Kitabı oku: «Blinde Leidenschaften», sayfa 2

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»Emerson. Matthew Emerson«, gab er mit einem Seufzen seinen Namen preis.

»Mr. Emerson, wieso sagen Sie mir nicht einfach, was Sie zu sagen haben und lassen mich dann selbst entscheiden? Ich bin kein Kind mehr und definitiv alt genug, als dass jemand meine Entscheidungen für mich fällen muss.« Sie war überrascht, dass ihre Stimme noch immer so ruhig klang, während sie innerlich zitterte wie Espenlaub. Sie brauchte diese Stelle und musste den Mann, der ihr gegenübersaß, davon überzeugen, dass sie genau die Richtige dafür war, worum auch immer es ging.

Er musterte sie einen Moment lang schweigend, ließ seinen Blick über sie gleiten. Schließlich schüttelte er den Kopf und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

»Sie wissen ja, wo es hinausgeht …«, murmelte er, während er einen Schluck Wasser aus einem Glas trank, das neben dem nun geschlossenen Laptop stand.

»Die Stelle habe ich für einen Mandanten ausgeschrieben, der anonym bleiben möchte. Zum einen geht es tatsächlich um die ausgeschriebene Tätigkeit als Assistentin, wenn auch weit eingeschränkter, als dies üblicherweise der Fall ist. Mein Mandant nimmt keine persönlichen Treffen wahr, keine Geschäftsreisen. Er arbeitet ausschließlich von zu Hause aus. Es fällt also tatsächlich nur die Arbeit am PC und am Telefon an.«

Er hielt inne und warf Emma einen geradezu flehenden Blick zu. Doch sie wollte mehr hören. Sie wollte wissen, wovon er glaubte, dass sie nicht bereit war, es zu tun.

Er richtete seine Krawatte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.

»Mein Mandant verlangt außerdem, dass Sie ihm jederzeit zur Verfügung stehen«, er zögerte kurz, ehe er hinzufügte: »zu seiner sexuellen Verfügung.« Er sah Emma eindringlich an, wartete scheinbar auf ihre Reaktion.

Emma brauchte einen Augenblick, bis sie seine Worte wirklich verstand. Blut schoss ihr in die Wangen. Ein Teil von ihr wollte augenblicklich aufstehen und gehen. Doch sie blieb, wo sie war. Ihr Vater würde sterben, wenn er seine Behandlung nicht bekam. Wie konnte sie da über so etwas Lächerliches wie Sex seine Chance zum Überleben aufs Spiel setzen?

»Miss Sullivan?«

»Ich bin noch hier«, flüsterte sie und versuchte, ihre Unsicherheit nicht in ihrem Gesicht zu zeigen.

Mr. Emerson schloss kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er sie fragend an.

»Wieso? Wieso wollen Sie so einen Job annehmen? Ich meine, Sie haben mir wirklich zugehört, ja? Sie müssen jederzeit dazu bereit sein, Sex mit einem Ihnen vollkommen fremden Mann zu haben. Wann, wo und wie er es von Ihnen verlangt.«

Emma nickte wie in Trance. Ja, sie hatte ihn verstanden, aber es änderte nichts. Sie brauchte trotzdem das Geld, brauchte den Job. Bei seinen letzten Worten jedoch zog sich ihr Magen angstvoll zusammen.

»Ist er … ein Sadist oder so etwas?«

»Nein … nein … nur«, Mr. Emerson seufzte. Emma hatte aufgehört zu zählen, wie oft er das während ihrer Unterhaltung bereits getan hatte. »Er verlangt absoluten Gehorsam, wenn Sie verstehen, was ich meine?«

Emma nickte. Ihr Kopf musste glühen, so heiß war ihr. Sie glaubte zumindest zu verstehen, was er meinte.

»Sie wollen die Stelle immer noch? Wieso?«

Emma ließ den Blick auf ihre Hände sinken. Sie zitterte. Sie hatte es nicht gemerkt, doch sie sah es an ihren Fingern.

»Mein Vater liegt im Sterben«, erklärte sie mit leiser Stimme. »Es gibt eine Behandlung, die ihm helfen kann, doch die ist sehr kostspielig. Arbeitslos kann ich sie mir auf keinen Fall leisten und selbst mit einem Gehalt als Buchhändlerin …« Sie schüttelte den Kopf.

»Wenn ich die Stelle haben kann, dann nehme ich sie an.«

»Mein Mandant würde Sie augenblicklich nehmen. Aber ich bitte Sie, sich das noch einmal ganz genau zu überlegen, Miss Sullivan. Sie müssen für ein Jahr in seinem Haus leben, ihr Kontakt zur Außenwelt wird größtenteils eingeschränkt sein. Und Sie werden mit ihm allein sein. Momentan gibt es noch einen Butler, doch dieser wird nach Ihrer Anstellung in Rente gehen. Danach sind Sie mit meinem Mandanten allein. Und es gibt da noch einige Regeln, auf die er größten Wert legt: Sie dürfen ihn nie sehen, ihn nie selbst berühren und nie seinen Namen erfahren. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schwer es für Sie sein muss, in der Situation mit Ihrem Vater zu sein … aber bedenken Sie auch bitte, was das für Sie selbst bedeuten wird.«

»Es bedeutet, dass mein Vater überleben kann«, gab Emma ruhig zurück und suchte erneut Mr. Emersons Blick. »Sie sagen, Ihr Mandant ist kein Sadist, ich habe also nicht zu befürchten, dass mir innerhalb dieses Jahres etwas zustößt.«

»Nein.« Er gab auf, sie hörte es an seiner Stimme. Sie sollte jubilieren, stattdessen fühlte sie sich selbst entsetzlich erschöpft.

»Also, kann ich die Stelle haben?«

Mr. Emerson nickte langsam, schob den Laptop zur Seite und zeigte ihr den Vertrag, den sie unterschreiben sollte. Er ging noch einmal alle Punkte mit ihr durch, ihre Arbeit, die Bezahlung, die weit größer war, als Emma sich je hatte träumen lassen. Sie unterschrieb, ohne ein weiteres Mal darüber nachzudenken. Mr. Emerson versprach ihr, einen Vorschuss auf ihren Lohn am kommenden Montag an das Krankenhaus zu überweisen. An dem Tag, an dem sie ihre Stellung antreten würde. Weniger als eine Woche hatte sie Zeit, ihre Angelegenheiten zu regeln. Als sie das Büro verließ, zitterte sie am ganzen Körper.

»Denk ja nicht darüber nach, ob das ein Fehler ist«, warnte sie sich selbst und schloss für einen Moment die Augen, ehe sie sich auf den Weg zu ihrem Vater ins Krankenhaus machte. Sie hoffte, Dr. Miles anzutreffen, und mit ihm über die Behandlung reden zu können. Ihr Vater würde seine Behandlung erhalten und den Krebs besiegen. Das war alles, was zählte.


»Was zum Teufel sollte das?«, zischte Nathan ins Telefon, als Matthew ihn nach einer gefühlten Ewigkeit anrief. »Matthew, bei aller Freundschaft, wie konntest du sie gehen lassen? Ich weiß, dass du nichts von der Idee gehalten hast, aber dass du so weit gehen würdest …«

»Sie kommt am Montagmorgen um zehn Uhr«, teilte Matthew ihm ohne jegliche Emotion in der Stimme mit.

Nathan hielt inne.

»Ich dachte, du würdest sie wegschicken«, meinte er schließlich merklich ruhiger.

»Das wollte ich auch«, gestand Matthew. »Aber sie wollte nicht gehen. Selbst dann nicht, als ich ihr sagte, was genau du von ihr erwartest.«

Ein Lächeln zog an Nathans Mundwinkel, ließ seine Narbe schmerzen. Er hatte es gewusst. Sie besaß eine Stärke, die er ihr beim ersten Anblick angesehen hatte.

»Matt … Danke.«

Matthew murmelte nur etwas Unverständliches, ehe er auflegte.

Kapitel 3

»Ich werde dich leider nicht mehr so oft besuchen können, aber ich ruf dich ganz oft an und so oft ich es schaffe, komme ich vorbei und wenn die Behandlung vorbei ist und du entlassen wirst und das Jahr rum ist …«

Ihr Vater griff nach ihrer Hand und brachte sie damit zum Schweigen. Emma sah ihn fragend an, als er sie besorgt anschaute.

»Und das ist wirklich ein guter Job, ja? Es ist nichts Illegales oder …«

»Papa, natürlich nicht. Es ist ein guter Job und ich werde gut bezahlt.«

»Dafür musst du nur ans andere Ende des Landes ziehen«, wiederholte ihr Vater die Lüge, die sie ihm aufgetischt hatte. Emma wusste nicht, ob er ihr wirklich glaubte. Er behauptete stets, sie könne nicht lügen und ihr Leben lang hatte er auch stets jede Schwindelei erkannt. Vielleicht war dies aber auch eine Lüge, die er glauben wollte: Emma hatte behauptet, eine gute Stelle in einer staatlichen Bibliothek in Schottland erhalten zu haben. Zwar nur auf ein Jahr befristet, aber mit hervorragender Vergütung.

Vielleicht hatte er wirklich nicht gesehen, wie ihre Mundwinkel bei diesen Worten leicht gezuckt hatten, vielleicht hatte er es auch einfach nicht sehen wollen. Sie tat es für ihn, das musste sie sich nur immer wieder sagen, wenn die Zweifel sie erneut packten. Sie tat es für ihn und sie würde noch viel mehr tun, wenn sie ihrem Vater damit die nötige Behandlung bezahlen konnte.

Was war schon ein Jahr? Ein Jahr ging schnell vorbei und danach hätten sie genug Geld, um in ihr altes Leben zurückzukehren. Alles würde wieder so werden, wie es vor der Erkrankung ihres Vaters gewesen war.

»Ich ruf dich an, sobald ich angekommen bin«, versprach sie und küsste zum Abschied seine Wange. Ihr Vater drückte noch einmal ihre Hand.

»Ich bin stolz auf dich, Emma, das weißt du, nicht wahr?«

Ein Kloß schnürte ihr die Kehle zu. Sie nickte nur und zwang sich zu einem Lächeln, ehe sie sein Zimmer verließ.


»Miss Sullivan?«

Emma nickte und sah zu dem älteren Mann auf, der ihr gerade die Tür öffnete. Sie hatte nicht erwartet, mit einer Limousine abgeholt zu werden. Während der Fahrt aus der Londoner Innenstadt hierher in die Außenbezirke hatte ihr Magen sich nervös zusammengezogen. Mehrmals hatte sie ihre Hände an ihrem Rock abgewischt, aber schon spürte sie, wie sich erneut ein feiner Schweißfilm auf ihnen bildete.

»Guten Morgen, Mr. …«

»Nennen Sie mich doch bitte einfach Theodore, Miss Sullivan. Wenn Sie bitte eintreten möchten.« Er trat zur Seite und bedeutete Emma, herein zu kommen. Der Fahrer der Limousine trug die Tasche, in die sie ihre Habseligkeiten gepackt hatte und reichte sie dem älteren Butler.

»Oh, bitte, lassen Sie mich …«

Theodore winkte ab, als Emma ihm die Tasche abnehmen wollte.

»Ich würde meinen Job äußerst schlecht machen, wenn ich Ihnen erlauben würde, Ihr Gepäck selbst zu tragen.« Er schmunzelte und um seine Augen bildeten sich kleine Lachfältchen.

»Folgen Sie mir bitte«, forderte Theodore sie auf und ging voran. Emma sah sich in der Eingangshalle der Villa um. Der moderne Bau, der sich vor der Außenwelt hinter hohen Mauern und Zäunen versteckte, zeigte auch im Inneren eine Vorliebe für Stein und Metall. Kühle, klare Linien dominierten alles um sie herum.

»Ich werde Ihnen nachher das Anwesen zeigen, zunächst jedoch wurde ich darum gebeten, Sie direkt ins Esszimmer zu bringen.« Theodore stellte ihre Tasche vor einer dunklen Holztür ab und öffnete diese. Emma trat an ihm vorbei und ging in das Esszimmer. Ein großer, schwarzer Tisch stand in der Mitte, sechs mit schwarzem Leder bezogene Stühle standen zu beiden Seiten des Tisches, zwei weitere an den Kopfenden.

Theodore ging auf den Tisch zu und räusperte sich, um Emmas Aufmerksamkeit zu erhalten. Als sie zu ihm sah, erkannte sie, dass der Butler einen Streifen Stoff in der Hand hielt.

»Ihnen wurde bereits erklärt, dass Sie ihn nicht sehen dürfen?«

Emma nickte. Plötzlich wurde ihr Mund entsetzlich trocken. Wie angewurzelt blieb sie stehen und sah auf den schwarzen Stoffstreifen in Theodores Hand. Sie wusste nicht, weshalb sie überrascht war, jetzt schon damit konfrontiert zu werden. Deshalb war sie doch hier. Vielleicht lag es einfach daran, dass der Butler mit einer solchen Selbstverständlichkeit mit dem Thema umging. Gerade so, als führe er dieses Gespräch nicht zum ersten Mal.

»Ich werde Ihnen diese Augenbinde anlegen und ihm dann gleich Bescheid sagen, dass Sie da sind. Ihnen sind auch die anderen Regeln bekannt? Sie dürfen ihn nicht berühren, ihn nicht nach seinem Namen fragen.«

»Ja«, flüsterte Emma und sah noch immer auf die Augenbinde in Theodores Hand. Dieser schwieg einen langen Moment, bis Emma den Blick zu seinen Augen hob.

»Sie müssen sich nicht fürchten, Miss Sullivan. Ich kann verstehen, dass diese Situation etwas … nun, verstörend auf Sie wirken muss. Ich möchte Sie noch daran erinnern, dass Sie laut Vertrag jederzeit von selbigem zurücktreten können. Wenn Sie es sich also noch anders überlegen wollen …«

»Nein«, sagte sie hastig und räusperte sich. Sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. »Ich … es ist nur etwas ungewohnt, wie Sie schon sagten. Ich bin ein wenig nervös, das ist alles.«

Theodore nickte und trat hinter sie, um ihr die Augenbinde umzulegen.

»Er ist kein Unmensch, das versichere ich ihnen.« Theodore legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie aufmunternd. »Er ist lediglich … nun, er verlangt, dass seinen Forderungen umgehend Folge geleistet wird. Tun Sie dies und halten sich an seine Regeln, dann werden Sie sehen, dass er niemand ist, vor dem Sie sich fürchten müssen.« Er trat einen Schritt von ihr zurück. Er hatte gut reden, doch Emma nickte nur leicht. Was sollte sie auch sagen? Dass sie kurz davor war, einen Rückzieher zu machen? Das konnte sie nicht. Sie brauchte das Geld, ihr Vater brauchte die Behandlung. Sie würde es durchstehen.

»Wenn Ihre Unterhaltung beendet ist, finden Sie mich in der Küche. Das ist die Tür rechts von Ihnen.« Theodores Schritte entfernten sich von ihr und sie hörte, wie die Tür hinter ihm geschlossen wurde.


Emma hörte ihn, wie er den Raum hinter ihr betrat. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie seine Schritte auf dem Marmorboden vernahm. Ihre Zungenspitze glitt über ihre plötzlich trockenen Lippen. Sie war nicht nervös, versuchte sie sich selbst zu überzeugen und scheiterte kläglich. Sie war im Haus eines Fremden, hatte sich ihm für das kommende Jahr gänzlich ausgeliefert. Nicht einmal sehen konnte sie ihn, die Augenbinde hüllte ihre Welt in vollkommene Dunkelheit. Wie sollte sie nicht nervös sein?

»Du warst pünktlich. Das gefällt mir.« Seine Stimme war tief und ruhig. Er klang, als habe er diese Situation schon unzählige Male hinter sich gebracht. Emma wusste nicht, ob sie das beruhigen sollte, oder nicht. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Erwartete er überhaupt eine Antwort von ihr?

»Ich habe in einer halben Stunde noch eine wichtige Telefonkonferenz und daher nicht viel Zeit. Nach dem Mittagessen möchte ich mich ausführlicher mit dir unterhalten.« Er blieb vor ihr stehen und auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, hob Emma automatisch den Kopf. Sie schätzte ihn einen guten Kopf größer als sich. Erneut fragte sie sich, weshalb sie ihn nicht sehen durfte. Was hatte er zu verheimlichen?

»Einige grundlegende Dinge möchte ich allerdings bereits jetzt mit dir besprechen. Das heißt, wenn du die Stelle noch immer willst.«

»Das tue ich«, sagte sie schnell und räusperte sich, als sie hörte, wie atemlos sie klang.

»Gut.« Er zog das Wort in die Länge. »Ich habe einige Fragen an dich. Zu deinem eigenen Wohl solltest du sie mir ehrlich beantworten.«

Seine Stimme sandte Schauer über ihren Rücken. Erschrocken über sich selbst erkannte Emma, dass diese keineswegs unangenehm waren.

»Bist du noch Jungfrau?«

»Nein.« Es gelang ihr, das Zittern aus ihrer Stimme zu verbannen und sie versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen. Fragen. Mehr oder weniger harmlose Fragen. Sie würde ja wohl noch ein paar Fragen beantworten können.

»Mit wie vielen Männern hattest du bisher Sex?« Er hörte sich näher an, aber das konnte nicht sein. Dann hätte sie seine Schritte hören müssen. Doch im nächsten Augenblick spürte sie seine Finger auf ihrer Schulter. Erschrocken zuckte sie zusammen, während sie ihm antwortete. »Drei. Ich habe mit drei Männern geschlafen.«

Seine Hand glitt unter den Träger ihres Kleides, schob es langsam über ihre Schulter. Emma zitterte leicht, als seine Fingerspitzen über den Ausschnitt des Kleides strichen. Obwohl er ihre Haut kaum berührte, war sie sich dieser Berührung bewusster, als sie es je zuvor gewesen war. Auch den zweiten Träger streifte er über ihre Schulter, ehe seine Hand erneut über ihren Ausschnitt strich.

Ihr Herz schlug nun noch schneller in ihrer Brust. Daran, es zu beruhigen, verschwendete sie keinen Gedanken mehr. Emma bemühte sich lediglich darum, sich ihre Nervosität nicht zu sehr anmerken zu lassen. Sie spürte, wie er das Kleid über ihre Brust zog. Als er es losließ, fiel es zu Boden und ließ Emma einen zarten Lufthauch auf ihrer Haut spüren.

Sie schluckte den Kloß herunter, der sich in ihrem Hals bildete. Es war nicht viel gewesen, das geblümte Sommerkleid, dass sie am Morgen angezogen hatte, aber es war mehr gewesen als die Unterwäsche, die nun als einziges zwischen seinen Augen und ihrer Nacktheit stand.

Er schwieg länger, als es ihren Nerven guttat. Was, wenn sie ihm doch nicht gefiel? Wenn er sie wieder wegschicken würde? Sie brauchte das Geld, das er ihr bot. Wenn sie wenigstens sein Gesicht hätte sehen können. Wenn sie nur wüsste, woran er in diesem Augenblick dachte.

»Oralsex?«

Was?« Ihre Stimme war schrill und sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss.

»Ich fragte, ob du Erfahrungen mit Oralsex hast.«

Emma kämpfte gegen das Bedürfnis an, erleichtert auszuatmen. Für einen Augenblick hatte sie befürchtet, ihre Gedanken ausgesprochen zu haben.

»Ich … äh … ja«, stotterte sie, als sie die Frage beantwortete und fuhr noch einmal mit der Zunge über die Lippen. Sie hatte eingewilligt, jederzeit mit ihm Sex zu haben, sie sollte sich nicht schon von ein paar Fragen aus der Fassung bringen lassen.

»Was ist mit Analsex?«

»Nein.« Ihre Stimme klang nicht ängstlich, versicherte sie sich, während ihr Gesicht glühte. Oh Gott, sie hatte die Sache nicht wirklich bis zu Ende durchgedacht. Ganz und gar nicht. Weshalb hatte sie nicht alle Eventualitäten in Betracht gezogen, als sie der Sache zugestimmt hatte? Sie erinnerte sich wieder, weshalb und verscheuchte den Gedanken hastig. Sie war nervös genug, auch ohne sich ihre Sorgen um ihren Vater ins Gedächtnis zu rufen.

»Zieh dich aus, ich will dich ganz sehen.«

Ein nervöses Flattern brach in ihrem Magen aus, als sie mit zittrigen Händen hinter ihren Rücken griff und ihren BH öffnete. Als sie ihn zu Boden fallen ließ, hielt sie den Atem an, doch keine Reaktion drang zu ihr durch. Unsicher zog sie ihren Slip aus und trat aus ihm heraus. Was sollte sie mit ihren Händen tun? Sie versuchte, sich nicht zu verstecken, konnte sie aber auch nicht einfach an ihrer Seite halten.

»Du stehst direkt vor dem Tisch, setz dich auf ihn.« Seine Stimme kam ihr noch dunkler vor als bisher. Das Flattern in ihrem Bauch wurde stärker. Emma trat einen Schritt zurück, bis sie die Tischplatte an ihrem Po spürte. Mit den Händen stützte sie sich ab und zog sich hoch, bis sie auf der Kante zum Sitzen kam.

»Lehn dich zurück.« Seine Schritte kamen näher, als Emma sich langsam nach hinten sinken ließ, bis ihr Rücken auf der Tischplatte ruhte. Als eine Hand nach ihrem Knöchel griff, zuckte sie zusammen und zog hörbar die Luft ein. Er sagte nichts, hob nur ihre Füße an, bis sie auf dem Tisch stehen konnten und spreizte dabei ihre Beine.

Emma versuchte nicht darüber nachzudenken, dass er nun alles von ihr sehen konnte. Sie hörte seinen Atem, ruhig und gleichmäßig. Ganz im Gegensatz zu ihrem.

»Ich will sehen, wie du mit dir spielst.«

Einen Moment lang zögerte sie, unsicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte.

»Sag nicht, du hast dich noch nie selbst …«

»Doch. Natürlich.« Emma unterbrach ihn hastig und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Natürlich hatte sie sich schon selbst befriedigt, aber dabei hatte sie nie jemand beobachtet und sie war davor nie so aufgewühlt, so entsetzlich nervös gewesen. Sie atmete tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. Da sie ohnehin nichts sehen konnte, durfte es doch nicht so schwer sein, sich vorzustellen, an einem anderen Ort zu sein. Wie zu Hause in ihrer Wohnung, in ihrem eigenen Bett. Allein.

Ein weiteres Mal atmete sie tief ein und aus, ehe sie langsam begann, über ihren Brustansatz zu streicheln. Beinahe augenblicklich spürte sie die Gänsehaut, die sich unter ihren Fingerspitzen bildete. Beruhig dich, Emma. Du bist allein in deinem Bett. Niemand sieht dich. Niemand sieht, was du hier tust.

Es half nichts. Sie hörte noch immer seinen Atem, spürte geradezu seine Blicke auf ihrem Körper. Ihre linke Hand, die eben noch ruhig auf ihrem Bauch gelegen hatte, begann um ihren Nabel zu kreisen, tiefer zu gleiten und die Innenseite ihrer Schenkel zu streicheln.

Er sah sie an. Sie spürte es, auch wenn sie nichts sehen konnte, obwohl er kein Wort sagte. Seine Blicke glitten über ihren Körper, über ihre Brüste, die sich mit ihrem unruhigen Atem hoben und senkten. Er sah ihre Brustwarzen, die unter den Berührungen ihrer Finger hart wurden und stolz emporragten.

Er sah die Gänsehaut, die sich auf ihrem Körper ausbreitete, sah das Zittern, das sie ergriff. Ihre Linke malte mit federleichten Berührungen Muster auf ihre Schenkel, tänzelte über ihre Haut und hielt sich stets einen Hauch von ihrem Schoß entfernt.

Emma stellte sich vor, wie er vor ihr stand, sein Blick zwischen ihre Beine gerichtet. Ob er darauf wartete, dass sie in sich eindrang? Ob er darüber nachdachte, es nicht doch selbst zu tun?

Sie hatte wirklich den Verstand verloren. Sie lag vollkommen entblößt vor einem Fremden, den sie nicht einmal zu Gesicht bekommen hatte, und streichelte ihren eigenen Körper, weil er es von ihr verlangt hatte.

Ihr Atem kam schneller. Das Zittern wurde stärker. Ob er es auch sah? Bemerkte er, wie es ihr gelang, sich selbst zu erregen? Obwohl sie wusste, dass sie nicht allein war?

Vielleicht gerade deswegen. Emma biss sich auf die Lippen und verscheuchte diesen unfreiwilligen Gedanken. Sie tat, was sie tun musste. Nicht mehr und nicht weniger.

Mit diesem Gedanken strich sie über ihre Scham und konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Mit den Fingern glitt sie sanft vor und zurück, fuhr mit einer hauchzarten Bewegung ihres Daumens über ihren Kitzler und spürte, wie ihr Körper sofort darauf reagierte.

Es war einfach zu lange her, seit sie das letzte Mal überhaupt an Sex gedacht hatte, rechtfertigte sie ihre eigene Reaktion, als sich ihr Unterleib zusammenzog. Noch einmal streichelte sie ihren Kitzler und ihre Hüften zuckten vor Lust. Wenn sie mit den Fingern zwischen ihre Schamlippen gleiten würde, könnte sie ihre heiße Feuchtigkeit spüren.

Ihre Beine fielen von selbst auseinander, legten ihre intimste Stelle seinem Blick weiter frei. Emma spürte die kühle Luft an ihrer feuchten Öffnung.

Sie sollte sich schämen, sich derart preiszugeben, doch sie konnte nicht anders, als mit Zeigefinger und Mittelfinger ihre Schamlippen zu öffnen. Ein heißeres Stöhnen entfloh ihren Lippen, als sie mit zwei Fingern ihrer rechten Hand in sich eindrang. Langsam bewegte sie sie, streichelte sich und presste dabei den Daumen auf ihren Kitzler. Ihr Rücken hob sich von der Tischplatte, bis nur noch ihre Schultern und ihr Po darauf ruhten.

Hände umfassten ihre Füße, schoben sie weiter auseinander. Er stand direkt vor ihr. Ihr Unterleib pochte bei dem Gedanken daran, und statt sich erschrocken zurückzuziehen, entfuhr Emma ein weiteres Stöhnen.

Es gefällt dir. Zunächst glaubte sie, er habe mit ihr gesprochen, doch es waren nur ihre eigenen Gedanken gewesen. Sie zitterte, versuchte auch diesen Gedanken weit von sich zu weisen. Denken war in diesem Augenblick das letzte, was sie tun wollte. Später. Später konnte sie sich darüber Gedanken machen, wie schamlos sie sich gerade benahm. Jetzt wollte sie nur das Gefühl genießen, dass sie sich selbst bereitete.

Sie bewegte sich schneller, drängte ihre Hüften und ihre Hände aneinander, rieb ihren Kitzler immer hastiger. Tief in sich spürte sie, wie sie sich dem Höhepunkt näherte.

»Noch nicht.« Seine Hand schloss sich um ihre, hielt sie fest, verhinderte, dass sie sich weiter streicheln konnte. Emma stöhnte aus Protest.

»Du kommst nicht, solange ich es dir nicht erlaube.«

Meinte er das ernst? Sie war so nah, konnte den Höhepunkt doch schon beinahe spüren. Jetzt lag sie zitternd da, ihr Geschlecht zog sich um ihre Finger zusammen, aber jedes Mal, wenn sie versuchte, diese zu bewegen, schloss sich seine Hand fester um ihre. Emma wimmerte vor Verlangen.

Er zog ihre beiden Hände zurück und legte sie auf die Kante des Tisches. Ihre Fingernägel gruben sich in das Holz. Gott verdammt, sie hatte es verdient, wenigstens kommen zu dürfen, wenn sie sich schon derart vor ihm bloßstellen musste.

Gerade, als sie ihren Mund öffnete, um ihm dies zu sagen, spürte sie seine Finger an ihren Schamlippen. Schon um ihre Knöchel und um ihre Hand hatten sie sich stark und groß angefühlt, aber jetzt, im direkten Vergleich zu ihren eigenen schlanken Händen … Emma unterdrückte ein Stöhnen, als er mit einem festen Stoß zwei Finger bis zu den Knöcheln in sie schob. Er begann, seine Finger in einem schnellen, gleichmäßigen Rhythmus zu bewegen, raus und rein. Jeder Stoß war fester, sogar tiefer, so schien es ihr, als zuvor. Und wieder erinnerte er sie daran, dass sie noch nicht zum Höhepunkt kommen dürfte. Emma versuchte, sich zurückzuhalten, die Lust, die in ihren Lenden pochte, zu unterdrücken.

»Ich kann nicht mehr«, keuchte sie schließlich, als er auch noch begann, ihren Kitzler zu streicheln. Ihre Beine zitterten entsetzlich, ihre Hände klammerten sich verzweifelt an der Tischplatte fest. Sie brauchte Erlösung. Jetzt.

»Bitte …«

Plötzlich zog er seine Hand zurück und ließ sie mit der qualvollen Lust gänzlich allein. Emma stöhnte und hob eine ihrer Hände, um sich selbst Erlösung zu verschaffen. Sofort unterband er dies und drückte ihre Hand zurück an die Tischkante.

»Bitte«, wimmerte sie erneut und hob ihre Hüften, ohne darüber nachzudenken, was sie tat.

»Bitte, was?«

Bitte nimm mich, schoss es ihr durch den Kopf, doch sie konnte sich nicht dazu bringen, die Worte auszusprechen.

»Ich kann nicht mehr«, murmelte sie und ließ ihre Fingernägel tiefer in das Holz des Tisches schlagen. Sie wollte die Beine schließen, die Schenkel aneinander reiben, um irgendwie zum Höhepunkt zu kommen, doch seine Hände griffen nach ihren Knien und hielten ihre Beine mühelos auseinander.

»Du hast keine zehn Minuten mehr, bevor ich weg muss, Emma. Sag mir, was du willst, oder warte hier, bis ich wiederkomme. Ich sage dir aber gleich, dass die Telefonkonferenz für zwei Stunden angesetzt ist.«

Ihr Geschlecht pochte vor ungestilltem Verlangen. Sie konnte keinen Augenblick mehr warten, geschweige denn Stunden.

»Bitte …«

»Du sprichst zu leise«, unterbrach er sie sofort. Emma tat einen zittrigen Atemzug, ehe sie erneut ansetzte.

»Bitte lass mich kommen«, sagte sie laut und deutlich. Seine Hände strichen von ihren Knien über die Innenseite ihrer Schenkel. Emma erschauderte unter seiner Berührung. Es war fast genug, um sie zum Orgasmus zu treiben. Fast.

»Wie?«

»Nimm mich. Bitte.« Alle Scham war verschwunden, ihr Verlangen kontrollierte sie vollständig und ließ sie vergessen, dass sie sich einem Fremden derart unverschämt anbot.

Er blieb still und sie lauschte angestrengt nach jedem kleinen Geräusch, einem einzigen Hinweis nur darauf, was er tun würde. Schließlich hörte sie Metall klappern, Stoff leise rascheln. Dann waren seine Hände an ihren Hüften, zogen sie näher an den Rand der Tischplatte. Sie spürte ihn, wie er sich gegen ihre heiße Öffnung presste und als er mit einem einzigen Stoß komplett in sie eindrang, bäumte Emma sich auf und stöhnte wollüstig auf.

»Noch nicht, Emma«, ermahnte er sie erneut und Emma wusste nicht, wie viel mehr sie noch ertragen konnte, ehe sich ihr Körper der anwachsenden Lust einfach ergeben musste.

Erst jetzt hörte sie, dass sein Atem schneller ging. Emma fragte sich, ob er sich selbst dermaßen unter Kontrolle hatte, wie er es von ihr verlangte, dass er sich nicht früher verraten hatte. Seine Härte, die sie mit schnellen Stößen immer wieder ausfüllte, bestätigte ihre Vermutung. Als sich ihre Muskeln wieder und wieder um ihn zusammenzogen, spürte sie, dass nicht nur sie kurz davor war, ihren Höhepunkt zu erreichen. Doch er schien nicht nur ihr diese Erlösung zu untersagen, sondern auch sich selbst.

Ihre Nägel kratzten über die Tischkante, ihr Stöhnen erfüllte den Raum. Jeden Augenblick, jeden Augenblick wäre es soweit.

Er drang schneller in sie ein, hielt ihre Hüften noch fester und presste sich schließlich mit einem leisen Stöhnen ganz an ihren Schoß. Emma spürte das Pulsieren, fühlte, wie es auf ihren Körper überging und sie fester umschloss.

»Jetzt«, stöhnte er und stieß ein letztes Mal tief in ihren Körper, als er seinen Samen in ihr ergoss. Emma schrie, als sie ihren Höhepunkt erreichte, ob aus Gehorsam, oder weil sie es einfach nicht länger hatte aushalten können, war ihr einerlei. Sie warf den Kopf in den Nacken und krallte sich fester an den Tisch, während ihr Körper erbebte. Noch immer zogen sich ihre Muskeln um ihn zusammen, ihre Beine zitterten vor Erschöpfung.

Als er sich von ihr zurückzog, fühlte sie sich seltsam leer und kalt. Gänsehaut bildete sich wieder auf ihrem Körper, auch wenn diese keiner Erregung geschuldet war. Zitternd und mit laut klopfendem Herzen lag sie da.

»Du hast meine Erwartungen übertroffen, Emma. Lass dir von Theodore deine Zimmer zeigen. In zwei Stunden reden wir darüber, was dich das nächste Jahr über erwartet.«

Emma wagte nicht, sich zu rühren. Sie hörte, wie sich seine Schritte entfernten. Eine Tür wurde geöffnet, wieder geschlossen. Sie atmete langsam aus und griff mit einer unsicheren Handbewegung zu ihrer Augenbinde.

Das Licht blendete sie und sie brauchte einen Moment, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Sie war allein. Langsam glitt sie vom Tisch, hielt sich an der Kante fest, als ihre Beine ihr noch nicht sofort gehorchen wollten. Sie würde nicht darüber nachdenken, was sie gerade getan hatte, schwor sie sich, als sie sich wieder anzog und in die Küche zu Theodore ging.

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