür. Drei erwartungsvolle und ängstliche Augenpaare blickten mir entgegen. Ich teilte ihnen mit, dass alle Vermissten noch am Leben waren. Erleichterung war in den Gesichtern zu erkennen, Freude und Dankbarkeit strahlten aus ihren Augen!
Ob ich wüsste, wo die Maschine zu suchen sei, fragte Lindon Cortez. Ich sagte, dass ich dafür eine Landkarte und die Flugroute brauchte. Da niemand eine dabei hatte, riefen sie den Flugzeugbesitzer an und baten ihn, uns eine Karte zu bringen. Wir warteten etwa eine halbe Stunde. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht, der fünfte Tag danach war angebrochen!
Der etwa 50-jährige Flugzeugbesitzer betrat mein Wohnzimmer sichtlich nervös. Er wusste nicht, was er von meiner Hilfe halten sollte. Die Skepsis stand ihm ins Gesicht geschrieben. Aber auch ich war angespannt und nervös, es stand hier für alle viel auf dem Spiel.
Ich zog mich mit der Karte in mein Büro zurück. Sie war zu groß für meinen Tisch, ich breitete sie daher auf dem Fußboden aus, setzte mich mit geschlossenen Augen davor, meditierte und visualisierte die Personen. Dann konzentrierte ich mich auf das Flugzeug. Langsam atmete ich ein und aus, öffnete meine Augen und beugte mich über die Karte. Sanft erhob ich meine linke Hand, streckte sie aus und fuhr wie ein Scanner die Flugstrecke entlang von Yaguacua nach Santa Cruz de la Sierra – erfolglos. Nirgendwo konnte ich das Flugzeug spüren. Versagte meine Intuition? Ich versuchte es noch einmal, wieder erfolglos.
Nun konzentrierte ich mich auf die Umgebung der Route, möglicherweise war das Flugzeug vom Kurs abgekommen. Wieder fuhr ich konzentriert mit der linken Hand Zentimeter für Zentimeter über die Karte. Plötzlich spürte ich in der Hand ein Kribbeln und öffnete die Augen. Meine Hand befand sich etwas östlich der Flugroute, südöstlich von Santa Cruz de la Sierra.
Um sicher zu sein, wiederholte ich den Vorgang. Ich drehte mit geschlossenen Augen die Karte um, um nicht mehr zu wissen, wo Norden und Süden war. So verhinderte ich, dass mir mein Kopf einen Streich spielte, und ich am gleichen Ort etwas zu spüren glaubte. Wichtig war nur zu wissen, wo Osten und Westen war. So wusste ich, auf welcher Seite der Karte ich suchen musste, ohne Zeit und Aufmerksamkeit zu verlieren. Ich fuhr mit der Hand wieder langsam über die Karte, und es kribbelte erneut. Als ich die Augen öffnete, war die Hand an derselben Stelle wie vorhin. Nun war ich sicher, das Flugzeug gefunden zu haben!
Dann konzentrierte ich mich auf die Umgebung des Ortes. Ich wollte durch innere Bilder Eindrücke der Gegend bekommen und sehen, wo sich die Überlebenden befanden. Erneut schloss ich meine Augen und meditierte, um mit meinen Visionen in Verbindung zu treten. Das ist ähnlich, wie wenn man sich bei geschlossenen Augen etwas vorstellt. Nur konzentriert man sich nicht auf etwas Konkretes, sondern man macht den Kopf frei und gibt sich erwartungslos dem höheren Selbst hin. Dann öffnet man sich den ins Bewusstsein tretenden Visionen. Indem man sich vor der Meditation auf ein bestimmtes Thema einstellt, programmiert man sein höheres Selbst.
Bald sah ich ein Grasfeld mit einigen Hügeln in der näheren Umgebung. Das reichte mir, ich wollte lediglich wissen, wie schwierig das Flugzeug aus der Luft zu erkennen war. Zufrieden und gespannt öffnete ich die Augen und ging enthusiastisch zur Tür.
Angespannt erwartete die Gruppe meinen Bericht. Ich zeigte den genauen Punkt, an dem ich das Flugzeug lokalisiert hatte. Die Region heißt Cabezas, erklärte der Flugzeugbesitzer. Er sei oft dort gewesen und bestätigte meine Beschreibung der Gegend. Voller Hoffnung verabschiedeten sich meine Besucher dann zu später Stunde. Ich ging erschöpft und gespannt auf den kommenden Tag ins Bett.
Am Freitag, dem 26. März, stand ich früh auf. Ich hatte unruhig geschlafen und intensiv geträumt. Gegen Mittag wurde mir mitgeteilt, dass die Suchflugzeuge erfolglos unterwegs seien.
Am Nachmittag hatte ich mehrere Sitzungen und Besprechungen. Gegen achtzehn Uhr kam der erhoffte Anruf: Der Flugzeugbesitzer war an den von mir bezeichneten Ort geflogen und fand die Maschine! Andere Maschinen brachten die Gesuchten zurück. Alle waren, bis auf leichte Verletzungen und Prellungen, gesund. Genau wie ich es beschrieben hatte. Nach fünf Tagen konnten die Vermissten von ihren Angehörigen endlich in die Arme geschlossen werden.
Für mich war das einer der schönsten Tage seit Jahren. Ich hatte erfolgreich Hilfe leisten können! Zu wissen, dass ich Menschen zusammengeführt hatte, die tagelang mit dem Schlimmsten rechnen mussten, war einfach wunderbar.
In den folgenden Tagen war die Rettung das Stadtgespräch. Familie und Freunde der Vermissten und die Bevölkerung waren glücklich. Der Presse blieb nicht verborgen, dass ich die ausschlaggebenden Informationen geliefert hatte. Permanent klingelte mein Telefon. Journalisten und Bekannte wollten Informationen und Hintergründe, die Angehörigen der Verunglückten bedankten sich.
Die Tageszeitung El Deber schrieb in ihrer Ausgabe vom 27. März 1999: »Hellseher gab die genauen Koordinaten.« In diesem Artikel, wie in vielen anderen, stand geschrieben, wie ich genau die Stelle des Flugzeuges fand oder wie ich spürte, dass die Passagiere noch am Leben waren. Selbst der europäischen Presse blieb der Fall nicht verborgen. Die deutsche Zeitung DAR (Die andere Realität) berichtete unter dem Titel »Hellseher findet nach Flugzeugabsturz Vermisste« über den Fall. Am Freitagabend war ich bei der Familie des Flugzeugbesitzers und der Familie Cortez zu einem großen Essen eingeladen.
Die Wogen glätteten sich nach einigen Tagen, der Alltag kehrte zurück. Für mich aber war dieser Fall sehr inspirierend. Er zeigte mir, wie ich Medialität effizient einsetzen und konkret Hilfe leisten konnte.
In den ersten Tagen nach der Rettung waren mir die Konsequenzen für mein Leben noch nicht bewusst. Bald aber fragte eine europäische Botschaft aus La Paz an, ob ich auch vermisste Touristen finden könnte. Ebenso kamen Politiker und baten um Unterstützung für ihre Kampagnen sowie staatliche Sicherheitsdienste, die wissen wollten, ob ich bei Untersuchungen und Analysen helfen könnte.
So wurde das Auffinden des Flugzeuges für mich zu einem zentralen Ereignis und lenkte meine mediale Arbeit in völlig neue Bahnen.
Übungen: Öffnen und Erweitern des inneren Auges und der Intuition
Die Grundbedingung für die intuitive und mediale Eingebung ist die Öffnung und Erweiterung des inneren Auges.
Beispiel 1: Unerwartet taucht der Name einer Person in deinem Kopf auf, und kurz darauf ruft sie an. Zufall? Nein, das innere Auge hat den Anruf voraus»gesehen«.
Beispiel 2: Man tritt aus dem Haus, schon »sieht« oder spürt das innere Auge den offenen Wasserhahn. Man geht zurück und richtig! Das Wasser läuft noch! Zufall?
Übung 1: Setz dich an einen ruhigen, angenehmen Ort. Schließe die Augen, atme einige Zeit tief und bewusst ein und aus. Entspanne dich, indem du bequem sitzt oder liegst.
Stell dir jetzt eine helle, leuchtende Nebelwand vor dir vor. Betrachte diese mehrere Minuten. Von auftauchenden Gedanken löst du dich sanft, indem du dich entspannt auf die Wand konzentrierst.
Diese Übung lehrt, dich nicht durch herumflatternde Gedanken ablenken zu lassen.
Übung 2: Schließe die Augen, atme tief ein und aus, bis Körper und Geist entspannt sind.
Visualisiere wieder die helle Nebelwand vor dir, lass diese um deinen ganzen Körper fließen, bis du spüren kannst, dass du davon eingehüllt bist. Tauchen Gedanken auf, schiebe sie liebevoll zur Seite. Genieße so lange wie möglich diesen Ort der Stille und Entspannung.
Hier lösen sich Geist und Körper entspannt aus dem Alltag und sensibilisieren dich für deine Intuition.
Immer wieder kommt es vor, dass in meinen Seminaren ein Teilnehmer während der Meditation einschläft. Machen Sie sich keine Vorwürfe, man kann den Geist nicht bei jeder Meditation wach halten. Unbewusst haben Sie trotzdem an der Meditation teilgenommen.
Die Meditationen sind am Morgen am kraftvollsten, da ist der Geist noch entspannt. Am Abend ist der Kopf angefüllt mit Alltagsgedanken.
Sind Morgenmeditationen nicht möglich, empfehle ich Ihnen, tagsüber oder abends vor den Übungen etwas Entspannendes zu tun. Spazieren gehen, Musik hören oder ein gutes Buch lesen ist sehr hilfreich vor einer Meditation.
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