Kitabı oku: «Lexikon der Gewebe», sayfa 5

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Literatur: M. Peter; H.-K. Rouette: Grundlagen der Textilveredlung, Deutscher Fachverlag, Frankfurt a. M., 1989.

Bleichen von PES und PA, Polyester, dessen ursprüngliche Farbe gräulich ist, wird entweder mit Titandioxid belegt und weiß ausgesponnen oder es werden Sauerstoffbleichen vorgenommen. Dabei wird entweder das Material ein- bis zweimal peroxidgebleicht oder es wird eine Chloritbleiche angewandt, bei der nicht das Chlor, sondern der frei werdende Sauerstoff die Faser bleicht.

PA 6 und PA 6.6 werden reinweiß ausgesponnen, später aber nach Bedarf mit Wasserstoffperoxid gebleicht.

Mischgewebe aus Polyester bzw. Polyamiden und Baumwolle können sehr gut mit Peroxid gebleicht werden, wobei bei beiden Fasergattungen ein fast identischer Weißton entsteht. Farbveränderungen treten mit der Zeit zuerst bei der Baumwolle auf, Polyamid weist eine höhere Beständigkeit auf. Um hohe Weißspitzen zu erreichen, wird der optische Aufheller eingesetzt.

Färbungen werden bei Polyamid überwiegend mit Säurefarbstoffen durchgeführt, bei Polyester verwendet man Dispersionsfarbstoffe. PA 6 nimmt den Farbstoff intensiver auf als PA 6.6.

Blockkaro, engl. = plaid; typische Musterung, die sich von den klassischen → Farbeffekten wie Hahnentritt, Vichy und Pepitakaros (Pepita) absetzt. Der Schär- und Schussrapport umfasst eine größere Zahl von gleichfarbigen Fäden, sodass man ab 3 cm großen Karos vom Blockkaro spricht. Die Flächen sind meist quadratisch angelegt. Pepita z. B. ist sehr klein kariert, die Größe der Karos liegt bei ca. 5 mm. Überwiegend werden zwei, manchmal drei Farben für die Musterung eingesetzt, sodass eine klare Farbigkeit entsteht. → Gingham.

Einsatz: Kleider, Jacken, Hemden, Heimtextilien, hier vor allem Tischdecken.

Blue Denim,→ Denim,→ Jeans.

Blue Jeans,→ Jeans.

bluesign®-Standard, ein weltweiter, unabhängiger Industriestandard, der Ressourcenproduktivität fördert mit den Zielen, der Umwelt, der Gesundheit und der Sicherheit während der ganzen Produktionskette Rechnung zu tragen, jedoch ohne Verzicht auf Funktionalität, Qualität oder Design und technologischen Fortschritt.

Der bluesign-Standard passt sich durch konstante Forschung und vernetzte Know-how-Vermittlung dynamisch dem Stand der Technik an. Ebenso bietet dieser Standard an, dass, bei gleichen sortenreinen Ausgangsmaterialien, das fertige Produkt am Ende seines Lebenszyklus in seinen Kreislauf zurückgeführt wird (Recycling und kein Downcycling). bluesign-Partner sind z. B. Marks & Spencer und Eschler.

Info: www.bluesign-tech.com

Blumensamt, engl. = floral velvet; etwas offener, sehr kurzfloriger Viskosesamt, der zur Herstellung künstlicher Blumen verwendet wird. Darüber hinaus ist Blumensamt auch zu Dekorationszwecken und für experimentelle Arbeiten sehr gut einsetzbar. Es handelt sich hierbei nicht um einen Samt mit floraler Musterung. Der Name weist lediglich auf seinen Verwendungszweck hin. Samtqualitäten: → Velours.

Blusenserge, engl. = blouse twill; ein im Wollbereich interessanter, leichter Gewebetyp, ein 3-bindiger Kettköper aus sehr feinen, garngefärbten Kammgarnen (Sirospun). Bei der Herstellung von Blusenserge (→ Serge) handelt es sich um ein Spezialverfahren, mit dem auch die reinwollenen Cool-Wool-Gewebe hergestellt werden.

Trotz Superwash-Ausrüstung gehört der Artikel zu den kostengünstigen Blusengeweben. Er kann bei 30–40 °C in der Maschine gewaschen werden.

Bombyx mori, Zuchtseidenspinner; → Seide.

Bondings, engl. bond = verbinden, verkleben; textile Flächen, die mittels eines Klebers oder Thermoplasten zusammengefügt wurden (z. B. Oberstoff, Futterstoff oder Vliese). Es wird dadurch eine Verstärkung des Textils erreicht, die die Verarbeitung und die Trageeigenschaften verbessert. → Laminieren, → Kaschieren.

Borkenkrepp, engl. = bark crêpe, tree bark crêpe; Borkencrêpe, Artikel aus Seide, Chemiefasern oder Baumwolle, auch Baumrindenkrepp, Narben- oder Rindenkrepp genannt, der Längsfalten in baumrindenähnlicher Struktur aufweist, die auf die Materialzusammensetzung oder die Ausrüstung zurückzuführen sind oder bei schwereren Geweben auf die Bindungstechnik. Man unterscheidet zwischen der Gaufrierveredlung, eine Borkenprägung mittels Präge- oder Gaufrierwalzen, dem Gaufrieren mit Waschechtprägung (Everglaze), materialbedingten Borkeneffekten und Rinden- oder Längsfalteneffekten durch die Bindung.

Leinwandbindige Gewebe in Borkenmusterungen entstehen durch den Einsatz von Normalgarnen in der Kette und Kreppgarnen im Schuss, und zwar in einer Drehrichtung (Z oder S). Beim Wechsel von einem Z-Garn und einem S-Garn entsteht eine gleichmäßig narbige Oberfläche nach dem Krepponieren. Stärker, d. h. borkenähnlicher, erscheint das Muster nach der Nassbehandlung, wenn das Garn mit nur einer Drehrichtung verwendet wird. Gleichmäßige Rindenmusterungen erhält man durch den Gaufrierkalander vor dem Krepponieren. In der Nassbehandlung – auch bei Dampf – springt die Ware in die vorgeprägten Figuren. Einstellungsbeispiel: 34 × 30 Fd/cm, Nm 120 × 100. Der Borkenkrepp, der durch das Gaufrieren entsteht, ist unter den Kreppgeweben der einfachste Typus; → Kreppgewebe.

Bosci, engl. = bosci; → Javanese.

Bouclé, engl. = bouclé, bouclé fabric, frz. bouclé = gelockt, bucklig; Gewebe mit unruhiger Oberfläche, die durch Kräuselzwirne (2- bis 3-stufig) hervorgerufen wird. Der Bouclé zeigt Knoten und auch kleine Schlingen, die größer sind als beim → Frotté, jedoch kleiner als beim → Loopzwirn. Verwendet werden Kamm- und Streichgarne aus Natur- und Chemiefasern. Bei feinen Kammgarnartikeln können die Knoten fast verdeckt sein; die Ware zeichnet sich aber durch einen kräftigen Griff aus. Bei hochwertigen Bouclés besteht der Knoten- oder Schlingenfaden aus Mohair, Alpaka o. Ä., wodurch die Ware einen schönen Glanz erhält. Man unterscheidet zwischen groben und feinen Bouclés, deren Bindungsgrundlage überwiegend Leinwand oder kleinrapportige Bindungen wie Krepp ist. Bouclé gehört trotz seiner lebendigen Oberfläche zu den kahlappretierten Stoffen (s. Abb. unten). Der Griff (Haptik) ist je nach Ausrüstung rau bis hart, heute auch vielfach weich. Bei seiner relativ offenen Einstellung und entsprechenden Effektzwirnen hat das Gewebe eine gute Knitterresistenz und eignet sich sehr gut für Tageskleider, Kostüme, Mäntel und Röcke. Als Winterstoff wird Bouclé verstärkt oder als Doppelgewebe mit Bindekette/Bindeschuss hergestellt. Aufgrund seiner kleinen Schlingen ist er relativ zieheranfällig. Loopstoffe ähneln Bouclé, sind aber mit einer größeren Schlinge versehen. Aufgrund der relativ hohen Preise von Effektzwirnen setzt man das Material nicht vollständig, sondern nur im Verhältnis 1:2 oder 1:3 in Kette und Schuss bzw. nur in Kette oder nur im Schuss ein. Bouclé-Imitationen werden ohne Schlingenzwirne gewebt und bekommen lediglich durch die Kreppbindung ihre unruhige Oberfläche. Bouclé wird ebenso für bestimmte Teppichkonstruktionen und getuftete Teppichböden verwendet.

Einsatz: DOB, HAKA und Heimtextilien.

Literatur: D. C. Buurman: Lexikon der textilen Raumausstattung, Buch-Verlag Buurman KG, Bad Salzuflen, 1996.


Abb.: Bouclé (Detail); deutlich erkennbar: die „wellenartig“ gekräuselte Oberfläche.

Bouclé mit Flammenoptik, engl. = bouclé flake yarn fabric; klare Gewebebilder aus Bouclézwirnen werden häufig mit einem → Flammé kombiniert, um einen belebenden Effekt zu erzeugen.

Bouclézwirn, engl. = bouclé twisted yarn; Effektzwirne mit Knoten oder kleinen Schlingen. Der dickere Zier- oder Effektfaden läuft beim Vorzwirnen schlingenartig verdichtet auf eine Anzahl von Grundfäden (1–4) und wird beim Zurückzwirnen in seinem Effekt befestigt.

Bougram, engl. = buckram; feines aber stark appretiertes leinwandbindiges Gewebe, welches im Bekleidungsbereich als Einlage zur Verstärkung der Oberware dient, → Einlagestoff.

Bouillon, engl. = bullion; auch Kantille, Schraubendrähte aus sehr fein ausgezogenen Metalldrähten, die im Gegensatz zum → Lahn rund sind. Der Querschnitt kann sowohl rund als auch polygonal sein. Wenn der Draht auf eine kantig geschliffene Nadel gewickelt wird, spricht man von „Krausbouillon“.

Bourette (Flockseide), engl. = bourette, waste silk, frz. bourre = Woll- oder Füllhaar, Noppen- oder Knotenseide; dieser Seidentyp wird beim Kämmen der Schappeseide (→ Schappeseidengewebe) gewonnen. Sie wird auch unter dem Namen „Seidenshoddy“ geführt. Die Faser ist kurzstapelig (unter 60 mm), relativ grob und mit Verunreinigungen versehen. Im Streichgarnverfahren werden daraus gröbere Garne hergestellt. Gewebe aus Bourette werden als Handelsnamen mit der gleichen Bezeichnung geführt. Bourettegewebe sind leicht grob oder knotig, unregelmäßig in der Struktur und erinnern an Frotté. Das Gewebe besitzt gute Elastizitätseigenschaften, ist also kaum knitteranfällig. Der Griff ist rau, jedoch durch die Streichgarne gleichzeitig weich. Bourette hat ein höheres Wärmeisolationsvermögen als Schappe. Gewebt wird überwiegend in Leinwandbindung, seltener in Panama, Rips oder Fischgrat. Indische Bourettegewebe sind schwerer und gröber (Gewicht ca. 180 g/m2), chinesische Typen sind leichter (Gewicht ca. 150 g/m2), feiner und haben kaum Verunreinigungen. Die Farben variieren von ecru bis hin zu gelblichen und grauen Tönen. Bourettegarne gibt es in der Feinheit von ca. Nm 6 bis 24 (Streichgarne). → Schappeseide.

Einsatz: Hemden, Kleider, Jacken, Pullover, Kostüme und leichte Decken.

Boutonné, frz. bouton = Knopf; 1. Noppengewebe, welches mit Knoten- und Noppenzwirnen in einfachen Grundbindungen gewebt wird. Die knospen- oder knopfartigen Erhöhungen führen zu dieser Bezeichnung. Der Stoff hat eine leicht raue Oberfläche mit einer interessanten Struktur.

Einsatz: Tageskleider und Kostüme.

2. Zusatzbezeichnung für erhabene Punktmusterungen (z. B. im Flockdruck oder bei Cloquétypen).

Abb. 1: Boyau

Abb. 2: Boyau

Abb. 3: Boyau

Boyau, engl. = boyau, frz. boyau = Schlauch, Darm, Darmsaite; manchmal auch „Boyeau“, Hohlschusskonstruktion aus Seide oder Chemiefasern (glänzend), bei der die Schüsse auf der rechten Warenseite flottieren (im Gegensatz zum verwandten Cotelé, bei dem die Hohlschüsse auf der linken Seite flottieren). Es ist eine einkettig einschüssige Ware, bei der auf jeden Hohlschuss ein leinwandbindiger Schusseintrag folgt. Hohlschuss und Leinwand arbeiten versetzt, sodass das Bild abgesetzte Längsstreifen zeigt (Abb. 1). Wenn die Bindung durch Leinwand- oder Ripsstreifen unterbrochen wird, treten die Hohlschussstreifen noch plastischer hervor (Abb. 2). Wichtig sind hier eine hohe Schussdichte und eine geringere Ketteinstellung; deshalb ist Boyau ein relativ teures Gewebe. Der Boyau kann aber auch als Bildbezeichnung für leinwand- oder taftbindige Gewebe mit aufgelegten Satin- oder Ripsstreifen (Rayés) verstanden werden. Diese Gewebe sind preisgünstiger, da hier mit einer höheren Kett- als Schussdichte gearbeitet wird. Im Englischen versteht man unter „boyau“ auch einen hochgedrehten Zwirn aus Baumwolle.

Einsatz: typische Möbel- und Repräsentationsstoffe des Empire, Kleider, Dekostoffe (Abb. 3).

Breitfärben, engl. = open-width dyeing; Stückfärbeverfahren (→ Stückfärben), bei dem im Gegensatz zum → Strangfärben die Ware in breiter Form gefärbt wird, z. B. im → Klotzverfahren auf dem → Foulard oder im Jigger, einer Kurzflottenfärbemaschine.

Broché, engl. = broché, frz. broche = Spindel, Brosche, Nadel; ital. broccare = durchwirken; Broché ist ein einkettig-einschüssiges Gewebe mit einem zusätzlichen Muster- oder Figurschuss zum Grundgewebe. Der Musterfaden wird nur in einer Figur hin- und hergeführt und ist mit dem Grundgewebe fest verbunden. Hierfür ist eine besondere Brochierlade notwendig, die nach jedem Grundschuss vor das Riet geklappt wird, damit die kleinen Spulen den Brochierschuss eintragen können. Die mustermäßige Aushebung wird über die Jacquardmaschine gesteuert (→ Brokat). In Schussrichtung erzeugt das Gewebe den Eindruck eines Stickereieffekts. Es ist fest, da der Schuss über die ganze Figur geführt wird. Der sog. „Sprengfaden“ (von einer Figur zur anderen laufend) wird nach dem Weben abgeschnitten. Man unterscheidet den einseitigen Broché (Abb. 1) und den beidseitigen Broché (Abb. 2). Dieses sehr teure Verfahren wird heute relativ selten verwendet und ist durch den sog. → Lancé découpé ersetzt worden. Auch die Bezeichnung „Faux Broché“ weist auf einen Lancé découpé hin (vgl. Abb. 3 und 4).

Einsatz: Wäsche, Dekoartikel, Tischdecken und Abendkleider.

Abb. 1: Einseitiger Broché: Der Brochéfaden liegt nur auf der rechten Warenseite.

Abb. 2: Beidseitiger Broché: Der Brochéfaden liegt auf beiden Seiten des Gewebes.

Abb. 3: Einseitiger Broché: Der Schussfaden wird über das ganze Dessin hin- und hergeführt, ohne abgeschnitten zu werden. Es entsteht eine sehr feste Einbindung.

Abb. 4: Lancé découpé: Der Schussfaden wird abgeschnitten. Die Festigkeit wird über eine doppelte Leinwandkontur erreicht; trotzdem sehr zieheranfällig.

Brokat, engl. = brocade; ital. broccato = Brokat, abgeleitet von frz. broché = Spindel, Nadel, broderie = Nadelarbeit, Stickerei; im 17. und 18. Jahrhundert bezeichnete man mit Brokat ein schweres, reich gemustertes Seidengewebe, das mit Gold- oder Silberfäden durchwirkt war. Heute werden reich gemusterte, schwere, aber auch relativ leichte Stoffe als Brokat bezeichnet, wenn sie ganz oder teilweise mit Metallfolienfäden (Mefo) belegt oder reich jacquardgemustert (vor 1800 wurden Zug- und Zampelstühle eingesetzt) mit einer großen Vielfarbigkeit gearbeitet sind (z. B. Taschenbrokate). Genau genommen entspricht die Bezeichnung „Brokat“ nicht der Webart, sondern weist auf ein ursprünglich brochiertes Gewebe hin. Brokat ist eine Handelsbezeichnung, die einen Materialzusatz erhält, z. B. Seidenbrokat. Billigbrokate findet man in jedem Kaufhaus bei Läufern, Untersetzern, Bügel- und Telefonbezügen. Nicht zu verwechseln mit → Gobelin.


Abb. 1: Jacquard-Brokat: Die Opulenz der Musterung und der goldene stickereiartige Effektschuss sind gut erkennbar.


Abb. 2: Brokat-Damast (groß); gut erkennbar: die Opulenz und die goldene Maske als Brokateffekt.


Abb. 3: Brokat-Damast (Detail); der Ife-Kopf ist in goldfarbenen Brokatgarnen gewebt. Die sehr dichte Kette (120 Fd/cm) dieses Stoffes gibt dem Dessin den milden Glanz und steht im Kontrast zur gelblichen, schussbetonten Bindung des Fonds.

Brokatelle, engl. = brocatelle; Handelsbezeichnung, die im Zusammenhang mit dem → Damast genannt werden sollte, da der Begriff eine stark plastische Wirkung beschreibt, die dadurch hervorgerufen wird, dass durch ein zweites Kett- und Schussfadensystem ein Doppel- oder Hohlgewebe entsteht.

Diese Gewebeart findet man erstmals um 1520. Die stark plastische Wirkung entsprach der Mode der damaligen Stilepoche. Es handelt sich um die Verkleinerungsform von → Brokat, womit man zum Ausdruck bringen wollte, dass die Brokatelle („kleiner Brokat“) nicht so anspruchsvoll, d. h. nicht so bunt und reich gemustert, war wie der Brokat.

Einsatz: Jacken, Kostüme, Heimtextilien.

Broken Twill, dtsch. = Kreuzköper (gebrochener Köper); der deutsche Begriff Kreuzköper ist im internationalen Textilbereich wenig geläufig. Die für den Bereich des „Jeans Look“ verwendete Konstruktion ist der 4-bindige Kettkreuzköper (s. Abbildungen S. 55).

Die Optik kann satinartig sein, aber die Ware neigt bei zu geringem Gewicht zur Schiebeanfälligkeit. Durch den Wechsel von Z- und S-Grat verhindert man den Drehbeineffekt (Twist) des konfektionierten Gewebes. Die Ware weist einen weichen Griff und eine sehr gute Strapazierfähigkeit auf.

Einsatz: Jacken, Hosen, Mäntel. → Kreuzköper, → Jeans.

BRT, Abk. für Bright Yarn (glänzendes Filamentgarn), gebräuchlich in Korea.

Brundtland, Gro Harlem, * 1939 in Baerum (Norwegen); ehemalige norwegische Ministerpräsidentin und Umweltministerin, von 1998 bis 2003 Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der → Brundtland-Bericht trägt ihren Namen, da sie 1987 den Vorsitz der Vereinten Nationen innehatte, → Nachhaltigkeit. Der Bericht ist auch unter dem Titel „Our Common Future“ bekannt.

Brundtland-Bericht,→ Nachhaltigkeit, → Brundtland, Gro Harlem.

Abb. 1: Broken Twill, rechte Warenseite, 10fach vergrößert, Kreuzköper 3/1


Abb. 2: Broken Twill (rechts), Kreuzköper 3/1; mit dieser Konstruktion wird eine satinähnliche Optik erreicht, mit einem weicheren Griff als eine klassische Köperbindung.


Abb. 3: Broken Twill, linke Warenseite, 10fach vergrößert, Kreuzköper 3/1


Abb. 4: Broken Twill (links), Kreuzköper 3/1, gut erkennbar: die Kreuzlage der blauen Kettfäden.

BSB, biochemischer Sauerstoffbedarf. Er wird in der Regel für fünf Tage angegeben (BSB 5). Er zeigt an, wie viel Sauerstoff beim Abbau der Schadstoffe des Abwassers durch Bakterien und Mikroorganismen verbraucht wird. Je höher der BSB5-Wert, desto größer ist die organische Verschmutzung.

BSCI, → Business Social Compliance Initiative.

BT-Cotton, genveränderter Baumwollsamen, BT = Bacillus thuringiensis, ein im Boden lebendes Bakterium, das als biologische Alternative zu Pestiziden verwendet wird.

BT-Cotton löst überwiegend in Indien seit 2003 beim Baumwollanbau große Probleme aus, da trotz seines Einsatzes weiterhin gespritzt werden muss und nach einmaligem Pflanzen die Schädlinge gegen BT resistent werden. Die Folge sind Missernten.

Produzent von BT-Cotton ist der amerikanische Konzern → Monsanto.

Buckskin, engl. buck = Bock, skin = Fell; eine Griff- und Bildbezeichnung für ein Woll- oder Halbwollgewebe in Köperbindung oder deren Ableitungen. Bei einer Wollzwirnkette wird für den Schuss teilweise Reißwolle, Baumwolle oder Viskosefasergarn verwendet. Die Ware wird einem Walkprozess unterzogen und dann ein- oder beidseitig geraut.

Einsatz: Anzüge, Mäntel; Hosenstoffe in preiswerten Qualitäten heißen auch → Cassinet oder → Tirtey.

Bügelarm, engl. = minimum iron; bei dieser Ausrüstung kann man das Textil auch ohne Bügeln tragen; durch leichtes Bügeln erhöht sich allerdings der Glätteeffekt. Dies ist bedingt durch den geringeren Einsatz von Kunstharzen; → Bügelfrei, → Pflegeleicht.

Bügelfrei, engl. = no iron; Textilien mit dieser Auszeichnung sind mit cellulosevernetzenden Kunstharzen oder einer Flüssigammoniak-Ausrüstung (FLA) versehen, sodass sie ca. dreißigmal faltenfrei und dimensionsstabil gewaschen werden können; → Bügelarm, → Pflegeleicht, → Sanfor.

Bundfutter, engl. = waist lining; überwiegend mit Streifen oder Rauten bedrucktes, schussatlasbindiges Baumwollgewebe, welches zum Abfüttern des Hosenbundes verwendet wird. Einstellung ca. 34 × 44 Fd/cm, Nm 70 × 60, Gewicht ca. 140 g/m2. Ausrüstung: Bedrucken, Appretieren, Kalandern. Bundfutter wird aufgrund der höheren Dehnbarkeit schräg zugeschnitten.

Burberry®, geschützter Markenname der gleichnamigen engl. Firma.

1. Klassischer Baumwoll-Gabardine, der aus einer Vollzwirnware hergestellt wird. → Gabardine.

Einsatz: Imprägnierte Mantelstoffe für Berufs- und Freizeitkleidung, ohne Imprägnierungen auch für Anzüge und Kostüme.

2. Mäntel aus feinem, reinwollenem Kammgarn, die imprägniert eine feine und teurere Wetterbekleidung darstellen als 1.

Business Social Compliance Initiative (BSCI), Vereinigung, die sich für faire Arbeitsbedingungen in den Lieferländern einsetzt. Das Ziel ist, die sozialverträglichen Produktionsbedingungen zu fördern, in Übereinstimmung mit den Konventionen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die die folgenden Normen aufgestellt hat:

– Einhaltung der gültigen Gesetze

– Versammlungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen

– Verbot jeglicher Diskriminierung

– Einhaltung der gesetzlichen Mindestlöhne und Bezahlung der Überstunden

– Festlegung der Höchstarbeitszeit auf 48 Stunden pro Woche und Begrenzung der Überstunden

– Klare Regeln und Verfahren für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz

– Verbot von Kinderarbeit

– Verbot von Zwangsarbeit und Disziplinarmaßnahmen

Einhaltung der Mindestanforderungen für die Abfallbewirtschaftung, den Umgang mit Chemikalien und anderen gefährlichen Stoffen und deren Entsorgung. → Corporate Social Responsibility.

Byssus, engl. = byssus fabric; feinfädiges, poröses Hemdengewebe in Halbdreherbindung ohne aktuelle Bedeutung. Diese hochwertige Ware wurde in Kette und Schuss mit mercerisierten Makozwirnen gearbeitet und kam uni und bunt gemustert in den Handel.

Byssusseide (Muschelseide), engl. = byssus silk, shell silk, sea silk; zum Faden erstarrtes Sekret bestimmter Steckmuschelarten, auch Lana Penna, Pinna nobilis, Kammmuschel, Miesmuschel, von den Arabern auch Meereswolle genannt. Der sog. Byssusschopf, den die Muscheln ähnlich wie Insekten aus einer Spinndrüse ausscheiden, um sich damit am Meeresgrund zu verankern, besteht aus einer Vielzahl von 20–50 cm langen Fäden. Schon im Altertum bekannt, wurde diese Seide bis zum Ende des 19. Jh. in größerem Umfang gewonnen und zu hochwertiger Kleidung verarbeitet. Die Muscheln werden bis zu 90 cm groß. Die feinsten Muschelseidengewebe verarbeitete man in Indien und exportierte sie. Byssusseide hat fast die Festigkeit einer Bombyxseide; die daraus gefertigten Stoffe zeigen einen mondlichtähnlichen Glanz, besitzen einen weichen Griff und einen fließenden Fall. Monschauer Weber fertigten eines der letzten Textilien aus Byssusseide, das mit feinster Merinowolle gemischt war und der „Madame mère“, Napoleons Mutter, zum Geschenk gemacht wurde.

Unter dem Mikroskop kann man die beiden Seidenarten Bombyx und Byssus gut unterscheiden: Zuchtseide ist glatt, Muschelseide zeigt die leichte Wellenstruktur des Meeres, aus dem sie kommt. Byssusseide ist nicht mit Byssusleinen zu verwechseln, welches ein feines, schleierartiges Flachsgewebe war und z. B. für Mumienbinden verwendet wurde. Seit dem vermehrten Aufkommen indischer und persischer Baumwolle im 15. Jahrhundert wurde das feine Byssusleinen mehr und mehr verdrängt.

Einsatz: Kleider, Blusen, Handschuhe, Repräsentationsgewebe und Wandbespannungen.

Türler ve etiketler

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997 s. 446 illüstrasyon
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9783866415034
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