Kitabı oku: «ProMosaik - Manifesto»
Milena Rampoldi
Pro-Mosaik
Manifesto
ProMosaik 2022
Impressum:
Eine Veröffentlichung von ProMosaik LAPH.
Urheberrechte: Milena Rampoldi
Druck:
EPUBLI
Prinzessinnenstraße 20
10969 Berlin
Alle Rechte vorbehalten.
Zitate
Närrisch, dass jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam „Gott ergeben“ heißt,
Im Islam leben und sterben wir alle.
Johann Wolfgang von Goethe
Wir sollten immer daran denken, dass es auch noch etwas anderes auf der Welt gibt als die Gewöhnlichkeit.
Thomas Bernhard
Lernen trägt in sich selbst gewisse Gefahren, denn notwendigerweise muss man von seinen Feinden lernen.
Leo Trotzki
Die Kunst ist … nicht ein Luxusmittel, in schönen Seelen die Gefühle der Schönheit, der Freude oder dergleichen auszulösen, sondern eine wichtige geschichtliche Form des gesellschaftlichen Verkehrs der Menschen untereinander, wie die Sprache.
Rosa Luxemburg
Armut in Verbindung mit fehlender Bildung. Wir müssen dafür sorgen, dass Bildung alle erreicht.
Nelson Mandela
Vorwort - Gegen den Zeitgeist – für die Zukunft, Geist der Utopie
Mit dem Sieg der Diktatur des Profits über die Diktatur des Proletariats kam das Gerücht vom »Ende der Utopien« auf – als ob eine Diktatur, selbst wenn sie in ihren Anfängen noch so gut gemeinte Ziele gehabt haben sollte, auch nur ein Jota etwas mit Utopie gemeinsam haben könnte und nicht in Wirklichkeit das Gegenteil davon darstellte. Diese weltweit von Medien und angepassten Intellektuellen mit allen Mitteln der Massenmanipulation verbreitete Lüge ist nicht nur ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, eine Beleidigung der Menschenwürde und ein jämmerlicher Versuch, den Menschen ihre natürliche Bestimmung zur Verwirklichung von Freiheit und Selbstbestimmung zu rauben, sondern schlicht und ergreifend verlogen, dumm und unverschämt, weil es das Selbstverständlichste ignoriert, das allein nur materielle Voraussetzung der Verwirklichung von Utopie wäre:
Dass kein Mensch auf der Welt mehr hungert.
Dass kein Mensch auf der Welt mehr Angst vor der Willkür der Mächtigen haben muss.
Dass kein Mensch auf der Welt mehr gezwungen ist, sich zu erniedrigen, um überleben zu können.
Dass alle Menschen sauberes Trinkwasser haben.
Dass alle Menschen Zugang zu Bildung, Wissen und Forschung haben.
Dass alle Menschen ihren Glauben leben können.
Dass alle Menschen ihre ureigensten individuellen Fähigkeiten entwickeln und ihre Verschiedenheit, den größten Reichtum der Menschheit, zu deren Nutzen verwirklichen können.
Das Gegenteil ist der Fall.
Noch nie gab es so viel Hunger, Elend und Krankheit, noch nie gab es so viel Bürger- und Religionskriege, noch nie gab es so einschneidende Maßnahmen, das soziale Wesen Mensch voneinander zu isolieren, um es beherrschen zu können, wie heute.
Noch nie allerdings gab es in der ganzen Geschichte der Menschheit soweit entwickelte materielle Möglichkeiten, allen acht Milliarden Menschen ihr Recht auf Selbstverwirklichung zu ermöglichen, die aber von einem Prozent der Menschheit missbraucht werden, um die Verwirklichung dieser Utopie dem Rest der Menschheit mit wirtschaftlichem und psychischem Terror, Krieg und Völkermord zu verunmöglichen.
5000 Jahre Entwicklung von Wissenschaft und Technik haben gigantische Ergebnisse geschaffen, mit deren Hilfe jeder Mensch nicht nur Trinkwasser, Wissen und ein Dach über dem Kopf haben könnte, sondern vor allem auch nur zwei Stunden am Tag notwendige Arbeit verrichten müsste.
Hier setzt das Manifesto der ProMosaik-Utopie an, daran setzt es an, davon geht es aus − und darüber hinaus.
Nichts daran ist neu – alle Religionen, alle positiven Weltanschauungen und Philosophien der Welt haben diese Werte seit Jahrtausenden von Jahren formuliert, gepredigt und gefordert.
Dass sie trotzdem nicht nur nicht verwirklicht sind, sondern das Gegenteil davon gerade in Zeiten des weltweit sich zu etablieren versuchenden Biofaschismus droht sich zu verfestigen, macht dieses Manifesto und seine Erinnerung an das, was nötig und möglich ist, so ermutigend – aber auch notwendig, überfällig.
Es beschreibt nicht nur die überlebensnotwendigen Werte, ihre Inhalte, Ziele und Möglichkeiten – es beschreibt vor allem die zu ihrer Verwirklichung notwendige Haltung der Menschen – die mehr und mehr von der im Unbewussten verinnerlichten Diktatur des Profits zerfressen wird.
Es ist eine Erinnerung an das, was für jeden Menschen selbstverständlich sein müsste – und jeden beschämen müsste, für den es dies nicht ist.
Es ist eine Aufforderung an jeden und jede, endlich damit anzufangen und nicht davon abzulassen, alles zu tun, dieses im kleinsten Kreise wie im globalen Zusammenhang Wirklichkeit werden zu lassen.
Vielen Dank, Milena.
Christoph Wackernagel, Bamako, 16.3.2021
Einleitung
Seit es ProMosaik gibt, gibt es auch konstruktive und destruktive Kritik an unserem Ansatz. Gleichzeitig gibt es auch Fragen rund um unser Schaffen und Arbeiten. Menschen, die uns im Netz finden, von uns oder über uns lesen, fragen sich, wer wir sind, was wir tun und vor allem warum wir es tun. Als Gründerin von ProMosaik habe ich daher den Entschluss gefasst, unseren Ideen und unseren in die Realität gekippten Utopien in diesem Büchlein freien Lauf zu lassen, um eine Diskussion zu wichtigen Themen wie Identität, Diversität, Sinn des Lebens, Aktivismus und ästhetische Revolution zu fördern.
ProMosaik ist aber nicht nur eine Gruppe von Menschen und die Gesamtheit ihrer Überzeugungen, Hoffnungen, ihres Engagements und ihres Elans, sondern auch eine Interaktion und eine Begegnung zwischen Inhalten, Weltanschauungen und verschiedenen Ansätzen zum sozialen und politischen Leben und zum Sinn des Lebens und Handelns im holistischen Sinne.
Für uns sind Handeln und Leben, Wissen und Agieren sehr stark miteinander verwoben. Denn für uns ist die Dynamik in den gesellschaftlichen und politischen Prozessen eine revolutionäre Gestaltung des Lebens des Einzelnen, der Gesellschaft und der Weltgemeinschaft und der innovativen Veränderung des aktuellen Zustandes der Welt, der uns, wie wir oft betonen, nicht gefällt.
Und dieses Gefühl haben wir im Besonderen in unserem Covid-19-Zeitalter, das von einer extremen Passivität des Intellekts und des Handelns gekennzeichnet ist und einfach konkret klarmacht, wie sehr sich Menschen freiwillig unterdrücken, zerstören und einschränken lassen.
Unser Leben ist zu einem Wintermärchen geworden. Wintermärchen bedeutet für mich persönlich, dass man Gedanken nicht umsetzt oder den eigenen politischen Intellekt austrocknen lässt. Im Kapitel VI seines Werkes „Das Wintermärchen“ spricht Heinrich Heine genau diese Befürchtung an, die wir Covid-19-Bürger im Hier und Jetzt genauso wie der Dichter damals verspüren.
Ideen werden vergessen. Utopien trocknen aus. Träume verlieren ihre farbliche Intensität. Die Revolution bleibt in ihren Worten verschlossen. Sie setzt sich nicht durch. Heine lässt in seinem Werk einen Dämonen auftreten, der sagt: „Ich bin die Tat von deinem Gedanken“.
Der Dämon hält somit dem passiv gewordenen und sterbenden Revolutionär den Spiegel vor und offenbart sich ihm als das Handeln, als das Agieren seiner Intellektualität, die keinen Drang mehr nach Vorwärts, nach dem „Pro“ der Umsetzung des Ideals in die Realität zu kennen scheint. Somit teilen sich Denken und Handeln und verlieren ihre Einheit. Denn der Dämon ist eine externe Kraft, die den sterbenden Intellekt zum Handeln aufruft. Somit entsteht Dualismus und Spaltung zwischen Utopie und Umsetzung derselben in die Realität. Und das fördert Diktatur, Fatalismus, Passivität, oberflächliches Reformdenken und apolitisches Biedermeierleben.
ProMosaik ist ganz in diesem Sinne die Bezeichnung für eine aktive und dynamische Einstellung zum Leben, zu den Menschen und zu Gesellschaft und Politik. Der Name ProMosaik setzt sich aus zwei positiven Worten zusammen: einerseits das affirmative „Pro“ und andererseits das künstlerische Symbol der Vielfalt, das Mosaik, das in so vielen Kulturen, Religionen und Zivilisationen ähnlich entstanden und gepflegt wurde.
Die lateinische Präposition „Pro“ weist verschiedene Bedeutungen auf, unter anderem „vorwärts, vor, hervor, anstatt“ und „für“. Für uns von ProMosaik geht es vordergründig im sokratischen Sinne um das „Hervor“ der Arbeit der Hebamme als weibliche Kraft der Veränderung, um das Ergebnis einer Suche als Mensch und als Teil einer Kultur, Gesellschaft und politisch denkenden Gemeinschaft und um das „Für“, das den Einsatz für positive und offene Werte meint. Das „Vorwärts“ ist nur der letzte Moment dieser dämonischen Umsetzung dieses Ideals in die Realität, die uns, so wie sie im Moment ist, nicht gefällt.
Diesen letzten Schritt möchte ich als „Kippen der Utopie in die Realität“ bezeichnen. Wir leben glücklich und dynamisch in einer Welt, die uns aber nicht entspricht und die wir daher umwälzen und verändern möchten. Das heißt aber nicht, dass wir das Leben nicht lieben, denn diese begrenzte Zeit in dieser Welt, die uns nicht gefällt, ist alles, was wir haben. Daher ist es an der Zeit, unsere Ideale kraftvoll in diese Welt zu „kippen“, um ihr den Geruch der Müllhalde zu nehmen und sie menschlicher zu gestalten.
Daher ist ProMosaik auch die Bezeichnung eines Gegensatzes, einer radikalen und klaren Verneinung der Zustände dieser Welt, die geprägt ist durch Militarismus, Feindseligkeit, fehlende Schönheit, ein radikales, sozial und politisch fundiertes und gerechtfertigtes Unrecht, eine tiefgründige und unempathische Ungleichheit, gekennzeichnet durch Rassismus, Diskriminierung, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus, Gewaltverherrlichung und Islamfeindlichkeit.
Wir lieben auch die Gastronomie und ihre Vielfalt, die Kunst und ihre Vielseitigkeit, die besondere und gleichzeitig universelle Schönheit aus allen Kulturen und Zivilisationen.
Wir lieben das Einzigartige und die Universalität und ihre Symbole, die sich dahinter verbergen. Wir möchten gut essen und vermeiden daher jegliche „Nazisuppe“ ganz im Sinne von Thomas Bernhard, der in seinem Teller voller Nazis die Nudeln vermisste, die ich heute genauso wie er nach dem Anschluss Österreichs vermisse. Braune Suppe ist nichts für uns, und das sagen wir auch ganz offen. Sie schmeckt uns nicht, und sie sieht auch nicht gut aus.
Wir lieben eine bunte Welt der Mosaike, in denen jedes Steinchen seinen Farbton beibehält und sich nicht chromatisch assimilieren lässt. Zwischen jedem Steinchen und seinem Nachbarn gibt es eine dünne Trennlinie, einen Streifen, der die Grenze zwischen den beiden Steinchen zieht. Die Farbe dieser Linie ist meistens weiß. Weiß steht für Reinheit, Ideal, Licht und Wahrheit. Diese Linie steht aber auch für den Abstand zwischen den Steinchen. Und das ist gut so.
Denn jeder hat seine Welt, seine Farbe und tritt über diese Welt in Kontakt mit den anderen. Er überschreitet durch eine Brücke, die er sich selbst baut, diese weiße Linie und lernt die andere Welt, die Welt des Nachbarsteins, kennen. Er nähert sich dem Anderen, ja, aber gleichzeitig auch einer Welt, die nicht die seine ist und auch nicht die seine sein soll.
Das Ich ist nur sich selbst in der Beziehung zum Du. Denn der Mensch wird, wie Martin Buber es so treffend formulierte, „am Du zum Ich“. Aber er bleibt Ich, und das Du bleibt Du.
Dasselbe geschieht auch in der Beziehung des Ich zum Absolut Anderen Du, das im Sinne von Emmanuel Levinas Gott ist. Das Ich wächst durch seine Beziehungen zum Du, das ein menschliches oder ein transzendentes Du sein kann. Aber das Ich verschmilzt nicht mit dem Du, es lässt sich vom Du auch nicht einnehmen oder vollkommen verzerren. Es behält seine Identität bei. Das Ergebnis ist eine Welt der Diversität, die wir als den Erfolg der Kommunikation und des Kontakts zwischen Menschen bezeichnen möchten.
Kontakt und Diversität, Nähe und Abstand, ästhetische, soziale und politische Wahrnehmung und Anerkennung der Diversität auf allen Ebenen ist das, was mich persönlich als Mensch, als Frau und als Muslima ausmacht, und dies in meiner Diversität auf allen Ebenen.
Nur wer Diversität sieht, erkennt, aushält und lebt, der schafft ein sinnvolles Leben und Handeln im eigenen soziokulturellen und politischen Umfeld. Wer sich als Individuum sieht und sich mit dem Du in Beziehung setzt, wer kommuniziert, sich gegenübersetzt, sich vergleicht, Empathie übt und Konflikten nicht aus dem Weg geht, der schafft Sinn, erzeugt Innovation und gestaltet Revolution im ästhetischen, sozialen und politischen Sinne.
Ich möchte an dieser Stelle von einer Kunst der Revolution sprechen mehr als von Kunst und Revolution im Sinne Trotzkis. Aber an Trotzkis Definition der Kunst als „Ausdruck des Verlangens des Menschen nach einem harmonischen und erfüllten Leben“ möchte ich auf jeden Fall festhalten.
Und diese Harmonie ist aufgrund des aktuellen Zustandes der zeitgenössischen Welt, in der wir leben und deren Masken dieses Covid-19-Virus fallen lässt, vollkommen abhandengekommen.
Der Sinn für Utopie und das Handeln für eine Utopie im Sinne des oben angeführten „Pro“ sind auch abhandengekommen. Das Motto von Martin Luther King “I have a dream” ist die Vision eines Kippens des utopischen Gedankens eines Traums in die abscheuliche, blutige und menschenfeindliche Realität, die uns alle umgibt, umzingelt und einengt. Wie Leo Trotzki 1939 in einem Leserbrief über die Revolution in der Kunst schrieb:
„Aus dieser Sackgasse mit den Mitteln der Kunst einen Ausweg zu finden, ist nicht möglich. Die ganze Kultur befindet sich in einer Krise, von der ökonomischen Basis bis zu den höchsten ideologischen Schichten. Die Kunst kann weder der Krise entkommen noch sich von ihr lossagen. Sie kann nicht nur sich selbst retten. Sie wird zwangsläufig verfallen – wie die griechische Kunst unter den Ruinen der Sklavenhalterkultur verfiel –, falls die gegenwärtige Gesellschaft sich nicht zu verändern vermag. Dieses Problem hat einen unbedingt revolutionären Charakter. Aus diesem Grund wird die Funktion der Kunst in unserer Epoche durch ihr Verhältnis zur Revolution bestimmt.“
Auch aus der Covid-19-Falle kommen wir nicht durch eine künstlerische Umwälzung oder durch eine auf die Kunst beschränkte Revolution heraus, welche die Kunst vor dem Ersticken in der Passivität rettet, sondern nur durch eine ästhetische Revolution, die sich visuell offenbart und in der Gesellschaft und Politik als Ganze konkret wahr wird.
Im Koran finden sich zwei wesentlich bedeutende Verse, die ich in diesen Diskurs des „Pro“-Mosaik im umfassenden Sinne einbringen möchte. Einerseits handelt es sich um den Vers 30 aus der Sura „Die Kuh“, den ich den pessimistischen Engelvers bezeichnen möchte und in dem es heißt:
„Und als dein Herr zu den Engeln sagte: „Ich bin dabei, auf der Erde einen Statthalter einzusetzen“, da sagten sie: „Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir Dich doch lobpreisen und Deiner Heiligkeit lobsingen?“ Er sagte: „Ich weiß, was ihr nicht wisst.“
Allah lässt somit gegenüber den Engeln offen, warum er dem Menschen die Freiheit einräumt, sich für das Böse zu entscheiden und in der Welt Blut zu vergießen und aus der Vergangenheit voller Kriege nichts als die selbstmörderische Pseudolehre der Fortsetzung der Aufrüstung und Militarisierung durch noch mehr Technologie und Atomkraft lernt.
Aber gleichzeitig spricht Allah von der Diversität der Kulturen und Zivilisationen als von etwas Positivem und von Ihm Gewollten. Es heißt hierzu in Koran 5:48-49:
„Für jeden von euch haben Wir eine Richtung und einen Weg festgelegt. Und wenn Gott gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Doch will Er euch in dem prüfen, was Er euch gegeben hat. Wetteifert darum im Guten. Zu Gott werdet ihr allesamt zurückkehren; und dann wird Er euch darüber aufklären, worüber ihr uneins seid.“
Der Mensch hat somit die Aufgabe, Toleranz zu üben in diesem Mosaik der Welt, das er nicht in eine braune Suppe verwandeln soll. Die Diversität ist die „Normalität“ der menschlichen Existenz. Die Gleichschaltung und forcierte Assimilierung von Menschen sind genau das Gegenteil des Menschlichen. Das Menschliche bedeutet radikale Diversität, innovative Differenz, gesunde Distanz, konstruktive Auseinandersetzung, durchdachte Toleranz und auch Rückzug, wenn der Mensch an die Grenzen seiner Toleranz stößt.
Für ProMosaik ist die Fokussierung auf die Gleichheit aller Menschen von wesentlicher Bedeutung. Jeder Mensch hat unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion, Kultur, sozialen Herkunft, sexuellen Orientierung und von seinem gesundheitlichen Zustand ein und dieselbe Würde, die er bestätigt, indem er menschlich handelt, das Du respektiert und sich im Prinzip nach dem Grundsatz von Hillel orientiert, in dem es heißt:
„Was dir unliebsam ist, das tue auch deinem Nächsten nicht.“
Somit gibt es in einer Welt der Diversität zwar Abstand, das Bewusstsein der Grenzen der eigenen Toleranz, das Üben von Empathie, die unzureichende Erfassung des Du, aber nie offene Diskriminierung, ideologisierten Rassismus und rechtsradikales und ethnozentrisches Überlegenheitsdenken, das in blinde Gewalt und Ausschaltung politischer Gegner ausartet.
ProMosaik steht somit für die bewusste Betonung von Diversität auf allen Ebenen. Unser Ziel ist das tagtägliche Üben interkultureller Beziehungen zwecks Förderung eines globalen Interkulturalismus in Anlehnung an das humanistische Weltbürgertum.
Wir sind jung, wir sind alt, wir sind schwarz, wir sind weiß, wir sind reich und wir sind arm, wir haben eine Behinderung, wir sind gesund: wir sind die wundervolle Bestätigung der Diversität und Inklusion, die lebende Verkörperung der Begegnung, um die Freude zu teilen, etwas voneinander zu lernen.
Und dieses Lernen ist das Ergebnis der gesellschaftlichen Veränderungen, die wir im Laufe der Geschichte erzielt haben. Natürlich ergeben sich aus dieser grundlegenden existentiellen Einstellung im Sinne des „Pro“-Mosaik soziopolitische Folgen.
Wir schließen uns dem Kampf gegen die Sklaverei an. Wir widersetzen uns dem Raubkapitalismus. Wir setzen uns für die Rechte der Menschen mit Behinderung und ihre Inklusion ein. Wir unterstützen anti-imperialistische und anti-kolonialistische Bewegungen. Wir glauben an die Gerechtigkeit und ans „Kippen“ der Gerechtigkeit in die Realität des Hier und Jetzt. Wir sprechen uns gegen jeglichen Fatalismus aus und handeln dynamisch und kommunikativ. Uns widerspricht jegliche Art von Diskriminierung und Rassismus. Wir stehen für Frauenrechte ein. Wir glauben, dass es keine Flüchtlinge, sondern nur Menschen gibt.
Wir glauben, dass die Kinder die Zukunft sind und daher ein innovatives, interkulturelles Erziehungsmuster ein Muss ist, um eine Gesellschaft im Sinne des Friedens, des Respektes der Diversität und der Chancengleichheit zu fördern und auch revolutionär und ästhetisch durchzusetzen.
Nun möchte ich zu den einzelnen Prinzipien unseres „Manifesto“ einen kurzen Abschnitt verfassen.
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