Kitabı oku: «Die Freude Notfall Apotheke», sayfa 2

Yazı tipi:

Ich liebe dich
Ich liebe dich
Ich liebe dich

In einem fort und immer weiter. Nur denken. Nur im Stillen. Nicht aussprechen also.

Wichtig aber ist es, diese Liebe auch wirklich zu fühlen. Am besten im Herzen. Ich stelle mir vor, ein Leuchtturm zu sein und jedes

Ich liebe dich
Ich liebe dich
Ich liebe dich

auszusenden wie das die Schiffe rettende Blinklicht, das ein Leuchtturm ausstrahlt.

Wenn mich Leute sehr nerven und ich mich rechtzeitig daran erinnere, mache ich das Gleiche:

Ich liebe dich
Ich liebe dich
Ich liebe dich

Natürlich grinse ich dabei nicht zynisch oder provokant, auch wenn ich das manchmal gerne tun würde. Das aber würde den Effekt kaputt machen. Ich spüre stattdessen einfach nur das warme Gefühl in meiner Brust von

Ich liebe dich
Ich liebe dich
Ich liebe dich

Mir ist es schon einige Male passiert, dass die andere Person auf einmal zu stottern begonnen und von sich aus, ohne Hinweis von mir, nach einer Lösung für unser Problem gesucht hat.

Wenn ihr, so wie ich zu Beginn, der Sache skeptisch gegenübersteht, dann probiert es auf der Straße aus. Auf dem Weg zum Bus, an der Haltestelle, in der U-Bahn, wo auch immer, einfach denken:

Ich liebe dich
Ich liebe dich
Ich liebe dich

Mit größter Wahrscheinlichkeit bekommt ihr – ohne irgendetwas anderes zu tun – positive Reaktionen.

Wichtig:

Es muss aus tiefstem Herzen ehrlich gemeint sein!

Das ist das Schwierige an der Technik und der Grund, warum sie Konzentration und die richtige Einstellung erfordert, um zu wirken.

Die Technik stammt aus Hawaii und trägt den klingenden Namen Ho‘oponopono. Sie wird dort erweitert durch Sätze des Vergebens, mir selbst und anderen gegenüber. Persönlich habe ich vor allem aber das Ich liebe dich verwendet und damit wirklich sehr erstaunliche Erfolge erlebt.

Liebe ist eine starke Energie, und mir erscheint es nur logisch, dass wir diese Energie selbst in Gedanken aussenden können. Negative Nebenwirkungen sind mir keine bekannt. Schaden kann ein Ich liebe dich ebenfalls nicht. Als Alternative zu Groll oder dazu, »So ein Idiot« zu denken, ist es auf jeden Fall vorzuziehen.

Probiert es aus!



Bei Ich-bin-das-ärmste-Schwein-Attacken

… hilft mir Freude von A bis Z.

Die Idee dazu habe ich in einer Ausstellung über Michael Jackson bekommen.

In London gab es vor Kurzem eine Ausstellung mit Portraits und Bildern von Michael Jackson, die verschiedene Künstler fotografiert und gemalt haben. Ein sehr großes Bild hat das ganze Alphabet gezeigt, jeden einzelnen Buchstaben. Die Buchstaben waren verstreut über die riesige Leinwand, und jeder hat den Anfang zu einem Wort über Michael Jackson gebildet.

Als ich die Ausstellung besucht habe, war ich sehr müde, und in den Stunden davor hatte ich jede Menge beruflichen Ärger. Leider kann ich nicht nur den ganzen Tag schreiben, sondern muss mich manchmal auch mit nervigen Leuten herumschlagen.

Die Idee mit dem A bis Z über das Leben von Michael Jackson hat mir gefallen. Ich habe begonnen zu überlegen, wie so ein A bis Z über mich aussehen würde. Vor allem mit Momenten und Dingen, die mir Freude bereiten.

A wie Armbanduhr (Ich liebe Armbanduhren und habe sie früher gesammelt. Heute habe ich noch die sieben liebsten, die mir viel bedeuten. Früher hatte ich mehr. Manche sind Geschenke meiner Eltern, manche habe ich mir zu besonderen Anlässen gekauft.)

B wie Bücher (braucht keine große Erklärung)

C wie China (wo ich völlig unerwartet riesigen Erfolg mit meinen Büchern hatte)

D wie Danke (Um mich zu beruhigen, denke ich oft an alles, wofür ich dankbar bin.)

I wie Idee (Ich liebe das Gefühl, wenn mir etwas eingefallen ist.)

So ging das weiter, und mit jedem Buchstaben habe ich mich wohler gefühlt.

Einfach war das übrigens nicht. Ich habe richtig nachdenken müssen. Allerdings war die Wirkung wirklich unerwartet stark und gut. Mein Frust und Ärger sind dahingeschmolzen wie Schnee in der Sonne. Mit jedem Buchstaben habe ich mich noch ein wenig mehr gefreut.

Es geht nicht um »große« Dinge im Leben, sondern einfach um alles, das Freude macht. Das Alphabet der Freude hilft uns, coacht uns, hält uns bei der Stange, wie ein guter Trainer, der nicht zulässt, dass wir uns hängen lassen.

S wie Spazierengehen (oder Schreiben)

M wie Morgensonne

E wie Espressotasse (Ich habe eine spezielle aus dem Caffè Florian in Venedig, die ich liebe.)

N wie Notizbuch (abgegriffen und alt, aber geliebt)

T wie Tagebuch (Ich liebe es, darin etwas einzutragen.)

Probiert es selbst. Es kann eine ganze Weile dauern, bis euer Alphabet der Freude vollständig ist. Aber es lohnt sich. Bei manchen Buchstaben wird es mehrere Möglichkeiten geben: umso besser! Allerdings ist das kein Ersatz für andere Buchstaben. Ihr solltet trotzdem das ganze Alphabet füllen.



Bei einem Angstanfall …

… denke ich an feine Leute, die im Auto in der Nase bohren.

Als Geschichtenerzähler ist es mein Talent, aus kleinen Beobachtungen oder Erlebnissen große Geschichten wachsen zu lassen.

Leider lässt sich diese Gabe in meinem Privatleben nicht ausschalten wie das Licht im Badezimmer. So kann es leicht passieren, dass in meinem Kopf ungeheure Gedanken-Ketten ablaufen. Ich bin großartig, wenn es darum geht, Gründe dafür zu finden, Angst zu haben.

Ein Beispiel: Ich habe eine wunderbare Assistentin, die meine Termine koordiniert, mit meinen Verlagen in Kontakt ist, mir Tage nur für das Schreiben freihält und noch hundert andere wichtige Dinge organisiert.

Eines Abends habe ich eine SMS von ihr bekommen:

Wir müssen morgen reden.

Wenn ich so etwas lese, dann will ich sofort erfahren, was los ist. Also habe ich sie angerufen – aber ihr Handy war ausgeschaltet. Mehrere weitere Versuche blieben ebenfalls erfolglos.

Und schon ging es in meinem Kopflos. Was ich jetzt beschreibe, ist keine Übertreibung:

Sie schreibt, wir müssen reden, weil…

… sie unglücklich bei mir ist und kündigen will.

Ich war heute in einem Telefonat auch etwas kurz angebunden und vielleicht heftig, weil ich mich über ein unerfreulich verlaufenes Treffen geärgert habe.

Das hat sie mir krummgenommen und will jetzt hinschmeißen. Aber sie kennt sich so hervorragend aus!

Wo finde ich nur einen Ersatz?

Vielleicht will sie sofort gehen, dann stehe ich allein da, und gerade jetzt bin ich ständig unterwegs oder am Schreibtisch.

Das neue Buch wird nie fertig werden, ich werde den Abgabetermin nicht einhalten können, das Buch kann vielleicht gar nicht erscheinen.

Aber es ist doch schon eine Tour durch die Buchhandlungen vereinbart, die muss dann abgesagt werden. Die Buchhändler werden alle sauer auf mich sein.

Das könnte ein negativer Wendepunkt in meinem Arbeitsleben sein … Und so weiter – Horror! Und alles nur wegen einer beängstigenden SMS:

Wir müssen morgen reden.

Gruselgeschichten zu schreiben ist die Kunst, anderen Gänsehaut und wohliges Grauen zu bereiten.

Angst zu haben, bedeutet meiner Erfahrung nach nicht selten, sich selbst die schlimmsten Horrorgeschichten zu erzählen, die in vielen Fällen weder wahr sind noch jemals eintreffen.

Angst lähmt mich und macht mich müde. Ich habe oft dagegen angekämpft, aber das Ergebnis war frustrierend: Ich hatte dann nicht weniger Angst, die Angst ist sogar noch größer geworden.

Meiner Erfahrung nach wächst sie proportional zum Druck, den ich auf sie ausübe. Presse ich sie in ein Loch hinein und ist sie endlich scheinbar verschwunden, dann poppt sie einen halben Meter daneben aus dem nächsten Loch wieder heraus. Manchmal sogar aus zwei gleichzeitig.

Was mir in solchen Situationen hilft, ist, mich an die feinen Nasenbohrer im Auto zu erinnern.

Was geschieht, wenn man an der Ampel neben so einem Nasenbohrer steht, sich zu ihm hindreht und ihn oder sie ansieht?

Meistens spüren die Leute den Blick. Ertappt zieht natürlich jeder schnell den Finger wieder aus der Nase und tut so, als müsste er sich nur auf die Ampel konzentrieren.

Geständnis: Ich mache das auch manchmal, und fast immer sieht es jemand. Peinlich!

Diese Bilder helfen mir bei Angst, weil das, wovor ich mich fürchte, oft eine Art Nasenbohrer ist. Wenn ich mich traue und genauer hinsehe, dann wird meine Angst sehr oft kleiner. Manchmal verschwindet sie sogar zum Großteil.

Außerdem sind Bilder wie der Nasenbohrer Flaggen, die wehen sollen, wenn ein kleiner oder größerer Notfall eintritt, der Angst bereitet. Solche Bilder haben Humor, und der hilft mir immer. Sobald ich an den Nasenbohrer denke, erinnere ich mich selbst daran, mir Fragen zu stellen. Diese Fragen sind das »Hinsehen«.

FRAGEN, DIE GEGEN ANGST HELFEN:

Was ist es genau, wovor ich mich fürchte?

Was wäre das Schlimmste, das geschehen könnte?

Wie wahrscheinlich ist es, dass das geschieht?

Sehe ich das übertrieben? Ist die Sache vielleicht viel kleiner und unbedeutender, als ich sie mir gerade ausgemalt habe?

Genauer betrachtet, passt es zum Beispiel gar nicht zur Art meiner Assistentin, etwas so Wichtiges wie eine Kündigung per SMS vorzubereiten. Es könnte auch viele andere, harmlosere Gründe dafür geben, dass sie morgen mit mir reden möchte.

Und noch genauer betrachtet: Sollte sie sich wirklich entscheiden, schon am nächsten Tag zu kündigen, dann wäre das natürlich ein ziemlicher Schlag. Aber es kommt im Arbeitsleben eben manchmal vor, dass einen gute Mitarbeiter verlassen. Ich bin in der Vergangenheit mit ähnlichen Situationen fertig geworden, ohne dass meine Karriere plötzlich zu Ende war. Auch in diesem schlimmsten Fall würde ich es, wenn es auch weh täte, schon irgendwie schaffen.

UND DIE WICHTIGSTE FRAGE:

Was kann ich jetzt tun, damit das, wovor ich mich so fürchte, gar nicht eintritt?

In unserem Beispiel: Nichts, weil ich sie telefonisch ja nicht erreichen konnte. Also ist es viel gescheiter, mich einfach zu beruhigen. Morgen werde ich sowieso erfahren, was los ist, und es ist viel klüger, dann ausgeruht und entspannt zu sein.

Bitte denkt jetzt nicht, dass ich aufgrund des Nasenbohrer-Tricks ein heldenhafter Ritter geworden bin, furchtlos und unerschrocken. Ich fürchte mich genauso wie jeder andere immer noch vor kleinen und großen Bedrohungen. Aber der Trick schützt mich dann oft davor, dass die Angst zu groß wird. Er ist eine Art Rettungsring, den ich mir selbst zuwerfe.

Eine Freundin von mir denkt statt an die Nasenbohrer lieber an eine feine Dame, die auf dem Parkplatz des Supermarktes versteckt hinter ihrem Auto pinkelt. Wenn sie entdeckt wird, sucht sie schnell das Weite. Sie bevorzugt dieses Bild, und schon wenn sie darüber spricht, muss sie grinsen.

Natürlich könnt ihr eure eigenen Erinnerungen wählen, die euch bei Angst einfallen und den Hinweis geben sollen: Sieh hin! Vielleicht könnt ihr dann mit der Angst und vor allem ihren Auslösern und Gründen besser umgehen.

Übrigens: Die Erklärung, was die SMS meiner Assistentin bedeutete, habe ich am nächsten Morgen bekommen. Meine Assistentin war mehr als erstaunt, gezählte 15 verpasste Anrufe von mir angezeigt zu bekommen. Ihr Handy hat nicht funktioniert und sich, obwohl der Akku noch halb voll war, von selbst abgeschaltet. Die SMS war als Erinnerung gedacht, dass wir morgen über genaue Termine für meinen Urlaub reden müssen. Sie hatte sie nur halb getippt und aus Versehen unfertig abgesendet.

Meine ganze Angst ist also, wie so oft, unbegründet gewesen.


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