Kitabı oku: «Geier Georg auf der Flucht»

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Rainer Nahrendorf

Geier Georg auf der Flucht

Verlag Rainer Nahrendorf

Inhalt

Der Autor

Vorbemerkung

Vier Geierarten in fünf Sprachen

Danksagung

1. Die Gesundheitspolizisten der Lüfte

2. Die Flucht

2.1. Wie es begann

2.2. Rettung durch Geierfreunde

2.3. In der Geier-Reha

2.4. Glückliche Geierjahre

2.5. Eine Liebe auf Mallorca

2.6. Jordi wird geboren

3. Im Grand Canyon du Verdon

4. Georg wird Witwer

5. Rückkehr auf die Kasselburg

6. Weitere Informationen

6.1. Unter Geiern - Das Naturparadies Extremadura

6.2. Die Geier-Reha auf Mallorca (BVCF)

6.3. Zurück in die Natur – EEP und Auswilderungen

6.4. Geier-Blog „Faszination Geier“

Quellen und Fotonachweise

Videofilme über Geier in Mediatheken oder auf YouTube

Zusammenfassung des Inhalts

© Tom van Deuren

Der Autor

Rainer Nahrendorf, Jahrgang 1943, ist in Hamburg aufgewachsen, organisierte nach seinem Examen als Diplom-Politologe an der FU-Berlin zwei Wahlkämpfe in der Hansestadt und war Assistent des Hamburger Privatbankiers und Bankenverbands-Präsidenten Alwin Münchmeyer. 1972 wechselte er zum Handelsblatt, gehörte der Redaktion 34 Jahre an, davon mehr als 12 Jahre als Chefredakteur. Anderen Mut zu machen war schon als Chefredakteur seine Führungs- und Handlungsmaxime. Dieser Maxime folgte er als Buchautor.

Mit seinem 2008 erschienenen Buch „Der Unternehmer-Code“ macht er Mut zur Selbstständigkeit. Das ebenfalls 2008 veröffentlichte Buch „Der Pinocchio-Test“ ist ein investigativer Beitrag zur Zeitgeschichte, der Wortbrüche und Lügen in der Politik entlarvt. Es macht Politikern Mut, bei der Wahrheit zu bleiben. Das 2016 publizierte E-Book „Wie viel Lüge verträgt die Politik? Und wie viel Wahrheit der Wähler?“ enthält und ergänzt den Pinocchio-Test.

Die 2010 erschienene „Chancengesellschaft“ wendet sich gegen das Zerrbild einer Hartz IV-Absteigerrepublik, gegen den verbreiteten Statusfatalismus und schildert beispielhafte Aufsteigerkarrieren von Andrea Nahles bis Werner Wenning. Es macht Mut zum Aufstieg in Deutschland. So wie „Der Unternehmer-Code“ die Kernkräfte von erfolgreichen Unternehmern beschreibt, schildert die „Chancengesellschaft“ die Kernkräfte von Aufsteigern, was sie antreibt und befähigt, tatkräftige Unternehmer ihres eigenen Lebens zu sein.

Als „Wahrheitsfanatiker“ sieht sich der Autor nicht, sondern als Erzähler, der kleine und große Leser schmunzeln lassen möchte. Sein 2016 veröffentlichtes Mäuse-Märchen „Das abenteuerliche Leben der Maus Henriette“ ist ein Lesespaß für Klein und Groß. Das 2017 erschienene Buch „Kalle und die Nachtjäger der Eifel“ wirbt unter jungen Lesern, Freunde der gefährdeten Fledermäuse zu werden. Es ist als Natur-Buch-Tipp ausgezeichnet worden. So wie die Fledermäuse zum Welterbe Natur zählen, gehören auch die Geier dazu. Die ebenfalls 2017 erschienene Geschichte von der Flucht des Mönchsgeiers Georg rückt eine verkannte Tierart in ein neues Licht.

Vorbemerkung

Liebe junge Leser,

die Geschichte vom Geier Georg räumt nicht nur mit gängigen Vorurteilen über eine vielfach verleumdete Tierart auf. Sie zeigt, wie unverzichtbar die Könige der Lüfte für die Bewahrung einer intakten Natur sind. Die Geschichte ist multimedial angelegt. Der Text und die veröffentlichten Fotos werden durch leicht zugängliche Quellen ergänzt. Dazu müsst ihr das Internet und vor allem YouTube nutzen.

Über die in diesem Buch gedruckten Windows-Weblinks-Dateien-URL und QR-Codes findet ihr interessante Geier-Fotos und Videos. Die QR-Codes - das ist ein Wirrwarr-Würfel von kleinen ineinander gefügten schwarzen Quadraten - müsst ihr mit einem QR-Code-Scanner in euer Smartphone oder Tablet einlesen. Der QR droide funktioniert gut. Findet ihr ein Dokument, einFoto oder Video nicht mehr, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit von dem Server gelöscht worden. Das tut mir leid. Den QR-Code-Scanner gibt es als kostenlose APP. Die Videohinweise sind mit V und Zahlen, die Text- und Fotoquellen mit Zahlen in fortlaufender Nummerierung gekennzeichnet.

Faszinierende Geier-Videos findet ihr, wenn ihr die von mir genannten Stichworte oder Titel in die YouTube-Suchmaske eingebt oder den dazugehörigen QR-Code nutzt. Ein Beispiel: Bitte fügt in die YouTube-Suchmaske ein: „Webcam Mönchsgeier BVCF“. Nun findet ihr eine Serie kurzer Videofilme aus einem Mönchsgeier-Nest auf Mallorca - von der Geburt und der Aufzucht eines Mönchsgeier-Kükens. Schneller geht es mit dem Scannen des QR-Codes.

Auch wenn einige Video-Filme nicht in Deutsch sind, werdet ihr sie mögen und staunen. Damit ihr sofort wisst, um welche Geierart es sich bei den fremdsprachlichen Filmen handelt, schaut bitte in die Tabelle der vier europäischen Geierarten.

Die Videofilme führen euch in grandiose Naturlandschaften. Sie sind Reise- und Urlaubstipps.

Wenn sie euer Interesse geweckt haben, besucht doch einmal die Geier in Zoos, Wildtier- und Vogelparks. Diese tragen durch Nachzuchten dazu bei, dass heute Geier wieder in vielen Landschaften zu finden sind, in denen sie ausgestorben waren. In den Zoos und Greifvogelparks sind auch einige der Fotos entstanden, die in der Natur nur nach abenteuerlichen Klettertouren und oft langem Warten zu schießen wären.

Vier Geierarten in fünf Sprachen


LateinDeutschEnglischSpanischFranzösisch
AegypiusmonachusMönchsgeier(Eurasian) BlackVulture,CinereousVulture,MonkVultureBuitrenegroKatalanischVoltornegreVautourmoine
GypaetusbarbatusBartgeierLämmergeierBeardedVultureEl quebran-tahuesos( Knochen-Brecher)Gypaète (barbu)
Gyps fulvusGänsegeier(Eurasian) GriffonVultureBuitreLeonardoVautour fauve
Neophronpercnop-terusSchmutzgeierEgyptianVultureAlimochecomunPercnop-tèred’Egypte

Danksagung


Sigrid und Rainer Nahrendorf in Monschau

Wenn meine Frau Sigrid und ich auf dem Kyll-Radweg durch die Eifel radeln und die Dolomitfelsen von Gerolstein hinter uns gelassen haben, wandert unser Blick bei Pelm zur Ruine der über uns liegenden Kasselburg. Die Höhenburg liegt auf einem 490 Meter hohen Basaltfelsen. Auf ihrem Gelände beherbergt sie den Adler- und Wolfspark Kasselburg.

Seit Jahrzehnten besuchen wir ihn mit unseren Kindern und Enkelkindern.

Die Flugschauen faszinieren und begeistern uns immer aufs Neue. Gäbe es eine Champions League unter den Greifvogelparks, gehörte das Greifvogelteam unter der Leitung von dem Falkner Ludger Kluthausen und seiner Frau dazu. Er ist der Coach des Teams und ein spannend erzählender Kommentator zugleich. Von dem Wissen, den Erfahrungen und Erlebnissen der Falkner Ludger Kluthausen und Volker Walter von der Falknerei Walter habe ich profitiert, als ich die Erwartungen der Mönchsgeier auf der Kasselburg zu erfüllen begann. Jedes Mal, wenn ich vor ihrer Voliere stand, kamen sie zu mir gehüpft und fragten mich, ob ich nicht endlich einmal über sie schreiben wollte.

Als sich die Geiereinflüge in viele deutsche Regionen und auch in die Eifel mehrten, habe ich mich an die Arbeit gemacht, mit viel Spaß den Geier-Blog von Bettina Boemans durchstöbert, Bücher und das Geier-Sonderheft des Journals „Der Falke“ gelesen, mir Fotoreisereportagen sowie Filme und Videos über Geier angeschaut.

Die Stiftungen zum Schutz und zur Wiederansiedlung von Geiern wie die VCF (Vulture Conservation Foundation) haben mir bewusst gemacht, dass diese völlig verkannten Greifvögel zum Welterbe der Natur zählen. Ein Welterbe, das bewahrt werden muss. In dieser Ansicht hat mich Dr. Dieter Haas von der Geierschutzinitiative Gesi bestärkt. Frau Boemans und er haben mich beraten. Allen Förderern meiner Geschichte vom Geier Georg danke ich für ihre Unterstützung und die Fotos, die sie zu diesem Buch beigesteuert haben und bitte sie um Verzeihung, wenn meine Fantasie zuweilen über wissenschaftliche Erkenntnisse hinausgegangen ist. Das „Forever Together“, das Mönchsgeier-Paare vorleben, ist unter Menschen keine Selbstverständlichkeit mehr. Meiner Frau Sigrid danke ich dafür, dass sie es nun schon mehr als fünfzig Jahre mit mir ausgehalten hat. Ihr, meiner Schwester Ursel Porro und Frau Boemans schulde ich Dank für das Korrekturlesen.

Rainer Nahrendorf im Winter 2017

1. Die Gesundheitspolizisten der Lüfte

Wir Geier sind es gewohnt, dass die Besucher uns anstarren wie Aliens aus dem Weltall und uns ungefragt mit ihren Smartphones fotografieren. Dabei haben wir wie die Menschen das Recht am eigenen Bild. Zumindest hätten wir die Fotos gern gesehen, bevor Papierbilder von uns gemacht oder gar veröffentlicht werden. Am Kopf sehen wir manchmal recht strubbelig aus. Da hätten wir uns gern vorher ein wenig gestylt.

Wir schlucken zwar, wenn die holländischen Besucher uns nicht bei unserem ehrbaren Namen „Mönchsgeier“ oder dem wissenschaftlichen „Aegypius monachus“ nennen, sondern „zwarte Gier“ sagen, aber das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem schlechten Spaß, den sich neulich eine Schulklasse erlaubt hat. Die Schüler sind einfach über den Zaun geklettert, obwohl es verboten ist, und haben sich direkt vor unserer Voliere ein kleines Quizduell mit Schimpfworten und Redensarten über Geier geliefert. So, als seien wir vogelfrei und jeder dürfe uns beleidigen.

Wieso sagen viele „Weiß der Geier?“, was soviel heißt wie „Weiß der Teufel?“. Als seien wir Mönchsgeier Teufel. Und warum reden manche von „Finanzgeiern“ oder, wenn ein Geschäft danebengegangen ist, von „Pleitegeiern“? Wir sind nicht profitgierig und nicht für das Scheitern von Geschäftsleuten verantwortlich.

„Sich wie Geier auf etwas stürzen“ soll wohl die uns nachgesagten schlechten Tischsitten oder unsere Gier beschreiben. Aber wenn ihr tagelang nichts zu essen bekämt und mordshungrig wäret, wolltet ihr dann nicht auch, dass euer Magen nicht länger knurrt und ihr endlich etwas zwischen den Zähnen hättet? Ich gebe zu, fair mit anderen zu teilen wäre besser, aber wenn sich unsere Nahrungskonkurrenten wie andere Greifvögel und Füchse nicht daran halten, geht es um das nackte Überleben. Dann ist sich jeder selbst der Nächste. Auch bei euch Menschen wäre das nicht anders. Ich weiß, wir sind keine Sympathieträger.


Die Kasselburg

Der Fluch „Hol dich der Geier“ schmeichelt uns nicht. Aber ob wir so viel Antipathie verdient haben, wie unsere Verleumder zeigen, bezweifele ich. Es ist für unsere Freunde, die Bartgeier, nur ein kleiner Trost, dass man sie heute kaum noch „Lämmergeier“ nennt. Diese Bezeichnung war nichts als üble Nachrede. Die Bartgeier haben weder Lämmer aus Schafherden geschlagen noch Hütejungen angegriffen. Das sind Schauergeschichten, so abscheulich wie die Gemälde, auf denen Bartgeier Menschenbabys aus Kinderwagen rauben. Alles erstunken und erlogen. Ein böser Vorwand, um Bartgeier abzuschießen und in vielen Gegenden auszurotten.

Die Redensart „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert“ trifft auf uns jedenfalls nicht zu. Wir hungern sehr häufig und leiden bittere Not. Ja, es stimmt, wir Mönchsgeier sind wie die Bartgeier, Gänsegeier und Schmutzgeier alle Aasgeier. Den Namen „Mönchsgeier“ oder „Kuttengeier“ hat man uns gegeben, weil unser graubrauner Federmantel so aussieht wie das Gewand eines Mönchs. Wir Mönchsgeier haben eine Flügelspannweite von fast drei Metern und sind massiger als die Bartgeier, bis zu 12 kg schwer. Große Mönchsgeier sind so groß wie kleine Andenkondore. Wir Mönchsgeier gehören zu den Altweltgeiern, weil wir nur in der alten Welt, in einigen Ländern Asiens und Süd-Europas beheimatet sind. Die Weibchen sind in der Regel größer als wir. Aber deshalb haben wir keine Komplexe. Wer das starke Geschlecht unter uns Mönchsgeiern ist, entscheidet sich wie bei den Menschen erst in der Ehe.

Wir sind Hangsegler, nutzen die Thermik, die Aufwinde und würden Segelflugwettbewerbe gewinnen. Unsere Augen sind so gut wie Adleraugen. Das hilft uns in unserem Job, denn wir räumen die Natur auf. Wir sind die Putzkolonne. Wir „Aasgeier“ beseitigen Tierkadaver. So verhindern wir, dass sich Infektionen, Krankheiten und Seuchen ausbreiten. Dafür sorgen wir - die Gesundheitspolizisten der Lüfte. Wenn wir nicht wären, würden die Menschen, um sich nicht selbst zu gefährden, mit hohen Kosten verendete Tiere entsorgen müssen. Und ob dies so schnell passieren würde wie durch uns Geier, wage ich zu bezweifeln. Man nennt uns auch die „Biobestatter“ oder gar „Hygieneengel der Natur“ (Video V 10). Das gefällt mir besser.

Was ich für euch bin, solltet ihr erst entscheiden, wenn ich euch von meiner Flucht aus einem Greifvogelpark und von meinem abenteuerlichen Leben erzählt habe. Ich lebe mit zwei anderen Mönchsgeiern im Adler- und Wolfspark auf der Kasselburg bei Pelm/Gerolstein in der Eifel (Video V 3).

Warum ich geflohen bin? Ich war damals noch ein junger Geier voller Neugier. Auch Mönchsgeier träumen manchmal und machen sich Illusionen. Besonders dann, wenn sich jene wenigen Geier, die mit den warmen Sommersüdwinden nach Deutschland gesegelt sind, auf den Rückweg nach Südeuropa machen. Eines Herbsttages, die Nächte wurden schon kühl und die Blätter fielen von den Bäumen, stand vor unserer Voliere ein junges hübsches Mädchen. Sie sang mit heller Stimme und voller Sehnsucht das Lied von Reinhard Mey „Über den Wolken“, den Refrain habe ich bis heute nicht vergessen. Er lautet, falls ihr ihn nicht kennt, so: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen. Und dann würde, was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein“.

Von wegen! Auch die Freiheit über den Wolken hat ihre Grenzen. Manchmal für uns tödliche Grenzen. Man nennt uns die „Könige der Lüfte“. Ich will nicht zuviel vorwegnehmen. Ihr werdet noch erfahren, wie dreckig es Königen gehen kann.

Ich gebe zu, ein wenig geflunkert habe ich manchmal. Wenn ihr ehrlich seid, tut ihr es zuweilen auch. Aber was ich euch erzähle, ist nicht reine Fantasie, sondern eine Lebensgeschichte, die der Wahrheit sehr nahe kommt. Wie nah, das könnt ihr entscheiden, wenn ihr die Videos angeschaut habt, die ich im Schlusskapitel nenne. Ich wünsche euch viel Spaß.

Eine Bitte habe ich: Ihr solltet nicht fluchen. Wenn ihr dennoch hin und wieder fluchen müsst, lasst uns Geier außen vor. Wir haben diese Flüche wirklich nicht verdient.

Euer Geier Georg

Schaut doch einmal die Quelle 15 und Video V 4 an

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Yaş sınırı:
0+
Hacim:
117 s. 79 illüstrasyon
ISBN:
9783745063073
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Telif hakkı:
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