Kitabı oku: «Für immer? Ja!», sayfa 2

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Frauen und Männer kommunizieren unterschiedlich

Männer und Frauen ticken unterschiedlich in ihrem Kommunikationsverhalten. Die sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten von Frauen sind in der Regel deutlich ausgeprägter als die des Mannes. Sie benutzt pro Tag etwa dreimal so viele Kommunikationszeichen (Worte, Gesten, Töne) wie ihr Partner. Auch wenn es sehr sprachgewandte Männer gibt, geben die Frauen stärker den Ton in partnerschaftlichen Gesprächen an. Nicht selten ist sie diejenige, die das partnerschaftliche Gespräch sucht, während er sich wortkarger gibt und sich schwerer tut, Emotionen in Worte zu fassen.

Harry sagt zu seiner Frau: „Hör mal, das ist interessant, Schatz. Ich habe gerade gelesen, dass einer Studie zufolge Männer durchschnittlich 9000 Wörter am Tag benutzen – Frauen dagegen fast 27 000. Das dürfte ja wohl endgültig beweisen, dass Frauen mehr reden als Männer.“ „Überhaupt nicht“, sagt seine Frau „Das beweist nur, dass wir immer alles dreimal sagen müssen, damit ihr es kapiert!“

In vielen Paarberatungen habe ich häufig wiederkehrende Kommunikationsmuster erlebt, die das Zweiergespräch erschwert haben.

Deine Art, Probleme anzugehen, ist aber nicht meine Art

Männer suchen nach Lösungen – Frauen nähern sich von verschiedenen Seiten einem Problem, wie zum Beispiel Markus und Katja:

Katja: „Meine Chefin war heute echt nervig. Sie hatte wieder andauernd etwas zu meckern. Ich gebe wirklich mein Bestes, aber das scheint sie nicht zu sehen. Manchmal würde ich am liebsten kündigen und eine neue Stelle suchen.“

Markus: „Ich habe dir schon ein paarmal vorgeschlagen, auf dieser einen Internetseite nach Stellenangeboten zu suchen.“

Katja: „Ich will von dir nicht gesagt bekommen, was ich tun soll. Höre dir doch einfach nur mal meinen Frust an. Kannst du mich wenigstens ein bisschen verstehen?“

Katja und Markus haben aneinander vorbeigeredet. Katja schildert ihren Frust, Markus schlägt ihr eine Problemlösung vor. Katja will mit ihm über die Chefin reden, Markus geht nicht wirklich auf ihre emotionale Stimmung ein. Katja fühlt sich unverstanden und nicht ernst genommen. Markus fühlt sich mit seinem Vorschlag, Katja zu helfen, nicht wertgeschätzt.

Eine Frau möchte zuallererst verstanden werden. Sie wünscht sich den einfühlsamen Zuhörer und nicht den Problemlöser. Dabei sind für sie auch Kleinigkeiten bedeutsam. Sie teilt ihre einzelnen Gedanken, Gefühle und Reaktionen mit. Gerade durch ihr Erzählen erhofft sie sich Nähe und Verbundenheit mit ihrem Mann. Sie will gesehen und verstanden werden. Im Kopf des Mannes läuft das Denkmuster „Wenn-es-ein-Problem-gibt-muss-eine-Lösungher“ ab. Sein Motiv ist ehrenwert, denn er möchte ihr bei der Lösung einer Schwierigkeit helfen. Er möchte, dass sie sich besser fühlt. Dabei erliegt er der Versuchung, eine vorschnelle Lösung zu präsentieren, statt sich über ihre Emotionen auszutauschen.

Der Weg zu einer Problemlösung verläuft auf männlicher Seite linear, geradewegs auf die seiner Meinung nach passende Lösung zu. Ihre Art, mit Schwierigkeiten umzugehen, liegt im offenen Gesprächsaustausch über ein Problem.

Katja kann in dem oben genannten Beispiel neuerlichen Frust über Markus vermeiden, der sie scheinbar überhaupt nicht verstanden hat, indem sie klar formuliert, was sie von ihm erwartet: „Markus, mein Tag war einfach fürchterlich. Ich muss mich mal ausheulen. Hör mir einfach nur mal zu!“ Katja wünscht sich einen Austausch auf der Beziehungsebene. Markus argumentiert auf der Sachebene. Beide reden aneinander vorbei. Erst wenn sich Katja auf der Beziehungsebene abgeholt fühlt, wird sie sich später auf ein Gespräch über sachliche Lösungen einlassen. Für Paargespräche gilt die Regel: Klärt erst die Beziehungsebene und wendet Euch danach einer sachlichen Lösung zu. Wenn in der Beziehung Unstimmigkeiten aufgetreten sind, könnt Ihr endlos über Lösungen in einer Sachfrage streiten, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Sprecht deshalb immer zuerst mögliche Misstöne an und räumt sie aus. Ist Eure Beziehung geklärt und bereinigt, werdet Ihr konstruktive Problemlösungen besprechen können.


Praxis-Übung: Komplimente

Die folgende Gesprächsübung fordert Euch heraus, einander wertzuschätzen und Lob auszusprechen.

Setzt euch einander gegenüber. Legt nun fest, wer damit beginnt, Anerkennung auszusprechen und wer sie geschenkt bekommt (Sprecher – Zuhörer).

Zunächst hat der Sprecher die Aufgabe, drei allgemeine Komplimente an den anderen nach dem Motto weiterzugeben: Was ich schon immer sehr an dir schätze! Sie sagen etwas aus über grundlegende Charaktereigenschaften, Fähigkeiten oder besondere Persönlichkeitsmerkmale. Beispielsweise: „Ich schätze erstens an dir deine besondere Art von Humor. Du bringst mich immer wieder damit zum Lachen! Zweitens mag ich deine absolut verlässliche Art. Du hältst Zusagen zuverlässig ein. Und drittens gefällt mir deine offene und herzliche Art, mit der du anderen Menschen begegnest. Du hast dein Herz auf dem richtigen Fleck!“

Jetzt gibt der Angesprochene das ausgesprochene Lob noch einmal mit eigenen Worten wieder: „Du findest an mir gut, dass ich erstens … “

Bitte auf Bewertungen und Interpretationen der Komplimente verzichten. Aber der Wertgeschätzte darf nach der Wiederholung gezielt Fragen an den Sprecher stellen: „Was genau findest du an meiner Art von Humor so toll?“ So wird das ausgesprochene Lob weiter vertieft und konkretisiert.

Nach den allgemeinen Komplimenten bringt der Sprecher jetzt drei alltagsbezogene Komplimente zur Sprache. Was hat mir in den vergangenen Tagen besonders gut gefallen? Wofür verdient der Partner ein dankbares Lob? Es geht um die kleinen, liebenswerten Momente, wie beispielsweise folgende: „Als du gestern Abend noch aufgestanden bist, um mir eine Wärmflasche zu holen, fand ich das sehr liebevoll von dir. Zweitens hat es mich sehr gefreut, dass wir jetzt die Theaterkarten besorgt haben und du dir den nächsten Mittwochabend dafür freigeschaufelt hast. Und dann fällt mir noch der Telefonanruf von gestern Mittag ein. Mir tat es gut, dass du mich gefragt hast, wie die Sitzung am Vormittag gelaufen ist.“ Wieder gibt jetzt der Zuhörer die drei Alltagskomplimente mit eigenen Worten noch einmal wieder. Er darf auch konkret nachfragen, was genau dem Partner in der jeweiligen Situation so gut gefallen hat.

Nach dieser ersten Komplimente-Runde werden nun die Rollen getauscht. Der Gelobte ist an der Reihe, jetzt nach dem gleichen Muster drei allgemeine und drei alltagsbezogene Komplimente weiterzugeben. Der vormalige Sprecher übt sich jetzt in der Zuhörerrolle. Am Ende dieser Übung habt Ihr einander zwölf schöne, wertschätzende Dinge gesagt, die Eure Seele erwärmen und Euch einfach guttun. Nicht zuletzt habt Ihr ein Dutzend guter Gründe in den Blick genommen, warum es sich lohnt, einander zu lieben.

Notizen:

Was ist Euch konkret bei dieser Komplimente-Übung aufgefallen?


Praxis-Übung: Zeitreise in die Anfangszeit

Die einen hat Amors Pfeil getroffen, als sie sich schon eine halbe Ewigkeit kannten. Ein anderes Paar erlebte im wahrsten Sinne des Wortes die große Liebe auf den ersten Blick. Ob es nun gleich zwischen Euch funkte oder ob einige Monate mit anwachsendem Interesse ins Land gingen – es gab gute Gründe für Euch beide, Euch ineinander zu verlieben.

Bitte versetzt Euch noch einmal in die erste Verliebtheitsphase zurück. Erinnert Euch an die ersten Begegnungen und Verabredungen, die Momente, in denen Ihr nicht anders konntet, als Euch ineinander zu verlieben. Welche konkreten Eigenschaften, Charakterzüge und Wesensmerkmale habt Ihr jeweils bei Eurem Partner wahrgenommen? Was genau war außergewöhnlich und faszinierend? An welchen Punkten habt Ihr gespürt, dass der andere etwas hat, was Euch fehlt?

Sprecht Euch ab, wer von seinen Verliebtheitsfaktoren zu erzählen beginnt. Bitte beschreibt mindestens drei besondere Vorzüge, die Euch ungeheuer angesprochen und angezogen haben.

„Was ich als Frau besonders faszinierend an dir fand, war … “:

1________________

2________________

3________________

„Was ich als Mann besonders faszinierend an dir fand, war … “:

1_________________

2_________________

3_________________

Der Zuhörer gibt das Gehörte jetzt mit eigenen Worten noch einmal wieder: „Habe ich dich richtig verstanden? Dir gefiel besonders … “

Tauscht jetzt die Rollen! Der Zuhörer erzählt jetzt seine Liebesgeschichte und nennt ebenfalls mindestens drei entscheidende Anziehungspunkte.

Die Gesprächsübung ruft sehr schöne Erinnerungen in Euch wach. Ihr erfahrt auch etwas darüber, was Eure Liebe in der Gegenwart neu erwärmen wird. Zeigt dem anderen wieder die faszinierenden Seiten, die damals magisch gewirkt haben, und die Chancen stehen gut, auf diese Weise erneut liebevolle Gefühle zu erwecken.

Notizen:

Was habt Ihr in Gedanken und Gefühlen wahrgenommen, wenn Ihr Euch an die Zeit des Kennenlernens zurückerinnert?



Fair streiten, aber wie?

Konflikte gehören zum Leben. Wir suchen sie uns nicht immer aus. Sie kommen auf uns zu. Spätestens nach der Verliebtheitsphase lernen sich Liebespartner auch als Konfliktpartner kennen. Zwangsläufig treten Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte auf. Es wäre fahrlässig zu glauben, in der Liebe liefe immer alles rund und harmonisch. Die Beziehungsrealität beinhaltet jede Menge Reibungspotenzial. Es beginnt damit, dass zwei sehr unterschiedliche und oft auch gegensätzliche Charaktere dauerhaft miteinander klarkommen müssen. Jeder bringt zudem seine eigene Geschichte mit, hat Erfahrungen, Ängste und persönliche Empfindlichkeiten im Gepäck. Männer ticken zudem ganz anders als Frauen, sodass es auch zu geschlechtsspezifischen Missverständnissen kommen wird. Sie reden, denken und fühlen manchmal völlig unterschiedlich und aneinander vorbei.

Es können sich aber auch äußere Faktoren belastend auf die Beziehung auswirken, wie beispielsweise eine angespannte finanzielle Situation oder das Verhältnis zu den Eltern des Partners. In der Liebe erwarten uns also vielfältige Konfliktherde, die es zu bewältigen gilt. Deshalb brauchen beide eine faire Streitkultur, die sie in die Lage versetzt, Brücken der echten Verständigung über alle Unterschiedlichkeiten hinweg zu bauen. Gute Kommunikation und reife Konfliktfähigkeit funktionieren wie ein Reißverschluss, der zwei Seiten immer wieder neu zusammenbringt.

Konflikt-Flieher und Konflikt-Sucher

Ich stelle immer wieder in Paargesprächen fest, wie unterschiedlich Menschen mit dem Thema „Konflikte“ umgehen.

Da sind zunächst einmal die Konfliktscheuen. Sie erleben jede Auseinandersetzung als bedrohlich. Sie haben in ihrem Denken und Fühlen eine große Angst abgespeichert, abgelehnt und nicht mehr geliebt zu sein, wenn es zu Streitigkeiten kommt. Um negative Gefühle zu vermeiden, gehen sie jedem Streit möglichst aus dem Weg. Entweder haben diejenigen in ihrer Familie keine offene Streitkultur erlebt oder es ging so heftig in Auseinandersetzungen zur Sache, dass sie sich geschworen haben, in der eigenen Partnerschaft ganz anders miteinander umzugehen. Sie fliehen die Auseinandersetzung, indem sie sich ins Schweigen zurückziehen oder aufgetretene Probleme verharmlosen. Die heimlich ersehnte Harmonie in der Beziehung erweist sich aber auf Dauer als brüchig. Was unter den Teppich gekehrt wird, wird früher oder später zur Stolperfalle. Unerledigte Streitthemen holen die Beziehung im Alltag wieder ein. Sie schmoren unter der Oberfläche gefährlich vor sich hin.

Im Gegensatz zum Konflikt-Flieher sucht der Konfliktfreudige die offene Auseinandersetzung. Er hat gelernt, dass kritische Punkte auf den Tisch der Beziehung gebracht werden müssen. Er will nichts „anbrennen“ lassen und sucht deshalb das offene Gespräch. Für ihn sind Auseinandersetzungen normal und erst einmal als nicht besonders bedrohlich anzusehen. Vielleicht wurden in der Herkunftsfamilie klare Worte gebraucht und es wurde ggf. auch leidenschaftlich miteinander gestritten. Dem Konflikt-Sucher sind verbale Auseinandersetzungen vertraut und er kann gelassener mit ihnen umgehen. Wer in der verbalen Auseinandersetzung sehr geübt ist, kann allerdings manchmal über das Ziel hinausschießen und den anderen verletzen. Für den Konfliktgeübten ist es nach einem heftigen Streit eher wieder gut und erledigt, während der Partner noch lange mit erlebten Verletzungen aus einem Streitgespräch zu kämpfen hat.

Ich ermutige Euch sehr dazu, offen anzusprechen, was an Konflikten im Raum steht. So groß auch die Versuchung sein mag, um des lieben Friedens willen einander zu schonen, es bringt die Beziehung nicht voran. Partnerschaften, in denen oft um den heißen Brei herummanövriert wird, drohen auf lange Sicht zu versteinern und zu erstarren. Ungeklärte Konflikte lähmen die Liebesbeziehung und verhindern, dass die Liebe sich weiterentwickeln wird. Konflikte gehören genauso zur Liebe wie Harmonie und Versöhnung.


Praxis-Übung: Druck und Gegendruck

Ihr steht Euch mit einem Abstand von einem Meter gegenüber. Legt Eure Handflächen jeweils gegen die des Partners. Einer beginnt spielerisch, etwas Druck über die Handflächen auf sein Gegenüber auszuüben. Der andere reagiert darauf so, wie ihm zumute ist. Der wechselseitige Druck kann erwidert, verstärkt oder abgeschwächt werden. Experimentiert mit Euren Energien und beobachtet, was genau mit Euch in der Interaktion passiert.

Wer setzt wann dem anderen etwas entgegen? Wie viel Druck wird als angenehm erlebt? Wann genau wird es unangenehm?

Teilt Euch alle Beobachtungen mit und unterhaltet Euch darüber, in welchen Bereichen der Partnerschaft ein Zusammenspiel von Druck und Gegendruck vorkommt!

Gute Gründe, Auseinandersetzungen offen und fair auszutragen

Wenn Ihr Konflikte und Streitthemen angeht, muss das nicht zwangsläufig zu negativen Gefühlen und Kränkungen führen. Konflikte bergen viele Chancen. Was Ihr gewinnen könnt, wenn Ihr Euch zusammensetzt, um Euch mit Problemen auseinanderzusetzen, macht die folgende Zehn-Punkte-Auflistung deutlich:

1 Wer mit dem Partner spricht und streitet, bleibt in Beziehung. Streiten verbindet.

2 Im Konflikt ist jeder Partner herausgefordert, seinen eigenen Standpunkt zu finden und zu vertreten. Ich werde mir selbst klarer darüber, was ich will und was ich nicht will.

3 Eine offene Auseinandersetzung kann genügend Druck auf- bauen, damit sich etwas positiv verändert.

4 Konflikte zielen auf Problemlösungen und eine Weiterentwicklung der Partnerschaft.

5 Im Streitfall lernt Ihr Euch noch besser kennen, mehr als nur Eure Schokoladenseiten. Ihr erkennt deutlicher, was Euch jeweils besonders wichtig ist. Eure verletzlichen Seiten kommen zum Vorschein.

6 Konflikte können neue, ungeahnte Kreativität fördern. Sie ermutigen Euch, festgefahrene Verhaltensweisen zu verlassen und nach neuen Lösungsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Wenn etwas in der Beziehung nicht gut funktioniert, probiert, es anders zu machen.

7 Meinungsverschiedenheiten werden ausdiskutiert und Entscheidungen sorgfältiger überdacht, bevor Ihr Euch für eine Lösung entscheidet.

8 Ein echter Streit beinhaltet die Chance einer echten Versöhnung. Nur wer leidenschaftlich ringt, kann sich wieder liebevoll in die Arme schließen.

9 Konflikte lehren Euch, erlittene Kränkungen auszusprechen und um Verzeihung zu bitten.

10 Ein ehrlich ausgefochtener Streit kann sogar Spaß machen. Als ein „Krimi für zwei“ produziert er Spannung und sorgt für Adrenalin.


Fragebogen zur partnerschaftlichen Streitkultur

Der folgende Fragebogen soll Euch vor Augen führen, inwieweit Konflikte in der Beziehung schnell zu eskalieren drohen und wie man von negativen Gefühlen im Streit überwältigt werden kann.

Welche der nachfolgenden Aussagen trifft auf Dich zu, welche nicht?



Auswertung: Jede zutreffende Aussage ergibt einen Punkt.

0 – 5 Punkte:

Ihr seid für Eure Konfliktkultur zu beglückwünschen. Ihr besitzt die Fähigkeit, Auseinandersetzungen zu führen, ohne in eine Abwärtsspirale negativer Gefühle hineinzugeraten. Ihr könnt unterschiedliche Standpunkte vertreten, ohne in eine feindselige Haltung zu verfallen. Es geht weitgehend mit fairen Mitteln zu. Die sachliche Auseinandersetzung steht im Vordergrund.

Ihr achtet die Grenzen des anderen mit Respekt. Missverständnisse und Kränkungen ufern nicht zu endlosen Streitereien aus. Eure Streitkultur zeichnet sich durch den Willen zur Fairness aus. Die wenigen Aussagen, die auf Euch zutreffen, könnt Ihr für Euch noch einmal thematisieren.

6 – 10 Punkte:

Negative Gefühle können in Euren Streitgesprächen schnell die Überhand gewinnen. In manchen Konflikten gelingt es Euch aber trotz hitziger Auseinandersetzung, die Kurve zu einem fairen Konfliktgespräch zu meistern. Aber gerade bei heiklen Themen geratet Ihr in einen negativen Gefühlsstrudel, der eine echte Verständigung und Problemklärung unmöglich macht. Grundlegende Kommunikationsregeln, wie der Gebrauch von Ich- statt Du-Botschaften, die Konzentration auf ein Thema, sich ausreden lassen und aufmerksames Zuhören können Eure Streitkultur in kurzer Zeit deutlich verbessern.

11 – 15 Punkte:

Konflikte arten schnell zu feindseligen Auseinandersetzungen aus. Der Streit eskaliert sehr schnell. Ihr steht in der Gefahr, respektlos miteinander umzugehen und Euch mit spitzen Bemerkungen zu kränken. Im Streit brechen alle Dämme und überfluten Euch mit negativen Gefühlen. Ihr erlebt Euch ängstlich, wütend, rachgierig, bitter, neidvoll, unverstanden, angegriffen und tief verletzt.

Möglicherweise schwelen in der Beziehung viele ungelöste Konflikte, die Euch im Streit sehr schnell einholen und ein aktuelles Problem überlagern. Ihr fühlt Euch verletzt und geht auf eine verletzende Art und Weise miteinander um. Möglicherweise dient permanentes Streiten auch dazu, Nähe und Intimität zu vermeiden. Jeder ist ärgerlich und frustriert und will den Partner deshalb nicht zu nahe an sich herankommen lassen.

Die gute Nachricht lautet: Ihr habt die Chance, eine faire Streitkultur zu erlernen und einzuüben. Wenn es mit der Zeit immer ein bisschen besser gelingt, die in diesem Kapitel angesprochenen Streitregeln zu beachten, wird sich die Atmosphäre in Eurer Beziehung nachhaltig verbessern. Voraussetzung ist die echte Bereitschaft, eingefahrene Streitmuster zu verlassen und neue zu trainieren.

So schnell kann es gehen – ein Streitgespräch mit typischen Konfliktmustern:

Thomas und Anne sind seit sechs Jahren miteinander verheiratet und Eltern des vierjährigen Jonas. Beide gehen arbeiten. Anne kommt in der Regel gegen 16 Uhr von ihrer Arbeitsstelle nach Hause, nachdem sie Jonas aus dem Hort abgeholt hat. Thomas trifft zwei Stunden später um 18 Uhr zu Hause ein. An diesem Tag hat er sich schon etwas früher freigenommen, um mit seinem Freund Peter joggen zu gehen. Nach dem Begrüßungskuss entwickelt sich zwischen ihnen ein heftiger Streit.

Anne: „Warum bist du heute schon so früh zu Hause?“

Thomas: „Du, ich wollte gleich mit Peter joggen gehen. Da hab ich früher Schluss gemacht.“

Anne: „Gut, dass ich das auch mal erfahre. Na toll. Du hättest mir wenigstens etwas davon sagen können.“

Thomas (leicht gereizt): „Jetzt mache bitte nicht gleich ein Problem daraus. Da hat Peter ausnahmsweise mal Zeit und Du fängst schon wieder an zu meckern.“

Anne (in vorwurfsvollem Ton): „Jetzt rede dich nicht wieder raus. Wenn’s nur die eine Stunde joggen wäre, würde ich ja nichts sagen. Aber gestern und vorgestern Abend warst du doch auch auf Achse. Und ich kann mich die ganze Zeit alleine um Jonas kümmern.“

Thomas: „Jetzt geht das schon wieder los. Ich weiß ja, dass du mir nichts gönnst!“

Anne: „Und du hast mal wieder überhaupt nicht verstanden, worum es geht. Ist doch typisch für dich.“

Thomas: „Ich weiß, ich mache sowieso alles falsch! Da kann ich mal früher aus dem Büro raus und du regst dich immer gleich so auf.“

Anne: „Ich rege mich auf, wenn ich mich aufregen will. Was dagegen?“

Thomas: „Dabei hast du doch immer schon um halb vier Schluss.“

Anne: „Ach, hör mir doch auf damit. Du denkst doch immer nur an dich. Und wenn ich dich mal brauche, dann … “

Thomas: „Was dann …?“

Anne: „Genau wie dein egoistischer Vater!“

Thomas (ironisch): „Das sagt ja gerade die Richtige. Deine Psycho-Eltern haben aber alles richtig gemacht!“

Anne (ebenso ironisch): „Du bist so was von gemein. Rede doch noch lauter, damit Jonas auch alles mitkriegt.“

Thomas (äfft Anne nach): „Damit Jonas auch alles mitkriegt!“ Ich hab da keinen Bock drauf! Ich bin jetzt weg.“

Anne: „Und wann gedenkt der gnädige Herr zurückzukommen?“ Thomas: „Weißt du, wo meine Trainingshose ist? Liegt die noch im Bad?“

Anne (sarkastisch): „Bin ich dein Hausmädchen? Such sie dir doch selber. Und grüß Peter schön von mir!“

Thomas schnappt sich schweigend seine Trainingstasche und verlässt wortlos das Haus. Wie wird es bei den beiden weitergehen? Vermutlich klagt Thomas seinem Freund Peter sein Leid, wie ungerecht Anne sich ihm gegenüber verhält. Nach dem Jogging verspürt Thomas wenig Lust, nach Hause zu kommen. Er geht lieber mit seinem Freund noch einen trinken. Und Anne? Sie schildert ihrer besten Freundin in einem langen Telefonat, dass ihr Mann sich unmöglich verhält, egoistisch ist und sie überhaupt nicht versteht. Nach ihrem Streit ist für beide der Abend gelaufen.

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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
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9783865065933
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