Kitabı oku: «Buddhas erste Unterweisung», sayfa 2

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Das umfassende Leid

Die dritte Art von Leid wird als umfassendes Leid bezeichnet. Dieses Leid als Leid zu erkennen benötigt ein noch größeres Maß an Intelligenz. Was wäre ein Beispiel von umfassendem Leid? Diese gegenwärtige Existenz, die wir erfahren, ist umfassendes Leid. Ganz gleich, ob man gerade etwas Angenehmes oder etwas Unangenehmes erfährt, in jeder Situation unseres Lebens ist diese Art von Existenz, wie wir sie jetzt erleben, umfassendes Leid. Der Grund dafür ist, dass unser gegenwärtiges Leben ein bedingtes Leben ist, das keine wirkliche Freiheit besitzt. Denn die Art von Dasein, in die wir geraten, und die Erfahrungen, die wir dann machen, folgen nicht unseren Wünschen, sondern hängt von anderen Faktoren ab. Wir haben also keine Freiheit, uns auszusuchen, wie wir leben und was wir während eines Lebens erfahren. Obwohl wir immer denken, dass wir frei sind, dass wir in einer freien Gesellschaft leben, was in gewisser Weise auch richtig ist, haben wir dennoch keine wirkliche Freiheit über unser Dasein.

Als erstes nehmen wir Geburt. Sowohl die Tatsache, dass wir Geburt nehmen, ebenso wie den Ort und die Umstände, unter denen wir geboren werden, können wir nicht nach unseren Wünschen gestalten. Manchmal passt unsere Geburt gar nicht auf die Umstände, in die wir hineingeraten, oder die Umstände passen uns gar nicht. Aber ungeachtet dessen, wie passend oder unpassend unsere Geburt sein mag, wir geraten irgendwohin und sind dann einfach dort.

In dieser Art nehmen wir Geburt. Vom zweiten Augenblick nach der Geburt an beginnt ein Rennen, und dieses Rennen geht nirgendwo anders hin als zum Ende des eben begonnen Lebens. Während dieses Rennens durchlaufen wir viele körperliche und geistige Veränderungen; manche sind angenehm, manche unangenehm, aber niemals haben wir die Möglichkeit, etwas daran zu ändern oder etwas rückgängig zu machen. Der ganze Ablauf folgt seinen eigenen Gesetzen. Schließlich kommt dann das Ende, das wir allgemein als Tod bezeichnen. Und obwohl ihn niemand erfahren will, haben wir wieder nicht die Freiheit, ihm zu entgehen.

Das zeigt sehr klar, ob wir tatsächlich Freiheit und Kontrolle über unser Dasein haben. Auch während unseres Lebens fehlen uns Freiheiten. So haben wir keine vollständige Freiheit über unsere Gedanken und Handlungen. Denn zur Zeit stehen wir vollständig unter der Macht unseres Geistes, und unser Geist selbst steht wieder unter der Macht weiterer Faktoren, von denen viele negativ sind, wie zum Beispiel Begierde, Eifersucht, Hass und so weiter. Wenn sie den Zustand unseres Geistes und unserer Person bestimmen, dann erfahren wir endlose Probleme. Ständig treten in unserem Geist Gedanken auf; Gedanken, die wir eigentlich gar nicht wollen, aber dennoch brechen sie hervor, gewinnen an Kraft und zwingen uns, unter ihrem Einfluss zu handeln. Wenn wir eine Wahl hätten, wäre es uns lieber, unser Geist wäre in einem harmonischen, friedlichen Zustand, ohne irgendwelche Störungen. Es wäre uns lieber, wenn wir unseren Geist auf jedes gewünschte Objekt richten könnten und er dann friedlich auf dieses Objekt gerichtet bliebe. Das wünschen wir zwar, aber ob unser Geist sich so verhält oder nicht, können wir leicht beobachten. Vor allem, wenn wir versuchen zu meditieren, werden wir schnell herausfinden, ob unser Geist auf dem gewünschten Objekt bleibt oder nicht.

Alle diese beschriebenen Unzulänglichkeiten zeigen unseren Mangel an Freiheit über unser Leben. Das ist unsere gegenwärtige Situation, der Zustand unseres gegenwärtigen Daseins. Dieser Zustand kann zwar geändert werden, aber im Moment treffen diese Beschreibungen zu.

Die erste und zweite Art von Leid erfahren die Wesen in den verschiedenen Daseinsbereichen in unterschiedlichem Maß. Manche Wesen erleben mehr vom ersten, manche mehr vom zweiten Leid. Vom umfassenden Leid jedoch sind alle Wesen des Daseinskreislaufs betroffen, unabhängig davon, ob es sich um Menschen, Tiere, Devas oder andere Lebewesen handelt. Da diese dritte Art von Leid alle Wesen des Daseinskreislaufs in gleicher Weise umfasst, wird sie als umfassendes Leid bezeichnet.

Das alles ist die Bedeutung der ersten edlen Wahrheit. Mit den Worten "Dies ist die edle Wahrheit des Leids" hat Buddha auf diese Wahrheit hingewiesen. Er hat nicht gesagt: "Es gibt eine Wahrheit des Leids, und dort ist sie." Damit wird deutlich, dass diese edle Wahrheit nicht weit weg ist. Sie befindet sich nicht irgendwo und liegt auch nicht zurück in der Vergangenheit, sondern sie befindet sich genau jetzt und hier innerhalb der eigenen Person. Das eigene, gegenwärtige Dasein ist davon betroffen. Das zu erkennen ist sehr wichtig.

Vergänglichkeit

Eines der Merkmale der ersten edlen Wahrheit ist die Vergänglichkeit. Das bedeutet, dass unser jetziges Dasein und alles, was dazu gehört, vergänglich ist.

Die Gesamtheit der existenten Objekte kann in zwei Gruppen unterteilt werden: in die zusammengesetzten und die nichtzusammengesetzten Objekte. Zu den zusammengesetzten Objekten gehören alle materiellen Dinge, alle Formen von Bewusstsein, und die sogenannten nichtzugeordneten Dinge. Nichtzugeordnete Dinge sind nichts anderes als Dinge, die zwar zusammengesetzt sind, aber weder als Materie noch als Geist klassifiziert werden. Ein Beispiel dafür ist Person. Eine Person ist ein zusammengesetztes Objekt, aber weder Materie noch Geist. Ebenso verhält es sich mit der Zeit. Die Zeit ist ein zusammengesetztes Objekt, aber weder Materie noch Geist. Zeit besteht in einer anderen Art als Materie oder Geist.

Zusammengesetzt bedeutet, dass ein Objekt aus Teilen zusammengesetzt ist. Materie ist eine Anhäufung von kleinsten Partikeln. Auch Geist setzt sich aus Teilen zusammen, und zwar aus den einzelnen geistigen Augenblicken. Ebenso setzt sich eine Person aus ihren Teilen zusammen, aus ihren Aggregaten, wie Körper, Geist, Empfindungen und so weiter. Zeit ist ebenfalls zusammengesetzt, und zwar aus Jahren, Monaten, Minuten, Sekunden, Momenten.

Alle zusammengesetzten Dinge haben die Eigenschaft, vergänglich zu sein. Die Wesen sind vergänglich. Unser Körper und unser Geist sind vergänglich. Die Person ist vergänglich. Unsere Leiden sind vergänglich, und unser Glück ist vergänglich. Alles Leben ist vergänglich. Vergänglichkeit heißt auf Sanskrit Anitya, was auch unbeständig bedeutet.

Unbeständigkeit wird im Buddhismus sehr subtil beschrieben. Jedes unbeständige Objekt verweilt nur einen Augenblick lang. Das bedeutet, es entsteht, und es vergeht sofort wieder, es dauert nur einen Augenblick lang an. Die Dauer eines Augenblicks wird als ein Fünfundsechzigstel der Dauer des Geräusches beschrieben, das beim Schnalzen der Finger einer gesunden Person entsteht. Das ist eine sehr kurze Zeitspanne. Unter subtiler Vergänglichkeit versteht man, dass alle zusammengesetzten Dinge während der Dauer einer so kurzen Zeitspanne verweilen, vergehen und in ähnlicher Art wieder entstehen. Das ist nicht leicht nachzuvollziehen, ist aber dennoch die Wirklichkeit. Subtile Vergänglichkeit ist in allen zusammengesetzten Objekten immer gegenwärtig. Diese Veränderungen gehen so schnell vor sich, dass wir sie mit unserem gegenwärtig sehr langsam funktionierenden Bewusstsein nicht wahrnehmen können. Was wir wahrnehmen, ist die Wirkung der subtilen Vergänglichkeit, nämlich die grobe Vergänglichkeit.

Die grobe Vergänglichkeit ist wie ein oberflächliches Zeichen der fortwährend stattfindenden subtilen Vergänglichkeit. Wir sehen zum Beispiel, wie eine Person langsam älter oder größer wird, wie Dinge langsam alt werden und eines Tages kaputtgehen, wie eine Blume wächst und verwelkt oder ein Baum langsam zerfällt. Was wir sehen, ist nur die grobe Form der Vergänglichkeit. Diese Vergänglichkeit, dieser Alterungsprozess setzt aber nicht von einem Tag auf den anderen ein. Er findet ständig statt, pausenlos: Entstehen, Vergehen, Entstehen, Vergehen, ohne Unterlass. Was bleibt, ist eine ähnliche Kontinuität der entsprechenden Objekte.

So können wir uns fragen: Was bleibt von einer Person von heute bis morgen? Was bleibt von unserem geistigen Kontinuum, unserem Bewusstsein und was von den materiellen Dingen? Unser Körper bleibt von heute auf morgen nicht der gleiche, sondern er ist lediglich ein ähnliches Kontinuum. Die Ähnlichkeit in dieser Kontinuität verleitet uns dazu zu glauben, es handle sich immer um das gleiche Objekt. In Wirklichkeit aber bleiben die Dinge niemals gleich. Es ist wie bei einem Fluss: Der Strom zum Beispiel, der durch Westdeutschland fließt, scheint immer der gleiche Rhein zu sein. Er ist aber niemals der gleiche, denn laufend fließt anderes Wasser durch das Flussbett. Wenn wir aber in den Rhein blicken, scheint es sich immer um den gleichen Fluss zu handeln. Der Rhein scheint immer gleich zu sein, ist es aber zu keiner Zeit.

In Wirklichkeit bleiben alle zusammengesetzten Dinge, unser Körper, unser Geist, unsere Person ebenso wie ein Fluss niemals gleich. Die Person, die zum Beispiel diesen Vortrag gehalten hat, ist schon lange vergangen. Sie ist nicht mehr da. Was noch da ist, ist ihre ähnliche Kontinuität. Das trifft nicht nur auf den Vortragenden zu, sondern auch auf alle Zuhörer. Wenn wir uns jedoch ansehen, denken wir, es handle sich immer um die gleiche Person.

Der Grund dafür, dass wir das so betrachten, liegt an unserem Greifen nach Beständigkeit. Dieses Greifen nach Beständigkeit ist sehr tief in uns verankert, weil wir die subtile Vergänglichkeit nicht wahrnehmen. Wir können nur mit logischer Begründung verstehen, dass die subtile Vergänglichkeit eine Realität ist. Wir können sie aber nicht direkt wahrnehmen, so, wie wir etwa eine Flasche vor unseren Augen wahrnehmen. Aus diesem Grund können wir diese subtile Vergänglichkeit nicht erfassen und unterliegen einer Täuschung. Wir denken, alles bleibe gleich. Das Greifen nach dieser Beständigkeit ist eine grundlegende Fehlauffassung, die wir alle haben. Diese Auffassung ist nicht nur falsch, sondern kann auch sehr schädlich sein. Dieses Greifen nach Beständigkeit ist einer der Hauptgründe für unsere Anhaftung gegenüber Besitz, Geld, Freunden und so weiter. Ein starkes Hängen beruht auf einem Greifen nach Beständigkeit. Obwohl wir intellektuell wissen, dass wir ganz und gar nicht beständig sind, haben wir spontan die Auffassung: "Ich bin immer da; ich werde, wie auch alle anderen, noch lange Zeit da sein." Sowohl unsere Freunde wie auch unsere Feinde sind in unseren Augen beständig. Dadurch hängen wir an unseren Freunden und hegen Hass gegenüber unseren Feinden.

Manche Personen besitzen ein Vermögen, das so groß ist, dass es für mehrere Leben reichen würde. Dennoch haben sie oft den Eindruck, sie hätten nicht genug. Sie sammeln immer noch und haben Angst, etwas zu verlieren. Das führt zu unendlichen Problemen. Manche trachten danach, ihre Feinde zu töten, weil sie denken, diese Feinde seien sonst für immer da. In Wirklichkeit sind Freunde und Feinde, alle sehr vergänglich. Eines Tages wird von allen niemand mehr da sein. Auch die Feinde sterben ohnehin - ohne dass man sie tötet.

Wenn Buddha sagt, "alles Zusammengesetzte ist vergänglich", bezieht sich vergänglich auf die subtile Veränderung. Was wir von außen beobachten können, sind die groben Veränderungen. Wir können sehen, wie ein ganzes Land entsteht und zerfällt, ebenso wie Familien und einzelne Personen. In Wirklichkeit sind zu jeder Zeit alle materiellen und alle geistigen Dinge vergänglich, ebenso wie alle nichtzugeordneten Objekte, wie zum Beispiel Personen.

Vergänglichkeit ist ebenfalls eine Eigenschaft der edlen Wahrheit des Leids. Unser bedingtes Dasein ist leidvoll, denn es ist ein Dasein ohne wirkliche Freiheit, birgt viele leidvolle Erfahrungen und ist vergänglich.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung

Wenn gesagt wird, dass bedingtes Dasein keine Freiheit bietet, bedeutet das nicht, dass wir unter dem Einfluss äußerer Mächte stehen, die uns beherrschen und uns in unerwünschte, leidvolle Situationen bringen. Das ist nicht der Fall. Es bedeutet, dass unsere Erfahrungen nicht nach unseren Wünschen ablaufen. Wir können die Vorgänge unseres Lebens nicht wunschgemäß steuern. Unser Schicksal wird aber auch nicht von irgendwelchen äußeren Kräften gesteuert, ganz im Gegenteil: Unsere Erfahrungen im zyklischen Dasein sind ausnahmslos die Wirkung unseres Karma.

Karma bedeutet nichts anderes als Handlung. Auf Sanskrit wird Karma für Arbeit, Werk, Tätigkeit oder eben für Handlungen verwendet. Welche Erfahrungen wir im Daseinskreislauf auch machen, sie werden von unseren Handlungen, also von unserem Karma bestimmt, gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Alles, was wir auf kollektiver oder individueller Ebene erfahren, entspringt nicht unseren Wünschen, sondern entsteht exakt gemäß dem natürlichen Gesetz von Ursache und Wirkung. Das bedeutet, dass eine richtige Handlung zu einem richtigen, eine falsche Handlung zu einem falschen Resultat führt. Die Handlungen und die Wirkungen dieser Handlungen sind es, was unter dem Gesetz von Ursache und Wirkung zu verstehen ist.

Alles, was zusammengesetzt ist, existiert gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Dazu gehören auch Lebewesen wie wir. Unser Schicksal, unser Leid und unser Glück sind direkt mit unseren Handlungen durch das karmische Gesetz von Ursache und Wirkung verbunden. So könnten wir sagen, dass wir unser Schicksal in unserer eigenen Hand haben. Es liegt also nicht in den Händen von irgendwem anderen. Aber dennoch erfahren wir nicht das, was wir uns ersehnen; sondern das, was unsere Handlungen gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung hervorbringen. Dieses Gesetz hat keine Person geschaffen. Es ist ein natürliches Gesetz, eine natürliche Art und Weise, wie die Phänomene existieren.

Das Schicksal der Lebewesen ist untrennbar mit diesem Gesetz verbunden. Unheilsame Handlungen führen zu Leid für einen selbst und für andere. Heilsame Handlungen führen zu glücklichen Erfahrungen und angenehmen Resultaten für einen selbst und andere. Aus diesem Grund ist ein korrektes Verhalten von entscheidender Bedeutung. Sich richtig zu verhalten ist der wichtigste Punkt, wenn wir einem geistigen Weg folgen wollen oder Buddhas Unterweisungen anwenden.

Was ist unter Anwendung zu verstehen? Wir können Dharma auf verschiedene Weise anwenden. Wir können Gebete rezitieren, meditieren und so weiter. Das wichtigste jedoch ist, das Gesetz von Ursache und Wirkung richtig anzuwenden. Das bedeutet, dass wir das Gesetz von Ursache und Wirkung genau verstehen und unser Verhalten danach ausrichten. Wenn wir so vorgehen, werden wir zu wirklichen Anwendern von Dharma. Vernachlässigen wir diesen Punkt, dann können wir Tage regungslos dasitzen oder rezitieren, es wird nie eine echte Anwendung von Dharma werden. Von einer Anwendung von Dharma können wir erst dann sprechen, wenn wir das Gesetz von Ursache und Wirkung begreifen und uns danach verhalten. Das ist die Methode, mit der man Leid vermeidet und Glück erlangt.

Wenn wir von heilsamen und unheilsamen Handlungen sprechen, ist es wichtig zu wissen, was darunter zu verstehen ist. Buddha hat keine Liste von Handlungen zusammengestellt, wo wir nachsehen könnten, was richtig und was falsch ist. Eine solche Liste wäre unendlich lang. Statt dessen lässt sich anhand des jeweiligen Resultats einer Handlung bestimmen, ob sie heilsam oder unheilsam ist. Je nachdem was sie für die Lebewesen bewirkt, ist eine Handlung positiv oder negativ. Eine solche Bewertung steht immer in Verbindung mit den Lebewesen.

Alle Handlungen, die einem Lebewesen Leid bringen, wie etwa das Töten, sind unheilsam. Unheilsame Handlungen müssen wir unbedingt vermeiden.

Handlungen, die den Lebewesen wirklichen Nutzen bringen, sind heilsam. Solche Handlungen gilt es auszuführen.

Ob eine Handlung heilsam oder unheilsam ist, hängt von der Auswirkungen und von der Absicht ab. Eine Handlung, die aus Begierde, Hass oder Unwissenheit entsteht, ist immer falsch. Eine Handlung, die in Begierdelosigkeit, Hasslosigkeit oder Unwissenheitslosigkeit wurzelt, ist heilsam.

Wir müssen richtige und falsche Handlungen voneinander unterscheiden, indem wir den Ursprung einer Handlung prüfen. Der Ursprung einer Handlung ist die auslösende Motivation, und ihre Qualität bestimmt die Qualität des Resultats. Falsche Handlungen zu vermeiden und richtige Handlungen auszuführen ist die wesentlichste Anwendung von Dharma.

Die edle Wahrheit des Ursprungs

Jeder geistige Weg hat drei essentielle Punkte: eine Anschauung, eine Ethik und eine Methode, um den Geist zu schulen. Diese drei Punkte können von Religionen zu Religion etwas verschieden sein, aber alle wirklichen geistigen Wege weisen diese drei Merkmale auf. Auch im Buddhismus gilt es, eine richtige Anschauung zu entwickeln, richtigem Verhalten zu folgen und sich in richtiger Meditation zu schulen.

Der erste Punkt besteht darin, sich ein richtiges Verständnis von unserer grundlegenden Situation anzueignen. Ebenso müssen wir lernen zu verstehen, worin der eigentliche Weg der geistigen Entwicklung besteht und was das Ziel dieses Weges ist. Wir müssen die Grundlage, den Weg und das Ziel richtig erkennen, frei von falschen Anschauungen, Phantasien und Übertreibungen. Ebensowenig sollten wir Inhalt und Bedeutung dieser drei Faktoren unterschätzen. Im Gegenteil: Wir müssen eine Anschauung entwickeln, die der Wirklichkeit entspricht, die nichts hinzufügt oder weglässt. Eine solche Philosophie, eine solche Anschauung zu entwickeln ist sehr wichtig. Diese entsteht nicht von selbst in uns, sondern ist das Ergebnis von richtigen Bemühungen durch Lernen und Nachdenken. Einfach nur dazusitzen und hoffnungsvoll abzuwarten bringt uns nicht zur richtigen Anschauung. Wir müssen Anstrengungen machen, um die richtige Anschauung in uns zu erzeugen und falsche Anschauungen und Unwissenheit zu überwinden. Das ist die einzige Möglichkeit.

Weisheit durch Hören

Im Buddhismus wird immer wieder betont, wie bedeutend das Lernen ist. Es gibt drei Ebenen von Weisheit, die wir entwickeln müssen. Die erste Ebene ist die Weisheit durch Hören. Eine der wichtigsten Methoden zu lernen ist das direkte Zuhören. Die direkte, mündliche Übertragung von Weisheit wird im Buddhismus als sehr wichtig betrachtet. Auf der Grundlage einer direkten Übertragung können wir dann auch auf Bücher zurückgreifen. Das ist ebenfalls wichtig. Auf diese Weise muss zuerst die Weisheit durch Hören entwickelt werden. Wenn wir ohne Ablenkungen zuhören und uns konzentriert dem Gesagten widmen, erlangen wir eine erste Form von Weisheit, nämlich diese Weisheit aus Hören. Sie zu erlangen ist sehr, sehr wichtig. Das ist wie das Öffnen eines Tores.

Diese Weisheit aus Hören genügt aber nicht. Sie stellt kein Verständnis dar, mit dem wir zufrieden sein könnten, denn sie ist noch ein oberflächliches, wandelbares Verständnis, weil wir es leicht verlieren können. Dieses Verständnis, das aus Zuhören oder Lesen gewonnen wird, ist nicht durchdringend, sondern mehr oder weniger ein Annehmen dessen, was gesagt oder geschrieben wurde. Wenn wir es als sinnvoll sehen, stimmen wir mit dem Gesagten oder Geschriebenen zu und denken: "So, jetzt habe ich alles verstanden."

Dieses Verständnis ist aber noch nicht stabil und ist keine Weisheit, auf die wir uns verlassen können. Da ein solches Verständnis nicht sonderlich tief ist, kann es leicht verändert werden. Wenn wir jemanden treffen, der etwas ganz anderes behauptet und uns auf geschickte Weise das genaue Gegenteil erklärt, kann sich die bisherige Meinung schnell ins Gegenteil verkehren. Dennoch ist das Wissen aus Hören sehr wertvoll. Im Buddhismus wird immer wieder betont, dass diese Weisheit des Hörens der kostbarste Schatz ist, den wir besitzen können. Sie ist auch ein Schatz, den uns niemand nehmen kann.

Solange wir keine Weisheit aus Hören haben, bleibt es in unserem Geist finster; viele falsche Anschauungen und Unwissenheit verdunkeln unseren Geist. Sich Weisheit aus Hören und Lernen anzueignen ist deshalb der erste entscheidende Schritt.

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