Kitabı oku: «Herkules und die goldenen Äpfel - Rundwanderung durch die Stadt Kassel», sayfa 2
Etappe 1: Vom Herkules zum Merkurtempel
Länge: 1,6 km
Koordinaten:
Startpunkt: 51°18'57.8"N 9°23'37.1"E
Endpunkt: 51°19'03.5"N 9°24'27.7"E
Charakter:
Steiler Abstieg über steinige Treppen und geschwungene Parkwege. Viel Grün, wundervolle Parkarchitektur und quirlige Gewässer.
Sehenswertes:
Herkules
Artischockenbecken
Riesenkopfbecken
Kaskaden
Neptunbassin
Teufelsbrücke
Kanal des Aquädukts
Merkurtempel
Sonstige Infos:
Gastronomie am Weg
Nummerierung in der Karte:
0 Aussichtsplattform
1 Artischockenbecken
2 Riesenkopfbecken
3 Kaskaden
4 Neptunbassin
5 Felseneck
6 Fontänenteich
7 Teufelsbrücke
8 Höllenteich
9 Plutogrotte
10 geteerte Straße
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Adrian stand mit der Statue im Rücken und blickte auf die Stadt. Wie sollte er mit der Suche beginnen? Und vor allen Dingen: wo? Er ärgerte sich, dass er zu Hause nicht wenigstens im Internet nach den Äpfeln recherchiert hatte. Zu spät.
Ein Vogelschwarm zog dicht über seinen Kopf. Spatzen, die sich formiert hatten, um eine Flugshow vorzuführen. Als er ihnen mit seinem Blick folgte, begannen sie allesamt laut zu zwitschern. Der Schwarm ließ sich auf eine Mauer nieder, nur einige Meter neben Adrian. Mit schräggestellten Köpfen schauten ihn die Vöglein an. Dann, wie auf ein geheimes Kommando, erhoben sie sich wieder und flogen hinunter zu der Aussichtsplattform (0), die direkt vor ihm lag. Adrian stieg die Treppenstufen herab und näherte sich den Felsen.
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Er schaute über die Natursteinmauer in die Tiefe. Unter ihm lag das Artischockenbecken (1). Hier kannte er sich gut aus. Er wusste, dass dort die Vexiergrotte war, neben der Pan, der Flötenspieler mit den Ziegenbeinen stand.
Er glaubte, ein leises Flötenspiel zu vernehmen, so als wolle Pan ihm auf musikalischem Wege eine Nachricht mitteilen. Adrian schloss die Augen. Himmlische Töne erreichten sein Ohr und ließen ihm das Bild eines kleinen Tempels erscheinen. Er riss die Augen auf. Diesen Tempel kannte er! Das weiße Bauwerk stand unten in der Nähe des Aquädukts: Der Merkurtempel. Der Gedanke, einen Hinweis bekommen zu haben, trieb ihn weiter.
Adrian lief die Stufen Richtung Oktogon zurück, denn von der Plattform gab es nur einen Ausgang. Er lief nach rechts, um gleich darauf rechter Hand die Stufen entlang der Basaltsteinmauer bergab zu nehmen. Schon bald erreichte er das Artischockenbecken (1), das er eben noch von oben gesehen hatte.
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Er blickte zu Pan. Kein Ton klang aus seiner Flöte. Adrian war sich dennoch sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Ein paar Stufen weiter gelangte er zum Riesenkopfbecken (2).
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Dort schoss bei den berühmten Wasserspielen eine Fontäne aus dem Mund des im Becken liegenden Riesen Encelados, der hier seinen letzten Kampf gegen Herkules verloren hatte. Adrian betrachtete das Gesicht des Riesen, dessen Körper unter Felsen begraben war. Der würde ihm ganz sicher nichts mehr über die drei goldenen Äpfel sagen können! Die Spatzen kehrten aufgeregt zurück und flatterten um ihn herum, so als wollten sie ihm sagen, dass er keine Zeit zu verlieren hatte. Adrian nahm seinen Weg entlang der Kaskaden (3) wieder auf, bis er schließlich am Neptunbassin (4) ankam.
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In einer großen Muschel saß Neptun in seiner Grotte. Auch der blickte irgendwie grimmig drein, so dass Adrian nichts Besseres einfiel, als die Vöglein zu suchen. Doch diese waren verschwunden. Er erinnerte sich, zum Tempel gehen zu wollen und beschloss, sich weiterhin auf der linken Seite des Parks zu halten, denn der Tempel stand ja in der Nähe des Aquädukts. Bergab kam er an einem interessanten Bau vorbei, der an vier Seiten geöffnet als sogenanntes Felseneck (5) den Weg zierte.
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Er spazierte hindurch, nur um keine Gelegenheit zu verpassen, die Äpfel oder wenigstens einen Hinweis darauf zu finden. Doch er entdeckte nichts. Weiter ging es. Durch den kleinen Wald stieg er stufenweise den Berg hinab, bis rechter Hand neben ihm ein See auftauchte, das Fontänenreservoir (6).
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Intuitiv bog er rechts ab und schlenderte am Wasser entlang. Als er ungefähr die Mitte des Seeufers erreicht hatte, zeigte ihm ein Eichhörnchen aufgeregt den Weg bergab. Adrian kreuzte den breiten geteerten Weg und ging geradeaus weiter zur Teufelsbrücke (7).
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Auf der Brücke schaute er flussaufwärts in ein saftig grünes Flussbett. Das Tuffgestein war über und über mit Moos und anderen Pflänzchen bewachsen. Fröhlich quirlig floss das Wasser über die Felsen. Es war herrlich. Auf der anderen Seite der Teufelsbrücke, flussabwärts, schaute er direkt in den Abgrund. Um den Wasserfall in seiner vollen Schönheit zu betrachten, lief Adrian den Weg weiter bergab Richtung Höllenteich (8).
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Nun stand er am Ufer. Fantastisch. Das Wasser rauschte in die Tiefe, die Brücke war malerisch über die Gesteinsformation gebeugt. Adrian erblickte die Plutogrotte (9) oberhalb des Teiches, in der der Gott der Unterwelt hauste. Er lief am Ufer des Höllenteichs entlang, dann links über die kleine Brücke und nahm sofort rechts einen schmalen Weg, der kurz darauf die geteerte Straße (10) kreuzte.
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Der Fußweg führte ihn geradeaus weiter. Links auf einem Berg entdeckte er endlich den weißen Tempel. Rechter Hand tauchten immer wieder Teile des Kanals des Aquädukts auf, romantisch verfallen. Adrians Blick löste sich jetzt nicht mehr vom Merkurtempel. Er zog ihn magisch an. Er hastete an dem kleinen Flüsschen entlang, zunächst am Tempel vorbei, denn er wusste, dass der Weg geschwungen von hinten an das Bauwerk führte. Es ging bergauf.
[W > Merkurtempel] [L]
Außer Atem erreichte er den offenen Rundbau, der etwa sechs Meter Durchmesser maß. Die Kuppel war himmelblau gestrichen. Acht Säulen stützten das Dach. In der Mitte stand eine Statue, die fröhlich das rechte Bein schwang und in der rechten Hand einen interessanten Stab hielt. Nackt. Hermes. So stand es auf dem Hinweisschild.
Hermes, der im Merkurtempel stand. Adrian versuchte kurz, sich das zu erklären. Dann war er erleichtert, das erste Ziel erreicht zu haben. Er atmete schwer aus und hörte wie sein Atem im Tempel zischte. Als er mit lauter Stimme ein paar Worte sagte, hallten sie wie ein lautes Flüstern zu ihm zurück. Geheimnisvoll. Ihm wurde ein wenig schwindelig.
Er setzte sich mit dem Rücken zu Hermes' Füßen zwischen zwei Säulen und biss schnell in sein mitgebrachtes Brot, um einer Unterzuckerung entgegen zu wirken. Erst jetzt merkte er, was für einen Hunger er hatte. Als er genüsslich kaute, tippte ihm plötzlich jemand auf die Schulter. Sich neugierig umdrehend, entdeckte er jedoch: Niemanden. Da, noch einmal. Wer war da? Er vernahm ein leises Kichern. Hermes war von seinem Sockel gesprungen, reckte sich und sprang in einem Salto vor den zusammenzuckenden Adrian.
„Adrian, du hast gefühlt über eine Stunde gebraucht von der Bergspitze bis hierher. Ich prophezeie dir, wenn das so weitergeht, wirst du vor Montag nicht zu Hause sein.“ Adrian bewegte sich im Sitzen langsam nach hinten und stieß alsbald an den Sockel, auf dem eigentlich der kleine Mann stehen sollte. Er unterdrückte einen Angstschrei.
„Du hast mich erschreckt!“, war alles, was Adrian einfiel. „Tut mir leid. Ich freue mich einfach so, dass du da bist und ich endlich was zu tun habe. Du kannst dir nicht vorstellen, wie langweilig mir hier ist.“ Adrian schluckte. Wurde er nun endgültig verrückt? „Hermes?“ Das Männlein hob die Augenbrauen. „Ich dachte das sei klar. Olympischer Gott und Schutzgott der Reisenden, unter anderem. Mein Halbbruder hat dich geschickt.“ „Bruder? Nein, ich kenne deinen Bruder nicht, da liegt ein Irrtum vor.“ „Adrian, entspann dich. Herakles hat mich gestern noch angerufen. Außerdem waren deine Schreie bis hierher zu hören.“ „Wer ist dieser Herakles?“ „Na gut, dann eben in Latein: Herkules. Der fesche Typ, der da oben rumsteht. Ist mein Halbbruder. Unser Vater Zeus war sehr aktiv. Nun ja, Familie kann nicht schaden.“
Hermes konnte nicht auf der Stelle stehen, was Adrian noch nervöser werden ließ. „Ich suche die goldenen Äpfel.“ „Weiß ich doch.“ Hermes grinste verschmitzt. „Von mir erfährst du aber nichts über die Früchtchen.“ Er machte eine Bewegung, als würde er seinen Mund mit einem Schlüssel verschließen und ihn dann wegschmeißen. „Ich biete dir aber an, dir ein paar Dinge über meinen Bruder zu erzählen.“ Ohne Adrian´s Reaktion abzuwarten, legte Hermes sich bequem ins Gras und begann mit seiner Erzählung:
Alles begann als der oberste griechische Gott Zeus, der sich in die schöne Griechin Alkmene verliebte, die ihm alsbald einen Sohn schenkte: Herkules. Es klingt romantisch, doch Zeus war nun mal schon mit Hera vermählt, eine sehr eifersüchtige und böse Frau. Sie wollte Herkules beseitigen, doch er konnte ihr immer wieder entkommen. Schon als Kind hatte er unbändige Kräfte. Bald war er einer der besten Kämpfer Griechenlands. Ein weiser Mann sagte ihm voraus, dass er Griechenland von Ungeheuern befreien und gegen Ungerechtigkeit kämpfen würde.
Als er einmal eine große Schlacht gewann, bekam er zur Belohnung eine Frau. Außerdem bekam er von den Göttern aberkennende Geschenke wie göttlich geweihte Waffen und Schutzkleidung. Herkules lebte friedlich mit Frau und Kindern und führte ein redliches Leben. Der neue König aber war ziemlich wütend darüber, dass Herkules beliebter war als er selbst. Er befahl ihm, für ihn zu arbeiten. Herkules, bockig wie er ist, weigerte sich, sogar als das Orakel ihm sagte, dass er sich fügen soll. Hera, die Mutter des Königs, verzauberte Herkules, und er bekam einen Wahnanfall, in dem er seine eigene Familie tötete. Ziemlich deprimiert zog Herkules sich zurück in die Einsamkeit. Dann beschloss er doch dem König zu Diensten zu stehen. Der wiederum dachte sich daraufhin ziemlich schwierige Aufgaben für Herkules aus.
Hermes machte eine Pause. Dann schaute er Adrian an und fragte verschmitzt: „Wie gefällt es dir bisher? Bist du gespannt auf die Abenteuer?“ Adrian starrte Hermes konzentriert an. „Lass mich raten, bei einer der Aufgaben hat er die Äpfel verloren.“ „So ähnlich. Aber dazu später mehr. Jetzt erst mal zur ersten Aufgabe, die der König von Mykene Herkules stellte.“
1 Herkules bezwingt den gewaltigen Löwen
Als erste Aufgabe sollte Herkules einen riesigen Löwen töten. Der Löwe bedrohte ein weitreichendes Gebiet. Stell dir vor, die Menschen trauten sich nicht mal ein Fest zu feiern, nur damit der Löwe nicht böse wurde. Herkules sollte dem König das Fell des Löwen bringen. Er verfolgte die Spur des Raubtiers und sah ihn irgendwann auf einer Wiese liegen. Herkules‘ Pfeile prallten allesamt an dem Fell des Tieres ab. Der Löwe hatte ihn dann natürlich bemerkt und sprang ihm wütend entgegen. Herkules zog seine Keule, schlug zu und erwürgte das Biest daraufhin. Das Fell des Löwen legte er sich um die Schulter und kehrte stolz zum König zurück.
„Okay, okay. Das reicht jetzt aber. Mir bluten ja schon die Ohren!“ Adrian war aufgestanden und ging unruhig hin und her, so wie Hermes es vorher getan hatte. „Oh nein, zeig mal das Blut.“ „Das sagt man doch nur so. Ich will jetzt weiter suchen. Du erzählst mir den ganzen Kram, aber die Äpfel finde ich so nicht.“ „Kram? Das ist meine Familiengeschichte. Sei nicht so undankbar. Immerhin hat Herkules dir versprochen, dir drei Wünsche zu erfüllen. Und jetzt schaffst du es nicht mal, dir anzuhören, was er so erlebt hat? Nur wer zuhört, kann bewusst verstehen und wer sich zu sehr beeilt, kommt nicht ans Ziel.“ Hermes verschränkte wütend die Arme und schnaufte.
Adrian blickte zu Boden. „Tut mir leid. Du hast recht. Ich weiß nur nicht, wie ich jetzt weiter machen soll.“
„Was hältst du davon, wenn ich dich ein Stück begleite? Ist sowieso eine meiner übergeordneten Aufgaben als Schutzgott. Gehen wir erst mal zum Aquädukt. Da war ich noch nie. Am Schloss Wilhelmshöhe kann man Kaffee bekommen, stimmt´s? Ein Latte Macchiato wäre traumhaft.“
Adrian sah Hermes sprachlos an. So hatte er sich einen Gott nicht vorgestellt. Vielleicht würde er ihn gleich um eine Zigarette anschnorren. „Danke, ich rauche nicht.“ Hermes grinste ihn unverschämt an. „Götter können Gedanken lesen. Also pass auf, was du denkst.“ Nun war Adrian vollkommen verwirrt.
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