Kitabı oku: «Sea of Flames», sayfa 6

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>> Wegen mir?<< fragte ich ungläubig nach, als Evelyn nickte und sich neben mich setzte. Vorsichtig streifte sie wieder mein Shirt nach oben und strich die einzelnen Muskeln des Six-Packs nach.

>> Bei dem Anblick wird manch eine Frau ziemlich unsicher und ist vollkommen abgelenkt.<<

>> Warst du etwa eifersüchtig eben?<< hakte ich belustigt nach, da ich gesehen hatte, wie missmutig sie auf dem Stuhl gesessen und die anderen Frauen böse angefunkelt hatte.

>> Ein wenig.<< gab sie zu und seufzte erneut, weswegen ich ihr Kinn anhob und sie dazu zwang mich anzusehen.

>> Evelyn?<<

>> Ja, ich war eifersüchtig. Zufrieden? Immerhin sind wir erst wieder seit kurzem zusammen und das ist alles noch so frisch und ich bin immer noch so unsicher, weil da diese andere Frau war in der Bar, bei der du schwach geworden warst und dann gaffen dich hier alle Frauen an, weil du heiß bist und dann auch noch so viele Muskeln hast und....<<

Ich brachte Evelyn mit einem zärtlichen Kuss zum Schweigen, da ich bemerkt hatte, wie sehr sie angefangen hatte zu zittern und wie kurz davor sie war zu weinen, was ich nicht aushalten würde. Es zeigte mir, was ich angerichtet hatte und was ich unbedingt wieder gut machen musste.

>> Ich will nur dich Evelyn, das wollte ich seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe und das will ich weiterhin. Nur dich!<< gestand ich ihr und strich ihr liebevoll über die Wange, während sie wieder auf ihrer Unterlippe herumbiss.

>> Wieso hast du...<< schluchzte sie kurz und wischte sich eilig ihre Tränen weg.

>> Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung. Ich habe mich das selbst immer wieder gefragt, denn als ich die Videos und Emails meines Vaters mit seinen Affären gesehen und gelesen hatte, hatte er mich so dermaßen angewidert und dann mache ich direkt selbst so etwas widerliches und ekelerregendes... Ich schätze, ich war einfach zu durcheinander und hatte mich zu sehr in der Sache mit Charly und dir verrannt, weswegen ich dir unbedingt wehtun wollte, aber das ist keine Entschuldigung dafür. Ich kann dir nur sagen, dass du die einzige Frau bist, die mich anmacht, die ich wunderschön finde, die mich um den Verstand bringt und die ich als Freundin an meiner Seite haben möchte.<<

Wieder küsste ich sie und umgarnte ihre Zunge mit meiner, wobei es mir egal war, wer uns eventuell von draußen zusah. Hier ging es grade um uns und unsere Zukunft und der Rest war mir vollkommen egal.

Als Evelyn sich von mir löste, holte sie tief Luft und wischte sich noch einmal die letzten Tränen weg, während mir ihr Kummer ein Tritt in die Eingeweide verpasste.

>> Ich liebe dich mein Engel.<< versicherte ich ihr, woraufhin sie aufstand, mit einem zaghaften Lächeln den Raum verließ und mich mit meinem schlechten Gewissen allein schmoren ließ.

Kapitel VIII

Evelyn

Nachdem ich im Treppenhaus noch einmal kurz Luft geholt und versucht hatte, die Situation von grade mit Blake abzuschütteln, ging ich nun nach oben zum Chefarzt. Ich hatte keine Zeit mehr über Blake und mich nachzudenken und ich wollte mir auch nicht mehr den Kopf über uns zerbrechen.

Es tat einfach noch zu sehr weh, da ich nicht wusste, ob ich auf seine Worte bauen konnte. Er wusste genau, was ich hören wollte, mit welchen Sätzen er bei mir Erfolge erzielen würde, also wer sagte mir, dass er die Wahrheit sagte? Ich wusste, dass ich versuchen musste nicht alles in Frage zu stellen, da es sonst keine Chance mehr zwischen uns gab, dennoch blieb ich misstrauisch und hielt Abstand.

Nach der letzten Ecke, kam ich schließlich beim Chefarzt an und atmete noch einmal tief durch. Kaum saß ich vor seinem Büro auf einem Stuhl, öffnete er auch schon die Tür und bat mich hinein. Drinnen saßen sowohl Dr. Sterling, als auch Dr. Baskin, die mich beide mit roten Köpfen anstarrten. Anscheinend hatten sie schon hitzig diskutiert.

>> Setzen Sie sich doch.<< befahl mir Dr. Hawn und zeigte auf den Stuhl neben Dr. Sterling, während er sich gegenüber von mir neben Dr. Baskin setzte.

>> Gut, Dr. Chamberlain. Können Sie mir sagen, wer Mrs Evans ist und was genau gestern passiert ist?<<

>> Vorletzte Nacht gab es eine Massenkarambolage, weswegen mir Mrs Evans zugeteilt wurde. Sie war in der 29. Woche schwanger und klagte über Schmerzen in der Brust, weswegen sie die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte. Durch einen Ultraschall stellte ich einen Thrombus in einem ihrer Herzgefäße fest, weswegen ich sie sofort operierte. Während der Operation fand ich dann noch einen weiteren Thrombus, den ich vorher nicht gesehen hatte. Während der Operation musste ihre Tochter geholt werden, da das Kind nicht mehr ausreichend versorgt wurde. Anschließend machte ich sie wieder zu und besprach mit den Gynäkologen die Dosierung für das Heparin. Während des Tages bat ich Dr. Baskin, sie auf weitere Thromben zu untersuchen, was er auch getan hat. Allerdings konnte er keine Thrombosen feststellen. Abends hatte Mrs Evans erneut einen Gefäßverschluss, weswegen Dr. Sterling und ich sie erneut operierten. Wir entfernten ihn, machten sie wieder zu und brachten sie wieder auf die Intensivstation.<<

>> Weiter?<< fragte Dr. Hawn, als er fertig war mit schreiben und ich schließlich fortfuhr.

>> Die Operation hatte länger gedauert und ich hatte acht Stunden später wieder Dienst, weswegen ich hier übernachtet habe. Ich sprach mit Dr. Sterling ab, dass ich angepiept werden sollte, wenn es Komplikationen bei Mrs Evans gäbe, da ich mit ihrem Fall vertraut war. Ich legte mich also schlafen und wurde gegen halb drei durch meinen Melder geweckt. Sie hatte erneut einen Gefäßverschluss, weswegen ich sie ein weiteres Mal operierte. Vorher wies ich Dr. Thompson noch an, den diensthabenden Gefäßchirurgen hinzuzurufen, damit dieser noch einmal einen Blick auf sie werfen könnte.<<

>> Warum haben Sie das getan?<<

>> Weil es das dritte Mal war, dass ich sie operieren musste und sie immer wieder Thromben in ihren Gefäßen hatte. Irgendwo mussten diese Thromben meiner Meinung nach herkommen. Ich kann sie natürlich jedes Mal wieder aufschneiden, den Thrombus aus dem Herzen entfernen und wieder zumachen, aber...<<

>> Dr. Chamberlain, ihr Ton!<< wies mich der Chefarzt zurecht, da ich zu locker redete, weswegen ich entschuldigend nickte und mich wieder zusammenriss.

>> Wenn es irgendwo eine Stelle gab, wo die Ursache für die Thromben lag und man diese beheben konnte, wäre es einfacher gewesen, deswegen wollte ich einen zweiten Blick eines Gefäßchirurgen. Zudem hätte auch eine Lungenembolie passieren können.<<

>> Gut. Sie haben sie also in den OP gebracht und dann?<

>> Ich machte sie wieder auf und suchte mit Dr. Thompson nach dem neuen Thrombus, bis ich ihn schließlich fand. Dabei kam Dr. Baskin in meinen OP.<<

Ich sah zu ihm herüber und konnte sehen, wie wenig er von mir hielt. Im ganzen Krankenhaus war bekannt, dass er Frauen verachtete, die sich emanzipierten und arbeiteten, doch heute Nacht war er bei mir zu weit gegangen.

>> Sie hatten also den Thrombus gefunden und Dr. Baskin kam herein. Erzählen Sie weiter.<<

>> Dr. Hawn... ich... ich kenne mich mit so etwas nicht aus. Also ich meine mit einer Situation wie dieser hier, weil ich noch nie mit jemandem aneinander geraten bin, deswegen weiß ich nicht, ob das hier zulässig wäre.<<

Ich legte das Diktiergerät auf den Tisch vor mir hin, woraufhin alle auf das Gerät sahen.

>> Was ist das Dr. Chamberlain?<< fragte mich der Oberarzt und nahm es in die Hand.

>> Das Diktiergerät von Dr. Thompson. Er hat es mir eben gegeben. Im OP hatte er es gestern an, da er anscheinend etwas lernt, wenn er sich noch mal einzelne Dialoge anhört. Gestern Nacht hat er auch den Dialog zwischen Dr. Baskin und mir aufgenommen. Sie müssten nur auf Play drücken.<<

Er drehte das Diktiergerät kurz und drückte schließlich auf Play, als die Stimmen von Dr. Baskin, Dr. Thompson und mir zu hören waren. Ich sah nur im Augenwinkel, wie Dr. Baskin nervös auf seinem Stuhl hin und herrückte, was mich jedoch innerlich freute.

>> Ich habe Dr. Baskin angepiept. Er sollte also gleich hier sein.<<

>> Danke Dr. Thompson.<<

>> Dürfte ich erfahren, was ich hier soll Dr. Chamberlain?<<

>> Gern Dr. Baskin. Sie haben die Patientin gestern nach Thromben untersucht und zu mir gesagt, dass da nichts ist, aber ich operiere sie inzwischen das dritte Mal, da sich immer wieder Thromben lösen und in ihr Herz wandern. Die müssen irgendwo herkommen. Könnten Sie also bitte noch einmal suchen?<<

>> Hauptsache den Fehler nicht bei sich suchen. Sie sind ja zu perfekt.<<

>> Wie bitte Dr. Baskin?<<

>> Schon mal an eine Arteriosklerose gedacht Dr. Chamberlain? Ich dachte, Sie sind die beste Assistenzärztin auf ihrem Gebiet, aber vielleicht habe ich mich da auch verhört, oder getäuscht.<<

>> Arteriosklerose, Dr. Baskin, ist eine Arterienverkalkung und es kommt zur Ablagerung von Blutfetten.<<

>> Ich weiß Dr. Chamberlain und man nennt sie Plaques. Wenn diese reißen, da manche instabil sind, kommt es zur Anlagerung von Blutplättchen, die einen Thrombus bilden können. Auch ich habe meine Grundausbildung absolviert Dr. Chamberlain! Also machen Sie gefälligst ihren Job!<<

>> Bei allem Respekt Dr. Baskin, den mache ich gerade. Meine Patientin hat keine Arteriosklerose. Sie ist durchtrainiert, raucht nicht, trinkt nicht, hat einen normalen Blutdruck, bewegt sich viel, da sie Marathonläuferin ist, nebenbei konnte ich in den drei Operationen, die ich bisher an ihr vornehmen musste, sämtliche Arterien begutachten und da waren weder Ablagerungen von Blutfetten, noch von Kalk. Ich möchte jetzt auch nicht mit Ihnen diskutieren, sondern bitte Sie lediglich sie noch einmal gründlich durchzuchecken, denn oben wartet ihre neugeborene Tochter, die sie noch nicht gesehen hat und ich versuche hier alles Menschen mögliche, damit dieses Kind nicht ohne seine Mutter aufwachsen muss.<<

>> Sie unterstellen mir Schlamperei Dr. Chamberlain und das lasse ich nicht auf mir sitzen! Ich habe sie bereits nach Thromben durchsucht und nichts gefunden, also ist da auch nichts. Im Gegensatz zu Ihnen verstehe ich meinen Job und habe ihn nicht wegen meines guten Aussehens bekommen, oder weil ich mich hochgeschlafen habe. Piepen Sie mich nicht mehr wegen ihr an.<<

>> Machen wir sie wieder zu Dr. Chamberlain?<<

>> Machen Sie sie zu Dr. Thompson, aber wir machen noch eine Dopplersonographie. Ich möchte sichergehen, dass wir wirklich nichts übersehen.<<

Da stoppte Dr. Hawn die Aufnahme und sah erst Dr. Sterling und dann Dr. Baskin an, wobei sein Kopf sich dunkelrot verfärbt hatte, was ich bei ihm noch nie gesehen hatte, da er sonst immer die Ruhe in Person war.

>> Erzählen Sie mir noch kurz, wie die Operation weiterging.<< bat er mich und zückte wieder seinen Stift.

>> Wie bereits erwähnt wurde, habe ich dann die Dopplersonographie gemacht. Allerdings ist es nicht mein Fachgebiet, weswegen ich länger für die Untersuchung brauchte. Dr. Thompson und ich fanden schließlich eine Thrombose in ihrer Bauchvene, die nicht sehr leicht zu erkennen war, da Mrs Evans ja grade erst entbunden hatte. Ich schnitt sie also auf und entfernte die Thrombose. Anschließend machten wir sie wieder zu und brachten sie auf die Intensivstation.<<

>> Danke Dr. Chamberlain. Haben Sie noch Fragen?<< fragte er Dr. Baskin und Dr. Sterling und sah sie fragend an.

>> Wie lang hat die Operation insgesamt gedauert?<< fragte mich Dr. Sterling.

>> Fast fünf Stunden. Wie gesagt, es ist nicht mein Fachgebiet und nachts war kein anderer Gefäßchirurg greifbar. Ich weiß, dass es eine Zumutung bei ihrem Zustand war.<<

Sie nickte und sah wieder zu Dr. Hawn, der sich noch mal zu Dr. Baskin drehte.

>> Möchten Sie Dr. Chamberlain vielleicht noch etwas sagen, oder sich für gewisse Äußerungen entschuldigen?<< sagte er in einem scharfen Ton, der nicht offen ließ, dass dies keine Frage war, sondern eher eine Aufforderung.

>> Es tut mir Leid, dass ich Sie persönlich angegriffen habe.<< entschuldigte sich Dr. Baskin nach einigen Sekunden ziemlich mürrisch, wobei er mich dabei nicht ansah.

Ich nickte nur, als mich Dr. Hawn schließlich bat draußen Platz zu nehmen. Fünf Minuten später kam Dr. Sterling heraus und sah wütender denn je aus.

>> Kommen Sie mit Dr. Chamberlain.<<

>> Muss ich nicht mehr warten?<<

>> Ganz bestimmt nicht. Der hat sie doch nicht mehr alle.<< fluchte sie und ging mit mir zu den Aufzügen.

>> Und so etwas nennt sich noch Arzt, wenn man noch nicht mal gewillt ist, einen zweiten Blick zu riskieren. Wer denkt der eigentlich, wer er ist und dann auch noch meine Assistenzärztin im OP anzuschreien und aufs Übelste zu beleidigen.<<

Wir stiegen wieder aus und gingen zum Tresen, als sie auch schon weiterfluchte.

>> Und hinterher so zu tun, als hätten Sie sich falsch verhalten. Und Ihnen zu sagen, Sie dürften ihn nicht mehr anpiepen, das ist Dienstverweigerung und nicht tragbar in unserem Beruf. Überhaupt ist dieser Mann nicht tragbar!<<

Ich blickte zu Dr. Jones, der Dr. Sterling verwundert ansah und ihr versuchte zu folgen.

>> Also hat Dr. Chamberlain nichts falsch gemacht?<<

>> Ganz bestimmt nicht, gar nichts und das konnte ich mir auch nicht vorstellen. Nicht bei Ihnen, die mit jedem eigentlich gut auskommt. Kritik nehmen Sie immer gut an, also konnte es nur an ihm liegen und der Ruf eilt ihm ja auch voraus. Aber seien Sie froh, dass Dr. Thompson alles aufgenommen hatte und Sie es vorspielen konnten, das hat es um einiges einfacher gemacht.<<

>> Ich weiß.<<

>> So und jetzt arbeiten wir hier wieder, denn wir sind uns dafür ja nicht zu schade.<< motzte sie ein letztes Mal und ging zu ihren Patienten, während ich noch kurz stehen blieb.

>> Dann nehme ich alles zurück, was ich eben gesagt habe.<< sagte Dr. Jones zu mir und lächelte mich an, da er sich immer noch über Dr. Sterling amüsierte.

>> Schon ok. Es war ja richtig, nur mache ich das eigentlich auch, was Sie gesagt haben.<<

>> Dr. Chamberlain kommen Sie?<< rief mich Dr. Sterling, weshalb ich schnell hinterherrannte und mit ihr zwei Patienten operierte.

Gegen halb sechs kam ich endlich aus dem OP und ging noch mal zu Mrs Evans, die immer noch nicht aufgewacht war. Anschließend sah ich auch noch bei Mr Humphrey nach, dem es blendend ging. Sicherheitshalber hatte ich einen anderen Assistenzarzt mit ins Zimmer genommen, damit er mich nicht wieder anbaggerte, was auch gut funktionierte.

Als ich um sechs schließlich zum Aufzug ging, knurrte mein Magen wie verrückt, weshalb ich an meine letzte Mahlzeit dachte. Mir fiel nur noch das Obst mit Laura ein, das ich vor zwei Tagen abends mit ihr gegessen hatte, als auch schon der Aufzug kam und mich zu Blake brachte.

Vor seinem Zimmer hielt ich noch bei den Schwestern an und fragte, ob ein Abendessen übrig geblieben wäre, woraufhin sie mir ein Tablett aus dem Essenswagen gaben und ich zu Blake ging.

>> Ich hatte schon etwas zu Essen.<<

>> Das ist schön für dich, aber das hier ist auch für mich.<<

>> Du isst das freiwillig?<< fragte er mich erstaunt und setzte sich zu mir an den Tisch.

>> Ich würde grade alles essen. Meine letzte Mahlzeit war Obst mit Laura, als du eingeliefert wurdest.<<

>> Was, echt?<<

>> Ich hatte viel zu tun.<< entschuldigte ich es und biss genüsslich in das Brot mit Käse.

>> Wie war denn dein Gespräch mit dem Chefarzt?<< fragte er nach einigen Sekunden, nachdem ich einige Bissen zu mir genommen hatte.

>> Gut. Ein Kollege konnte mir zum Glück ein Diktiergerät geben, auf dem man alles hören konnte und das durfte ich dann abspielen. Der Chefarzt hat es sich angehört und hörte dann, dass ich mir nichts zu Schulden hatte kommen lassen, ganz im Gegensatz zu dem Arzt, der meinte ich hätte mich hochgeschlafen und würde mich mit meinem Fachgebiet nicht auskennen.<<

>> Das hat er wirklich behauptet?<< fragte Blake wütend nach, woraufhin seine Ader am Hals zu pochen begann.

>> Mhm.<<

>> Ich würde den anzeigen.<<

>> Ist schon in Ordnung. Er hat seine Abmahnung bekommen, also vergiss es einfach. Lass uns über was anderes reden.<<

>> Was denn?<<

>> Hm... Wirst du wirklich morgen früh entlassen?<< lenkte ich ihn ab, woraufhin er wieder ruhiger wurde und mich versöhnlicher ansah.

>> Mhm, wahrscheinlich. Ich renne hier eh schon rum und es war ja auch nur eine kleine Operation.<<

>> Was ist mit deinen Rippen?<<

>> Das geht schon. Ich muss hier einfach raus.<<

>> So schlecht ist das Essen hier auch wieder nicht.<<

Er grinste und spielte mit der Kappe einer Trinkflasche herum, bis er mich schließlich wieder ansah und ernst wurde.

Kapitel IX

Blake

Immer wieder schraubte ich die Kappe der Flasche leicht drauf und wieder ab, während ich im Geiste überlegte, wie ich das Gespräch mit Evelyn am besten anfangen sollte. Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger fand ich eine Lösung, weswegen ich sie direkt ansprach.

>> Können wir reden?<<

>> Natürlich.<< sagte sie und sah mich neugierig an, weswegen ich noch einmal tief durchatmete und nickte.

>> Ich weiß, dass meine Mutter dir schon alles über die Sache mit Kelly und meinem Vater erzählt hat und wieso ich deshalb an dem Tag so heftig auf dich, Charly und dieses Kind reagiert habe.<<

>> Emily.<<

>> Wie bitte?<<

>> Sie heißt Emily.<< erklärte sie mir, woraufhin ich nickte und wieder fortfuhr.

>> Du weißt, dass ich keine Kinder zeugen kann und ich möchte auch keine, also falls du planst später eine Familie zu gründen, dann...<<

>> Ich möchte keine Kinder Blake.<<

>> Denk bitte genau darüber nach. Wirklich.<<

>> Blake, seit ich 13 bin, kümmere ich mich um zwei Kinder. Die ersten fünf Jahre hatte ich noch meine Oma, die mir half, aber dann habe ich sie allein aufgezogen. Maya und Toby sind wie meine eigenen Kinder. Ich habe auf sie aufgepasst, sie erzogen, sie bestraft und gelobt, habe sie diszipliniert, mit ihnen tolle Erlebnisse gehabt, ihnen sprechen, schreiben, lesen, rechnen, laufen einfach alles beigebracht. Sie sind wie meine Kinder, die ich groß gezogen und auf die ich aufgepasst habe. Ich bin froh, wenn die beiden bald ihren eigenen Weg gehen und ich endlich keine Mutter mehr bin und dann will ich das auch nicht mehr. Ich habe meinen Job, den ich über alles liebe und den ich nie aufgeben würde. Das müsste ich aber, wenn ich eine Familie haben wollte. Jedenfalls nach meinen Vorstellungen und Idealen. Wenn Maya und Toby ausziehen, dann bin ich endlich mal dran. Dann richte ich mich nur noch nach meinem Job und vielleicht nach meinem Freund, aber ganz sicher nicht mehr nach einem Kind.<<

>> Aber du sahst so glücklich aus mit dieser Emily.<< gab ich ihr zu bedenken, da es mich an diesem Tag so traurig gestimmt hatte, dass ich ihr diesen Wunsch nicht erfüllen könne.

>> Bin ich auch, wenn sie da ist. Sie ist süß und ich spiele gern mit ihr. Genauso froh bin ich wieder, wenn Charly sie mitnimmt. Es heißt ja nicht, dass ich Kinder nicht mag, nur das ich nicht mehr möchte, dass sich mein Leben um eines dreht.<<

>> Wenn du das wirklich so siehst...<<

>> Tue ich.<< untermauerte sie ihre Haltung mit starker Stimme, weswegen ich nickte.

>> Gut.<<

>> Darf ich dir auch eine Frage stellen?<<

>> Klar.<<

Es schien, als nahm sie all ihren Mut zusammen, da sie mit sich kämpfte und ihre Atmung sich ein wenig beschleunigte.

>> Warum hast du der Frau in der Bar erzählt, dass ich schlecht im Bett wäre und du zu wenig Sex bei mir bekommen würdest? Ich meine, wenn es so ist, warum redest du dann nicht mit mir darüber?<<

>> Ich weiß noch nicht mal, ob ich ihr das damals überhaupt erzählt habe. Vielleicht hat sie das auch nur so gesagt, aber wie dem auch sei. Wenn, dann hatte es nur den Grund dich zu verletzen, weil ich durch den Anblick von Charly, Emily und dir selbst so verletzt war. Mir fehlte nichts am Sex, der war der beste den ich hatte, natürlich hätte ich am liebsten den ganzen Tag und die ganze Nacht lang Sex mit dir, weil du mich einfach extrem anmachst, aber ich war viel auf Geschäftsreisen und du musstest arbeiten. Es hatte nichts zu bedeuten. Es war immer perfekt. Vielleicht ist es auch nur, weil...<<

>> Weil, was?<< hakte sie nach und sah mich scharf an, während ich seufzte und mich in den Stuhl sinken ließ.

>> Es ist einfach... Na ja... Immer wenn ich dich mit diesem Charly sehe, du von ihm redest, oder keine Ahnung, ich bin extrem eifersüchtig, was ihn betrifft.<< gab ich zu. Nun war es endlich raus, was mich erleichterte, wobei ich aufpassen musste, was ich sagte, um Laura nicht zu verraten.

>> Aber er ist nur ein guter Freund.<<

>> Nein, er ist mehr für dich. Als ich dich zum ersten Mal im Club gesehen habe, ist mir schon aufgefallen, wie sehr er auf dich aufpasst, dich beschützt, mehr als alle anderen Frauen dort. Wie sehr er sich hier im Krankenhaus um dich gesorgt hat, als du zusammengeschlagen wurdest und welche Rachegedanken er gehabt hatte. Wie vertraut ihr an dem Tag wart, wie viel ihr euch umarmt habt und wie sehr er dich verteidigt und mir eine verpasst hat... Das ist mehr als Freundschaft.<<

>> Blake...<< seufzte Evelyn und legte das Essen beiseite, da sie es anscheinend nicht mehr herunter bekam.

>> Ich habe dir schon mal gesagt, dass Charly und ich uns sehr nahe stehen und er alles von mir weiß, weil er mein bester Freund ist und ich ihn schon lange kenne. Er hat sich dieses Vertrauen lange erarbeitet und mir bewiesen, dass er immer für mich da ist und zu mir hält. Dennoch ist es nur eine Freundschaft und nichts was darüber hinausgeht. Er ist verheiratet und hat eine Tochter mit Maggie. Da brauchst du nicht eifersüchtig sein.<<

>> Warum lief denn da nie mehr als Freundschaft? Immerhin sieht er ja nicht viel anders aus, als ich. Also grob gesehen meine ich.<<

>> Es geht doch nicht nur um das Äußere, sondern auch um den Charakter, um Kleinigkeiten.<<

>> Aber seinen Charakter magst du auch, sonst wärst du nicht mit ihm befreundet.<< gab ich ihr zu bedenken.

>> Ich habe keine Ahnung, wieso. Immer, wenn ich bei ihm bin, ihn sehe, mit ihm spreche, was auch immer, dann fühle ich mich wohl und gut aufgehoben, aber mehr auch nicht. Alles andere würde sich einfach falsch anfühlen und unsere Freundschaft aufs Spiel setzen. Dieses gewisse Etwas fehlt einfach zwischen ihm und mir, das ich bei dir empfinde. Bei dir fühle ich mich auch wohl und gut aufgehoben, fühle mich geborgen und sicher und darüber hinaus muss ich immer an dich denken, verbinde alle möglichen Dinge mit dir, spüre das Kribbeln im Bauch, wenn ich dich sehe, merke wie mein Blutdruck steigt, wie ich mich nach deiner nackten Haut sehne, nach deinem Geruch, deinem Geschmack, deinen Küssen und mich das Verlangen durchströmt es mit dir zu treiben...<<

>> Evelyn...<< raunte ich und spürte wie mein bestes Stück schon steinhart war, da mich ihre letzten Worte ziemlich heiß gemacht und Gedanken in mir hervorgerufen hatten, die äußerst angenehm waren, doch darauf ging sie nicht ein.

>> All diese Gedanken und Empfindungen habe ich nur bei dir und wenn ich ehrlich bin, hatte ich sie auch noch nie zuvor bei jemandem. Also hör bitte auf eifersüchtig auf Charly zu sein, denn er ist ein guter Kerl, wie ein Bruder für mich, der mich mein ganzes Leben begleiten wird, also solltest du dich mit ihm anfreunden.<<

>> Wenn, dann ist er wohl eher derjenige, der das nicht zulassen wird, nachdem, was ich dir angetan habe.<<

Sie dachte eine Weile nach und wollte grade etwas erwidern, als es an der Tür klopfte und zwei Männer hereinkamen, die ich sofort wiedererkannte..

>> Stören wir etwa du Schwerenöter?<< scherzten sie und kamen breit grinsend herein, weshalb ich mich erhob und sie begrüßte.

>> Was macht ihr denn hier? Hi!<<

>> Wir müssen doch sehen, wie es dir geht. Hättest ja ruhig mal früher Bescheid sagen können, dass du im Krankenhaus liegst und einen Unfall hattest.<< tadelte mich Lewis, da ich ihnen nichts davon erzählt hatte.

>> Woher wisst ihr das denn?<<

>> Von deiner Mutter, die wir heute zufällig getroffen haben.<<

>> Verstehe.<<

Evelyn räumte währenddessen ihr Essen beiseite und stellte die Stühle für die beiden hin, als ich sie an meine Seite zog und sie den beiden richtig vorstellte, obwohl sie sie schon kannten.

>> Dan, Lewis, das ist meine Freundin Evelyn.<<

>> Ihr seid wieder zusammen?<< fragte Lewis überrascht und schüttelte Evelyn grade die Hand, während ich nickte.

>> Bist du extra in die Autos gerast, damit sie dich aus Mitleid wieder zurücknimmt?<< feixte er weiter, wofür ich ihm am liebsten eine verpasst hätte.

>> Sehr witzig Lewis. Setzt euch!<<

Sofort setzten sie sich auf die Stühle, die Evelyn ihnen hingestellt hatte, während ich sie auf meinen Schoß zog, da für sie klein Platz mehr übrig blieb.

>> Du bist total mager geworden.<< tadelte ich sie, als ich um ihre Taille fasste und ihre Hüftknochen berührte.

>> Dann führ mich zum Essen aus.<<

>> Nur zu gern.<<

>> Ihr könnt ja zu uns essen kommen, meine Freundin Jen ist Köchin und würde sich sicherlich darüber freuen.<< schlug Lewis begeistert vor und lächelte sie freundlich an.

>> Sie kocht anscheinend wirklich gut und gerne, was man ja auch deutlich an ihm sehen kann.<< klärte ich sie auf, woraufhin sie verlegen lächelte, doch irgendetwas belastete sie, weswegen sie nicht so locker war wie sonst.

>> Klingt gut.<< antwortete sie, als mir endlich ein Licht aufging und ich verstand, weshalb sie so angespannt war. Am liebsten hätte ich mir dafür selbst in den Hintern getreten.

>> Vielleicht solltest du kurz wissen, wer die beiden genau sind. Dan und Lewis sind meine besten Freunde, mit denen ich zusammen unser Unternehmen leite. Du kennst sie sicher schon, oder?<<

Sofort drehte sie sich um und sah mich erschrocken an, weswegen ich ihr beruhigend ins Knie drückte und sie anlächelte.

>> Sie wissen, wo du nebenbei gearbeitet hast, weil sie an dem Abend dabei waren und ich von da an nur noch von dir gesprochen habe und den beiden ganz schön auf die Nerven gegangen bin.<<

>> Das ist noch die Untertreibung des Jahrhunderts.<< seufzte Dan und rollte mit den Augen.

>> Wie dem auch sei. Sie wissen alles und sie mögen dich, weil du es mit mir aushältst, mich glücklich machst und du so ehrgeizig bist.<<

>> Und weil du diesem Idioten noch eine zweite Chance gegeben hast.<< fügte Dan noch hinzu und zwinkerte Evelyn zu, die sich so langsam entspannte und wieder anfing zu atmen.

>> Na dann, hi.<<

Sie nickten ihr zu und lächelten sie an, während ich ihr beruhigend über die Oberschenkel strich und froh war, dass sie endlich Dan und Lewis kennengelernt hatte.

>> Du glaubst gar nicht, wie froh Dan und ich grade sind, dass du diesem Kerl hier noch eine zweite Chance gegeben hast, denn die letzten vier Wochen waren wirklich unerträglich.<<

>> Das tut mir sehr Leid für euch, aber er hatte es verdient.<<

>> Der hätte noch einige Wochen mehr verdient.<< pflichtete ihr Dan bei und sah mich dabei grimmig an. Seine Meinung mir gegenüber überraschte mich nicht mehr, da er mir in den letzten Wochen jedes Mal verständlich gemacht hatte, wie widerlich er mein Verhalten gefunden hatte und wie enttäuscht er von mir gewesen war.

>> Ich weiß, dass ich scheiße gebaut hatte, das brauchst du mir nicht immer wieder unter die Nase zu reiben!<<

>> Wenn sie es nicht macht, dann werde ich es tun, da glaub mal dran. So einfach kommst du nicht davon, egal wie schwer verletzt du aus diesem Unfall herausgekommen wärst.<<

>> Er hatte ja seine Gründe, weswegen er so neben sich gestanden und so gehandelt hat. Das ist zwar nicht toll, aber er ist halt auch nur ein Mensch und leider einer, den ich ziemlich mag.<<

Als ich grade antworten wollte, piepte ihr Pager, auf dessen Display ich nichts Gutes las.

>> Arbeit?<< fragte ich sie sanft, als sie bereits seufzte.

>> Mhm. Eine Explosion in einem Wolkenkratzer. Ich werde heute Nacht wohl wieder keinen Schlaf kriegen.<<

>> Evelyn du bist seit über 60 Stunden hier und hast nur drei Stunden geschlafen, die müssen dir doch mal eine Pause gönnen.<<

>> Die hatte ich gestern die drei Stunden bei dir.<<

>> Das ist doch ein Witz.<<

>> Leider nicht. Wir sehen uns morgen früh.<< verabschiedete sie sich und zog sich schnell ihren Kittel über. Bevor sie hinausrannte, lächelte sie mich noch einmal schüchtern an und verabschiedete sich von Dan und Lewis.

>> Ich hätte nicht gedacht, dass sie noch heißer aussehen könnte, aber diese Arztklamotten sind ziemlich nett.<< gestand Lewis und machte eine anerkennende Geste.

>> Danke, dass ihr so nett zu ihr wart.<<

>> Hast du ihr noch nie vorher von uns erzählt?<< rügte mich Dan, da ich Evelyn eben erst erklären musste, wer die beiden waren.

>> Bisher war ich noch nicht dazu gekommen. Ihr wisst doch, dass wir immer nur wenig Zeit haben und dann war da noch die Sache mit ihrer Mutter und ihre Geschwister und dann die Trennung. Wann sollte ich ihr da von euch erzählen?<<

>> Mir egal, aber es wäre besser gewesen, als sie in solch ein peinliche Lage zu bringen. Das arme Mädchen... Ganz ehrlich, sitzt hier und überlegt, ob wir sie erkennen oder nicht, ob wir es ansprechen oder nicht. Hast du nicht gemerkt, wie unwohl sie sich grade gefühlt hat?<<

>> Natürlich habe ich das, deswegen habe ich es ja aufgeklärt. Tut mir Leid, wenn ich nicht immer so perfekt bin, wie du mich gerne hättest.<< entschuldigte ich mich genervt, während Dan nur mit dem Kopf schüttelte und tief durchatmete.

>> Lass uns über etwas anderes reden, was ist mit deinem Auto?<< hakte er schließlich nach und entspannte sich sichtlich wieder.

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