Kitabı oku: «Intuition als Schlüssel deiner Seele», sayfa 2
In meiner noch verbleibenden Zeit in Indien lebte ich mit einem zusammengewürfelten Haufen interessanter Menschen. Wir reisten zusammen, mieteten Häuser oder besuchten spannende und schöne Orte. Wir malten, meditierten und kochten zusammen. Kein Guru und keine Regeln, die uns kontrollieren wollten.
In einer telepathischen Durchsage Sai Babas wurde mir vorgeschlagen, doch wieder in die westliche Gesellschaft einzutauchen. Damals hatte ich meine Medialität bereits stark entwickelt. Ich las die Auren vieler Leute und verdiente mir so das Geld für meine Ausgaben. In Channelings gab ich Nachrichten für Menschen weiter oder machte Jenseitskontakte. In der Durchsage gab man mir zu verstehen, dass ich Menschen vor Ort viel besser helfen könne als hinter Kloster- oder Ashrammauern.
Meine Enttäuschungen machten mich zu guter Letzt stark. Sie zeigten mir das wahre Gesicht des Menschen. Egal wo und wie er lebt, er bleibt sich selber treu. Mit all seinen Vor- und Nachteilen.
Meine Geistführer haben etwas gemeinsam, sie sind Einzelgänger. Jeder lebt seine Wirklichkeit und gibt mir sein Wissen weiter. Das spiegelt sich in meiner Lebensweise wider. Ich arbeite am liebsten und besten allein. Mich einer Gruppe anzuschließen, war nach meinen Erfahrungen in Indien nie wieder ein Thema.
Religiöse und spirituelle Gruppierungen sind zu vergleichen mit einer Universität. Es ist wichtig, die Grundkenntnisse zum Leben über universelle und menschliche Gesetze zu lernen. Es ist aber nicht gut, das ganze Leben Student zu bleiben. Jeder sollte früher oder später den Universitätsabschluss erreichen und sich selbstständig machen.
Kabul
Ich brauchte mehrere Tage, um mich an die Stimmung in Kabul zu gewöhnen. Das Hotel zu Fuß zu verlassen, wurde aus Angst vor Entführungen nicht empfohlen. Für Ausländer gab es spezielle Taxis. Diese waren sehr viel teurer, dafür aber auch sicherer, und die Chance, dass man am Zielort ankam, war um einiges höher als mit einem normalen Taxi.
Der Krieg war allgegenwärtig. Obwohl ich in den drei Wochen in Kabul keinen einzigen Schuss hörte, konnte man die politische Situation nicht einfach vergessen. Im Hotel trafen wir Ausländer uns und therapierten uns gegenseitig, um das Erlebte zu verarbeiten. Ich organisierte so viele Besprechungen wie möglich, um mich abzulenken. Einfach so die Stadt genießen und flanieren war nicht möglich. Dass Kabul ausgezeichnet geeignet ist, um einzukaufen, erfuhr ich erst in der letzten Woche meines Afghanistanbesuches.
Neben einigen beruflichen Besprechungen wollte ich erfahren, ob Medialität und Meditationen, wie wir sie im Westen praktizieren, vorhanden ist. Ich konnte mir auch vorstellen, hier in Kabul in Zukunft Seminare zu geben. Ich erfuhr, dass es bereits Modelschulen und Beauty-Zentren um die afghanische Version von »Deutschland sucht den Superstar« gibt. Warum also nicht ein Meditationsseminar geben?
Bei jedem Treffen hatte ich ein wenig das Gefühl, in einem Agentenfilm zu sein. Wir trafen uns in Cafés oder Restaurants, natürlich erst nachdem wir die überaus strengen Sicherheitsvorkehrungen passierten. Während des Gespräches sah mein Gegenüber nicht selten über die Schulter, um sicher zu sein, dass niemand zuhören konnte. Man hatte Angst, dabei ertappt zu werden, wie man über etwas Spirituelles spricht, was nicht islamisch geprägt ist. Ob ich mir überhaupt bewusst sei, so hörte ich immer wieder, wie gefährlich es sein konnte, in einem Land wie Afghanistan über solche Themen zu sprechen? Natürlich hatte ich mir bereits lange vor der Reise Gedanken darüber gemacht. Wie so oft in meinem Leben, bin ich aber meiner Intuition und meinem Motto »Wer nichts wagt, der gewinnt nichts« gefolgt.
Schnell merkte ich, dass es in Kabul keine Institution oder kein Zentrum gab, in dem Meditationskurse angeboten wurden. Auf der anderen Seite erlebte ich, wie offen und interessiert die meisten der Menschen waren, mit denen ich sprach. Nicht wenige lasen Bücher über Spiritualität und Meditation. Interessanterweise kamen die meisten dieser Bücher aus dem Iran. Das lag daran, dass junge Leute kaum Englisch sprechen, die in der Literatur am stärksten vertretene ausländische Sprache ist Farsi. Afghanistan hat zwei Landessprachen: Paschtu und Dari, dem iranischen Farsi fast identisch. Ich kannte den Iran und war daher nicht erstaunt, als man mir erzählte, wie stark der Einfluss des Irans sogar in spirituellen Themen war.
Nach wenigen Tagen lernte ich eine Afghanin kennen, die lange Zeit in England gelebt hatte. Sie lud mich mehrmals zu sich nach Hause ein. Sie wusste, warum ich in Kabul war und stellte mir immer wieder Menschen vor, die für meine Arbeit interessant sein könnten. Wir meditierten mehrmals bei ihr und sprachen sehr viel über Spiritualität, Meditationen und Medialität.
In Afghanistan war der Buddhismus sehr lange die wichtigste Religion. Der Islam eroberte Afghanistan erst später. Als Alternative zur Staatsreligion studiert vor allem die gebildete Oberschicht die Lehren Zarathustras. Nach dem Sturz des Königs sind damals viele aristokratische Familien ins Ausland geflohen, und nach dem Einmarsch der westlichen Verbündeten sind nicht wenige von ihnen wieder zurückgekehrt. Sie hoffen jetzt, ehemalige Besitztümer wieder zurückzubekommen.
Die jüngere Generation dieser alten Familien bringt natürlich auch sogenannte New-Age-Ideen mit nach Kabul. Vor allem diese Menschen wussten über Meditationen und Medialität Bescheid und praktizierten sie sogar hinter verschlossenen Türen.
Für den etwas einfacheren Menschen gab es außerhalb der Stadt den Dorfschamanen. Dieser legt Karten oder liest aus dem Kaffee. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, einen solchen Schamanen zu besuchen. Zu gefährlich sei es, so wurde mir gesagt.
Leider sind auch mehrere Versuche, eine Person im Kulturministerium zu treffen, im Sande verlaufen. Gern hätte ich eine offizielle Stellungnahme zu meinen Untersuchungen gehabt.
Ich besprach mit meinen Kontakten die Möglichkeit, ein Seminar in Kabul zu organisieren. Ich sagte, dass ich gern wiederkäme, sollte sich eine Gruppe zusammenfinden. Leider ist die politische Lage im Moment aber so schlecht, dass viele junge Afghanen dem Land wieder den Rücken drehen.
Trotz der ganzen Schwierigkeiten war meine Zeit in Afghanistan sehr erfolgreich. Ich habe viel gelernt und vielleicht auch den einen oder anderen Samen legen können. Kommt der Tag, an dem Afghanistan etwas ruhiger und entspannter wird, so werde ich einen neuen Versuch wagen und meine Kontakte in Kabul anschreiben. Wir werden ein Seminar organisieren und vielen Menschen helfen können.
Man darf nie vergessen, dass überall Menschen leben, die in Frieden und kulturellem Austausch leben möchten!
Es lässt sich nicht abstreiten, dass in Afghanistan Krieg herrscht. Leider ist es aber auch so, dass viele Bauern oder einfache Stadtleute, die durch den westlichen Einmarsch alles verloren haben, jetzt natürlich wütend auf den Westen sind. Es ist ebenfalls verständlich, dass diese Menschen sich gegen den fremden Eindringling wehren möchten. Um diesen Krieg zu rechtfertigen und der Bevölkerung in Europa oder den USA gegenüber den Kampf gegen das Böse zu »verkaufen«, stempeln wir diese Widerstandsbewegungen als Taliban ab.
Ich sprach mit mehreren Leuten, die westliche Soldaten als Terroristen beschimpften. Ich kannte es aus Südamerika und dem Nahen Osten, dass die USA als Terroristen beschimpft werden. Neu war aber für mich, dass Länder wie Deutschland ebenfalls als Terroristenstaaten bezeichnet werden. Deutschland hat nicht nur Soldatenleben in diesem Krieg verloren, sondern auch seine Unschuld als guter Staat des Rechtes. Der Krieg in Afghanistan ist keiner, bei dem es um Gut gegen Böse oder Recht gegen Unrecht geht. Der Krieg in Afghanistan ist ein Expansionskrieg, ein Krieg der Bodenschätze und der politischen Vormacht.
Meine Augen wurden mir auf schmerzhafte Weise vor allem durch Gespräche mit dem einfachen Bürger geöffnet.
Es schockierte mich und beschämte mich zugleich, zu erkennen, wie die Politik uns doch immer wieder belügt und manipuliert. Ich lernte eine ganz wichtige Lektion:
Vertraue nie den Medienberichten. Sie zeigen höchstens, was passiert, aber nie warum. Der kleine Soldat, der im Krieg stirbt oder verkrüppelt wird, opfert sich aus ganz anderen Gründen, als er eigentlich glaubt. Er ist eine Schachfigur in einem großen und komplexen Spiel. In Afghanistan hatte ich die Möglichkeit, einige größere Spieler kennenzulernen. Wie schon in Südamerika erhielt ich Einblick hinter verschlossene Mauern und lernte schmutzige Einzelheiten in einem schmutzigen Krieg.
Es ist nicht die Rhetorik korrupter Politiker oder Geschäftsleute, die uns als Wegweiser dienen sollte. Nein, das leise Wispern unserer Intuition ist es. Die stummen Bilder unserer Träume zeigen uns den richtigen Weg, den unsere Seele gehen möchte, um ihre Aufgabe in diesem Leben auszuführen.
Nach drei Wochen neigte sich meine Reise ihrem Ende zu. Ich war schon etwas erleichtert und freute mich auf meine Abreise. Vom Parkplatz des Flughafens bis zum Schalter gab es fast alle zehn Meter eine Kontrolle.
Als ich auf meinen Flug wartete, visualisierte ich mir die wichtigsten Erfahrungen dieser Reise. Dazu gehört wohl die Erkenntnis, dass selbst an den dunkelsten Orten dieser Welt, immer wieder irgendwo eine lichtvolle Seele zu finden ist. Das zeigt doch, wie wichtig es ist, nie die Hoffnung aufzugeben. Ich sah einmal mehr, dass, egal wo man ist, irgendwo immer ein Mensch wartet, der das Menschlichsein noch nicht vergessen hat!
Mediale Söldner
Entgegen vielen esoterischen oder philosophischen Vorstellungen ist Medialität und deren Kraft frei von moralischen oder ethischen Wertvorstellungen oder Gesetzen. Kein übermächtiger Gott macht sich Notizen, um karmische Schuld aufzubürden, kein Geistführer oder Schutzengel hat die Kraft, einer medial veranlagten Person die sensitive Veranlagung zu nehmen.
Intuitive Kräfte sind angeboren wie künstlerische oder intellektuelle Fähigkeiten, und kein Mensch käme auf die Idee, einem Künstler vorwerfen zu wollen, wie er seine Kunst ausleben müsste, damit ihm die Kreativität nicht genommen wird.
Die Wertung, was gute oder böse Medialität sei, ist genauso menschlich wie sämtliche Religionen, die wir erschaffen haben. Göttlich ist ohne Zweifel die Kraft der Intuition, genauso wie Kunst, Wissenschaften oder Kriegskunst. Göttlich sein hat nichts mit Moral oder Ethik zu tun, sondern nur mit dessen Ursprung.
Entdeckt oder spürt ein Suchender die Kraft der Medialität in sich, so geht es im ersten Schritt darum, diese Kraft zu identifizieren. Man muss spüren, in welchen Zellen der Seele sich die Intuition verbirgt und was sie benötigt, um sich auszudrücken.
Als Nächstes geht es darum, dass man lernt, wie diese Kraft einzusetzen ist. An diesem Punkt hat der Schüler die Möglichkeit, sich nach einem Lehrer umzusehen. Dieser Lehrer kann ein Mensch sein oder auch ein Lichtwesen. Es gibt unzählige Schulen, um die Kunst der Medialität zu erlernen. Die meisten beanspruchen für sich das Recht auf Wahrheit. Bereits innerhalb sich stark gleichender Schulen gibt es oft gegenseitigen Neid.
Schon bald merkt der Schüler, dass es unter medialen Menschen genauso menschelt wie überall. Daher ist zu empfehlen, sich nicht nur entweder auf menschliche oder auf geistige Führer zu beschränken. Ein gesunder Ausgleich kann hilfreich sein, um nicht zu einseitig unterrichtet zu werden.
Der für alles offener Schüler erkennt sehr bald, dass Medialität sich nicht so einfach schematisieren lässt, wie sich das viele vorstellen. Ein Meister aus dem bolivianischen Hochland hat eine ganz andere Wertvorstellung als ein Heiler Europas. Der mediale Mullah im Iran urteilt anders als der afrikanische Schamane.
Lässt der Schüler erst einmal die Angst hinter sich, er könne bei »falschem« Benehmen bestraft werden, so erkennt er die wirkliche Kraft, die ihm gegeben wurde.
Unbestreitbar hat jede Schule ihre eigenen Wertvorstellungen und Regeln. Aber fühlt sich ein Schüler nicht mehr wohl, so hat er die Freiheit, sich eine neue Schule zu suchen, die zu seiner Einstellung passt.
In vielen Fällen hat ein Lehrmeister keine Freude daran, wenn man seinen Weg verlässt. Oft hat das noch nicht einmal etwas mit der moralischen Wertvorstellung des Lehrers zu tun, sondern allein mit der Tatsache, dass er wieder einen Schüler verliert. Versucht der Lehrer aber, mit moralischer Erpressung ein schlechtes Gewissen zu erwecken, so ist das höchstens ein Zeichen seiner Schwäche.
Trotz eventueller persönlicher Unsicherheit vor dem neuen Weg sollte der Schüler sich diese Wahl offenhalten. Kein Gott oder kein Wesen hat das Recht, dem Schüler die Kraft zu nehmen. Wer das behauptet, versucht sich selber oder andere vor der uneingeschränkten Freiheit zu schützen.
Im Tarot ist die letzte Karte der Narr. Narrenfreiheit ist es, die den wahren Schüler der Lebenskunst erwartet – unabhängig davon, ob in Kunst, Medialität oder Wissenschaft. Ein Genie oder Erleuchteter wird man nicht nur durch sein einzigartiges Wissen, sondern durch die Frechheit, man selbst zu sein.
Passt der Lehrmeister nicht mehr, so dreht man ihm ganz einfach den Rücken. Man sucht sich einen, der die eigenen Wertvorstellungen vertritt und auslebt. Egal, ob ein Meister Mensch oder Lichtwesen ist. Für sämtliche Vorstellungen und Einstellungen gibt es Lehrmeister. Es ist auch kein Zeichen des Widerspruches, die eigene Ansicht zu ändern. Im Gegenteil, die Seele verändert sich wie die Bäume in den Jahreszeiten. Wir müssen uns nicht schämen, morgen anders zu denken als heute. Nur wer geistig tot ist, entwickelt sich nicht weiter und bleibt das ganze Leben lang an denselben Vorstellungen hängen.
Als medial begabter Mensch hat man nach einer Grundausbildung seiner Kräfte verschiedene Möglichkeiten, nach neuen Wegen Ausschau zu halten. Man bietet seine Dienste entweder jenen an, die der eigenen Wertvorstellung am meisten entsprechen oder die am besten zahlen.
Fälschlicherweise kursiert in esoterischen Kreisen das Gerücht, dass man Medialität nur zum Guten des Menschen einsetzen darf. Diese Vorstellung ist bestimmt sehr schön, aber auch sehr falsch! Wird ein medialer Mensch vom Schüler zum Meister (oder Krieger), so stehen ihm sämtliche Türen dieser und anderer Welten offen, um seine Kunst einzusetzen.
Tausende von medial begabten Menschen reisen tagtäglich über die Weltkugel, um ihre Dienste anzubieten. Die einen nennen sich Heiler, andere Schamanen, mediale Berater oder Kartenleger. Wieder andere bieten ihre Dienste als politische Berater oder Lebenscoachs an. Und etliche arbeiten für Drogenbarone, Diktatoren, korrupte Politiker oder geldhungrige CEOs multinationaler Konzerne. Medialen Söldnern gleich, streichen und ziehen sie von Land zu Land, um zu helfen, zu zerstören, zu heilen oder zu töten.
In meiner Laufbahn als medialer Berater manchmal etwas zwielichtiger Politiker traf ich oft auf höchster Ebene auf politische Berater, die wie ich medial beraten. Sie würden sich aber nie mediale Berater nennen (und werden daher meistens ernster genommen und besser bezahlt). In teuren Anzügen reisen sie von Land zu Land, um Kandidaten für Präsidentschaftswahlen vorzubereiten. Sitzen wir abends zusammen, essen und trinken gemütlich, so öffnen sie plötzlich ihre Seelen und erzählen ihre Geheimnisse. Einige sehen Auren, andere sprechen mit Geistführern aus anderen Welten oder verlassen sich ganz einfach zu hundert Prozent auf ihre Intuition. In Bolivien hatte ich eine Begegnung mit einer politischen Beraterin, die erzählte, dass die Reden, die sie für Kandidaten vorbereitet, von ihren Geistführern durchgechannelt werden. Ähnliches kennen wir von berühmten Komponisten, die ebenfalls von Lichtwesen erzählen, die sie beim Komponieren begleiten.
Ich möchte behaupten, dass die meisten der einflussreichen Politiker oder Wirtschaftsführer intuitive oder mediale Berater zur Seite hatten oder haben. Man erkennt diese Berater nicht daran, dass sie lange schwarze Haare und einen Totenkopfanhänger auf der Brust tragen. Im Gegenteil, die meisten sind ganz normal gekleidet, haben Familie und leben ein gutbürgerliches Leben. Manchmal trifft man sie auch in Ashrams in Indien oder in Meditationsseminaren.
Spezielle Situationen wie Konflikte verlangen oft auch spezielle Handlungen. Nicht die ganze Welt lebt nach europäischen Wertvorstellungen. In der Entwicklungshilfe erkennen wir langsam, aber sicher, dass unsere arrogante Einstellung, die Welt retten zu müssen, in den meisten Fällen zum eigentlichen Unglück im Entwicklungsland geführt hat. Es wird Zeit, dass wir in der modernen Spiritualität diese Erkenntnis ebenfalls zulassen.
Der mediale Profiler
Techniken und Hilfsmittel gibt es viele für den medialen Profiler. Unabhängig davon, ob er im Dienste der Gesundheit arbeitet, für Geheimdienste den Gegner ausspioniert, argwöhnischen Ehefrauen Eindrücke zur Treue des Ehemannes gibt, Geschäftsleuten mögliche auftretende Geschäftsszenarien offenlegt oder den spirituellen Weg des suchenden Adepten beschreibt.
Medialität als intensiver Ausdruck der Intuition ist ein neutrales Instrument. Kein Gott, kein Schutzengel, Verstorbener oder Dämon urteilt oder verurteilt, nicht in dieser oder in anderen Sphären.
Jeder Mensch wird mit der Grundkraft der Intuition ausgestattet. Wie bereits beschrieben, nur nicht jedermann mit der gleichen Stärke. Dennoch ist Intuition erlernbar. Ich bin mit noch keinem Menschen in Kontakt gekommen, der nicht einen Funken Intuition in sich hatte.
Dennoch fühlen sich nur wenige dazu berufen, den Weg des intuitiven Profis zu gehen. Wie in allen Berufen ist ein Grundtalent notwendig, um Erfolg zu haben. Auf unserem Weg ist es so, dass wir entweder den Weg finden oder auf ihn gestoßen werden. Ich spürte mit 18 Jahren, dass mein Weg anders sein würde als der der meisten Menschen. Ein »normales« Leben langweilte mich damals. Rückblickend stelle ich fest, dass diese Langweile die ersten Hinweise waren, neue Wege zu finden. Genau genommen war es eigentlich keine Langweile, sondern ein erstes Zeichen! Dank der emotionalen Unterstützung meiner Eltern und vieler Freunde hatte ich die Möglichkeit, diesen Weg zu gehen. Ich treffe immer wieder auf Menschen, die sich in ihrem Beruf nicht wohlfühlen und genau wissen, dass sie auf dem falschen Weg sind. Trotzdem suchen sie nicht nach einem neuen Weg. Vielleicht hatten sie nicht die nötige Unterstützung, vielleicht waren die finanziellen Mittel nicht vorhanden oder der Mut fehlte. Je länger man wartet, desto schwieriger wird es, den intuitiven Weg zu gehen.
Aber ist der erste Schritt gemacht und der intuitive Weg in Angriff genommen, dann gibt es viele Möglichkeiten, das gefundene Wissen umzusetzen. Künstler gehören ohne Zweifel zu den Adepten der intuitiven Schule. Sie schöpfen und leben aus den Tiefen ihrer Seelen, oft so euphorisch, dass Erfolg oder Anerkennung weit hinter dem freien Ausdruck der Kunst liegen.
Künstler meditieren im Moment der kreativen Schöpfung. Auch Wissenschaftler, Biologen, Jäger oder Politiker sind nicht selten auf dem Weg der Intuition.
Verständlich, dass es für Angehörige und Freunde nicht immer einfach ist, den Suchenden zu unterstützen oder zu begreifen. In meinem Buch Wenn die Dämonen rufen* lege ich die vielen Wege des göttlichen Ausdrucks dar. Nicht wenige der intuitiven Künstler müssen durch dunkle Gassen, depressive Gefilde oder gewalttätige Auseinandersetzungen, um mit der persönlichen und ganz eigenen Intuition in Verbindung zu treten.
Der wirklich gute Lehrmeister wertet seinen Schüler nicht nach persönlichen Wertvorstellungen, sondern nach dem erreichten Resultat und dem, was möglich gewesen wäre. Ein Schüler hat immer die Möglichkeit, sich neue Meister zu suchen, sollten die vorhandenen den Vorstellungen nicht mehr entsprechen. Meister können Menschen oder Lichtwesen sein. Wege und Ziele gibt es so viele wie Sätze, die ausgesprochen werden können.
Irgendwann muss sich der Lehrling auf seinem Weg für eine Technik entscheiden, um diese zu perfektionieren. Begeht der Suchende den Weg der medialen Heilung, so wird er sich entscheiden müssen, ob er mit den Händen arbeitet oder als Orakel/Medium dienen möchte. Der Künstler entscheidet sich für das Malen, Fotografieren oder einen der vielen anderen Wege. Überkreuzungen sind immer möglich, dennoch wird ein Schwergewicht gelegt werden.
Der Lehrling der medialen Schule wird sich irgendwann entscheiden wollen, ob er Aura lesen, Karten oder Sternzeichen interpretieren oder vielleicht sogar die Psychologie zu Hilfe nehmen möchte. Viele Therapeuten der klassischen Psychologie oder Psychoanalyse arbeiten medial.
Kurz nach dem 11. September 2001 gab ich in New York Vorträge an der UNO für Angestellte und Diplomaten. Bei einem meiner Besuche dort lernte ich einen Polizisten kennen. Dieser lebte in Florida, kam aber als Freiwilliger nach den Anschlägen gegen die zwei Türme des WTC nach New York. Er erzählte mir, dass an seiner Polizeischule Kurse für Detektive angeboten wurden, um deren Intuition zu schulen, da in gefährlichen Momenten oft die Intuition entscheidende Hinweise zu nötigen Entscheidungen gibt.
Ein medialer Profiler setzt sein intuitives Wissen in sämtlichen Lebenssituationen ein.
Erfolg ist ohne Zweifel von Wissen und Intelligenz abhängig. Aber eine gute Intuition gehört ebenso dazu. Nur eine gesunde und funktionierende Verbindung zwischen Wissen und Intuition führt schlussendlich zum Erfolg.
* Martin Zoller: Wenn die Dämonen rufen: Aspekte des Bösen. Battert Verlag, 1998.
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