Kitabı oku: «Kleine Kobolde und böse Zauberer»

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Paul Tobias Dahlmann

Kleine Kobolde und böse Zauberer

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Über kleine Kobolde, böse Zauberer, und was sie sich so ausdenken

Impressum neobooks

Über kleine Kobolde, böse Zauberer, und was sie sich so ausdenken

Es war einst einmal ein kleiner Kobold. Er war aufgewachsen in einem kleinen Dorf, das in einem großen Wald lag. Dort wohnten noch eine Menge anderer Kobolde, manche groß, andere klein. Der eine aber, von dem diese Geschichte erzählt, war noch jung und klein und hieß Horst. Das ist ein ganz normaler Koboldname, genauso wie Hans, Heinz oder Hermann. Wenn heute einmal ein Mensch so heißt, dann hatten mit ziemlicher Sicherheit seine Oma oder sein Opa einen Kobold als Freund.

Unser Horst war klein, grün und hatte große, runde Ohren. Außerdem hatte er Haare, die weiß, weich und puschelig waren wie die eines Waschbären. Horst war gerade sechs Jahre alt geworden. Für Kobolde ist das eine Zeit, in der sie gerne in die Welt hinausziehen und Abenteuer erleben. Deshalb sprach er mit seinem Onkel Herbert. Bei Kobolden ist es nämlich so, dass die Erziehung von den Onkeln und Tanten übernommen wird.

Wie die Menscheneltern auch, so blickte dieser Onkel seinen Neffen Horst lange und nachdenklich an. Dann stellte er Horst eine Reihe wichtiger und gut durchdachter Fragen.

„Warum willst du denn weg?“, lautete die erste von ihnen.

„Weil mir langweilig ist“, sagte Horst leichthin.

„Und wohin willst du gehen?“, fragte der Onkel weiter.

„Dahin, wo es mir am Besten gefällt“, sagte Horst. Das leuchtete seinem Onkel ein.

Trotzdem fragte er weiter: „Was willst du denn da machen?“

„Ich will wichtig und berühmt werden“, sagte Horst.

„Und wie willst du das anstellen?“

Über diese letzte Frage hatte Horst selbst schon länger nachgedacht. Deshalb konnte er sie auch vernünftig beantworten.

Er erklärte deshalb: „Ich habe vielleicht weniger Muskeln als ein Ritter oder ein Riese oder ein Drache, aber ich glaube, ich habe manchmal ganz gute Ideen. Deshalb werde ich versuchen, Berater bei einem Fürsten zu werden. Das macht bestimmt Spaß.“

Sein Onkel fand die Idee von Horst gut. Er wünschte ihm viel Glück, gab ihm noch ein paar Sachen, die man auf einer Reise braucht, und winkte ihm lange hinterher.

So geschah es, dass Horst sein Kobolddorf in dem tiefen Wald verließ und in die weite Welt hinauszog.

Jenseits des weiten grünen Waldes mit seinen hohen Bäumen lag eine ebenso weite Landschaft mit Kornfeldern und Dörfern, in denen Menschen wohnten. Horst ging mitten in sie hinein und fröhlich durch sie hindurch. Ab und zu traf er auf einen Menschen. Dann winkte er freundlich und fragte manchmal, ob irgendwo ein Fürst wohnte, der einen Berater bräuchte. Die meisten Menschen sahen ihn komisch an, wenn er das fragte; aber er dachte sich nichts dabei.

Bei einem Dorfteich traf er schließlich ein älteres Mädchen. In dem Teich schwammen Enten, die er für verzaubert hielt, weil sie Lieder quakten, die er schon einmal gehört hatte. Das gefiel ihm, und deshalb nutzte er die Gelegenheit für eine kleine Unterhaltung. Er fragte auch das Mädchen nach einem Fürsten, der einen Berater brauchen könnte.

Das Mädchen antwortete: „Hör mal, du bist doch ein Kobold! Ich habe noch nie was davon gehört, dass Kobolde bei Menschen als Berater arbeiten würden.“

„Na, und?“ Der kleine Kobold zuckte die Schultern. „Dann bin ich eben der Erste.“

„Na ja“, sagte das Mädchen nachdenklich, „vielleicht würde dich ja ein Tyrann oder ein böser Zauberer in seinen Dienst nehmen. Ich habe schon öfter davon gehört, dass Kobolde für Tyrannen oder böse Zauberer arbeiten.“

„Oh, prima“, sagte Horst, der von all den Geschichten über solche Bösewichte noch keine einzige gehört hatte. „Wo finde ich so jemanden?“

Das Mädchen überlegte eine Zeit lang angestrengt. Dann sagte sie: „Ich glaube, ich habe da vor ein paar Wochen ein Gerücht gehört. Im Norden soll es eine einsame Burg auf einem hohen Berg geben, wo kürzlich ein böser Magier eingezogen ist. Wenn der neu ist, braucht der vielleicht auch einen neuen Berater. Kann sein, dass der dich nimmt.“

„Oh, prima“, sagte Horst noch einmal. Und dann: „Danke schön!“

„Bitte schön“, sagte das Mädchen.

Freundlich winkte sie Horst hinterher, als dieser die Straße nach Norden einschlug.

Ein paar Tage später kam Horst bei dem Berg und der Burg an, zu der das Mädchen ihn geschickt hatte. Der Berg sah für ihn von unten tatsächlich ziemlich hoch aus. Außerdem war er steil und auf seinem Gipfel schienen kaum Bäume zu wachsen. Stattdessen stand da eine Burg mit vielen Türmen aus schwarzen Stein. Horst dachte sich, dass man von so hoch oben sicherlich eine tolle Aussicht haben musste.

Am Fuß des Berges stand ein weiteres Dorf, in dem Horst komisch angesehen wurde. Als er den Bewohnern Hallo sagen wollte, gaben diese nur komische Geräusche von sich und verschwanden in ihren Häusern.

Also machte er sich ohne Weiteres an den Aufstieg.

Nach einer längeren Kletterpartie erreichte Horst schließlich den Gipfel mit der Burg. Er war etwas außer Atem, freute sich aber doch, als er sich dort umsah. Die Aussicht war wirklich so gut, wie er sie sich vorgestellt hatte. Außerdem hatte auch noch jemand eine Art Garten um die Burg herum angelegt. Vom Tal aus hatte er diesen nicht sehen können, weil die Bäume und Büsche des Gartens nicht wirklich verschieden von denen des Waldes drumherum waren.

Über das letzte Stück des Weges erreichte Horst den Zugang zur Burg. Das war ein breites Tor hinter einer Zugbrücke. Fröhlich tappte der kleine Kobold über die Brücke und klopfte gegen die schweren, alten Holzbalken.

Eine Weile geschah nichts, dann knarrte es, und die beiden Flügel des Tores schwangen auf.

Der Raum dahinter war groß, düster und nur von wenigen Fackeln flackernd beleuchtet. In seiner Mitte stand eine große, eiserne Rüstung. Horst hatte nicht den Eindruck, dass jemand in ihr stecken würde. Wenn einmal ein Lichtstrahl auf Lücken oder Spalten in ihr traf, dann war dort nur der Raum dahinter zu sehen. Trotzdem kam sie nun mit eckigen und staksenden Bewegungen auf Horst zu.

„Hallo!“, sagte Horst, als sie vor ihm zum Stehen kam. „Bin ich hier richtig in der Burg des bösen Zauberers?“

„Ja“, sagte die Rüstung. Ihre Stimme klang kratzend und scheppernd, als würde man zwei alte Töpfe aneinander reiben.

„Kannst du mich zu ihm bringen?“

„Ja“, sagte die Rüstung wieder. Horst fand, dass sie ruhig etwas mehr hätte sagen können. Er folgte ihr aber, als sie in eine Richtung losging.

Auf ihrem Weg durch die Gänge der Burg kamen sie noch an weiteren Rüstungen vorbei. Bei allen hatte der kleine Kobold den Eindruck, dass niemand in ihnen steckte, und dennoch bewegten sie alle sich hin und wieder.

Schließlich erreichten sie einen großen Saal. Gegenüber des Eingangs, an seinem anderen Ende, stand ein großer, hölzerner Thron. An der einen Seite des Saales waren Fenster und an der anderen Bänke. Über den Bänken hingen Teppiche an den Wänden, auf die fliegende Drachen und kleine, bunte Sterne gestickt waren.

Als sie eingetreten waren hörte Horst vom andere Ende des Saales her eilige Schritte. Dann öffnete sich dort eine kleine Tür und ein Mann trat ein. Er hatte lange, graue Haare und einen kurzen, grauen Bart. Auf dem Kopf hatte der Mann einen spitzen Hut und am Körper trug er etwas, das dem kleinen Kobold wie ein Kleid vorkam. Erst später erfuhr er, dass dieses Kleidungsstück eine Robe war.

Vielleicht hätte er ein anderes Mal deshalb gelacht. Diesmal jedoch war er zu überrascht von den Farben der Kleidung des Mannes. Sie war blau und orange kariert. Horst fand, dass das scheußlich aussah, und die meisten Leute hätten ihm dabei zugestimmt. Trotzdem behalten die meisten Leute so eine Meinung für sich, wenn sie wissen, dass sie es mit einem bösen Zauberer zu tun haben.

Horst aber dachte sich nichts dergleichen und sagte sofort: „Ach herrje! Das sind aber wirklich scheußliche Farben!“

„Aha, findest du also“, sagte der Mann und setzte sich auf den Thron. „Aber weißt du: Das ist das Gute daran, wenn man ein böser Zauberer ist. Man muss sich nicht weiter darum scheren, was die meisten Leute so meinen.“

„Aha“, meinte der kleine Kobold seinerseits. Dann stellte er sich vor: „Ich bin Horst. Ich bin hier, um eine Anstellung als fürstlicher Berater bei dir zu bekommen.“

„Bei Euch und Ihr heißt das bei Fürsten“, korrigiert ihn der Zauberer. „Mich nennt man übrigens Chorun den Karierten. Namen nach Farben und Mustern sind unter Zauberern in der letzten Zeit zwar etwas weniger in Gebrauch, aber ich bin eben altmodisch.“

„Aha“, sagte der kleine Kobold wiederum. „Und nehmt Ihr mich dann jetzt als Berater?“

Chorun der Karierte musterte Horst eine Weile und meinte schließlich: „Das kommt drauf an. Ich kenne dich noch nicht und werde dich erst auf die Probe stellen müssen. Ich würde sagen: Erst einmal bleibst du drei Tage hier. Dann werde ich dir ein paar Aufgaben geben, und wenn du die bestehst, bekommst du eine Anstellung als Berater.“

Mit dieser Erklärung war Horst zufrieden. Immerhin konnte er sich so schon einmal die Burg ansehen und herausfinden, ob die Aussicht von ihren Türmen vielleicht sogar noch besser war.

„So, jetzt entschuldige mich aber!“, sagte der Magier und verließ den Raum mit den Worten: „Ich muss nämlich schon die ganze Zeit dringend aufs Klo.“

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9783847615972
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