Kitabı oku: «Duftnoten»

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort Duft ist die erste Botschaft an unser Gegenüber. Warum schenken wir ihm nicht mehr Beachtung? Es ist Zeit, Parfum als Kunst zu verstehen.

Von Absolue bis Zibet Parfum ist eine Welt für sich – mit eigenem Vokabular. Falls Ihnen die richtigen Worte fehlen, um Ihren Lieblingsduft zu beschreiben, hilft dieses Glossar.

Wie kommt die Pflanze in den Flakon? Duftöl kann so teuer sein wie ein Luxusauto. Blüten werden von Hand gepflückt, Roboter mischen die Extrakte zum Parfum. Rabea Weihser hat in Grasse und Paris zugesehen.

"Wem gehört das Urheberrecht am Parfum?" Francis Kurkdjian hat Bestsellerdüfte geschaffen und die schräge Parfumbranche bestens kennengelernt. Dann hatte er die Nase voll und gründete seine eigene Marke.

Schatz, du riechst nach Pappkarton Der Steidl Verlag hat ein Parfum für Buchliebhaber herausgebracht. Es ist ein Destillat der Angst vor einer neuen Medienwelt.

Der Duft zwischen den Zeilen Jean-Claude Ellena ist einer der weltbesten Parfumeure und schreibt über Düfte wie nur wenige. Im Herbst 2012 erschienen zwei seiner Bücher auf Deutsch.

Zu Besuch beim Herrn der Düfte Manche nennen ihn den Mozart unter den Parfumeuren: Jean-Claude Ellena ist Hofkomponist für die Luxusmarke Hermès. Rabea Weihser besuchte ihn im Atelier in Südfrankreich.

Die Weisen aus dem Morgenland brachten Parfum Der Franzose Serge Lutens war Fotograf für Dior, bevor er sich in den Orient verliebte und Parfums entwarf. Im Interview räumt er auf mit der Weihnachtsgeschichte.

Nasen dulden keine Ironie Riesenbrillen, Omas Blusen und neonfarbene Pullunder: Hipster lieben das augenzwinkernde Zitat. Zum Glück geht das mit Parfum nicht.

Der deutsche Mann riecht nach Umkleidekabine Die Damen bleiben bei Chanel, die Herren bei Axe und Nivea. Welche Parfums verkaufen sich wo am besten? Rabea Weihser blickt auf den Weltmarkt der Düfte.

"Die Deutschen mögen grüne, natürliche Düfte" Christopher Sheldrake ist Parfumeur bei Chanel. Wie riecht unsere Gegenwart und welche Düfte sind wahre Kunst? Rabea Weihser hat ihn im Labor in Paris besucht.

Popstars aus der Flasche Lala Inhalt, gaga Verpackung und fertig ist das Promiparfum. Steht der Star tatsächlich selbst im Labor? Und warum nur riechen diese Düfte alle gleich?

Im Netz duftet's Nirgends wird so laienhaft, aber auch so leidenschaftlich über Parfum diskutiert: Wie das Internet duftende Diskursräume und Absatzmärkte öffnet.

Mein Duft und ich Wir reden über alles, kennen keine Tabus. Aber über Parfum? Nein, zu intim! Sechs Redakteure von ZEIT ONLINE wagen es und berichten aus ihrem Leben mit dem Duft.

Diese Parfums sind riechenswert Orientalisch oder blumig, ledrig oder frisch, für Damen oder Herren: Der angesehene Duftkritiker Luca Turin hat seine Lieblingsparfums in Listen aufgeführt.

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Impressum

Vorwort
Duft ist die erste Botschaft an unser Gegenüber. Warum schenken wir ihm nicht mehr Beachtung? Es ist Zeit, Parfum als Kunst zu verstehen.
VON RABEA WEIHSER

Schon wieder ein neuer Duft. Jeder freie Kaufhausquadratmeter wird mit Sonderangebotstischen zugemöbelt. Parfum, so weit die Nase riecht. Die Kosmetikbranche hat sechs Monate lang Hochsaison, jährlich kommen rund 200 Parfums auf den Markt. Natürlich, die Geschenkenot zu Nikolaus und Weihnachten, zum Valentinstag, zu Ostern und zum Muttertag will gelindert werden. Aber kann das mit solchen Massenprodukten überhaupt gelingen?

Es gibt wohl kaum ein Accessoire, das so beliebt ist wie Parfum und doch so sträflich vernachlässigt wird. Der bürgerliche Habitus hat sich in den vergangenen 200 Jahren wunderbar geformt, wir lesen die passenden Medien, hören die passende Musik, schauen die passenden Filme, tragen die passende Kleidung, sitzen im passenden Wohndesign. Durch stilbewusste optische und akustische Signale teilen wir uns der Welt mit. Über den oft beschworenen ersten Eindruck entscheidet allerdings weder das eine noch das andere, sondern die olfaktorische Botschaft. Unser Eigengeruch ist die erste und unmittelbare Auskunft an unser Gegenüber. Wem es um individuelles Raffinement geht, der darf sich nicht mit dem zufrieden geben, was Hugo Boss oder Jil Sander für ein Millionenpublikum entworfen haben.

Zum Ausdruck persönlicher Einzigartigkeit hat sich der Mensch seit jeher der Künste und des Handwerks bedient. Feine Stoffe, gutes Leder und deren hochwertige Verarbeitung erkennen wir mittlerweile mit bloßem Auge. Ob eine Popballade kitschig ist, hören wir an den sülzenden Geigen. Aber die Qualität einer Parfumkomposition können wir nicht beurteilen. Es fehlen die Kriterien, die Vokabeln und auch die Einblicke in die Arbeitswelt des Parfumeurs.

Eine Kunst wie Malerei oder Literatur

"Die kunstvolle Komposition eines Parfums besteht im durchdachten und bewussten Zusammenfügen von Duftnoten mit dem Ziel, Einheit, Harmonie und Bedeutung in diesem Verbund zu finden", schrieb der große Parfumeur Edmond Roudnitska in den siebziger Jahren. Er war selbstverständlich davon überzeugt, dass Duftschöpfung nicht bloß Handwerk, sondern Kunst ist. Die Parallelen zur Musik, Malerei oder Literatur sind nicht von der Hand zu weisen. Jean-Claude Ellena zum Beispiel, heute Chefparfumeur von Hermès, spricht von einer Duftsemantik, in der er Signifikanten zu Akkorden zusammenfügt. Seine Parfums nennt er entweder Gedichte, Kurzgeschichten, Novellen oder Romane, je nach Komplexität. Und immer wieder sind es Töne, Farben, Nuancen, die seinen Düften Gestalt geben. Woran liegt es nur, dass Parfumkomposition keine gesellschaftlich anerkannte Kunst ist, dass ihre Analyse, Kritik und Geschichte bisher nicht an Konservatorien, sondern nur in abgeschiedenen Zirkeln verhandelt wird?

Die Kunst ist noch jung, das mag eine Entschuldigung sein. Zwar gehört Parfum schon seit Jahrtausenden zur religiösen Kultur - per fumum, durch den Rauch kommunizierte man mit dem Jenseits. Des Weiteren überdeckten Duftöle missliebige Körpergerüche. Im späten 18. Jahrhundert, als sich der Adel schon zu waschen wusste, fand Parfum sogar seinen Selbstzweck als Duftaccessoire. Aber die Welt der Kunst öffnete sich erst mit der Entwicklung der synthetischen Chemie Mitte des 19. Jahrhunderts. Aus den Laboren strömten plötzlich nie gekannte Gerüche. Düfte, die in Wäldern und auf Wiesen nicht zu finden waren. Moleküle, die genauso rochen wie teure Exotika, aber aus einheimischen Pflanzen isoliert werden konnten. Parfumeure lernten, abstrakt zu denken, und nicht bloß Rosen und Narzissen zu etwas Hübschem zu mischen.


Subjektivierte Natur im Flakon

Der Gelehrte Wilhelm von Humboldt schrieb, Kunst sei die Darstellung der Natur durch die Einbildungskraft. Der österreichische Kunstmäzen Otto Mauer fügte hinzu: "Das Kunstwerk ist transformierte, vergeistigte Natur, unendlich mehr als Abklatsch und Wiedergabe derselben." Auf welche Disziplin ließe sich das trefflicher anwenden als auf das Parfum. Nicht nur basieren die meisten Düfte, seien sie synthetisch oder natürlich, auf dem Vorbild bestimmter ätherischer Öle. Noch dazu schafft der moderne Duftkomponist ein olfaktorisches Abbild der erlebten Welt, sei es ein Jahrmarkt (Thierry Mugler/Angel), ein frisches Laken (Estée Lauder/White Linen), Kinderhände voller Butterkeks (Serge Lutens/Jeux de Peau) oder eine Nacht im Kiefernwald (Annick Goutal/Nuit Etoilée). Er subjektiviert das Reale und gibt ihm einen persönlichen Ausdruck: Die Natur rinnt durch den Künstler in den Flakon.

Die Persönlichkeit eines Duftkomponisten ist allerdings dort nicht von Interesse, wo es um die Persönlichkeit einer Marke geht. Giorgio Armani, Stella McCartney oder Calvin Klein stehen im Vordergrund und die Illusion, sie selbst würden ihre Parfums mischen. Dass wir also kaum etwas von den Parfumeuren wissen, hat schlichtweg ökonomische Gründe. Die Kosmetikkonzerne verkaufen Produkte. Künstler und deren möglicherweise selbstbewusste Poetik sind da nur im Weg. Parfumeure haben in diesem Geschäft lediglich den Status des Zulieferers, ohne Recht am eigenen Werk.

So erklärt sich, dass die Parfumerie als einzige Kunst noch immer einer Patronage unterworfen ist, die eigentlich schon seit 200 Jahren als überkommen gilt. "Auftraggeber gebieten, ihm (dem Werk) durch untergebene Schaffende alles an Inhalten aufzufrachten, was der Mit- und Nachwelt kundgetan werden soll. Das ist kein 'Künstler', der ein Werk 'kreiert', sondern ein Patron, der es durch seine Beauftragten in die Feder diktieren lässt." So beschreibt der Wiener Kunstsoziologe Gerhardt Kapner die kreativen Produktionsbedingungen von der Antike bis in die Barockzeit. Für die Parfumbranche könnte es noch heute gelten. Die bürgerliche Revolution, die Anfang des 19. Jahrhunderts zu einer sozialen Autonomie der Künstler, ihrer Selbstvergewisserung und Entwicklung freischaffender Arbeitsformen führte, kam zu früh für die Parfumeure. Aber ihre Zeit ist jetzt.

Was sich in den vergangenen 30 Jahren schon zaghaft andeutete, ist seit der Jahrtausendwende offensichtlich: Viele junge Parfumeure suchen nach einem eigenen Ausdruck, unabhängig von künstlerischer Patronage. Mit ihren selbstständigen Nischenmarken treffen sie den Geschmack eines wachsenden Publikums, das ebenfalls nach eigenem Ausdruck sucht. Es treffen sich Individualität in der Produktion und der Rezeption, wie damals im viktorianischen Maßanfertigungsatelier, als sich Lord und Lady ein neues Eau de Toilette anpassen ließen.

Aber es muss nicht gleich der maßgeschneiderte Duft sein. Es genügt schon ein wenig Verständnis für Parfums und ihre Künstler, um etwas Passendes und Besonderes zu finden. Mit diesem E-Book möchten wir ein Bewusstsein dafür schaffen.

Wir waren in Grasse, wo Rohstoffe aus aller Welt zu feinsten Ölen verarbeitet werden, folgen ihrer Spur nach Paris, wo daraus ein neuer Duft für Lancôme entsteht, besuchen die Meisterparfümeure von Hermès und Chanel an ihrem Arbeitsplatz, werfen ein Licht auf das Phänomen der Promiparfums und einen Blick auf den internationalen Parfummarkt. Welche Rolle spielt das Internet in der Erstarkung künstlerischer Selbstständigkeit und der Ausbildung einer Parfumkritik? Wir wollen den Geruchssinn schärfen für Nischenmarken, die sich keine opulenten Werbeanzeigen leisten können, sondern ihr ganzes Kapital in die Entwicklung feiner Kompositionen stecken. Und wir stellen uns dem Schwierigsten im Umgang mit Parfum: Wir versuchen Worte für unsere Lieblingsdüfte zu finden.

Wenn sich unsere Begeisterung auch auf Sie überträgt, lernen Sie Ihre Nase ganz neu kennen.

Rabea Weihser

Redakteurin im Ressort Kultur von ZEIT ONLINE

Von Absolue bis Zibet
Parfum ist eine Welt für sich – mit eigenem Vokabular. Falls Ihnen die richtigen Worte fehlen, um Ihren Lieblingsduft zu beschreiben, hilft dieses Glossar.
VON RABEA WEIHSER


Eine Duftorgel im Werk von Fragonard in Grasse. © Rabea Weihser für ZEIT ONLINE

A wie Absolue A wie Agrumen A wie Aldehyde A wie Ambra A wie Animalisch A wie Aquatisch A wie Aromenhersteller Ä wie Ätherisches Öl B wie Basisnote B wie Bergamotte C wie Chypre C wie Concrète C wie Coty, François D wie Destillation D wie Duftorgel E wie Eau de Cologne E wie Eau de Parfum E wie Eau de Toilette E wie Eichenmoos E wie EU-Richtlinie E wie Extraktion F wie Fougère G wie Gourmand G wie Grasse H wie Harz H wie Haut H wie Herznote I wie Iris J wie Jicky K wie Kopfnote K wie Kosmetikkonzerne L wie Labdanum M wie Maiglöckchen M wie Moschus N wie Neroli O wie Orientalisch O wie Oud P wie Parfumfamilien P wie Petitgrain P wie Pyramide R wie Rohstoffe, natürliche R wie Rose R wie Roudnitska, Edmond S wie Sillage T wie Tonka V wie Vetiver Z wie Zibet Z wie Zuckerwatte

Absolue: hochqualitatives Erzeugnis der kalten → Extraktion von Pflanzenteilen; verarbeitete Menge pro Kilo Absolue: 4 Tonnen Tuberosenblüten, 2 Tonnen Veilchenblätter, 1 Tonne Rosenblütenblätter, 600 Kilogramm Jasminblüten, 50 Kilogramm Eichenmoos; Preis pro hochwertigem Kilo Jasmin Absolue: circa 3.500 Euro

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Agrumen: auch Hesperiden, Duftstoffe aus der Familie der Zitruspflanzen [zur Glossar-Übersicht ...]

Aldehyde: chemische Verbindungen mit starkem Duft; natürliches Vorkommen in → Rose oder Zitrusöl, allerdings gering konzentriert; heute synthetisch hergestellt; pudrig, sauber, seifig bis süßlich stechend; Ernest Beaux schuf 1921 das erste Parfum, in dem Aldehyde die floralen Noten von Jasmin und Rose dominierten – Chanel No. 5

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Ambra: ursprünglich Ambergris genannte duftende Darmabsonderung des Pottwals; heute nachempfunden in einer Mischung aus Vanille und → Labdanum oder durch synthetisches Ambroxan; holzig, warm, balsamartig; oft als → Basisnote eingesetzt.

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Animalisch: tierische Drüsensekrete wie → Moschus, → Zibet oder Bibergeil (Castoreum) werden viel in der Parfumerie verwendet, heute allerdings aus ökologischen Gründen als synthetische Nachbildungen; unverdünnt riechen animalische Noten oft scharf und stallartig, sie tragen aber zur Ausgewogenheit einer wohlriechenden Komposition bei.

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Aquatisch: frische, leichte, maritime, ozeanische Duftnoten; kamen in den Neunzigern in Mode

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Aromenhersteller: Givaudan (Schweiz), Firmenich (Schweiz), IFF (USA), Symrise (Deutschland) und Takasago (Japan); diese Großkonzerne kontrollieren mehr als die Hälfte des Handels mit Duft- und Aromastoffen; sie verkaufen eigens entwickelte molekulare Duftbausteine oder komponieren gleich das ganze Parfum für eine externe Mode- oder Luxusmarke

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Ätherisches Öl: durch Wasserdampfdestillation aus Pflanzen gewonnen; verarbeitete Menge pro Kilo Ölerzeugnis: 5 Tonnen Magnolienblüten, 4 Tonnen Rosenblüten, 1 Tonne Bitterorangenblüten, 120 Kilogramm Lavendelblüten

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Basisnote: letztes Stadium der → Parfumpyramide; was nach etwa acht Stunden vom Duft übrig bleibt und auf der Haut, den Haaren, in der Kleidung hängt; die schwersten Moleküle im Parfum, meist holzig, harzig oder balsamisch; zum Beispiel Patschuli, Moos, Zeder, Vanille, → Tonka

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Bergamotte: Frucht des gleichnamigen Zitrusbaums; wichtigster Bestandteil von → Eau de Colognes; Kopfnote der meisten Parfums; frisch und herb; verwendet auch zur Aromatisierung von Earl Grey

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Chypre: → Parfumfamilie benannt nach dem Prototyp Chypre von → François Coty (1917); zitrische → Kopfnote trifft auf holzige → Eichenmoos-Basis, gern mit floraler Herznote aus → Rose oder Jasmin; enthält oft Patschuli und → Labdanum oder → Vetiver

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Concrète: lösungsmittelfreie Paste als Produkt der → Extraktion frischer Pflanzenteile

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Coty, François: französischer Begründer der modernen Parfumindustrie (1874-1934); schuf Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Klassiker wie z.B.: → Chypre de Coty; sein Erbe ging auf in dem heute weltumspannenden Kosmetikkonzern Coty

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Destillation: Unter Dampfeinwirkung geben viele Pflanzen → ätherische Öle frei, die als Essenz aufgefangen werden. Das abgeschiedene Wasser ist nach der Destillation ebenfalls parfumiert und kann auch für die Parfumerie verwendet werden

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Duftorgel: an der Duftorgel versammelt der Parfumeur seine Rohstoffe in kleinen Fläschchen; am Arbeitsplatz davor testet und mischt er sie; umfassende Duftorgeln enthalten bis zu 1.000 verschiedene Rohstoffe, in der Praxis sind sie aber auf die meistbenutzten reduziert

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Eau de Cologne: leichtes Duftwasser mit 2 bis 5 Prozent Parfumanteil, Originalrezeptur aus Köln; der Apotheker Johann Maria Farina schuf dort 1709 ein stärkendes Duftwasser, dessen pflanzliche Inhaltsstoffe an seine italienische Heimat erinnerten: → Bergamotte, Zitrone, Orange, Limette, Pampelmuse, Zeder; bis heute haben die meisten Eau de Colognes eine zitrische Kopfnote und ein kräuteriges, holziges Herz; sind zur Erfrischung am Morgen gedacht und können aufgrund ihrer geringeren Konzentration großzügig aufgetragen werden; die übrigen Bestandteile sind Alkohol und Wasser

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Eau de Parfum: Duftwasser mit 8 bis 14 Prozent Parfumanteil, in Extrême- oder Intense-Varianten bis zu 30 Prozent; sollte sparsam aufgetragen werden, ein Tropfen am Handgelenk und einer an der Halsschlagader genügen

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Eau de Toilette: Duftwasser mit 5 bis 9 Prozent Parfumanteil; durchläuft seine Pyramide schneller als ein → Eau de Parfum; je nach Komposition relativ flüchtig

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Eichenmoos: strauchförmige Baumflechte aus Osteuropa; Basisinhaltsstoff für → Chypre-Akkorde; Verwendung wurde aufgrund von Gesundheitsauflagen 2005 in der EU stark eingeschränkt, weshalb viele Parfumformeln verändert werden mussten; kann durch unbedenkliche Synthetika ersetzt werden, die aber geruchlich vom Original abweichen

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EU-Richtlinie: Seit 2004 gilt Deklarationspflicht für 26 Allergene auf Kosmetikverpackungen; aktuell ist eine stärkere Einschränkung natürlicher Inhaltsstoffe geplant

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Extraktion: Blätter, Holz, Blüten oder Wurzeln werden mit einem flüchtigen Lösungsmittel versetzt (zum Beispiel Ethanol, Hexan), das die Duftstoffe aus den Pflanzenteilen löst. Anschließend wird das Lösungsmittel verdampft, zurück bleibt das → Concrète. Nach weiteren Lösungs- und Filtervorgängen erhält man das → Absolue. Da die Extraktion schonend bei niedriger Temperatur vorgenommen werden kann, riechen die Erzeugnisse naturgetreuer als die der Destillation. Eine jüngere Methode ist die Extraktion durch flüssiges Kohlenstoffdioxid, ebenfalls bei niedriger Temperatur; die Methode ist schadstoffrei und bewahrt den natürlichen Duft der Rohstoffe

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Fougère: → Parfumfamilie benannt nach dem Prototyp Fougère Royale von Houbigant (1882); abstraktes Abbild des duftlosen Farns; meist maskulin; Komposition aus Lavendel, → Eichenmoos und Cumarin (Heugeruch); die Familie der Fougère wird auch als universell bezeichnet, weil sie Aspekte aller anderen Familien vereint

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Gourmand: Duftnoten, die man am liebsten essen möchte; Obst, Vanille, Karamell, Nuss, Kokos, Kakao, Früchte; in zuckrig-fruchtiger Form in letzter Zeit vor allem in Popstar-Parfums für eine Teenager-Zielgruppe

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Grasse: Kleinstadt an der Côte d’Azur; gilt als Geburtsstadt des Parfums seit dem 16. Jahrhundert; aufgrund der klimatischen und geologischen Verhältnisse traditionelles Anbaugebiet für Rosen, Jasmin, Orangenblüten, Lavendel und andere mehr; im 18. Jahrhundert erste Parfumfabriken und Plantagen; heute nur noch Speziallieferanten und Zweigstellen der Aromakonzerne ansässig, ansonsten Tourismuszentrum; Handlungsort des Romans Das Parfum von Patrick Süskind

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Harz: beispielsweise Weihrauch, Myrrhe, Elemi, Styrax oder Benzoe; traditionell im Orient als Opfergabe verbrannt; der Begriff Parfum entstand aus lat. "per fumum" – durch den Rauch; riecht holzig, süßlich, warm; meist als → Basisnote

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Haut: jede Haut ist anders, hat einen eigenen pH-Wert und aufgrund des individuellen menschlichen Stoffwechsels einen eigenen Duft; deshalb riecht auch Parfum auf jeder Haut anders; ob die Ernährung stark fischöl- oder gewürzölhaltig ist wie in einigen Kulturräumen, wirkt sich ebenfalls darauf aus, wie sich ein Parfum auf der Haut entwickelt

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Herznote: zweites Stadium der → Parfumpyramide, nach Verflüchtigung der → Kopfnote; bleibt für einige Stunden; bildet den eigentlichen Charakter des Parfums, zum Beispiel Blumen, Früchte, Blätter, Gräser, Gewürze

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Iris: Schwertlilienart mit Erdknollen; Irisbutter ist der wohl teuerste Rohstoff in der Parfumindustrie, kostet oft mehr als 70.000 Euro/Kilogramm. Nach der Ernte müssen die Knollen drei bis fünf Jahre trocknen, erst dann entfalten sie den vollen Duft und werden zu einem gelblichen Öl destilliert, der Irisbutter; duftet pudrig, veilchenartig mit ledrigen Aspekten

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Jicky: gilt als erstes modernes Parfum, da es neben → natürlichen Rohstoffen auch synthetische Inhaltsstoffe enthielt; 1889 von Aimé Guerlain

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Kopfnote: die flüchtigsten Inhaltsstoffe der → Parfumpyramide; man riecht sie zuerst; sie verfliegen innerhalb der ersten Minute, zum Beispiel → Agrumen oder Lavendel

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Kosmetikkonzerne: Abgesehen von einem wachsenden Nischenmarkt gehören die meisten Parfummarken zu einem der großen Kosmetikkonzerne → Coty (Cerrutti, Chloé, Chopard, Davidoff, J. Sander, Joop, V. Westwood, M. Jacobs, V. Wang und viele mehr), Louis Vuitton/Moet Hennesy (Acqua di Parma, Dior, Guerlain und andere), Puig (C. Herrera, N. Ricci, P. Rabanne, Comme Des Garcons, Gaultier, Prada, Valentino und viele mehr) oder Estée Lauder (Aramis, Clinique, T. Hilfiger, T. Ford, D. Karan, J. Malone, M. Kors und viele mehr)

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