Kitabı oku: «Dekadenzia», sayfa 2
Anpfiff
Also gut, dann beginne ich nun mit einem Rückblick auf die Spielzeit 2014 und 2015, genauer geschrieben auf die Saison, die Anfang August 2014 losging, zumindest in der 2.Fußballbundesliga. Dabei kam es im vermeintlichen Spitzenspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig zu einem leistungsgerechten 2:2, mit dem letzten Endes beide Teams zufrieden waren. Wenigstens nicht verloren, lautete da scheinbar die Devise. Der VfL Bochum und die SpVgg Greuther Fürth trennten sich 1:1, genauso wie der FC St. Pauli und der FC Ingolstadt. Das Schöne an solchen Ergebnissen ist ja, daß am Anfang einer Saison niemand so recht weiß, was sie bedeuten. So käme zum Beispiel wohl kaum jemand auf die Idee zu behaupten, der Punkt für die Kiez-Kicker wäre ein wichtiger Punktgewinn im Kampf gegen den Abstieg gewesen, wohingegen das Unentschieden für den FC I der erste Punkt auf dem Weg zur Zweitligameisterschaft sein würde. RB Leipzig trennte sich vom VfR Aalen 0:0, wobei die Sachsen in jenem Spiel jede Menge Chancen hatten, aber nicht nutzten. Darmstadt 98 bezwang den SV Sandhausen mit 1:0 und konnte damit bereits zehn Mannschaften hinter sich lassen, die unentschieden gespielt hatten. Der Karlsruher SC und der 1.FC Union Berlin trennten sich 0:0, es gab also wenig Tore an jenem 1.Spieltag in der 2.Liga. Der zweite Absteiger aus der 1.Liga, der 1.FC Nürnberg schaffte immerhin ein 1:0 gegen Erzgebirge Aue und der 1.FC Heidenheim, ein Aufsteiger aus der 3.Liga, bezwang den FSV Frankfurt mit 2:1.
Ja, das waren die Ergebnisse des 1.Spieltags, aber der kundige Beobachter merkt natürlich sofort, daß ich ein Spiel vergessen oder ausgelassen habe. Am Montagabend, also am 04.08.2014, trafen auf dem Betzenberg der 1.FC Kaiserslautern und der TSV 1860 München aufeinander. Bei den "Löwen" gab es einen holländischen Trainer, jede Menge spanische Spieler aus der 2.Liga Spaniens und eine Taktik, die 4-3-3 mit Dominanz und viel Ballbesitz lauten sollte. Na ja, die ersten 45 Minuten liefen für die Sechziger erstaunlich gut. Der gegnerische Torwart bekam wegen angeblichen Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte gezeigt und der neue Stürmer der Münchner traf gleich zweimal, so daß die "Löwen" nach der ersten Halbzeit souverän mit 2:0 führten und noch dazu einen Mann mehr auf dem Platz stehen hatten. Eine bessere Ausgangsposition gibt es eigentlich überhaupt nicht, aber natürlich schafften es die Münchner trotzdem noch, das Spiel mit 3:2 zu verlieren! Wie war so etwas nur möglich? Nun ja, bei Kaiserslautern handelte es sich um ein Spitzenteam der 2.Liga, das von seinen frenetischen Fans natürlich unheimlich intensiv unterstützt wurde und nachdem den Lauterern der Anschlußtreffer gelungen war, bebte der Betzenberg. Nichtsdestotrotz hätten die Sechziger mindestens einen Punkt mit nach Hause nehmen müssen, doch letzten Endes standen sie mit leeren Händen da, hatten den Schaden und brauchten deswegen für den Spott nicht zu sorgen, denn das besorgten sofort Andere. Gründlicher kann ein Saisonauftakt nicht mißlingen. Klar, normalerweise hatte man sich bei so einem Spiel ohnehin höchstens einen Punkt ausgerechnet, aber wenn man schon mal 2:0 führte und einen Mann mehr auf den Platz hatte, aber na ja. Jede andere Mannschaft hätte so ein Spiel bestimmt nicht verloren, von daher blieben die "Löwen" mal wieder einzigartig und einmalig.
Eine Woche später trennten sich Berlin und Düsseldorf 1:1, kamen also Beide nicht recht vom Fleck mit ihren zwei Unentschieden. Der KSC gewann in Frankfurt mit 3:2 und orientierte sich nach oben, wohingegen der FSV in den unteren Tabellenregionen seine Heimat fand. Aalen schlug St. Pauli mit 2:0, weshalb der VfR plötzlich auch oben mitmischte, während die Paulianer erst mal den Blick nach unten richteten. Aue unterlag Bochum daheim mit sage und schreibe 1:5, was natürlich auch irgendwie eine klare Ansage war. Für die Erzgebirgler ging es gleich mal ganz tief in den Keller, der VfL dagegen grüßte zunächst von ziemlich weit oben, um genau zu sein, zusammen mit Fürth von der Tabellenspitze, denn die Kleeblätter schlugen Nürnberg im Derby mit 5:1 und waren deshalb natürlich die Helden schlechthin. Braunschweig schlug Heidenheim mit 3:0, auch wenn das Ergebnis viel deutlicher und anders ausfiel als der Spielverlauf. Ein routinierter Absteiger hatte da einen euphorisierten Aufsteiger zu Gast gehabt, der unzählige Male aufs gegnerische Tor geschossen, jedoch kein einziges Mal getroffen hatte. Im Grunde erging es den Heidenheimern bei ihrem ersten Auswärtsspiel in der 2.Liga so, wie den Braunschweigern ein Jahr zuvor in der 1.Liga. Sandhausen und der FC K trennten sich 1:1, das erste von unzähligen überflüssigen Unentschieden der Pfälzer. Ingolstadt und Darmstadt trennten sich mit 2:2, wobei den "Schanzern" der Ausgleich erst in der allerletzten Sekunde gelang. Damals wäre niemand auf die Idee gekommen, daß die beiden Mannschaften am Ende der Saison die beiden direkten Aufsteiger in die 1.Fußballbundesliga sein würden.
Ja und 1860 verlor zuhause mit 0:3 gegen Leipzig, wurde gnadenlos ausgekontert und brachte selbst so gut wie nichts auf die Reihe. Schon nach zwei Spieltagen waren die Münchner "Löwen" im Tabellenkeller gelandet und den würden sie über ein ganzes Jahr lang auch nie wirklich und richtig verlassen.
Es folgte die erste Runde im DFB-Pokal und die sorgte für jede Menge Überraschungen. Fünf Bundesligisten verabschiedeten sich bereits in Runde Eins und dabei handelte es sich um Schalke, Augsburg, Mainz, Stuttgart und Paderborn. Das war durchaus bemerkenswert, denn in der 1.Runde im DFB-Pokal gab es noch keine Duelle von Erstligisten gegeneinander, man war also gegen Zweit-, Dritt- und Viertligisten ausgeschieden.
Im Sachsenderby, am 3.Spieltag in der 2.Liga, bezwang Leipzig Aue mit 1:0 und festigte damit einen Spitzenplatz. Bemerkenswert daran war, daß die Rasen Baller noch kein Gegentor gefangen hatten. Wenn man allerdings im Nachhinein darauf schaut und verweist, daß sie im Endeffekt gegen die drei Tabellenletzten gespielt hatten, dann relativierte sich das Ganze wieder, aber das wußte damals ja noch niemand. St. Pauli schlug Sandhausen mit 2:1, so daß auch die Sandhäuser fortan eher nach unten blickten. Düsseldorf unterlag Karlsruhe mit 0:2, kam also überhaupt nicht in die Gänge, ganz im Gegensatz zum KSC. Nürnberg verlor daheim mit 0:1 gegen Frankfurt und erlebte nach dem Derby-Desaster eine weitere Pleite. Darmstadt gewann gegen Aalen mit 2:0 und festigte damit den eigenen Spitzenplatz. Ingolstadt schlug Fürth mit 2:0 und überholte damit die Franken in der Tabelle. Lautern siegte gegen Braunschweig mit 2:1 und war damit auch vorne mit dabei. Bochum und Berlin hingegen trennten sich 1:1, ein Ergebnis, das dem VfL, insbesondere bei Heimspielen, noch öfter blühen sollte.
Zu guter Letzt noch ein kurzer Spielbericht von Heidenheim gegen 1860 München. Die "Löwen" gingen in Führung, lagen dann 2:1 hinten und glichen noch aus, allerdings verschoß der Stürmer und Torschütze einen Elfmeter, so daß man sich am Ende mit einem Punkt zufriedengeben mußte. Na ja, wenigstens mal nicht verloren, mühsam ernährte sich das Eichhörnchen, so verhungerte es wenigstens erst einmal noch nicht.
Aber an jenem Wochenende startete auch die 1.Liga in ihre Saison und begann gleich mal mit dem Kracher FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg. Der Rekordmeister legte munter los und führte nach knapp 50 Minuten schon mit 2:0, doch dann fiel der Anschlußtreffer und auf einmal wurde es plötzlich spannend. Daß da der Erste gegen den Zweiten der Liga spielte, konnte man damals noch nicht ahnen, jedenfalls hatte der eingewechselte Malanda (der inzwischen nicht mehr lebt, da er bei einem Autounfall verstarb) die Riesenchance, das 2:2 zu erzielen, schaffte es aber nicht. Den Bayern wurde noch ein regulärer Treffer aberkannt, aber das störte sie nicht weiter, denn die drei Punkte blieben wieder einmal in München.
Etwas schwerer hatte es da Hannover 96 gegen den FC Schalke 04. Die "Knappen" gingen nach der Pause in Führung, doch die Niedersachsen drehten innerhalb weniger Minuten das Spiel und bei den Gelsenkirchenern brannte mal wieder der Baum, denn sie waren schon im Pokal in Dresden, gegen den dortigen Drittligisten Dynamo rausgeflogen, von daher sorgte jene weitere Niederlage gleich mal für richtig schlechte Stimmung. Wie immer wurde sofort der Trainer in Frage gestellt, aber Jens Keller kannte das nicht anders und hatte den Zirkus auch schon 20 Monate lang mitgemacht gehabt, den wunderte längst gar nichts mehr.
Der 1.FC Köln und der Hamburger SV trennten sich 0:0; ein Ergebnis, mit dem beide Mannschaften durchaus zufrieden waren, vor allem die Kölner sollten mit jenem Spielstand noch ziemlich oft ihre Spiele beenden.
Die TSG Hoffenheim schlug den FC Augsburg dank eines Doppelschlages nach gut einer halben Stunde mit 2:0 und das, obwohl die Schwaben eigentlich die überlegene Mannschaft gewesen waren, aber davon konnten sich jene danach auch nichts kaufen.
Hertha BSC und der SV Werder Bremen trennten sich 2:2, was für die Bremer wie ein gefühlter Sieg war, denn sie waren schon 0:2 hinten gelegen und es hatte nicht so ausgesehen, als ob sie noch einmal eine Chance bekommen würden. Dementsprechend sauer waren die Berliner, besonders auf ihren unsicheren Torhüter Kraft, dem jene in jenem Spiel scheinbar gefehlt hatte.
Eintracht Frankfurt besiegte den SC Freiburg mit 1:0, obwohl die Breisgauer das Spiel weitgehend bestimmt hatten, aber die eigene Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Strafraum hatte zu jenem enttäuschenden Ergebnis geführt gehabt.
Borussia Dortmund unterlag Bayer Leverkusen 04 mit 0:2. Dabei fiel der erste Treffer für die Werkself nach gerade mal neun Sekunden, der zweite dagegen quasi neun Sekunden vor Schluß, am Ende der Nachspielzeit.
Der SC Paderborn und der FSV Mainz 05 trennten sich 2:2, wobei die Mainzer sich mit Ach und Krach den Punkt erkämpften und das Glück hatten, in der letzten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter zugesprochen zu bekommen, den sie dann auch verwandelten.
Borussia Mönchengladbach und der VfB Stuttgart beschlossen den 1.Spieltag und spielten dabei 1:1. Gerade noch konnten die Gladbacher eine Heimniederlage verhindern und der VfB sammelte seinen ersten Punkt im Abstiegskampf, ohne davon etwas zu ahnen.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, daß von den fünf Erstligamannschaften, die aus dem DFB-Pokal geflogen waren, keine einzige ihr erstes Punktspiel in der Liga gewinnen konnte, von daher sollte man nie unterschätzen, wie wichtig auch so ein Erfolgserlebnis gegen einen unterklassigen Gegner sein kann, oder anders formuliert: Da, wo die Verunsicherung bereits Einzug gehalten hat, dort bleibt sie auch. Was für ein überaus sinnloses Fazit!
Aber egal, es folgte der 4.Spieltag in der 2.Liga und vor der Länderspielpause wollten sich die Mannschaften noch einmal so richtig verausgaben. Frankfurt und Leipzig trennten sich 0:0, damit waren die Sachsen seit 360 Minuten ohne Gegentor; eine ziemlich beachtliche Leistung für einen Aufsteiger, vor allem da bekannt ist, daß man eine starke Defensive braucht, wenn man wirklich erfolgreich vorne mitspielen will. Allerdings hatten die Leipziger auch Glück, denn Frankfurt war in Überzahl und hätte das Spiel durchaus für sich entscheiden können. Aalen und Lautern trennten sich 2:2. Es zeichnete sich schon sehr früh in der Saison ab, wie die Strategie der "Roten Teufel" vermutlich aussah. Daheim gewinnen und auswärts unentschieden spielen; klar, das machten sie bestimmt nicht absichtlich, aber irgendwie gewann man den Eindruck, als wolle man so den ersehnten Aufstieg endlich schaffen. Nürnberg meldete sich mit einem 4:0 Auswärtssieg in Berlin eindrucksvoll zurück, genauso Düsseldorf mit einem 3:0 Sieg in Aue. Der KSC und Heidenheim trennten sich 1:1, es blieb also bei vielen Unentschieden, aber ein Punkt war nun mal bekanntlich besser als keiner. Die Hamster waren also fleißig unterwegs und die nahmen lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach mit. Sandhausen unterlag Ingolstadt mit 0:3, der FC I kam also immer besser auf Touren und Braunschweig unterlag Bochum etwas überraschend mit 1:2. So richtig Fuß gefaßt hatten die beiden Absteiger also noch nicht in Liga Zwei, Fürth dagegen bezwang St. Pauli mit 3:0 und orientierte sich danach wieder nach oben. Wer hätte damals gedacht, daß die beiden Teams am Ende der Saison gerade noch so dem Abstieg entrinnen würden? Ich nicht.
Ganz anders, nämlich wesentlich schlechter, präsentierte sich mein Verein. Die "Löwen" erkämpften gegen Darmstadt zwar ein 1:1, saßen aber mit zwei Punkten aus vier Spielen nach wie vor ganz tief im Abstiegskampf und damit im Tabellenkeller fest. Natürlich hatte man ein schweres Auftaktprogramm hinter sich gebracht, aber Besserung schien nicht wirklich in Sicht zu sein. Der Trainer der Darmstädter hingegen stapelte tief und behauptete, für ihn und seine Mannschaft ginge es in dieser Saison nur darum, drei andere Teams hinter sich zu lassen, doch das hätten sich viel eher die Sechziger vornehmen sollen. Gerade mal zwei Mannschaften waren am Ende schlechter als sie selbst und eine von denen hatte einen Punktabzug wegen Lizenzverstößen hinnehmen müssen!
In der 1.Liga hatte Borussia Dortmund in Augsburg schnell mit 2:0 geführt, das Spiel beherrscht und gegen Ende sogar noch den dritten Treffer erzielt. Umso überraschender mutete es da an, daß der FC A tatsächlich auf 2:3 herankam und beinahe den Ausgleich erzielt hätte. Es lief also noch nicht rund beim BVB, aber auch die Schwaben hatten sich ihren Saisonstart anders vorgestellt gehabt, als mit zwei Niederlagen zu beginnen.
Leverkusen dagegen fertigte Berlin mit 4:2 ab und das, obwohl die Hauptstädter zweimal überraschend in Führung gegangen waren. Fünf Pflichtspiele in Folge hatte die Werkself nun bereits gewonnen und dabei sehr viele Tore geschossen, der neue Trainer Roger Schmidt war hochzufrieden und in der Tabelle führte Bayer 04 als einzige Mannschaft mit sechs Punkten.
Schwer tat sich dagegen immer noch Wolfsburg. Wieder hatte Malanda eine Riesenchance vergeben und so reichte es daheim gegen Frankfurt gerade mal zu einem 2:2, der Saisonauftakt war also gründlich mißlungen. Es konnte eigentlich nur besser werden und das mußte es auch, denn VW hatte viel Geld in den Verein gesteckt gehabt und erwartete das Erreichen eines Champions League Platzes.
Ganz andere Ziele wollte Paderborn erreichen, doch nach dem 3:0 Auswärtssieg beim HSV stand der SC plötzlich auf Rang 2 in der Tabelle und traute seinen Augen kaum. Die Hamburger dagegen spielten mal wieder so schlecht wie in der Vorsaison und ließen ihren scheinbar masochistisch veranlagten Anhang das Allerschlimmste befürchten.
Bremen dagegen hatte wieder einen Rückstand aufgeholt, dieses Mal gegen Hoffenheim und war mit dem erreichten 1:1 nicht wirklich zufrieden, denn eigentlich war nach der starken eigenen zweiten Halbzeit sogar noch mehr drin gewesen. In Hoffenheim freute man sich demzufolge über den Punkt und den dritten Tabellenplatz.
Ganz anders sah es in Stuttgart aus. Mit 0:2 hatte man gegen den Aufsteiger aus Köln verloren und der eigene Trainer war ziemlich genervt und das völlig zurecht. Nach vorne lief wenig beim VfB und in der Abwehr häuften sich die Fehler, so würde es schwer werden. Der 1.FC hingegen war noch immer ohne Gegentor und grüßte fröhlich von Platz Vier.
Erst dahinter folgten die Bayern. Was war denn da los? 25 Minuten lang hatten sie auf Schalke gezaubert und dominiert, schnell mit 1:0 geführt und sich an sich selbst berauscht. Danach war Schicht im Schacht und Schalke spielte plötzlich auch mit. Das Endergebnis lautete 1:1 und war für die Gelsenkirchener ein gefühlter Sieg, denn normalerweise gingen sie gegen die Münchner regelmäßig unter. Von daher hofften die Königsblauen auf Besserung.
Es gab auch noch etwas Skurriles an jenem 2.Spieltag, denn die beiden Sonntagsspiele endeten jeweils mit 0:0. Sowohl bei Mainz gegen Hannover als auch bei Freiburg gegen Gladbach waren keine Tore gefallen und das wäre wirklich nicht unbedingt nötig gewesen, denn die Freiburger verschossen einen Elfmeter und das sollte nicht der letzte sein. Auch deshalb sind sie abgestiegen, weil sie nicht nur im Strafraum, sondern auch vom Strafstoßpunkt aus viel zu harmlos gewesen waren. Auf den letzten Plätzen standen aber erst mal Stuttgart, Hamburg und Augsburg, kein wirklich schöner Anblick für mich persönlich.
Fortsetzung
Die Länderspielpause war vorbei, in der 2.Liga stand der 5.Spieltag auf dem Programm und Kaiserslautern setzte seine Sieg-Unentschieden-Serie mit einem 1:0 Heimsieg gegen den FSV Frankfurt fort. Die Zuschauerzahl ließ dabei ein wenig zu wünschen übrig, doch Platz 4 in der Tabelle, punktgleich mit den drei Führenden, zeigte schon, daß man auf einem guten Weg war. Ingolstadt übernahm durch ein 4:1 gegen Aalen die Tabellenführung und man erkannte, daß es am Ende womöglich auch auf das Torverhältnis ankommen könnte, so daß es zumindest nicht ganz so verkehrt zu sein schien, wenn man versuchte, so viele Tore wie möglich zu erzielen. Bochum spielte daheim mal wieder 1:1, dieses Mal gegen den KSC, doch solange man auswärts gewann, war das alles auch kein großes Problem, man ging also praktisch scheinbar den umgekehrten Lauterer Weg. Auswärts gewinnen, daheim unentschieden spielen, ebenfalls eine durchaus interessante Strategie, das Ganze. Leipzig bezwang Braunschweig mit 3:1, bekam dabei sein erstes Gegentor eingeschenkt, stand aber nach dem Sieg auf Platz 2 in der Tabelle. Braunschweig dagegen hatte gerade mal vier Punkte aus fünf Spielen geholt, dementsprechend schlecht war die Stimmung dort. Darmstadt besiegte Aue mit 2:0 und festigte damit Platz 3. Sandhausen gewann mit 1:0 gegen Fürth, sendete ein erstes Lebenszeichen und bremste so den Vormarsch der Franken. Heidenheim schlug Berlin mit 3:1, was dazu führte, daß die Eisernen nach fünf Spielen immer noch nicht gewonnen hatten. Nürnberg verlor daheim mit 0:2 gegen Düsseldorf und war damit im Mittelmaß der Tabelle festgezurrt.
Für mich erfreulich und wesentlich wichtiger war der 2:1 Auswärtssieg meiner Sechziger in Hamburg beim FC St. Pauli. Zugegeben, da war schon viel Glück mit im Spiel gewesen, aber hinterher fragte keiner mehr danach. Der Kiez-Klub hatte den Trainer gewechselt gehabt, von daher war es nicht gerade angenehm, gegen eine neu motivierte Mannschaft anzutreten, aber irgendwie schafften es die "Löwen", den Dreier mit nach Hause zu nehmen, wenngleich die überzeugten Pauli-Fans dem Schiedsrichter vorwarfen, an der Niederlage ihrer Lieblinge schuld zu sein. Der hatte manch zweifelhafte Entscheidung getroffen, aber letzten Endes mußten sich die Hanseaten schon auch an die eigene Nase fassen. 60 stand plötzlich auf Platz 11, viel höher würde man in der Tabelle nicht mehr kommen!
In der Bundesliga ging es derweil voll ab. Leverkusen und Bremen lieferten sich ein sensationelles Duell und wenn die Werkself ihre Chancen besser genutzt hätte, dann wäre sie als Sieger vom Platz gegangen, so aber endete das Spiel etwas überraschend 3:3. Das dritte Unentschieden der Bremer in Folge, aber wie bereits erwähnt, mit 34 Unentschieden würde man am Ende der Saison absteigen. Nichtsdestotrotz ein wichtiger Punkt für die Norddeutschen.
Dortmund feierte die Rückkehr von Publikumsliebling Kagawa und einen 3:1 Heimsieg gegen Freiburg.
Hoffenheim und Wolfsburg trennten sich 1:1, gerade noch hatte der VfL den Ausgleich erzielen und eine weitere Pleite verhindern können.
Hertha unterlag Mainz mit 1:3 und zeigte dabei eine erschreckend schwache Leistung, die das Schlimmste befürchten ließ.
Bayern schlug Stuttgart mit 2:0, dabei machte der neue Leader Xabi Alonso sein erstes Spiel im Dreß der Münchner und riß das Spiel sogleich an sich.
Paderborn und Köln trennten sich 0:0, es blieb also dabei, daß Köln immer noch kein Gegentor eingefangen hatte.
Gladbach zerlegte Schalke mit 4:1, wobei die "Knappen" damit noch richtig gut bedient waren.
Frankfurt unterlag Augsburg mit 0:1, was insofern für die Hessen ärgerlich war, weil sie einen Elfmeter nicht bekommen hatten, da das Headset der Schiris nicht funktioniert hatte, weshalb der 4.Offizielle dem Schiedsrichter nicht Bescheid geben hatte können, da es ein glasklarer Elfmeter gewesen war. Na ja, der Mann hätte ja auch auf das Spielfeld rennen können, aber so wichtig war ihm das Ganze scheinbar nicht gewesen.
Hannover besiegte Hamburg mit 2:0 und für HSV-Trainer Slomka zog sich die Schlinge immer enger zusammen, denn sein Verein blieb Tabellenletzter.
Wir aber machen mal einen kleinen Abstecher in die 3.Liga, denn dort hatte man bereits den 10.Spieltag hinter sich gebracht und an der Tabellenspitze befanden sich zwei ostdeutsche Klubs, nämlich der Chemnitzer FC und Dynamo Dresden. Bielefeld und Duisburg hielten sich in Schlagdistanz zum Führungsduo auf, nur in Kiel lief es noch überhaupt nicht. 10 Punkte aus zehn Spielen waren eine ziemlich magere Ausbeute. Unterhaching tummelte sich noch im Mittelfeld der Tabelle, Regensburg dagegen geisterte von Anfang an im Tabellenkeller herum. Dritter war seinerzeit Preußen Münster, es standen also drei Mannschaften auf den Aufstiegsplätzen, von denen langfristig keine dort bleiben würde.
In der 2.Liga verlor Aalen daheim mit 0:1 gegen Sandhausen, was für den VfR besonders bitter war, weil man kurz nach der Halbzeit einen Elfmeter verschossen hatte. Aue schlug St. Pauli mit 3:0 und holte nach fünf Niederlagen in Folge endlich den ersten Sieg. Braunschweig bezwang Darmstadt mit 2:0 und das war durchaus bemerkenswert, handelte es sich dabei doch um die erste Niederlage der Hessen in der 2.Liga. Klar, daß der Absteiger daheim gegen den Aufsteiger gewann, war eigentlich keine große Überraschung, aber in dem Fall irgendwie doch. So bewahrten die Niedersachsen ihren Trainer erst einmal vor dem Rauswurf. Fürth siegte gegen Kaiserslautern mit 2:1 und damit verloren auch die Pfälzer ihr erstes Spiel. Bochum dagegen setzte seine Auswärtssiegesserie fort und gewann in Frankfurt mit 5:1, was dazu führte, daß man wieder die Tabellenspitze übernahm. Union Berlin feierte mit dem 2:1 gegen Leipzig den ersten Saisonsieg und brachte damit den Sachsen die erste Saisonniederlage bei. Der KSC stürzte den Club aus Nürnberg mit einem 3:0 noch tiefer in die Krise und Düsseldorf freute sich über einen harterkämpften 3:2 Heimsieg gegen Heidenheim.
1860 München dagegen hatte den Spitzenreiter aus Ingolstadt zu Gast und erreichte ein 1:1. Das war insofern beachtlich, da Ingolstadt die Münchner förmlich an die Wand spielte und jene nur verteidigten. Ein mehr als glückliches Unentschieden also, von Aufstiegsträumen war bei den "Löwen" schon längst nichts mehr zu hören und zu spüren, die "Schanzer" dagegen marschierten weiterhin ungeschlagen vorne mit.
Bochum, Ingolstadt und Karlsruhe führten die Tabelle mit jeweils 12 Punkten, also drei Siegen sowie drei Unentschieden, an. Darauf folgten Leipzig, Düsseldorf, Darmstadt und Kaiserslautern mit 11 Punkten, danach kam Fürth mit 10 Zählern. Es sah nach einem Achtkampf um die ersten Plätze aus, man erkannte recht schnell, daß die 2.Liga extrem ausgeglichen war, jeder konnte jeden schlagen, aber eben auch gegen jeden verlieren. Am Tabellenende befanden sich Aalen, Frankfurt, St. Pauli und Aue.
In der 1.Liga waren die Freiburger sauer. Sie hatten gegen Hertha BSC 2:1 geführt gehabt, Spiel und Gegner beherrscht, aber in der 96. Minute noch den Ausgleich hinnehmen müssen. Immer noch kein Sieg für die Breisgauer, sie spielten gut, aber sie gewannen einfach nicht.
Ganz anders dagegen Paderborn. Ein sensationeller Treffer aus 83 Metern von Stoppelkamp sorgte für die Entscheidung und so bezwang man Hannover mit 2:0 und setzte sich damit an die Tabellenspitze!
Stuttgart hingegen bekam nach wie vor nichts auf die Reihe und unterlag Hoffenheim deswegen mit 0:2. Schön langsam wurde es brenzlig für die Schwaben, vor allem die erschreckend schwache Offensive machte Sorgen, wenngleich das auch daran lag, daß die wichtigsten Stürmer verletzt waren.
Für das Ausrufezeichen des Spieltags sorgte der scheinbar wiederauferstandene HSV, der dem FC Bayern ein 0:0 abgetrotzt hatte. Ein neuer Trainer hatte es geschafft, die Hamburger erstmals seit Langem wieder zu einer Einheit zu formen und so feierten die Fans und Spieler ihren neuen Chef Joe Zinnbauer euphorisch. Wenn der gewußt hätte, daß er die Saison als Trainer nicht überleben würde, dann hätte er sich vielleicht nicht so gefreut, aber in jenem Moment waren alle begeistert vom scheinbar neuen HSV.
Augsburg bezwang Bremen mit 4:2. Die erste Saisonniederlage erzürnte die Norddeutschen sichtlich, vor allem über einen ihrer Meinung nach zu Unrecht gegebenen Elfmeter erregten sie sich lautstark.
Schalke holte gegen Frankfurt einen 0:2 Rückstand noch auf und erkämpfte ein 2:2, was umso bemerkenswerter war, da man lange Zeit mit zehn, später sogar mit neun Mann spielen mußte.
Mainz schlug Dortmund mit 2:0 und das war durchaus überraschend, denn die Dortmunder hatten unter der Woche in der Champions League Arsenal London mit 2:0 besiegt gehabt. Aber die Abschlußschwäche der Westfalen zeigte sich in jenem Spiel mehr als deutlich. Wolfsburg feierte seinen ersten Saisonsieg und stürzte mit einem deutlichen 4:1 Leverkusen vom Thron an der Tabellenspitze. Schon nach sieben Minuten lag Bayer hinten und hatte einen Mann weniger, von daher war abzusehen gewesen, daß da nicht mehr viel gehen würde.
Köln gegen Gladbach endete 0:0, immer noch kein Gegentor für den 1.FC und um das Ganze abzurunden, werfen wir mal einen Blick auf die Tabelle.
Paderborn vor Mainz und Hoffenheim, jene Tabelle müßte man sich eigentlich ausschneiden und einrahmen, vor allem wenn man weiß, wie die Saison am Ende dann ausging. Danach München, Leverkusen, Hannover und Gladbach. Der Tabellenführer hatte 8 Punkte auf dem Konto, der Siebte 6. Auch der Zehntre Dortmund hatte zweimal gewonnen und damit sechs Zähler eingeheimst. Im Grunde ging die Spitzengruppe bis zum Zwölften Frankfurt mit fünf Punkten. Unten tummelten sich Bremen, Freiburg, Hertha, Schalke, Hamburg und Stuttgart.
Um das alles ein wenig aufzudröseln und genauer zu beleuchten, möchte ich mich nun mit den Mannschaften einzeln auseinandersetzen, damit man mal einen Eindruck gewinnen kann, wer da warum gut oder schlecht aus den Startlöchern gekommen war. Wir befanden uns am Anfang einer sogenannten englischen Woche, es standen also Spiele unter der Woche an. Jene kannten die Europapokalteilnehmer natürlich schon, doch beginnen wir mit dem Sensationstabellenführer aus Paderborn. Die Aufstiegseuphorie hatte dafür gesorgt, daß sich die Jungs aus Ostwestfalen voll reinhängten und weil sie wußten, daß sie alles geben mußten, um in der 1.Liga bestehen zu können, hauten sie alles raus was sie hatten, was dazu führte, daß sie mit zwei Siegen und zwei Unentschieden ganz oben rangierten. So konnte es aus ihrer Sicht weitergehen, allerdings hatten sie das schwerste Spiel der Saison vor der Brust, nämlich auswärts in München, aber immerhin fuhr man als Tabellenführer dorthin, das war ja auch schon mal was.
Mainz hatte nach dem mißglückten Saisonstart mit dem Aus in der Euro League-Quali und im DFB-Pokal noch einmal nachgerüstet gehabt und sich schnell noch fünf Spieler geholt. Das schien sich auszuzahlen, denn in der Liga war man noch ungeschlagen und der Sieg gegen Dortmund hatte natürlich zu einer erheblichen Stärkung des eigenen Selbstbewußtseins beigetragen, schließlich war der BVB ja nicht irgendwer. Es hatte den Anschein, als würden die Rheinhessen auch unter ihrem neuen Trainer aus Dänemark hervorragend funktionieren.
Hoffenheim hatte sich ebenfalls gemausert und stand in der Tabelle blendend da. Man hatte die eigene anfällige Abwehr verstärkt, einen neuen Torwart im Kasten und funktionierte bislang außerordentlich gut.
Auch die Bayern konnten insgesamt betrachtet relativ zufrieden sein. Nach einer WM taten sie sich zunächst immer etwas schwerer, außerdem hatten sie viele Verletzte zu beklagen, von daher konnte man mit dem vierten Platz zunächst leben, vor allem aufgrund der Tatsache, daß man punktgleich mit dem Ersten war und den wenige Tage später zu Gast haben würde.
Nicht mehr ganz so rund lief es bei Leverkusen. Erst die Niederlage in der Champions League in Monaco, dann noch die Klatsche in Wolfsburg, die Anfangseuphorie war verfolgen und schön langsam machte sich Ernüchterung breit. Der eigene Spielstil war ziemlich anstrengend und kräfteraubend; man hatte eine Taktik, so ähnlich wie früher der BVB, die dazu führte, daß man unheimlich viel laufen mußte, was natürlich an die Substanz ging. Außerdem hatte man sich für die Champions League erst noch qualifizieren müssen, von daher hatte man auch schon mehr Spiele als die meisten anderen Klubs auf dem Buckel.
In Hannover war man eigentlich durchaus zufrieden. Klar, die Niederlage in Paderborn war unnötig gewesen, aber mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen konnte man durchaus leben.
Gladbach war genauso ungeschlagen wie das Spitzenquartett, hatte allerdings erst einmal gewonnen und deswegen nur sechs Punkte erreicht. Das war eben die Krux mit den Unentschieden: Lieber einmal gewinnen und zweimal verlieren als zweimal unentschieden spielen. Aber noch lag man aussichtsreich in der Tabelle, von daher gab es keinen Grund zur Panik. Anders wäre es natürlich gewesen, wenn an der Tabellenspitze zwei Mannschaften mit 12 Punkten bereits enteilt gewesen wären, so aber war alles ganz entspannt. Außerdem spielte man ja auch noch in der Europa League, von daher war alles im grünen Bereich.
Die Kölner dagegen waren mehr als hochzufrieden. Ebenfalls noch ungeschlagen und immer noch ohne Gegentor, das war schon mehr als beachtlich für den Aufsteiger. Fleißig sammelte das Eichhörnchen seine Punkte und wenn man so weitermachte, dann brauchte man sich garantiert keine Sorgen um den Klassenerhalt machen.
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