Kitabı oku: «Irlands Göttinnen und Götter», sayfa 2
Quellenverweise
1Gray, 1983; Ó hÓgáin, 2006
2Gray, 1983
3Ó hÓgáin, 2006
4Ebd.
5Gray, 1983
6Ó hÓgáin, 2006
7Ebd.
8Ebd.
9Berresford Ellis, 1987
10Ó hÓgáin, 2006
11Smyth, 1988
12Ó hÓgáin, 2006
13Berresford Ellis, 1987; Ó hÓgáin, 2006
14Smyth, 1988; Ó hÓgáin, 2006
15Ó hÓgáin, 2006
DIAN CÉCHT
Auch Dían Cécht, Diancécht, Dian Céacht geschrieben, später Mac Cécht.1 Dieser irische Gott gilt als zuständig für die Heilkunde und die Wiederherstellung des Körpers. Sein Name bedeutet offenbar ›schneller Reisender‹. Er gehört zu den Túatha Dé Danann und wird in den überlieferten mythologischen Texten explizit als Gott bezeichnet.2 Dian Cécht war der oberste Arzt der Götter. Ihm gehörte der Slaine, ein Brunnen oder Kessel, in den die Verwundeten stiegen, um geheilt wieder daraus aufzutauchen. Die irischen Texte, die von ihm erzählen, preisen seine Heilkünste. Er wird ›der weise Heiler Irlands‹ und ›Gott der Gesundheit‹ genannt.3
Im Lebor Gabala Erenn wird erzählt, er sei der Sohn des Esarg und habe drei Brüder: die ›Götter des Handwerks‹ Credne, Goibniu und Luchta.4 Derselben Quelle zufolge ist er der Vater zweier anderer irischer Heilgottheiten, Miach und Airmed, sowie von Cú und Cethan. Auch soll er der Vater zweier weiterer Heiler sein, bei denen es sich vermutlich um Ormiach und Ochtriuil handelt. Zu seinen Kindern zählen außerdem die Dichterin Etain, Cian und der Großvater des Lugh.5
Dian Cécht ist nicht nur ein Gott der praktischen Heilkunde, sondern auch des Wissens über die heilenden Künste und die Heilmagie. Es heißt, dass er mit jeder Heilmethode Wunderbares bewirken kann. Es gibt nur wenige Sagen, in denen Dian Cécht auftritt, aber in diesen spielen seine Heilkünste eine zentrale Rolle. Er schuf einen wunderbaren Heilbrunnen, indem er ein Exemplar einer jeden Heilpflanze hineingab, und in der Mythologie ist er als der Heiler schrecklicher Verletzungen bekannt. So ersetzte er Nuadas abgetrennten Arm durch eine voll funktionsfähige Prothese aus Silber, heilte Midirs verletztes Auge und beseitigte Schlangenplagen.6 In den Sankt-Gallus-Zaubersprüchen wird eine Heilsalbe des Dian Cécht erwähnt. Noch bis ins achte Jahrhundert wurde Dian Cécht in heilmagischen Beschwörungen angerufen, und selbst in der modernen Volksheilkunde gibt es eine mit ihm assoziierte Haferbrei-Rezeptur.7
Ein Kessel oder Brunnen kann als Symbol für Dian Cécht verwendet werden, vielleicht mit Heilkräutern darin. Als Opfergaben kommen zum Beispiel Wasser, Kräutertee oder auch Heilpflanzen infrage.
Quellenverweise
1MacKillop, 1998
2Ó hÓgáin, 2006
3Ebd.
4Macalister, 1941
5MacKillop, 1998
6Ó hÓgáin, 2006
7MacKillop, 1998
GOIBNIU
Goibniu ist der irische Gott des Schmiedehandwerks, entsprechend dem walisischen Gafannon. Sein Name ist von dem irischen Wort für Schmied abgeleitet: altirisch ›gobha‹, ›gabha‹ im modernen Irisch.1 Von Goibniu heißt es, dass er mit nur drei Schlägen seines Hammers eine Waffe schmieden konnte.2 Mit seinen Brüdern Credne, dem Kunstschmied, und Luchta (oder Luchtar), dem Tischler, bildet er das irische ›Trio‹ der Handwerksgötter. Bei der Anfertigung der Waffen der Götter arbeiten diese drei oft zusammen, jeder trägt seinen Teil bei.
Laut dem Lebor Gabala Erenn war auch Dian Cécht ein Bruder des Goibniu. Der Vater der vier Brüder war Esarg.3 Sie werden dort immer wieder zusammen erwähnt, zum Beispiel hier: »In seiner [Nuadas] Gefolgschaft befanden sich die Handwerker: Goibniu, der Schmied, Credne, der Kunstschmied, Luchta, der Tischler, und Dien Cécht, der Heiler.«4
Goibniu war der Meister-Schmied der Túatha Dé Danann und die Waffenherstellung war sein Spezialgebiet. Vor der Schlacht von Maige Tuired wird Goibniu gefragt, was er zum Gelingen beitragen will.
Und er [Lugh] fragte seinen Schmied Goibniu, welche Waffen er für sie anfertigen werde.
»Das ist leicht zu sagen«, sprach dieser. »Mag der Kampf der Männer von Erin auch sieben Jahre dauern, so will ich doch für jeden Speer, der von seinem Schaft abgetrennt wird, und für jedes zerbrochene Schwert eine neue Waffe bereitstellen. Keine Speerspitze, die von meiner Hand geschmiedet wird«, sprach Goibniu, »soll ihr Ziel verfehlen. Niemand, dessen Haut sie durchbohrt, wird am Leben bleiben. Das vermag Dolb, der Schmied der Formoren, nicht. Ich bereite mich jetzt auf die Schlacht von Magh Tuired vor.«5
Während des Krieges gegen die Formoren fertigte Goibniu Speere von unerreichter Qualität, die nie ihr Ziel verfehlten und jeden töteten, der von ihnen getroffen wurde, mit Ausnahme von Goibniu selbst. Letzteres wissen wir, weil Ruadan, Sohn von Brighid und Bres, zur Schmiede geht, einen von Goibnius Speeren nimmt und den Schmied damit verwundet. Doch Goibniu entwindet dem Angreifer den Speer und tötet ihn damit. Anschließend wird der Schmied zu Dian Céchts Gesundbrunnen gebracht, wo er völlig wiederhergestellt wird.
Die Túatha Dé Danann verdanken Goibniu ihre Unsterblichkeit und ewige Jugend, denn der Schmied besaß einen speziellen Trank namens ›Fled Goibnenn‹, den er eigens für sie herstellte.6 Dieses Gebräu wird meistens als Bier oder Met beschrieben, manchmal auch als eine Art Festmahl – eine weitere Bedeutung des altirischen Wortes fled –, und konnte, so heißt es, Krankheiten heilen.7
Außer dem Zaubertrank besaß Goibniu eine magische Kuh, die in der Lage war, unendlich viel Milch zu geben.8
In den Sankt-Gallus-Zaubersprüchen wird auch Goibniu angerufen, was auf seine heilkräftigen Fähigkeiten hinweist. Er wird dort angerufen, um einen Dorn zu entfernen, was eine Metapher für die Behandlung einer im Kampf erlittenen Verwundung sein könnte: »… rogarg fiss goibnen aird goibnenn renaird goibnenn ceingeth ass«,9 übersetzt: »Goibnius gewaltiges Wissen, Goibnius Aufmerksamkeit, Goibnius machtvolle Aufmerksamkeit überwindet es!«
Es gibt mehrere frühe irische Zaubersprüche, in denen Goibniu um Heilung gebeten wird.10 Das könnte mit der Vorstellung zusammenhängen, dass ein Wesen, das eine Verletzung verursachte oder eine Waffe schuf, Macht über diese Verletzung hat, was sich auch in Zaubersprüchen zeigt, bei denen es um den bösen Blick und den Elfenschuss geht.
Goibniu wird eine besondere Verbindung zu Cork zugeschrieben, und zwar vor allem zu Aolbach (Crow Island) auf der Beara-Halbinsel.11 Man sagt, dort hätte sich seine Schmiede befunden und in dem Gebiet hätte seine magische Kuh gegrast. In anderen Erzählungen wird er mit dem County Cavan und den dortigen Iron Mountains assoziiert.12 In der späteren irischen Mythologie wurde Goibniu zu Gobhan Saer, einem Schmied und Baumeister der Feen.13
Ein Grund für moderne Heiden, Goibniu anzurufen, kann eine Beschäftigung mit der Schmiedekunst oder anderen Formen der Metallverarbeitung sein oder der Wunsch, eine durch Klingen oder andere geschmiedete Waffen verursachte Verletzung zu heilen. Auch können wir ihn bitten, Waffen zu segnen.
Als Opfergaben für Goibniu kommen Waffen, Metalle, Bier oder Met in Frage, aber auch alles andere, das für diesen Gott angemessen erscheint. Seine Symbole können zum Beispiel Amboss und Schmiedehammer sein.
Quellenverweise
1Ó hÓgáin, 2006
2Ellis, 1987
3Macalister, 1941
4Ebd.
5Stokes, 1926
6Ó hÓgáin, 2006
7Monaghan, 2004
8Ó hÓgáin, 2006
9Stokes, 1901
10Ó hÓgáin, 2006
11Ebd.
12Monaghan, 2004
13Ellis, 1987
LUCHTA
Auch Luchtain, Luchtaine, Luchtine oder Luchtar genannt. Er ist der Meister-Tischler der Túatha Dé Danann. Mit seinen Brüdern Goibniu und Credne bildet er die Gruppe der drei Handwerks-Götter. Er ist besonders für seine Speerschäfte und Schilde berühmt.1 In der Mythologie ist uns über Luchta nur wenig überliefert. Meistens tritt er zusammen mit einem seiner Brüder oder auch beiden Brüdern auf, wenn sie die Götter für eine Schlacht mit Waffen ausrüsten.
Zu seinen Symbolen gehören Tischlerwerkzeuge und die Arbeitsmaterialien dieses Handwerks. Als Opfergaben bieten sich Milch, Bier und aus Holz gefertigte Gegenstände an.
Quellenverweis
1MacKillop, 1998
LUGH
Lugh, altirisch Lug, ist einer der bekanntesten irischen Götter. Zu seinen Beinamen zählen Lamhfada (langer Arm), Ildanach (der Vielbegabte) und Samildanach (viele sich ergänzende Fähigkeiten). Manchmal wird er auch Mac Céin, Sohn des Cian, oder Mac Ethlenn, Sohn des Eithne, genannt.1 Lugh war einer der Hochkönige der Túatha Dé Danann und herrschte nach Nuada. Ihm gelang es ganz allein, in der zweiten Schlacht von Maige Tuired seinen Großvater, den Formoren Balor, zu besiegen. In dieser Schlacht sehen wir, wie Lugh seinem Beinamen Samildanach alle Ehre macht, denn er verschafft sich Zutritt zum Thronsaal des Hochkönigs, indem er unter Beweis stellt, dass er über mehr Fähigkeiten als alle anderen Götter verfügt. Auch setzt er aktiv seine magischen Künste ein, als es gilt, seine Krieger um sich zu scharen und vor der Schlacht den Gegner zu verfluchen.2
Lugh war der Sohn des Dé Danann Cian und der Formorin Eithne. Sein Großvater väterlicherseits war der Heilgott Dian Cécht und sein Großvater mütterlicherseits der gefährliche Formore Balor, der mit einem Blick seines bösen Auges jeden töten konnte, den er anschaute. Es gab eine Prophezeiung, wonach Balor von seinem Enkel getötet werden würde. Also hielt Balor seine Tochter in einem Turm gefangen. Doch Cian schlich sich in den Turm und schwängerte Eithne, die bald darauf Drillinge gebar. Als Balor die Säuglinge entdeckte, warf er sie ins Meer. Zwei von ihnen ertranken oder wurden in Robben verwandelt. Lugh aber wurde gerettet und entweder von Manannán oder Tailtiu großgezogen.3
Im Ulster-Zyklus heißt es, er sei der Vater des Helden Cú Chulainn, dessen Mutter eine Sterbliche war. Doch hat Cú Chulainn gleichzeitig auch einen sterblichen Vater. Im Táin Bó Cúailnge kommt Lugh Cú Chulainn zu Hilfe, als der Held schwer verletzt ist. Lugh bringt ihn in den Síd, in die Anderswelt, damit Cú dort geheilt wird.
Der Sage nach hatte Lugh vier Ehefrauen: Buí (besser bekannt als die Cailleach Bhéirre), Nás, Echtach und Englic.4 Eine dieser Frauen war untreu und hatte eine Affäre mit Cermait, einem Sohn des Dagda. Aus Rache wurde Cermait daraufhin von Lugh ermordet, was dazu führte, dass Cermaits drei Söhne den Tod des Vaters rächten und Lugh töteten.
Lugh hat eine besonders starke Verbindung zum Fest Lúnasa, das seinen Namen trägt, obgleich es eher dem Gedenken an seine Ziehmutter Tailtiu gewidmet ist. Im Altirischen lautet der Name des Festes Lughnasadh, ›Beisetzungsfeier des Lugh‹, während die moderne Bezeichnung Lúnasa ›Fest des Lugh‹ bedeutet. Im Lebor Gabala Erenn wird berichtet, dass Lugh das Fest zum Gedenken an seine Ziehmutter begründete, nachdem sie bei der Urbarmachung der Ebene gestorben war, die ihren Namen trug.5 Das Fest selbst konzentriert sich auf die Feier des Erntebeginns mit einem Schmücken der heiligen Quellen, Pferderennen, Sportwettkämpfen und der Zubereitung spezieller Speisen. Heute kreisen viele Lúnasa-Feiern um Saint Patrick als göttlichem Beschützer der Ernte, aber sehr wahrscheinlich kam ursprünglich Lugh diese Rolle zu. Erst nach der Christianisierung wurde er durch den Heiligen ersetzt.6
Lugh kann als einer der Könige der Anderswelt angesehen werden, wobei er besonders mit Teamhair (Tara) verbunden ist, wie in der Geschichte Baile in Scáil dargestellt.7 Auch hat er offenbar beim Ursprung mehrerer sterblicher Adelsgeschlechter eine Rolle gespielt, und einige Stämme sind nach ihm benannt.8 Für einige Zeit regierte Lugh als König der Götter. Dass er eine wichtige Rolle gespielt haben muss, kann man an der großen Zahl von Geschichten und Sagen ablesen, in denen er in Erscheinung tritt.
Manche Forscher vertreten die Auffassung, Lugh sei im irischen Pantheon ein Eindringling, der erst später hinzugefügt wurde. Das spiegele sich in seiner Mythologie wider, wo er mitten in der Auseinandersetzung zwischen Túatha Dé Danann und Formoren den bisherigen König Nuada ablöst.9 Wie dem auch sei, handelt es sich bei Lugh in jedem Fall um eine pankeltische Gottheit, die unter ähnlichen Namen in mehreren verwandten Kulturen auftaucht. Bei den Walisern hieß er Llew Llaw Gyffes und bei den Galliern Lugos. Der Name lässt sich aus der proto-indogermanischen Wurzel ›leug(h)‹ herleiten, die höchstwahrscheinlich ›einen Eid schwören‹ bedeutet.10
Lugh besaß einen der vier Schätze der Túatha Dé Danann, bei dem es sich den Mythen zufolge entweder um ein Schwert oder einen Speer handelte, wobei aber weitaus häufiger von einem Speer die Rede ist.11 In der Geschichte Tuath De Danand na Set soim wird erzählt, dass Lugh diese Schätze in einer Stadt erhielt, ehe die Götter nach Irland kamen. Diese Version wird mit eher wenigen Details im Lebor Gabala Erenn wiedergegeben. In einer anderen Geschichte erfahren wir, wie Lugh an den Speer kam. Nachdem die Kinder Tuireanns Lughs Vater Cian getötet hatten, so wird im Oidheadh Chloinne Tuirean erzählt, stellte Lugh ihnen eine Reihe von undurchführbaren Aufgaben, wodurch der berühmte Speer in seinen Besitz gelangte. Einer seiner Beinamen im Lebor Gabala Erenn lautet ›Rindagach‹, was Macalister mit ›hinschlachtender Speer‹12 übersetzt, wobei aber ›kämpferischer Speer‹ die genauere Übersetzung ist. Es hieß, wer mit dem Speer des Lugh in die Schlacht ziehe, sei unbesiegbar.
Für moderne Heiden gibt es zahlreiche Gründe, Lugh zu ehren, da er ein überaus vielseitiger Gott ist. Besonders wichtig sind bei ihm Kampfeskunst, Führungsstärke und magische Fähigkeiten. Häufig wird Lugh an Lúnasa geehrt, denn da kämpfte er, wie es heißt, gegen Crom um die Ernte. Als Opfergaben für Lugh bieten sich Getreide und Milch an, oder Sie opfern ihm etwas, das Sie durch Anwendung Ihrer persönlichen Fähigkeiten geschaffen haben.
Quellenverweise
1MacKillop, 1998
2Gray, 1983
3MacKillop, 1998
4Ebd.
5Macalister, 1941
6MacNeil, 1962
7Smyth, 1988
8Ebd.
9Ó hÓgáin, 2006
10Ebd.
11Daimler, 2015
12Macalister, 1944
MIACH
Dieser irische Gott stellte den Arm des Hochkönigs Nuada wieder her. Im Cath Maige Tuired wird erzählt, dass Miach die Heilung durchführte, indem er Nuadas abgetrennten Arm drei Tage an seiner Seite trug, dann drei Tage auf seiner Brust. Zum Abschluss bewarf er den Arm drei Tage lang mit Binsen.1 Hinterher erhielt er den Arm als Lohn.
In der Geschichte Oidheadh Chloinne Tuirean wird erzählt, wie Miach und sein Bruder Ormiach in Tara eintreffen. Dort heilt Miach den Torwächter, der ein Auge verloren hat. Miach ersetzt das fehlende Auge durch das Auge einer Katze, was bei dem Torwächter für einige unangenehme Nebenwirkungen sorgt.2
Das Lebor Gabala Erenn enthält mehrere Versionen der Geschichte, in der Miach König Nuada heilt. Miachs Vater Dian Cécht war so neidisch auf Miachs Fähigkeiten als Heiler, dass er ihn mit vier Schwerthieben verwundete. Die ersten drei Hiebe konnte Miach heilen, doch durch den vierten starb er. Auf seinem Grab wuchsen sämtliche Heilkräuter der Welt. Miachs Schwester Airmed sammelte und ordnete sie, doch Dian Cécht zerstörte Airmeds Ordnung und zerstreute die Kräuter, sodass ihre Heilkräfte verlorengingen (jedoch gibt es auch Versionen der Geschichte, in denen Miach nicht stirbt).3 Darin spiegelt sich der Glaube wider, dass die Pflanzen die auf dem Grab eines Menschen wachsen, etwas von seinem Geist enthalten. Und so wuchsen auf dem Grab des Heilung spendenden Gottes sämtliche Heilpflanzen der Welt. Da aber Miach ein Gott ist, war sein Tod nur vorübergehend, und später, bei der Schlacht gegen die Formoren, ist er wieder lebendig. Seite an Seite mit seinem Vater und seinen Geschwistern heilt er die verwundeten Túatha Dé Danann in dem berühmten Gesundbrunnen seines Vaters.
Neben Ormiach und Airmed hat Miach weitere heilkundige Geschwister, unter anderem Ochtriuil.
Miach kann heute angerufen werden, wenn aufwändige und langwierige medizinische Behandlungen notwendig sind, oder bei Heilungsprozessen, die längere Zeit in Anspruch nehmen. Als Opfergaben für diesen Gott eignen sich Heilkräuter-Aufgüsse, die Heilkräuter selbst oder reines Wasser.
Quellenverweise
1Gray, 1982
2Ebd.
3Macalister, 1944
MIDIR
Der Túatha Dé Danann Midir, auch als Midhir bekannt, ist Besitzer des Síd (Feenhügel) von Bri Léithe im County Longford. Ó hÓgáin schreibt, im modernen Irisch müsse sein Name Mír lauten, und vermutet, dass dieser Name ursprünglich ›der Maßnehmer‹ bedeutete.1
Midir ist eine eher obskure Gottheit, über die nur wenig bekannt ist, obwohl er in der Geschichte Tochmarc Étaín eine wichtige Rolle spielt. In dieser Geschichte erfahren wir, dass Midir einst durch einen Schlag mit einem Stechpalmenast ein Auge verlor. Das geschah, als er versuchte, einen Streit zwischen Aengus und Elcmar zu schlichten. Doch Dian Cécht heilte die Wunde und stellte Midirs Auge wieder her.2 Er wird mit Kranichen und Schwänen assoziiert, und in wenigstens einer Geschichte verwandelt er sich in einen Schwan.3
Midir ist Ziehvater von Aengus mac Og, dem Sohn des Dagda. Er hatte zwei Frauen: die Zauberin Fuamnach und die Königstochter Etain. Die Rivalität zwischen diesen beiden Frauen steht im Zentrum der Erzählung Tochmarc Étaín. Midir hat zwei Töchter, Ailbe und Doirind.4
Der bekannteste mit ihm assoziierte Ort ist Brí Leith (der graue Hügel) im County Longford.
Manche moderne Praktizierende bringen Midir mit dem Mond in Verbindung, was aber als unsicher gilt. Man kann ihn auch als Gott der Kompromisse und Verhandlungen, des Gleichgewichts und der Hingabe sehen. Als Opfergaben kommen Milch, Wasser und frische Kräuter in Frage.
Quellenverweise
1Ó hÓgáin, 2006
2Leahy, 1906
3Smyth, 1988
4MacKillop, 1998
NECHTAN
Auch als Neachthan bekannt, war dieser Gott der Besitzer oder Hüter von Connla’s Well, einer heiligen Quelle der Weisheit, aus der nur er selbst und seine drei Mundschenke Wasser schöpfen durften. Manche moderne Forscher glauben, dass Nechtan ein anderer Name für Nuada Airgetlamh ist, da beide ursprünglich Wassergötter waren.1 Generell gilt Nechtan als ein Gott der Flüsse und anderen Gewässer.2
Nechtan war mit der Flussgöttin Boann verheiratet, die auch als Frau des Elcmar bezeichnet wird, was vermuten lässt, dass Nechtan und Elcmar ein- und derselbe Gott sein könnten. Nach dieser Logik könnte man hier noch Nuada mit hinzuzählen. Der Síd des Nechtan soll der Carberry Hill in Kildare sein.3
Quellenverweise
1MacKillop, 1998
2Sjoestedt, 2000
3MacKillop, 1998
NUADA AIRGETLAMH
Als die Túatha Dé Danann nach Irland kamen, war Nuada ihr König. Im Lebor Gabala Erenn heißt es, dass er bei ihrer Ankunft in Irland schon seit sieben Jahren regierte. Er wurde abgelöst, als er in der Schlacht seinen Arm verlor. Nachdem sein Arm wiederhergestellt war, regierte er weitere zwanzig Jahre.1
Green vermutet, dass Nuadas Name ›Wolkenmacher‹ bedeutet und dass ihm der gallische Gott Nodens, der walisische Nudd/Ludd und möglicherweise der germanische Tyr entsprechen.2 Die Argumente für die etymologische Verbindung zwischen diesen Gottheiten erscheinen vernünftigt. Sie werden auf die rekonstruierten indogermanischen Wurzeln ›noudont‹ oder ›noudent‹ zurückgeführt, was ›fangen‹ bedeutet, und auf die proto-indogermanische Wurzel ›neu-d‹, was ›erwerben‹ und ›nutzen‹ bedeutet.3 Doch, wie stets bei rekonstruierten Sprachen, ist das Ganze nur Theorie. Es scheint außerdem eine ziemlich starke mythologische Verbindung zwischen diesen Gottheiten zu bestehen, besonders was den Verlust eines Armes und dessen Ersatz durch eine silberne Prothese betrifft. Ó hÓgáin schlägt für den Namen Nuada die Übersetzung ›Fänger‹ vor und stellt die Theorie auf, dass er mit Nechtan und Elcmar identisch ist.4 Das schließt er daraus, dass einer der Beinamen Nuadas Necht lautet, was Ó hÓgáin zufolge eine frühere Form von Nechtan ist. Demnach wäre dann Nuada der ursprüngliche Besitzer des Brú na Bóinne. Auch würde ihm dann die Quelle des Flusses Boyne gehören, die geheime Quelle des Nechtan. Zwar lässt sich das nur schwer beweisen, es würde aber die starke Verbindung zum Wasser erklären, die sich bei der verwandten britischen Gottheit Nodens zeigt. Andere Quellen legen ebenfalls nahe, dass der Gott Nuada mit Nechtan und Elcmar identisch ist. Das macht ihn zum Ehemann der Bóinn (altirisch Bóand), die vom Dagda verführt wird. Und später bringen der Dagda und Aengus, sein Sohn aus dieser Affäre, ihn durch eine List um den Besitz des Brú na Bóinne.5
Nuadas bekanntester Beiname lautet Airgetlamh – Silberhand oder Silberarm. Varianten seines Namens lauten Nuadha, Nuadae, Nuadai und Nuodai. Sein Beiname wird alternativ auch Aircetlaum buchstabiert.6 In der Erzählung Cath Maige Tuired heißt es, dass Nuada seinen Arm in der Schlacht verlor. Dian Cécht fertigte mit Hilfe des Schmiedes Credne einen neuen Arm aus Silber für Nuada an, der wie ein echter Arm aussah und auch genauso beweglich war.7 Im Personenverzeichnis von Cath Maige Tuired hat Gray eine Geschichte angeführt, wonach Nuadas abgetrennter Arm nach der Schlacht von einem Falken davongetragen wird.8
Wegen dieser Verletzung verlor Nuada seine Königswürde, denn nach dem Gesetz der Túatha Dé Danann durfte nur ein körperlich unversehrter König regieren.9 Ó hÓgáin schreibt in seinem Buch The Lore of Ireland, dass in der ursprünglichen Geschichte Nuada seinen Arm durch einen Unfall mit dem eigenen Schwert verlor oder dass es sich gar um ein absichtliches Opfer handelte. Es soll eine Verbindung zu heilkräftigem Wasser bestanden haben, aber möglicherweise stand Nuadas verlorener Arm auch symbolisch für einen Fluss.10 Im Mittelalter wurde die Erzählung erweitert und enthielt mehr Details. Nun wird berichtet, dass Nuada im Kampf gegen Streang, einen Krieger der Fir Bolg, seinen rechten Arm verlor.11 Man trug Nuada vom Schlachtfeld, doch schon am nächsten Tag kehrte er zurück und forderte Streang auf, sich den rechten Arm zu binden, damit ein fairer Kampf gewährleistet sei. Als Streang sich weigerte, boten die anderen Túatha Dé Danann Nuada eine eigene Provinz an, um ihn davon abzubringen, sein Leben in einem unfairen Kampf aufs Spiel zu setzen.12 Bres wurde König, aber nach sieben Jahren fertigte Dian Cécht den silbernen Arm an. Später ersetzte Dian Céchts Sohn Miach, möglicherweise in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Ormiach, die Prothese durch einen Arm aus Fleisch.
Nuada erhielt seine Königswürde zurück, und die zweite Schlacht von Maige Tuired begann.13 Während der zweiten Schlacht übergab Nuada die Königswürde an Lugh, der dann die Túatha anführte und gegen den furchterregenden Formoren Balor kämpfte, seinen eigenen Großvater.14 Manchen Texten zufolge regierte Nuada nach seiner Heilung zwanzig Jahre lang, während es in anderen heißt, dass er und Macha in der zweiten Schlacht von Maige Tuired durch die Hand des Formoren-Königs Balor fielen.15
Nuadas Vater war Echtach. Er selbst hatte vier Söhne: Tadg, Caither, Cúcharn und den Dichter Etaram sowie eine Tochter, Echtge. Wer seine Mutter war, wird nicht erwähnt.16 Laut manchen Quellen war er mit Macha verheiratet, eine der beiden Schwestern der Morrígan. Er war im Besitz eines der vier Schätze, die von den Túatha Dé Danann nach Irland mitgebracht wurden, einem Schwert, dessen Hiebe stets den Tod brachten und dem, wenn es einmal aus der Scheide gezogen war, kein Feind entkommen konnte.17
Wenn es zutrifft, dass Nuada der ursprüngliche Besitzer des Brú na Bóinne war, ist zu vermuten, dass Nuada, nachdem Aengus den Brú an sich gebracht hatte, in den Síd Chleitigh übersiedelte. In anderen Geschichten heißt es dagegen, er hätte später den Síd Almhu oder Slievenamon als Wohnsitz genommen.18
Nuada ist ein Gott des Krieges, der Gerechtigkeit, der Führerschaft, der Jagd, und wenn wir seine Verbindung zu Nechtan und Elcmar anerkennen, können wir in ihm auch einen Gott der Heilung und der Flüsse sehen.19 Für moderne Praktizierende bietet sich an, Nuada mit Falken oder Habichten, Hunden und Lachsen zu verbinden. Oft wird das Schwert als sein Symbol betrachtet, weil er das magische Schwert besaß, einen der vier Schätze der Túatha Dé Danann.
Als Opfergaben für Nuada eignen sich zum Beispiel Fische sowie Guinness und andere dunkle Biersorten.
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