Kitabı oku: «Dicke Pakete»
Tilman Janus
Dicke Pakete
Eine schwule Weihnachtsgeschichte
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorbemerkung
1. Dein Paket kommt
2. Sahnetorte
3. Fest der Liebe
4. Spritzige Weihnachten
Impressum neobooks
Vorbemerkung
Robyn scheint vom Pech verfolgt zu sein. Der gut aussehende 29-Jährige hat Wohnung, Job und Freund verloren. Vor Weihnachten verdingt er sich als Paketzusteller, um über die Runden zu kommen. Als er merkt, dass er nicht nur Pakete zustellen soll, sondern auch ganz dicke Exemplare in Empfang nehmen darf, kommt er richtig in Festtagsstimmung!
Leseprobe auch auf www.tilmanjanus.de
Handlung, Namen und Personen sind frei erfunden. Sollte es Ähnlichkeiten mit realen Menschen geben, wäre es reiner Zufall.
1. Dein Paket kommt
In diesem Jahr ging so ziemlich alles schief. Im Frühjahr war ich aus meiner Wohnung hinauskatapultiert worden, weil der Vermieter Eigenbedarf angemeldet hatte. Zum Sommer hatte ich meinen Job als Jeansverkäufer verloren, denn der Laden war pleitegegangen. Und im Herbst hatte sich die Beziehungskiste mit Paul in Nebel aufgelöst.
Das Wohnungsproblem hatte ich halbwegs in den Griff bekommen, indem ich in eine WG gezogen war. Nicht das, was ich wirklich mochte … Ich war nicht der Mann, der sich in großen Gruppen pudelwohl fühlt. Außerdem bestand die WG anscheinend nur aus Heten. Fünf Kerle wohnten da mit mir zusammen, die ich jeden Tag nackt sah – aber keiner ließ sich auch nur zu einem kleinen Blowjob überreden.
Mit Riesenschritten ging ich auf die Dreißig zu, eine magische Altersgrenze. Noch stand die Zwei vor der Neun. Ich trainierte fleißig im Billigsportstudio, um mich fitzuhalten. Im Badezimmerspiegel schaute ich mir meinen schlanken Body immer kritisch an. Bis jetzt hatte ich kein Gramm Fett zu viel, und so sollte es auch bleiben. Das mittelblonde, leicht gelockte Haar trug ich nicht zu kurz geschnitten. Vielleicht war mein Kinn nicht markant genug, aber meine blauen Augen und die vollen Lippen kamen bei meinen Lovern immer gut an. Und mein Schwanz stand auch ganz gut im Saft.
Es war Anfang Dezember, als mir das Leben als Arbeitssuchender zum Hals heraushing. Außer Jobs im Callcenter bot sich nichts an. Ich hätte es aber bestimmt nicht ausgehalten, den ganzen Tag lang in einer Hühnerkoje stillzusitzen. Ich wollte in Bewegung bleiben und Menschen begegnen. Da las ich, dass die Paketdienste für die Vorweihnachtszeit händeringend nach Aushilfszustellern suchten. Sofort bewarb ich mich bei mehreren Firmen. Ein Job in frischer Luft mit körperlicher Bewegung – was wollte ich mehr? Und vielleicht ergäbe sich daraus sogar eine feste Stelle.
Ich ahnte nicht, wie viele Leute denselben Gedanken gehabt hatten. Die großen Logistikfirmen bevorzugten Leute mit LKW-Führerschein, und den hatte ich nicht. Ein kleineres Unternehmen lud mich wenigstens zum Interview ein.
Am nächsten Tag drängelte ich mich mit zwanzig anderen Bewerbern im engen Büro der »DEPAKO«. Das war die Abkürzung für »Dein Paket kommt«. Es handelte sich um einen ganz neuen Express-Zustelldienst, der in eine Nische vorstoßen wollte, die keine andere Firma bisher besetzt hatte. Die »DEPAKO« lieferte zum Wunschtermin, und zwar rund um die Uhr. Wer nachts Appetit auf Steaks oder Wodka bekam, wer ein neues Handy oder eine frische Unterhose brauchte – die »DEPAKO« brachte alles. Natürlich zu gepfefferten Preisen. Zurzeit gab es diesen Dienst nur im Großraum Berlin, denn die Waren mussten ja auch schnell besorgt werden können. Später wollten die Startup-Gründer expandieren. Der Vorteil war, dass kleine Transporter gefahren wurden, mein Führerschein reichte aus.
»Ihr müsst bereit sein, nachts zu arbeiten, ohne Zuschläge«, drohte Joschka, einer der beiden Chefs. In diesem Betrieb duzten sich alle. »Eine Gewerkschaft oder einen Tarifvertrag gibt es hier nicht, und wem das nicht passt, der kann gleich wieder gehen.«
Aha, eine Sklavenhalterfirma! Egal, ich wollte einfach was Neues machen.
Während Helmko, der zweite Firmengründer, eher unscheinbar wirkte, war Joschka ein toller Typ. Ich stand auf dunkelhaarige, kräftige Männer mit Ausstrahlung, und genau so ein Kerl war Joschka. Da durfte er ruhig ein bisschen tyrannisch sein. Wahrscheinlich war er kaum älter als ich, hatte es aber schon weit gebracht. Er ging lässig in Markenjeans und T-Shirt gekleidet. Seine dunklen Augen passten zum kurzen Bart. Im Hosenstall wölbte sich ein sagenhaft dickes Paket. Aber ich war ja hergekommen, um Arbeit zu finden …
Während Helmko und Joschka noch alles Mögliche erklärten, musste ich an Paul denken. Eine Zeit lang waren wir wirklich glücklich gewesen. Auch Paul hatte gut ausgesehen, schwarzhaarig, groß, fast ein Bodybuilder-Typ. Solche Männer hat man selten für sich allein. Er arbeitete als Außendienstler für eine Sportgerätefirma und war oft unterwegs, auch über Nacht. Ich hatte ihm nicht seine Freiheit nehmen wollen, doch irgendwann waren mir seine anderen Typen doch zu viel geworden. Als er sich nicht mal mehr die Mühe machte, mich wenigstens gelegentlich zu ficken, ging der Ofen bei mir aus. Da waren ja One-Night-Stands noch besser!
»Hallo, du!«, sagte Joschka.
Ein Mitbewerber stieß mich an.
»Ja?« Oh Mann, so viel Unaufmerksamkeit war natürlich nicht gut beim Vorstellungstermin!
»Träumst du oder suchst du einen Job?«, bellte Joschka.
Ich straffte mich.
»Klar suche ich einen Job«, rief ich so dynamisch wie möglich. »Und ich würde sehr gerne für euch arbeiten.«
»Vorname?«
»Robyn!«
»Führerschein?«
»Ja, Klasse B.«
»Wie alt?«
»Neunundzwanzig.«
Er beriet sich leise mit seinem Kompagnon.
»Alle, die zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig sind und einen Führerschein haben, dürfen eine Woche zur Probe arbeiten«, erklärte Helmko.
Die Hälfte der Männer verließ unter Schimpfen den Raum. Besonders die Älteren wirkten frustriert. Ich freute mich natürlich, dass ich eine Chance bekam.
Am nächsten Tag erschienen wir Auserwählten früh zum Einkleiden. Der hellgraue Overall mit dem Aufdruck »DEPAKO« vorne und hinten sah sogar ziemlich schick aus. Wir bekamen eine Einweisung für die kleinen Lieferwagen und einen Einsatzplan, den Helmko ausgetüftelt hatte. Mein Dienst sollte am selben Abend um zwanzig Uhr beginnen und bis zwei Uhr nachts gehen. Es war kein Vollzeitjob, aber ich sollte noch froh sein darüber, denn es war auf jeden Fall Knochenarbeit.
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