Kitabı oku: «Aly und die Frauen», sayfa 2

Yazı tipi:

„Hast du die schon ……..?“

„Nein, ich trau mich nicht!“

„Hast du denn schon mal das Verhütungsding, also den „Pariser“ bei dir selber ausprobiert? Dann wirst du sehen, wie einfach das alles ist!“

„OK, wenn ich in vier Wochen zu Hause bin, dann werde ich das tun.“

Er lachte.

„Nein, heute Nacht auf der Toilette. Denn wenn du weißt, wie das darauf geht, dann wird dir wohler sein.“

„Ist gut, Karl.“

Nach dem Essen gingen vier von meinen Kameraden in die Kantine. Sie war gut besucht. Natürlich nur von Rekruten. Ich trank Cola. Die Kameraden tranken Bier, dass es nur so zischte, sagten sie.

„Wer kommt mit ins Kino?“ Fragte einer.

„Waas, ein Kino gibt es hier?“

„Ja, jeden Abend einen anderen Film!“

„Du musst dir die Genehmigung vom UVD holen. Denn um 22:00 Uhr ist Zapfenstreich“, sagte ein anderer. Wir mussten uns in die Liste eintragen. Ach, war das schön, im Kino zu sitzen, dachte ich mir. Meine obligatorische Schokolade und Karamellbonbons, mussten sein. – Ich weiß heute nicht, welcher Film gezeigt wurde. Aber damals schaute ich mir alle Filme an, die angeboten wurden. Ich schaute mir selten die Vorschau in dem „Film –Fotokasten“ an. Ich ließ mich einfach jeden Abend überraschen. Ich erinnere mich: es waren meistens Kriegsfilme!

Morgens um 8 Uhr marschierten wir los, direkt hinter Fritzlar. Ausgerüstet im Kampfanzug, mit Gewehr, ohne Munition.

Mein Ausbilder sorgte dafür, dass ich in der Mitte der Marschkolonne marschierte.

Bevor wir in Fritzlar einmarschierten sangen wir „Oh du schöner Westerwald“. Ich vergas meine Schmerzen an den Zehen und auf der Schulter. Ich habe die großen Pflaster aufgehoben, sie linderten meine Schmerzen erheblich.“

Ich sah zum ersten Mal die Stadt Fritzlar. Ich schaute mich selbst im Schaufenster an. Mein Gesicht spiegelte sich darin. Viele Leute kamen aus den Geschäften, und schauten belustigt zu, wie wir aus Leibeskräften das Lied „oh du schöner Westerwald“ sangen. Ich erschrak, als ich mein Gesicht im Schaufenster sah. „Du siehst ja furchtbar aus“ dachte ich mir. Ach, deswegen musste ich in der Mitte marschieren. In Zukunft schaute ich mich nie mehr während des Marschierens im Schaufenster an.

Wir marschierten dann an einem Friseurgeschäft vorbei. Die Friseusen winkten. Ich winkte zurück. Das sah der Feldwebel! Mit erhobenem Zeigefinger fuchtelte er vor mir herum, das wohl bedeuten sollte, dass so etwas verboten sei!

Einige Leute lachten, andere schüttelten die Köpfe. Einige applaudierten sogar. Als wir dann aus Fritzlar heraus marschierten, ging plötzlich das furzen los! Es stank so furchtbar! Die hinteren Reihen mussten ca. 30 Fürze ertragen. Aber das ging auch vorüber.

Dann sah ich die Schützengräben. Das Gelände sah aus wie eine Hölle. Hier wurden wir „geschliffen“.

„Täuschen“ und „Tarnen“. Sprung auf Marsch, Marsch, volle Deckung, Robben, wie Indianer in meinen Büchern, und die Bilder aus den Kriegsfilmen. Das habe ich gesehen.

Natürlich gab es viele Pausen. Um12:00 mittags sah ich von Weitem die Feldküche im Gelände langsam näher kommen. Sie mussten allen Löchern und Schützengräben ausweichen.

45 Minuten Mittagspause. Mit meinem Feldgeschirr in der Hand, reihte ich mich in die wartende Menschenschlange ein.

Dann hörte ich sie wieder diese Sätze sagen: „Das juckt doch keinen Toten.“ Hoffentlich kommt meine Freundin mich besuchen, damit ich sie endlich pimpern kann“. „Nächste Woche machen wir unseren ersten Nachtmarsch.“

„Dann geht uns der Arsch auf Grundeis“. Usw. Diese Sätze habe ich doch schon einmal gehört? – Ach ja, dachte ich. Das war 1942 in Groß Leschinen, in Masuren, Zuhause. Damals war Krieg! Mutter sagte immer: „Die armen Soldaten.“

Plötzlich kam Karl angeflitzt.

„Hast du noch einen Sargnagel“?

„Für dich immer, Karl.“

„Senussi“, Zigaretten Sorte, oh, ganz vornehm, und tatsächlich flache Zigaretten. (Filter Zigaretten gab es 1957 noch nicht.) „Oh, die schmecken aber toll“! Sagte Karl.

„Ja“, sagte ich, „die hat mein Schwager aus den Staaten zu Weihnachten mitgebracht, und sie auch mir geschenkt. Eine ganze Stange Zigaretten, nur für „besondere Anlässe“ Karl. Er wollte mir die Schachtel wiedergeben.

„Nein, behalt` sie mal. Ich habe noch vier Zehner Packungen.“

„Ich danke dir, Aloys. Du bist ein echter Kamerad.“

„Du aber auch, Karl.“

„Gruppe vier fertig machen“. Sagte unser „Schleifer“. Ein anderer Kamerad sagte: „Jetzt werden wir wieder geschliffen!“

„Alle `mal herhören! Ich habe euch zu Soldaten auszubilden! Das ist meine Pflicht euch hart „ran“ zu nehmen! Die Grundausbildung dauert drei Monate.“

Dann mussten wir uns tarnen. Dreck zu nehmen war damals schon verboten! Der Unteroffizier gab jedem ein Döschen Tarnfarbe. Einer machte von unserer Gruppe ein Foto.

Die ganze Kompanie übte ein neues Marschlied. Um 16 Uhr Rückmarsch in die Kaserne.

Unsere Kampfanzüge waren dreckig, und die Gesichter waren total mit Farbe beschmiert. Ich hatte wieder Gänsehaut, als wir durch die Stadt marschierten.

Ich war stolz auf mich- ich bin jetzt Soldat.

Als wir um 19 Uhr vom Abendessen kamen, fiel ich sofort in mein Bett. Ich war fix und fertig.

„Kommste mit in die Kantine, Aloys?“

„Nein, lass mich schlafen, Karl.“

Wir wurden fast jeden Tag hart ran genommen.

Neuerdings hatten wir fast jeden Tag theoretischen Unterricht.

Manchmal ging ich mit in die Kantine. Fast jeden Abend ging ich ins Kino. Als unsere Gruppe zusammen in der Kantine war, bediente uns eine neue Kellnerin. Ich sagte zu meinem Kameraden: „Schaut mal, die hat ja Musik in der Bluse“. Ich wiederhole deshalb den Satz, weil ich ihn lauter sprechen wollte, damit ihn viele Soldaten verstehen können.

Die jungen Soldaten, die den Film gesehen haben, „Verdammt in alle Ewigkeit“, lachten am Lautesten. Die den Film nicht gesehen hatten grinsten nur.

Vier Kameraden aus meiner Gruppe waren diesmal mit in der Kantine. Einer sagte:

„Erzähl mal eine Anekdote aus deinem Leben, Aloys.“

„Watt is datt dann?“ (Damals sagte man schon diesen Satz.)

Sie lachten alle herzlich. Ich freute mich darüber sehr.

Dann ging ich zur Musikbox. Ich wählte Freddy Quinn: „Heimatlos und Heimweh“. Erst nachdem ich diese wunderschönen Songs gehört hatte, fing ich an zu erzählen. Sie lachten sich kaputt, als ich von meinen amourösen Abenteuern erzählte. Ich ging aber nicht ins sexuelle Detail.

Aber das Umschreiben des Tabu Themas Sex, von 1956, löste viele Lachsalven aus. Denn meine Fantasie, mein lautes flüstern und meine Gebärden, reichten völlig aus.

Manchmal hörte ich, die Kameraden drei Tische weiter, „lauter“ rufen.

Es gab einen Friseur an der Kasernen Wache, der an bestimmten Tagen geöffnet hatte. Haarschnitt 1,30 DM. Meine Kameraden schimpften über diesen unmöglichen Friseur. Ich war entsetzt, als ich die Haarschnitte sah.

Noch am selben Abend schrieb ich einen Brief an meine Eltern. Ich bat sie mir mein Werkzeug zu schicken. Eine Woche später kam ein großes Paket an. Ein Schokoladenkuchen, Plätzchen und Obst lagen auch im Paket.

Von da an schnitt ich meinen Kameraden die Haare.

Wehrpflichtige bezahlten 0,50 DM, Freiwillige 1.- DM. Jetzt hatte ich immer Geld. Mein bisschen Freizeit ging allerdings „drauf“, aber nicht immer.

Eines Nachts bekam ich einen Riesen Schreck:

„Aaaaaaalaaaaarmmmm, - Kompanie aufstehen. In 10 Minuten „Feldmarschmäßig im Kampfanzug F.N.- Gewehr und Tornister, vor der Kaserne angetreten!“

Der UVD schlug mit seiner Faust mehrmals, vor allen Unterkünften, auf die Türen. Plötzlich sah ich unseren Ausbilder im Raum stehen. Ein Kamerad machte Meldung:

„ Aaachtung! Stube 401 – weiter kam er nicht“-

„Seid ihr wahnsinnig!“ brüllte er uns an. Was seid ihr nur für ein Sauhaufen! Das muss schneller gehen! Ihr müsst noch eure Betten bauen! Hier, was ist das für ein Scheiß! Schnell, schnell, - wir haben eine Nachtübung! Einige sind noch nicht einmal angezogen. Sie haben noch vier Minuten. Noch schneller, Mensch! Ihr seid lahmarschig. Wer fertig ist hilft dem anderen Kameraden!“

Karl war schon fertig. Er baute mein Bett. Er legte meinen Kampfanzug auf den Tisch, mein Gewehr, meinen Tornister packte er auch noch.

„Noch drei Sekunden – alles raus hier. Im Laufschritt Marsch, Marsch. In Dreier Reihen antreten.“

Der Oberfeld machte Meldung an den Hauptmann:

„Kompanie stillgestanden!“

„Rumms“ machten 60 Stiefel.

„Augen rechts!“

„Kompanie Feldmarschmäßig angetreten, Herr Hauptmann!“

„Lassen sie rühren, Herr Oberfeld!“

„Kompanie rührt euch!“

„Die Aggressoren haben in Berlin „Mobil“ gemacht. Wir müssen unser Land verteidigen. Wir machen jetzt einen „Mod“ (einen Motorisierten Marsch) Das Ziel ist bekannt!“

Dann sah ich sie die „Unimogs“ (LKW). Gott sei Dank, wir brauchen nicht zu marschieren. Dachte ich mir.

Im Laufschritt mussten wir zu unseren Fahrzeugen wetzen. Auf dem Weg dorthin, verlor so manch einer seinen Stahlhelm. Ich nicht! Ich hatte von Karl meinen Stahlhelm zugemacht bekommen. Ich vergaß auch vorher nicht ruckartig meinen Kopf zur Seite zu schmeißen, dass er mit einem grinsen mich lobte.

Nach 15 Minuten Fahrt standen wir auf einer Wiese. Es war stock dunkel. Nun standen wir und warteten. Da wir bequem Stehen bleiben mussten,

sagte der Hauptmann:

„Feuer frei!“

Einige, ich auch, nahmen Unsere Gewehre von der Schulter. Ich sagte:

„ rattatatta“ !

Ein Lachen brach los. Wobei andere Kameraden ihre Zigaretten anzündeten. Wir lachten alle sehr über diesen Gag.

Nach der Zigaretten Pause mussten wir uns alle auf den Bauch ins Gras legen, ganz still sein und horchen.

Es war noch dunkler geworden. Es war kein Mond am Himmel. Nach 10 Minuten sahen wir endlich vier Kameraden, die auf 5 m vor uns ganz leise robbten. Dann sagte der Hauptmann:

„Hier können sie mal sehen, wie wichtig das Robben im Verteidigungsfall sein kann, wenn man es richtig geübt hat.“

Wir mussten dann alle das richtige robben üben. In dieser Nacht ohne Tornister. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Film.

So ein Quatsch, dachte ich. Dafür musst du die halbe Nacht opfern. Ich sagte meine Gedanken laut.

Der Karl hatte wieder ein Wort und flüsterte:

„Quatsch“. Er hielt dabei einen Finger an seinen Mund. Ich nickte nur und lachte leise.

Wir sind dann wieder zurück gefahren worden. Um 10 Uhr vormittags war „wecken“!

Wir hatten dann Waffen reinigen und laden und sichern. Platzpatronen ins Magazin hinein legen. Das Gewehr auseinander legen. Beim Reinigen der Waffe darauf achten? Dass im „Lauf“ kein „Elefant“ (Staubkrümel) drin ist.

Im theoretischen Unterricht lernten wir die Flugbahn der Patrone.

An einem Samstag, erholte ich mich vom vielen Lernen. Ich ging am Nachmittag, zum ersten Mal in die Stadt. Ich brauchte Abwechslung zum Entspannen.

Von der Kaserne bis in die Innenstadt waren es 1500 m. Ich ging die Hauptstraße hoch, am Friseurgeschäft vorbei. Es war schon geschlossen. Plötzlich sah ich ein Schild „Milchbar“. Ich setzte mich an einen freien Tisch. Eine junge Kellnerin fragte nach meinen Wünschen.

Ich bestellte einen Milch- Shake, mit Strohhalm. Die Gäste waren Soldaten in Uniform und Teenager. Mir gefiel nur die junge Kellnerin, die mich immer wieder anschaute. Plötzlich war sie wieder da. Sie setzte sich einfach an meinen Tisch.

„Sind sie Soldat?“

„Nein, Rekrut als Wehrpflichtiger.“

Sie lachte herzlich „Ich kann es kaum glauben, dass sie Soldat sind. Sie sehen aus, wie 15 Jahre.“

„Wann haben sie Feierabend? Dann können wir uns treffen und ins Kino gehen.“

„Tut mir leid, ich habe einen Freund, der sich andauernd bei mir beschwert, weil ich keine Zeit habe mich mit ihm zu treffen. Wie heißen sie?“

„Ich heiße Aloys“.

„Prost, Aloys. Wir trinken auf gute Freundschaft, OK? Übrigens, ich heiße Christel. Du bist sehr nett“.

Schade, dachte ich. Jedes Mal, wenn sie Zeit hatte, setzte sie sich zu mir an den Tisch. Es kamen immer mehr Gäste in die Milch Bar. Nach zwei Stunden verließ ich traurig die Milch Bar. Ich ging die Straße weiter. Ich las dann das Schild „Tropic -Tanz Bar. Als ich die Tür öffnete, stand ich mitten auf der Tanzfläche im Flur. Er war 5x5 Meter Durchmesser. Um mich herum tanzten die Pärchen. Ja, das war meine Welt.

Ich ging zur Bar, bestellte mir eine Cola. Ich schaute mir die Damen an. Es gefiel mir keine. Dann ging die Toilettentür auf, und die Sonne ging auf.

Oh, was für eine Schönheit. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Endlich sah sie mich. Dann stand ein Bär von einem Mann vor ihr. Ach du Scheiße, dachte ich. Den kenne ich doch. Das ist der Kerl, der mich auf den LKW geschmissen hat. Ich dachte mir, wenn der jetzt einen Korb bekommt, dann hole ich sie mir zum Tanzen. Plötzlich schaute ihr hübsches Köpfchen neben dem Kerl auf. Sie grinste mich an. Sie nickte. Mit stählernem Selbstbewusstsein ging ich zu ihr und sagte:

„Ich würde gerne mit ihnen tanzen.“

„Aber gern, sie sind nicht bei der Bundeswehr?“

„Doch ich bin Wehrpflichtiger.“

Das hörte der „Hüne“!

Er sagte: „Das hätte ich nie von ihnen gedacht, dass sie mit „Zwergen tanzen“.

„Der passt wenigstens zu mir. Außerdem tanze ich mit wem ich will, sie Angeber!“

Wir tanzten solange bis es 21 Uhr war. Ich sagte ihr, dass ich um 22 Uhr in der Kaserne sein muss. Wir verabredeten uns für morgen Nachmittag um 16 Uhr, genau gegenüber im „Pressluftschuppen“. Sie erzählte mir, dass das ein Tanzlokal wäre, wo die frische Luft aus dem Keller durch Luftröhren ins Tanzlokal gepresst wird. Dadurch hat der Raum immer frische Luft.

Sie erzählte mir, dass sie einen anderen Weg hat, um nach Hause zu gehen. Wir verabschiedeten uns mit Handschlag. Ich stellte fest, dass sie ein kühler Typ ist.

Als ich wieder auf meiner Stube war, legte ich mich sofort in meine Koje. Es war Sonntag, als ich um 9:00 Uhr wach wurde. Ich frühstückte in der Kantine. Einige von meinen Kameraden waren auch dort. Natürlich erzählte ich keinem von meiner Verabredung. Mittag aß ich im großen Speisesaal. Schon um 15 Uhr stand ich vor dem Tanzlokal. Die Neugierde übermannte mich. Dann stand ich in dem großen Tanzsaal. Die Musik Box stand an der Seite des Saals. Schnell füllte sich der Saal. Viele Soldaten in Uniform, und in Zivil, so wie ich, waren anwesend. Viele Teenager, in Jeans, in Kleidern mit Petticoats tanzten mit den Soldaten.

Um 16 Uhr ging ich nach draußen. Nichts zu sehen von der „Kühlen Blonden“. Nach fünf Minuten ging ich wieder in den Saal. Ich tanzte mit viele, jungen Damen. Leider war die Richtige nicht darunter. Die Meisten konnten nicht richtig tanzen. Nach zwei Stunden ging ich Schweiß gebadet ins „Tropic“. Dort war nichts los, also es waren wenig Gäste da. Enttäuscht bin ich dann ins Kino gegangen. Wenigstens im Kino habe ich mich köstlich amüsiert über Jerry Lewis und Dean Martin.

In der Kantine aß ich Abendbrot, aber nur zwei Brötchen. Ich wollte nicht wissen, was auf dem schwarzen Brett stand. Ich sagte mir, dass ich mich lieber überraschen lasse. Ich diskutierte mit Karl darüber. Er überzeugte mich, dass es auf jeden Fall wichtig ist zu wissen, was für morgen geplant ist. Man muss sich seelisch und körperlich unbedingt darauf vorbereiten, um nicht aufzufallen.

„Du hast Recht, Karl. So weiß ich vorher was mich morgen, oder später erwartet.

Ich bekam Angst, als ich das gelesen hatte! Karl sagte:

„Die Schleifer (Ausbilder) werden uns nicht zu Tode schleifen. Schau dir die Dicken an. Die haben es schwer! Die müssen nicht nur das MG 42 tragen, und ihren Tornister, sondern sie tragen zusätzlich ihr eigenes, überflüssiges Fett, von etwa 30 kg mit sich herum“. Wir beide lachten. Nach reiflicher Überlegung sagte ich:

„Und du, Karl, weil du so groß bist, und so muskulös, trägst auch überflüssige Muskeln von 30 kg mit dir herum. Du bist für diesen langen Marsch viel zu groß. Du müsstest eigentlich ins Kranken Revier.“ Wir lachten uns kaputt auf unserer Stube 401. Und wiedermal, nach langer Zeit, spielte ein Kamerad auf seiner Zitter.

Thema vom „Dritten Mann“. Aber auch die Schlager von Freddy Quinn.

Am nächsten Morgen marschierten wir fünf km zu einem großen Waldgebiet. Als um12 Uhr die Feldküche kam, waren wir alle sehr erschöpft.

Nachdem ich gegessen hatte, kam mein Ausbilder zu mir.

„Grenadier Klempert, sie gehen jetzt 100 m in den Wald und sichern unseren „dritten Zug“. Nehmen sie ihr Gewehr und den Stahlhelm – und Abmarsch“!

Meine Kameraden schauten verdutzt mir nach. Ich ging von der Lichtung in den dichten Wald. Nun stand ich da und wunderte mich dass ich nicht abgelöst werde. Nach ½ Stunde setzte ich mich auf einen Baumstumpf. Nach zwei Stunden hörte ich nichts mehr. Nach insgesamt drei Stunden machte ich mich auf den Weg zur großen Lichtung. Kein Mensch war mehr da! Ich dachte angestrengt nach. Da gibt es viel Möglichkeiten: entweder haben sie dich vergessen, oder mein Vorgesetzter wollte mich prüfen. Ich dachte an die Worte von Karl: „Fang ja nicht an zu flennen. Sei stark.“

Ich ging solange durch den Wald, bis ich eine Straße sah, die in südlicher Richtung durch den Wald führte. Auf einmal sah ich einen VW. Ich winkte. Er hielt an.

„Na Jung, ham si dich vergessen?“

„Ich glaube ja. Aber da gibt es viele Möglichkeiten.“

„Ja, das kann sein. Sie haben Glück. Ich fahre an ihrer Kaserne in Fritzlar vorbei.“

„Vielen Dank“, sagte ich.

Als wir an der Kaserne standen, stieg ich aus und salutierte vor dem freundlichen Herrn.

Ich meldete mich in der Wache. Nachdem mich der Wachhabende in der Kartei meiner Kompanie gefunden hatte, durfte ich zu meiner Unterkunft. Es war schon 19 Uhr. Vom Stab war keiner mehr da. Ich meldete mich beim UVD.

„Mensch, die Kompanie hat sie wirklich vergessen! Ziehen sie sich um. Morgenfrüh melden sie sich beim Spieß als Erster. Gehen sie schnell zum Essen. Der Speisesaal ist noch geöffnet.

Auf meiner Stube sah ich erstaunte Gesichter: „ Wir glaubten alle, du bist mit dem „Sanka“ (Sanitäter Unimog), und den Fußkranken mitgefahren. Und dein Ausbilder hat geglaubt, du wärst später mit den Fußkranken ins Krankenrevier mitgefahren.“

„Ich war nicht Fußkrank. Der Unteroffizier hat einen Witz gemacht mit „dem sichern des Geländes“, glaube ich, Karl. Was mach ich jetzt mit dem Kerl?“

„Du machst nichts! Das Beste ist Schweigen und abwarten. Und nicht auffallen! Du kannst das ja, du darfst nicht denken! Das Denken übernehmen die Vorgesetzten!“ Sagte Karl.

Die anderen Kameraden glaubten eher, dass der Hauptmann seine Hand im Spiel hatte. Er wollte sehen, ob ich ein „Mama-Söhnchen“ bin. Ein anderer Kamerad fragte mich, ob ich einen Jeep auf dem Rückmarsch gesehen hätte. Ich erzählte, dass ich per Anhalter gefahren bin. Nun brach ein großes Lachkonzert los. Ich sagte, dass Karl mir oft gesagt hat ich soll niemals anfangen zu flennen. Ich sagte, dass es sehr bequem im VW gewesen wäre. Ich sagte auch:

„Schade, dass der Fahrer kein Teenager gewesen ist. Sie lachten noch mehr. Es war schon 23 Uhr, als wir vor Lachen erschöpft und glücklich einschliefen.

Als ich mich am Morgen beim Spieß meldete, sagte er erstaunt, nachdem ich ihm meinen „Rückmarsch“ beschrieben hatte:

„Sie haben richtig gehandelt,- wegtreten.“

Ich schlug meine Hacken zusammen, salutierte, machte zackig eine Kehrtwendung. Ich ging zurück zur Kompanie, denn dort warteten sie auf den Hauptmann zum Morgenappel!

Er sagte uns was wir an diesem Tag zu tun hätten: nämlich:

„Formal Ausbildung“, Exerzieren, und „Grüßen üben“. Er sagte:

„Wer das Militärische Grüßen beherrscht, kann am kommenden Wochenende in Uniform nach Hause fahren, oder in Fritzlar ausgehen. Ich erwarte ein vorbildliches Benehmen. Wer sich daneben benimmt und der Bundeswehr mit seinem Benehmen schadet, wird von den „Feldjägern“ (Militärpolizei) erwischt, kommt für drei Tage in den „Bau“ (Militärgefängnis).

Ich strengte mich sehr an, das militärische Grüßen zu beherrschen. Wir hatten es fast alle, von unserem 3. Zug (Militärische Gruppe der Kompanie) geschafft. Drei Kameraden hatten Nachmittag „Nachhilfe“ beim Feldwebel erhalten. Abends sahen wir sie zurückkommen. Sie konnten endlich Militärisch grüßen. Sie waren fix und fertig.

Bis zum Samstag marschierten wir zur „Höllenwarte“.

„Die Ausbilder haben uns den Stolz gebrochen, und uns zu harten Kerlen geschliffen“, sagte Karl.

„Sag mal, woher weißt du das alles, Karl“? Fragte ich.

„Von meinem Vater, der war im Russlandfeldzug, einer von wenigen, die aus Stalingrad herauskamen.“

„Oh mein Gott, der muss viel durchgemacht haben“, sagte ich.

„Ja ,Aloys. Wenn er von damals erzählte, hatte er viele Zuhörer. Nicht nur unsere Familie, auch Freunde und Bekannte hörten ihm zu.

Endlich war Samstag.

Nachdem wir unsere Unterkunft gewischt und mit dem Bohnerbesen gebohnert hatten, zog ich voller Stolz meine Uniform an. Meine Kameraden fuhren mit PKW oder mit dem Zug zu ihren Familien.

Ich ging erst in die Stadt. Unterwegs kamen mir einige Soldaten in Uniform entgegen. Wir grüßten alle zackig, mit der rechten Hand an der Schirmmütze.

Als ich die Milchbar betrat, grüßte ich zackig und schlug die Hacken zusammen. Ich setzte mich an einen freien Tisch.

Ich hörte wie ein Soldat sagte:

„Der sieht aus wie unser Straßenbahnschaffner in Kassel, hahaha.“

Ich erschrak. Einige Leute grinsten. Dann standen zwei Soldaten auf. Sie setzten ihre Mützen auf. Der eine Soldat sagte:

„Du musst deine Mütze mit den Händen etwas umformen, dann wird die Mütze kleiner.“

Der andere Soldat sagte:

„Oder du gehst in die Kleiderkammer und besorgst dir eine kleinere Mütze.“

„Ich danke euch Kameraden für eure Aufmerksamkeit.“

Ich trank schnell meinen Milchshake aus, und marschierte schnell in die Kleiderkammer. Der Oberfeld war nicht mehr da, aber der U.V.D. Er hatte Mitleid mit mir. Gemeinsam suchten wir nach einer passenden Mütze. Wir fanden eine umgeformte Mütze, die mir gut passte. Überglücklich bedankte ich mich bei ihm. Ich salutierte, und schlug die Hacken zusammen. Er lachte und sagte:

„Können sie auch so grüßen, wie es die Engländer tun?“

„Ja“ sagte ich. Ich hob den linken Fuß hoch und knallte mit voller Wucht den linken Fuß auf den Boden. (Das habe ich im Kino gesehen und abgeguckt. Ich weiß es heute noch!) Gleichzeitig hob ich die rechte Hand nach außen. Angewinkelt ließ ich meine rechte Hand am Ende des Grußes erzittern. Der U.V.D. lachte herzlich.

Ich packte dann schnell meine Aktentasche, legte mein Rasierzeug hinein, und begab mich zum Bahnhof in Fritzlar.

Es war 22:30 Uhr, als ich zum ersten Mal in Uniform Zuhause ankam.

Ich nahm den Türschlüssel von dem Fenstersims. Ich nahm an, dass meine Eltern schon im Bett waren.

Ich öffnete einfach die Schlafzimmertür meines Vaters.

Ich salutierte und schrie:

„Grenadier Klempert meldet sich zur Stelle!“

Mein Vater wollte sich gerade ins Bett legen. Er erschrak natürlich, lachte aber. Ich sagte:

„Papa, schau `mal, was ich alles kann.“

Ich machte aus dem stand einen „ Liegestütz“.

Plötzlich rief Mutter aus ihrem Schlafzimmer:

„Aloys, das kannst du alles morgen erzählen. Der Papa muss um 6 Uhr aufstehen. Wir freuen uns darauf! Gute Nacht, mein Sohn.

Dein Schlafanzug liegt in der Kommode, neben deinem Bett.“

„Ja, Mutti, schlaf gut!“

Ich schlief sofort ein. Ich war glücklich, aber erschöpft.

Meine Mutter weckte mich um 8 Uhr.

Ich stellte mich ihr in Uniform vor.

„Mein Gott, sieht das-..“ sie stockte… und sagte dann „schön aus. Müsst ihr auch die Uniformknöpfe polieren?“

„Nein, Mutti, das war im ersten Weltkrieg Pflicht, nicht?“

Wir gingen zusammen in die Kirche. Als ich die Kirche betrat ging ich sofort auf die Empore. Mein Vater spielte Orgel. Die Leute lächelten mich an, mein Vater auch.

Nach der Kirche, auf dem Kirchplatz, sagte unsere Nachbarin,

„Na, Aloys, du bist jetzt ein „schmucker“ Soldat!“

Einige Teenager kicherten. Dann kam Pater Thomas mit meinem Vater.

Der Pater sagte:

Hast du deine Uniform maßschneidern lassen?“

„Nein Herr Pater Thomas, ich habe eine gute Figur, mir passt die Größe 38!“

Einige Leute hörten es und lachten. Einer sagte hämisch:

„Mit so einem sollen wir den Krieg gewinnen.“

Das ließ ich mir nicht gefallen. Ich antwortete:

„Mein lieber Herr, wir werden nur zur Verteidigung unseres Landes ausgebildet. Ich befinde mich erst in der Grundausbildung. Sie wissen wahrscheinlich nicht, dass wir eine Demokratie haben, die gegen einen eventuellen Krieg ist, merken sie sich das.“ Jetzt bekam ich Applaus von allen Seiten.

„Ihr Sohn hat das von ihnen, Herr Klempert,“ sagte der Pater leise.

„Das kann sein, Herr Pater.“

„Das sind wahre Worte“, sagte der Pater sehr laut.

Etwas leiser sagte der Herr von vorhin:

„Das haben sie aber schön auswendig gelernt.“

Ich strafte ihn mit einem verächtlichen Blick, und bückte mich, als ob ich meinen Schnürsenkel zubinden muss. Mein Hinterteil zeigte in seine Richtung. Mein Mittelfinger sollte eigentlich auf mein Hinterteil zeigen, das traute ich mich doch nicht zu tun. Der Kerl merkte das. Verärgert und wütend ging er von dannen.

Mein Vater und Pater Thomas hatten das alles lächelnd beobachtet. Sie nickten mir zu. Mein Vater sagte leise: „Jetzt ist gut, mein Sohn.“

Am Sonntagabend musste ich um 22:00 Uhr in der Kaserne sein. Aus diesem Grund musste ich um 19:00 Uhr schon zurück fahren.

Ach jetzt leuchtet mir ein, warum meine Kameraden am Samstag

um 14 Uhr schon nach Hause fuhren. Das werde ich beim nächsten Mal auch tun.

Im Gelände unserer Kaserne befand sich der Schießstand.

Unsere Kompanie bestand aus drei Zügen. Als unser dritter Zug dorthin marschierte, kamen wir an einem Haus aus Beton vorbei. Auf dem Haus stand „Gaskammer“. Ich bekam einen großen Schreck. Ach deswegen bekamen alle Gasmasken, nur ich nicht,- seltsam. Die Ausbilder verhielten sich auffallend ruhig. Kein brüllen mehr. Jeder Kamerad erhielt erst am Schießstand vom Ausbilder seine 3 Patronen.

Ich musste mein Gewehr auf meinen Oberschenkel stellen. Erst dann erhielt ich meine Patronen. Mein Ausbilder stand direkt neben mir. Dann ließ ich die drei Patronen ins Magazin einrasten! Ich musste mich auf den Bauch legen. Im Liegen musste ich das Magazin ins Gewehr einrasten lassen. Dann habe ich das Gewehr entsichert und Druckpunkt genommen, mein Gewehr fest an die rechte Schulter gepresst, meinen Atem angehalten, gezielt, bis Kimme und Korn eine Linie bildeten! Erst dann habe ich einen Schuss abgegeben. Ich traf zum ersten Mal ins Schwarze.

Ein Riesenrückstoß vom Gewehr entstand. Ich wusste von Karl dass der Rückstoß sehr heftig sein wird.

Meine Schulter war fest angespannt. Der Knall war so laut, dass mein Trommelfell klingelte.

Etwa 50 m von mir entfernt ging eine Scheibe hoch und schwankte Hin und Her, auf der die Zahl 30 groß zu sehen war. Mein Ausbilder schrie nicht. Er sagte ganz ruhig:

„Laden und sichern! Feuern!“

Schon wieder ins Schwarze getroffen. Ich musste zum zweiten Mal mein Gewehr hochkant stellen. Der dritte Schuss ging wieder ins Schwarze. Mein Ausbilder war sehr erstaunt! Meine Kameraden wollten mir gratulieren.

„Bleiben sie ganz ruhig.“ Sagte er.

„Grenadier Klempert, machen sie Meldung bei Herrn Hauptmann.

Er steht 20 m weiter weg auf der Anhöhe.“

„Jawohl, Herr Unteroffizier.“

Als ich vor Herrn Hauptmann stand, sagte ich sehr laut:

„Grenadier Klempert, drei Schuss abgefeuert und dreimal ins Schwarze getroffen.“

„So, so! haben sie eine Freundin?“

„Jawohl, Herr Hauptmann!“

„Wer dreimal ins Schwarze trifft, der hat jetzt dDienstfrei! Sie sind ab jetzt vom Dienst suspendiert, bis 22:00 Uhr. Wo arbeitet ihre Freundin?“

„In der Milchbar, in Fritzlar, Herr Hauptmann“, schrie ich.

„Ach so, dann ist das nur eine Bekannte!“

„Jawohl, Herr Hauptmann.“

„Sie können jetzt gehen.“

„Grenadier Klempert meldet sich ab!“

Ich schlug die Hacken zusammen, dass es nur so knallte und grüßte zackig.

Der Hauptmann grinste und nickte.

Unser Zug ging zur Gaskammer.

„Dritte Gruppe Gasmasken aufsetzen!“

Ich blieb stehen und sah wie immer zwei Kameraden, mit aufgesetzten Gasmasken, in die Gaskammer gingen. Nach einigen Minuten kamen sie taumelnd aus der Gaskammer zurück. Der Ausbilder schrie:

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