Kitabı oku: «Immer noch was zum Lesen»

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Thomas Häring

Immer noch was zum Lesen

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Mann, Frau!

Ein Leben

Auszug aus einem nie gelebten Leben

Ein Alfa Romeo für ein(e) Halle Julia

Impressum neobooks

Mann, Frau!

„Am liebsten sind mir die Einfühlsamen“, gestand Irena. „Ich weiß gar nicht, was Ihr immer mit Eurem Einfühl-Samen habt. Was ist so besonders daran?“ erkundigte sich Gina. „Ich spreche ja auch von den Männern. Was will ich mit so einem Super-Stecher, der außer Ficken nichts im Kopf hat?“ „Der bekommt wenigstens keine Falten vom vielen Denken.“ Sie saßen in Irenas Wohnung bei Kaffee und Kuchen und gingen der Lieblingsbeschäftigung aller Frauen nach: Kommunikation. Was sie nicht wußten war, daß sie überwacht wurden. In der Wohnung nebenan saßen sehr viele Wissenschaftler, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen herauszufinden und so der Menschheit einen großen Dienst zu erweisen. Einer der weißgekleideten Herren, nämlich Olaf, ergriff das Wort: „Also gut, eine kleine Zwischenbilanz: Während Armin und Rüdiger mit einem Kasten Bier vor dem Fernseher sitzen, sich die Bundesligaspiele anschauen und die ganze Zeit über Sport, Politik, Autos und die Optik von Frauen reden, unterhalten sich ihre beiden Freundinnen über Beziehungen, soziale Kontakte und Männertypen. Außerdem noch über alles Andere, was ihnen auf den frisch lackierten Nägeln brennt. Es ist faszinierend und schrecklich zugleich, vor allem, weil man sich nicht vorstellen kann, daß Mann und Frau jemals zusammen leben und glücklich sein können, da sie einfach völlig unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen haben. Erstaunlich, daß immer noch 50 Prozent aller Ehen nicht geschieden werden.“ „Männer und Frauen brauchen einander und das nicht nur zur Fortpflanzung. Das Wichtigste an der ganzen Sache ist das Ergänzungsprinzip, denn sie können viel voneinander lernen“, machte Olafs Kollegin Leila deutlich. „Das ist wahr. Allerdings stellt sich für viele Menschen die Frage, in welche Richtung sie sich entwickeln wollen. Daß sich Gegensätze anziehen, seht völlig außer Frage, aber ohne ein Fundament an Gemeinsamkeiten macht das alles keinen Sinn“, behauptete Olaf, bevor sie sich wieder in den Kaffeeklatsch einklinkten, der an Schärfe dazugewonnen hatte. „Sei mir nicht böse, aber Dein Rüdiger ist wirklich nicht der Hellste. Letztens hat er einer hübschen Frau hinterhergeschaut und ist dann über seine offenen Schnürsenkel gestolpert“, berichtete Gina. „Das geschieht ihm ganz recht. Aber ich habe mich an seine Macken gewöhnt. Natürlich hätte ich einen besseren Mann kriegen können und auch verdient, aber je primitiver mein Partner ist, desto mehr Glanz fällt auf mich ab“, glaubte Irena. „Mag sein, doch ich glaube nicht, daß das der Sinn der Sache ist. Ich jedenfalls habe in meinem Armin einen treuen und verläßlichen Seelenpartner gefunden.“ „Der zum Alkoholismus neigt.“ „Unbestritten, aber welcher Mann hat keine Fehler?“ „Vielleicht braucht er so viel Bier, um das Leben mit Dir leichter zu ertragen.“ „Was meinst Du damit?“ „War nicht persönlich gemeint, aber ich glaube, daß Du manchmal ganz schön anstrengend sein kannst.“ „Zweifellos. Genau das macht mich für die Männerwelt ja so interessant. Die meisten Kerle lieben Herausforderungen.“ „Irgendwie finde ich das schon kraß: Du verlangst von ihm absolute Treue, gehst aber ständig fremd.“ „Dafür kann ich nichts.. Das sind die Triebe, meine Liebe. Stell Dir vor, mein Partner würde auch dauernd fremdgehen, dann bräuchte ich erst gar nicht mit ihm zusammenleben.“

Derweil liefen die Bundesligaspiele in ihrer Schlußphase. Armin und Rüdiger saßen gebannt vor dem Bildschirm und regten sich fürchterlich auf: „Elfmeter! Ein glasklarer Elfmeter! Nichts gegen Behinderte, aber blinde Schiris sind wirklich eine Zumutung“, fand Rüdiger. „Du bist doch bloß ein schlechter Verlierer, das ist alles“, entgegnete Armin grinsend. „Von wegen. Ich bin mit meiner Mannschaft Niederlagen gewöhnt und feiere Siege deswegen um so mehr. Aber ich sehe nicht ein, daß mein Klub absteigt, nur weil die Wettmafia immer auf den Gegner meines Vereins setzt und die Schiedsrichter besticht.“ „Paß auf was Du sagst! So ein Wettskandal würde jetzt gerade noch fehlen. Laß uns noch ein Bier trinken!“ „Gute Idee!“ Und so spülten sie ihren Ärger hinunter und freuten sich ihres bequemen Couchdaseins. „Schluß für heute!“ rief Olaf und daraufhin verließen er und seine Crew ihren Arbeitsplatz und machten sich auf den Weg nach Hause.

Eine Stunde später saß Olaf ganz allein in seiner kleinen Wohnung und dachte über seine Forschung nach: „Der Mensch, das unbekannte Wesen. Den Durchschnittsmann und die Durchschnittsfrau trennen Welten und dennoch trifft man oft genau den Typus zusammen an. Das funktioniert auch gut, wenn die Rollenverteilung klar ist. Doch je mehr Intelligenz im Spiel ist, desto komplizierter wird das Ganze, weil dadurch natürlich auch die Ansprüche steigen. Der Bauer und die Bäuerin kamen im 20.Jahrhundert gut miteinander aus, da sie einer anstrengenden körperlichen Arbeit nachgingen und deshalb nicht viel nachdenken brauchten. Heutzutage tun sich Landwirte sehr schwer, eine Frau zu finden. Die moderne Frau von heute sucht einen Softie, der auch noch gut im Bett und dort ein Schwein sein soll. Das ist die Quadratur des Kreises. Sie sehnt sich nach einem Gefährten, den es so nicht gibt. Wenn sie sich damit abgefunden hat, dann sucht sie sich einen Typen mit Potential, den sie dann so bearbeitet, wie sie ihn haben will. Frauen wollen Weiterentwicklung und Veränderung, Männer reparieren etwas erst, wenn es kaputt ist. Deshalb sind die Frauen oft unzufrieden und ihre Männer wissen überhaupt nicht warum. Im Grunde müßten die Männer in der Schule ein Fach haben, das Frauenkunde heißt und umgekehrt, damit die jungen Leute auf das komplizierte Leben da draußen vorbereitet werden und nicht alle Fehler ihrer Vorfahren wiederholen müssen, bevor sie daraus lernen. Hoffentlich hilft uns unser Forschungsversuch dabei, die ganze Problematik in ihrer Komplexität darzustellen und hilfreiche Lösungsvorschläge anzubieten“, wünschte sich Olaf. Daraufhin schaltete er seine Denkfabrik mal für eine Weile aus, kochte sich eine Kleinigkeit, aß ohne Leidenschaft und ließ sich dann vom Fernseher berieseln, wobei er sich dachte: „Lächerlich, diese Liebesschnulzen. Völlig unrealistisch und weltfremd. Von Frauen für Frauen. Wir Männer können damit rein gar nichts anfangen. Möchte wissen, wer sich so einen geistigen Müll reinzieht.“

Seine Kollegin Leila zum Beispiel. Die saß völlig gebannt vor dem Bildschirm in ihrer kleinen Bude und hatte jede Menge benutzte Taschentücher neben sich liegen. Sie war voll mit dabei und stellte sich manchmal vor, sie wäre die Hauptdarstellerin und Olaf der Hauptdarsteller. Nach dem unvermeidlichen schmalzigen Happy-End lag sie glücklich und erledigt da und überlegte: „Wenn Olaf nur nicht so ein Arbeitstier wäre. Das Leben findet draußen statt, nicht im Labor. Warum zeigt er nie Gefühle und ist immer so kalt und unnahbar? Wir wären so ein tolles Paar. Die Schöne und das Biest.“ Leila kicherte bei dem Gedanken leise in sich hinein, sprang auf, ging ins Bad und ließ sich dort ein ebensolches ein. Völlig entspannt lag sie dann später in ihrer Badewanne und setzte ihren Gedankenmonolog fort: „Warum können Männer nicht einfach ein bißchen emotionaler sein? Sie müssen ja nicht gleich so losheulen wie manche Frauen, aber ein bißchen weniger Verstand und etwas mehr Herz würde ihnen bestimmt nicht schaden. Schon kraß, daß sich Männer untereinander fast nie über persönliche Dinge unterhalten, wir Frauen machen das andauernd. Wir verarbeiten unsere Erlebnisse, indem wir darüber reden, das ist doch das Normalste von der Welt. Männer dagegen fressen alles in sich hinein und lassen fast nichts raus. Und dann diese langweiligen Gesprächsthemen: Sport, Politik, Autos. Da schlafen einem ja nicht nur die Füße, sondern auch die Gehirnzellen ein. Ich hoffe nur, daß Olaf nicht so primitiv wie diese Typen ist, die wir da gerade beobachten. Ich meine, saufen tun die Männer aus jeder Schicht, das ist überall gleich. Aber mit einem Proleten, der Menschen nur nach ihrem Äußeren bewertet, möchte ich auch nicht zusammenleben. Olaf dagegen scheint mir zu verkopft zu sein, da kommt das Körperliche wohl leider zu kurz. Ach ja, es ist wirklich nicht leicht für eine junge Frau in dieser Zeit. Aber das wird schon irgendwie und solange es so schöne Fernsehschnulzen gibt, die zum Träumen einladen, mache ich mir keine Sorgen. Und jetzt werde ich bestimmt von dem wunderbaren Film träumen“, glaubte Leila und hörte danach zu denken auf.

Irena und Rüdiger stritten sich mal wieder. Es war gut, daß sie nicht wußten, daß sie dabei gefilmt wurden, denn sonst hätten sie sich ganz bestimmt zivilisierter aufgeführt. Irena tobte und warf mit Gegenständen um sich, während Rüdiger hilflos in einem Sessel saß und sich hin und wieder wegduckte. „Du schenkst mir einfach nicht genug Aufmerksamkeit. Weißt Du eigentlich, was Du für eine Klassefrau hast? Alle Männer drehen sich nach mir um und pfeifen mir nach.“ Dummerweise konnte Rüdiger seine Gedanken nicht für sich behalten und konstatierte: „Richtig. Solange es sich dabei um Fußballschiedsrichter handelt.“ „Fußball! Fußball! Das ist alles, was Dich interessiert. Dann schlaf doch mit Deinen Fußballern, Du Ignorant!“ „Darf ich?“ Danach herrschte ein paar Sekunden Stille, bevor er nachlegte: „Natürlich habe ich nur Fußball im Kopf. Deswegen ist mein Kopf ja auch so kugelrund. Wenn ich ständig ans Kochen und Backen denken würde, dann hätte ich einen Eierkopf.“ Früher hatte Irena bei solchen Sprüchen losgelacht und sich nicht mehr beruhigen können, doch mittlerweile war sie solche Scherze gewohnt und außerdem regte es sie auf, daß er ihre Beziehungsprobleme einfach ignorierte. Sie schwieg beleidigt und er verteidigte sich: „Ich gehe jede Woche 40 Stunden lang arbeiten. Da darf ich dann wohl am Samstag Fußball schauen.“ Da platzte es aus ihr heraus: „Darum geht es doch überhaupt nicht. Unsere Beziehung steht auf der Kippe und Du tust so, als ob Dich das nichts anginge und das stinkt mir gewaltig.“ „Ich finde unsere Beziehung in Ordnung. Es ist ganz normal, daß wir uns nicht mehr täglich um den Hals fallen, wenn wir uns sehen und daß wir uns statt dessen lieber mal an die Gurgel gehen würden. So ist das halt mal, aber daraus eine Krise zu machen, finde ich übertrieben.“ „Rüdiger, ich weiß nicht, ob ich Dich noch liebe“, gab Irena zu. Spätestens jetzt hätte sie erwartet, daß er sie in den Arm nimmt und beruhigend auf sie einredet, doch nichts dergleichen geschah. „Tja, da kann man nichts machen, so ist das Leben. Mal sehen, ob es auch ohne Liebe geht“, meinte er gleichgültig gelassen und diese Unverfrorenheit kotzte sie an, imponierte ihr aber auch in gewisser Weise.

„Armin, ich habe schon öfter versucht, mit Dir über mein Problem zu reden“, begann Gina vorsichtig, doch er war abgelenkt und bat: „Bitte erst in der Werbepause, Schatz! Der Film ist gerade so spannend.“ Gina war etwas eingeschnappt, denn sie fand den Actionfilm, den sich ihr Partner da gerade reinzog, stinklangweilig. Doch sie wartete geduldig bis zur Werbung und erzählte dann: „Du weißt ja, daß ich mit anderen Männern schlafe und da ...“ „Brauchst gar nicht weiterreden, davon will ich nichts hören. Wir sind freie Menschen und können tun und lassen was wir wollen. Niemand ist des Anderen Eigentum. Wenn Du unbedingt fremdgehen mußt, dann mach’ es, aber rede nicht darüber. Oder macht es Dir Spaß, in meinen Wunden rumzubohren?“ fragte er und starrte auf den Bildschirm. „Ich will Dir doch nur erzählen, warum ich das mache.“ „Das interessiert mich nicht. Wenn ein Mörder meine Schwester umbringt, dann frage ich ihn auch nicht warum er das getan hat und ich will es auch gar nicht wissen.“ „Also wirklich! Wie kannst Du meine notorische Untreue mit einem Mord vergleichen?“ „Das war doch nur ein Beispiel. Ich will damit sagen, daß ich mich mit Deiner Fremdgeherei nicht auseinandersetzen will. Und jetzt Ruhe! Der Film geht weiter.“ Und so lag Gina da und wußte nicht ob sie weinen oder schreien sollte. Er ging einfach nicht darauf ein und verdrängte die Problematik. War das zu fassen? Er fieberte wieder beim Film mit und sie ließ sich währenddessen von ihrem Vibrator verwöhnen. „Hat Dein Lustobjekt keinen Lautlosschalter? Das Gebrumme stört“, bemerkte er genau in dem Moment als sie kam und nachdem der Film aus war, hatte er Lust auf Sex, doch da war sie schon eingeschlafen. „Wir und die Frauen. Wir können nicht mit ihnen, aber auch nicht ohne sie leben“, kam Armin in den Sinn. Er konnte nicht ahnen, daß auch alle seine Gedanken aufgezeichnet wurden, denn die Forschung hatte inzwischen ein Gerät entwickelt, welches die Gedanken orten, übersetzen und aufzeichnen konnte. Jenes stand gut versteckt in der Ecke eines Kleiderschrankes und ihm entging kein Gedanke, der in Ginas Wohnung gedacht wurde. Ein Wunder der Technik.

„Guten Morgen! Bei unseren beiden Pärchen ging es ja heute nacht ganz schön zur Sache“, berichtete Leila. „Ach, diese Sexgeschichten interessieren mich nicht“, winkte Olaf gelangweilt ab. „Das meinte ich nicht. Es gab mächtig Stunk und Armins Gedanken sind auch wahnsinnig interessant.“ So verbrachten sie erst mal eine Stunde damit, das Geschehen von der Nacht des Vortags anzuschauen und zu bewerten, bis sie plötzlich unterbrochen wurden, weil Irena ganz spannende Gedanken hatte. „Ich bin eine emanzipierte Frau und wenn diese faule Socke meine Anwesenheit nicht mehr zu schätzen weiß, dann soll er doch mal sehen, ob es ohne mich schöner ist“, sinnierte sie und beschloß, ihrem Lebensgefährten für ein paar Tage aus dem Weg zu gehen. „Donnerwetter, da ist aber ganz schön Feuer unterm Dach“, stellte ein wissenschaftlicher Mitarbeiter fest und Olaf nickte stumm. Dann machte er sich einige Notizen: „Das Problem zwischen Mann und Frau liegt grundsätzlich in der Kommunikation. Frauen reden zuviel, Männer reden zuwenig. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß Männer und Frauen aneinander vorbeireden und daß für sie unterschiedliche Dinge wichtig sind. Die meisten Männer wollen eine attraktive Frau, die gut im Bett und nicht intelligenter als sie selbst ist. Die meisten Frauen suchen einen Mann, der ein guter Freund und ein guter Liebhaber ist, wobei die Gespräche wichtiger als der Sex sind. Der Mann an sich ist ein Jäger, der immer neue Beute sucht, die Frau dagegen ist eine Sammlerin, die das, was sie hat, auch behalten will. Wenn Frauen von Liebe reden, dann meinen sie damit Vertrauen, Treue, und Ehrlichkeit, die meisten Männer dagegen denken bei Liebe an Sex. Und genau diese Unterschiede sorgen für endlose Mißverständnisse.“ „Sie packt tatsächlich ihre Sachen und verschwindet. Bin ja mal gespannt, wie Rüdiger reagiert, wenn er von seinem Sportstammtisch zurückkehrt und kein Essen auf dem Tisch steht“, bekannte Leila. Im Dienste der Wissenschaft wurde sogar am Sonntag gearbeitet. „Ich bin wieder da, Schatz! Was gibt’s zu mampfen?“ rief Rüdiger, doch er bekam keine Antwort. „Blöde Zicke! Die soll sich nicht so haben. Bestimmt steht sie wieder vor dem Spiegel und bewundert sich selbst. Manchmal denke ich mir echt, daß es das Beste wäre, wenn wir uns eine Weile nicht mehr sehen würden“, kam Rüdiger in den Sinn, doch als er wenig später erschrocken feststellte, daß sein Wunsch Wirklichkeit geworden war, war es ihm auch wieder nicht recht. „Verdammte Scheiße! Das hat mir gerade noch gefehlt. Jetzt soll ich wohl wieder auf Knien angekrochen kommen und um Verzeihung bitten. Aber das sehe ich überhaupt nicht ein. Wer bin ich denn? Also gut, jetzt heißt es: Kühlen Kopf bewahren und was Heißes kochen“, dachte er sich und machte sich ans Werk. Seine Beobachter staunten nicht schlecht, als sie sahen, daß Rüdiger durchaus in der Lage war, sich selbst zu versorgen, denn das hätten sie ihm gar nicht zugetraut. Nach dem Essen machte er es sich so richtig schön gemütlich, las Zeitung, hörte Musik und sah ein bißchen fern. Die Wohnung hatten er und Irena gemeinsam gemietet und nach ein paar Stunden überlegte er: „So ein Leben allein ist eigentlich auch nicht schlecht. Man kann tun und lassen was man will und braucht nicht andauernd Rücksicht zu nehmen.“ Olaf und Leila sahen sich an und ihnen schwante Übles. Doch zwei Stunden später vermißte Rüdiger seine Partnerin bereits und das beruhigte die Wissenschaftler ungemein. „Was machen wir eigentlich, wenn sich unsere Pärchen trennen?“ erkundigte sich eine Mitarbeiterin. „Dann wissen wir, daß das Zusammenleben von Mann und Frau einfach nicht funktioniert und können uns zur Ruhe setzen“, antwortete Olaf. Am Abend tauchte dann Irena überraschend wieder auf, da sie es einfach nicht länger ausgehalten hatte. „Hast Du mich sehr vermißt?“ wollte sie wissen. „Ich hab’ gar nicht gemerkt, daß Du weg warst“, entgegnete er ganz cool und daraufhin wäre sie am liebsten gleich wieder gegangen. „Fällt es Dir denn so schwer, zuzugeben, daß Du mich liebst und brauchst?“ fragte sie leise. Da schaute er sie an und meinte: „Wir leben seit drei Jahren zusammen und haben uns aneinander gewöhnt. Meine Liebe bleibt, die muß ich nicht dauernd ansprechen.“ „Aber das tut mir gut.“ „Ich weiß.“ Danach herrschte Funkstille.

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