Kitabı oku: «Gedichte der deutschen Romantik», sayfa 2

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EDITORISCHE NOTIZ

Die vorliegende Anthologie enthält rund 255 Gedichte, darunter alle Bekannten und Beliebten. Die aufgenommenen Gedichte stammen überwiegend aus der Feder von „großen“ Lyrikern, die zu den Klassikern der Poesie der Romantik zählen. Doch die Anthologie bietet auch einige Entdeckungen, die als echte Überraschungen betrachtet werden dürfen. Aufgenommen sind Gedichte von randständigen oder inzwischen zu Unrecht fast in Vergessenheit geratenen Autoren, deren Texte jedoch im Lichte der neueren Romantik-Forschung ebenfalls als einschlägig für jene Epoche betrachtet werden können.

Als Textgrundlage dient die jeweils im Quellenverzeichnis ausgewiesene historisch-kritische Ausgabe. Für alle Gedichte, die noch nicht in einer editorisch-kritischen Ausgabe erschienen sind, wurde eine zuverlässige, wissenschaftlich anerkannte Referenzausgabe herangezogen. Die Wiedergabe der Gedichte folgt aus Gründen der Texttreue und der editorischen Standards in Orthografie, Interpunktion und Textgestalt den jeweiligen Vorlagen.

Lucija Karaman, Stephanie Irlbeck und Lukas Bauer, Danny Plank und Xaver Zimmermann haben entscheidenden Anteil an der Realisierung der vorliegenden Anthologie. Ihnen gilt der besondere Dank des Herausgebers für ihre Mitarbeit.

DIE AUTOREN UND IHRE GEDICHTE

Geordnet nach Geburtsjahr des Autors

JOHANN PETER HEBEL (1760–1826)

Sonntagsfrühe (Hochdeutsch)

JENS PETER BAGGESEN (1764–1826)

An Lilia

An Romantica

DOROTHEA SCHLEGEL (1764–1839)

Draußen so heller Sonnenschein

Mein Lied, was kann es Neues euch verkünden

AUGUST WILHELM SCHLEGEL (1767–1845)

Die Sylbenmaaße

Todten-Opfer

Variationen

ZACHARIAS WERNER (1768–1823)

Zwei Sonette

1. An mein Ideal

2. An die Teutschen

ERNST MORITZ ARNDT (1769–1860)

Abendlied

Klage um den kleinen Jakob

FRIEDRICH HÖLDERLIN (1770–1843)

Abendphantasie

Der Zeitgeist

Menschenbeifall

Heidelberg

Hälfte des Lebens

An die Hofnung

Blödigkeit

Dankgedicht an die Lehrer

Des Morgens

Die Heimath

Die Nacht

Lebensalter

Sonnenuntergang

Stimme des Volks

SOPHIE MEREAU (1770–1806)

Abschied an Dornburg

Durch Wälder und Felder, dem Tale entlang oh weh

In Tränen geh ich nun allein

FRIEDRICH SCHLEGEL (1772–1829)

An die Deutschen

Die Weltseele

Diana, heilge, wo sind deine Brüste?

Als die Sonne nun versunken

Das Ideal

Fantasie

Anruf

Bild des Lebens

Das Gedicht der Liebe

Der Dichter [Der schwarze Mantel will sich dichter falten]

Der Dichter [Was wünschen und was streben alle Sinnen?]

Rückkehr zum Licht

Spruch

FRIEDRICH VON HARDENBERG (NOVALIS, 1772–1801)

Fern in Osten wird es helle

Weinen muss ich, immer weinen

Ich sehe dich in tausend Bildern

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

Hymnen an die Nacht

LUDWIG TIECK (1773–1853)

Der Arme und die Liebe

Melankolie

Waldeinsamkeit

Antwort

Mondscheinlied

Die Phantasie

An einen jüngeren Dichter

An Novalis

Einsamkeit

Der Dichter

Wunder der Liebe

Glosse

Auf der Reise

Heimweh

Erster Anblick von Rom

WILHELM HEINRICH WACKENRODER (1773–1798)

Das Meer

Siehe wie ich trostlos weine

Arion

Süße Ahndungsschauer gleiten

Wenn die Ankerstricke brechen

CASIMIR ULRICH BOEHLENDORFF (1775–1825)

Auf dem See

Der Wechsel

Einsamkeit

Elegie

Er sieht die Sonne schwinden

FRIEDRICH WILHELM JOSEPH VON SCHELLING (1775–1854)

Lied

HEINRICH VON KLEIST (1777–1811)

Germania an ihre Kinder

FRIEDRICH BARON DE LA MOTTE FOUQUÉ (1777–1843)

Frühlingsblüthe, Mayenwind

Liebe Geige, bist zertrümmert

Mutter geht durch ihre Kammern

CLEMENS BRENTANO (1778–1842)

Abschied

Sprich aus der Ferne

Abendständchen

Hörst du wie die Brunnen rauschen

Du Herrlicher! Den kaum die Zeit erkannt

Ich träumte hinab in das dunkle Tal

In dir ringelt die Träne

Schwanenlied

An den Engel in der Wüste

Der Spinnerin Nachtlied

Die Gottesmauer

O Stunde, da der Schiffende bang lauert

Ach alles geht vorbei

Wie so leis die Blätter wehn

Was reif in diesen Zeilen steht

Auf dem Rhein

Wie wird mir? Wer wollte wohl weinen

Laß rauschen, Lieb, laß rauschen

Lureley

Wenn ich ein Vöglein wär

Wiegenlied

FRIEDRICH GOTTLOB WETZEL (1779–1819)

Das Sonnett

Philosophische Poesie

KAROLINE VON GÜNDERRODE (1780–1806)

Liebe

Der Adept

Der Kuß im Traume

Die eine Klage

Überall Liebe

Zueignung

ACHIM VON ARNIM (1781–1831)

Wie die Stunden rennen

Mir ist zu licht zum Schlafen

Getrennte Liebe

Ahndungen

Dichterlohn

Lehrgedicht an die Jugend

Liebeszweifel

Ritt im Mondenschein

ADELBERT VON CHAMISSO (1781–1838)

Tragische Geschichte

Das Schloß Boncourt

Der Invalid im Irrenhaus

Die zwei Grenadiere

Geh du nur hin!

Lied

Sehnsucht

Was soll ich sagen?

HELMINA VON CHÉZY (1783–1856)

Ach, wie wärs möglich dann

Ich bin so reich in deinem Angedenken

MAX VON SCHENKENDORF (1783–1817)

Freiheit

Der Dom zu Köln

Weihnachtslied

BETTINA VON ARNIM (1785–1859)

Seelied

Wer sich der Einsamkeit ergibt

OTTO HEINRICH GRAF VON LOEBEN (1786–1825)

An Novalis

Loreley

Sprache der Poesie

Variazion

Welt und Herz

Wird die Plage nimmer enden

WILHELM FREIHERR VON EICHENDORFF (1786–1849)

Schwermuth und Entschluß

Die zauberische Venus

An meinen Bruder Josef

Ein Zauberwald

Wiedergenesung des Dichters

JUSTINUS KERNER (1786–1862)

Wanderlied

Der Wanderer in der Sägmühle

Der Zopf im Kopfe

Abschied

Alphorn

Icarus

Wo zu finden?

LUDWIG UHLAND (1787–1862)

An den Tod

Das Schloß am Meere

Schäfers Sonntagslied

Der Traum

Des Knaben Berglied

Dem Künstler

Die Sonette

Der gute Kamerad

Der Rezensent

Der Wirtin Töchterlein

Frühlingsglaube

Vorwärts!

Das Schwert

Des Sängers Fluch

Schlußsonett

Schwäbische Kunde

Unstern

Die neue Muse

Kreislauf

JOSEPH FREIHERR VON EICHENDORFF (1788–1857)

Die Zauberin im Walde

An A…

Abendständchen

Min<n>elied

An Maria

Das zerbrochene Ringlein

Abschied

Frische Fahrt

Zwielicht

Zeichen

Die blaue Blume

Die zwei Gesellen

Der verspätete Wandrer

Der Abend

Der wandernde Musikant

Denkst du des Schloßes noch auf stiller Höh?

Morgenständchen

Die Nacht

Lockung

Schöne Fremde

Sehnsucht

Der wandernde Student

Die Nachtblume

Zauberblick

Auf meines Kindes Tod

Frühlingsnacht

Mondnacht

Neue Liebe

Trennung

Ein Eiland, das die Zeiten nicht versanden

Wünschelruthe

Verloren

Nachtzauber

THEODOR KÖRNER (1791–1813)

Aufruf

Abschied vom Leben

Vor Rauchs Büste der Königin Louise

GUSTAV SCHWAB (1792–1850)

Böse Stunden

Der Feiertag

Der Gefangene

Der Reiter und der Bodensee

Heuernte

Nachruf

Rückblick

WILHELM MÜLLER (1794–1827)

Wanderschaft

Wohin?

Ungeduld

Brüderschaft

Der Liebe Zeit

Nachtwandlerin Liebe

Der Liebe Morgenröthe

Gefrorene Thränen

Erstarrung

Der Lindenbaum

Die Post

Letzte Hoffnung

Freiheit im Wein

Guter Wein, gut Latein

Das Irrlicht

Der Leiermann

Morgenlied

Der Wassermann

HEINRICH HEINE (1797–1856)

Ich wollte meine Lieder

Die Grenadiere

Belsatzar

Die Botschaf

Vergiftet sind meine Lieder

Die Linde blühte, die Nachtigall sang

Ein Jüngling liebt ein Mädchen

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten

An deine schneeweiße Schulter

Der Mond ist aufgegangen

Die Jahre kommen und gehen

Wer zum erstenmale liebt

Wanderlied

Die Ilse

Abenddämmerung

Nachtgedanken

An A. W. v. Schlegel

Das Fräulein stand am Meere

Die Heimführung

Wenn ich in deine Augen seh

LUISE HENSEL (1798–1876)

Nachtgebet

WILHELM HAUFF (1802–1827)

Amor der Räuber

Stille Liebe

Sehnsucht

Treue Liebe

Reiters Morgenlied

Trost

Schlägerlied

Der Kranke

Hans Huttens Ende

An Emilie

DIE GEDICHTE DER DEUTSCHEN ROMANTIK
JOHANN PETER HEBEL
Sonntagsfrühe

Hochdeutsch

Der Samstag hub zum Sonntag an:

„Jetzt ruhn sie alle, Nachbarsmann!

Sie sind vom Schaffen her und hin

Gar weidlich müd an Seel und Sinn;

Mir selbst will’s bald nicht besser gehn,

Kann kaum noch auf den Beinen stehn.“

Er spricht’s, und von der Mitternacht

Wird er nun auch ins Bett gebracht.

Der Sonntag spricht: „Jetzt ist’s an mir!“

Gar heimlich schließt er seine Tür.

Schlaftrunken noch und gar gemach

Schwankt er den Sternlein hintennach.

Doch jetzt reibt er die Augen aus

Und kommt der Sonn an Tür und Haus;

Sie schläft im stillen Kämmerlein.

Er klopft und pocht ans Fensterlein

Und ruft ihr zu: „‘s ist an der Zeit!“

Die Sonne sagt: „Bin auch bereit.“

Und leise auf den Zehen geht

Und heiter auf den Bergen steht

Der Sonntag. Und das Tal entlang

Schläft alles noch; mit stillem Gang

Tritt er ins Dorf hinein und spricht

Zum Hahne: „Du, verrat mich nicht!“

Wenn alles endlich ist erwacht,

Geschlafen hat die ganze Nacht,

So steht er da im Sonnenschein,

Guckt zu den Fenstern uns herein

Mit seinen Augen, mild und gut,

Und mit dem Sträußchen auf dem Hut.

Drum meint er’s treu, und was ich sag,

Es freut ihn, wenn man schlafen mag

Und meint, es sei noch dunkle Nacht,

Wann längst die Sonn am Himmel lacht.

Drum kam er auch so leis heran

Und sieht so lieblich jetzt uns an.

Wie glitzert rings auf Gras und Laub

Vom Morgentau der Silberstaub!

Wie weht so frische Maienluft

Voll Kirschenblüt und Schlehenduft!

Und’s Bienlein sammelt ohne Frist;

Es weiß nicht, daß es Sonntag ist.

Wie prangt nicht in dem Gartenland

Der Kirschenbaum im Maigewand!

Und blaue Veilchen, Tulipan’

Und Sternenblümchen nebendran

Und Hyazinthen, daß man traun

Meint, in das Paradies zu schaun!

Und’s ist so still und heimt uns so,

Man ist so ruhig und so froh.

Man hört im Dorf kein Hüst und Hott;

Nur Guten Tag! und Dank Euch Gott!

Und Gott sei Lob! ein schöner Tag!

Ist alles, was man hören mag.

Und’s Vöglein sagt:„Ei freilich ja!

Potztausend, ja, er ist schon da!

Er dringt mit seinem Himmelsstrahl

Durch Blüt und Laub in Berg und Tal!“

Und’s Distelfinkchen vornean

Hat’s Sonntagsröckchen angetan.

Wie? Läuten sie nicht da schon ein?

Der Pfarrer muß heut eilig sein.

Geh, brich ein paar Aurikeln ab;

Doch wisch mir ja den Staub nicht ab;

Und prangst Du, Gundel, in dem Staat,

Halt ich ein Sträußchen dir parat!

JENS PETER BAGGESEN
An Lilia

Was ich Göttliches fand

In hellen begeisterten Stunden –

Was schön ich gedacht, und empfunden,

Mit sorgsamer Hand

Erlas ich; und pflanzt’ es, mit heiligem Streben

Nach himmlischen Blumen, in’s endliche Leben.

Und es hub sich empor,

Wie Blümchen umher auf der Heiden,

Von tönenden Freuden und Leiden

Ein lieblicher Flor.

Da trat aus der Fern’ ein geharnischter Riese

Mit blutigem Fuß auf die singende Wiese.

Und der Rohe zertrat

(Ich fühle mit zuckenden Schmerzen

Der Lieder Ermordung im Herzen)

Die keimende Saat.

Ach! alle die Blumen im holden Entstehen,

Ich sah sie für immer, so wähnt’ ich, vergehen.

Eine Lilie stand

Dicht neben mir, ohne zu beben –

Wie starrte mein innerstes Leben,

Als diese verschwand!

Es welkte der Flor, es verstummten die Lieder –

Ich sank in der Mitte der Sterbenden nieder.

Doch es schwebte herab

Vom Himmel ein goldener Knabe,

Und nahte mit silbernem Stabe

Dem blumigen Grab;

Und blickte mit Seufzen, und blickte mit Weinen

Auf alle die Stengel der sterbenden Kleinen.

Und es rührte sich leis’

In jedem bethräneten Stengel –

Da schlug um sie alle der Engel

Den segnenden Kreis;

Und blickte mit Lächeln voll himmlischer Güte

Auf jede nun wieder sich hebende Blüthe.

Und es regte sich tief

Im Busen der Kleinen so wonnig,

So selig, so süß, und so sonnig,

Die Seele, die schlief;

Und hold in der Kelch’ und der Stengelchen Beben

Erwachte der Duftenden tönendes Leben.

Mit dem Lilienstab

Berührte sie leise der Engel –

Da lösten vom zitternden Stengel

Die Blumen sich ab;

Und flogen hinauf in ätherische Lüfte,

Darbringend dem holden Erlöser die Düfte.

Wer den Riesen gekannt,

Der jegliche Blüthe zerstöret,

Dem jetzo die Heide gehöret,

Dem ist er genannt.

Das goldene Kind mit dem silbernen Stengel,

Du, himmlische Lilia, du warst der Engel!

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