Kitabı oku: «Besessen »
besessen
(Band #12 Der Weg Der Vampire)
morgan rice
Morgan Rice
Morgan Rice ist die #1 Besteller- und USA Today Bestseller-Autorin der 17 Bände umfassenden, epischen Fantasy-Serie DER RING DER ZAUBEREI; der 12-bändigen #1 Bestseller-Serie DER WEG DER VAMPIRE; der neuen 6-bändigen #1 Bestseller Fantasy-Serie VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN und der #1 Bestseller-Serie DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, eine post-apokalyptische Thriller-Serie von bislang zwei Bänden. Morgans Bücher sind verfügbar als Hörbücher und Printeditionen und wurden bisher in mehr als 25 Sprachen übersetzt.
Das erste Buch aus Morgans neuer, epischer Fantasy-Serie, SKLAVIN, KRIEGERIN, KÖNIGIN (VON KRONEN UND EHRE Band #1) wird im April 2016 veröffentlicht.
Morgan freut sich, von Ihnen zu hören, darum zögern Sie nicht und besuchen Sie www.morganricebooks.com, und melden Sie sich für den Email-Verteiler an. Erhalten Sie so Zugang zu kostenlosen Giveaways, der kostenlosen App und den neusten exklusiven Informationen. Folgen Sie Morgan auch auf Facebook und Twitter um nichts zu verpassen!
Ausgewählte Kritik für Morgan Rice
“Ein Buch das TWILIGHT und den VAMPIRE DIARIES Konkurrenz macht, und Eines, dass Sie bis zur letzten Seite fesseln wird! Wenn Sie Abenteuer mögen, Liebesgeschichten und Vampire, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie!
--Vampirebooksite.com (zu Gewandelt)
“Rice schafft es einen gleich zu Beginn in die Geschichte hineinzuziehen, mit ihrem beschreibenden Talent, das über das bloße Schaffen einer Szenerie hinausgeht ...Schön geschrieben und ein extrem spannendes Lesevergnügen.”
--Black Lagoon Reviews (zu Gewandelt)
“Eine ideale Geschichte für junge Leser. Morgan Rice schafft einen interessanten Twist ...Erfrischend und einzigartig. Die Serie dreht sich um ein Mädchen ...ein außergewöhnliches Mädchen! ...Leicht zu lesen, aber mit rasanter Entwicklung... Mit FSK 12 bewertet.”
--The Romance Reviews (zu Gewandelt)
“Fesselt vom ersten Moment an und lässt nicht mehr los ... Die Geschichte ist ein fantastisches Abenteuer, das von Anfang an rasant und voller Action ist. Nicht ein langweiliger Moment lässt sich finden.”
--Paranormal Romance Guild (zu Gewandelt)
“Bis oben hin voller Action, Romantik, Abenteuern und Spannung. Nehmen Sie das Buch zur Hand und verlieben sich von Neuem.”
--vampirebooksite.com (zu Gewandelt)
“Eine großartige Handlung, und dies war insbesondere die Art von Buch, bei der es schwerfällt sie abends aus der Hand zu legen. Das Ende war ein so spektakulärer Cliffhanger, dass man gleich das nächste Buch kaufen will, um herauszufinden was passiert.”
--The Dallas Examiner (zu Vergöttert)
“Morgan Rice beweist sich wieder einmal als extrem talentierte Geschichtenerzählerin ... Dieses Buch spricht ein breites Publikum an, auch jüngere Fans des Vampir/Fantasy Genres. Es endet mit einem unerwarteten Cliffhanger, der Sie schockieren wird.”
--The Romance Reviews (zu Vergöttert)
Bücher von Morgan Rice
VON KRONEN UND EHRE
SKLAVIN, KRIEGERIN, KÖNIGIN (Band #1)
VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN
AUFSTAND DER DRACHEN (Band #1)
DER AUFSTAND DER TAPFEREN (Band #2)
DAS GEWICHT DER EHRE (Band #3)
DIE SCHMIEDE DES MUTS (Band #4)
DAS REICH DER SCHATTEN (Band #5)
DIE NACHT DER MUTIGEN (Band #6)
DER RING DER ZAUBEREI
QUESTE DER HELDEN (Band #1)
MARSCH DER KÖNIGE (Band #2)
SCHICKSAL DER DRACHEN (Band #3)
SCHREI DER EHRE (Band #4)
SCHWUR DES RUHMS (Band #5)
ANGRIFF DER TAPFERKEIT (Band #6)
RITUS DES SCHWERTS (Band #7)
GEWÄHRUNG DER WAFFEN (Band #8)
HIMMEL DES ZAUBERS (Band #9)
SEE DER SCHILDE (Band #10)
HERRSCHAFT DES STAHLS (Band #11)
LAND DES FEUERS (Band #12)
HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (Band #13)
SCHWUR DER BRÜDER (Band #14)
TRAUM DER STERBLICHEN (Band #15)
TURNIER DER RITTER (Band #16)
GESCHENK DER SCHLACHT (Band #17)
DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS
ARENA EINS: SKLAVENTREIBER (Band #1)
ARENA ZWEI (Band #2)
DER WEG DER VAMPIRE
GEWANDELT (Band #1)
VERGÖTTERT (Band #2)
VERRATEN (Band #3)
BESTIMMT (Band #4)
BEGEHRT (Band #5)
VERMÄHLT (Band #6)
GELOBT (Band #7)
GEFUNDEN (Band #8)
ERWECKT (Band #9)
ERSEHNT (Band #10)
BERUFEN (Band #11)
BESESSEN (Band #12)
Laden Sie die Bücher von Morgan Rice jetzt herunter!
Hör die DER WEG DER VAMPIRE Serie als Hörbücher!
Copyright © 2016 Morgan Rice
Aus dem Englischen von Marina Sun
Alle Rechte vorbehalten. Außer durch eine Genehmigung nach dem U.S. Copyright Act von 1976, darf kein Teil dieses Buches ohne ausdrückliche Genehmigung der Autorin vervielfältigt, vertrieben oder in irgendeiner Form übermittelt, in Datenbanken oder Abfragesystemen gespeichert werden.
Dieses E-Book ist nur für ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Es darf nicht weiterverkauft oder an Dritte weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit anderen teilen möchten, erwerben Sie bitte für jeden Empfänger eine zusätzliche Kopie. Wenn Sie dieses Buch lesen, aber nicht gekauft haben, oder es nicht für Sie gekauft wurde, geben Sie es bitte zurück und erwerben Sie eine eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit der Autorin respektieren.
Dieses Buch ist eine fiktive Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind von der Autorin frei erfunden oder werden fiktiv verwendet. Ähnlichkeiten mit echten Personen, lebendig oder verstorben, sind zufällig.
Copyright Umschlagsbild Subbotina Anna, genutzt unter der Lizenz von Shutterstock.com
Inhalt
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
KAPITEL EINUNDZWANZIG
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
KAPITEL DREIẞIG
KAPITEL EINUNDDREIẞIG
KAPITEL ZWEIUNDDREIẞIG
“Und so im Kusse sterb ich.”
- William Shakespeare
Romeo und Julia
KAPITEL EINS
Vom Dach des alten Boldt Castle konnte Scarlet Paine die gequälten Schreie von Sage hören. Sie echoten durch die kalte November Nacht und jeder einzelne fühlte sich an wie ein Dolchstoß durch ihr Herz. Sie konnte den Gedanken daran nicht ertragen, dass Sage von seiner eigenen Rasse zu Tode gefoltert wurde, nur weil er sie liebte, weil er sie nicht töten wollte, um weitere zweitausend Jahre zu leben. Scarlet hätte sich niemals erträumen können, dass sie jemals so intensiv von jemandem geliebt werden könnte, so sehr, dass er bereit war für sie zu sterben. Und trotzdem war sie hier, kurz davor das gleiche für ihn zu tun.
Lore, Sages Cousin, hatte sie zum Boldt Castle gelockt. Die zweitausend Jahre anhaltende Lebensspanne der Unsterblichen würde vorüber sein sobald der Mond verblasste und der einzige Weg, um ihre Leben zu retten, war sie umzubringen - was Lore verzweifelt wollte. Sie, der letzte Vampir auf Erden, musste geopfert werden. Obwohl Scarlet gewusst hatte, dass es eine Falle ist, war sie gekommen. Sie wusste, dass ihr Leben hier in dieser Nacht enden würde, aber es würde sich für die Chance lohnen Sage zu retten.
Ein weiterer von Sages gequälten Schreien durchbrach die Nacht. Scarlet konnte seinen Qualen nicht länger zuhören. Sie zog sich selbst hoch und schlug dann mit ihren Schwingen, sodass sie etwa zehn Zentimeter über den alten, abfallenden Schieferziegeln schwebte. Dann, mit klopfendem Herzen, flog sie hinunter durch das Fenster.
Der Raum war über 30 Meter hoch. Scarlet stieß durch die Schatten der gewölbten Decke hinab und hockte sich auf einen der alten, hölzernen Tragebalken. Sie spürte eine Hitzewelle unter sich und blickte nach unten. Der Saal war gefüllt mit einer aufgebrachten, wütenden Menge von Unsterblichen. Es mussten mindestens tausend von ihnen hier sein. Die Menge sah von weitem aus wie ein Insektenschwarm, wie einige von ihnen hin und her liefen und andere kurz über dem Boden herum sausten. Sie waren wenigstens weit genug unter ihr, um nicht zu bemerken, dass sie sich hier versteckte.
Scarlet klammerte sich an den Balken und fühlte wie ihre Handflächen vor Angstschweiß anfingen glitschig zu werden, während sie versuchte sich dazu zu bringen zu springen.
Unter ihr waren alle Unsterblichen auf eine bestimmte Richtung konzentriert: eine leicht erhöhte Plattform, die am Ende des Raumes stand. Dort war ein unglaublich großer Mann zu sehen, der einen langen Stab hielt. Er schien den Stab gegen ein großes Kreuz zu schlagen.
Scarlet legte verwirrt den Kopf zur Seite, als das Kreuz sich bewegte. Ihr wurde in dem Moment klar, dass jemand an das Kreuz gefesselt war, jemand der sich vor Schmerzen krümmte, jedes Mal wenn der Stab des Mannes gegen ihn geschlagen wurde.
Ihr Herz machte einen Satz, als sie erkannte, wer dieser jemand war: Sage.
Wut wallte durch jede Faser von Scarlets Körper. Der Mann, den sie liebte, war an Armen und Beinen aufgehängt. Sein Kopf lag erschöpft auf seiner Brust und sein Haar war nass vor Schweiß. Blut war an seinem Körper heruntergelaufen und sammelte sich an seinen Füßen. Scarlet wollte nach ihm rufen, aber sie wusste, dass sie sich ruhig verhalten musste, wenn sie nicht riskieren wollte von der kreischenden Menge entdeckt zu werden. Es machte sie krank zu wissen, dass Sages Folter wie eine Vorführung inszeniert war und dass er sich im Zentrum ihres Hasses befand.
Scarlet sah entsetzt zu, wie der Mann in dem langen, Purpurfarbenen Mantel auf dem Podest den Stab, der ein Kreuz an einem Ende hatte, herum schwang, bevor er ihn gegen den Boden schlug. Die Steinfliesen machten einen Laut, der durch den höhlenartigen Raum vibrierte.
“Wirst du aufgeben?” schrie der Mann. “Wirst du das Mädchen preisgeben?”
Er schien der Anstifter der Folter zu sein und Scarlet nahm deshalb an, dass es sich um den Anführer der Unsterblichen handeln musste. Sie erinnerte sich daran, was Sage ihr über den Mann erzählt hatte, der seine Rasse anführte. Sein Name war Octal und von dem was Sage ihr erzählt hatte, war er ein brutaler Tyrann.
“Antworte mir!” schrie Octal.
Die Menge stimmte mit einem lauten Johlen ein.
Scarlet konnte Sages Antwort aus der Entfernung nicht hören, aber sie wusste, dass was auch immer er gesagt hatte nicht war, was Octal hören wollte, denn er lehnte sich vor und stieß den Stab in Sages Brust. Sage entwich ein Schrei, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Scarlet konnte sich nicht länger zurückhalten. Sie sprang von dem Balken, auf dem sie gesessen hatte, und schrie so laut sie konnte.
“STOPP!”
Als sie begann in Richtung der Menge zu sinken, drehten sich die Unsterblichen unter ihr wie in einer Bewegung zu ihr um. Scarlet stockte und ihre Flügel verkrampften sich plötzlich vor Angst. Sie fiel durch die Luft und befand sich auf Kollisionskurs mit der wütenden Menge unter ihr.
Aus der Ferne konnte sie Sage ihren Namen schreien hören. Es war der Schrei eines verzweifelten Mannes der verliebt war, ein Mann, dessen Herz aus seiner Brust gerissen wurde, ein Mann, dessen Schmerz beim Anblick seiner Geliebten auf dem Weg in den Tod größer war, als der Schmerz, den er währen der Folter erlitten hatte.
Scarlet schlug wild mit ihren Flügel, aber es half nichts. Die Angst, die sie spürte, hatte ihre Kräfte überwältigt. Sie fiel immer schneller dem wütenden Mob entgegen. Sie wusste, dass die Menge sie in Stücke reißen würde, sobald sie sie erreichte, denn das war der einzige Weg für sie zu überleben. Das Johlen und Schreien wurde lauter je näher sie ihnen kam.
Während sie fiel schien sich die Zeit zu verlangsamen und sie sah die Gesichter ihrer Freunde und ihrer Familie vor ihren Augen vorbeiziehen - ihre beste Freundin, Maria, ihre Mutter, Caitlin, und Ruth, ihr Hund. Sogar Vivian kam ihr in den Sinn, obwohl Scarlet sie gehasst hatte.
Dann erschien ein wunderschönes Gesicht vor ihren Augen, eines, das ihr den Atem stocken ließ. Es war Sage. In ihrem seltsamen Zeitlupen-Fall, schaffte Scarlet es den Kopf zu drehen und dem richtigen Sage in die Augen zu sehen. Obwohl er von Blut und Schweiß bedeckt war und das Gesicht vor Schmerzen verzogen hatte, war er für sie nicht weniger schön, als die perfekte Erinnerung, die ihr Gehirn erzeugt hatte. Als sie sich in die Augen sahen spürte Scarlet eine Welle der Liebe in sich aufsteigen. Obwohl sie wusste, dass sie nur Sekunden von ihrem Tod entfernt war, fürchtete sie sich nicht länger, denn sie wusste, dass sie geliebt sterben würde.
Sie schloss die Augen und bereitete sich auf den Aufprall vor.
Aber bevor Scarlet auf dem Bode aufschlug machte Octal einen Schritt nach vorne und richtete seine durchscheinenden Augen auf sie. Mühelos und ohne Emotionen stieg er in die Luft und streckte sich nach ihr aus. Sie fühlte wie sich seine Hände um ihren Arm schlossen. Er zog sie zu sich, als würde er sie aus der Luft pflücken. Sofort wurde das Gefühl des rasenden Falls durch eine sanfte Windstille ersetzt, als sie kontrolliert zu Boden glitten.
Scarlet öffnete die Augen, fast nicht in der Lage zu glauben, dass sie nicht tot war. Aber auch wenn das Gefühl direkter Lebensgefahr Scarlets Körper verlassen hatte, wusste sie, dass die Gefahr noch nicht vorüber war. Octal hatte sie davor bewahrt mit dem Kopf auf den harten Steinfliesen der Kirche aufzuschlagen, aber sie wusste, dass er sie nicht aus Mitgefühl gerettet hatte. Er war ein Folterer. Scarlet wurde klar, dass er sie wahrscheinlich nur gerettet hatte um sie in einer weitaus unschöneren Art und Weise zu töten.
Sie schielte über Octals Schulter zu Sage.
“Scarlet!” rief Sage.
Octal setzte Scarlet ab. Die Menge machte einen Satz nach Vorne, aber Octal hielt seine Hand hoch, als wolle er sie zurückhalten. Die Menge gehorchte. Scarlet wusste nicht warum, aber Octal gab ihr und Sage eine letzte Möglichkeit zusammen zu sein, eine letzte Möglichkeit sich zu verabschieden.
Unter den Augen von Tausend brodelnden Unsterblichen rannte Scarlet zu Sage. Ihr Blick verschwamm durch ihre Tränen, als sie die Arme um ihn schlang und ihr Gesicht an seinem Hals vergrub. Seine Haut war versengend heiß, als würde er gegen ein Fieber kämpfen. Sie hielt ihn so fest sie konnte, aus Angst es könnte das letzte Mal sein, dass sie ihn umarmte.
“Scarlet,” murmelte Sage in ihr Ohr.
Sie lehnte sich zurück und hob seinen Kopf an. Seine Augen waren zugeschwollen und blau, seine Unterlippe aufgeplatzt und angeschwollen. Scarlet blutete das Herz ihn so zu sehen. Sie wollte ihn küssen, um den Schmerz weg zu küssen und ihn zu heilen, aber sie wusste, dass ihr keine Zeit mehr blieb. Stattdessen schob sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn, den einzigen Teil seines Gesichts, der nicht zerschrammt und gebrochen war.
“Wie hast du mich gefunden?” fragte er.
“Lore. Er hat mir eine Nachricht hinterlassen, in der stand, wo du bist.”
Angst blitze in Sages Augen auf. “Das ist eine Falle. Sie werden dich töten.”
“Ich weiß,” murmelte Scarlet. “Aber ich musste dich sehen. Mein Leben ist so oder so ruiniert.”
Sie dachte an ihre Eltern und das ständige Streiten, an das Versprechen ihrer Mutter sie auszumerzen, ihr Haus, dass von Lore auf den Kopf gestellt worden war, an Vivian, die sie hasste und ihre Freunde, die sich anscheinend gegen sie gewandt hatten.
“Du bist das einzig Gute, was noch in meinem Leben ist,” fügte sie aufrichtig hinzu. “Erinnerst du dich nicht daran, dass ich dir gesagt habe, wenn du stirbst, dann sterbe ich mit dir?”
Sie versuchte ihm beruhigend zuzulächeln, aber der Blick in Sages Augen riss das schmerzhafte Gefühl in ihrer Magengegend wieder auf.
Er schüttelte den Kopf.
“Ich wollte, dass du lebst, Scarlet,” keuchte er und zuckte durch den Schmerz zusammen, den Octals Stab ihm zugefügt hatte. “Verstehst du das nicht? Das Einzige, was mich während meiner Folter getröstet hat, war das Wissen, dass du dein Leben leben kannst wenn ich weg bin.” Er seufzte. “Aber jetzt werden wir beide sterben.”
Scarlet hielt Sages schweren Kopf in ihren Händen. “Und was ist mit dem, was ich will?”
“Du bist jung,” sagte Sage und verzog das Gesicht. “Du weißt nicht, was du willst. ich habe zweitausend Jahre gelebt und das einzige, was jemals Sinn für mich gemacht hat, bist du. Ich will nicht, dass du für mich stirbst!”
“War Julia zu jung?” erwiderte Scarlet ernst, die sich an die magische Nacht erinnerte, in der sie zusammen Shakespeares Tragödie gesehen hatten.
In diesem Moment spürte Scarlet wie sich die Menge auf sie zubewegte und wusste, dass Octal nicht vorhatte sie länger zurückzuhalten.
“Wie auch immer,” sagte sie und schenkte Sage ein bittersüßes Lächeln, “jetzt ist es zu spät, um meine Meinung zu ändern.”
“Das ist es nicht,” widersprach Sage. “Bitte, Scarlet. Flieg weg. Es ist immer noch Zeit.”
Scarlet antwortete indem sie einen kraftvollen Kuss gegen seine Lippen drückte.
“Ich habe keine Angst zu sterben,” erwiderte sie fest. Dann schlang sie ihren Arm um seine Taille und drehte sich um der mörderischen Menge entgegenzublicken. “Solange wir zusammen sind.”
KAPITEL ZWEI
Ein Vampirkrieg.
Das Meer unter Caitlin war schwarz wie die Nacht. Sie lauschte dem Klang des brummenden Motors, als das kleine Militärflugzeug durch die Wolken stieg, und die Worte wiederholten sich immer wieder in ihrem Kopf. Sie konnte kaum verstehen wie es soweit gekommen war, wie ihre Tochter in die Nacht geflogen war und ihr und Caleb keine Wahl gelassen hatte als ihr verzweifelt nachzujagen. Die Angst, die sie um Scarlet hatte, war vereinnahmend und verknotete ihr den Magen.
Caitlin fühlte eine starke, primitive Sinneswahrnehmung in sich aufsteigen. Scarlet war irgendwo in der Nähe. Caitlin war sich sicher. Sie richtete sich auf und griff nach Calebs Arm.
“Kannst du sie spüren?” fragte er und betrachtete ihren Gesichtsausdruck.
Caitlin nickte und biss die Zähne zusammen, als das Verlangen mit ihrer Tochter zusammen zu sein sie überrollte.
“Sie ist in Gefahr, Caleb,” sagte Caitlin, die verzweifelt versuchte die Tränen zurückzuhalten, die sie zu ersticken drohten.
Caleb sah durch die Windschutzscheibe und sein Kiefer spannte sich an. “Wir werden bald bei ihr sein. Das verspreche ich dir. Alles wird wieder gut.”
Caitlin wollte ihm so sehr glauben, aber ein Teil von ihr blieb skeptisch. Scarlet war freiwillig an diesen Ort gekommen, zu diesem Schloss, gefüllt mit bösartigen Unsterblichen. Als ihre Mutter hatte Caitlin das Gefühl, dass sie keine andere Wahl hatte, als ihr zu folgen. Als ein Vampir war Scarlet sicherlich in größerer Gefahr, als der durchschnittliche Teenager.
Ein weiterer Blitz des Verlangens durchfuhr sie. Dieses Mal war es noch schlimmer als zuvor. Es war nicht nur der Schmerz von ihrer Tochter getrennt zu sein, den Caitlin fühlte, es war etwas viel Schlimmeres.
Scarlet war in Todesgefahr.
“Caleb,” sagte Caitlin schnell. “Sie ist da unten und sie ist in Schwierigkeiten. Wir müssen landen. Sofort.” Die Dringlichkeit in ihrer Stimme ließen die Worte nur als ein Flüstern entweichen.
Caleb nickte und sah nach unten. Unter ihnen schäumten die schwarzen Wellen.
“Es gibt keinen Platz zum Landen,” sagte er. “Ich will keine Wasserlandung versuchen. Das ist viel zu gefährlich.”
Ohne zu zögern sagte Caitlin, “Dann müssen wir springen.”
Calebs Augen wurden groß. “Caitlin, bist du verrückt geworden?”
Aber noch als er sprach griff sie nach dem Fallschirmrucksack und schnallte ihn um.
“Nicht verrückt,” sagte sie. “Nur eine Mutter, dessen Tochter sie braucht.”
Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, durchfuhr sie eine weitere Welle des Verlangens mit ihrer Tochter zusammen zu sein. Sie konnte in der Ferne einen Umriss erkennen und dachte, dass es vielleicht ein Gebäude war.
Regentropfen hatten angefangen zu fallen, zogen Linien über das Glas und reflektierten das helle Mondlicht und Calebs Griff um das Steuer wurde fester.
“Du willst, dass ich das Flugzeug aufgebe,” sagte er ruhig, eher eine Feststellung als eine Frage.
Caitlin klickte ihren Fallschirm fest. “Ja.”
Sie hielt Caleb einen zweiten Rucksack hin. Er sah ihn mit einem Ausdruck schierer Ungläubigkeit an.
“Es gibt keinen Platz um das Flugzeug zu landen,” fügte Caitlin bestimmt hinzu. “Das hast du selbst gesagt.”
“Und wenn wir ertrinken?” sagte Caleb. “Wenn die Wellen zu stark sind? Das Wasser zu kalt? Wie können wir Scarlet helfen, wenn wir tot sind?”
“Du musst mir vertrauen,” sagte Caitlin.
Caleb holte tief Luft. “Wie sicher bist du, dass Scarlet in der Nähe ist?”
Caitlin sah Caleb an, als eine weitere Welle des Verlangens sie durchströmte. “Ich bin mir sicher.”
Caleb sog die Luft durch seine Zähne ein und schüttelte den Kopf.
“Ich kann nicht glauben, dass ich das mache,” sagte er.
Dann befreite er sich von den Schultergurten des Pilotensitzes und legte den Fallschirmrucksack an. Sobald er fertig war sah er zu Caitlin hinüber.
“Das wird kein Spaß,” sagte er. “Und vielleicht wird es nicht gut enden.”
Sie streckte sich nach ihm aus und drückte seine Hand. “Ich weiß.”
Caleb nickte, aber Caitlin konnte die Angst auf seinem Gesicht und die Sorge in seinem Blick sehen.
Und dann schlug er seine Hand gegen den Abwurfknopf.
Sofort umgab sie ein Luftrausch. Caitlin fühlte, wie sich ihre Haare in dem eisigen Wind zerzausten und sie selbst so schnell hochgerissen wurde, dass es ihr der Magen in die Kniekehlen rutschten ließ.
Und dann fielen sie.