Kitabı oku: «Migräne», sayfa 2
Symptome
Die Symptome bei einer Migräneattacke können sehr unterschiedlich sein. Oft kündigt sich ein Anfall durch Vorboten an. Darauf kann eine Phase mit Wahrnehmungsstörungen (Aura) folgen, anschließend kommt die Kopfschmerzphase und dann tritt die Rückbildungsphase ein.
Die Vorbotenphase
Diese Phase kann ein paar Stunden bis zu zwei Tage vor einer Migräneattacke erfolgen. Es treten psychische, neurologische und vegetative Symptome auf, die sich aber von der Kopfschmerzphase unterscheiden. Häufig handelt es sich um vermehrte Müdigkeit, häufiges Gähnen, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit, Appetit auf Süßigkeiten, vermehrten Hunger und Störungen im Magen-Darm-Trakt. Aus eigener Erfahrung kann ich über Heißhunger auf Salziges berichten.
Die Auraphase
In 15 bis 20 Prozent der Fälle geht die Migräne mit einer Auraphase einher. Das bedeutet, dass meist visuelle Störungen (Sehen von Zick-Zack-Strukturen, gezackte Linien, blinde Flecken, teilweiser Verlust des Sehfeldes, verschwommene Bilder), Empfindungsstörungen (Kribbeln in den Armen und Beinen), Lähmungserscheinungen sowie Sprach- und Gleichgewichtsstörungen auftreten, die langsam einsetzen und auch wieder vollständig zurückgehen. Je nach Patient wird die Aura ganz unterschiedlich wahrgenommen. Der Fleck im Auge wandert, das Kribbeln in den Armen wandert in die Finger: das ist eine typische Besonderheit der Auren. Auch muss nicht zwangsläufig eine Auraphase mit anschließenden Kopfschmerzen einhergehen – die Schmerzen können ganz und gar ausbleiben. Ich habe oft Sprachschwierigkeiten, die sich durch Wortfindungs- und Aussprachstörungen äußern.
Offenbar entsteht die Aura im visuellen Cortex im hinteren Hirnbereich. Hier findet eine übermäßige elektrische Aktivität statt (CSD cortical spreading depression), die als Welle über die Hirnrinde wandert. Sie erreicht dann den somatosensorischen Cortex und verursacht Empfindungsstörungen, die man in den Händen und im Gesicht verspürt. Während die Welle wandert, werden auch schmerzverarbeitende Neuronen angesprochen. Dadurch werden unterschiedliche Neurotransmitter wie CGRP (calcitonin gene-related peptide) freigesetzt und daraufhin Schmerzsignale vom peripheren zum zentralen Nervensystem weitergeleitet.
Bei Migränikern ohne Aura findet womöglich die Welle übermäßiger elektrischer Aktivität in Hirngeweben statt, ohne sensorische Symptome auszulösen.[17]
Die Kopfschmerzphase
Ich habe meist sehr starke Schmerzen, die ich als pulsierend und stechend empfinde. Sie fangen auf einer Seite an, und ziehen zur Schläfe, zu den Augen und zur Stirn. Manchmal dehnen sie sich auch auf die andere Kopfseite aus. Die Schmerzen sind aber nicht immer auf der gleichen Seite, dies variiert von Attacke zu Attacke. Ein Migräneanfall dauert zwischen 4 und 72 Stunden, und auch ich wache, wie etwa ein Viertel der Patienten, schon in den Morgenstunden mit Migräne auf.[18]
Zu den Schmerzen kommen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Außerdem verstärken körperliche Aktivitäten die Schmerzen.
Die Rückbildungsphase
Gegen Ende der Kopfschmerzphase wird der Schmerz ein gleichmäßig-anhaltender Dauerschmerz, der nicht mehr stechend oder pochend ist. Häufig ist man sehr erschöpft und müde. Ein Schwächegefühl macht sich breit und die Appetitlosigkeit als auch all die anderen Störungen (Konzentration-, Seh-, Geruchs-, Lärmstörungen) können noch einige Stunden andauern. Eine vollkommene Erholung wird erst nach circa 12 bis 24 Stunden erreicht. Beachten Sie das unbedingt: auch wenn Sie nun glücklich sind, die Schmerzen überstanden zu haben und schon wieder loslegen könnten – auch ich musste das erst lernen: Ihr Kopf und ihr Körper benötigen noch ein wenig Ruhe.
Augenentspannung:
Augen schließen. Schauen Sie nun mit geschlossenen Augen nach oben, nach unten, nach rechts und links. Noch einmal wiederholen. Augen öffnen.
Es gibt verschiedene Formen der Migräne:
Migräne mit Aura
Migräne ohne Aura
Aura ohne Kopfschmerzen
Vestibuläre Migräne
Hemiplegische Migräne
Basiläre Migräne
Migräne der Augen
Menstruelle Migräne
Chronische Migräne
Abdominelle Migräne
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die verschiedenen Formen der Migräne eingehen.
Bei der Aura ohne Kopfschmerzen hat man circa 40 Minuten Aura-Symptome, aber die Kopfschmerzen bleiben danach aus. Ganz wichtig ist jedoch unbedingt abzuklären, ob diese Symptome nicht die Vorboten einen Schlaganfalls sind!
Bei der vestibulären Migräne ist das Gleichgewichtssystem stark beeinträchtigt und Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind hier die Hauptsymptome.
Die hemiplegische Migräne ist sehr selten und tritt familiär gehäuft auf. Eine Besonderheit stellen die Bewegungseinschränkungen dar, bei denen manche Gliedmaßen über die Dauer von etwa einer Stunde nur schwer oder gar nicht bewegt werden können.
Bei jungen Erwachsenen tritt die basiläre Migräne auf: die Schmerzen sind hauptsächlich am Hinterkopf zu verorten. Die Arteria basilaris ist hier der Namensgeber, vermutlich verkrampft sich diese Arterie, die den Hirnstamm und das Kleinhirn mit Blut versorgt. Bewusstseinsstörungen, aber auch Schwindel, Sehstörungen und Koordinationsstörungen sind hier die Hauptsymptome.
Die Migräne der Augen (sehr selten) teilt sich auf in die retinale Migräne und in die opthalmoplegische Migräne. Bei der retinalen Migräne, betroffen sind häufig Kinder und Jugendliche, entstehen etwa eine Stunde vor dem Kopfschmerz einseitig Gesichtsfeldausfälle und vorrübergehende Blindheit. Mit Eintritt der Schmerzen sind die Symptome verschwunden. Die opthalmoplegische Migräne befällt beide Augen mit Sehstörungen.
Bei beiden Formen ist man sich nicht ganz sicher, ob es sich tatsächlich um Formen der Migräne, oder eher um den Ausdruck einer anderen Erkrankung handelt.[19]
Die menstruelle Migräne etabliert sich im Zusammenhang mit der Periode, und zwar im Zeitraum von etwa zwei Tagen vor bis zwei Tagen nach der Menstruation. Die Beschwerden sind hier oft heftiger und dauern länger an als bei einer normalen Migräne. Ursache ist wahrscheinlich der fallende Östrogenspiegel kurz vor der Menstruation.[20]
Wenn die Migräneattacken mit den anderen Phasen des Zyklus (nicht mit der Menstruation an sich) in Verbindung gebracht werden können, spricht man von einer hormonell bedingten Migräne.
Wenn Patienten an mehr als fünfzehn Tagen im Monat und das über drei Monate hinweg an Attacken leiden, und außerdem zwischen den Attacken an Begleiterscheinungen leiden, spricht man von einer chronischen Migräne.
Die abdominelle Migräne tritt hauptsächlich bei Kindern auf und äußert sich mit Schmerzen um die Bauchnabelgegend. Kopfschmerzen treten keine auf. Symptome sind Appetitlosigkeit, Übelkeit und Blässe. Die Attacke kann von einer Stunde bis zu einigen Tagen andauern. Man sollte dabei unbedingt abklären, ob nicht eine andere Erkrankung vorliegt. Bei der abdominellen Migräne ist es wichtig, dass die Kinder entspannen und zur Ruhe kommen.
Auslöser
Sogenannte Trigger (Auslöser) können eine Migräneattacke herbeiführen.
Die Triggerfaktoren sind sehr individuell und seine eigenen Auslöser herauszufinden, gleicht der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Lächeln Sie doch mal!
Lächeln reduziert nämlich den Stress, senkt den Blutdruck und setzt Endorphine frei; außerdem wird das Gehirn stimuliert.
Mögliche Migräneauslöser können sein:
Stress
Reizüberflutung
Hormonschwankungen
Bestimmte Nahrungsmittel
Wetterwechsel
veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus
Versuchen Sie darauf zu achten, was Ihre möglichen Trigger sein könnten. Wenn Sie zum Beispiel sehr schlecht geschlafen haben, viele Wachphasen hatten, kann das ein Auslöser für eine Migräneattacke sein, genauso wie die Zeitumstellung bei einer Fernreise. Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist gestört und dadurch kann eine Stressreaktion ausgelöst werden.
Apropos Schlaf: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Schlaf möglicherweise die Aktivität der Synapsen im Gehirn bremst. Wenn wir wach sind, läuft unser Gehirn auf Hochtouren, denn es muss die Synapsen zwischen seinen neunzig Milliarden Nervenzellen aufbauen oder verstärken, damit wir neue Informationen überhaupt aufnehmen können. Wenn nun die Synapsen im Schlaf herunterreguliert werden, können erst Gedächtnisinhalte von der Großhirnrinde in andere Hirnregionen verlagert werden. Im Gehirn wird somit quasi aufgeräumt, damit es wieder optimal funktionieren kann. Zu wenig Schlaf kann zu Beschwerden, körperlichen wie kognitiven, führen.[21] Achten Sie auf ausreichend Schlaf! Die Migräneerkrankung ist mitunter eine Erkrankung des Gehirns – Sie tun ihm damit nur Gutes! Kleiner Tipp, damit das Schlafen gut gelingt: das Schlafzimmer sollte eine Raumtemperatur von circa 16 bis 18 Grad haben und eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent aufweisen.
Auch eine Überforderung kann einen Anfall auslösen, wenn Sie beispielsweise viele Sachen unbedingt erledigt haben wollen – was bei uns Migränikern sowieso ganz oft der Fall ist, denn in der migränefreien Zeit möchten wir übermäßig viel erledigt wissen – wer weiß denn schon, wann uns die nächste Attacke ereilt und uns lahmlegt. Die Migräne tritt häufig danach, in der Entspannungsphase, auf.
Temperaturveränderungen und auch ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit können ein Trigger sein. Ich habe im Sommer öfter Migräne als im Winter. Auch ein gleißend helles Licht, wie es im Sommer oft der Fall ist, bereitet mir Kopfschmerzen. Im Herbst, wenn das Licht eher golden-warm ist, oder gar neblig, habe ich wetterbedingt weniger Anfälle. Auch andere Reize wie Flackerlicht, Lärm oder Gerüche können ein Auslöser für eine Attacke sein.
Starke Emotionen wie tiefe Trauer, heftige Schrecksituationen, plötzlich aufkommende Angst oder ausgeprägte Freude, sind manchmal für eine Migräne verantwortlich. Ich selber habe bereits mehrmals nach einer immensen Vorfreude extreme Migräneattacken erlebt.
Was die Lebens- und Genussmittel anbelangt, kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass bei mir Glutamat ein Auslöser ist, ebenso spezielle Rotweine oder Sekte. Grund dafür ist eventuell das darin enthaltene Sulfit oder das Tyramin in diesen Produkten. Tyramin bewirkt eine verstärkte Ausschüttung des Botenstoffes Noradrenalin, welcher wiederum gefäßverengend wirkt – und das auch im Gehirn. Es reichen manchmal nur ein paar Schlucke Rotwein und schon verspüre ich ein ganz spezielles Ziehen im Kopf. Dann lasse ich das Glas stehen und trinke etwas alkohol-
freies. Derartiges Ziehen passiert auch nicht mit allen Rotweinen. In meiner Migränegruppe berichtete jemand genau über das gleiche Empfinden.
Das Auslösen der Migräne passiert bei einigen Lebensmitteln wie folgt: werden durch das Lebensmittel Stickstoffe freigesetzt, kommt es im Gehirn zu einer Produktion von Stickstoffmonoxid. Wiederum werden bei glutamathaltigen Lebensmitteln die Blutgefäße gereizt. Andere Lebensmittel können wie bei einer Allergie Histamin freisetzen.
Beim Stoff Aspartam können die darin enthaltenen Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin die Erregbarkeit der Gehirnzellen erhöhen, was eine Migräneattacke auslösen kann. Besonders in Getränken finden sich Stoffe wie Aspartam oftmals als Zuckerersatz
Nitrat/Nitrite aktivieren schmerzempfindliche Nerven und können mitverantwortlich für eine Migräne sein. Nitrit findet man hauptsächlich in besonders fetthaltigen Nahrungsmitteln wie Speck oder Hot Dogs etc. Nitrate geben Fleischerzeugnissen die rote Farbe und sind auch in Gemüse wie Radieschen, Rettich und Spinat ist Nitrat vermehrt enthalten.
Schwefeldioxid/Sulfite finden ihren Einsatz in Früchten und Gemüse, um einer Braunfärbung vorzubeugen, um Brotteige geschmeidiger zu machen, und im Wein, damit sich bei der Fermentation keine Bakterien bilden.
Versuchen Sie, die Lebensmittel, die bei Ihnen Migräne auslösen, von Ihrem Speiseplan möglichst zu streichen beziehungsweise auf ein Minimum zu reduzieren. Die Suche nach dem Auslöser ist zwar lästig, aber es lohnt sich umso mehr, da man einer möglichen Migräneattacke entgehen kann.
Behandlungsmöglichkeiten
Neulich: eine Bekannte sagte mir, also bei ihr
würden ganz »normale«, »einfache« Kopfschmerzmittel bei ihrer Migräne helfen – und warum ich mich immer mit so »speziellen Migränemitteln« schmücken müsste, ich wolle dadurch bestimmt »meinen Kopfschmerzen« und dadurch wohl auch meiner Person mehr »Wichtigkeit« verleihen …
Medikamente
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Wichtig: bevor Sie zu irgendwelchen Medikamenten greifen, begeben Sie sich in ärztliche Untersuchung! Besprechen Sie die Möglichkeiten der medikamentösen Therapie mit Ihrem Arzt, lassen Sie eine Voruntersuchung einschließlich Blutdruckmessung und Elektrokardiogramm durchführen und informieren Sie Ihren Arzt auch während und nach der Einnahme der Medikamente über den Verlauf der Migräne.
Ich bin keine Ärztin. Die hier aufgelisteten Wirkstoffe bedürfen vor der Einnahme einer gründlichen ärztlichen Konsultation. Ich zeige lediglich auf, welche Wirkstoffe vielleicht bei einer Migränebehandlung eingesetzt werden können. Also: Keine Haftung! Eine vollständige Auflistung der möglichen, heutzutage eingesetzten Migränemedikamente leiste ich nicht. Ich berichte über die mir bekannten Mittel, teils, weil ich sie selber eingenommen habe, oder weil ich in der Klinik darüber informiert wurde.
Gerade bei der Migräne kommt es im Laufe der Attacke zu einer Störung der Aufnahmefähigkeit von Magen und Darm und die Wirkstoffe können nicht mehr an ihren Wirkort gelangen.
Leichte Migräneattacken, die mit einen langsamen Beginn der Schmerzintensität, schwache bis mittlere Schmerzintensität, kaum Aurasymptome und kaum Übelkeit einhergehen, können , nach ärztlicher Konsultation mit folgenden Mitteln behandelt werden:
Acetylsalicylsäure
Es gibt sie in Form von Brausetabletten (schnelle und sichere Aufnahme im Magen-Darmtrakt), oder als Kautablette. Bei der normalen Tablette sollte mindestens 250 ml Flüssigkeit nachgetrunken werden, damit sie gut aufgenommen werden kann.[22] Bitte befragen Sie zur Einnahme zunächst Ihren Arzt!
Paracetamol
Paracetamol kann als Tablette, Zäpfchen, Tropfen oder Saft eingenommen werden. Bitte befragen Sie zur Einnahme zunächst Ihren Arzt!
Ibuprofen oder Naproxen
Ibuprofen ist in seiner Wirksamkeit der Acetysalisylsäure und dem Paracetamol ähnlich. Naproxen ist wegen seiner langen Wirkdauer besonders bei langen Attacken einsetzbar und kann auch mit Triptanen kombiniert werden. Bitte befragen Sie zur Einnahme zunächst Ihren Arzt!
Triptane
Laut der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) sind Triptane die Therapie erster Wahl.[23]
Bei einer Migräne gerät die Konzentration des Serotonins aus dem Gleichgewicht. Das Serotonin wird zu schnell abgebaut und dadurch können die Schmerzfilter im Gehirn nicht mehr gesteuert werden. Durch das starke Öffnen der Schmerzfilter können die Schmerzinformationen ungehindert eindringen: die Gefäße weiten sich und der Schmerz tritt ein. Und hier setzten die Triptane an, denn sie binden an den Serotoninrezeptoren. Die geweiteten Blutgefäße werden verengt. Der Migräneschmerz wird gestoppt. Außerdem verhindern die Triptane, dass entzündungsauslösende Eiweißstoffe (Neuropeptide) aktiviert werden, diese können nämlich Schmerzimpulse hervorrufen.[24]
Triptane dürfen aufgrund der Gefahr eines Medikamentenübergebrauchs nicht bei einem Dauerkopfschmerz eingenommen werden! Sie dürfen auch nicht eingenommen werden, wenn ein Zustand nach Herzinfarkt oder Schlaganfall vorliegt oder andere Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Leber- oder Nierenerkrankungen bestehen.
Auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten ist besonders acht zu geben. Bitte befragen Sie zur Einnahme zunächst Ihren Arzt!
Bei Migräne ist es besonders wichtig nicht abzuwarten, sondern Medikamente wie Triptane möglichst frühzeitig und vor allem rechtzeitig einzunehmen.
Seit 1993 steht die Substanz Sumatriptan als erster so genannter selektiver Serotoninagonist in der Migränetherapie zur Verfügung. Heute sind folgende weitere Wirkstoffe aus dieser Substanzklasse erhältlich:
Naratriptan
Zolmitriptan
Eletriptan
Almotriptan
Rizatriptan
Frovatriptan
Triptane bekämpfen nicht nur den Migränekopfschmerz, sondern wirken auch gegen verschiedene Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Außerdem blockieren sie die Freisetzung von Nervenbotenstoffen. Diese sind verantwortlich für eine neurogene Entzündung an den Blutgefäßen des Gehirns. In der Migräneattacke wird durch die Triptane die erhöhte Nervenaktivität in den Gehirnzellen normalisiert und Erweiterungen zwischen den Arterien und Venen des Gehirns werden verengt. Die Sauerstoffversorgung des Gehirns wird normalisiert.[25]
Während Schmerzmedikamente überall im Körper wirken, binden die Triptane gezielt an den Schaltstellen, die an genau den Stellen des Gehirns lokalisiert sind, an denen die Krankheitsvorgänge der Migräne ablaufen.
Ich selber habe zunächst das Triptan Frovatriptan verschrieben bekommen. Leider hat es nicht ausreichend in der Migräneattacke geholfen, so dass ich ein anderes Triptan ausprobieren musste. Da meine Migräneattacken bis zu 72 Stunden andauern, wurde mir der Wirkstoff Zolmitriptan verschrieben, der besonders bei langen Migräneattacken empfohlen wird.
Bei meinem Aufenthalt in einer Schmerzklinik habe ich immens wichtige Informationen zu den Triptanen mit auf den Weg bekommen. Auch Sie sollten, sofern bei Ihnen keine gesundheitlichen Bedenken bestehen und Sie Triptane einnehmen dürfen, diese Punkte unbedingt beachten:
Bitte nehmen Sie die Triptane nur ein, wenn vorher eine ärztliche Untersuchung samt Blutdruckmessung und Elektrokardiogramm gemacht wurde!
Bei Gegenanzeigen, wie zum Beispiel ein Zustand nach Herzinfarkt, Schlaganfall, andere Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Leber- oder Nierenerkrankungen dürfen keine Triptane zum Einsatz kommen! Ebenfalls nicht einsetzen, wenn ein Dauerkopfschmerz aufgrund von einem Medikamentenübergebrauch besteht.
Bitte auf keinen Fall während der Auraphase einnehmen.Die gefäßverengenden Wirkstoffe der Triptane können in dieser Phase zu einer Verstärkung der Symptome führen.
Erst einnehmen, wenn die Kopfschmerzphase beginnt, dann aber so früh wie möglich. Machen Sie nicht wie ich den Fehler, und warten erst ab, ob die Schmerzen vielleicht doch noch verschwinden. Eine beginnende Migräne ist durch fast nichts mehr aufzuhalten und läuft einfach ab.
Triptane dürfen niemals in Verbindung mit Ergotaminen verabreicht werden. Beide Mittel führen zu einer Gefäßverengung.
Triptane wirken begrenzt: es kann vorkommen, dass erneut Migränesymptome auftreten. Der sogenannte Wiederkehrkopfschmerz lässt sich aber mit einer erneuten Dosis erfolgreich behandeln. Ganz wichtig zu wissen: Die Dosis kann einmal pro Tag wiederholt werden. Wenn Sie an einem Tag mehr als zweimal zu dem Medikament greifen, müssen Sie zum Arzt und mit ihm eine andere Behandlungsmöglichkeit ausarbeiten, die zu einer besseren Wirksamkeit führt. Hier eventuell ein langwirkendes Triptan nehmen, wie zum Beispiel Almotriptan, Naratriptan oder Frovatriptan. Auch die Kombination mit einem NSAR (etwa Naproxen) kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Wiederkehrkopfschmerzen reduzieren. Ich selber musste erst einige Triptane ausprobieren, um meine Migräneattacken in den Griff zu bekommen und muss trotz allem zusätzlich mit Naproxen den Wiederkehrkopfschmerz deckeln. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt!
Triptane dürfen pro Monat an maximal zehn Tagen eingenommen werden! Es besteht sonst die Gefahr eines Dauerkopfschmerzes aufgrund eines Medikamentenübergebrauchs. Führen Sie einen Kopfschmerzkalender (siehe meinen Kopfschmerzkalender auf Seite 46 mit Muster zum Download), um sich genauestens einen Überblick zu verschaffen. Auch sollten Sie andere Schmerzmittel ebenfalls mit in den Kalender eintragen.[26]
Eine besonders langanhaltende Wirkung zeigen
folgende Triptane:
Eleptriptan ist oral eingenommen rasch wirksam und hat eine besonders langanhaltende Wirkung und eine geringe Nebenwirkungsrate, vor allem in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System. Es wirkt gefäßverengend im Bereich der Hirngefäße. Die gefäßverengende Wirkung im Bereich der Herzkranzgefäße ist nicht so stark ausgeprägt wie bei Sumatriptan. Der Wirkstoff blockiert im Bereich der Hirnhäute die neurogene Entzündung.[27]
Zolmitriptan führt zu einer Gefäßverengung erweiterter Gehirngefäße. Die Substanz bewirkt eine Blockierung der Freisetzung von Entzündungsstoffen aus den Nervenfaserendigungen. Zusätzlich wird eine Hemmung der übermäßigen Nervenaktivität erzielt. Schließlich werden auch im zentralen Nervensystem Nervenzentren in ihrer übermäßigen Aktivität während der Migräneattacke gehemmt.[28]Zolmitriptan überschreitet die so genannte Blut-Hirn-Schranke und das kann zu starken Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel, Brustenge, Beklemmungen und Herzschmerzen führen. Ich verspüre jedes Mal eine starke Brustenge und Müdigkeit. Allerdings wird der Wirkstoff sehr schnell im Magen-Darm-Trakt aufgenommen und zeigt eine sehr langanhaltende Wirkung. Die Wirkung tritt bereits innerhalb von einer Stunde ein. Bei der Anwendung von Zolmitriptan als Einmal-Nasenspray (besonders von Vorteil, wenn Erbrechen eine Begleiterscheinung ist) setzt die Wirkung innerhalb von etwa fünfzehn Minuten ein.[29] Ich nehme das Zolmitriptan bei meinen Migräneattacken als Nasenspray und verspüre sehr rasch einen Wirkungseintritt zumal es bei meinen langen Attacken in Kombination mit dem Wirkstoff Naproxen meine Migränedauer effektiv auf etwa 72 Stunden deckelt. Andere Begleiterscheinungen der Migräne wie Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit werden positiv beeinflusst. Zolmitriptan ist sowohl als normale Tablette als auch als Schmelztablette erhältlich. Besonders geeignet, wenn man zum Erbrechen neigt. Die Schmelztablette löst sich sehr schnell auf der Zunge und führt zu einer raschen Substanzwirkung. Wichtig ist allerdings, dass nach der Einnahme der Schmelztablette ausreichend Wasser getrunken wird, da der Wirkstoff nicht über die Mundschleimhaut aufgenommen wird, sondern wie die anderen Tabletten erst im Darm.
Etwas weniger Nebenwirkungen zeigen folgende Triptane:
Almotriptan wirkt auf Blutgefäße der Hirnhäute. Es hemmt dabei ganz gezielt die Entzündungsvorgänge während der Migräneattacke im Bereich der Hirnhäute. Die Tablette kann auch bei Übelkeit und Erbrechen die Wirkstoffe abgeben, so dass diese am erforderlichen Wirkort angelangen. Almotriptan verringert auch typische Migränesymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Dies führt zu einer besonders zuverlässigen Wirkung. Almotriptan ist sehr gut verträglich und führt zu weniger Nebenwirkungen als etwa Sumatriptan oder Zolmitriptan.[30]
Naratriptan wird bevorzugt bei Migränepatienten eingesetzt, die besonders empfindlich für Nebenwirkungen sind. Naratriptan weist geringere Nebenwirkungen als Sumatriptan auf. Außerdem gilt es als das am schwächsten wirksame Triptan.[31] Naratriptan in Tablettenform sollte, wie alle anderen Triptane, möglichst früh beim Auftreten der Kopfschmerzen eingesetzt werden.
Rizatriptan wird schnell im Magen-Darm-Trakt aufgenommen und die Wirkung tritt innerhalb von einer Stunde ein. Die Substanz wirkt gefäßverengend im Bereich der Hirnhautgefäße – ohne Herzkranzgefäße, Lungengefäße oder andere Blutgefäße zu beeinflussen und ist somit recht nebenwirkungsarm. Rizatriptan ist als Tablette und ebenso als Schmelztablette erhältlich.[32]
Besser verträglich und für lange Attacken geeignet:
Frovatriptan ist verträglich und für besonders lange Attacken konzipiert. Allerdings tritt eine verzögerte Wirkung ein. Es weist weniger Nebenwirkungen auf als Sumatriptan und wiederholte Migräneattacken bleiben eher aus als mit anderen Triptanen. Frovatriptan ist als Filmtablette erhältlich.[33]
Der Vorreiter der Triptane:
Sumatriptan ist das älteste auf dem Markt befindliche Triptan.[34] Es sollte so früh wie möglich nach Beginn des Migräneanfalls genommen werden. Bis zum Beginn der Wirkung vergehen circa dreißig Minuten. Die Wirkung erreicht nach ein bis zwei Stunden ihr Maximum. Sumatriptan in Tablettenform wird dann eingesetzt, wenn die Attacken-Dauer in der Regel vier bis sechs Stunden bei unbehandeltem Verlauf beträgt.[35] Eine besonders schnelle Wirksamkeit lässt sich mit Sumatriptan mittels eines Autoinjektors (Pen) erzielen. Dabei wird durch ein kugelschreiberähnliches Gerät per Knopfdruck aus einer Patrone die Wirksubstanz durch eine feine Nadel unter die Haut gespritzt. Diese Anwendungsform hat den Vorteil, dass sich der Patient jederzeit und überall das Mittel verabreichen kann. Bereits innerhalb von etwa zehn Minuten kann eine ausreichende Wirkung eintreten.[36]Sollte nach Anwendung von Sumatriptan 6 mg subkutan ein Wiederkehrkopfschmerz auftreten, kann dieser nochmals mit einer subkutanen Injektion von Sumatriptan behandelt werden. Alternativ ist jedoch auch der Einsatz einer Sumatriptan-Tablette möglich. [37] Bei Übelkeit und Erbrechen kann Sumatriptan z.B. auch als Zäpfchen genommen werden. Auch bei dieser Anwendungsform kann eine schnelle und effektive Linderung der Migräneattacken erzielt werden. Bei Wiederauftreten von Kopfschmerzen ist die erneute Anwendung möglich.[38] Sumatriptan kann als Nasenspray verabreicht werden. Dazu wurde ein Einmaldosis-Behälter zum Sprühen in die Nase entwickelt. Beim Wiederauftreten der Schmerzen kann die Dosis erneut eingenommen werden, wobei man jedoch einen Mindestabstand von zwei Stunden einhalten sollte. Sumatriptan in Form von Nasenspray führt ebenfalls zu einer sehr schnellen Linderung der Migräneattacke.[39]
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