Kitabı oku: «Afrikanische Märchen & Mythen»
AFRIKANISCHE MÄRCHEN & MYTHEN
Dieses Werk (AFRIKANISCHE MÄRCHEN & MYTHEN von papaapa) ist frei von bekannten Urheberrechtseinschränkungen.
Der ursprüngliche Text dieses Buches basiert auf Ethnologischen Berichten, Historischen Überlieferungen und Erzählungen. Die Rechte an dem überarbeiteten Text und der hier vorliegenden Übersetzung ins Deutsche verbleiben beim Verlag. Einzelne Geschichten oder Passagen können gerne auszugsweise übernommen werden.
Inhalt
Vorwort
Buchteil I. Mythen und Märchen der Bantu - eine Einführung
1. Die Schildkröte und der böse Varan
2. Die Menschenfleischsuppe
3. Der Wettbewerb zwischen Schildkröte und Elefant
4. Hove der Geist
5. König Kitamba besucht seine tote Frau
6. Wie Kilundu den Tod besiegte
7. Die Rache des Kindergeistes
8. Der Waisenjunge und die schwarzen Schlangen
9. Der Besuch im Geisterland
10. Der Paviankönig mit den schmutzigen Händen
11. Halbmänner, Geister des Dschungels
Buchteil II. Mythen und Märchen der Yoruba und Igbo - Eine Einführung
12. Die schöne Schildkrötenprinzessin
13. Die Spinnenfrau mit den zwei Häuten
14. Die Geschichte von Blitz und Donner
15. Der Leopard, die Hungersnot und die Schildkröten
Buchteil III. Mythen und Märchen der Ashanti - Eine Einführung
16. Wie Anansi die Weisheit auf der Welt verbreitete
17. Die Legende vom goldenen Stuhl
18. Wie die Spinne den Menschen das Weben lehrte
19. Die freundlichen Krokodile von Paga
20. Der Riese von Asebu
21. Das Vampir Glühwürmchen
Anhang / Appendix
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Vorwort
Als Kinder saßen wir jede Nacht in dem westafrikanischen Dorf, in welchem ich aufgewachsen bin, vor dem Feuer. Meine Großmutter erzählte die Geschichten unseres Volkes und erfand immer wieder Varianten, sodass wir fast jeden Abend ein neues Märchen zu hören bekamen. In diesen Tagen gab es im Dorf einen einzigen Schwarz-Weiss-Fernseher, welcher allerdings aufgrund der bescheidenen Netzabdeckung nur bei optimalen Wetterverhältnissen in Betrieb genommen werden konnte. Dann blieb der Kasten für die Männern des Dorfes reserviert, welche sich vor ihm versammelten, um sich über Sport oder Politik zu informieren. Der Lehrer des Dorfes besaß einige zerfledderte Magazine. Aus diesen las er der begeisterten Damenwelt hin und wieder vor. Sicher nicht ohne dabei eigene Interessen zu verfolgen. Die abendliche Unterhaltung der Kinder aber blieb ganz den Alten vorbehalten. Meine Gedanken waren daher bevölkert von Häuptlingen, Prinzen, Geistern und wundersamen Tieren. Ich glaubte fest daran, dass da im Schatten der Nacht, tief im Dschungel, die Ahnen uns zuschauten, wie wir geröstete Nüsse aßen und vor dem Feuer hockten. Diese schöne Welt wurde auf einen Schlag zerstört, als mein Vater, welcher in der Großstadt lebte, das Potential einer 8-jährigen Arbeitskraft in mir erkannte, und mich eines Tages abholte. Meine Schlafmatte auf dem braunen Lehm wurde gegen ein Stück Karton auf Zement getauscht. Jeden morgen um 4 Uhr fing ich an gesüßte Teigballen zu frittieren, die ich dann im gestauten Straßenverkehr der Millionenstadt, auf dem Kopf balancierend, an die Autofahrer zu verkaufen hatte; immerhin – es gab etwas zu essen. Meine Kindheit im Dorf war für immer vorbei und die Lichter der Slums hatten wenig Tröstliches im Vergleich mit dem Tanz der Glühwürmchen in der Dschungelnacht. Nun sind Jahrzehnte vergangen und ich lebe auf einem anderen Kontinent. Freunde die ähnliche Wege zurück gelegt haben erzählten mir von den Märchen ihrer Großmütter. Diese kleine Sammlung von Geschichten und Mythen ist vielleicht das Einzige, was wir aus der alten, verlorenen Welt Afrikas mitnehmen konnten, aber gehört sicher zu dem Schönsten. Viel Freude beim Lesen, Vorlesen und Weitererzählen!
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Mythen und Märchen der Bantu - eine Einführung
Bantu ist eigentlich ein Sammelbegriff für über 400 verschiedene Völker, welche unterschiedliche Bantu Dialekte sprechen. Diese Sprachen, obwohl eigenständig, lassen dennoch viele linguistische Gemeinsamkeiten erkennen. Die Völker, welchen den Bantu zugeordnet werden können, bewohnen große Teile des afrikanischen Kontinents. Die Klassifikation Bantu ist in erster Linie linguistisch zu verstehen, denn die kulturellen Muster dieser Völker sind äußerst vielfältig. Die sprachliche Verbindung hat jedoch zu vielen Theorien Anlass gegeben, welche im Kern eine gemeinsame Herkunft des Bantu Volkes für möglich halten. Es gibt zahlreiche ethnologische Hinweise, welche den Ursprung der Bantu Sprache auf ein Gebiet zurückführen, welches an der heutigen Grenze zwischen Kamerun und Nigeria liegt. Es ist allgemein anerkannt, dass etwa ein Drittel des Gebietes, welches heute von Bantu sprechenden Völkern besiedelt ist, bis vor etwa 2000 Jahren von anderen Stämmen beherrscht wurde. Historiker vermuten, dass die Ausbreitung der Bantu mit deren überlegenen bäuerlichen Techniken in Zusammenhang stand, welche es ihnen ermöglichten in den tropischen Regenwald Äquatorialafrikas vorzudringen. Von hier breiteten sich Bantu sprechende Völker bis weit in den Süden Afrikas aus. Obwohl die sprachliche und grammatikalische Struktur der verschiedenen Sprachen Ähnlichkeiten aufweist, bilden die Bantu sprechenden Völker keine homogene Gruppe. Viele Millionen Menschen sprechen heute einen dieser Dialekte und bevölkern ein Gebiet das von Nigeria in Westafrika über Uganda in Ostafrika bis hinunter nach Südafrika reicht. Wie sich diese Sprachen genau verbreiteten bleibt ungewiss. Die ersten Weißen begegneten den Völkern der Bantu im 16. Jahrhundert. Der Wissenschaftler Wilhelm Bleek verwendete das
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Die Schildkröte und der böse Varan
Es war einmal eine Schildkröte, die lebte an einem See, auf dessen Grund ein goldener Schatz war. In einiger Entfernung lebte ein Varan mit seiner Familie. Die Schildkröte und der Varan schworen sich eines Tages ewige Freundschaft und schlossen Blutsbrüderschaft. In jener Zeit war aber Salz eine Kostbarkeit und der Salzvorrat der Schildkröte ging zur Neige. So nahm die Schildkröte einen goldenen Stein vom Grund des Sees in ihr Maul, ging zum Varan und fragte diesen, ob er denn noch etwas Salz hätte, denn schließlich seien sie ja Blutsbrüder. Der Varan gab der Schildkröte einen großen Beutel mit Salz im Tausch gegen das Gold. Da die Schildkröte nur kleine Hände hatte, band sie den Beutel an einen Strick, legten sich diesen um den Hals und begab sich auf dem Rückweg. Der Strick aber begann sich auf dem Weg aufzureiben und der Beutel mit Salz blieb im Staub der Straße liegen. Der Varan war tückisch und heimlich der Schildkröte gefolgt. Er packte den Beutel und war dabei das Weite zu suchen. Als die Schildkröte dies bemerkte rief sie: “Was tust du da, warum stiehlst du mein Salz für welches ich dir Gold gegeben habe?“ Der Varan entgegnete der Schildkröte, dass das Salz seine Beute sei, schließlich wäre der Beutel auf dem Weg herumgelegen. So stritten sich die beiden eine ganze Weile und beschlossen schließlich die Angelegenheit vor den Rat der Tiere zu bringen. Dort brachten sowohl die Schildkröte als auch der Varan ihre Argumente vor. Der Rat der Tiere zog sich zurück, denn die Angelegenheit war kompliziert. Schließlich wurde beschlossen, dass sich der Varan und die Schildkröte das Salz teilen sollten. So wurde der Beutel in zwei Hälften geschnitten. Der Varan zog mit seinem Teil von Dannen und die Schildkröte mit ihren kleinen Händen transportierte mühsam die aufgeschnittene andere Hälfte des Beutels nach Hause. Als sie dort angelangt war, hatte sie nur noch einige Krümel Salz übrig. Die Schildkröte war traurig und dachte lange über den Vorfall nach. Dann verwandelte sich ihre Trauer in Ärger. Sie schlich sich heimlich zu Behausung des Varans, welche in der Nähe eines großen Termitenhügels lag. Dort sah sie den Sohn des Varans, wie er aus einem Termitenhügel mit seiner langen Zunge die Insekten leckte. Ganz in sein Tun vertieft bemerkte er die Schildkröte nicht. Diese aber verbiss sich tief in den Körper des kleinen Varans welcher laut anfing um Hilfe zu rufen. Sein Vater kam herbei gestürzt und als er die Schildkröte sah schrie er: “Was tust du da, hör auf, das ist mein Sohn, mein Blut!“ Die Schildkröte aber sah den Varan mit kalten Augen an und sprach: “Das habe ich auf dem Weg gefunden, es ist gehört mir, so lass nun den Rat der Tiere entscheiden wie zu verfahren sei“! Da begaben sich die beiden erneut vor den Rat der Tiere und brachten die Sache vor. Der Rat aber entschied nach reiflicher Überlegung, dass erneut geteilt werden müsse. Und so wurde der kleine Varan in zwei Teile geschnitten.
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Die Menschenfleischsuppe
Es war einmal ein Mann, der lebte mit seiner Frau Mulamu glücklich und zufrieden auf seinem Bauernhof. Der Bruder der Frau lebte zwei Tagesreisen entfernt von der Familie, hinter den roten Bergen. Das Paar hatte einen Sohn namens Kwege, und einen Sklaven, der wurde Bahati genannt. Diesen hatten sie von einem alten Freund als Geschenk erhalten. Der Mann aber arbeitete jeden Tag auf dem Feld und brachte Früchte mit nach Hause. Eines Tages wurde der Mann krank und starb, da sprach die Mutter Mulamu zu ihrem Sohn Kwege: „Mein Sohn, geh und ernte ein paar Kürbisse, damit ich sie für unser Abendessen kochen kann, denn dein Vater ist tot und bringt nichts mehr vom Felde.“ Kwege weigerte sich energisch und erwiderte seiner Mutter: „Ich habe Angst auf dem Feld von Regentropfen getroffen zu werden, denn dann muss ich sterben.“ In diesen Tagen lag ein Fluch auf dem Stamm und alle Menschen die von Regentropfen getroffen wurden starben. Da sagte Bahati der Sklave: „Ich werde gehen!“ Er machte sich auf und brachte einen Korb schönster Kürbisse mit zurück. Einige Tage später, als die Kürbisse alle verzehrt waren, sprach die Mutter erneut zu ihrem Sohn: “Nun aber mach dich auf, die Kürbisse sind verzehrt. Geh zum Feld und hole Yam“. Wieder lehnte Kwege den Auftrag energisch ab. Da sprach schlussendlich seine Mutter: „Auch gut, ich werde gehen, aber wenn ich sterbe, ist es deine Schuld.“ Sie machte sich auf den Weg, und als sie das Feld erreichte, welches ohne Schutzhütte war, da zogen sich plötzlich große Wolken zusammen und es begann zu regnen. Sie rannte auf den Waldrand zu, aber es war schon zu spät. Als die ersten Tropfen sie berührten, fiel sie tot um. Kwege ging an diesem Abend hungrig zu Bett. Auch die nächsten Tage verstrichen, ohne dass die Mutter kam. Da wurde ihm klar was passiert war. Er begann zu klagen und sang: „Vater, Vater, mein geliebter Vater ist tot. Mutter, Mutter, meine geliebte Mutter ist tot, Oh Mutter, Oh Vater, bitte hört mich!“ Nachdem die Totenklage sieben Tage lang angedauert hatte machte er sich zusammen mit Bahati auf den Weg zum Dorf seines Onkels, denn er war nun Waise. Kwege war recht hübsch und trug einen schönen Umhang, Bahati der Sklave dagegen war hässlich und hatte nur ein altes Stück Tuch um die Taille geschlungen. Als sie den Weg entlanggingen standen sie nach einiger Zeit vor einem großen Baumstamm, welcher quer über dem Weg lag. Kwege sagte zu Bahati: „Bitte trage mich über den Stamm, denn ich könnte sonst sterben“. Ein weiterer Fluch lag nämlich über dem Clan, jeder Mann der über einen Baustamm stieg starb oder erfuhr ein anderes grässliches Leid. Bahati stimmte zu, aber er hatte eine Bedingung. Er verlangte von seinem Herrn, dass dieser das schöne Gewand, welches er trug, gegen seinen schmutzigen Lendenschurz eintauschen müsse. Kwege hatte keine Wahl und schlussendlich stimmte er dem Tausch zu. Nach einer Weile kamen sie wieder zu einem umgestürzten Baumstamm. Erneut verlangte der Sklave einen Gegenstand, den sein junger Herr bei sich trug. So ging es in einem fort. Immer wenn die beiden an einem umgestürzten Baumstamm angelangt waren, musste Kwege seinem Sklaven eines der Dinge geben, welche er bei sich trug. Das ging so weiter bis Kwege nur noch den alten lumpigen Lendenschurz anhatte, welcher eigentlich dem Sklaven Bahati gehörte. Als sie endlich das Dorf erreichten, begann es dunkel zu werden. Der Onkel grüßte die beiden herzlich, aber aufgrund des Dämmerlichtes und der ausgetauschten Kleidung hielt der Onkel seinen Neffen Kwege für den Sklaven Bahati. Deshalb schickte er also seinen Neffen zum Schlafen vor die Hütte zu den anderen Sklaven und lud Bahat in seine Hütte ein. Kwege aber war zu müde um zu protestieren und legte sich einfach auf den Boden. Am nächsten Tag klärte sich dieser furchtbare Irrtum nicht auf, denn Bahati der Sklave hatte noch lange in der Nacht mit diesem Onkel geredet, welcher eigentlich gar nicht sein Onkel war, diesen aber nun fest davon überzeugt, dass er, der Sklave Bahati, sein Neffe sei. So kam es, dass man Kwege am nächsten Tag mit Fußtritten weckte und er zur Feldarbeit mit der Hacke in den Busch geschickt wurde. Kwege konnte sein Unglück nicht fassen, und während er auf dem Feld arbeitete klagte er den Vöglen sein Leid und sang: “…Hört ihr Vögel meine Geschichte: Ich, Kwege, weine, weine, weine! Erst hat Bahati mein Kleid genommen, als nächstes meine Perlenketten, dann alles andere was mein war, zu guter Letzt meinen Namen. Ich, der Sohn meiner Eltern bin zum Sklaven geworden. Oh weh, aus Bahati wurde Kwege.“ Die toten Eltern von Kwege aber hatten aber in der Geisterwelt die Gestalt von Vögeln erhalten und so konnten sie in der Welt der Lebenden umher flattern. Als sie dieses traurige Lied vernahmen flogen sie aufgeregt um ihren Sohn herum. Dann setzte sich Kweges Vater auf die Schulter seines Sohne, erhob seinen Flügel und heraus fiel ein wunderschönes Kleid, ein hohler Kürbis, gefüllt mit köstlichem Öl und eine herrliche Kette. Dann begannen die beiden Vögel über dem Kopf ihres Sohne zu kreisen und aus ihren Federn entsprang klares sauberes Wasser in Strömen, so dass sich ihr Sohn waschen konnte. Als er fertig war ölte er sich ein und kleidete sich in das kostbare Gewand. Erneut flatterte seine Mutter um ihn herum und eine köstliche Schale mit Kürbissuppe und zartem Fleisch stand vor dem Jungen. Nachdem er sich gesättigt hatte, nahmen seine Eltern eine menschliche Gestalt an und er redete bis zum Abend mit ihnen. Dann verabschiedeten sie sich herzlich voneinander und er machte sich auf den Rückweg in das Dorf. Wie er aber schon fast das Dorf erreicht hatte, beschloss er das Gewand und die Perlenkette hinter einem Baum zu verstecken und zog wieder den zerlumpten Lendenschurz des Sklaven an. Als er das Dorf erreichte merkten die Leute, das etwas mit ihm geschehen sein musste, denn seine Haut glänzte und roch nach kostbarem Öl, und ein Strahlen ging von ihm aus, wie es sonst niemals zuvor bei einem Menschen gesehen wurde. Als die Leute des Dorfes ihn fragten, was geschehen sei, antwortete er ihnen nicht, denn er wollte, dass niemand etwas von seinen Eltern erfuhr. Seine Tante war misstrauisch und nicht so gutgläubig wie sein Onkel. Sie hatte bemerkt, dass etwas mit ihrem vorgeblich Neffen nicht stimmen konnte. Er sah älter und viel hässlicher aus, als sie Kwege in Erinnerung hatte. Also folgte sie dem jungen Mann der aussah wie Kwege heimlich, als er am nächsten Tag wieder auf die Felder geschickt wurde. Sie war mehr als erstaunt, als sie sah, wie er hinter einem Baum seine Kleidung tauschte. Auf dem Feld angelangt sah sie ihn dann im Sonnenlicht in all seiner Schönheit, wie er sich mit zwei Gestalten unterhielt, die ihn in ihre Mitte genommen hatten. Als ihr gewahr wurde, dass dieser junge Mann ihr Neffe war, und die Gestalten nichts anderes als die verstorbenen Eltern, überfiel sie ein großer Schrecken und sie rannte zurück in das Dorf. Dort erzählte sie aufgeregt und voller Angst die Geschichte der Familie. Der Onkel war zwar gutgläubig, hatte aber dennoch Mut. Er versteckte sich hinter dem Baum und wartete bis es Abend wurde und sein Neffe zurückkam. Als er ihn hörte wartete er ab, bis er sich bis auf wenige Schritte genähert hatte. Dann trat der Onkel plötzlich hinter dem Baumstamm hervor und legte die Hand auf Kweges Schulter. Dieser wollte sofort wegrennen, aber der Onkel hielt ihn auf und sprach zu ihm: „Fürchte dich nicht, ich habe dich als meinen Neffen erkannt, ein furchtbarer Irrtum ist passiert, aber es ist alles die Schuld des Sklaven. Dieser soll nun seine gerechte Strafe erhalten. Du aber mein Neffe Kwege darfst bei mir wohnen bis du ein Krieger bist. Ich werde dich behandeln wie meinen eigenen Sohn“. Dann nahm er Kwege mit in das Dorf und die anderen Mitglieder des Stammes staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, was passiert war. Alle beglückwünschten und begrüßten Kwege. Dann fesselten die jungen Männer den Sklaven Bahati und rissen ihm das Herz bei lebendigem Leibe heraus. Die Frauen schnitten es in Streifen und verkochten es in einer Kürbissuppe für das ganze Dorf. Anschließend feierten die Menschen ein Fest, welches viele Tage dauerte. Seit dieser Zeit ist jeder Fluch vom Clan gewichen, und die Menschen gehen durch den Regen, ohne von den Tropfen getötet zu werden. Auch können sie über Baumstämme klettern, ohne ein Leid fürchten zu müssen.
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