Kitabı oku: «Hitzewelle»

Yazı tipi:

René Appel

Hitzewelle



Spaß am Lesen Verlag

www.spassamlesenverlag.de

Der Spaß am Lesen Verlag gibt leicht lesbare Zeitungen, Bücher und informative Broschüren heraus. Mit diesen Ausgaben soll die Fähigkeit des Lesers zur Selbsthilfe gefördert werden. Sämtliche Veröffentlichungen des Spaß am Lesen Verlags zeichnen sich durch eine verständliche Sprache und eine übersichtliche Seitengestaltung aus.

Hitzewelle ist die in Einfacher Sprache neu formulierte und anschließend ins Deutsche übersetzte Neufassung der Originalerzählung Hittegolf (Niederlande, 2005).

Verfasser: René Appel

Originaltitel: Hittegolf

Bearbeitung: Marian Hoefnagel

Deutsche Übersetzung: Bettina Stoll Translations

Umschlagentwurf & Gestaltung: Nicolet Oost Lievense

Umschlagfoto: iStockphoto.com

© 2014 Spaß am Lesen Verlag, Münster

Alle Rechte vorbehalten. Nichts aus dieser Ausgabe darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlags vervielfältigt, in einer automatisierten Datenbank gespeichert oder in irgendeiner Art und Weise – elektronisch, mechanisch, in Form von Fotokopien, Aufnahmen oder auf andere Art und Weise – veröffentlicht werden.

ISBN 978-3-944668-11-6

Der Mann und das Mädchen

Samstagnachmittag, 14 Uhr

Der Mann steht am Schlafzimmerfenster.

Er schaut hinunter in den Garten.

Die Sonne bescheint die Pflanzen, die er vor Kurzem gekauft hat.

Er wirft einen Blick hinüber in den Nachbargarten.

Der Garten der Nachbarn war immer viel schöner.

Aber jetzt, mit den neuen Pflanzen ...

Plötzlich tritt er einen Schritt zurück.

Weg vom Fenster.

Im Nachbargarten liegt ein Mädchen.

Ein Mädchen. Im Bikini.

Sie liegt auf dem Bauch. Auf einem Handtuch.

Der Mann muss schlucken.

Die Nachbarn haben keine Tochter.

Sie haben einen Sohn, Jochen.

Er ist gerade in der Pubertät. Pickel.

Das Mädchen ist natürlich seine Freundin.

Jochen ...

Der Mann kann den Jungen nicht leiden.

Er macht immerzu nur Lärm.

Den ganzen Tag dröhnen die tiefen Töne seiner blöden CDs durchs Haus.

Und manchmal schreit er seine Mutter an.

Das ist Jochen. Ein lästiger Krachmacher.

Der Mann muss wieder schlucken.

Was fängt ein so tolles Mädchen mit einem Jungen wie Jochen an?

Die hat doch wirklich etwas Besseres verdient ...

Das Mädchen hat das Bikini-Oberteil geöffnet.

Er kann den Ansatz ihrer Brüste erkennen.

Vielleicht richtet sie sich ja noch auf.

Auf dem Tisch neben ihr steht eine Getränkedose.

Sie wird doch wohl mal was trinken müssen.

Bei dieser Hitze ...

Der Mann hat sein Fernglas geholt.

Jetzt kann er das Mädchen im Bikini aus der Nähe betrachten.

Sie richtet sich ein wenig auf. Dann nimmt sie einige Schlucke aus der Dose.

Fast kann er ihren Busen sehen.

Sie stellt die Dose auf den Tisch. Dann legt sie sich wieder hin.

Neben der Dose steht eine Flasche mit Sonnencreme.

Er könnte sie damit eincremen.

Langsam und vorsichtig.

Schultern, Rücken und weiter nach unten.

Mit den Fingern würde er sie überall berühren.

Der Mann seufzt tief.

Er schaut kurz in eine andere Richtung.

Dann richtet er das Fernglas wieder auf das liegende Mädchen.

Sie bewegt sich nicht mehr.

Wahrscheinlich ist sie eingeschlafen. In dieser Gluthitze.

Sie liegt ganz allein im Garten.

Aber Jochen und seine Eltern sind doch zu Hause?

Hans und Linda heißen sie.

Heute Morgen hat er sie noch gesehen.

Sie sind sicher vor der Hitze ins Haus geflüchtet.

Ohne das Mädchen.

Sie lässt sich von der Sonne wärmen.

Der Mann beobachtet das Mädchen, solange es dort liegt.

Streit

Samstagnacht, 1 Uhr 30

„Dann darfst du dich auch nicht so blöd anstellen, Jochen. Geh doch wieder zu deinen tollen Freunden. Amüsier dich mit denen!“

Sandra schaut Jochen wütend an.

Jochen versucht, sie an sich zu drücken. Er will es wieder gutmachen.

Aber Sandra stößt ihn von sich.

Er fällt fast um. Scheiße.

Er versucht, das Bild von Sandra scharf zu stellen.

Das ist nicht so einfach. Er sieht Sandra ständig doppelt.

„Jetzt lass uns doch mal ...“, fängt er an.

„Nein, von wegen,jetzt lass uns doch mal’“, erwidert Sandra.

„Mach doch, was du willst. Aber ohne mich.

Geh wieder rein! Na los!“

Sie zeigt hinüber zum Eingang der Disco.

Dort stehen ein paar Jungs.

Nach der Hitze auf der Tanzfläche wollten sie an die frische Luft.

Aber draußen ist es kaum kühler.

„Dann kannst du noch mehr trinken.

Lass dich einfach bis zum Rand volllaufen. Das ist doch cool, oder?

Und dann kannst du danach alles wieder auskotzen. Wie letzte Woche.“

„Ich will doch nur ... nur mit dir reden. Das ist alles.“

„Aber ich nicht mit dir. Hab´ schon genug mit dir geredet. Ich hab´ keine Lust mehr.

Du hörst ja doch nicht zu. Du hörst nie zu.

Mir jedenfalls nicht.

Ich geh´ nach Haus. Mach, was du willst.“

Sandra geht zu ihrem Fahrrad.

Jochen stolpert ihr hinterher.

„Mensch, sei doch nicht so. Ich trink´ nachher eine Cola oder ein Wasser.“

Er kann nur mit Mühe etwas hinunterschlucken.

Etwas, das aus seinem Magen nach oben will.

Sandra antwortet nicht. Sie läuft zum Fahrradständer.

Jochen hält sie am Arm fest.

„Jetzt komm schon.“

Er versucht sie zu umarmen.

Aber Sandra ist wirklich wütend.

„Lass mich los!“, schreit sie.

Sie versucht sich loszureißen. Doch Jochen hält sie fest umklammert.

Er will die Lippen auf Sandras Lippen drücken.

Aber sie hebt die Hand.

Jochen spürt die Nägel auf der Wange.

Er schreit auf und lässt sie los.

„Verdammte Kacke.“

Mit dem Ärmel seines weißen T-Shirts wischt er sich übers Gesicht.

Blut.

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