Kitabı oku: «Halbsummen in der Astrologie», sayfa 2

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Definition

Die Mitte von zwei Horoskopfaktoren ist ein sensitiver Punkt, der als Halbsumme oder Achse bezeichnet wird. Besetzt ein dritter Faktor diesen errechneten Punkt, entsteht eine symmetrische Dreierstruktur bzw. ein Planetenbild.


Abbildung 1: VE = SO/SA

In Abbildung 1 befindet sich Venus in der Mitte von Sonne und Saturn. Man kann auch sagen: Venus besetzt die Achse Sonne/Saturn. Geschrieben wird: Venus = Sonne/Saturn oder abgekürzt VE = SO/SA. Hierbei handelt es sich um ein direktes Planetenbild.

Nun hat die Erfahrung gezeigt, dass ein ebenso wirksames Planetenbild entsteht, wenn ein Faktor einen Spannungsaspekt (45°, 90°, 135°, 180°) zur Halbsumme (oder Achse) von zwei anderen Faktoren bildet. Man spricht dann von einem indirekten Planetenbild.


Abbildung 2: JU = SO/VE

In Abbildung 2 bildet Jupiter ein Quadrat zur Mitte von Sonne und Venus. Wieder schreibt man: Jupiter = Sonne/Venus oder abgekürzt JU = SO/VE.

Es ist bei der Schreibweise von Halbsummen üblich, den schneller laufenden Faktor voranzustellen (Venus/Mars, Sonne/Jupiter, Saturn/Pluto usw.). Einzige Ausnahme: die Sonne als Zentralgestirn wird dem Mond vorangestellt (Sonne/Mond). Die persönlichen Punkte Aszendent (AC) und Medium Coeli (MC) werden allen anderen Faktoren nachgestellt (Sonne/AC, Mars/MC usw.).

Nun kann ein Planetenbild nicht nur von drei Faktoren gebildet werden, sondern entsteht ebenso, wenn zwei oder mehr Halbsummen eine gemeinsame Achse besetzen.


Abbildung 3: SO/MO = MA/JU

Im oben abgebildeten Horoskop (Abbildung 3) teilen sich Sonne/Mond und Mars/Jupiter eine gemeinsame Achse. Man schreibt: Sonne/Mond = Mars/Jupiter oder abgekürzt: SO/MO = MA/JU.

Berechnung, Teiler und Orben

Für die exakte Berechnung von Halbsummen ist es notwendig, die absoluten Längen der betreffenden Faktoren zu ermitteln. Die absolute Länge ist die Entfernung in Grad und Minuten von 0° Widder. Der nachfolgenden Tabelle können Sie entnehmen, wie viel Grad zu jedem Zeichen hinzuaddiert werden müssen:


Widder + 0°
Stier + 30°
Zwillinge + 60°
Krebs + 90°
Löwe + 120°
Jungfrau + 150°
Waage + 180°
Skorpion + 210°
Schütze + 240°
Steinbock + 270°
Wassermann + 300°
Fische + 330°

Hier ein Beispiel: Die Sonne befindet sich auf 15° 14' Stier, ihre absolute Länge beträgt 45° 14' (15° 14' + 30°). Mars steht auf 7° 25' Schütze, seine absolute Länge beträgt 247° 25' (7° 25' + 240°). Addiert man die beiden Längen, so ergibt sich 294° 39'. Die exakte Halbsumme erhalten wir, indem wir diese Summe durch 2 teilen: 294° 39' : 2 = 147° 20' (gerundet), entspricht 27° 20' Löwe.

Wie bereits dargelegt, sind bei Planetenbildern in erster Linie die dynamischen Aspekte relevant, also jene Winkel, die sich aus der fortgesetzten Teilung des Kreises ergeben. Die meisten Astrologen betrachten Halbsummen ausschließlich im achten Harmonic, verwenden also diejenigen Aspekte, die durch die 8-Teilung des Tierkreises entstehen (Konjunktionen, Halbquadrate, Quadrate, Anderthalbquadrate und Oppositionen). Einige gehen einen Schritt weiter und teilen den Tierkreis durch 16 oder sogar 32, wodurch sich Resonanzen mit immer höherer Schwingungszahl ergeben. Ich beschränke mich in diesem Buch auf die Winkel des Teiler 8.

Bei der Arbeit mit Planetenbildern ist Genauigkeit gefragt. Als Richtlinie empfehle ich einen Orbis von 1,5 Grad. Enthalten Bilder persönliche Punkte (MC, AC, Sonne oder Mond), kann der Orbis auf 2 Grad ausgedehnt werden. In Einzelfällen, beispielsweise wenn zwei oder mehr persönliche Faktoren in einem Winkel des achten Harmonic zusammenfallen, kann ein Orbis von etwas mehr als 2 Grad unter Umständen noch wirksam sein. Mit zunehmender Erfahrung werden Sie Ihre eigenen Vorstellungen entwickeln und selbst entscheiden, in welchen Fällen es sinnvoll sein kann, den Orbis gegebenenfalls auszudehnen. Prinzipiell gilt natürlich, dass ein Halbsummenbild umso stärker wirkt, je exakter es ist.

Der 90°-Kreis

Der 90°-Kreis wurde von Alfred Witte entwickelt und hat die Funktion eines Hilfs- oder Rechenkreises. Vor der Verbreitung des Computers war er das wichtigste Werkzeug zum Auffinden von Halbsummenstrukturen. (Diese sind in der herkömmlichen Tierkreis-Darstellung kaum zu erkennen.) Der 90°-Kreis wirkt wie ein „Vergrößerungsglas“, da hier ein Grad viermal so groß ist wie im normalen Tierkreis.

Um das Prinzip dieses Kreises zu verstehen, können Sie sich folgendes vorstellen: Beginnend bei 0° Widder wird der Tierkreis in vier gleiche Segmente von jeweils 90° Länge zerschnitten. Es entstehen vier Tierkreis-Viertel, bestehend aus jeweils drei Tierkreiszeichen:

1. Viertel: Widder, Stier, Zwillinge

2. Viertel: Krebs, Löwe, Jungfrau

3. Viertel: Waage, Skorpion, Schütze

4. Viertel: Steinbock, Wassermann, Fische

Die vier Viertel werden aufeinandergelegt, so dass sich alle kardinalen, alle fixen und alle beweglichen Zeichen decken. Stellen Sie sich die vier Viertel nun ziehharmonikaartig auseinandergezogen und zu einem neuen Kreis verbunden vor. In dem neu entstandenen Kreis fallen die kardinalen Zeichen auf die Grade 0 bis 30, die fixen Zeichen auf die Grade 30 bis 60 und die beweglichen Zeichen auf die Grade 60 bis 90. Die Umrechnung der Tierkreispositionen in den 90°-Kreis ist somit denkbar einfach:

Bei kardinalen Zeichen kann der Wert einfach übernommen werden.

Bei fixen Zeichen werden 30° hinzuaddiert.

Bei beweglichen Zeichen werden 60° hinzuaddiert.

Der 90°-Kreis bringt einige Besonderheiten mit sich: Faktoren, die im 360°-Kreis eine Konjunktion, eine Opposition oder ein Quadrat bilden, fallen im 90°-Kreis auf die gleichen Grade, sie bilden eine scheinbare Konjunktion. Faktoren, die im 360°-Kreis einen Winkel von 45 oder 135 Grad bilden, stehen sich im 90°-Kreis gegenüber, sie formen eine scheinbare Opposition.

Zur Verdeutlichung das Horoskop Albert Einsteins. Um den normalen Tierkreis wurde der 90°-Kreis gelegt (Abbildung 4).

Im außen liegenden 90°-Kreis erkennen Sie, dass Jupiter und Aszendent sich gegenüberstehen. Eine solche Verbindung ist im normalen Tierkreis schwer auszumachen, da es sich um einen Winkel von 135 Grad, also ein Anderthalbquadrat handelt. Auch Sonne und Neptun formen im 90°-Kreis eine scheinbare Opposition, im 360°-Kreis bilden sie ein Halbquadrat.

Der 90°-Kreis wurde und wird bis heute vor allem zusammen mit einer durchsichtigen Plastikscheibe verwendet, die auf der Horoskopunterlage befestigt ist. Durch Drehen der Scheibe lassen sich bequem alle Halbsummen und Planetenbilder feststellen.

Selbstverständlich dürfen 90°-Kreis und normaler Tierkreis niemals zueinander in Bezug gesetzt werden, sondern müssen immer getrennt voneinander betrachtet werden.


Abbildung 4: Albert Einstein, 14. 3. 1879, 11.30 LMT, Ulm mit 90°-Kreis außen

Halbsummenlisten und Baumdiagramme

Planetenbilder können auch tabellarisch erfasst werden: Da bei Halbsummen nicht nach der Art des (Spannungs-)Aspektes unterschieden wird, haben sich Halbsummenlisten in verschiedenen Teilern bewährt. Diese Listen sind durch die Verbreitung des Computers heutzutage zum Standart geworden und haben den 90°-Kreis mit Drehscheibe weitgehend ersetzt. Am häufigsten werden die 90°- und die 45°-Liste verwendet.

Bei der 90°-Liste fallen, genau wie beim 90°-Kreis, die kardinalen Zeichen auf die Grade 0 bis 30, die fixen Zeichen auf die Grade 30 bis 60 und die beweglichen Zeichen auf die Grade 60 bis 90. Planeten oder Achsen mit gleicher Gradzahl stehen in einem Aspektverhältnis des vierten Harmonic (Konjunktion, Quadrat, Opposition) zueinander. Nicht erfassen lassen sich mit dieser Liste die Winkelverhältnisse von 45 und 135 Grad.


Abbildung 5: 90°-Liste Albert Einstein

Abbildung 5 zeigt die 90°-Liste von Albert Einsteins Horoskop. Greifen wir zum besseren Verständnis einige Faktoren und Achsen heraus:

In der ersten Spalte von links finden wir den Aszendenten auf 11° 38'. Direkt darüber auf 11° 06' befindet sich die Achse Jupiter/Pluto. Dies sagt uns, dass der Aszendent mit einer Abweichung von 32 Bogenminuten in der Halbsumme Jupiter/Pluto steht, kurz ausgedrückt: AC = JU/PL. Welchen Aspekt der Aszendent zu dieser Halbsumme bildet, ist aus der Liste nicht zu ersehen. Wir wissen aber, dass es sich um einen Winkel des vierten Harmonic (Konjunktion, Opposition oder Quadrat) handeln muss.

Direkt unterhalb des Aszendenten auf 13° 00' finden wir die Achse Uranus/Pluto. Hier beträgt die Abweichung 1° 22', das Planetenbild AC = UR/PL liegt also noch im zulässigen Orbisbereich.

In der vierten Spalte, ganz rechts, finden wir Einsteins Sonne auf 83° 30'. Darüber befindet sich Merkur/MC, darunter Saturn/MC. Beide Halbsummen liegen im gültigen Orbisbereich, so dass wir schreiben können: SO = ME/MC = SA/MC.

Noch häufiger wird die 45°-Liste verwendet, da hier zusätzlich die Halb- und Anderthalbquadrate erfasst werden können. Bei dieser Liste wird der Tierkreis in acht Segmente von jeweils 45 Grad unterteilt. Die 0°-Punkte liegen jeweils auf 0° aller kardinalen und 15° aller fixen Zeichen. Somit decken sich alle Konjunktionen, Oppositionen, Quadrate, Halb- und Anderthalbquadrate.

Das folgende Schema erleichtert das Umrechnen in Teiler 8:

- Bei den kardinalen Zeichen kann der Wert einfach übernommen werden (28° Steinbock entspricht 28°).

- Bei den fixen Zeichen bis 14° 59' werden 30° addiert (6° Stier entspricht 36°). Bei den fixen Zeichen ab 15° werden 15° abgezogen (23° Wassermann entspricht 8°).

- Bei den beweglichen Zeichen werden 15° addiert (17° Fische entspricht 32°).

Früher bedeutete die Arbeit mit den Halbsummen viel Rechnerei. Heute übernimmt der Computer diese Aufgabe. Jedes bessere Astrologie-Programm sollte in der Lage sein, Halbsummenlisten in verschiedenen Teilern zu berechnen.

Mit einigen Computerprogrammen lassen sich Halbsummen auch in Form so genannter Baumdiagramme darstellen.


Abbildung 6: Baumdiagramm von Einsteins MC

Abbildung 6 zeigt den Halbsummenbaum zu Einsteins MC. Im hier dargestellten 45°-Schema sind alle Faktoren und Achsen zu sehen, die Winkel des Teiler 8 (Konjunktionen, Halbquadrate, Quadrate, Anderthalbquadrate und Oppositionen) zum MC bilden (maximaler Orbis: 2°). Die Achsen und Faktoren oberhalb des MC bilden applikative (zunehmende) Aspekte, die Aspekte unterhalb des MC sind seperativ (abnehmend). Je weiter die einzelnen Halbsummenpaare auseinanderstehen, desto größer ist der Orbis.

Interpretation

Bei der Interpretation von Dreierstrukturen müssen die Prinzipien der drei Faktoren, ähnlich wie bei einem T-Quadrat oder einer Dreier-Konjunktion, zu einem gemeinsamen Deutungsinhalt verbunden werden. Der Planet oder Faktor, der in der Mitte steht, wirkt dabei als eine Art Brennpunkt für die Energien der beiden anderen Faktoren. Es empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

Zunächst deutet man das Paar, das die Achse bildet. Wie bei den Aspekten gilt auch hier: der langsamere Planet beeinflusst immer den schnelleren, nicht umgekehrt.

Anschließend überlegt man sich, wie der Planet oder Faktor in der Mitte diese Achse weiterhin färbt oder modifiziert.

Einige Beispiele

Betrachten wir zur Verdeutlichung einige Beispiele. Liegt im Horoskop eines Menschen ein Spannungsaspekt zwischen Merkur und Neptun vor, erwarten wir Phantasie, idealistisches Denken, Tagträume usw. Wir gehen dabei von der Tatsache aus, dass die Eigenschaften Neptuns (der langsamere Planet) sich auf das Denken und Kommunizieren (Merkur) der betreffenden Person auswirken. Bei der Halbsumme Merkur/Neptun verhält es sich ebenso.

- Befindet sich Venus in der Halbsumme von Merkur und Neptun (VE = ME/NE), so können wir daraus ableiten, dass der durch ME/NE angezeigte Idealismus in erster Linie im Bereich Liebe/Partnerschaft zum Tragen kommt. Die betreffende Person wird sich romantischen, schwärmerischen Liebesgedanken hingeben, wobei auch die Möglichkeit besteht, dass unrealistische Vorstellungen zu Enttäuschungen führen. Gleichzeitig begünstigt diese Halbsumme den kreativen Ausdruck in seinen vielfältigen Formen, da sich Phantasie (ME/NE) mit dem Bedürfnis nach Schönheit und Ästhetik (VE) verbindet.

- Durch SO = ME/NE wird das phantasievolle und idealistische Denken zu einem zentralen Thema der Persönlichkeit (SO). Ein Mensch, dessen Horoskop dieses Planetenbild aufweist, wird den Wunsch haben, sich mit Dingen zu beschäftigen, die seine Phantasie anregen und ihn inspirieren. Da der Betreffende sehr aufnahmefähig und beeinflussbar ist, besteht auch hier die Gefahr von unrealistischen Erwartungen und falschen Vorstellungen.

- Mit Mars zwischen Merkur und Neptun (MA = ME/NE) wird der Horoskopeigner höchstwahrscheinlich versuchen, sich für seine Ideale einzusetzen bzw. seine Vorstellungen und Visionen (ME/NE) in irgendeiner Form praktisch umzusetzen, sie anwendbar zu machen (MA).

- Problematischer erscheint das Bild SA = ME/NE. Hier werden die idealistischen Vorstellungen immer wieder mit der Realität konfrontiert. Saturn bringt eine ernste und nüchterne Qualität ins Bild, die nicht so recht zu Neptun passt. Wiederum kann die Phantasie ins Grenzenlose ausufern, bekommt dabei aber eine pessimistische Färbung. Diese Halbsumme findet sich häufig bei Menschen, die anfällig für Stimmungsschwankungen oder Depressionen sind. Als positive Entsprechung könnte Saturn den Betreffenden veranlassen, seiner Phantasie Form und Struktur zu geben, eine beispielsweise für Schriftsteller nützliche Eigenschaft.

Untersuchen wir als nächstes Venus/Mars. Bei dieser Halbsumme wird das Bedürfnis nach Liebe und Sinnlichkeit (VE) angeheizt (MA), es entsteht Leidenschaft. Häufig sucht sich diese Kombination auch kreative Ausgänge.

- Steht nun Saturn in dieser Achse, ergibt sich ein spannungsreiches Bild, bei dem die vorhandene Leidenschaft kontrolliert oder gehemmt wird. Wir können uns hier einen Menschen vorstellen, der seine sexuellen Bedürfnisse aus irgendeinem Grund unterdrückt bzw. nicht befriedigend ausleben kann.

- Von ganz anderer Qualität ist die Kombination UR = VE/MA: Hier erfährt der leidenschaftliche Drang eine Intensivierung. Plötzliche Erregung, Lust auf Flirt und sexuelle Abenteuer sind Assoziationen, die diese Kombination weckt.

- Das Bild ME = VE/MA lässt an einen Menschen denken, der sich über Sexualität viele Gedanken macht oder über sie schreibt.

- Bei MO = VE/MA ist der Wunsch nach Sexualität und Leidenschaft untrennbar mit den emotionalen Reaktionen und der inneren Natur des Horoskopeigners verbunden. Höchstwahrscheinlich handelt der Betreffende ganz aus seinen Stimmungen und Gefühlsimpulsen heraus.

- Besetzt die Sonne die Achse VE/MA, so wird der Ausdruck von Leidenschaft und/ oder Kreativität wiederum zu einem zentralen Thema der Persönlichkeit.

Schauen wir uns als weiteres Beispiel Mond/Jupiter an: Bei dieser Halbsumme verbindet sich das Prinzip des Auftriebs und der Expansion mit unserer inneren Natur und dem Gefühlsbereich, woraus sich eine optimistische, großzügige und entgegenkommende Grundstimmung ableiten lässt. Möglicherweise besteht die Neigung zu Übertreibung und Selbstüberschätzung, grundsätzlich aber sollte sich eine Verbindung dieser beiden Planeten auf eher angenehme Weise bemerkbar machen.

- Bei ME = MO/JU wirkt das Denken und Kommunizieren mit dieser expansiven Grundstimmung zusammen. Hier können wir uns einen Menschen vorstellen, der große Pläne entwirft, sich ein breites Wissen aneignet oder in emotionalexpansiver Weise kommuniziert.

- Durch Uranus wird die MO/JU-Achse intensiviert, wodurch sich Optimismus und Zuversicht noch verstärken. Möglicherweise äußert sich die heitere und ausgelassene Grundstimmung ganz plötzlich und unmittelbar.

- Steht der Aszendent zwischen Mond und Jupiter, so wird die expansive, optimistische und entgegenkommende Grundstimmung nach außen projiziert, was gute soziale Aufnahme und Beliebtheit verspricht.

- Saturn an der Achse von Mond und Jupiter bringt etwas Ernstes in diese an sich optimistische Verbindung. Hier sind Glück und Erfüllung nicht so leicht zu finden. Das eigene Pflichtgefühl oder äußere Einschränkungen können die emotionale Erfüllung verzögern oder ganz verhindern. Im besten Fall ergibt sich eine Art „vorsichtiger Optimismus“.

Analysieren wir als letztes Beispiel die Halbsumme Saturn/Uranus: Bei dieser Verbindung existiert eine Grundspannung zwischen dem Alten und dem Neuen, zwischen Tradition und Fortschritt.

- Demnach wird ein Mensch, dessen Sonne in dieser Achse steht, immer wieder bestrebt sein, das Alte hinter sich zu lassen und sich dem Neuen zuzuwenden. Ein zentrales Anliegen seiner Persönlichkeit (SO) wird darin bestehen, sich gegen Einschränkungen (SA) zur Wehr zu setzen und für seine Individualität und Freiheit (UR) zu kämpfen.

- Bei VE = SA/UR werden sich diese Gegensätze im Bereich von Liebe und Partnerschaft bemerkbar machen.

- Befindet sich Pluto zwischen Saturn und Uranus, erfährt diese Grundspannung eine zusätzliche Verstärkung. Die Kombination lässt uns an einen Menschen denken, der außerordentliche, möglicherweise brutale Anstrengungen unternimmt, um sich aus einer schwierigen Lage zu befreien.

Verschiedene Permutationen

Wer sich intensiver mit Halbsummen beschäftigt, wird feststellen, dass es häufig keine Rolle spielt, wie die Bestandteile eines Planetenbildes angeordnet sind, d.h. welcher der drei Faktoren in der Mitte steht. Machen wir uns dies am Beispiel von Sonne, Merkur und Saturn deutlich. Ebertin interpretiert die drei Kombinationen in seiner KdG folgendermaßen:

- SA = SO/ME: Denkhemmungen, pessimistische Einstellung, Lebensernst, Lebenserfahrung, Philosoph. An Trennung denken, Abschied.

- ME = SO/SA Denkhemmungen, schwere Gedanken haben, sich mit ernsten Problemen beschäftigen. An Trennung denken, Sprachhemmung, Gehörleiden.

- SO = ME/SA: In der geistigen Entwicklung gehemmter Mensch, Liebe zu Reisen, Veränderung, Trennungen. Mehrfacher Wohnungswechsel.

Bei objektiver Betrachtung werden Sie erkennen, dass die Beschreibungen der verschiedenen Permutationen im Prinzip gleich sind und nur unterschiedliche Formulierungen gewählt wurden. Dies lässt sich noch besser verdeutlichen, wenn man die Aussagen so einfach und allgemeingültig wie möglich formuliert:

- SA = SO/ME: Ernsthaftigkeit, Nüchternheit oder Pessimismus (SA) beeinflussen das persönliche Denken (SO/ME).

- ME = SO/SA: Das Denken (ME) wird durch den persönlichen Ausdruck von Ernsthaftigkeit, Nüchternheit oder Pessimismus (SO/SA) geprägt.

- SO = ME/SA: Der persönliche Ausdruck (SO) wird von ernsthaftem, nüchternem oder pessimistischem Denken (ME/SA) bestimmt.

Ebertin selbst bestätigt diesen Ansatz, obwohl er, wie wir gesehen haben, eine Differenzierung vornimmt: „Die Erfahrung hat sogar gelehrt (…), dass es in der Hauptsache darauf ankommt, welche Faktoren in Verbindung treten und es oft gleichgültig zu sein scheint, wie die zusammengehörigen Faktoren gruppiert sind.“ (Ebertin, Kombination der Gestirneinflüsse, Tübingen 2003, S. 242 ff.)

Das eigenständige Deuten kann trotz Ebertins KdG und anderer Nachschlagewerke niemandem abgenommen werden. Vergessen wir nicht, dass Astrologie eine Kunst ist, die viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen voraussetzt. Ein gutes Regelwerk kann wertvolle Anregungen liefern. Letztendlich aber liegt es immer am Astrologen selbst, einen Bezug zwischen den Konstellationen und der Lebensrealität des Horoskopeigners herzustellen. Dieser individuelle Bezugsrahmen ist aber in keinem Regelwerk zu finden.

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