Kitabı oku: «Das kleine Buch vom Meer: Leuchttürme», sayfa 3
FARO DELLA VITTORIA
Position | Hafen von Triest, nordöstliche Adria |
Koordinaten | 45° 40’ 32,3” N, 013° 45’ 25,2” O |
Höhe | 68 m |
Bauweise | Stein |
Baujahr | 1927 |
Kennung | Blitz (2), weiß, 10 s |
PHARE DE CORDOUAN
Position | Gironde-Mündung, Atlantik |
Koordinaten | 45° 35’ 10,8” N, 001° 10’ 24,5” W |
Höhe | 68 m |
Bauweise | Stein |
Baujahr | 1584–1611 |
Kennung | Unterbrochen, weiß/rot/grün, 12 s |
FARO RECALADA A BAHÍA BLANCA
Position | Bahía Blanca, Argentinien, Südatlantik |
Koordinaten | 38° 59’ 26,8” S, 061° 15’ 35,8” W |
Höhe | 67 m |
Bauweise | Stahlfachwerk |
Bauzeit | 1905 |
Kennung | Blitz, weiß, 9 s |
PHARE DE PLANIER
Position | Île de Planier vor Marseille, Mittelmeer |
Koordinaten | 43° 11’ 55” N, 005° 13’ 49” O |
Höhe | 66,37 m |
Bauweise | Stein |
Baujahr | 1959 |
Kennung | Blitz, weiß, 5 s |
LEUCHTTURM CAMPEN
Position | Emsmündung, Nordsee |
Koordinaten | 53° 24’ 20,5” N, 007° 0’ 56,2” O |
Höhe | 65,30 m |
Bauweise | Stahlfachwerkturm |
Baujahr | 1889 |
Kennung | Blitz (2), weiß, 15 s |
LATARNIA MORSKA ŚWINOUJŚCIE
Position | Ostmole in Swinemünde, Ostsee |
Koordinaten | 53° 54’ 57,6” N, 014° 17’ 3” O |
Höhe | 65 m |
Bauweise | Ziegelsteine |
Baujahr | 1858 |
Kennung | Unterbrochen, weiß/rot, 5 s |
LANGE NELLE
Position | Hafen von Ostende, Nordsee |
Koordinaten | 51° 14’ 10,9” N, 002° 55’ 49,7” O |
Höhe | 65 m |
Bauweise | Beton |
Baujahr | 1948 |
Kennung | Blitz (3), weiß, 3 s |

EIN LEUCHTTURM LÜGT NIE
Er leuchtet, er blinkt, er strahlt – weiß oder rot oder grün: Wer die Signale vom Leuchtturm versteht, weiß sofort, wo es langgeht. Kapitän Gerald Immens erklärt, wie man das Feuer vom Turm deuten muss.
Das Licht vom Leuchtturm ist schon eine wunderbare Sache, es schenkt einem Sicherheit. Man dampft oder segelt durch die tintenschwarze Nacht, und dann erscheint am Horizont der Leitstrahl, der einen sicher durch die Finsternis führt. Die vollelektronische Navigation von heute braucht die Türme zwar eigentlich nicht mehr, aber dieses Heimleuchten durch die Leuchtfeuer will niemand aufgeben, und dafür gibt es auch gute Gründe.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Leuchttürmen. Die einen haben ein starkes Licht von großer Tragweite, das sie in einem immergleichen Takt aussenden. Nehmen wir mal Norderney, ein wunderschöner Leuchtturm, 1874 auf einer Düne erbaut, fast sechzig Meter hoch. Den kann man nachts schon von Weitem sehen, unter normalen Bedingungen schon 23 Meilen vor der Küste, und er sendet in einer bestimmten Taktung von Hell- und Dunkelphasen sein Licht aus. Kennung sagen wir dazu, und die ist in der Seekarte verzeichnet.
Blz (3) W. 12 s. heißt es da, und das bedeutet: dreimal weißer Blitz, dann dunkel, und die Sequenz hat eine Wiederkehr von zwölf Sekunden. Wenn der Seemann draußen diesen Takt identifiziert, weiß er: Aha, dahinten ist Norderney, das kann ich als Fernansteuerung nehmen. Helgoland, auch ein schönes Beispiel, hat sogar eine Tragweite von 28 Seemeilen, ein unglaublich starkes Licht. Kennung: Blz W. 5s – also alle fünf Sekunden ein Blitz.
Neuwerk, an der Einfahrt zur Elbe hat F. W. – ein festes weißes Licht, keine Unterbrechungen, das strahlt permanent. Auch der Leuchtturm auf der Nordmole vor der Einfahrt zum Fischereihafen in Bremerhaven hat so ein Festfeuer, nur in Rot: F. R.
Sozusagen das Gegenteil vom Blitz ist das unterbrochene Feuer. Beim Leuchtturm Robbenplate steht in der Seekarte: Ubr. W. 6s. Ein weißes Licht, das einmal in sechs Sekunden von einer kurzen Dunkelphase unterbrochen wird. Der Leuchtturm Flügge im Südwesten von Fehmarn zeigt ein ähnliches Bild, nur wird der helle weiße Strahl in einem Zeitraum von 20 Sekunden gleich viermal hintereinander kurz unterbrochen. Die Schreibweise lautet dann: Ubr.(4) W. 20 s.
Die zweite Art von Leuchttürmen sind die Sektorenfeuer. Ein Leuchtturm kann an einer Stelle stehen, wo er auf bestimmte Gefahren hinweist. Bei der Ansteuerung der Kieler Förde etwa hält man auf den Kieler Leuchtturm zu, in dem auch unsere Lotsenstation untergebracht ist. Der Kieler Leuchtturm ist im Prinzip eine Mischform: hohe Tragweite, ein guter Orientierungspunkt für Schiffe, die in die Förde wollen. Kennung: Glt. WRG 6s. Glt. steht für Gleichtakt – Hell- und Dunkelphasen sind genau gleich lang.
Wenn man jetzt vom richtigen Kurs abkommt, sagen wir: ein Stück zu weit nach Norden lenkt, dann wechselt der Leuchtturm die Farbe. Weiß ist immer: sicher. Wenn der Seemann stattdessen plötzlich ein rotes Licht sieht, weiß er, dass er zu weit nach Backbord abgekommen ist, in einen Untiefenbereich, also nach Steuerbord lenken muss, um zurück in den sicheren weißen Sektor zu kommen. Wenn er den wieder hat, kann er geradeaus auf den großen Kieler Leuchtturm zuhalten, bis der Bülker Leuchtturm in Sicht kommt: Blz WRG 3s. Sobald er dessen weißes Licht sieht, kann er den Kurs ändern und auf Bülk zuhalten. Da bleibt er ebenfalls brav im weißen Sektor, bis er das Licht des Friedrichsorter Feuers sieht: Glt. WRG 4s. Und nächste Kursänderung, auf den nächsten Turm zu.
So kann man sich von Sektor zu Sektor und Turm zu Turm in die Förde leiten lassen und sehr genau navigieren. Viel genauer eigentlich als mit allen anderen Verfahren. Ein Leuchtturm lügt nie. Bei uns in Kiel merken wir das immer, wenn ein strenger Eiswinter kommt. Dann sind die Fahrwassertonnen nämlich nicht mehr da, wo sie hingehören, die werden vom Eis verschoben. Und dann sind die Nautiker auf den Schiffen froh, wenn sie nach den Sektoren der Leuchttürme fahren können. Deshalb gibt man die Türme trotz aller tollen elektronischen Helfer auch nicht auf. Sie werden noch gebraucht.

GERALD IMMENS,
geboren 1959 in Essen, machte nach dem Abitur die Ausbildung zum Matrosen auf einem Großtanker von Esso. Dann Studium an der Hochschule für Nautik in Bremen, 1984 Erwerb des Kapitänspatents. Bis 1992 als Offizier und später als Kapitän auf Chemikalientankern der Reederei Carl Büttner in Bremen. Ab 1993 Mitglied der Lotsenbrüderschaft Nordostseekanal II / Kiel / Lübeck Flensburg, seit 2005 auch Hochseelotse für den Bereich der Ostsee.

Dauerlicht, kurze dunkle Pausen oder schnelle Blitze in der Nacht: Die Sprache des Leuchtfeuers kennt nur Variationen von hell und dunkel. Eine tabellarische Übersicht der Signale vom Turm.
KENNUNGEN EINES LEUCHTFEUERS IM ÜBERBLICK


DIE LEUCHTTURMBAUER
Schwierigere Baustellen für Leuchttürme als die felsigen Küsten Schottlands kann man sich kaum vorstellen. Noch bemerkenswerter aber ist, dass die Türme fast alle von einer Familie errichtet wurden – dem Clan der Stevensons. Zu Weltruhm brachte es allerdings nur der eine Sohn, der nicht Ingenieur sein wollte.
Wer zum Hafen von Dundee will, muss an diesem einen verdammten Felsen vorbei. Elf Meilen vor der schottischen Ostküste lauert er knapp unter dem Meeresspiegel, nur bei Ebbe schaut er kurz aus dem Wasser heraus. Niemand weiß genau, wie vielen Schiffen er den Rumpf aufgeschlitzt hat, wie viele Seeleute hier ihr Leben verloren haben. Um das Jahr 1300 errichten Mönche ein Holzgestell auf dem Riff, an dem eine Glocke im Wind schwingt. Bleibt bloß weg, soll ihr Läuten den Seefahrern signalisieren. Doch die Glocke ist schnell verschwunden. Vom Sturm weggespült? Von Piraten gestohlen, die weiter auf Wracks hoffen, die sie plündern können? Die Quellenlage ist unklar. Was bleibt, ist der Name – fortan heißt der vermaledeite Stein: Bell Rock, der Glockenfelsen.
Es vergehen Jahrhunderte, und es zerschellen noch ungezählte Schiffe, bis Robert Stevenson, ein junger Büchsenmacher, im Betrieb seines Stiefvaters Thomas Smith anheuert. Smith bringt Licht in die schottische Dunkelheit: Stellt Straßenlaternen auf, sorgt für Beleuchtung in Häfen, und er plant und baut Leuchttürme. Stevenson wird als Blechschmied eingestellt, er soll vor allem Reflektoren für Lampen bauen. Aber Smith überträgt ihm schon bald die Aufsicht über den beschwerlichen Teil des Geschäfts – die Leuchttürme.
Stevenson macht seine Sache gut. So gut sogar, dass er vom Northern Lighthouse Board den Auftrag bekommt, alle schottischen Leuchtfeuer regelmäßig zu inspizieren und zu ermitteln, wo dringend weitere Leuchttürme benötigt werden. Die Gefahrenstellen sind leicht zu finden: Stevenson muss nur schauen, wo Schiffe sinken, und so landet er schnell bei Bell Rock. Er entwirft einen Turm aus Granitblöcken, bastelt ein Modell und berechnet die Kosten – exakt 42.685 Pfund. Doch der junge Mann wird mit seinem Projekt abgeschmettert. Weil das Vorhaben zu teuer ist? Zu riskant? Oder weil er noch keinen Namen hatte in diesem Geschäft?
DER UNTE RGANG DER „HMS YORK“
Dann das nächste Desaster am Bell Rock: Die „HMS York“, ein großes Kriegsschiff der königlichen Marine, bewaffnet mit 64 Kanonen, ist gerade erst aus der Werft gekommen, eine aufwendige Überholung nach langen Einsätzen in der Karibik. Am 26. Dezember 1803 läuft sie von Woolwich zu einer Routinefahrt in die Nordsee aus – und kommt nicht mehr zurück. Fast 500 Mann sind verloren, vom Schiff findet man lediglich Trümmer, und ihr Fundort verrät den Schuldigen: Bell Rock hat erneut seinen Tribut gefordert.
Stevenson tut sich mit dem Ingenieur John Rennie zusammen, der sich zwar noch nie mit Leuchttürmen beschäftigt hat, jedoch für seine Brücken- und Kanalbauten in ganz Großbritannien bekannt ist. Nach dem Untergang der „York“ und mit dem Namen Rennie auf den Planungsunterlagen gelingt, was Stevenson alleine nicht erreichen konnte: Zusammen erhalten sie 1806 den Auftrag, auf Bell Rock einen Leuchtturm zu errichten.
Aber nun steht Stevenson vor dem großen Wie. Von Rennie ist wenig Unterstützung zu erwarten, auch wenn sein Name immer an erster Stelle genannt wird bei dem Projekt. Stevenson, der sich im Selbststudium alles beibringt, was ein Ingenieur wissen muss, findet einen ähnlich gelagerten Fall, der ihm als Vorbild dienen kann: Der Ingenieur John Smeaton musste beim Bau des Eddystone-Leuchtturms südwestlich von Plymouth ebenfalls mit einer Baustelle zurechtkommen, die zweimal am Tag überflutet wurde. Und wenn er Pech hatte, schwappten nicht sanfte Wellen gegen die zuletzt gemauerten Meter des Neubaus, sondern wuchtige Brecher. Was bei Ebbe gebaut wurde, musste also bei Flut unmittelbar brachialen Kräften standhalten können. Smeaton löste das Problem, indem er sich bei Zimmerleuten eine geniale Technik abschaute. Wenn diese Hölzer verbinden wollen, ohne zu nageln oder zu schrauben, arbeiten sie mit Schwalbenschwanz-Verbindungen – Zapfen am Ende eines Balkens, die perfekt in den entsprechenden Anschluss des nächsten Werkstücks passen. In Stein gehauen natürlich etwas aufwendiger, aber solche Zapfen ergeben eine Verbindung, die sofort sturmfest hält.
ROBERT STEVENSON
1772–1850

17. AUGUST 1807 – DER ERSTE BAUTRUPP AM BELL ROCK
So weit die Theorie. Draußen auf dem Wasser sieht alles anders aus. Die Bauarbeiten erfordern einen Aufwand, den sich Stevenson vorher kaum ausgemalt haben dürfte. Wenn er seine Leute schnell auf dem Felsen haben will, müssen sie vor Ort wohnen, während gebaut wird. Erster Schritt also: Zwei Schiffe müssen her. Eines als Transporter für Menschen und Material, das zweite wird zum schwimmenden Quartier für die Arbeiter umgerüstet und dient als Leuchtfeuer, um die Schifffahrt vor dem Hindernis zu warnen. Lukrativer Zusatzeffekt: Stevensons Dienstherr kann mit dem Licht sofort Gebühren von einlaufenden Schiffen verlangen: ein Penny pro Tonne.
Bevor auch nur das Fundament gelegt werden kann, muss eine feste Unterkunft für Stevenson und seine Crew gebaut werden, die gleichzeitig auch als Plattform für den Kran dienen soll. Am 17. August 1807 erreicht der erste Bautrupp den Felsen. Um sechs Uhr ist das Wasser so weit gewichen, dass die Arbeiten beginnen können. Jeder Mann bekommt noch einen Schluck Rum, dann steigen sie von Bord und klettern auf den Felsen.
Während an Land bei Arbroath die Steinmetze die Granitblöcke für den Bau des Turmschafts behauen, bekommen die Arbeiter draußen am Bell Rock schnell einen Eindruck, wie ungemütlich es dort werden kann. Bis der Behelfsturm steht, müssen sie auf dem provisorischen Feuerschiff ausharren – und leiden fürchterlich an Seekrankheit. An vielen Tagen ist die See so rau, dass die Crew nicht arbeiten kann, einmal werden sie fünf Tage wild von den Wellen durchgeschüttelt, bis sie auf den festen Baugrund zurückkehren können.
Wie gefährlich das Unterfangen ist, verstehen alle Beteiligten spätestens drei Wochen nach Beginn der Arbeiten. Das Begleitboot, das als Fähre zwischen der Baustelle und dem schwimmenden Quartier der Leuchtturmbauer dient, reißt sich von seiner Muring los und treibt ab – ausgerechnet kurz bevor die Flut den Stein überspült. 32 Männer sind noch draußen, und das Boot schon zu weit weg, um sie noch rechtzeitig zu bergen. Stevenson erkennt als Einziger die Notlage, doch er schweigt, um eine Panik zu verhindern. Seine Leute und er stehen bereits knietief im Wasser, als ein Postschiff die Baustelle passiert. Gerade noch schaffen es die Männer an Bord. 18 von ihnen weigern sich am nächsten Tag, die Arbeit wieder aufzunehmen. Aber dann ist sowieso erst mal Schicht am Felsen. Die Stürme kommen, in Herbst und Winter ist an ein Weiterkommen nicht zu denken. Im Mai wieder, vielleicht.
EIN DREIFACHES HOCH UND WHISKY FÜR ALLE
Als Stevenson im Frühjahr auf die Baustelle zurückkehrt, hat die Nordsee ein Zeichen ihrer Macht hinterlassen. Sechs Blöcke aus Granit, die schon einmal versuchsweise angelandet worden sind, liegen auf der Baustelle verstreut, als hätte ein Kind mit Bauklötzen gekegelt. Die Aufgaben für diese Saison: den Behelfsturm fertigstellen; die Grube für das Fundament ausheben, was eigentlich simpel klingt. Nur besteht der Grund leider aus Stein, die Männer müssen jeden Zentimeter wegmeißeln. Und dann füllt sich die langsam entstehende Wanne bei jeder Flut mit Seewasser. Bis es abgepumpt ist, vergeht jedes Mal wertvolle Zeit.

In Arbroath ist derweil die erste Lage an Steinblöcken fertig geworden: 52 Klötze aus Granit für die Außenmauer, 71 aus Sandstein zur Verstärkung der Struktur im Innern des Turms. Gesamtgewicht: mehr als 100 Tonnen. Wer jetzt denkt, was sind schon 100 Tonnen, fünf Fuhren auf einem großen Lastwagen, der darf sich kurz vor Augen führen, dass Stevenson keine Laster hat und auch sonst keine Baumaschinen. Alles geht von Hand oder gar nicht. Die schweren Blöcke müssen in einen Transportkahn gewuchtet werden. Zur Baustelle geschleppt und dann von kippeligen Booten auf glitschigem Grund entladen werden. Wieder nur mit Flaschenzügen und Muskelkraft. 100 Tonnen werden da zu einer gewaltigen Aufgabe.
Doch es geht voran. Am 10. Juli 1808 endlich liegt der Grundstein. Eingemeißelt der Wunsch: „Möge der große Architekt des Universums diesen Bau vollenden und ihn mit seinem Segen versehen.“ Ein dreifaches Hoch und Whisky für alle. Im August ist die Baugrube tief genug, um das Fundament zu legen. Die Vorbereitung ist perfekt, innerhalb eines Tages liegen alle Steinblöcke an ihrem Platz. Die Freude über den wichtigen Fortschritt wird getrübt durch einen Unfall: Beim Verladen kommt ein Block ins Rutschen und zertrümmert einem Steinmetz beide Beine.
Aber es geht ohne Pause weiter, viel Zeit bleibt in dieser Saison nicht mehr. Die zweite Lage ist fertig, die dritte wird angeliefert. Dann tobt schon der erste Sturm über die Baustelle. Zwei der gerade auf dem Felsen abgesetzten tonnenschweren Steinblöcke werden beinahe ins Meer gespült. Stevenson ist erleichtert, dass er nicht verloren geht, denn der Verlust eines Steins hätte großen Zeitverlust bedeutet. Jeder Block ist im Prinzip eine Einzelanfertigung, Ersatz muss erst hergestellt werden.
Zur Winterpause zieht Stevenson Bilanz: 388 Tonnen Granit und Sandstein sind verbaut, knapp 400 der tonnenschweren Puzzlestücke an ihrem Platz. Weniger erfreulich ist, dass wegen der Tide und des schlechten Wetters immer nur so wenig Zeit bleibt. 265 Stunden, rechnet der Ingenieur, haben seine Männer auf der Baustelle arbeiten können. Und davon verbrachten sie gerade einmal 80 Stunden mit dem eigentlichen Bau des Turms. So viel ist klar: Dieser Job ist keine Aufgabe für ungeduldige Menschen. Bell Rock fordert immer wieder den Respekt vor Gewalten ein, die größer sind als der Mensch und seine Vorhaben. Stevenson braucht eine Mannschaft, die den Stoizismus lebt. Den eigenen Platz in der Ordnung der Dinge erkennt. Gelassen und beherrscht an eine Aufgabe geht, die vielen Betrachtern als unmöglich erscheinen mag. Schritt für Schritt. Stein für Stein.
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