Kitabı oku: «Camping in Australien»
Stefanie Stadon
DOWN UNDER IM WOHNMOBIL ERFAHREN
CAMPING IN
AUSTRALIEN
Tipps und Tricks für Selbstfahrerreisen auf dem Fünften Kontinent
IMPRESSUM
Down Under im Wohnmobil erfahren. Camping in Australien
Tipps und Tricks für Selbstfahrerreisen auf dem Fünften Kontinent
Stefanie Stadon
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar
© 2016 360° medien gbr mettmann I Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann
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Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.
Redaktion und Lektorat: Andreas Walter
Satz und Layout: Serpil Sevim
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017
Bildnachweis:
Alle Fotos stammen von Stefanie Stadon, außer Mark Clinton, Tourism Holdings Limited S. 50; Great Ocean Road Marketing S. 14; James Harris, Tourism Holdings Limited S. 48; Maps4News S. 40, 70/71; Tourism Australia S. 20, 44, 66; Tourism Holdings Limited S. 78
ISBN: 978-3-944921-65-5
Hergestellt in Deutschland
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titel
Impressum
Willkommen in Westaustralien
Vorwort
Teil 1: Das Land – Selbstfahrerparadies für Unabhängige
1. Life is a Highway
1.1 Die Leidenschaft fürs Campen
1.2 Das Straßennetz Australiens
1.3 Der Straßenbelag entscheidet
1.4 Fahr- und Verkehrsregeln in Australien
2. Streckenplanung
2.1 Zeit als Maß aller Dinge
2.2 Fahren nach Jahreszeit
2.3 Fahren nach Saison
3. Reisen mit Kindern
3.1 Australien – ein kinderfreundliches Land
3.2 Das Wohnmobil als ideale Familienkutsche
3.3 Gesetzliche Vorschriften
Teil 2: Das Fahrzeug – Ein Heim auf vier Rädern
4. Preisgestaltung der Campermiete
4.1 Zusätzliche Kostenfaktoren
4.2 Das Wann und Wo der Miete
5. Campervermieter in Australien
5.1 Vermieter im Budgetbereich
5.2 Vermieter im Economybereich
5.3 Vermieter im Premiumbereich
5.4 Niederlassungen
6. Campertypen in Australien
6.1 Kombis und Minivans
6.2 Hochdachcamper
6.3 Sprintermodelle
6.4 Alkoven-Wohnmobile
6.5 Geländewagen
7. Ausstattungsdetails der Camper
7.1 Innenausbau
7.2 Wohnliche Ausstattung
7.3 Technische Ausstattung
8. Das Kleingedruckte
8.1 Mietbedingungen
8.2 Versicherung
8.3 Pflichten des Mieters
9. Kauf als Alternative zur Campermiete
9.1 Abwägen zwischen Miete und Kauf
9.2 Der Autokauf Schritt für Schritt
Teil 3: Die Fahrt – Der Weite entgegen
10. Der Startschuss
10.1 Der Tag der Abholung
10.2 Die Abholung des Campers
10.3 Die ersten Kilometer
10.4 Der erste Einkauf
11. Entlang der Strecke
11.1 Sightseeing unterwegs
11.2 Information und Navigation
11.3 Pausen
11.4 Tanken
11.5 Mautstraßen
11.6 Quarantänebestimmungen
11.7 Road Trains
11.8 Fahren im Outback
12. Der Schlafplatz
12.1 Campingplätze
12.2 Rest Areas
12.3 Nationalparks
12.4 Weitere Übernachtungsmöglichkeiten
12.5 Wild bzw. freedom camping
12.6 Übernachtungsfinder
13. Unterbrechungen und Pannen
13.1 Sicheres Fahren
13.2 Unfall- und Pannengefahren
13.3 Information des Vermieters
13.4 Kritische Wetterverhältnisse
14. Alltag im Camper
14.1 Gepäck und Ordnung
14.2 Tägliche Routine
14.3 Kochen im Camper
14.4 Budget-Planung
14.5 Camping-Etikette
Teil 4: Die Route – Auf ins Vergnügen
15. Klassische Routen
15.1 Die Ostküste
15.2 Die Südostküste
15.3 Das Red Centre
15.4 Das Top End
15.5 Die Westküste
15.6 Tasmania
16. Offroad-Routen
Teil 5: Der Anhang – Auf einen Blick
I. Camping ABC
Fahrzeug
Miete/Kauf
Fahren/Campen
II. Wichtige Internetseiten und Kontaktadressen
Reisetipps und Länderinformationen rund um Australien
Automobilclubs
Notfallnummern
Wetterbedingungen
Straßenbedingungen
III. Übersicht Vermieter
IV. Reiseveranstalter
Fokus auf Campervermietung
Weitere Reiseveranstalter
V. Unterkunftsverzeichnisse
Landesweite Campingplatzketten
Campingplatz-Verzeichnisse
Rest Areas
Nationalparks
VI. Packliste
VII. Individuelle Camperausstattung
Grundausstattung
Offroad-Ausstattung
Persönliche Ausstattung
VIII. Einkaufsliste
Lebensmittel
Drogerie
Weiteres Zubehör
IX. Playlist
X. Übersicht Bußgelder
Stichwortverzeichnis
WESTAUSTRALIEN: DAS PARADIES FÜR CAMPER UND SELBSTFAHRER
AUSSERGEWÖHNLICHE TAGE – AUSSERGEWÖHNLICHE NÄCHTE
Endlose weiße Strände, überwältigende Schluchten, riesige Rinderfarmen und über allem der funkelnde Sternenhimmel des Outbacks – so vielfältig wie die Landschaft sind auch die Abenteuer, die Selbstfahrer und Camper hier erleben.
WESTAUSTRALIEN FREUT SICH AUF SIE!
Glamping im Karijini Nationalpark
Willkommen in Westaustralien
Camping an der Lucky Bay
1. Übernachten in Nationalparks
Über 100 Nationalparks in Westaustralien erwarten Sie mit einzigartigen Campingerlebnissen: vom Frühstück mit Meerblick bis hin zum Lagerfeuer im Outback.
Unser Tipp: Lucky Bay Campground, Esperance – Hier schlagen Sie im Cape Le Grand Nationalpark Ihr Zelt direkt neben dösenden Kängurus auf.
Zelten unter Eukalyptusbäumen
2. Caravan Parks
Die meisten Campingplätze in Westaustralien sind bestens ausgestattet: Neben einem Swimmingpool, WLAN-Internet und Spielplätzen gibt es meistens auch einen Mini-Markt, Münzwäschereien und Gemeinschaftsküchen.
Unser Tipp: Monkey Mia Dolphin Resort, Shark Bay – Hier schlafen Sie in unmittelbarer Nähe zum Strand und erleben morgens hautnah die weltberühmten Delfine von Monkey Mia.
3. Catered Camping
Camping leicht gemacht! Wer sich das tägliche Auf- und Abbauen des eigenen Zelts ersparen möchte, für den bietet WA Wilderness den Zelt-Aufbau-Service.
Unser Tipp: Drafty’s Campsite, Warren Nationalpark – Der von hohen, alten Eukalyptusbäumen gesäumte Warren River lädt zum Schwimmen und Kanufahren ein.
Blick auf die Shark Bay im Francois Peron Nationalpark
4. Glamping – Luxuscamping
Sie wollen Natur, Weite und Wildnis Westaustraliens erleben und dabei nicht auf die Annehmlichkeiten des Alltags verzichten? Beim Glamping erwartet Sie ein Safarizelt mit gemütlichem Bett, dicken Kissen und privatem Badezimmer.
Unser Tipp: Karijini Eco Retreat – Hier erleben Sie Luxuscamping unterm endlosen Sternenhimmel, in einem der spektakulärsten Nationalparks Australiens.
5. Outback Station Stays
Bei der Übernachtung auf einer Rinderfarm im Outback erhalten Sie einen Einblick in eine völlig andere Welt. Treffen Sie auf Originale, die die Legende des Outbacks am Leben erhalten oder genießen Sie einfach die unglaubliche Ruhe des australischen Outbacks.
Unser Tipp: Bullara Station – Genießen Sie echtes Outback-Feeling ganz in der Nähe des Ningaloo Reef.
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Ein besonderer Tipp:
Die Virtual Reality App „Discovr WA“ bietet Ihnen ein 360°-3D-Erlebnis für ausgewählte Orte in Westaustralien. Die App kann kostenlos im Google Play und Apple App Store herunter geladen werden.
Weitere Informationen unter:
Vorwort
Australien – wie geschaffen für einen road trip
Keine andere Reiseart verspricht ein solches Gefühl von Freiheit und Individualität wie eine Campertour quer über den Fünften Kontinent. Man ist unabhängig und fernab überfüllter Touristenpfade unterwegs. Nicht etwa feste Abfahrtszeiten oder Zielorte bestimmen den Reiserhythmus, sondern der eigene Entdeckerdrang.
Allerdings kommt dem Camping Down Under eine etwas andere Bedeutung zu, als wir es hierzulande kennen. Statt mit Zelt und Schlafsack sind die Aussies meist mit einem Wohnmobil oder Caravan unterwegs. Und die Weltenbummler aus Übersee tun es ihnen gerne nach – so auch ich. Seit meiner ersten Reise nach Australien anno 2010 bin ich nicht nur Feuer und Flamme für das Land, sondern auch für einen ganz bestimmten Einheimischen, meinem Mann Corey. Zwar leben wir, für viele unverständlich, in Deutschland, aber so haben wir ein ziemlich gutes Alibi, unseren Urlaub ständig am gleichen Ort zu verbringen. Seither erkunden wir immer wieder aufs Neue die Ecken und Winkel Australiens – natürlich mit dem Camper.
Meine private road trip-Leidenschaft ging über in den Beruf. Mehrere Jahre lang vermittelte ich das passende Wohnmobil an aufgeregte Australien-Urlauber und weiß daher genau, welche Informationen entscheidend sind, um den angehenden Selbstfahrer bestens vorbereitet und vor allem mit der richtigen Erwartungshaltung nach Down Under fliegen zu lassen. Oft fing die Beratung bei herausfordernden Etappenplanungen an und endete mit dem Hinweis, dass ein Fahrzeug mit 140.000 gefahrenen Kilometern in Australien fast noch als Neuwagen gilt. Die Ausgangslage ist eben doch etwas anders, als wenn man mit dem Zelt im Auto nach Italien fährt.
Aus diesem Grund gibt der erste Teil des Buches zunächst einen Überblick über das Streckennetz sowie die Routenplanung. Inhalte wie Verkehrsregeln, Straßenbelag, Distanzen sowie Jahres- und Saisonzeiten sollen dem Reisenden möglichst schon vorab ein gutes Fahrgefühl für Australien vermitteln. Dem Thema Reisen mit Kindern ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Anschließend dreht sich alles darum, das passende Wohnmobil für die bevorstehende Reise zu finden. Teil 2 umfasst Informationen rund um die verschiedenen Campermodelle sowie Vermieter und gibt Einblicke in die Preisgestaltung sowie Ausstattung der Fahrzeuge. Das Kleingedruckte des Mietvertrages darf dabei natürlich ebenso wenig fehlen wie der Exkurs zum Autokauf als Alternative zur Anmietung.
Mit Kevin gings 2015 durch den Südwesten Australiens
In Teil 3 geht es schließlich für den Leser hinauf auf die Straße. Der umfangreichste Abschnitt des Ratgebers beginnt mit der Abholung des Campers und befasst sich im Weiteren mit den Themen Pausen, Tanken oder den berühmten road trains, gibt Auskünfte zu Übernachtungsmöglichkeiten, behandelt mögliche Unterbrechungen und berichtet über den Alltag auf einer Camperreise.
Der 4. Teil stellt einige Routen exemplarisch vor. Kein Ratgeber übers Camping in Australien wäre vollständig ohne eine Erwähnung der legendären Great Ocean Road oder dem Offroad-Abenteuer Gibb River Road. Allerdings halten sich die Infos hier bewusst wage. Weder soll das Buch einen Reiseführer ersetzen noch dem Leser vorgeben, wo er idealerweise entlang zu fahren hat. Denn letztendlich sollte jeder selbst entscheiden, wohin ihn der Weg Down Under führt.
Teil 5 bildet schließlich mit zahlreichen nützlichen Internetseiten und persönlichen Tipps den Ausklang des Ratgeber und runden diesen thematisch ab. Darin enthalten sind nicht nur die Websites der Fremdenverkehrsämter oder Campingplatzverzeichnisse, sondern auch Packtipps, Einkaufslisten sowie ein umfangreiches Camping-Wörterbuch. Reinschauen lohnt sich also.
Eine kurze Anmerkung noch zum Schluss: Der begrifflichen Einfachheit halber spreche ich im Folgenden allgemein von Campern, Campervans oder Wohnmobilen, ohne damit eine bestimmte Größenordnung bzw. Ausstattung des Fahrzeuges zu implizieren.
An diesem Punkt bleibt uns nur zu sagen: Ab hinein ins Fahrvergnügen Australien und „have a good one“!
Steffi Stadon
Teil 1
Das Land – Selbstfahrerparadies für Unabhängige
Die Highways sind die Lebensadern des Kontinents
Die Zahlen sprechen für sich: 2015 verbrachten mehr als 183.000 Deutsche ihren Urlaub in Australien – ein leichter Anstieg zum Vorjahreszeitraum, ein stetiger über die vergangenen zehn Jahre. Nicht nur die landschaftliche Traumszenerie sowie einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch die Gastfreundlichkeit der Einheimischen und schiere Größe Australiens lassen den Besucher eine Anreise von mindestens 24 Stunden willig in Kauf nehmen. Auf einer Fläche von 7,6 Mio. Quadratkilometer findet jeder sein bevorzugtes Plätzchen. Paradiesische Strände treffen auf einsames Outback, vorzeitliche Regenwälder auf schillernde Millionenstädte. Australien trägt nicht umsonst den inoffiziellen Titel „Land der Extreme“.
Down Unders Sehenswürdigkeiten mögen über eine riesige Fläche verteilt sein, doch sie sind durch ein Netz an endlosen Straßen miteinander verbunden. Entlang der gewundenen Küstenhighways, geradlinigen Hinterlandstraßen oder staubigen Outbackpisten entfaltet sich die wahre Mentalität des Fünften Kontinents. Hier kann der Reisende die Wunder und Weiten Down Unders im wahrsten Sinne des Wortes „erfahren“.
Und wie ließe sich das besser tun als mit einem Wohnmobil? Selbst die Australier sind begeisterte Campingfans und haben ihrem Land im Laufe der Zeit ein perfektes Set-up dafür verliehen. Dazu gehören eine immense Auswahl an Mietfahrzeugen sowie einladende Übernachtungsmöglichkeiten, traumhafte Selbstfahrerrouten oder schlichtweg ein öffentliches Toilettensystem, wie man es sich in Deutschland vergeblich wünscht.
Egal, ob in Nationalparks mitten im Grünen oder auf dem Campingplatz am Meer, bei einer Tour durch das Red Centre oder die Ostküste hinauf Richtung Great Barrier Reef, sei es ein Trip unter Freunden im klassischen Bulli oder als Familie in einem großen Motorhome – Australien offenbart ein Spektakel an Campingerlebnissen, das sich hervorragend auf die eigenen Wünsche abstimmen lässt.
Do as the locals do! Wer sich für einen Campingtrip in Australien entscheidet, lässt sich mitreißen von einer einzigartigen Euphorie des Reisens und wird dabei ein Stück weit selbst australisch. Dem Ruf der großen Freiheit, die dieser Kontinent wohl wie kein anderer verspricht, folgt man einfach am besten auf den eigenen vier Rädern. Denn keine andere Reiseart ermöglicht es zugleich, das Land ganz individuell zu entdecken und dabei Zeit und Raum selbst zu bestimmen. Eine Campertour durch Australien verspricht nicht weniger als eine atemberaubende, relaxte, abenteuerliche, mitunter unbegreifliche Reise.
1. Life is a Highway
Great Ocean Road
1. Life is a Highway
Das Auto ist Fortbewegungsmittel Nr. 1 in Australien. Zwar nutzen innerhalb der Großstädte viele Einheimische das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz. Doch je weiter man sich aus den großen Ballungsgebieten heraus begibt, desto größer wird die Abhängigkeit vom Fahrzeug. Kleinere Städte liegen mitunter hunderte Kilometer voneinander entfernt. Nicht in jeder davon gibt es einen größeren Supermarkt geschweige denn Bekleidungsgeschäfte oder Freizeitvergnügungen. Bus- bzw. Zuglinien fahren oft nur einmal täglich, wenn überhaupt, und lassen damit jede Flexibilität hinten anstehen.
Die Entfernungen, die in Australien mit dem Auto zurückgelegt werden, zählen zu den längsten der Welt. Sie begründeten nicht nur den Nutzen des Autos, sondern auch die Leidenschaft für das Fahren. Australier sind kein Volk von Spaziergängern. Irgendwo „hingehen“ bedeutet nicht etwa, die Füße für das Laufen zu nutzen, sondern um damit das Gaspedal hinunterzudrücken.
1.1 Die Leidenschaft fürs Campen
Wer einen großen Teil seines Alltages mit Vergnügen auf vier Rädern verbringt, tut das erst recht während des Urlaubs. Australien ist wahrhaftig und ohne Zweifel eine Campingnation. Laut der letzten Studie der Caravan Industry Association of Australia sind Wohnwagen sowie Wohnmobile die am häufigsten registrierten Fahrzeugtypen des Landes – und zwar das sechste Jahr in Folge! Während Touristen überwiegend in Wohnmobilen unterwegs sind, bevorzugen die Australier den Wohnwagen. 85 Prozent der Einheimischen waren mindestens einmal in ihrem Leben campen. Vor allem das Verlangen, mehr vom Land zu entdecken, entfacht ihre Motivation. On the road fühlen sie sich glücklicher und ausgelassener als andere Reisende. Gerade Familien empfinden Camping als eine tolle Möglichkeit, einander näher zu sein. So umfassen die 30- bis 54-Jährigen mit 50 Prozent die größte Gruppe der einheimischen Selbstfahrer, dicht gefolgt von den 55- bis 70-Jährigen, die ein Viertel der Camper ausmachen. Stehen die Feiertage oder der Jahresurlaub vor der Tür, begegnet man vielen Einheimischen fahrend auf der Straße oder grillend auf dem Campingplatz.
Der Camping-Sektor in Australien
528.210 Wohnwagen und 58.375 Wohnmobile waren zum Januar 2015 landesweit registriert.
Es gibt ca. 1700 Campingplätze mit insgesamt 170.000 Stellplätzen.
90 % der Übernachtungen finden in den ländlichen Gegenden fernab der großen Metropolen statt.
Der Camping-Sektor beschäftigt etwa 25.000 Arbeitnehmer.
Campingurlauber geben ca. 7 Mrd. AUD während ihrer Reise aus.
Die Australier verbrachten 2014 rund 43 Mio. Nächte auf Campingplätzen.
Der eigene Campervan eines Australiers ist durchschnittlich stolze 17,9 Jahre alt.
Auf in den Urlaub mit dem eigenen Caravan
Niemand versinnbildlicht die Leidenschaft fürs Campen mehr als die grey nomads, auch sundowners oder silver nomads genannt. Die Ü55-Generation verkauft Haus und Hof und verbringt ihren Lebensabend fortan damit, im eigenen Wohnwagen oder Wohnmobil kreuz und quer durch Australien zu touren. Die Chance, ihnen zu begegnen und von ihren Geschichten zu erfahren, ist also sehr hoch.
Neue Camping-Trends zeichnen sich ab oder sind bereits fest etabliert. Das sogenannte gramping bezeichnet den gemeinsamen Campingurlaub der Großeltern mit ihren Enkelkindern, zusammen gesetzt aus grandparents und Camping. Dem steht das sogenannte glamping gegenüber – der Kombination von Glamour, also Luxus und Camping.
Wenngleich die überragende Mehrheit von 90 Prozent der Wohnmobilurlauber die Australier selbst sind, ist der Selbstfahrer-Markt für Touristen besonders attraktiv und gilt als einer der am schnellsten wachsenden Tourismusbereiche des Landes. Der Reisende aus Übersee kann von diesem Hype nur profitieren! Schließlich steht ihm ein weit verzweigtes Infrastrukturnetz und vor allem jahrelange Erfahrungswerte der Einheimischen zur Verfügung.
Internationale Camperurlauber
46 % der internationalen Camperurlauber sind zwischen 20 und 29 Jahre alt.
Sie geben durchschnittlich 7507 AUD während ihrer Reise aus (andere Besucher durchschnittlich 4776 AUD).
Sie verbrachten 2014 ca. 5,1 Mio. Nächte auf Campingplätzen (10 % aller Übernachtungen ausländischer Besucher).
Die drei Hauptdestinationen für Camperreisen sind New South Wales (33 %), Queensland (21 %) und Victoria (18,5 %).
Deutsche (15,7 %) sind nach den Briten (19 %), aber weit vor den Neuseeländern (9,5 %) und den US-Amerikanern (6,3 %) die häufigsten Camperurlauber in Australien.
Übrigens: Im Jahr 2010 sind sämtliche Camperfahrzeuge Australiens insgesamt 607 Mio. Kilometer durch das Land getourt. Das entspricht der Fahrt zum Mond und zurück ganze 790 Mal! Na dann – ab auf die Straße!