Kitabı oku: «Erlösung durch Hingabe», sayfa 2
Erlösung durch den Sex?
Für die meisten von uns ist das Gefühl von Erlösung ansatzweise nur beim Sex, und dort auch nur während des winzigen Augenblicks des Orgasmus spürbar. Es wundert deshalb nicht, das unsere Gesellschaft so sehr darauf fixiert ist. Zudem ist dieser marginale Augenblick nur mithilfe eines anderen zu erfahren, und dadurch entsteht mitunter schnell eine Abhängigkeit, die zu weiteren Süchten wie übermäßigem Alkohol- und Zigarettenkonsum führen können.
Ich kann mich noch gut an meine Teenager-Zeit erinnern. Ganz oben auf der Wunschliste stand oft das sexuelle Verlangen – nicht verwunderlich in diesem Alter, da die Hormone oft die Gefühlslage bestimmen. Nicht selten bin ich dabei über Grenzen gegangen, was ich später bereut habe.
Etwa 30 Jahre später habe ich den Tango Argentino entdeckt. Durch die körperliche Nähe der Tänzer kann sehr schnell eine intensive, intime Verbindung entstehen. Beide Tänzer verschwinden in Ihrer Getrenntheit und werden zu einer Einheit. Es ist ein erfüllendes Gefühl, welches mich am Ende des Abends mit einem Frieden und einer Seligkeit in den Schlaf führt. In dieser Verfassung gerät das sexuelle Verlangen in den Hintergrund. Aber vielleicht spielen jetzt, wo ich älter bin, auch die Hormone nicht mehr so verrückt wie früher.
Erlösung kann nur durch die Erfahrung des ‚Einssein‘ entstehen. Dieser Zustand kennt keine Trennung, und daher ist die Auseinandersetzung mit der Angst der Schlüssel auf dem Weg dorthin. Unsere Motivation im Leben entsteht entweder aus der Angst oder aus der Liebe. Alle weiteren Handlungen, Gedanken und Emotionen leiten sich aus diesen zwei Grundzuständen ab.
Motivation durch Angst fokussiert unsere Aufmerksamkeit auf den Mangel, deshalb ist das Denken und Handeln darauf ausgerichtet Liebe zu erhalten. Motivation durch Liebe fokussiert unsere Aufmerksamkeit auf die Fülle, unser Denken und Handeln ist deshalb auf das Geben der Liebe ausgerichtet.
Wer aus der Liebe gibt, verlangt nichts in Erwiderung, er kalkuliert nicht, und fordert deshalb auch nichts zurück. Allerdings entspringt vieles, was wir glauben zu geben, dem Ursprung der Angst. Es ist geschickt durch das Ego verpackt, so das es den Anschein der Liebe erweckt. Wir haben nicht selten einen Hintergedanken, eine verborgene Agenda.
Dies ist die Geschichte meiner Begegnung mit der unsichtbaren Welt. Sie fügte meinem Leben eine völlig neue Dimension hinzu, die mir bis dahin gänzlich unbekannt war. Eine Dimension, die mir nicht nur das Einssein mit einzelnen Personen erfahren ließ, sondern mit der gesamten Menschheit, und darüber hinaus mit der gesamten Existenz. Bis dahin kannte ich nur die Kontrolle über das Leben. Ich war der Schöpfer meiner erfahrbaren Welt, und ich war der Überzeugung, dass ich jedes Ereignis in meinem Leben mit meinem eigenen Willen steuerte.
Die Reise zum Mittelpunkt des Pazifiks
Es ist der 21. Dezember und ich stehe am Frankfurter Flughafen an der Warteschlange zum Einchecken. Flug LH 210 von Frankfurt nach San Francisco mit Weiterflug über Honolulu nach Maui. Eine fast zweitägige Reise, an einen so winzigen Ort mitten im Pazifik, das Sie ihn auf einer Weltkarte nur mithilfe einer Lupe finden. Eine Insel, welche am weitesten vom Festland entfernt ist, mit einem Zeitunterschied zu Deutschland von zwölf Stunden.
Bereits ein Jahr zuvor hatte ich diese atemberaubend schöne Insel für sechs Wochen besucht. Es war mein erster großer Urlaub. Nach Jahren intensiver Arbeit konnte ich mein Geschäft meinem Partner anvertrauen. Über die letzten fünf Jahre hatte ich ein Astrologie-Programm entwickelt und vermarktet. Es waren schwierige und zähe Jahre für mich, bis endlich der langersehnte Erfolg einsetzte.
Jetzt war ich wieder auf der Reise, aber dieses Mal war es kein Urlaub, und es gab auch kein Rückflugticket! Ich hatte meine Firma an meinen Partner verkauft, und folgte meiner Eingebung nach Hawaii zu ziehen. Viele meiner Freunde schüttelten nur den Kopf über dieses gewagte Vorhaben, war ich doch endlich an dem Punkt angelangt, an dem ich erfolgreich war, und ein festes Einkommen hatte. Warum jetzt alles aufgeben und Deutschland verlassen?
Ich konnte ihnen keine zufriedenstellende Antwort geben. Meinen Entschluss konnte ich nicht begründen, er entzog sich meinem rationalen Verständnis. Harry Palmer hat einmal gesagt: ‚Die Frage nach dem ‚Warum‘ führt letztendlich immer zurück zur Frage des Urknalls.‘ Jede Begründung basiert auf einer Annahme, auch wenn wir glauben es sei ein Fakt. Jede Annahme oder Fakt gründet sich bei genauerem Hinsehen auf eine neue Annahme. Eine unzählige Kette, die so weit zurückführt, wie wir Informationen haben.
Vom Erlös des Verkaufs des Geschäfts an meinen Partner hatte ich etwas Startkapital. Über Geld musste ich mir also erst mal keine Sorgen machen, obwohl sich bei der Ankunft in den USA mein Guthaben halbierte, da damals die D-Mark zum Dollar 2:1 stand. Hätte ich mir darüber Gedanken gemacht die Hälfte meines Geldes innerhalb zwei Tagen zu verlieren, wäre ich vielleicht in Deutschland geblieben.
Zuviel Nachdenken kann mitunter die schönsten Träume boykottieren.
Das erste halbe Jahr hatte ich allein auf Maui gelebt, meine Freundin und Ihr Kind sollten jetzt nachkommen. Es war das erste Mal, dass ich mit den beiden zusammen wohnte. In Deutschland hatten wir uns nur am Wochenende getroffen und ich ‚beschloss‘ ein paar Monate vor meiner Abreise, dass ich sie gerne nach Maui mitnehmen wollte. Eine gravierende Fehlentscheidung wie sich bald herausstellen sollte, die auf meiner bis dahin gewohnten rationalen Entscheidungsebene gründete.
Mit ihrem Kind hatte ich schon seit Beginn der Beziehung Autoritätsprobleme, und darüber hinaus fühlte es sich sehr seltsam an. Aber ihr Sohn musste selbstverständlich bei seiner Mutter sein. Die enormen finanziellen Ausgaben einer Familie hatte ich komplett unterschätzt. Das Geld floss erschreckend schnell dahin. Bereits nach einem Jahr musste ich auf die Ausgaben-Bremse drücken, um nicht vorzeitig pleite zu sein.
Coca-Cola so weit das Auge reicht
Hier in den USA fiel mir schnell auf, wie viele Amerikaner Gewichtsprobleme hatten – mitunter sogar fettleibig waren. Kein Wunder dachte ich – bei dem drastischen Konsum von Softdrinks wie Coca-Cola, Fanta und hundert anderer ähnlicher zuckerhaltiger Getränke. Sodas, wie man diese Getränke in den Staaten nannte, trank man hier wie Wasser in Europa. Offensichtlich waren sich viele nicht bewusst wie viel Zucker diese Getränke enthielten. Wussten Sie, dass der Brechreiz, der durch die Zuckerüberdosis der Cola im Körper ausgelöst wird, ausschließlich mithilfe der zugesetzten Phosphorsäure unterdrückt werden kann?
Als Selbstständiger war ich es gewohnt, die Dinge zu hinterfragen, und begann das Thema zu recherchieren. Literatur zum Thema Übergewicht durch zuckerhaltige Getränke gab es erstaunlicherweise nicht viel. Ein Buch mit dem lustigen Namen ‚Sugar Blues‚ war erhältlich, allerdings war es schon über 15 Jahre alt und nicht mehr zeitgemäß.
Ich beschloss mich dem Thema anzunehmen und so viel wie möglich darüber zu lernen. Auf etwa 80 Seiten verfasste ich eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen, und nannte es ‚The Sugar Report‘ – frei übersetzt ‚Der Zuckerreport‘. Es war mein erstes verkaufsfähiges Produkt in den USA. Eine meiner vielen rationalen Entscheidungen zu dieser Zeit, die sich bald als Fallstrick entpuppen sollte.
Ich hatte mich ein wenig in das Thema Internet-Marketing eingelesen. Zu dieser Zeit war das Internet vergleichbar mit dem Wilden Westen der USA. Jeder tat was ihm Spaß machte, steckte sein Territorium ab, und stellte seine eigenen Regeln auf. Die ersten Webseiten wurden noch mit Hand durch die Sprache HTML programmiert, da es noch keine fertigen Baukästen wie WordPress oder Facebook gab. Um Kreditkarten als Zahlungsmittel auf einer Webseite zuzulassen, waren unzählige Hürden zu überwinden. So wurde dazu unter anderem eine Bank und gute Kreditwürdigkeit benötigt. Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, war das für mich – nach gerade einem Jahr Aufenthalt in Amerika – kein leichtes Unterfangen!
An meinem niedrigen Kontostand zeigte sich schon bald, dass Kunden nicht für einen Report bezahlen wollten. Ein Report wurde als Informationsbroschüre betrachtet, die man meistens gratis bekommen konnte. Ich beschäftige mich nochmals intensiv mit dem amerikanischen Marketing-System, und gab meinem Informationspaket daraufhin den Namen: ‚The Herold Weight Loss System‘. Endlich verkaufte ich eine Handvoll Produkte pro Woche, aber es war immer noch ein mühsames Unterfangen. Auch nach weiteren Monaten blieb es bei nur wenigen Verkäufen.
Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass mir Einfühlungsvermögen, Erfahrung, Begeisterung und Freude für dieses Business schlichtweg fehlten. Ich hatte nie Probleme mit meinem Körpergewicht, und ich trank auch nur sehr selten Sodas. Meine Entscheidungen im Leben traf ich bis dahin – mit wenigen Ausnahmen – immer rational. Eine Ausnahme dabei war mein Astrologie-Programm, welches ich völlig irrational, und unter sehr mysteriösen Umständen ein paar Jahre zuvor entwickelte.
Für die meisten Menschen ist die rationale Methode Entscheidungen im Leben zu treffen, die einzig vernünftige Basis. Für mich sollte dieser Weg nicht länger funktionieren, und auch nicht zum Erfolg führen. Waren meine rationalen Entscheidungen jemals erfolgreich?
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