Kitabı oku: «Die Mutter – Mit Briefen über die Mutter», sayfa 3
Unseren Bedürfnissen gegenüber ist Sie eine Mutter, wenn wir in Schwierigkeiten geraten, eine Freundin, und immer eine zuverlässige und ruhige Ratgeberin und Mentorin; Sie verjagt mit ihrem strahlenden Lächeln die Wolken der Schwermut, der Verärgerung und der Depression, indem Sie stets an die immer gegenwärtige Hilfe erinnert und auf den ewigen Sonnenschein hinweist; Sie ist unerschütterlich, ruhig und ausdauernd in Ihrem tiefen und fortwährenden Drängen, uns zu der Ganzheit der höheren Natur zu treiben. Alle Arbeit der anderen Mächte stützt sich auf Sie in Hinsicht auf Vollkommenheit; denn Sie sichert die materielle Grundlage, arbeitet alle Einzelheiten durch, errichtet den Bau und befestigt seine Armierung.
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Es gibt noch weitere große Persönlichkeiten der Göttlichen Mutter, aber Sie waren schwieriger herabzubringen und haben in der Entwicklung des Erdgeistes nicht so auffällig im Vordergrund gestanden. Zu ihnen zählen Verkörperungen, die für die Realisierung des Supramentalen unentbehrlich sind, vor allem eine, Ihre Personifikation jener geheimnisvollen, mächtigen Ekstase und Ananda, die aus der höchsten göttlichen Liebe strömt, jener Glückseligkeit, die allein die Kluft zwischen den höchsten Höhen des supramentalen Geistes und den tiefsten Abgründen der Materie überbrücken kann, jener Glückseligkeit, die den Schlüssel zu dem wundervollsten göttlichen Leben in Händen hält und auch jetzt schon aus Ihrer Verborgenheit heraus das Wirken aller Kräfte des Universums unterstützt.
Die menschliche Natur aber, unfrei, egoistisch und verfinstert, ist unfähig, diese großen Wesenheiten zu empfangen oder ihr machtvolles Wirken zu ertragen. Erst wenn alle vier Ihre Harmonie und Bewegungsfreiheit in den umgewandelten Schichten des Denkens, des Lebens und des Leibes aufgebaut haben, können sich jene anderen, selteneren Kräfte in der Entwicklung der Erde offenbaren und das supramentale Werk ermöglichen. Denn erst, wenn all Ihre Persönlichkeiten in Ihr versammelt sind und sich offenbart haben, Ihr getrenntes Wirken in harmonisches Zusammenwirken verwandelt und sich zu Ihrer supramentalen Göttlichkeit erhoben haben, erst dann ist die Mutter als die supramentale Große Mutter, Mahashakti, offenbart, und erst dann lässt Sie die leuchtenden Transzendenzen aus Ihrem unbeschreibbaren Himmel herabströmen. Dann kann sich die menschliche Natur in die dynamische göttliche Natur umwandeln, weil alle Grundlinien des supramentalen Wahrheits-Bewusstseins und der Wahrheitsmacht miteinander verbunden sind und die Harfe des Lebens auf die Rhythmen des Ewigen eingestimmt ist.
Wenn du diese Umwandlung wünschst, begib dich in die Hände der Mutter und Ihrer Kräfte, und lass Sie ungehindert, ohne Nörgelei oder Widerstand in dir wirken.
Drei Eigenschaften brauchst du dazu: Bewusstsein, die Fähigkeit zur Wandlung und rückhaltlose Hingabe. Du musst dir in deinem Denken wie in deiner Seele, in deinem Herzen wie in deinem Leben, ja bis in die Zellen deines Körpers hinein der Mutter, Ihrer Kräfte und Ihres Wirkens bewusstwerden; denn obwohl Sie sogar in der Dunkelheit und in den unbewussten Schichten und Augenblicken in dir wirken kann und das auch tut, so ist es nicht dasselbe, wie wenn du in wacher und lebendiger Verbindung mit Ihr stündest.
Deine ganze Natur muss wie Wachs in Ihren Händen sein, nichts in Frage stellen, so wie die überhebliche unwissende Vernunft in Frage stellt, anzweifelt und bestreitet und damit der Feind ihrer eigenen Erleuchtung und Umwandlung ist; sie darf nicht auf ihren eigenen Regungen bestehen, so wie das Vitale im Menschen ständig seine hartnäckigen Begierden und seine Böswilligkeit allem göttlichen Einfluss entgegenstellt; sie darf sich nicht selbst blockieren und hinter Unfähigkeit, Trägheit und Tamas verschanzen, so wie es das körperliche Bewusstsein im Menschen tut, das in seinem Haften an armseligen und fragwürdigen Vergnügungen gegen jede Berührung aufbegehrt, die seine seelenlose Routine oder seine träge Faulheit oder seinen dumpfen Dornröschenschlaf stört.
Die rückhaltlose Hingabe deines inneren und äußeren Wesens wird diese Wandelbarkeit in alle Schichten deiner Natur bringen. Überall in dir wird Bewusstsein erwachen, und zwar durch die gleichbleibende Offenheit gegenüber der Weisheit, dem Lichte, der Kraft, der Harmonie, Schönheit und Vollkommenheit, die von oben herabströmen. Sogar der Körper wird erwachen und am Ende sein – nicht mehr länger unterschwelliges – Bewusstsein mit der supramentalen überbewussten Macht vereinen, sich von oben, von unten und aus der Umgebung von all Ihren Kräften durchdrungen fühlen und in der Ekstase höchster Liebe und Ananda erbeben.
Aber hüte dich davor, die Göttliche Mutter mit deinem kleinen irdischen Verstand begreifen und beurteilen zu wollen, der gerne sogar jene Dinge, die über ihn hinausgehen, seinen eigenen Normen und Maßstäben unterwirft, seinem engstirnigen Denken, seinen irrigen Eindrücken, seiner bodenlos aggressiven Unwissenheit und seinem engstirnigen selbstsicheren Wissen.
Der menschliche Verstand im Gefängnis seines Dämmerlichtes kann den Schritten der Göttlichen Mutter in Ihrer vielseitigen Freiheit nicht folgen. Die Komplexität Ihrer Schau und die Geschwindigkeit Ihres Handelns übersteigen sein begrenztes Fassungsvermögen; die Ausmaße Ihrer Bewegungen entsprechen einfach nicht seinen Maßstäben. Verwirrt vom schnellen Wechsel Ihrer vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, der Hervorbringung und Wiederauflösung von Rhythmen, der Beschleunigung und Wiederverlangsamung, Ihrer unterschiedlichen Art und Weise, die Probleme des einen und des anderen zu lösen, einmal diesen, dann jenen Faden aufzunehmen, wieder fallenzulassen, und dann wieder zusammenzufassen, davon verwirrt, wird er die Wege der höchsten Macht nicht erkennen, wenn Sie über dem Irrgarten der Unwissenheit kreisend sich aufschwingt zum überirdischen Lichte.
Öffne Ihr lieber deine Seele und gib dich damit zufrieden, Sie mit Hilfe der seelischen Natur, die allein auf die Wahrheit direkt anspricht, zu fühlen und mit der Seele wahrzunehmen. Dann wird die Mutter selbst deinen Verstand, dein Herz, dein vitales und dein physisches Bewusstsein mit Hilfe der seelischen Elemente erleuchten und auch ihnen Ihre Wege und Ihr Wesen enthüllen.
Vermeide auch den Irrtum des beschränkten Verstandes, von der Göttlichen Macht zu verlangen, immer unseren groben, oberflächlichen Vorstellungen von Allwissen und Allmacht gemäß zu handeln. Unser Verstand fordert nämlich, bei jeder Gelegenheit durch Wunderkräfte, leichten Erfolg und blendenden Glanz beeindruckt zu werden; andernfalls kann er nicht glauben, dass hier das Göttliche anwesend ist. Die Mutter stellt sich der Unwissenheit auf der Ebene der Unwissenheit; Sie ist zu uns herabgekommen und weilt nicht mehr nur hoch oben. Teilweise verschleiert und teilweise entschleiert Sie Ihr Wissen und Ihre Macht, hält sie häufig vor Ihren Instrumenten und Persönlichkeiten zurück und folgt, um diese umzuformen, dem Weg des suchenden Verstandes, der sich sehnenden Seele, des kämpfenden Vitalen, der gefangenen und leidenden physischen Natur. Es gibt Bedingungen, die von einem Höchsten Willen festgelegt worden sind, viele verschlungene Knoten, die gelöst werden müssen und die wir nicht kurzerhand durchhauen können. Die Asuras und Rakshasas halten diese sich entfaltende irdische Natur im Griff; man muss ihnen entgegentreten und sie nach ihren eigenen Spielregeln in ihrem eigenen, lang in Besitz genommenen Lehen und Herrschaftsbereich unterwerfen; und dann muss das Menschliche in uns dazu gebracht werden, seine Grenzen zu überschreiten; dazu muss es vorbereitet werden, denn es ist zu schwach und zu dunkel, um plötzlich zu einer Ebene emporgehoben zu werden, die so hoch über ihm liegt. Das Göttliche Bewusstsein und die Göttliche Kraft sind am Werk, sie veranlassen in jedem Augenblick alles für die Arbeit Notwendige, unternehmen die entscheidenden Schritte und formen inmitten der Unvollkommenheit die Vollkommenheit, die kommen muss. Aber nur, wenn das Supramentale in dich eingedrungen ist, kann die Mutter unmittelbar als die supramentale Shakti in dir als supramentale Natur wirken. Folge nicht deinem Verstand, denn er wird die Mutter nicht erkennen, selbst dann nicht, wenn Sie sich vor dir offenbart.
Folge deiner Seele und nicht deinem Verstand, deiner Seele, die auf die Wahrheit reagiert, nicht deinem Verstand, der sich auf die Welt der Erscheinungen stürzt; vertraue der göttlichen Macht, und sie wird die göttlichen Elemente in dir freisetzen und alles in einen Ausdruck der göttlichen Natur umwandeln.
Die supramentale Wandlung ist eine beschlossene Sache und unausbleiblich in der Entfaltung des Erdbewusstseins, denn dessen Aufstieg ist noch nicht beendet und Vernunft nicht sein letzter Gipfel. Damit die Wandlung kommen, Form annehmen und dauern kann, ist der Ruf von unten notwendig und muss von dem Willen getragen werden, das Licht, wenn es kommt, zu erkennen und nicht zu verleugnen; und ebenso notwendig ist die Zustimmung des Höchsten von oben.
Die Macht aber, die zwischen der Zustimmung und dem Ruf vermittelt, das ist die Gegenwart und Kraft der Göttlichen Mutter. Keine menschliche Bemühung und Tapasya8 kann je unsere Augen öffnen, nur die Kraft der Mutter kann die Hülle fortreißen und das Gefäß formen und in diese Welt des Dunkels, der Lüge, des Todes und des Leidens die Wahrheit, und das Licht, und das göttliche Leben und die Ananda der Unsterblichen herabbringen.
1 Vibhuti: Göttliche Macht, Mensch mit partieller göttlicher Macht dadurch befähigt, mit großer Macht in der Welt zu wirken.
2 Sat-Chit-Ananda: Sein-Bewusstsein-Seligkeit.
3 Ishvara-Shakti: Der Herr und die Schöpferkraft.
4 Purusha-Prakriti: Die Seele und die Natur.
5 Asura: Titan, auf der mental-vitalen Ebene, antigöttlich.
6 Rakshasa: Antigöttliches menschenfressendes Ungeheuer.
7 Pisacha: Dämon der niedersten vitalen Ebene.
8 Tapasya: Asketische Konzentration von Wille und Energie zur Eroberung der Natur.
Teil II
Kapitel 1
Die Mutter und der Sinn ihrer Verkörperung
WER IST DIE MUTTER?
Ist es nicht so, dass Du Dich auf die Mutter (unsere Mutter) beziehst, in Deinem Buch „Die Mutter“1?
Ja.
Ist sie nicht die 'Individuelle' Göttliche Mutter, welche „die Macht dieser beiden unermesslicheren Weisen ihres Seins2“ verkörpert – das Transzendente und das Universelle?
Ja.
Ist sie nicht zu uns hier herabgekommen in die Dunkelheit, in die Falschheit, den Irrtum und Tod, kraft ihrer tiefen und großen Liebe für uns?
Ja.
17.9.1938
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Es gibt viele, die der Ansicht sind, dass sie menschlich war, nun aber die Göttliche Mutter verkörpert, und ihre „Gebete“3, so wird gesagt, erklären diese Sichtweise. Aber in meiner mentalen Vorstellung und meinem seelischen Gefühl nach ist sie die Göttliche Mutter, die bereit war, den Mantel der Dunkelheit, des Leidens und der Unwissenheit anzulegen, so dass sie uns menschliche Wesen wirkungsvoll zum Wissen, zur Glückseligkeit und zum Höchsten Herrn führen kann.
Das Göttliche erscheint im Gewand der Menschheit und nimmt die äußerliche menschliche Natur an, um den Weg zu gehen und ihn den menschlichen Wesen zu zeigen, hört aber nicht auf das Göttliche zu sein. Es ist eine Manifestation, die stattfindet, eine Manifestation eines wachsenden Göttlichen Bewusstseins, nicht etwas Menschliches, das sich in Göttliches wandelt. Die Mutter stand schon als Kind innerlich über dem Menschlichen – daher ist diese Ansicht 'vieler' falsch.
Ich fasse es auch so auf, dass die „Gebete“ der Mutter gemeint sind, uns – dem strebenden psychischen Wesen – zu zeigen, wie man zum Göttlichen betet.
Ja.
17-8-1938
DIE MANIFESTATION DER MUTTER UND DIE SUPRAMENTALE HERABKUNFT
Gibt es irgendeinen Unterschied zwischen der Manifestation der Mutter und der Herabkunft des Supramentalen?
Die Mutter kommt, um das Supramentale herabzubringen, und es ist die Herabkunft, die ihre volle Manifestation hier möglich macht.
23-9-1935
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Die Mutter arbeitet am Sadhak nicht direkt von ihrer eigenen höheren Ebene aus, obwohl sie das tun kann, wenn sie will – sie könnte sogar die Welt binnen eines Tages supramentalisieren; aber in diesem Falle wäre die hier so geschaffene supramentale Natur die gleiche, wie sie es oberhalb ist – und nicht die Erde in Unwissenheit, die sich allmählich in eine supramentale Erde entwickelt – eine Manifestation, die der Erscheinung nach nicht ganz die gleiche sein wird wie das, was der Supermind ist.
Das ist eine sehr wichtige Wahrheit.
17-6-1935
ZWECK UND ZIEL EINER VERKÖRPERUNG DER MUTTER
Habe ich Recht, wenn ich annehme, dass sie als Individuum alle göttlichen Kräfte verkörpert und die Gnade immer mehr auf die physische Ebene lenkt und herabbringt, und dass ihre Verkörperung eine Gelegenheit für das gesamte physische Bewusstsein ist, sich zu verändern und transformiert zu werden?
Ja. Ihre Verkörperung ist eine Chance für das Erdbewusstsein, das Supramentale in sich zu empfangen und dazu zunächst die Transformation zu durchlaufen, die das ermöglicht. Danach wird eine weitere Umwandlung durch das Supramentale geschehen, das gesamte Erd-Bewusstsein wird jedoch nicht supramentalisiert werden – erst wird es eine neue Rasse geben, die den Supermind repräsentiert, ähnlich wie der Mensch den Geist repräsentiert.
13-8-1933
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Es gibt eine Göttliche Kraft, die sowohl im Universum als auch im Individuum wirkt – und die auch jenseits von Individuum und Universum ist. Die Mutter steht für diese Kräfte, aber sie arbeitet hier im Körper, um etwas herabzubringen, das in dieser materiellen Welt noch unausgedrückt blieb, um das Leben hier zu transformieren. Du solltest sie daher als die Göttliche Shakti sehen, die hier für dieses Ziel arbeitet. Das ist sie im Körper; in ihrem Gesamtbewusstsein ist sie jedoch ebenfalls mit allen anderen Aspekten des Göttlichen identifiziert.
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Es gibt nicht mehr als eine Mutter, es gibt nur die Eine in vielen Formen. Das Transzendente ist bloß ein Aspekt der Mutter. Ich weiß nicht, was gemeint ist mit dem verkörperten Aspekt der transzendenten Mutter. Es gibt den verkörperten Aspekt der Einen Mutter – was sie dadurch manifestiert, hängt von ihr selbst ab.
7-7-1936
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Warum handelt die Mutter in ihrer universellen Aktion gemäß dem Gesetz der Dinge, in ihrer Inkarnation dagegen durch immerwährende Gnade?
Es ist die Arbeit der Kosmischen Macht, den Kosmos und das Gesetz des Kosmos zu erhalten. Die größere Transformation kommt vom Transzendenten oberhalb des Universellen, und es ist diese transzendente Gnade, die durch die Verkörperung der Mutter zur Wirkung gebracht wird.
13-8-1933
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Was würdest Du sagen über den Nutzen der äußeren Kontaktaufnahme mit der Mutter?
Die physische Annäherung an die Mutter ist von Nutzen – die Annäherung des inkarnierten Mentalen und Vitalen an ihre inkarnierte Macht. Im Rahmen ihrer universellen Aktion handelt die Mutter gemäß dem Gesetz der Dinge; ihre verkörperte physische Aktion bietet die Gelegenheit für das Wirken einer ständigen Gnade – dazu findet die Verkörperung statt.
12-8-1933
VERSCHIEDENE ERSCHEINUNGEN DER MUTTER
Die Mutter hat viele verschiedene Persönlichkeiten und je nachdem, welche gerade dominiert, ändert sich ihre Erscheinung. Allen ist natürlich etwas gemeinsam. Da ist zunächst die eine, die sich in all diesen Persönlichkeiten manifestiert, die man weder benennen noch beschreiben kann – und da ist auch die supramentale Persönlichkeit, die von jenseits des Schleiers über das Ziel der gegenwärtigen Manifestation wacht.
9-11-1933
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Die Mutter hat nicht nur eine Erscheinung sondern viele, zu verschiedenen Zeiten.
Hinter dem physischen Körper gibt es viele Formen, Mächte und Persönlichkeiten der Mutter.
14-5-1933
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Vor zwei Tagen sah ich in einer Vision das Feuer der Aspiration aus meinem Herzen nach oben aufsteigen, wobei ich ständig an die Mutter dachte. Danach sah ich, wie die Mutter, so wie wir sie in ihrem physischen Körper sehen, in das Feuer herabkam und alles in mir mit Frieden und Kraft erfüllte. Worauf weist diese Vision hin? Wieso sah ich die Mutter genau so, wie wir sie im physischen Körper wahrnehmen, und nicht in ihrer göttlichen Form?
Es ist ein Hinweis auf das Streben und auf eine Aktion zur Verwirklichung in der äußeren Natur, nicht nur im inneren Wesen. Wenn es sich um eine innere, oder eine Aktion auf einer anderen Ebene handelt, kann man die Mutter in irgendeiner ihrer Formen sehen, aber für die Realisation im Physischen ist das, was sie hier trägt, ihre dafür angemessene Form.
15-7-1933
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Warum erscheint uns die Mutter anders zu verschiedenen Zeiten, z.B. während wir uns verneigen, oder wenn sie etwas verteilt, oder während des Interviews mit ihr? Manchmal sind sogar anatomische Verschiedenheiten zu beobachten. Womit haben diese Verschiedenheiten in der Erscheinung zu tun? Hängt es davon ab, in welchem Maße sie sich nach außen wendet?
Ich denke eher, es hat mit der Persönlichkeit zu tun, die sich gerade im Vordergrund manifestiert – da sie viele Persönlichkeiten hat und der Körper genügend plastisch ist, um von jeder, die nach vorne kommt, etwas auszudrücken.
4-12-1933
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Wenn ich die Mutter sehe, habe ich oft das Gefühl, das Abbild göttlichen Anandas zu sehen, und ihre Form gleicht der eines jungen Mädchens. Ist etwas Wahres daran?
Ananda ist nicht das Einzige – da sind Wissen, Kraft und Liebe und viele andere Mächte des Göttlichen. Dein Eindruck kann nur im Sinne einer bestimmten Erfahrung richtig sein.
30-4-1933
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Ja. Viele sehen das so, als ob die Mutter größer wäre als ihre gewöhnliche körperliche Erscheinung.
29-9-1933
OFFENBARUNG VOM KOMMEN DER MUTTER
Zur Zeit von Ramakrishnas Sadhana war die Mutter physisch auf Erden, es waren die ersten acht Jahre ihrer Kindheit, 1878 bis 1886. Wusste er, dass die Mutter herabgekommen war? Er müsste wenigstens eine Vision ihres Kommens gehabt haben, aber wir lesen nirgends etwas Genaues darüber.
Und als Ramakrishna so intensiv nach der Mutter gerufen hat, müsste sie doch in ihrem Alter etwas davon gefühlt haben.
In ihren Kindheitsvisionen sah die Mutter mich, den sie als „Krishna“ kannte – sie sah nicht Ramakrishna.
Es war nicht notwendig, dass er eine Vision ihrer Herabkunft hatte, da er weder an die Zukunft dachte, noch sich bewusst darauf vorbereitete. Ich glaube nicht, dass er an irgendeine Inkarnation der Mutter dachte.
11-7-1935
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Ich sage nicht, auf welcher Stufe X ist, aber seine Methode ist der Weg von Advaita: Erkenntnis und Moksha – daher besteht für ihn keine Notwendigkeit, die Ankunft des Göttlichen zur Kenntnis zu nehmen. Der Guru von Y hingegen war ein bhakta der Göttlichen Mutter und glaubte an die dynamische Seite der Existenz, somit war es ganz natürlich für ihn, die Offenbarung vom Kommen der Mutter zu haben.
23-1-1936
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X ist ein ausgeprägter Vedantin. Er glaubt nicht an das, woran wir glauben, oder an Herabkunft und dergleichen. Gleichzeitig hatte er selbst aber Erfahrungen, in welchen die Mutter in einer sichtbar freien, materiellen Form intervenierte und ihn davon abhielt, etwas zu tun, was er vorhatte.
7-7-1936
DAS GÖTTLICHE IN DER MUTTER SEHEN
Heute Morgen nahm ich eine große Schönheit in der Mutter wahr. Es war, als ob ihr ganzer Körper in einem übernatürlichen Licht glühte. Ich hatte tatsächlich den Eindruck, als ob eine höchste Göttin von den Himmeln herabgestiegen wäre. Würdest Du das bitte erklären.
Es war einfach nur so, dass du ihre Göttlichkeit gespürt hast, die immer da ist.
20-7-1933
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Was das Erkennen des Göttlichen in der Mutter auf den ersten Blick betrifft, ist er nicht der einzige, der das tut. Eine Menge Leute haben das getan... z.B. die Kusine von X, eine Muslimin, die, kaum dass sie die Mutter sah, erklärte, „Das ist keine Frau, sie ist eine Göttin“ und seither stets bedeutungsvolle Träume von ihr hat, und wann immer sie in Schwierigkeiten ist, an sie denkt und Hilfe bekommt. Es ist nicht so schwierig, das Göttliche in der Mutter zu sehen, wie du vorgibst.
23-7-1935
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Ich weiß nicht genau, was die muslimische Dame sah. Nach Deiner Beschreibung scheint es das Aufblitzen einer Intuition gewesen zu sein?
Keineswegs; es war ein direktes Erfassen der Gottheit in ihr – denn ich nehme an, mit Intuition meinst du eine Art Idee, die plötzlich kommt? Das verstehen die Leute gewöhnlich unter Intuition. Das war es nicht in ihrem Falle, auch nicht im Falle von X.
29-7-1935
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Aber ist es nicht extrem schwierig, die strahlende Flammenpracht der Göttlichen Mutter in ihrer ganzen Fülle zu sehen?
Ich glaube nicht, dass X oder jemand anderes das beim ersten Mal gesehen hat. Das kann erst kommen, wenn man bereits die Fähigkeit zu Visionen auf den okkulten Ebenen entwickelt hat. Von größerer Wichtigkeit ist die klare Wahrnehmung, oder das intime innere Gefühl, oder das direkte Gespür „Das ist Sie“. Ich denke, du neigst dazu, in diesen Dingen zu romantisch und poetisch zu sein und in spiritueller Hinsicht zu wenig realistisch.
Bei vielen Leuten ist die Fähigkeit zu dieser Art von okkulter Vision das erste, was sich entwickelt, wenn sie ihre Sadhana beginnen. Andere haben sie schon auf natürliche Weise, oder sie kommt bei Gelegenheit, ohne irgendwelche yogische Praxis. Aber bei Leuten, die vor allem in ihrem Intellekt leben, (von wenigen Ausnahmen abgesehen) ist diese Fähigkeit von Natur aus gewöhnlich nicht vorhanden, und die meisten haben große Mühe, sie zu entwickeln. So war es sogar bei mir. Es wäre eine Art Wunder, Dinge zu sehen, ohne diese Fähigkeit des Sehens zu haben. Wir haben wenig mit solchen Wundern zu tun.
29-7-1935
MUTTERS GÖTTLICHKEIT ERKENNEN
Es gibt Leute, die das sofort können, bei anderen dauert es länger.
X nahm auf den ersten Blick die Mutter als göttlich wahr und ist seither glücklich gewesen; andere, die zu Mutters Anhängern gezählt werden, brauchten Jahre, um es zu entdecken oder zuzugeben, aber sie gelangten alle dahin. Es gibt Leute, die in den ersten fünf, sechs, sieben oder mehr Jahren der Sadhana nichts als Schwierigkeiten und Revolten hatten, aber das psychische Wesen erwachte letztendlich doch. Die Zeit, die es dazu braucht, ist sekundär: Das einzig Wichtige ist, – früher oder später, auf leichte Weise oder mit Schwierigkeiten –, dahin zu kommen.
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Oft merke ich, wie alte Samskaras hochkommen und mein Vertrauen in die Mutter und ihre Göttlichkeit stören. Wie kann das verhindert werden?
Erst wenn du die Göttlichkeit der Mutter siehst, kann es eine solide, gefestigte Überzeugung geben – das ist eine Frage des inneren Bewusstseins und der inneren Schau.
5-6-1937
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Wie überzeugt man den Verstand, dass die Mutter göttlich und ihr Wirken nicht menschlich ist?
Dies kann geschehen, indem man das psychische Wesen öffnet und zulässt, dass es das Mentale und das Vitale regiert – weil das psychische Wesen weiß und sehen kann, was das Mentale nicht vermag.
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Es scheint, dass ein Teil meines äußeren Wesens, der die Mutter nicht akzeptierte, jetzt ihre Göttlichkeit anerkennt. Warum vergesse ich das aber, wenn ich physisch vor sie trete?
Es ist der physische Verstand in seiner äußersten externen Funktion, der physische Dinge als ausschließlich physisch wahrnimmt.
15-8-1937
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Dieser Kampf in dir – [zwischen der bhakti für Sri Krishna und dem Gefühl, dass die Mutter göttlich ist] ist ganz unnötig; denn beide sind eins und vertragen sich perfekt. Er ist es, der dich zur Mutter gebracht hat, und durch ihre Anbetung wirst du ihn verwirklichen. Er ist hier im Ashram, und es ist sein Werk, das hier getan wird.
1933
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Selbst ein guter Anhänger und brillanter Student wie X hat Schwierigkeiten, die Mutter zu akzeptieren. Ich kann nicht verstehen, wieso er die einfache Wahrheit über sie nicht sehen kann.
Wenn er es schwierig findet, die Mutter zu akzeptieren, wie kann er dann ein guter Anhänger sein? Ein Anhänger von wem? Eine andere Sache ist es, ein brillanter Student zu sein; man kann zugleich ein brillanter Schüler und trotzdem völlig inkompetent in spirituellen Angelegenheiten sein. Wenn man dagegen Vishnu oder einen anderen Gott verehrt, liegt der Fall anders, – es mag sein, dass man dann nur das Objekt seiner Verehrung sieht und nicht in der Lage ist, etwas anderes zu akzeptieren.
14-11-1934
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Manche Leute scheinen in Bezug auf Mutters Status in den höheren Ebenen ein falsches Verständnis zu haben. Sobald sie sich in diesen Bereichen befinden oder etwas von jenen empfangen, beginnen sie gleich zu glauben, sie hätten eine große Höhe erreicht, und dass die höheren Ebenen nichts mit der Mutter zu tun hätten. Besonders über den Supermind hegen sie solch eigenartige Vorstellungen – dass es etwas Höheres sei als die Mutter.
Wenn sie eine größere Erfahrung oder ein größeres Bewusstsein als die Mutter haben, sollten sie nicht hierbleiben, sondern damit hinausgehen, um die Welt zu retten.
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Ist die Haltung "Ich bin Brahman" nicht notwendig im Integralen Yoga?
Es genügt nicht, um die ganze Natur umzuwandeln. Sonst bestünde keine Notwendigkeit für das Hiersein der Mutter. Es könnte getan werden, indem man sich einfach selbst als Brahman versteht. Die Präsenz der Mutter oder die Kraft der Mutter wären nicht notwendig.
27-12-1935
DIE MUTTER BIETET DIE WAHRHEIT AN
Die Mutter kann nicht für dich entscheiden, ob du dem Weg von nirvikalpa samadhi folgen oder diesen Yoga akzeptieren sollst, sie kann dir nur Die Wahrheit anbieten und, falls du dies annimmst, dich zu dieser hinführen.
8-9-1933
DIE MUTTER UND DER YOGA DES WISSENS
Warum sollte die Mutter etwas gegen den Yoga des Wissens und der Erkenntnis haben? Die Realisation des Selbst und des Kosmischen Wesens (ohne welche die Verwirklichung des Selbst unvollständig bleibt) sind essenzielle Stufen in unserem Yoga; es ist das Endstadium der anderen Yogas, aber sozusagen der Beginn des unsrigen, das heißt der Punkt, wo die eigene charakteristische Realisation beginnen kann.
26-3-1936
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Gewiss, Samadhi ist nicht ausgeschlossen von diesem Yoga. Die Tatsache, dass die Mutter immer in Samadhi ging, beweist dies zur Genüge.
10-6-1936
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1 Teil I, Die Mutter, S. 26.
2 Teil I, Die Mutter, S. 26.
3 Die Mutter: Gebete und Meditationen.