Kitabı oku: «Neustart», sayfa 9
Ein bayerischer König in Lederhosen?
Im April 1950 zitiert die Landshuter Zeitung den Hellseher Alois Irlmaier:
„I siach [sehe°] den [bayrischen°] Monarch’n steh’, dort hint’n in da Ech’n. Es ist a alter, grauer und hagerer Mo. Er wird vom Papst gekrönt, denn dea kommt wieda zruck.“104
Im selben Jahr wird der Seher woanders zitiert:
„Dann aber kommt der Papst wieder zurück und er wird noch drei Könige krönen, den ungarischen, den österreichischen und den bayerischen. Der is ganz alt und hat schneeweiße Haar, er hat d’ Lederhosen an und is unter de Leut wia seinesgleichen.“105
Um 1952 wird Alois Irlmaier wiedergegeben:
Dass er darüber hinaus die feierliche Rückkehr des Papstes aus einem kriegsbedingten Asyl, […] einen Wechsel unseres Klimas zu wärmeren Verhältnissen, […] und einen bayerischen König in Lederhosen, der „ungeniert unter seine Leut’ geht“, weissagt, braucht nur am Rande erwähnt zu werden. … 106

Abb.14: Statue von Prinzregent Luitpold mit Lederhose in Berchtesgaden
Ein bayerischer König in Lederhosen, der sich so bekleidet demonstrativ der Öffentlichkeit zeigt? Wieder einmal alles Unfug? … Eher nicht, denn der letzte bayerische König Prinzregent Luitpold (1821–1912) fand Lederhosen so toll, dass er sich mit ihnen sogar für die Nachwelt porträtieren ließ. Rechts oben sehen Sie eine Bronzestatue aus Berchtesgaden, die unweit der dortigen (ehemaligen) königlichen Villa noch zu Lebzeiten des Monarchen aufgestellt worden ist. Und mit diesem für das einfache Landvolk typischen Kleidungsstück hat sich Prinzregent Luitpold auch noch andernorts verewigen lassen. Der Prinzregent war sogar maßgeblich daran beteiligt, dass dieses Kleidungsstück bei der städtischen Bevölkerung Bayerns zur Mode wurde. Wer konnte schließlich ein besserer Werbeträger für diese Hose sein als der regierende Monarch?
Und wie wir oben gelesen haben, sagt Alois Irlmaier nach den Katastrophen in Bayern auch ein deutlich wärmeres Klima voraus; kurze Hosen wären dann also durchaus angesagt.107
Der Seher wird weiter zitiert:
„Friede wird dann sein und eine gute Zeit. Drei Kronen seh’ ich blitzen und ein hagerer Greis wird unser König sein. Auch eine uralte Krone im Süden [?°] kommt wieder zu Ehren. … Der Papst, der nicht lange flüchten musste übers Wasser [über das Mittelmeer, weil nördlich von Rom schon die Russen sind°], kehrt zurück. Blumen blühen auf den WiesenVII, da kommt er zurück und trauert um seine ermordeten Brüder. … Nach diesen Ereignissen kommt eine lange, glückliche Zeit. Wer es erlebt, darf sich glücklich preisen.“ 108
Jeder Hellseher, der schreckliche Dinge sieht und seinen Zeitgenossen mitteilt, sieht sich irgendwann gezwungen, seinen Zuhörern auch Hoffnung zu machen. »Lange, glückliche Zeit« klingt zwar nach dem biblischen Tausendjährigen Reich, dürfte meiner Einschätzung nach aber nur eine Friedensepoche von vielleicht drei Generationen meinen.
Der hagere Greis, der bayerischer König werden soll, könnte theoretisch Franz von Bayern sein, das aktuelle Oberhaupt der Wittelsbacher. Dieser ist 1933 geboren und tatsächlich hager. Erwähnenswert in dem Zusammenhang ist weiter, dass kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges Konstantin von Bayern (1920–1965), ein Spross der bayerischen Königsfamilie, bei Alois Irlmaier in dessen Wohnung in Freilassing war und über diesen Besuch beim Seher in seinem Buch ›Nach der Sintflut‹ (1986) berichtet hat. Man kann also davon ausgehen, dass die Wittelsbacher die Irlmaier-Prophezeiungen sehr wohl kennen. Fraglich ist, ob sie daran glauben.
Die oben erwähnten drei Kronen sah Alois Irlmaier noch bei einer anderen Befragung Anfang der 1950er Jahre:
„… und dann werden wir wieder freie Hand haben in unserem Heimatland [Bayern°]. Goldene Zeiten werden wir kriegen. Drei Kronen seh’ ich deutlich [!°], die in Gottesfurcht regieren werden. Die Donaumonarchie werden wir bekommen. Ganz von vorne wird es wieder angehen und die Menschen werden wieder in Ehrfurcht und Gottvertrauen leben, so wie es sein soll.“ 109
Zu den drei neu gekrönten Königen hinzu käme neben der „alten Krone im Süden“ wie gesagt noch ein König in Frankreich und möglicherweise auch in Preußen, und schon heutzutage gibt es in Europa ja Könige und Königinnen in Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Norwegen, Spanien, allerdings weitestgehend entmachtet.
Französische Prophezeiungen über neue Könige
So weit der deutsche Blick auf die neuen Monarchen. Schauen wir uns nun zwei französische Quellen an. In der Botschaft von La Salette aus Südfrankreich, der Botschaft einer von der katholischen Kirche anerkannten Marienerscheinung, die im Jahre 1846 von zwei Kindern, Mélanie Calvat (15) und Maximin Geraud (11), überbracht worden ist, heißt es über die Zeit nach den großen Katastrophen:
Dann wird Friede, die Versöhnung Gottes mit dem Menschen werden. Man wird Jesus Christus dienen, ihn anbeten und verherrlichen. Die Nächstenliebe wird überall aufblühen. Die neuen Könige werden der rechte Arm der heiligen Kirche sein, die stark, demütig, fromm, arm, eifrig und eine Nachahmerin der Tugenden Jesu Christi sein wird.
[…] Dieser Friede unter den Menschen wird aber nicht von langer Dauer sein. 25 Jahre reichlicher Ernten werden sie vergessen lassen, dass die Sünden der Menschen die Ursache aller Strafen sind, die über die Erde kommen. 110
Dem genauen Wortlaut der Botschaft von La Salette nach beginnt nach 25 Jahren Frieden noch nicht gleich das große Unheil, sondern nach 25 Jahren wären erst die Voraussetzungen dafür gegeben, dass sich Unheil erneut zusammenbraut. Vereinfacht gesagt: Die Zeiten würden wieder schlechter, aber im eigentlichen Sinne wären es noch keine schlechte Zeiten.
Vermutlich kann man in der neuen Friedenszeit ähnliche gesellschaftlich-psychologische Prozesse annehmen wie nach dem Zweiten Weltkrieg: 23 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges traten die 68er, die erste echte Nachkriegsgeneration an, die Gesellschaft zu verändern. Es liegt auf der Hand, dass nachfolgenden Generationen einerseits die Erfahrung ihrer Eltern fehlt und dass sich die neuen Generationen ihrem Naturrecht folgend neue Horizonte und Welten suchen. Nur fragt sich eben, welche neuen Horizonte und welche neuen Welten sich anbieten, wenn man in einer quasi „perfekten“ Welt groß geworden ist?
Es wären sicherlich nicht die reichen Ernten – die wiederum mit Irlmaiers Klimawandel und den zwei Ernten (!) in Bayern korrespondieren – oder allgemein gesprochen ein sorgloses Leben in Wohlstand, das den erneuten Niedergang einleitet, sondern die mangelnde spirituelle Verwurzelung der Bevölkerung. Es gibt zahllose historische Beispiele dafür, dass sich Hochkulturen und Kulturen auf der Höhe ihrer Blüte sehr viel länger gehalten haben als nur 25 Jahre und ein bisschen mehr.
Nun zu der zweiten Quelle aus Frankreich, die sogenannte Schwester aus Lyelbe (1826): Schon in jungen Jahren soll dieses einfache Mädchen vom Lande Visionen gehabt haben, in denen ihr Jesus Christus erschienen ist und mit ihr sprach. Auf Anraten eines Pfarrers trat sie 1823 in ein Kloster ein, wo sie aber schon nach nur fünf Jahren starb. Den nachfolgenden Text habe ich aus einem Pariser Druck von 1840. (Der angebliche) Jesus sagt der Schwester über Frankreich:111
Die Guten werden verzweifeln, wenn sie den Erfolg der Ungerechtigkeit sehen, und Frankreich würde zerstört werden, wenn es nicht [der Jungfrau°] Maria geweiht wäre. Aber was meiner Mutter gehört, geht nicht verloren. Die Strafe wird ebenso groß sein wie das Verbrechen […]; aber ich werde die mir [von Gott für die „Reinigung“°] gegebene Zeit sehr kurz halten. Das Zeichen des Endes ist gegeben, wenn der Usurpator [der unrechtmäßige Herrscher in Frankreich – wer das wohl sein mag? …°] glaubt, dass sein Sieg sicher ist […]. Er wird die Meinen richten, und sie werden tief betrübt sein; aber die Tortur wird kurz sein.
Paris wird zerstört werden, aber es wird gesagt werden: Paris wurde von Tunneln untergraben, und dort wurde das Feuer angezündet. [Auch hier: Paris wird ein Raub der Flammen.°] […] Die zweite Stadt des Königreichs wird geschlagen, und sie werden noch [immer°] nicht [an eine „Strafe Gottes“°] glauben. Eine Dritte wird getroffen, und [dann] werden sie um Gnade betteln. 112
Die (völlige) Zerstörung von drei Städten im Laufe des „dritten Weltkrieges“ wird von mehreren Quellen vorausgesagt. So heißt es in einem 1950er Druck über Alois Irlmaier:
Neuerdings bestätigt Irlmaier für drei große Städte ein bitteres Schicksal. „Die eine Stadt geht im Wasser unter, die zweite große Stadt steht kirchturmtief im Meer, die dritte aber fällt zusammen.“ 113
Der bekannten Quellenlage nach würden natürlich deutlich mehr Städte zerstört als nur drei. Man denke nur an die vielen Küstenstädte im Rahmen der Überflutungen durch den geografischen Polsprung. Möglicherweise bezieht sich die Zahl Drei aber „nur“ auf bekannte Millionenstädte mit Weltruf, oder es liegt entsprechenden Visionen eine geistige Symbolik zugrunde. Ungeachtet dieser Unklarheit und unabhängig von unterschiedlichen Deutungen kann man aber feststellen, dass die so oder so begrenzte Anzahl im „dritten Weltkrieg“ zerstörter Städte eindeutig gegen einen ausgewachsenen Atomkrieg spräche. Im Falle eines echten Atomkrieges würden alleine in Deutschland viele Dutzend Städte atomar zerstört!114
Die Schwester von Lyelbe weiter:
Und wenn das Blut geflossen ist, wird das Kind zurückkehren. Es wird nicht in Paris leben; weil selbst die Tiere sich ihm nicht mehr nähern [wegen der atomaren Zerstörung/Radioaktivität!°]. Er [das Kind°!] wird seine Hauptstadt im Süden wählen [Avignon, siehe unten°]. Ich werde ihm [dem Land Frankreich°] einen Regenten geben, der ein Heiliger ist, und er wird meinen Wegen folgen. Und die Religion wird gedeihen, denn eine Erneuerung wird geschehen. Ich werde über die Familie des Kindes bis zum letzten wachen, weil ich sie selbst gewählt habe, und ich will, dass sie bis zum Ende regiert.115
»Kind« ist natürlich eine etwas befremdliche Bezeichnung für einen erwachsenen Mann, der zudem noch die Führung eines Landes übernimmt. Mit »Kind« soll wohl dessen geistige Reinheit (~Unschuld) und sein sehr früher Machtantritt angedeutet werden. Das Motiv des jungen Herrschers kennen wir schon aus den Quellen Landinger und Franz Kugelbeer.
Die Verlegung des französischen Regierungssitzes nach der Vernichtung von Paris finden wir auch bei Nostradamus. Nostradamus-Interpret Bernhard Bouvier schreibt zu Nostradamus’ Vierzeiler I;32:
Nostradamus-Kenner sind der Auffassung, dass hier die Übersiedlung der französischen Regierung von Paris (im Dritten Weltkrieg zerstört) nach Avignon beschrieben wird. 116
Bernhard Bouvier ist jedoch nicht zu 100 Prozent von dieser Deutung überzeugt. Interpret Max de Fontbrune ist es allerdings. Und Interpret Kurt Allgeier tendiert auch in diese Richtung. Auch Nostradamus’ Vierzeiler III;93 wird im Sinne einer durch den „dritten Weltkrieg“ bedingten Verlegung des Regierungssitzes nach Avignon gedeutet. So sehen es Kurt Allgeier, Rudolf Putzien, Alexander Centurio, und auch Bernhard Bouvier ist diesmal mit von der Partie.
Und wo wir schon bei Nostradamus sind: Natürlich hat auch der bekannteste Seher Frankreichs einen kommenden großen Monarchen vorausgesehen. Eine umfangreichere Abhandlung zu Nostradamus folgt unter Nostradamus (1558). Und schon jetzt kann ich verraten, dass auch Nostradamus einen großen europäischen Monarchen voraussagt, der die Kirche erneuern und ein Friedensreich begründen soll.
Die Rückkehr der Monarchie – ein Überblick
Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht, wie viele (der mir bekannten) Hellseher und Prophezeiungen der traditionellen europäischen Prophetie eine Rückkehr der Monarchie in Deutschland voraussagen.
In der Spalte mit den gekreuzten Schwertern im schwarzen Wappen ist angezeigt, dass der jeweilige große Monarch als Militär eine führende Rolle in einem Krieg spielt. In der Zeile mit der Drei ist angezeigt, dass es sich um einen Krieg im Zusammenhang mit der dreitägigen Finsternis – also den „dritten Weltkrieg“ handelt bzw. ein solcher Zusammenhang der Formulierung nach wahrscheinlich ist.
Sind gekreuzte Schwerter und die Drei angezeigt, dann hat nach der Vision der betreffenden Quelle der große Monarch als Militär am „dritten Weltkrieg“ teilgenommen. Quellen ohne Markierung in den zwei Spalten fehlt dieses Detail, dennoch sagen auch diese Quellen neue Monarchien in Europa voraus.

Abb.15: Tabelle Voraussagen deutschsprachiger Quellen zum großen Monarchen
(hellgraues Kästchen in vorletzter Spalte = trifft tendenziell zu; Liter.: siehe Literatur-Codes)
Die neue Religiosität
Das vielleicht Wichtigste an der prophezeiten neuen Religiosität in Europa nach Krieg und Finsternis wäre, dass sie nicht das sagenumwobene Goldene Zeitalter wäre und nicht zu verwechseln wäre mit dem biblischen Tausendjährigen Friedensreich.
Die prophezeite neue Religiosität bzw. die Friedensphase insgesamt wäre eine zeitlich auf kaum mehr als 60 Jahre begrenzte Phase.
Dass es sich bei der neuen Religiosität nur um eine begrenzte, welthistorisch betrachtet relativ kurze Periode geistiger Blüte handelt, ergibt sich aus einer Reihe von Quellen, von denen die Bekanntesten Nostradamus (gest. 1566) und Hildegard von Bingen (gest. 1179) sind. Aber auch in der Botschaft von La Salette (1846), Hepidannus von St. Gallen (1081) (siehe Hepidannus von St. Gallen (1081–1084)) finden sich entsprechende Hinweise.
Die religiöse Renaissance wäre durch folgende äußere Aspekte gekennzeichnet:
Es soll zu einer Vereinigung der katholischen und evangelischen Kirche kommen.
Das Klosterleben in Europa, auch in Mitteleuropa, soll wieder aufblühen.
Der Islam soll gegenüber dem Christentum deutlich in die Defensive geraten.
Ebenso soll das Judentum gegenüber dem Christentum in die Defensive geraten.
Insgesamt wird eine fantastische Zeit für Wahrheits- und Gottessucher skizziert. Das Grundproblem jedoch, dass nämlich die Wahrheitssucher immer nur eine kleine Minderheit in der Gesellschaft stellen, scheint auch in dieser Friedensphase bestehen zu bleiben. Sonst könnten sich nicht schon nach wenigen Jahrzehnten wieder die alten Fehler einschleichen.
Über die Ursache der neuen Religiosität, des neuen kollektiven Glaubenwollens – im Gegensatz zur eigentlichen Wahrheitssuche – lässt sich viel spekulieren. So könnte man die neue Religiosität auf einen „heilsamen Schock“ infolge von Krieg und Finsternis zurückführen; ein Schock, der zur Rückbesinnung auf alte europäische Werte führt. Ich als Autor von Büchern wie diesem, komme nicht umhin zu vermuten, dass die erfüllten Prophezeiungen von Weltkrieg, dreitägiger Finsternis, nachfolgender Monarchie und aufblühendem Christentum den Glauben an einen Gott und eine göttliche Fügung des Weltschicksals „im Volk“ enorm stärken würde. Schließlich liegt im Glauben an das Übernatürliche die eigentliche Kraftquelle der Religionen. Was wäre zum Beispiel Jesus Christus ohne jungfräuliche Geburt, ohne Auferstehung und Himmelfahrt, ohne Wandeln auf dem Wasser, ohne die Verwandlung von Wasser in Wein, ohne die Heilung Kranker und ohne die Auferweckung von Toten. Was wäre Jesus Christus ohne all das?
Der Glaube an das Übernatürliche ist der Urstoff und die Rohmasse, aus der die Religionen erst geformt werden. Ohne Glauben an das Übersinnliche, ohne Glauben an eine andere Wirklichkeit zerfällt jede Religion.
Nachweislich erfüllte Prophezeiungen sind ein Paradebeispiel für den „Beweis“ des Übersinnlichen, der höheren Macht und des Göttlichen. Erfüllte Prophezeiungen stärken den Glauben an das Übernatürliche so sehr wie kaum etwas anderes.
Das schließt aber nicht aus, dass wenige Jahrzehnte nach Krieg und Finsternis dennoch eine scheinbar neue Ideologie an Boden gewinnt, die die Erfüllung der Prophezeiungen nicht auf die Existenz höherer Mächte zurückführt, sondern darauf, dass zu viele Menschen an diese Prophetie geglaubt haben, was aber insofern Unsinn wäre, als dass heutzutage über 99 Prozent der Menschen nichts von diesen Prophezeiungen wissen.
Hildegard von Bingen schreibt an einer Stelle, die Engel seien in der Zeit der religiösen Renaissance hocherfreut über die neue Gottgläubigkeit der Menschen, und die Seherin beschreibt die Friedensepoche in ein paar Details so, dass man auch hier von ein paar Jahrzehnten des Friedens (60 Jahre?) ausgehen kann. Dennoch – trotz der hocherfreuten Engel – sagt die mittelalterliche Seherin voraus, dass sich diese Phase nach gewisser Zeit dem Ende zuneigt und sich dann der Antichrist erhebt, der legendäre neue politisch-religiöse Führer. Dabei sagt Hildegard von Bingen auch, dass der Antichrist nur deshalb eine Chance hat, weil sich die Menschen nicht genug für die Wahrheit interessieren.117
Prophezeiungen über die Zukunft Deutschlands
Deutschland ist derzeit mit 82,5 Millionen Einwohnern, einem Bruttoinlandsprodukt von 3,5 Billionen US-DollarVIII und seiner zentralen geografischen Lage mitten in Europa einer der wichtigsten Staaten Europas; viele werden sagen: definitiv der wichtigste Staat.
Sieht man sich die europäische Geschichte des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts genauer an, so zeigt sich, dass Deutschland in dieser Zeit insgesamt der wichtigste Staat in Kontinentaleuropa war und ist. Ohne Deutschland hätte es keinen Ersten und keinen Zweiten Weltkrieg gegeben. Ohne Zweiten Weltkrieg hätte es keine Spaltung Europas gegeben. Ohne Deutschland würde heutzutage das wirtschaftliche Rückgrat der europäischen Union und für Europa überhaupt fehlen. Ohne Deutschland gäbe es vermutlich gar keine Europäische Union. So oder so – in der Zeit von 1871, dem Jahr der Gründung des deutschen Kaiserreiches, bis 2018 ist von Deutschland immer wieder große Gestaltungskraft für Europa und die ganze Welt ausgegangen.
Vom kreativen Standpunkt aus stellt sich somit die Frage, ob die Deutschen in der sich zunehmend abzeichnenden post-amerikanischen Epoche in Europa einen bedeutenden Ausdruck ihrer Kreativität finden werden? Wird noch einmal ein deutscher Wind durch Europa gehen? Oder werden die Deutschen artig und brav dem bunten EU-Einerlei ihren bescheidenen teutonischen Farbklecks hinzufügen und ansonsten artig und brav auf ihr spurloses Verschwinden im süßlich-betörenden Dunst des Multikulti warten?
Glaubt man an die Kreativität und Gestaltungskraft der Deutschen, traut man ihnen zu, auch in kommenden Jahrzehnten an der Gestaltung Europas und der Welt an maßgeblicher Stelle mitzuwirken, zumal, wenn es nach dem „dritten Weltkrieg“ keine angelsächsische Unruhestifter und Bevormundungsinstanzen mehr gibt.
In einer solchen post-angelsächsischen Epoche in Europa könnte sich die deutsche Kreativität auf verschiedene Ebenen projizieren, nämlich auf:
die materielle Ebene mit Wirtschaft und Technologie
die politische Ebene im Sinne einer europäischen Friedensordnung, die zwar die Individualität der einzelnen Völker respektiert, nach außen hin aber für ein starkes und geeintes Europa sorgt,
die geistig-intellektuelle Ebene mit Philosophie und Wissenschaft,
die spirituell-intuitive Ebene mit Kunst, Spiritualität und Religion.
Eine solche geistig-materiell-politische Inspiration ist im Prinzip das, was sich aus der europäischen Prophetie ableitet: Ein postapokalyptisches innerlich starkes Deutschland, das – auch wenn sich die Stärke wirtschaftlich und politisch herleitet – vor allem durch Inspiration und als Vorbild überzeugt.
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