Das eichne Tor, mit Stacheln schroff bezackt, fährt widerwillig aus den Eisenkappen. Schwer über schwarze Pflastersteine klappen viel Nägelschuhe mörderischen Takt.
Wie eine aufgescheuchte Herde drängt der Trupp sich in das Fröstellicht der Lampen und stolpert schläfrig über rundgewölbte Rampen, bis ihn der Dunst der Halle schwül empfängt.
Der Steiger prüft die aufmarschierte Fracht und liest mechanisch und kommandolaut die aufnotierten Namen aus der Liste.
Dann knirscht der Dampfstrom über die Gerüste, und, zehn zu zehn in Käfige verstaut, schnellt sie das Seil hinunter in den Schacht.
Mittagschwüle
Kreisrunder Spiegel ist der Turmuhr Zifferfläche, darinnen schattendünn der schwarze Zeiger steht. Die Schieferdächer flimmern, und kein Wind verweht das schwere Rauchgewölbe über der Kohlenzeche.
Und ein geheimnisvoller Bann hält alle Dinge in einer Luft, die weiss ist, düftelos und weit, wie Perlen auf gespannter Silberschnur gereiht, dass kaum ein Baum sich regt noch eines Vogels Schwinge.
Wie schwer und schmerzlich ist es doch das Haupt zu heben! Worte fallen stumpf zurück wie in ein offnes Tor, und dunkel, wie aus einer Muschel, summt das Leben.
Die Spinnen aber spannen flink die seltsam feinen Gezwirne übern Weg. Ein Hahn schreckt jäh empor, und ein paar kleine Kinder weinen, weinen . . .