Kitabı oku: «Die Musik, die wir sind», sayfa 2
Die Musik, die wir sind
Hast du gehört, der Winter ist vorbei!
Nelken und Basilikum platzen vor Lachen.
Kaum von der Reise zurück, ist die Nachtigall
schon Gesangslehrer für die Vögel.
Die Bäume überreichen Gratulationen.
Die Seele tanzt durch die Tür zum König hinauf.
Anemonen erröten, weil sie einen Blick
von der nackten Rose erhaschten.
Der einzige faire Richter, der Frühling,
breitet sich im Gerichtssaal aus.
Und ein paar Dezember-Diebe
huschen davon.
Die Wunder vom Vorjahr
sind bald Vergessenheit.
Aus Nicht-Existenz wirbeln neue Geschöpfe hervor,
Galaxien um ihre Füße verstreut. Hast du die getroffen?
Hörst du, wie in der Wiege die Jesus-Knospe summt?
Eine kleine Narzisse – Inspektor von Königreichen!
Ein Fest ist in Gang. Horch:
Es ist der Wind, der den Wein ausschenkt!
Früher versteckte die Liebe sich
hinter Bildern. Damit ist Schluss!
Der Obstgarten steckt seine Lampions auf.
In Lumpen stolpern die Toten herbei.
Nichts bleibt in Fesseln oder gefangen.
Du sagst: „Stopp dieses Gedicht hier
und wart, was als Nächstes kommt.“ Sofort.
Gedichte sind nur Gekritzel bei der Musik, die wir sind!
Die Ozean-Ente
Du bist eine wilde Ozean-Ente,
die unter Hühnern aufgewachsen ist!
Deine wirkliche Mutter lebte auf dem Ozean,
aber deine Amme war ein zahmer Landvogel.
Deine tiefsten Seeleninstinkte gelten dem Ozean.
Was immer du darüber weißt,
wie man sich an Land bewegt,
hast du von deiner Amme, der Henne, gelernt.
Jetzt ist es Zeit, dich wieder Enten anzuschließen!
Deine Amme wird dich sicher
vor Salzwasser warnen, aber hör nicht hin!
Der Ozean ist dein Zuhause,
nicht ein stinkender Hühnerstall!
Du bist ein König, ein Kind Gottes,
das auf Wasser gehen kann und auf Erde.
Du stolperst umher, und du gleitest
in riesigen Kreisen durch den Himmel.
Wir sind Wasservögel, Sohn, glaube mir!
Der Ozean kennt unsere Sprache
und hört und gibt Antwort.
Wie der weise Salomon ist dieses Meer.
Spring da hinein und lass dieses Königs-Wasser
uns zu Serien-Liebesbriefen
an seine Wellen verwandeln.
Der Ozean ist immer da!
Aber manchmal werden wir seekrank.
Aus Eitelkeit und Vergesslichkeit.
Manchmal löst ein Donnern
bei einem Durstigen Kopfweh aus.
Falls er vergessen hat, dass der Donner Regen bringt.
Und falls er noch etwas
von einem trockenen Flussbett erwartet.
Halte du nicht nach zweitrangigen Ursachen Ausschau!
Es lebte einmal ein Asket weit in der Wüste draußen.
Eine Pilgerschar kam und bestaunte ihn.
Entrückt stand er barfuß auf Sand,
der so heiß war, dass darauf Wasser kochte.
Aber im Wüstenwind wirkte er kühl und feucht
wie in einem frisch bewässerten Garten.
Seine nackten Füße schienen in Seide gewickelt
und es war, als wehte es um seinen Körper.
Die Pilger warteten.
Endlich tauchte er aus der Versunkenheit auf
und wurde einer von ihnen,
sehr lebendig und strahlend.
Wie nach heiligen Waschungen
troff es ihm von Gesicht und Kleidung.
„Wo kommt das her?“ fragten sie.
Er deutete nach oben.
„Aber kommt das, wann immer du willst?
Ohne Brunnen und ohne Seil?
Erzähl doch!“
Der Asket wandte sich zum Himmel und betete:
„Antworte den Pilgern auf ihre Fragen,
Du, der Du aus Leersein
Raum kannst werden lassen.
Lass diese Pilger erfahren,
was sie wirklich schützt und erhält.“
Da tauchte aus dem Nichts eine Wolke auf.
Riesig wie ein Elefant.
Und aus Kübeln fing es zu schütten an.
Der Regen flutete über die Mulden und Gräben.
Die Pilger hielten die Wasserbehälter hoch
und ließen sie volllaufen.
Einige lösten sich schlagartig von ihren Zweifeln
und waren befreit.
Einige waren so verblüfft,
dass sie allmählich zu vertrauen begannen.
Und ein dritter Teil der Pilger
war schon sauer und skeptisch angereist,
und auch jetzt, triefend vor Wasser,
blieben sie skeptisch und sauer.
Und das ist das Ende dieser Geschichte!
Innen im Universum von Shams
Im Herz eines Liebenden innen
ist noch eine Welt und noch eine.
Innen im Freund dieses Kreises von Liebenden
ist ein Ohr, das Mysterien hört,
eine Ader aus Silber im Grund,
ein weiterer Himmel!
Intellekt und Mitgefühl sind Leitern,
die wir erklettern.
Es gibt auch noch andere Leitern:
eine Stimme,
die auf unserer nächtlichen Wanderung
von Vergebung spricht.
Innen im Universum von Shams*
wird die Kerzenflamme
zur Motte,
die in seiner Kerze verglüht.
Tänzer in meiner Brust
In Deinem Licht lerne ich lieben.
In Deiner Schönheit lerne ich dichten.
Du tanzt in meiner Brust.
Wo Dich keiner sieht.
Aber manchmal sehe ich Dich.
Und aus diesem Sehen
erblüht diese Kunst!
Was ich will
Was ich will ist, dein Gesicht sehen
in einem Baum, in der aufgehenden Sonne,
in der Luft.
Was ich will ist,
die Falken-Trommel hören,
und dass dein Unterarm wieder leuchtet.
Du sagst: „Erzähl ihm, dass ich nicht da bin.“
Der Klang dieser brüsken Abfuhr
wird das, was ich will.
Sehen, wie sich in jeder Handfläche
die eleganten Silbermünz-Stückchen
im Regen-Rad drehen.
Fallen, wie das fallende Brot
einer jeden Erfahrung.
Schwimmen, wie ein gewaltiger Fisch
im Ozean-Wasser.
Sein, wie Jakob,
als er Joseph erkennt.
Sein, wie ein Wüstenberg,
nicht eine Stadt.
Ich habe Feiglinge endgültig satt.
Ich will mit Löwen leben.
Mit Moses.
Keine wimmernden, verheulten Leute mehr.
Ich will schimpfende Trunkenbolde.
Ich will singen, wie Vögel singen,
denen es gleich ist, wer zuhört,
oder wer was denken könnte.
Letzte Nacht ging ein großer Lehrer
mit einer Lampe von Tür zu Tür:
„Ich suche den,
der nicht gefunden werden kann.
Jenseits von Wollen, jenseits von Raum,
in der Form, diesen Einen.“
Da klagt eine Flöte:
„Ich hab keine Hoffnung mehr,
den noch zu finden“.
Doch nur die Liebe
bringt überhaupt diese Töne hervor.
Und zugleich ist sie all die gespielte Musik!
Lass diesen Musiker
das Gedicht hier beenden!
O Shams,
ich bin ein Wasservogel,
der in die Sonne fliegt!
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