Kitabı oku: «Oberbayern», sayfa 3

Yazı tipi:

MÜNCHNER UMLAND


Auf dem Weg zur Maisinger Schlucht

MÜNCHNER UMLAND

7.Weltwald Freising: Globetrotten im Kranzberger Forst

8.Isarauen: Grünes Idyll entlang der Mittleren Isar

9.Amperauen: Natur pur vor den Toren Fürstenfeldbrucks

10.Ebersberger Forst: Wo sich Wildschwein und Hirsch„Gute Nacht“ sagen

11.Maisinger Schlucht: Wasserwanderung abseits vom Starnberger Trubel

12.Leutstettener Moos: Auf Erkundungstour im verlandeten Würmsee


7. WELTWALD FREISING: GLOBETROTTEN IM KRANZBERGER FORST

Auf einer Fläche von rund 100 Hektar findet man bei Freising das Bayerische Landesarboretum. Seit 1987 wurden hier Bäume und Sträucher aus der ganzen Welt angepflanzt, und stetig wird die Kollektion vergrößert. Wer Lust auf einen kleinen Weltenbummel hat, braucht das Land also gar nicht zu verlassen.

Nordamerika, Asien oder Europa – wer den Weltwald betritt, hat erst einmal die Qual der Wahl sich zu entscheiden, welchen Kontinent er als erstes besuchen möchte. Je nachdem wie flott und ausdauernd man unterwegs ist, kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad losziehen. Zutritt verschaffen sechs verschiedene Eingänge, die rund um den Weltwald herum verteilt sind. Einmal drin, kann man dann frei aus dem dichten Wegenetz wählen, oder man folgt den vier Themenwegen, die teils sogar über Trampelpfade ins Bestandsinnere führen.

Das Herz des Weltwalds bildet der Zentralpavillon, in dem wechselnde Ausstellungen zu sehen sind, wie zum Beispiel ein Vergleich der Forstwirtschaft in Deutschland und den USA. In unmittelbarer Nähe findet sich das über 1000 Jahre alte Kirchlein St. Clemens, welches als letztes noch stehende Gebäude des ehemals hier existierenden Weilers Oberberghausen übrig geblieben ist. Dieser bestand aus vier Höfen, die Ende des 19. Jahrhunderts allerdings von der staatlichen Forstverwaltung aufgekauft und abgerissen wurden.

Drei weitere kleinere Pavillons sind über das Gelände verteilt und informieren über die nahe Umgebung. Die sogenannten „Gärten der Kontinente“ sind besonders bei Familien beliebt, da sie auf spielerische Weise kulturelle Einblicke in die Heimatländer der Weltwaldbäume geben. Verstreut liegen die vier Spezialsammlungen Botanikum (Gehölze), Populetum (Pappeln), Rosaceum (Rosengewächse) und Salicetum (Weiden). Überall im Wald finden sich lauschige Plätze zum Entspannen sowie Bänke zum Rasten, und Kunstliebhaber können eine stetig wachsende Ausstellung an Holzskulpturen entdecken, die über den Wald verteilt sind.


130 Jahre alte Pennsylvanische Esche


Im Europa-Garten

Im Norden und Nordosten des Aboretums findet man den amerikanischen Kontinent repräsentiert, der die Möglichkeit bietet Bäume aus Kanada und Alaska, den Rocky Mountains, den Appalachen, und von der Pazifikküste sowie den Großen Seen zu bewundern. Der 1400 Meter lange Themenpfad „Nordamerika Ost“ führt durch Laubwälder mit Zuckerahorn, Zweifarbiger Eiche, Tulpenbaum und Gelb-Birke und bietet im Herbst zur Zeit des „Indian Summer“ einen wahren Farbregen. Der etwas kürzere Weg „Nordamerika West“ hingegen bringt einen an interessanten Nadelbäumen wie Douglasie, Gelb-Kiefer oder dem imposanten Mammutbaum vorbei. Passend zum Kontinent gibt es sogar ein kleines Indianerdorf für Kinder im Felsengebirge des Amerika-Gartens.

Im Westen des Weltwaldes sind Europa und Vorderasien vertreten. Dabei trifft man nicht nur auf bekannte Vertreter aus Mitteleuropa, sondern auch Exoten aus Nord- und Südeuropa bis hin in den Nahen Osten. Durch diesen Teil führt der längste Themenpfad mit zweieinhalb Kilometern Länge, auf dem man die Diversität dieser Landmasse bewundern kann. Der Weg passiert Libanon-Zeder und Ungarische Eiche und bietet einen möglichen Abstecher zum Botanikum und zu einer durch Baum- und Strauchpflanzungen angedeuteten Burganlage, dem Europa-Garten.

Im Süden des Arboretums macht man einen Sprung nach Mittel- und Ostasien und taucht ein in die Welt von Zentral-China, Sibirien, Japan, Korea und des Himalaya. Auf 750 Metern führt der Themenpfad durch den Fernen Osten, vorbei an Japanischer Schirmtanne, Urweltmammutbaum sowie Hiba-Lebensbaum und mit Blick auf ein reizvolles Wiesentälchen. Ein wahrhaft gelungener Abschluss für einen Tag Weltreise.

INFO

Lage: fünf Kilometer westlich von Freising

Anfahrt: Von Freising aus nimmt man die nach Westen aus der Stadt hinausführende Thalhauser Straße Richtung Allershausen, welche zur Staatsstraße 2084 wird. Nach 2,7 bzw. drei Kilometern biegt man links in den Kranzberger Forst ein zu den zwei offiziellen Parkplätzen für Besucher des Weltwalds P1 Oberhausen bzw. P2 Eisweiher.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Wandern

Unterkünfte:

 Hotel Bayerischer Hof: denkmalgeschütztes Hotel von 1874, direkt am Marienplatz in Freising; Doppelzimmer ab 102 EUR; Untere Hauptstraße 3, 85354 Freising, Tel.: 08161 538300, bayerischerhof-freising.de

 Gasthof Lerner: familiengeführtes Hotel mit angeschlossenem Restaurant; Doppelzimmer ab 84 EUR; Vöttinger Straße 60, 85354 Freising, Tel.: 08161 91646,gasthof-lerner.de

8. ISARAUEN: GRÜNES IDYLL ENTLANG DER MITTLEREN ISAR

Die Isar ist der Oberbayern liebster Fluss. Zumindest scheint es so, wenn man sich bei schönem Wetter die Massen an Sonnenanbetern an den Kiesstränden in München und die vielen Paddler zwischen Bad Tölz und der Landeshauptstadt so anschaut. Umso erstaunlicher ist es, dass das Gewässer nicht mehr viel Beachtung bekommt, sobald es München verlässt. Dabei wird es hier noch einmal so richtig wildromantisch.

Das Naturschutzgebiet Isarauen zwischen Hangenham und Moosburg hat eine beachtliche Größe von über 600 Hektar. Als einer der letzten Reste des Auwaldgürtels im Bereich der Mittleren und Unteren Isar hat es auch internationale Bedeutung und ist sogar Teil des Europäischen Schutzgebietes „Natura 2000“. Der Auwald entlang beider Flussufer bietet einer Vielzahl von bedrohten Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum, wie man ihn nur noch selten in Bayern findet. Dazu zählen zum Beispiel der hier wieder heimisch gewordene Biber, aber auch seltene Gänsesäger, von denen es im ganzen Bundesland nur noch etwa 500 Brutpaare gibt.


Goldener Herbst in den Isarauen


Moosach bei Oberhummel

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mittlere Isar von der Münchner Stadtgrenze bis über Moosburg hinaus begradigt und in ein gleichförmiges Bett gezwängt. Der Bau eines Kanals reduzierte die Wassermenge im Hauptfluss drastisch, wodurch sich das Flussbett immer tiefer eingrub. Trotz dieser extremen Eingriffe hat sich zwischen der Landeshauptstadt und Landshut ein weitgehend geschlossener Auwald erhalten, dessen Wichtigkeit für das Ökosystem vor einigen Jahrzehnten erkannt wurde. Seit der Deklarierung zum Naturschutzgebiet im Jahr 1985 hat man die Wassermenge wieder erhöht, zusätzliche Rückhalteflächen zum vorbeugenden Hochwasserschutz gebaut und Deiche zurückverlegt, um ein Fortbestehen des Auwaldes zu sichern.

Wo die Isar hinter Garching nach Nordosten schwenkt und Freising passiert hat, erstrecken sich auf einer Länge von etwa zehn Kilometern und einer Breite von bis zu 700 Metern die Auen, die von zahlreichen Bachläufen durchzogen werden. Nicht viele Wege führen hier durch, was der Natur eine wunderbare Ruhe gibt – abgesehen von der parallel in einem Kilometer Entfernung laufenden Autobahn und dem Fluglärm der vom Münchner Flughafen startenden und landenden Maschinen.

Doch wer den von Menschen verursachten Lärm ausblendet und auf die Geräusche der Natur achtet, wird überrascht sein, was man hier alles hört. Es zwitschert und zirpt über einem, raschelt im Laub und in den Bäumen, und kreucht und fleucht um einen herum. Auf dem Wasser schnattern Stockenten, Eidechsen huschen aus dem Weg, Ringelnattern suchen unauffällig das Weite und Frösche sitzen gut getarnt im Anschwemmgut am Ufer.


Kiesbank mit Treibholz an der Isar

Entlang des Weges gibt es immer wieder Kiesbänke, welche die Isar nach Hochwassern und im Frühjahr nach der Schneeschmelze regelmäßig neu formt. Diese sind ökologisch besonders bedeutend, da sie einen extrem seltenen Lebensraum bieten. Auf ihnen finden sich außerdem die Leidtragenden einer manchmal vor Kraft nur so strotzenden Isar: von Wasser und Sonne gebleichte Baumleichen, die als wunderschönes Treibholz die Landschaft zieren.


Pfad am Südufer zwischen Marzling und Oberhummel

Um dieses kleine Idyll an der Mittleren Isar zu genießen, hat man zwei Optionen. Entweder wandert man von Hangenham entlang der Nordseite des Flusses auf einem breiten Waldweg (der auch von Radfahrern genutzt wird) die zwölf Kilometer nach Moosburg nach Osten und wieder zurück. Oder man beginnt die Tour westlich des offiziellen Naturschutzgebiets im Süden der Isarbrücke bei Marzling und folgt dem Isarufer flussabwärts. Dabei wird der Weg nach der Überquerung des Angerbachs schmaler und führt als attraktiver Pfad bis zur Isarbrücke südlich von Oberhummel. Auf der anderen Flussseite geht es erst 500 Meter Richtung Ortschaft, bevor man nach zwei Abzweigungen nach links und über die Moosach wieder ans nördliche Isarufer gelangt und die insgesamt 17 Kilometer lange Runde in Marzling abschließen kann.

INFO

Lage: zehn Kilometer östlich von Freising

Anfahrt: Von München aus folgt man der Autobahn A92 nach Norden am Flughafen vorbei. An der Ausfahrt Freising-Ost verlässt man sie und biegt nach rechts auf die Bundesstraße B301 nach Marzling ab. Mitten im Ort geht es bei der Gaststätte „Zur Schmied'n“ auf die Isarstraße nach Süden und bis zum Parkplatz auf der linken Seite vor der Isarbrücke. Für den Wanderbeginn bei Hangenham fährt man durch Marzling hindurch und nimmt am Ortsausgang im Kreisverkehr die erste Ausfahrt nach rechts. In Hangenham kann man an der Kirche parken und 100 Meter östlich von dort die Wanderung hinunter zur Moosach und Isar starten.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Wandern, Tierbeobachtungen, Baden

Unterkünfte:

 Brandmayerhof: familiengeführtes Haus mit modern eingerichteten Zimmern; Doppelzimmer ab 95 EUR; Herrnstraße 10, 85445 Niederding, Tel.: 08122 9575490, brandmayerhof.de

 Hotel zum Erdinger Weißbräu: traditionsreiche Unterkunft mit Gaststätte und Biergarten inmitten der Altstadt von Erding; Doppelzimmer ab 126 EUR und Suite ab 179 EUR; Lange Zeile 1-3, 85435 Erding, Tel.: 08122 880010, hotels-erdinger-erding.de

Hinweis: Nach Starkregen kann es im Bereich der Mittleren Isar zu einer reduzierten Wasserqualität kommen.

9. AMPERAUEN: NATUR PUR VOR DEN TOREN FÜRSTENFELDBRUCKS

Urige Auwaldreste, dichte Schilfgürtel und reiche Laubwälder – das idyllische Naturschutzgebiet Amperauen mit Leitenwälder zwischen Fürstenfeldbruck und Schöngeising bietet eine beeindruckende Wildflusslandschaft. Auf einem interessanten Rundweg entlang beider Flussseiten lässt es sich in diesen reichen Mikrokosmos eintauchen.

Zusammen mit der Ammer bildet die Amper ein zusammenhängendes, 185 Kilometer langes Flusssystem. Dabei wird der Oberlauf bis zum Ammersee als Ammer bezeichnet und der zweite Teil vom Seeauslauf bis zur Mündung in die Isar bei Moosburg als Amper. Das seit 1986 ausgewiesene Naturschutzgebiet Amperauen mit Leitenwälder umfasst einen 185 Hektar großen und circa vier Kilometer lange Abschnitt. Hier windet sich der Fluss durch eine herrliche Landschaft mit teilweise kiesigen Flachufern. Altwasserarme formen kleine Inseln und großflächige Schilfbestände säumen das Ufer.


Die Amper mit dem ehemaligen Zisterzienserkloster Fürstenfeld im Hintergrund

Die urigen Amperauen sind ein wahres Vogelparadies, und zahlreiche gefiederte Arten haben hier einen geschützten Lebensraum gefunden. Zu den eher seltenen Vertretern zählen zum Beispiel die Wasseramsel, der Eisvogel, die Waldohreule und der Große Brachvogel. Mit etwas Glück kann man sogar Schwarzstörche entdecken. Doch nicht nur in den Bäumen und in der Luft ist für den aufmerksamen Beobachter etwas geboten. Auf den Kiesbänken haben sich Erdkröten, Zauneidechsen und Blindschleichen angesiedelt. Und neben Kreuzottern und Schlingnattern gibt es ein bemerkenswertes Vorkommen an Ringelnattern. Außerdem sind hier in den letzten Jahren Biber wieder heimisch geworden. Die scheuen Nager sind zwar nachtaktiv und lassen sich eher selten tagsüber blicken, doch die von ihnen gefällten Bäume und errichteten Dämme sind allgegenwärtig.


Herbststimmung in den Auen

Den zwölf Kilometer langen Rundweg durch diese einmalige Landschaft beginnt man beispielsweise am ehemaligen Zisterzienserkloster Fürstenfeld im Süden von Fürstenfeldbruck. Dabei lohnt sich ein Abstecher in die Klosterkirche St. Maria, die als ein Hauptwerk des süddeutschen Spätbarocks gilt und mit Deckenfresken und Altären der Gebrüder Asam verziert ist. Über die Klosterstraße gelangt man entlang eines Seitenarms der Amper zum Hauptfluss und über eine Brücke auf die andere Seite, wo man dem Uferweg stromaufwärts folgt.

Bereits nach wenigen Metern verbreitert sich der Fluss. Ein Holzsteg führt auf den kleinen Stausee hinaus und bietet einen perfekten Aussichtspunkt für Vogelbeobachtungen. An Kleingärten vorbei geht es weiter, die Amper wird wieder schmaler, und man passiert eine öffentliche Badewiese am Flussufer. Nach zwei Kilometern trifft man kurz auf die Hauptstraße, bevor man wieder nach links zum Ufer hin abbiegt und in einer lang geschwungenen Rechtskurve entlang einer großen Wiese wandert.


Die Amperauen lassen sich auch mit dem Boot erkunden.

Erneut nähert man sich der Schöngeisinger Straße, biegt jedoch kurz vor dem Zusammentreffen nach links auf einen Trampelpfad ab, der einen durch einen zauberhaften Schilfgürtel der Amper führt. Hält man sich weiterhin immer nach links, erreicht man in einem weiten Bogen Schöngeising. Dort führen unweit der Kirche zwei Holzstege an einer Stelle über die Amperarme, wo bereits die alten Römer querten.

Auf der anderen Flussseite biegt man sofort nach links ab und wandert anfangs noch entlang des Ufers zum historischen Gut Zellhof. Ein Feldweg bringt einen an den Rand eines Gehölzes, in das es sich lohnt einen kleinen Abstecher über einen Stichweg zum sogenannten Eisenhutwald mit seinen auf feuchtem Moorboden wachsenden Eschen, Ahornen, Erlen und Hainbuchen zu unternehmen. Zurück auf dem Hauptweg erreicht man wenig später die sogenannten Leitenwälder, wo sich im Schutz des Hanges ein artenreicher Laubwald angesiedelt hat. Unter den Bahngleisen hindurch geht es zurück zum Klostergelände.

INFO

Lage: direkt südwestlich von Fürstenfeldbruck

Anfahrt: Vom Zentrum Fürstenfeldbrucks aus folgt man der Hauptstraße/Bundesstraße B2 nach Süden über die Amper. Nach der St.-Leonhard-Kirche biegt man nach rechts ab auf die Fürstenfelder Straße, nimmt an der Straßengabelung die Bahnhofstraße nach links und fährt an der nächsten Kreuzung auf die Oskar-von-Miller-Straße nach rechts. Von hier ist es nur noch ein knapper Kilometer bis zum großen Parkplatz beim Kloster. Der vorgeschlagene Beginn der Wanderung beim Klosterweg findet sich 100 Meter weiter westlich nach einer Brücke über einen kleinen Seitenarm der Amper.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Wandern, Baden, Tierbeobachtungen

Unterkünfte:

 Romantik Hotel Post: traditionsreiches Hotel im historischen Kern von Fürstenfeldbruck mit Zimmern im Biedermeier- oder englischen Landhausstil; Doppelzimmer ab 125 EUR; Hauptstraße 7, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel.: 08141 31420, hotelpost-ffb.de

 Hotel Hartmann: in fünfter Generation geführtes Hotel mit Fassade im barockisierenden Jugendstil direkt am Amper-ufer gelegen; Doppelzimmer ab 100 EUR; Leonhardsplatz 1, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel.: 08141 5014630, hartmannhotel.de

Hinweis: Es empfiehlt sich unbedingt ein Fernglas mitzubringen um die zahlreichen Vögel aus der Entfernung beobachten zu können. Zum Schutz der fragilen Flora und Fauna ist auf den Wegen zu bleiben.

10. EBERSBERGER FORST: WO SICH WILDSCHWEIN UND HIRSCH „GUTE NACHT“ SAGEN

Schon der Name verrät es: Im Ebersberger Forst fühlt sich das Schwarzwild sauwohl. Doch auch Rotwild zählt zu den tierischen Bewohnern und lässt sich mit etwas Glück auf Streifzügen durch das riesige Waldgebiet östlich von München entdecken. Mit gutem Kartenmaterial ausgerüstet steht einem spannenden Waldspaziergang so nichts mehr im Wege.


Alte Buchen im Forst

Mit einer Größe von ungefähr 90 Quadratkilometern ist der Ebersberger Forst einer der größten zusammenhängenden und siedlungsfreien Wälder Deutschlands. Den Großteil bildet ein eingezäunter Wildpark im Westen, welcher selbst noch einmal extra abgetrennte Wild-Ruhezonen beinhaltet, in denen die Jagd komplett verboten ist. Kein Wunder also, dass sich in dem weitläufigen Gebiet eine gesunde Population an Wildschweinen und Hirschen entwickelt hat.

Schaut man sich den Ebersberger Forst auf einer Karte an, sieht er jedoch im ersten Moment alles andere als wild aus. Wie ein Schachbrett erscheint er durch die perfekt parallel und in gleichen Abständen gezogenen Forststraßen, die ihn durchschneiden. Diese wurden im 18. Jahrhunderts angelegt, um im Winter räumbare Wege zur einfacheren Forstbewirtschaftung zu schaffen. Im Zuge dieser Entwicklung wurde auch die heute noch prägende Fichtenmonokultur angelegt, die zwar einen hohen Holzertrag liefert, aber bekanntlich anfällig für Wetterkapriolen und Schädlinge ist. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch ein Umdenken stattgefunden, und die Umwandlung in einen Mischwald wird vorangetrieben. Wie so etwas aussieht sieht man besonders schön im leicht hügeligen Moränengebiet an der Südostgrenze des Forstes, wo Kiefern, Tannen, Lärchen, Eichen, Linden, Buchen und andere Laubbaumarten einen herrlich bunten und gesunden Wald bilden.

Um diese Gegend zu erkunden, empfiehlt sich ein Wanderbeginn beim Waldfriedhof am Spannleitenberg in Kirchseeon. Eine genaue Wegbeschreibung ist schwierig, mit gutem Kartenmaterial lassen sich jedoch relativ einfach die tollsten Highlights abseits der ausgetretenen Pfade finden. Folgt man im Norden des Gottesackers dem Weg Oberndorfer Geräumt und biegt an der zweiten Möglichkeit nach rechts ab, erreicht man nach kurzer Zeit eine Wildschweinfutterstelle mit Beobachtungstribüne. Zwar hat man im gesamten Forst gute Chancen die Tiere zu sehen, aber natürlich sind sie hier noch einmal höher.

Anschließend geht es durch den Wald nach Osten, bis man auf den Radweg Nummer 4 alias Bergstraße trifft, der sanft geschwungen entlang der hügeligen Ausläufer Richtung Forsthaus St. Hubertus führt. Durch wunderschöne alte Laubholzbestände wandert man beispielsweise an einem Toteisloch vorbei, welches das Relikt eines abgeschmolzenen Gletschereisblocks aus der letzten Eiszeit ist. Wildromantisch geht es weiter bis zum Antoni Weiher, an dem man unbedingt einen Abstecher zum Steg machen sollte. Das durch die einzige Quelle im Forst gespeiste Gewässer liegt versteckt im Wald, umgeben von malerischem Schilf und schwimmenden Seerosen, und ist ein wahres Idyll.


Am Antoni Weiher

Wer auf der circa fünf Kilometer langen Strecke bis hier immer noch kein Glück mit Wildbegegnungen hatte und höchsten aufgewühlte Erde als Spuren von Wildschweinen gefunden hat, kann noch weiter nach Nordwesten zu den beiden 500 Hektar großen Wild-Ruhezonen im Herzen des Forstes wandern. Hier sind zwei Beobachtungsflächen mit mehreren Schaukanzeln errichtet, und besonders zur Abenddämmerung, in der Brunft im September und Oktober sowie zur Fütterung im Winter sind Rotwildbegegnungen sehr wahrscheinlich.

INFO

Lage: 25 Kilometer östlich von München

Anfahrt: Von München aus nimmt man die Autobahn A94 Richtung Passau. Bei Feldkirchen-Ost fährt man von der Autobahn herunter und biegt nach links ab, um über eine Brücke auf die andere Autobahnseite zu kommen. Am Ortsrand von Feldkirchen fährt man nach rechts auf die Hohenlindner Straße, die zur Weißenfelder Straße wird und unter der Autobahn auf die andere Seite führt. Durch Weißenfeld hindurch geht es in das Dorf Wolfesing, wo man erst nach rechts abbiegt und 800 Meter später nach links auf die Anzinger Straße. In Pöring folgt man der Beschilderung nach Kirchseeon und zweigt 400 Meter nach dem Hallenbad zum Parkplatz beim Waldfriedhof auf der linken Seite ab.

Öffnungszeiten: immer

Eintritt: nichts

Aktivitäten: Wandern, Tierbeobachtungen

Unterkünfte:

 Gut Sonnenhausen: Bio-Hotel im modern eingerichteten Bauernhaus eines großen Gutshofs mit eigener Landwirtschaft; Doppelzimmer ab 152 EUR und Suite ab 178 EUR; Sonnenhausen 2, 85625 Glonn, Tel.: 08093 57770, sonnenhausen.de

 Hotel Seeluna: auf einer Anhöhe im Norden von Ebersberg gelegen, mit Blick über den Klostersee, in dem man auch Schwimmen kann; Doppelzimmer ab 89 EUR; Am Priel 3, 85560 Ebersberg, Tel.: 08092 2558990, hotel-seeluna.de

Hinweise: Aufgrund der Größe verläuft man sich leicht im Ebersberger Forst und sollte deshalb unbedingt gutes Kartenmaterial mit sich führen. Verletzte Wildschweine und im Frühjahr Muttertiere können aggressiv sein, wenn sie sich bedroht fühlen. Vorsichtiger Rückzug ist dann angesagt. Hunde sollten immer an der Leine geführt werden. Ein Fernglas hilft bei der Beobachtung von Wild. Betreten-Verboten-Schildern ist Folge zu leisten und Wildtiere dürfen nicht gefüttert werden.

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.

₺464,51

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
301 s. 202 illüstrasyon
ISBN:
9783968551128
Telif hakkı:
Автор
İndirme biçimi:
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок