Kitabı oku: «Das Gewicht der Ehre », sayfa 3

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KAPITEL SECHS

Duncan führte seine Männer durch die monderleuchtete Nacht über die verschneiten Ebenen von Escalon. Stunde um Stunde verging während sie nach Andros, das irgendwo dort am Horizont lag, ritten. Der Nachtritt brachte Erinnerungen zurück, von vergangenen Kämpfen, von seiner Zeit in Andros als er noch dem alten König diente; er verlor sich in seinen Gedanken, Erinnerungen der Gegenwart vermischten sich mit Fantasien der Zukunft, bis er nicht mehr wusste was real war. Und wie üblich schweiften seine Gedanken zu seiner Tochter.

Kyra. Wo bist du? fragte er sich.

Duncan betete, dass sie sicher war, dass sie in ihrem Training Fortschritte erzielte und dass sie bald endgültig wiedervereint wären. Würde sie Theos wieder herbeirufen können? fragte er sich. Falls nicht, wusste er nicht wie sie den Krieg gewinnen konnten, den sie angefangen hatte.

Das unaufhörliche Klappern der Pferde und der Rüstungen erfüllte die Nacht. Duncan spürte die Kälte kaum, sein Herz wurde von Wärme erfüllt, von ihrem Sieg, von ihrem Aufschwung, von der wachsenden Armee, die hinter ihm stand und von Erwartung. Endlich, nach all diesen Jahren, spürte er, dass die Flut endlich wieder mit ihm anstieg.

Er wusste dass Andros schwer von einer feststationierten, professionellen Armee bewacht sein würde, dass diese ihnen in beträchtlichem Ausmaß zahlenmäßig überlegen sein würden, dass die Hauptstadt verschanzt wurde und das sie nicht über genügend Männer verfügten um eine Belagerung zu inszenieren. Er wusste, dass der Kampf seines Lebens auf ihn wartete, ein Kampf, der das Schicksal von ganz Escalon bestimmen würde. Dies war das Gewicht der Ehre.

Duncan wusste aber auch, dass er und seine Männer Vorteile auf ihrer Seite hatten, sie hatten den Wunsch, die Pflicht, die Leidenschaft und am wichtigsten von allem, hatten sie Geschwindigkeit und die Macht der Überraschung auf ihrer Seite. Die Pandesier würden niemals einen Angriff auf die Hauptstadt erwarten, schon gar nicht von bezwungenen Männern und zweifellos nicht bei Nacht.

Endlich, als die ersten Spuren der Morgendämmerung zu sehen waren, am Himmel lag noch ein bläulicher Dunst, sah Duncan noch weit entfernt die vertrauten Umrisse der Hauptstadt. Es war ein Anblick, von dem er nicht geglaubt hatte ihn zu Lebzeiten nochmals zu erblicken – und doch war es einer der sein Herz schneller schlagen ließ. Erinnerungen kamen zurück, von all den Jahren, die er dort gelebt und dem Land und dem König treu gedient hatte. Er erinnerte sich an Escalon als es am Höhepunkt seines Ruhmes stand, eine stolze, freie Nation, die unbesiegbar erschienen war.

Dennoch brachte der Anblick auch bittere Erinnerung zurück: der Verrat des schwachen Königs an seinem Volk, die Übergabe der Hauptstadt und des Landes. Er erinnerte sich, wie er und die ganzen Kriegsherren gezwungen wurden in Schande zu gehen, wie sie alle ins Exil, in ihre eigenen Festungen, die überall über Escalon verstreut lagen, verbannt wurden. Der Anblick der majestätischen Formen der Stadt ließ ihn gleichzeitig Sehnsucht, Nostalgie, Angst und Hoffnung spüren. Das waren die Umrisse, die sein Leben geformt hatten, der Umriss der prachtvollsten Stadt in Escalon, jahrhundertelang von Königen regiert, die sich so weit vor ihm ausbreitete, dass schwer zu sehen war wo sie endete.

Duncan atmete tief ein als er die vertrauten Brüstungen, Kuppeln und Spitzen sah, die alle tief verwurzelt in seiner Seele lagen. Irgendwie war es, als ob er nach Hause kommen würde – nur das Duncan nicht mehr der besiegte, loyale Kommandant von einst war. Jetzt war er stärker und gewillt niemandem zu gehorchen und er hatte eine Armee im Schlepptau.

In der anbrechenden Morgendämmerung wurde die Stadt noch durch Fackeln erleuchtet, die Restposten der Nachtwache begannen gerade die lange Nacht im Morgennebel abzuschütteln und als Duncan näher kam, sah er etwas, dass sein Herz aufwühlte: Die blauen und gelben Fahnen Pandesias flatterten stolz über den Zinnen von Andros. Es machte ihn krank – und es überrollte ihn zugleich eine neue Welle der Entschlossenheit.

Duncan überprüfte sofort die Stadttore und sein Herz machte einen Sprung, als er sah, dass sie nur von wenigen Männern bewacht wurden. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Wenn die Pandesier wüssten, dass sie kämen, dann ständen dort tausende von Soldaten  – und Duncan und seine Männer hätten keine Chance. Aber das zeigte ihm, dass sie nicht Bescheid wussten. Die tausend dort stationierten pandesischen Soldaten mussten wohl noch schlafen. Duncan und seine Männer waren glücklicherweise schnell genug vorwärts gekommen um gerade so eine Chance zu haben.

Dieser Überraschungsmoment wusste Duncan, war ihr einziger Vorteil, das Einzige was ihnen eine Chance verschaffte, die riesige Hauptstadt einzunehmen, die aus verschiedenen Ebenen von Festungsmauern bestand und konstruiert war um einer Armee zu widerstehen. Das – und Duncans Kenntnisse der Befestigungen und der Schwachstellen. Kämpfe, die er kannte, waren auch schon mit weniger gewonnen worden. Duncan besah sich den Stadteingang und wusste wo er zuerst angreifen musste, wenn sie Siegeschancen haben wollten.

„Derjenige, der diese Tore kontrolliert, kontrolliert auch die Hauptstadt!“, schrie er Kavos und seinen anderen Kommandanten zu. „Sie dürfen sie nicht schließen, wir dürfen nicht zulassen, dass sie sie schließen, egal was es kostet. Wenn sie es schaffen, dann sind wir endgültig abgeriegelt. Ich werde eine kleine Einheit mit mir nehmen und mit größter Geschwindigkeit die Tore in Angriff nehmen. Ihr”, sagte er, Richtung Kavos, Bramthos und Seavig gestikulierend „führt die restlichen Männer zu den Befestigungen und schützt die Flanken, wenn die Soldaten auftauchen.“

Kavos schüttelte mit dem Kopf.

„Diese Tore mit einer so kleinen Einheit anzugreifen, ist leichtsinnig”, schrie er. „Du wirst umzingelt werden und ich werde bei den Befestigungen kämpfen und kann dir nicht den Rücken decken. Das ist Selbstmord.“

Duncan lächelte.

„Und darum habe ich diese Aufgabe für mich ausgesucht.“

Duncan gab seinem Pferd die Sporen und ritt vor den anderen in Richtung der Stadttore hinaus. Anvin, Arthfael und ein Dutzend seiner nahestehenden Kommandanten, Männer, die Andros so gut kannten wie er, Männer mit denen er sein ganzes Leben gekämpft hatte, wusste er, würden ihm hinterherreiten. Sie drehten sich um und rasten mit voller Geschwindigkeit in Richtung der Stadttore, während hinter ihnen, wie Duncan aus dem Augenwinkel sehen konnte, Kavos, Bramthos und Seavig ihre Armeen wendeten und sich auf den Weg zu den pandesischen Befestigungen machten.

Duncans Herz klopfte, er wusste, er musste die Tore erreichen, bevor es zu spät war, er senkte seinen Kopf und trieb sein Pferd weiter an. Sie galoppierten hinunter bis zur Mitte der Straße, über die Königsbrücke, die Hufe klapperten auf dem Holz und Duncan fühlte den Nervenkitzel des näherrückenden Kampfes. Als die Dämmerung hereinbrach, sah Duncan das erschrockene Gesicht des ersten Pandesiers, der sie erblickte. Es war ein junger Soldat, der verschlafen Wache auf der Brücke gestanden hatte und blinzelnd hochschaute sein Gesicht vor Angst verziehend.

Duncan schloss die Lücke, erreichte ihn, ergriff sein Schwert und in einer schnellen Bewegung erschlug er ihn, bevor dieser sein Schild erheben konnte.

Der Kampf hatte begonnen.

Anvin, Arthfael und die anderen schleuderten Speere und fällten ein halbes Dutzend pandesischer Soldaten nieder, die sich ihnen in den Weg stellten. Sie alle galoppierten weiter, keiner blieb stehen, da sie alle wussten, dass dies ihr Leben bedeutete. Sie rasten über die Brücke, alle in Richtung der weit geöffneten Tore von Andros.

Immer noch gute hundert Meter entfernt, blickte Duncan an den legendären Toren von Andros hinauf, sie waren dreißig Meter hoch, aus Gold geschmiedet und drei Meter dick. Und er wusste, wenn sie geschlossen wurden, dann wäre die Stadt verriegelt und uneinnehmbar. Es bräuchte professionelles Besetzungsmaterial, das er nicht besaß, und viele Monate und viele Männer die das Tor bearbeiteten, die er auch nicht besaß.

Diese Tore hatten nie versagt, trotz Jahrhunderte voll von Angriffen. Wenn er sie nicht rechtzeitig erreichte, wäre alles verloren.

Duncan überblickte das bloße Dutzend pandesischer Soldaten, die es bewachten, das Licht schützte sie, es war Sonnenaufgang und die Männer waren noch verschlafen und erwarteten keinen Angriff, aber er trieb sein Pferd noch weiter an, er wusste seine Zeit war begrenzt. Er musste sie erreichen, bevor sie ihn entdeckten; er brauchte nur noch eine Minute um sein Überleben zu sichern.

Doch plötzlich, ertönte ein großes Horn und Duncans Herz setzte einen Moment aus, als er oben auf der Brüstung einen pandesischen Wachtmann sah, der ihn anstarrte, und wieder und wieder einen Warnruf in sein Horn stieß. Der Ton hallte innerhalb der Stadtmauern wieder und Duncans Herz sank noch tiefer, denn er wusste dass jeglicher Vorteil den sie gehabt hatten, verloren war. Er hatte den Feind unterschätzt.

Die pandesischen Soldaten am Tor brachen in Bewegung aus. Sie stürzten vorwärts und setzten ihre Schulter am Tor an, sechs Männer auf jeder Seite und drückten mit aller Macht um es zu schließen.

Zur selben Zeit, drehten vier Soldaten massive Kurbeln auf beiden Seiten, während vier Weitere die Ketten hochzogen, jeweils zwei Soldaten auf einer Seite. Mit einem lauten Quietschen schlossen sich langsam die Tore. Duncan sah dies voller Verzweiflung und hatte das Gefühl als ob sein Herz in einen Sarg einschlossen wäre.

„SCHNELLER!“ drängte er sein Pferd.

Sie alle legten in einem abschließenden wütenden Schlag an Geschwindigkeit zu. Während sie sich näherten, schleuderten einige seiner Männer mit verzweifeltem Bemühen Speere auf die Männer am Tor – aber sie waren noch zu weit entfernt und die Speere fielen zu früh hinunter.

Duncan trieb sein Pferd wie nie zuvor an, leichtsinnig den anderen vorausreitend und als er sich den Toren näherte, merkte er plötzlich wie etwas an ihm vorbeisauste.

Er realisierte, dass es ein Speer war und als er nach oben schaute, sah er, dass die Soldaten von der Brüstung aus Speere hinunterwarfen. Duncan hörte einen Schrei und schaute nach hinten und sah wie einer seiner Männer, ein tapferer Krieger, der mit ihm seit Jahren zusammenkämpfte, aufgespießt wurde und tot vom Pferd flog.

Duncan zwang sein Pferd noch weiter voran und ließ alle Vorsicht außer Acht als er auf die sich schließenden Türen zuraste. Er war noch etwa zwanzig Meter und die Türen etwa noch dreißig Zentimeter davon entfernt, sich für immer zu schließen. Egal was passierte, selbst wenn es seinen eigenen Tod bedeutete, das konnte er nicht geschehen lassen.

In einem letzten selbstmordähnlichen Angriff, warf sich Duncan selbst von seinem Pferd und stürzte sich auf den offenen Spalt gerade als sich die Tore schlossen. Er schmiss sich mit seinem Schwert nach vorne, stieß es vorwärts und schaffte es gerade noch es, im letzten offenen Spalt bevor sich die Türen schlossen, zu platzieren. Sein Schwert bog sich – aber es zerbrach nicht. Dieses Stück Stahl, wusste Duncan, war das Einzige, was verhinderte, dass sich die Tore endgültig schlossen, das Einzige was die Hauptstadt offen hielt und das Einzige, was Escalon vor dem endgültigen Verlust bewahrte.

Die geschockten, pandesischen Soldaten schauten verblüfft auf Duncans Schwert und realisierten, dass sich ihr Tor nicht schloss. Sie sammelten sich und stürzten sich auf sein Schwert, aber Duncan, konnte dies nicht zulassen, auch wenn es sein Leben kosten würde.

Noch atemlos vom Fall von seinem Pferd und mit schmerzenden Rippen versuchte Duncan sich, als der erste Soldat sich auf ihn stürzte aus dem Weg zu rollen, aber er konnte sich nicht schnell genug bewegen. Er sah das gezogene Schwert hinter sich und bereitete sich auf den tödlichen Schlag vor – als auf einmal der Soldat aufschrie. Duncan drehte sich verwirrt um und hörte ein Wiehern. Dann sah er, wie sich sein Schlachtross aufrichtete und seinem Feind in die Brust trat, kurz bevor dieser Duncan erstechen konnte. Der Soldat flog zurück, seine Rippen krachten und er landete bewusstlos auf dem Rücken. Duncan sah dankbar zu seinem Pferd auf, realisierend, dass es ihm wieder einmal das Leben gerettet hatte.

Das gab ihm die Zeit, die er brauchte um auf seine Füße zu kommen, sein Ersatzschwert zu ziehen und sich auf die Gruppe Soldaten vorzubereiten, die zu ihm hinunterkam. Der erste Soldat attackierte ihn mit seinem Schwert, aber Duncan parierte es über seinem Kopf, drehte es herum, und schlitzte ihm den Rücken auf. Der Mann ging zu Boden. Duncan trat nach vorne und stach dem nächsten Soldaten in den Magen, bevor dieser ihn erreichen konnten, dann sprang er über seinen fallenden Körper und mit beiden Füssen trat er dem nächsten vor die Brust, dieser landete auf dem Rücken. Er duckte sich als ein weiterer Soldat nach ihm ausholte, drehte sich herum und stach ihm in den Rücken.

Duncan, abgelenkt durch seine Angreifer, drehte sich herum als er eine Bewegung hinter sich wahrnahm. Es war ein weiterer Pandesier, der versuchte sein Schwert zu ergreifen und es mit aller Kraft aus dem Tor zu ziehen. Duncan realisierte, dass ihm keine Zeit blieb, er drehte sich herum, visierte sein Ziel an und warf sein Schwert. Es drehte sich wieder und wieder und landete schließlich in der Kehle des Mannes, kurz bevor er Duncans Schwert herausziehen konnte. Er hatte das Tor gerettet – aber es hatte ihn wehrlos gemacht.

Duncan stürzte sich auf das Tor und hoffte den Spalt vergrößern zu können – aber als er dies versuchte, packte ihn ein Soldat von hinten und zog ihn zu Boden. Mit seinem Rücken entblößt, wusste er, dass er in Gefahr war. Er konnte nicht viel tun, als der Pandesier seinen Speer hob um ihn aufzuspießen.

Ein Schrei erfüllte die Luft, als Duncan aus dem Augenwinkel sah, wie Anvin nach vorne stürzend seine Keule schwang, den Soldaten am Handgelenk traf und diesem damit den Speer aus der Hand stieß, kurz bevor dieser Duncan damit durchbohren konnte. Dann sprang Anvin von seinem Pferd runter und stieß den Mann zu Boden – und zur selben Zeit, kamen auch Arthfael und die anderen an und übernahmen die restlichen Soldaten, die Duncan angreifen wollten.

Befreit, analysierte Duncan die Situation und sah, dass die Soldaten, die das Tor bewachten tot waren, dass das Tor gerade noch von seiner Klinge offengehalten wurde und dass hunderte von pandesischen Soldaten aus den Barracken in die Dämmerung strömten um Kavos, Bramthos, Seavig und ihre Männer anzugreifen. Er wusste, dass die Zeit knapp war. Sogar mit der Unterstützung von Kavos und seinen Männern würden genügend Soldaten durchkommen und sich auf dem Weg zum Tor machen können und wenn Duncan dieses Tor nicht bald kontrollierte, dann wären alle seine Männer erledigt.

Duncan wich einem weiteren Speer aus, der von oben von der Brüstung geworfen wurde. Er stürzte hinüber, nahm sich Pfeil und Bogen von einem gefallenen Soldaten, lehnte sich zurück, visierte sein Ziel an und feuerte auf einen Pandesier, weit oben, der sich mit seinem Speer über die Brüstung lehnte. Der Junge schrie auf und fiel. Er wurde vom Pfeil durchstoßen und hatte offensichtlich nicht damit rechnend. Er plumpste auf die Erde und landete mit einem Krachen neben Duncan, Duncan ging schnell zur Seite um nicht von dem fallenden Körper erschlagen zu werden. Er spürte besondere Genugtuung, als er sah, dass der Junge der Hornbläser war.

„DIE TORE!” schrie Duncan seinen Männern zu, als diese die restlichen Soldaten getötet hatten.

Seine Männer sammelten sich, stiegen hinunter, stürzten zu ihm und halfen ihm die massiven Tore zu öffnen. Sie zogen mit all ihrer Kraft, dennoch bewegte sich das Tor kaum. Weitere Männer kamen hinzu und als sie alle zusammen zogen, begann es sich langsam zu bewegen. Zentimeter für Zentimeter öffnete es sich und schon bald war genug Raum vorhanden, dass Duncan einen Fuß in die Öffnung setzen konnte.

Duncan stemmte seine Schultern in den Spalt und drückte mit aller Macht, ächzend mit zitternden Armen. Trotz der Morgenkälte rann ihm Schweiß das Gesicht hinunter, und als er sich umsah, sah er eine Flut von Soldaten aus der Festung kommen. Die meisten waren mit Kavos, Bramthos und ihren Männern beschäftigt, jedoch strömten noch genügend in ihre Richtung. Ein plötzlicher Schrei fuhr durch die Dämmerung und Duncan sah, wie einer seiner Männer, ein guter Kommandant, ein treuer Mann, zu Boden fiel. Er sah einen Speer in seinem Rücken und sah, dass die Pandesier in Wurfweite waren.

Noch mehr Pandesier erhoben ihre Speere und warfen sie in ihre Richtung und Duncan bereitete sich schon darauf vor, dass sie es nicht rechtzeitig durchs Tor schaffen würden – als plötzlich, zu seiner Überraschung, die Soldaten zu straucheln anfingen und mit dem Gesicht nach unten hinabfielen. Er schaute nach oben und sah Pfeile und Schwerter in ihren Rücken stecken. Er fühlte, wie ihn ein Strom der Dankbarkeit durchströmte, als er sah, dass Bramthos und Seavig hundert Männer von Kavos weggeleitet hatten, um ihm zu helfen.

Duncan verdoppelte nun seine Bemühungen und drückte mit all seiner Macht, als Anvin und Arthfael neben ihm einstiegen, wissend dass sie den Spalt weit genug öffnen mussten, damit seine Männer durchkonnten. Endlich, als noch mehr Männer dazukamen und sie ihre Füße in den verschneiten Boden rammten, konnten sie langsam gehen. Duncan ging Schritt für Schritt, bis sich endlich mit einem Ächzen, die Tore bis zur Hälfte geöffnet hatten.

Es ertönte ein siegreicher Ruf hinter ihnen, Duncan drehte sich um und sah Bramthos und Seavig, die die hundert Männer auf den Pferden nach vorne führten und sich auf das offene Tor stürzten. Duncan suchte sein Schwert, hob es in die Luft und führte seine Männer durch die geöffneten Tore, einen Fuß in die Hauptstadt setzend und alle Vorsicht außer Acht lassend.

Duncan wusste, als nach wie vor Pfeile und Speere auf sie herabregneten, dass er die Brüstung so schnell wie möglich unter Kontrolle bringen musste, denn diese war zusätzlich mit Katapulten bestückt, die seinen Männern unten einen unermesslichen Schaden zufügen konnten. Er sah zu den Zinnen hinauf, um herauszufinden, welches der beste Weg war, um dort hinaufzugelangen, als er plötzlich einen weiteren Schrei hörte. Er schaute nach vorne und sah eine große Legion pandesischer Soldaten auf sich zukommen.

Duncan stellte sich ihnen mutig gegenüber.

„MÄNNER VON ESCALON, WER BEWOHNT UNSERE KOSTBARE HAUPTSTADT!?“ schrie er.

Seine Männer brüllten und versammelten sich hinter ihm als Duncan sein Pferd bestieg und die Soldaten begrüßte.

Es folgte ein großer Waffenzusammenstoß als Soldat auf Soldat und Pferd auf Pferd traf und Duncan und seine hundert Männer die hundert pandesischen Soldaten angriffen.

Er glaubte, dass diese Männer im Schutz der Dämmerung Blut gerochen hatten, als sie Duncan und seine wenigen Männer am Tor sahen – und sie hatten sicherlich nicht damit gerechnet, dass hinter Duncan eine so große Verstärkung wartete. Er konnte sehen, wie sich ihre Augen weiteten, als sie Bramthos, Seavig und ihre Männer durch die Stadttore reiten sahen. Duncan zog sein Schwert und parierte einen Angriff, stach einem Soldaten in den Magen, drehte sich herum und zertrümmerte einem anderen den Kopf mit seinem Schwert, dann zog er den Speer von seinem Gurt und schleuderte ihn auf einen Nächsten. Er stach sich seinen Weg furchtlos durch die Masse, einen Mann links und einen Mann rechts tötend und alle um ihm herum, Anvin, Arthfael, Bramthos, Seavig und ihre Männer, taten das Gleiche. Es fühlte sich gut an, wieder zurück in der Hauptstadt zu sein, in diesen Straßen, die er so gut kannte – und es fühlte sich noch besser an, sie von den Pandesiern zu befreien.

Bald lagen Dutzende von Pandesiern angehäuft zu ihren Füßen, nicht in der Lage, den Ansturm von Duncan und seinen Männern zu stoppen, die bei Tagesanbruch wie eine Welle durch die Hauptstadt rollten. Für Duncan und seine Männer war zu viel im Spiel und sie waren zu weit gekommen, und diese Männer, die die Straßen bewachten, waren weit weg von zu Hause, demoralisiert, ihre Gründe schwach, ihre Anführer weit weg und außerdem unvorbereitet. Sie hatten bisher noch nie die echten Krieger Escalons im Kampf getroffen. Als sich die Welle erhob, drehten sich die noch verbleibenden Soldaten um und flohen und gaben auf – Duncan und seine Männer ritten schneller, jagten sie und töteten sie mit Speeren und Pfeilen, bis keiner mehr übrig war.

Der Weg durch die Hauptstadt war nun frei, aber als immer noch Speere und Pfeile auf sie herunterhagelten und ein weiterer seiner Männer mit einem Pfeil in der Schulter vom Pferd fiel, richtete Duncan seine Konzentration wieder auf die Brüstung. Sie mussten diese Brüstung und die oberen Stockwerke kontrollieren, nicht nur um die Pfeile zu stoppen, sondern auch um Kavos zu helfen; denn Kavos war immer noch in der Unterzahl dort draußen, außerhalb der Festung und er würde Duncans Hilfe mit den Katapulten von der Brüstung aus brauchen um eine Chance des Überlebens zu haben.

„ZU DEN HÖHEN!“ schrie Duncan.

Duncans Männer jubelten und folgten ihm, er signalisierte ihnen sich aufzuteilen, eine Hälfte folgte ihm, die andere Hälfte folgte Bramthos und Seavig zu der anderen Seite des Hofes um von dort aus aufzusteigen. Duncan rannte zu den Steintreppen, die sich an den seitlichen Wänden abzeichneten und zu den hoch gelegenen Brüstungen führten. Diese wurden von einem Dutzend Soldaten bewacht, die mit großen Augen aufschauten, als sie den kommenden Angriff sahen. Duncan ging auf sie nieder und er und seine Männer schleuderten Speere und töteten sie alle, bevor sie auch nur eine Chance hatten ihre Schilder zu erheben. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.

Sie erreichten die Treppen und Duncan stieg vom Pferd, und führte die Gruppe, einem nach dem anderen die Stufen hinauf. Er sah mit einer kleiner Gruppe nach oben und sah, dass pandesische Soldaten mit erhobenen, wurfbereiten Speeren, hinunterliefen, um ihn zu begrüßen; er wusste, dass sie den Vorteil haben würden, wenn sie herunterrennend auf ihn zukamen und da er keine Zeit bei einem Zweikampf während Speere auf ihn herabhagelten verschwenden wollte; dachte er schnell nach.

„PFEILE!“ gab Duncan den Männern hinter sich den Befehl.

Duncan duckte sich auf den Boden und einen Moment später spürte er wie die Pfeile über seinen Kopf hinwegsausten, als seine Männer seinem Befehl folgten, nach vorne traten und feuerten. Duncan schaute nach oben und stellte mit Genugtuung fest, dass die Gruppe von Soldaten, die die enge Steintreppe runtergerannt kamen ins Straucheln geriet und seitwärts die Treppe runterfielen, sie schrien, als sie fielen und  schließlich unten auf dem Steinhof aufschlugen.

Duncan lief weiter die Treppe nach oben, er packte einen Soldaten, während noch mehr Soldaten angriffen und schmiss ihn über den Rand. Er drehte sich herum und schlug auf einen Anderen mit seinem Schwert ein und ließ auch diesen seitlich die Treppe hinunterfliegen, Duncan richtete sich direkt wieder mit seinem Schwert auf und stach einem anderen durch die Wange.

Aber das ließ Duncan verwundbar in dem schmalen Treppenhaus zurück, und ein Pandesier sprang ihn von hinten an und zog ihn zum Rand. Duncan hielt sich an seinem lieben Leben und an der Steinwand fest, war aber nicht in der Lage Halt zu finden und fiel schon fast den Abgrund hinunter – als auf einmal der Mann, der auf ihm war, schwach wurde und tot über seine Schulter über den Rand stürzte. Duncan sah ein Schwert in seinem Rücken stecken und drehte sich um und sah Arthfael, der ihm half wieder auf die Beine zu kommen.

Duncan griff weiter an, dankbar dafür, dass er seine Männer im Rücken hatte und stieg Stockwerk um Stockwerk hinauf, Speeren und Pfeilen ausweichend, einige mit seinem Schild abwehrend, bis er endlich die Brüstung erreichte. Oben angekommen, gelangte er zu einem breiten Steinplateau, welches ungefähr zehn Meter breit und sich über die Stadttore entlang zog und voll von pandesischen Soldaten war, die Schulter an Schulter alle mit Pfeilen, Speeren und Stangen bewaffnet dabei waren, diese auf Kavos Männer unten hinabregnen zu lassen.

Als Duncan mit seinen Männern oben ankam, hörten sie auf Kavos Männer zu bekämpfen und wanden sich ihnen zu. Zur gleichen Zeit erkletterte Seavig mit seiner Gruppe die Stufen auf der anderen Seite des Hofes und fing an die Soldaten von der anderen Seite anzugreifen. Sie kesselten sie ein und es gab keinen Ausweg.

Der Kampf war ein intensiver Mann-gegen-Mann Kampf und die Männer kämpften auf der Brüstung auf allen Seiten um jeden kostbaren Zentimeter. Duncan erhob sein Schwert und sein Schild, Klappern hallte in der Luft wider, der Kampf war blutig, Mann für Mann, schlug er sich durch.

Duncan duckte sich, wich Hieben aus, stemmte seine Schultern in die Männer und schaufelte damit mehr als einen Mann über den Rand, der schreiend weiter unten in den Tod stürzte; er wusste, dass manchmal die besten Waffen die Hände waren.

Er schrie vor Schmerz auf, als er einen Stich in den Magen abbekam, aber glücklicherweise drehte er sich schnell genug herum und wurde nur gestreift. Als der Soldat zum Todesschlag ausholte, hatte Duncan keinen Platz zu manövrieren und gab ihm schließlich einen Kopfstoß und zwang ihn damit sein Schwert fallen zu lassen. Dann stieß er ihm die Knie in den Körper, packte ihn und schmiss ihn über den Abgrund.

Duncan kämpfte und kämpfte, jeder Meter war hart erkämpft. Die Sonne stieg höher  und Schweiß stach in seine Augen. Seine Männer schrien und grunzten vor Schmerz von allen Seiten auf und Duncans Schultern wurden müde vom Töten.

Als er nach Atem rang, voll vom Blut des Gegners, nahm er einen letzten Schritt nach vorne, erhob sein Schwert – und war geschockt, als er Bramthos und Seavig und ihre Männer vor sich sah. Er drehte sich herum und betrachtete all die die toten Körper und realisierte, verblüfft, dass sie es geschafft hatten – sie hatten die Brüstung eingenommen.

Es entstand Siegesschrei als sich all ihre Männer in der Mitte trafen. Dennoch wusste Duncan, dass die Situation immer noch ernst war.

„PFEILE!“ schrie er.

Er schaute direkt nach unten auf Kavos Männer und sah, dass unten ein großer Kampf im Hof gefochten wurde und tausende von pandesischen Soldaten aus der Festung strömten um sie zu treffen. Kavos wurde langsam von allen Seiten umzingelt.

Duncans Männer nahmen die Bögen der Gefallenen auf, zielten über die Mauern und schossen hinunter auf die Pandesier, Duncan schloss sich an. Die Pandesier hatten niemals erwartet von der Hauptstadt aus angegriffen zu werden und so fielen sie zu Dutzenden zu Boden und Kavos Männer wurden von den tödlichen Schwertern verschont. Pandesier begannen überall um Kavos herum zu fallen und schon bald kam eine große Panik auf, als sie realisierten, dass Duncan die Höhen kontrollierte. Eingekesselt zwischen Duncan und Kavos, gab es keine Möglichkeit für sie zu fliehen.

Duncan würde ihnen keine Zeit geben sich neu zu gruppieren.

„SPEERE!“ befahl er.

Duncan nahm sich selbst einen und schleuderte ihn hinunter, dann einen anderen und noch einen, den großen Vorrat an Waffen überfallend, der hier oben auf der Brüstung gelagert und extra konstruiert worden war, um Angreifer von Andros abzuwehren.

Als die Pandesier anfingen zu wanken, wusste Duncan, dass er etwas tun musste um sie endgültig zu erledigen.

„KATAPULTE!“ brüllte er.

Seine Männer hetzten zu den Katapulten, die oben auf den Zinnen zurückgelassen worden waren, zogen an den langen Seilen und drehten an den Kurbeln, um sie in Position zu bringen.

Sie legten die Felsbrocken hinein und warteten auf seinen Befehl. Duncan lief die Linie auf und ab und passte die Positionen so an, dass die Felsbrocken Kavos Männer verpassten und das richtige Ziel fanden.

„FEUER!“ rief er aus.

Dutzende Felsbrocken flogen durch die Luft, und Duncan sah mit Zufriedenheit, dass sie beim hinunterfallen die Steinfestung zerstörten und dabei dutzende von Pandesiern, die wie Ameisen ausgeströmt waren, um Kavos Männer zu töten, gleichzeitig zerquetschten. Das Geräusch hallte im Hof wieder, und dies erhöhte die Panik bei den verdutzten Pandesiern. Als Staub und Schmutzwolken hochkamen, drehten sie sich in jede Richtung, nicht sicher in welche Richtung sie kämpfen sollten.

Kavos, Kriegsveteran, der er war, nutzte ihr Zögern aus. Er versammelte seine Männer und ritt mit neuem Elan vorwärts und während die Pandesier wankten, schlug er sich durch ihre Reihen.

Körper fielen links und rechts, das Lager der Pandesier lag im Chaos und schon bald drehten sie sich um und flohen in alle Richtungen. Aber Kavos jagte und tötete jeden Einzelnen. Es war ein Gemetzel.

Als die Sonne komplett aufgegangen war, lagen all Pandesier tot am Boden.

Als die Stille über sie fiel, schaute Duncan verblüfft auf und wurde mit einem aufsteigenden Gefühl des Sieges erfüllt, als ihm bewusst wurde dass sie es geschafft hatten. Sie hatten die Hauptstadt eingenommen.

Als seine Männer um ihn herum zu Schreien anfingen, ihm auf die Schulter klopften, feierten und sich umarmten, wischte sich Duncan den Schweiß von den Augen, immer noch schwer atmend und nahm es langsam in sich auf: Andros war frei.

Die Hauptstadt war ihrs.

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Yaş sınırı:
16+
Litres'teki yayın tarihi:
10 eylül 2019
Hacim:
314 s. 8 illüstrasyon
ISBN:
9781632914408
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Metin
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