Kitabı oku: «Die Wurzeln deines Geistes - Erinnere dich»

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Einführung

In diesem Buch erwarten dich 30 Kapitel mit geballtem Wissen über meine Reise zum Kern meines Selbst.

Mein Wissen, meine Wahrheiten. Man kann auch von meinen Weisheiten sprechen, denn die folgenden Kapitel behandeln Themen, die mich beschäftigt haben und die einen jahrelangen Prozess der Veränderung angestoßen haben, aus dem ich gestärkt hervorgegangen bin.

Als ich am Anfang meiner Reise zu meinem Selbst stand, fühlte ich mich oft orientierungs- und hilflos. Ich suchte zwar Hilfe in Büchern und Foren, bat Freunde um Rat, dennoch glich meine Suche immer der nach einer Nadel im Heuhaufen.

„Wo fange ich an, was sind meine Themen? Ich bin gerade maßlos überfordert!“

Wenn man in einer Negativspirale gefangen ist, wenn der Sog des eigenen Befindens einen weiter nach unten zieht, bleibt meist nicht die Kraft, ein ganzes Buch zu lesen. Da die meisten Bücher, die sich mit solch komplexen Themen wie der Reise zum Selbst befassen, für mich anfangs schwer zu verstehen waren, war es mir wichtig, in meinem ersten Buch genau dies zu vermeiden.

Essenziell war für mich, dass ich eine klare und deutliche Sprache verwende, als würde man mit einem Freund sprechen, der einem das Leben erklärt. Damals hätte ich mir eben jemanden an meiner Seite gewünscht, der mir sagt: „Hey, hier und genau da darfst du hinschauen.“

In meinem Buch befasse ich mich mit einer verständlichen und dennoch tiefgreifenden Philosophie. Ich rege deinen Geist an und lade ihn ein, neue Erkenntnisse über sich zu gewinnen, sich dadurch zu hinterfragen, um daraus wichtige Schlüsse ziehen zu können.

Die folgenden Kapitel enthalten nicht nur jeweils ein Thema, sondern auch das komplette Erfahrungspaket, das mich auf meinen Weg brachte.

Ich gebe dir einen Einblick in die Themen, die mich in den letzten sechs Jahren beschäftigt haben. Sie sind kurz und knackig beschrieben, damit sie den größtmöglichen Effekt erzielen. Denn wenn du Bücher liest, vergisst du das Meiste. Vieles kannst du gar nicht umsetzen, da das Bewusstsein dafür noch nicht vorhanden oder der Geist nicht bereit ist. Beim Lesen wirst du nämlich mit Informationen überschwemmt.

Deshalb empfiehlt es sich, dieses Buch nicht auf einen Schlag zu lesen. Am besten, du nimmst dir bewusst Zeit und liest ein bis zwei Kapitel pro Tag. So liest du das Geschriebene mit deinem Herzen und öffnest dich der Energie, die die Worte transportieren. Wenn du dich entscheidest, die Informationen bewusst aufzunehmen, können die Worte ihre Wirkung ganz anders entfalten, als wenn du das Geschriebene überfliegst.

Es ist egal, in welcher Phase deines Lebens du gerade bist: Es ist nie zu spät, es ist nie vergebens, etwas an dir zu ändern, oder, besser gesagt, den Blick, mit dem du die Welt und dich wahrnimmst, zu transformieren. Alter, Herkunft, Umstände und deine Situation spielen dabei keine Rolle.

Manche meiner Ansichten, die dich in diesem Buch erwarten, mögen vielleicht anfangs verstörend, nicht nachvollziehbar oder fremdartig auf dich wirken. Ich möchte dich bitten, deine Emotionen, die beim Lesen in dir entstehen könnten, erst einmal sacken zu lassen, damit dir nicht durch eine Kurzschlussreaktion positive und einschneidende Impulse verwehrt bleiben. Am Ende darf beziehungsweise sollte sowieso jeder, das, was auf in einwirkt, mit seiner inneren Wahrheit abgleichen. Übernehme nichts blind, hinterfrage, ob es für dich stimmig ist!

Ich wünsche dir eine inspirierende Reise, und ich bedanke mich, dass ich ein Teil davon sein darf.

Ichbinverbunden

Die Wurzeln deines Geistes

Erinnere dich

Von Oliver Ribbert

Mein Name ist Oliver Ribbert, ich wurde am 18. Oktober 1991 geboren und wuchs in der Nähe Münchens auf.

Meine Person nimmt für mich im Spiel des Lebens keine allzu große Rolle mehr ein. Meine Bestimmung, so wie ich sie für mich erkannt habe und lebe, liegt in meinem Wirken. Auf sie möchte ich den Fokus lenken.

Nach einigen beschwerlichen Lebensphasen, die von körperlicher und geistiger Erschöpfung gekennzeichnet waren, entschied ich mich, mein Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Aus dieser Entscheidung heraus reiste ich in mein Inneres. Von dieser Reise leitet sich meine heutige Arbeit ab: Ich lade Menschen, die im Leben ähnliche Erfahrungen wie ich gesammelt haben, ein, ebenfalls auf eine solche Reise zu gehen.

Der Ursprung von „ichbinverbunden“ und meiner Arbeit als Autor, die mit dem Namen verbunden ist, liegt in der Leichtigkeit, die mich irgendwann wieder durchströmte, und in dem Sinn, den ich irgendwann wieder sah.

Mich von meinem damaligen Leid zu befreien, war ein langer und steiniger Prozess, mich darin weiterzuentwickeln wird wohl immer ein Teil meines Lebens sein.

Aus meiner heutigen Perspektive weiß ich, dass der führende Geist, der du bist, alles zu heilen vermag; er kann sich selbst aus seinem Schmerzgefängnis befreien. Aus diesem Wissen heraus ist es mir ein Anliegen, meine Geschichte und meine Erkenntnisse in Wort und Schrift mit euch zu teilen.

Der führende Geist ist dein höheres, vollkommenes Ich, ein Ich, das bewusst Entscheidungen trifft. Solange wir nicht die Führung übernehmen, sind wir mit unserem konditionierten Ich, dem Ego, identifiziert. Wir können also entweder bewusste Entscheidungen treffen oder lediglich reagieren (Ego) – entweder sind wir Schöpfer oder Opfer.

Ich bin dankbar, über meine Arbeit wirken zu dürfen und als Impulsgeber in gebrochenen Herzen wieder einen Funken zu entfachen.

In jedem Wort schaut ihr in den Spiegel meiner Seele und ihr findet jene Erfahrungen, die als Teil des Puzzles, das mein Leben damals war, in mir nun zu einem Bild verschmolzen sind.

In diesem Buch möchte ich dich an meiner Reise teilhaben lassen. Ich bin weder vollständig erwacht oder erleuchtet, ich bin weder Guru noch spiritueller Coach. Ich habe meine Erfahrungen gemacht, und die Liebe zum Schreiben ermöglicht es mir, dir meine Erfahrungen darzulegen.

Jeder von uns kann seinen ursprünglichen Glanz wiederentdecken, doch niemand außer dir selbst kann die Reise dorthin antreten. Ich kann sie nicht für dich übernehmen. Die kommenden Kapitel dienen lediglich der Inspiration, sie triggern dein Unterbewusstsein, bewegen dich zur Reflexion und liefern dir Denkanstöße.

Sei dir bewusst, dass in meinem Erfahrungspaket eine geballte Ladung Veränderungspotenzial auf dich wartet – wenn du dich deinen inneren Prozessen stellst und bereit bist, an dir zu wachsen.

Vom Opfer zum Schöpfer deiner Realität.


Kapitel 1
Entfessle deine Kraft

Wer war nicht bereits an diesem Punkt in seinem Leben: „Ich hab kein Bock mehr auf den ganzen Scheiß. Mich nervt alles, es ist so unnatürlich, hier zu sein, für was renn ich eigentlich in die Arbeit. Immer wieder werde ich verlassen, keiner liebt mich wirklich, ist doch immer dasselbe. Immer nur Deppen, die mir weh tun, dabei bin ich doch so ein liebevoller Mensch. Ein Fremder auf diesem Planeten. Ich kann nicht mehr!“

Es geht schon wieder los, ich sitze in meinem Zimmer auf dem Stuhl, alles wiegt schwer, dann wird es bedeutungslos. Wut und Hass erfüllen mich, aber auch Trauer, weil niemand da ist, der mich festhält. Meine Gedanken kreisen, ich versetze mich bewusst in den Zustand des absoluten Schmerzes, leide mit mir selbst, kann und will nicht reden. Ich vergrabe mich in meiner kalten Hölle, die im Verborgenen liegt, sodass mich niemand findet. Selbst wenn sie jemand entdeckte, fielen meine Tränen bei all dem feuchten Gestein, dessen Tropfen meine Haut benetzen, nicht auf.

Ich flüchte mich in eine andere Realität, bin benebelt von Rausch- und Suchtmitteln, die mich dem Druck entfliehen lassen, bis sich alles wiederholt und mich nichts mehr von der Leere in mir ablenkt. Ich fühle Trauer, ein tiefes Gefühl der Sinnlosigkeit breitet sich in meinem Bauch aus.

Zum nächsten Schritt, dem hin zum Abgrund, kam es nie. Ich bin nie gesprungen, aber bin dennoch gestorben. Mein Schmerz war das Transportmittel in die Freiheit. Das erkenne ich heute klar, und ich bin ihm dankbar. Mein damaliges Ich musste sterben, damit ich mich aus dem Sumpf des Alten befreien und wie neugeboren sein konnte.

Damals wog alles so schwer. Mein Geist hatte nichts, an dem er sich festhalten konnte, keine Orientierung. Aber ein Mensch braucht im Inneren klare Antworten auf seine Fragen – oder die Waage des Lebens neigt sich in die falsche Richtung. Heute blicke ich zurück und das Vergangene erscheint mir wie ein Traum, wie eine Schauergeschichte, die ich erzähle und die mit mir nichts mehr zu tun hat. Ich habe keinen Zugang mehr zu den Emotionen, die mich damals vereinnahmten und lähmten. Dies verdeutlicht mir, wie vergänglich alles ist und wie unbedeutend Gedanken und das Klammern an einen Schmerz sein können.

Ich hätte mir damals nie erträumt, dass ich heute dort stehe, wo ich jetzt bin. Nie hätte ich geglaubt, die Stärke zu haben, alles zu meistern.

Ich möchte dich gern an deine Stärke erinnern. Du brauchst niemanden, der dich hält, keinen Zuspruch, keine Liebe von außen. Das, was wahrhaft befreiend wirkt, ist, dass du dich wieder selbst spürst.

„Sich selbst spüren, was bedeutet das genau?“

Sich selbst zu spüren bedeutet, seine innere Stimme nicht mehr zu ignorieren und alles daran zu setzen, auszuleben, was in einem ist, koste es, was es wolle – auch wenn man sich von Freunden, Verwandten, Arbeit oder Wohnort lösen muss. Auch wenn man das gehen lassen muss, was sich falsch anfühlt, um in einem neuen Umfeld gedeihen zu können. Keine halben Sachen, keine Kompromisse, nie mehr das eigene Herz verraten.

Jedes Gefühl, jeder Gedanke, das komplette Zusammenspiel, das dich in deinen aktuellen Zustand versetzt, zeigt dir, wie wunderschön du bist und dass du dies endlich erkennen sollst. Denn die gekappte Verbindung zu unserem wahren Selbst ist das Resultat unserer Erfahrungen. Jene Erfahrungen, die wir im Außen gemacht haben: Ablehnung, Verletzungen, traumatische Erlebnisse. Sie alle haben uns beeinflusst, aber nun gilt es, sich wieder zu spüren. Sobald wir die Verbindung zu uns wieder aufnehmen, wird sie alle unsere Fragen beantworten. Dieser Prozess ist steinig und voller Hürden – dennoch ist er nötig.

Mir ist noch kein starker Mensch begegnet, der ohne harte Vergangenheit ist. Doch jeder Schritt, der dich auf deine eigenen Pfade führt, ist bedeutend. Künftig wird er dir den Weg ebnen.

Ich möchte dich nicht belügen und dir sagen, das alles gut wird, gar, dass alles immer schön und schmerzfrei bleibt. Das Leben ist ein Auf und Ab, es hält Überraschungen für uns bereit, auf die wir nicht gefasst sein können. Doch wir können lernen, keinen Widerstand gegenüber dem, was ist, zu leisten, stets unser Bestes zu geben und das Leben in Demut anzunehmen.

Liebe, Kraft, Vertrauen, Dankbarkeit – all das sind schöpferische Kräfte, die in uns wohnen. Sie warten nur darauf, dass wir sie aktivieren. Wir sollen gesehen werden und aus der Abhängigkeit herauskommen, die uns eingebläut wurde. Wir wollen ein selbstbestimmtes Leben führen, das wir ohne Kompromisse und voller Überzeugung bereit sind, zu verwirklichen.


Kapitel 2
Das Ego

„Ego“ ist ein Wort, das immer mehr Beachtung findet, und das viele, ohne nachzudenken, in ihren Wortschatz einbauen, ohne dass sie verstehen, was es bedeutet.

Das Ego ist:

 dein illusorisches Ich

 dein gestörtes Selbstbild

 die Identifikation mit deinem Verstand

 deine ganz persönliche Geschichte

 deine Person

Jedoch für mich ist es mehr als nur ein Wort, das dazu dient, Illusion und Wahrheit zu trennen. Das Ego zeigt sich in allen Facetten meines Lebens und spiegelt mir alle meine Mängel. Es zeigt meine Geschichte, eine Biografie, über die ich mich identifiziere.

Alles, was ich bisher erfahren durfte, habe ich nicht bewusst verarbeitet, sondern es brach sich seine Bahn ins Unterbewusstsein. Das Ego ist die Summe unserer Erfahrungen, es klammert sich durch unsere Gedanken an deren Wahrhaftigkeit. Jedoch definiert mich weder die Summe meiner Erfahrungen, noch hat das Ego etwas mit dem Jetzt zu tun, in dem ich bin und mein wahres Selbst lebe. Denn mein wahres Selbst ist von nichts abhängig, es möchte einfach nur gelebt werden; bei dem wahren Selbst könnte man auch von der Seele sprechen. Im Gegensatz zu deinem wahren Selbst ist dein Ego nie vollkommen. Es will sich immer erklären, verstanden fühlen, etwas besitzen oder erreichen, und es gibt dir das Gefühl, dass du nicht vollkommen bist.

Als Kind waren wir alle frei, sorglos und unbeschwert, bis unsere Erfahrungen, aber auch Fremd- und Eigenkonditionierungen uns Rollen auferlegten. Wir wurden alle so erzogen. Bereits als wir Kinder waren, trieb man uns unser wahres Selbst aus. Man presste uns in Schubladen, die wiederum unseren gesellschaftlichen Stellenwert definierten.

Ein Kind hinterfragt nicht, es nimmt sich Vorbilder und übernimmt jegliche Strukturen, die auf ihn einwirken. Auch wir begannen irgendwann, uns selbst über das Schubladendenken zu kategorisieren, unseren Wert als Mensch an Leistung, materiellen Werten und Bestätigungen zu knüpfen. Dabei verloren wir unseren wahren Wesenskern, wir dimmten unser inneres Leuchten ab oder löschten es sogar. Selbst wenn du es gewagt hast, dich nicht anzupassen, wurdest du ausgegrenzt und als sonderbar, gar als verrückt, abgestempelt.

Also definiertest du dich über deine Geschichte und wurdest zu einer Marionette, die verzweifelt auf die Suche geht, abhängig von äußeren Umständen.

Du kannst dir sicher sein, dass es immer auf das Ego zurückzuführen ist, wenn du Ohnmacht, Schmerz, Wut, Trauer oder Frust fühlst. So gut wie niemand weiß, wie krankhaft das Ego ist, welche Ausmaße es wirklich annimmt.

Sei dir bewusst, dass so gut wie jedes Verhalten und Gefühl bei einem unbewussten Menschen aus dem Ego kommt; du wirst es merken. Das Ego zeigt sich in allen Lebensbereichen, spiegelt jeden Mangel, vor allem, wenn wir mit anderen kommunizieren: Man fühlt sich angegriffen, getriggert, belogen, genervt, verarscht. Man ist beleidigt, rechtfertigt sich oder ist selbstverliebt und ohne Empathie. Man gibt jedem anderen die Schuld, nur nicht sich selbst. Die eigenen vom Ego erzeugten Gefühle spiegeln sich in einer „bösen“ Welt.

Die Facetten des Egos sind bei jedem unterschiedlich ausgeprägt, schließlich machen alle eigene Erfahrungen. Aber der Ursprung ist immer der gleiche: Bist du mit deinem Ego identifiziert, bist du nie ganz zufrieden, wirst du nie das Gefühl haben, bei dir angekommen zu sein. Egal, was du im Außen versuchst, egal, wie hart du arbeitest, wie viel Geld du auf der Bank hast, wie oft du ins Fitnessstudio gehst, wie schön du dich schminkst: Das Gefühl von Fülle und tiefer Liebe zu dir selbst bleibt aus.

Das Ego erzählt dir Geschichten, es nährt sich aus Gedanken an die Zukunft und Vergangenheit. Dein wahres Selbst drückt sich in diesem Moment aus, wenn du authentisch bist und dich frei fühlst. Ist dein Bewusstsein im Jetzt verankert, kommt deine Seele, dein wahres Selbst, zum Ausdruck, und das Leben beschenkt dich mit Fülle. Die Puzzlestücke fügen sich zu einem perfekten Bild zusammen.

Hast du ein Haustier?

Dann achte mal darauf, wie das Tier für den Moment lebt. Alles, was wir je besitzen werden, ist in uns, wir haben es nur vergessen. Aus der eigenen Matrix zu erwachen heißt lediglich, dass du dir bewusst wirst, was echt und was Geschichte ist. Du erkennst dein Ego und löst dich von der Identifikation. Mit dem Erwachen löst sich dein Ego nicht in Luft auf, meist löst sich nur eine Identität und man erfindet eine neue. Es geht nicht darum, das Ego zu töten, es macht uns Menschen aus, es ist unser Charakter. Das Entscheidende ist jedoch, dass wir uns dessen bewusst sind und unsere Rolle spielen, also bewusst am Spiel des Lebens teilnehmen. Wir können uns auch mit Konzepten wie Spiritualität oder Glauben identifizieren. Jedoch ist man dann wie bei einer Sucht auf der Suche im Außen. Setzt man die „Droge“ ab, verlagert man die Suche.

Der entscheidende Punkt ist, dass du den Wächter deines Unterbewusstseins schärfst. Bist du dir deiner selbst bewusst, dringt nichts ungefiltert in dein Innerstes.

Dein Bewusstsein reinigt deine Gedanken. Es löst Egostrukturen nach und nach auf, weil du dich selbst nicht mehr belügen kannst und klar erkennst, was Ego und was dein wahres Selbst ist. Je bewusster du wirst, desto mehr tritt Vergrabenes zutage. Sogleich beginnt dein Ego zu rebellieren. Es klammert sich an seine Existenz und konfrontiert dich, weil es sich bedroht fühlt, gnadenlos mit all deinen blinden Flecken. Davor haben wir Angst, und deshalb stellen wir uns nicht unserer inneren Wahrheit. Denn der Schmerz, der sich zeigt, ist überwältigend.

Doch an der Konfrontation mit unserer inneren Wahrheit und dem Schmerz führt kein Weg vorbei. Nur so gelangen wir in unsere Schöpferkraft, können unseres wahres Selbst leben. Durch den Schmerz zu gehen, jeden Aspekt in dir zu beleuchten und anzunehmen, alles, was sich zeigt, zu hinterfragen, erlauben, da zu sein – das ist eine Herausforderung. Stück für Stück erkennst du dein wahres Wesen, das mit Egoblockaden zugemauert ist. Erkenne dich selbst, und du wirst wissen, wann du authentisch bist und wann im Ego.

Frage: „Führen wir das für uns bestimmte Leben oder bleiben wir fremdbestimmt und leiden?“


Kapitel 3
Dein wahres Selbst

Wir denken wirklich, es sei ein Nachteil, anders zu sein. Lass mich dich vom Gegenteil überzeugen!

Ich war schon immer anders. Zumindest redete ich mir das aufgrund der Reaktionen anderer ein. Ich hatte immer das Gefühl, anders zu sein, weil ich tiefer gefühlt, anders gedacht und mich anders verhalten habe.

Als Jugendlicher spürte ich immer eine Leere in mir. War ich mit Freunden unterwegs, fühlte ich mich trotzdem allein. Es war, als spielte sich eine andere Welt vor meinen Augen ab. Sprach ich darüber, fühlte ich mich missverstanden. Damals war ich nicht reflektiert, ich drückte das Gefühl des Alleinseins in die Tiefe meines Selbst, wollte mich damit nie auseinandersetzen. Es war ja auch kein schönes Gefühl, und ich hätte es auch nicht verstanden.

Da ich mich nicht als Teil der Gesellschaft fühlte, aber dabei sein wollte, lernte ich, mich anzupassen. Ich unterdrückte meine wahren Gefühle und benebelte meine Wahrnehmung mit Rauschmitteln. Bei einem solchen Vorgehen wird man mit der Zeit wütend und frustriert, ohne zu wissen, warum. Man versucht, irgendwie zu leben, lebt in den Tag hinein, ist ohne tieferen Sinn, ohne Ziele. Man lässt sich gehen, nichts macht Bock, man ist schnell genervt, am meisten von sich selbst. Man erträgt sich selbst nicht mehr!

Dann bekommt man Depressionen und Ängste. Gedanklich gleitet man immer wieder in andere Realitäten ab, um sich vor seinen Gefühlen zu verstecken. So zieht sich der eigene Leidensweg dahin, bis alles immer schlimmer wird und sich Psyche und Körper bemerkbar machen. Man fühlt sich allein und verliert den Glauben an sich selbst.

Mir ist bewusst, dass es da draußen Menschen gibt, denen es ähnlich geht, die ihre Gefühle verdrängen, weil sie keinen Ausweg sehen oder keinen anderen Blickwinkel kennen.

Aber es gibt den Ausweg.

Du darfst erwachen!

Denn jeder Mangel, der sich in deinem Leben zeigt, jede negative Empfindung, die du spürst, ist darauf zurückzuführen, dass du dein wahres Selbst in seiner vollen Pracht nicht lebst.

Ja, ich bin anders, aber nicht nur ich! Jeder von uns ist einzigartig und wundervoll individuell. Unsere Seele schreit danach, dies auszuleben. Sich gesellschaftlich zugehörig fühlen zu wollen, den Erwartungen der Eltern, der Schule, der Freunde und irgendwelcher Ideale gerecht werden zu wollen, lässt vielen nicht den Spielraum, ihre wahren Fähigkeiten zu entdecken und auszuleben. Da ist es logisch, dass ein Gefühl der Leere entsteht, dass alles keinen Sinn mehr ergibt, dass dies einen mit der Zeit innerlich auffrisst. Schließlich hat man sich bereits selbst verlassen.

Aus meiner heutigen Perspektive hat sich viel verändert. Mir ist bewusst geworden, dass Anderssein kein Nachteil ist, kein Problem, das es zu lösen gilt. Nein, dieses Anderssein ist meine Individualität. Mein emotionaler und körperlicher Schmerz war der Hilfeschrei meines wahren Selbst, dafür bin ich so dankbar. Es ist faszinierend, dass man für Depressionen, Ängste und fast unerträgliche Schmerzen dankbar sein kann. Doch ohne diese Erfahrungen hätte ich nie meinen Weg gewählt, nichts hätte sich verändert. Der Schmerz brachte mich zum Handeln.

Als ich erkannte, dass ich ich selbst sein darf, nahm ich mich, so wie ich bin, mit all meinen Facetten, an. Nichts verleugne ich mehr, Authentizität hat oberste Priorität. Keine manipulativen Beziehungen, kein Runterspülen von Gefühlen, stattdessen Ehrlichkeit mir selbst und meinen Mitmenschen gegenüber.

Auf allen Ebenen trat Heilung ein, denn jede Zelle meines Körpers wurde mit Bewusstsein und purer Fülle überflutet, seit ich dem Ruf meiner Seele endlich gefolgt war. Zwar hält das Ego gern an der Illusion fest, echt zu sein, und klammert sich an den Schmerz. Verbissen zeigt es sich immer wieder und fördert Vergrabenes zutage, doch habe ich nun das Bewusstsein, dies zu erkennen, und kann, wenn sich das Ego zeigt, mit ihm umgehen.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du dein wahres Selbst wiederentdeckst und den Mut findest, ihm zu folgen. Dein wahres Selbst kannst nur du selbst ergründen. Nur du kennst die Tiefe deiner Seele und kannst deren Signale in deinem feinstofflichen System registrieren.

Dein wahres Selbst unterscheidet sich stark vom Ego. Denn dein Ego ist dein Ich, das von anderen geformt wurde; es hat nichts mit der Realität zu tun. Zwar ist auch dein wahres Selbst eine Form des Ichs, nur nährt es sich nicht von deiner Geschichte, sondern vom Kern deiner inneren Essenz. Identifizieren wir uns also nicht länger mit dem Ego, bedeutet dies nicht, dass wir kein Ich mehr besitzen, sondern dass der bewusste Geist die Führung übernimmt. Deshalb spreche ich öfter von dem „führenden Geist“, der du bist.

Es liegt an uns, ob wir das Leben weiterhin über uns ergehen lassen und dabei fremdgesteuert sind, oder ob wir bewusst Entscheidungen treffen und uns selbst durch das Leben führen. So entwickelst du dich vom Opfer zum Schöpfer deiner Realität.

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