Kitabı oku: «Das Wiener Logenbild», sayfa 2
1982: Das Gemälde wird „entdeckt“
Dem großen Haydn- und Mozartkenner H. C. Robbins Landon (1926–2009) gebührt die Ehre, dieses Gemälde im Jahre 1982 „entdeckt“ zu haben. In seiner Studie Mozart and the Masons hat er hierzu eine bahnbrechende Untersuchung durchgeführt.1
Durch seine Haydn-Studien war Landon sehr vertraut mit den Abbildungen der unterschiedlichen Esterházy-Fürsten. Als er eines Tages das betreffende Gemälde zum wiederholten Mal betrachtete, erkannte er das Gesicht von Nikolaus I. Joseph Prinz Esterházy de Galántha (1714–1790). Nikolaus war Feldmarschall in österreichischem Dienst und hatte sich in unterschiedlichen Kriegen hervorgetan. Dieser unglaublich reiche Mann ist heute aber vor allem der Musikwelt bekannt, weil er 1763 Joseph Haydn in seinen Dienst genommen hatte. In seinem Schloss zu Esterháza (heute Fertöd, Ungarn) ließ er einen Opernsaal einrichten. Nikolaus war selbst sehr musikalisch.
Nach Landon sehen wir ihn auf dem Gemälde vorne in der Mitte, mit der rechten Hand einen Degen hebend, während er den Kandidaten mit der linken Hand einlädt, den Raum zu betreten (Abb. 2). Landon führt mehrere Porträts von Esterhazy zum Vergleich an (u. a. Abb. 3).

Abbildung 2

Abbildung 3
Bisher meinte man, dass dieser Prinz nie in eine Loge eingetreten sei, denn es war hierfür kein historischer Beleg bekannt. Landons Frau entdeckte jedoch in den österreichischen Staatsarchiven eine Liste mit den Namen der Brüder der Wiener Loge Zur gekrönten Hoffnung, erstellt im Juni 1790. Unter der Nummer 19 steht als Meister erwähnt: Esterhazy Nik. Fürst.2
Landon hatte jetzt keinen Zweifel mehr. Er meinte, damit zwei solide Ausgangspunkte zu haben: Er hatte den Fürsten identifiziert und die Loge gefunden.
Mit der Namensliste dieser Loge ausgerüstet, meinte er sogar, auf dem Gemälde noch zwei weitere Esterházys zu entdecken. Hinten auf der Bühne in einem roten Kostüm, mit dem Hammer des Vorsitzenden in der Hand, steht seiner Meinung nach Johann Baptist Graf Esterházy de Galántha (1748–1800). Johann war im Jahre 1790 auch tatsächlich der Vorsitzende, der Meister vom Stuhl der Loge Zur gekrönten Hoffnung.3
In einem Mann, der links vorne separat in einer etwas nachdenklichen Haltung steht, erkannte er Johann Nepomuk Graf Esterházy de Galántha (1754–1840) wieder.4
Während er bei manchen seiner Entdeckungen Zweifel behielt, meinte Landon doch insgesamt 13 Männer auf dem Gemälde erkannt zu haben.5 Darunter sind auch vier Namen von Männern, die mit der Entstehung der Zauberflöte zu tun haben. Das ist an erster Stelle der vorne rechts sitzende Komponist Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) (Abb. 4). Auch hier führt Landon wieder einige Porträts zum Vergleich an (u. a. Abb. 5).

Abbildung 4

Abbildung 5
Im Mann, der im roten Mantel neben Mozart sitzt, erkennt er den ersten Librettisten Emanuel Schikaneder (1751–1812).6 Ebenfalls sitzend, als zweiter von links auf der linken Seite, erkennt er Ignaz Alberti (1760–1794), den Herausgeber des Librettos, der zugleich zwei darin abgebildete Stiche anfertigte. Und zwei Plätze weiter seitlich erkennt er Karl Ludwig Giesecke (1761–1833), den (angeblichen) zweiten Librettisten der Oper.7
Die Identifizierung von Gesichtern bleibt immer eine prekäre Angelegenheit. Legt man alle Publikationen zum Bild auf den Tisch, bleiben eigentlich nur zwei gesicherte Porträts übrig: das von Mozart und das von Nikolaus I. Esterházy. Wir sind jedenfalls gewarnt, wenn wir weiter neue Gesichter zu entdecken meinen.
Nikolaus stirbt am 28. September 1790 in Wien.8 Da sein Name noch nicht in der Mitgliederliste von 1789 stand, ging Landon davon aus, dass das Gemälde wahrscheinlich im Frühjahr 1790 gefertigt wurde.
Die Situation der Freimaurer in Wien um 1790
Bevor wir mit unserer Untersuchung fortfahren, zuerst eine kurze Skizze der kritischen Situation, in der sich die Wiener Freimaurerei in dieser Zeit befand. Im Frühjahr 1790 war die Loge Zur gekrönten Hoffnung die einzige offizielle Loge in Wien. Im Jahre 1785 gab es noch acht. In jenem Jahr aber hatte Kaiser Joseph II. (1741–1790) in einem berüchtigten Handbillet angeordnet, dass in Wien die Anzahl aller bestehenden Logen auf höchstens zwei zu reduzieren war. Er misstraute der Freimaurerei als subversiver und schwärmerischer Bewegung und beschrieb die Brüder als „Gaukler“: „Die sogenannten Freymaurergesellschaften, deren Geheimnisse mir ebenso unbewusst sind, als ich deren Gauckeleyen zu erfahren vorwitzig jemals war.“1
Viele Mitglieder verließen daraufhin die Logen. Zwei Bauhütten lösten sich ganz auf und verteilten ihre Besitzungen unter den Armen.2 Die sechs anderen vereinigten sich in zwei Sammellogen, die Ende Dezember 1785 ihre Türen öffneten: Zur Wahrheit und Zur neugekrönten Hoffnung.3 Mozart trat mit seiner Loge Zur Wohltätigkeit der Hoffnung bei. Im Jahre 1787 löste die Loge Zur Wahrheit sich schon wieder auf. Die Dynamik war gebrochen; es brachte kein besonderes Ansehen mehr mit sich, Freimaurer zu sein. Von dem Moment an gab es also nur noch eine Loge, die schnell das Wort „neu“ aus ihrem Namen strich und sich wieder Zur gekrönten Hoffnung nannte.
Joseph II. starb unerwartet am 20. Februar 1790; sein jüngerer Bruder Leopold II. folgte ihm auf dem Thron (1747–1792). Unter ihm (er sollte nur zwei Jahre regieren) blühten die hermetischen Strömungen wieder auf. So wurde in den ersten Monaten seiner Regierung, am 13. Juli 1790, die alte Loge Zum heiligen Joseph wiedereröffnet,4 und am 5. Juni jenes Jahres baten zwei Mitglieder der Zur gekrönten Hoffnung darum, eine dritte Loge gründen zu dürfen, was ihnen im Februar 1791 zugestanden wurde. Bei der Einweihung jener dritten offiziellen Loge mit dem Namen Zur Liebe und Wahrheit, am 1. November 1791, dirigierte Mozart seine Kleine Freimaurerkantate (KV 623), seine letzte vollendete Arbeit. Drei Wochen später stirbt er.5
Geht man von dem von Landon angenommenen Entstehungszeitpunkt des Gemäldes aus (Frühjahr 1790), fällt als Darstellungsobjekt die Loge Zur Liebe und Wahrheit definitiv aus, und auch die Loge Zum heiligen Joseph (wiedereröffnet am 13. Juli 1790) wäre sehr unwahrscheinlich. Man versteht also Landons Erklärung, es handele sich um die Loge Zur gekrönten Hoffnung, gerade weil er eine große Anzahl von Brüdern aus jener Loge auf dem Gemälde wiedererkannte.
Neue Entdeckungen
Und doch hat sich Landon in einigen Punkten geirrt. Nicht dass die durch ihn genannten Männer keine Mitglieder der Loge Zur gekrönten Hoffnung gewesen wären. Er irrte sich jedoch in der abgebildeten Loge; es muss eine andere gewesen sein.
Es gibt eine bemerkenswerte Entdeckung des Mozart-Forschers Harald Strebel (geb. 1942). Strebel stimmt mit Landon darin überein, dass die stehende Person, Mitte vorne auf dem Gemälde, Nikolaus I. gleicht, aber Strebel entdeckte, dass der Name „Nikolaus Esterházy“ auf den Mitgliederlisten von Zur gekrönten Hoffnung auch in den Jahren 1791, 1792 und 1793 bestehen bleibt. Der Prinz ist jedoch 1790 gestorben. Strebel stellt darum zu recht fest, dass jener Nikolaus Esterházy auf der Mitgliederliste wahrscheinlich der Sohn des Fürsten gewesen sein muss, der ebenfalls Nikolaus hieß.1
Dies hieße jedoch, dass Nikolaus I. zwar auf dem Gemälde zu sehen ist, aber als Mitglied einer anderen, inoffiziellen Loge, nämlich einer sogenannten Winkelloge. Winkel heißt „Unterschlupf“. Diese Art von Logen war in jenen Jahren eine normale Erscheinung. In einer solchen Loge konnten Brüder aus unterschiedlichen (manchmal aufgelösten) Logen einander (weiterhin) in vertrautem Kreis begegnen.
Auch die Darstellung von Karl Ludwig Giesecke auf dem Gemälde wird nun plausibler. Giesecke war zwar Mitglied von Zur gekrönten Hoffnung, wurde dort aber erst am 24. Juni 1790 als Lehrling aufgenommen. Auf unserem Gemälde trägt er auf der Brust ein Winkelmaß, was deutlich auf einen höheren Grad hinweist, und sein Schurz mit roten Rosetten gibt sogar an, dass er schon die ersten drei Grade (Lehrling, Geselle, Meister) durchlaufen hat. In der Gekrönten Hoffnung wäre er als Lehrling wahrscheinlich nicht zu dieser Einweihungszeremonie zugelassen worden.
Giesecke kam Ende 1788 nach Wien. Wir wissen, dass er ab 1787 im Dienste von Prinz Nikolaus I. war. Jene Tatsache erwähnt er ausdrücklich in seinem Curriculum Vitae, geschrieben 1804: „Danach zog ich nach Ungarn und war beim (inzwischen) verstorbenen Prinzen Nicolas Esterhazy Berater in Sachen Metallurgie.“2 Es ist also gut möglich, dass Giesecke im Gefolge des Prinzen Mitglied in der abgebildeten Winkelloge war.
Auch die Anwesenheit von Emanuel Schikaneder auf dem Gemälde wirft jetzt weniger Fragen auf, denn dieser ist mit hoher Sicherheit kein Mitglied von Zur gekrönten Hoffnung gewesen. Er war wohl Mitglied einer Loge aus Regensburg (wo man seine Anwesenheit übrigens nicht mehr so sehr schätzte, wegen einer Affäre, die er dort mit einer prominenten Dame hatte). Schikaneder übersiedelte im Juli 1789 nach Wien, wo er Direktor des Theaters auf der Wieden wurde, in dem zwei Jahre später Die Zauberflöte aufgeführt werden sollte.3
Auch die Zahl der anwesenden Brüder weist auf eine inoffizielle Loge hin. Es sind gut gezählt 35 Personen zu sehen. Ich glaube auch, dass ich 35 Kerzen zählen kann, wenn ich die Beleuchtung, die von der Decke herunterhängt, außer Acht lasse. Zwei Kerzen sind versteckt hinter dem aufgezogenen Vorhang links. Es könnte sein, dass jede Kerze einen anwesenden Bruder darstellt.
Zur gekrönten Hoffnung kannte (nach der Liste von Landon) 1790 aber 89 „anwesende Brüder“.4 Diese Menge konnte sich unmöglich im abgebildeten Raum aufhalten, denn dieser ist schon mit den abgebildeten 35 Personen nahezu komplett besetzt. Zufälligerweise existiert auch noch eine Beschreibung des damaligen Tempels der Loge Zur gekrönten Hoffnung, die in vielen Punkten deutlich von dem Zustand abweicht, den das Gemälde dokumentiert. So sollen darin 105 weiß gestrichene, mit Eisen beschlagene Stühle gestanden haben – auf dem Logenbild sehen wir Bänke. Weiterhin habe es Fenster mit Vorhängen gegeben und es seien „Hieroglyphen“ angebracht gewesen5 – nichts davon lässt sich auf dem Bild erkennen.
Was ist auf dem Bild zu sehen?
Direkt im Vordergrund wird ein Kandidat mit verbundenen Augen, mit dem Hut in der Hand, willkommen geheißen (Abb. 6).
Soeben hat man den Vorhang hochgezogen. Man sieht rechts einen dienenden Bruder, der der rechten Bahn noch einen letzten Ruck gibt. Die linke ist schon festgemacht. Der Vorhang geht hoch und der Kandidat betritt das „Heilige des Heiligen“, den Tempel. Er hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach im „Vorhof“ vorbereitet. Gleich wird die Augenbinde fallen und er darf das Licht schauen. Er trägt den Schurz und auf seiner Brust hängt an einem Band ein Winkelmaß. Im Allgemeinen steht dieser „rechte Winkel“, dieses Rechteck, für Rechtschaffenheit, namentlich für „irdische“ Gerechtigkeit. Der Zirkel symbolisiert mehr die „himmlische“ Gerechtigkeit. Hier passiert aber etwas Befremdliches. Ein Winkelmaß wurde (und wird) immer nur von dem Vorsitzenden einer Loge getragen, oder, an dessen Stelle, vom ersten Aufseher. Auf dem Gemälde aber tragen, sofern wir sehen können, alle ein Winkelmaß.1 Es ist eine der typischen Anomalien dieses Gemäldes, für die es bislang keine Erklärung gibt.2

Abbildung 6
Da wir dieses Symbol sogar auf der Brust des Kandidaten sehen, scheint dieser die drei Basisgrade Lehrling, Geselle und Meister schon erreicht zu haben. Es hat den Anschein einer höheren Einweihung.
Das ist an sich nichts Besonderes. Im 18. Jahrhundert entstand die Tradition der sogenannten „höheren Grade“. Diese führen weitere Einweihungen der Freimaurer in die Mysterien von Mensch und Kosmos durch. Da unser Kandidat also schon mindestens Meister zu sein scheint, stellt das Gemälde wahrscheinlich seine Einweihung in einen höheren Grad dar.
Diese Einweihung beginnt gerade. Alle warten. Der Redner rechts im Hintergrund geht noch einen Augenblick seinen Text durch (vgl. Abb. 8). Mozart unterhält sich mit seinem Nachbarn (vgl. Abb. 4), andere tun das auch oder sitzen und warten und blicken vor sich hin. Hinter dem Rücken des Mannes, der den Kandidaten mit den verbundenen Augen willkommen heißt, beugt sich dessen Nachbar zu ihm und scheint ihm etwas zuzuflüstern. Auf seinen Knien liegen Papiere, wahrscheinlich mit den zu befolgenden Regeln (Abb. 7).

Abbildung 7
Es ist nämlich keine einfache Begrüßung, es ist ein rituelles Willkommen mit abgesprochenen Zeichen. So sieht man, dass der Kandidat seine Füße in einen rechten Winkel setzt. Der Händedruck musste in einer bestimmten Weise gegeben und die richtigen Passwörter ausgesprochen werden. Nur Eingeweihte werden zugelassen, um Spione/Verräter fernzuhalten.30
Aber was soll das Ganze darstellen? Unterschiedliche Autoren, unter ihnen Landon, meinten, dass der Künstler eine seltsame Mischung von Ritualen gemalt habe. Rituale die eigentlich nacheinander erfolgen sollten,3 seien hier gleichzeitig abgebildet.4
Meines Erachtens ist auf dem Gemälde aber noch gar kein Ritual dargestellt, außer vielleicht ein rituelles Willkommen. Man ist in Erwartung des Rituals und alle bereiten sich darauf vor. Die Einweihung wird gleich in der Mitte des Tempels stattfinden. Einige Brüder, den Degen erhoben, werden den Kandidaten dorthin begleiten. Der Vorsitzende hebt seinen Hammer, womit er gleich mit einigen rhythmischen Schlägen die Eröffnung vornehmen wird. Das Gemälde stellt also in keiner Weise die Einweihung selbst dar. In dem Sinne werden „die Geheimnisse“ nicht preisgegeben. Das Arkanum wird nicht verletzt.
Im Hintergrund des Tempels, im sogenannten Osten, ist ein Wandgemälde dargestellt (Abb. 8). Wir sehen einen Regenbogen, der Himmel und Erde verbindet, und im Vordergrund eine Wasserfläche. Links oben scheint die Sonne, darin ist ein sechseckiger Stern mit dem Buchstaben G abgebildet. Der sechseckige Stern, auch Davidstern oder Salomonssiegel genannt, soll schon den Tempel von Jerusalem dekoriert haben. Der Buchstabe steht meistens für Gott. In der Alchemie ist dieser Stern eine Kombination von zwei gleichseitigen Dreiecken, die Vereinigung der Symbole von Feuer, Wasser, Luft und Erde.

Abbildung 8
Man bekommt den Eindruck, dass hier, wie in der Bibel beschrieben, der Regenbogen nach der Sintflut als Zeichen der Hoffnung erscheint.5
Vor jenem Wandgemälde sehen wir ein Podium, das über drei Stufen zu erreichen ist. Vor diesem Podium steht links und rechts je eine Korinthische Säule. Diese stellen offenbar die zwei Säulen dar, denen wir in jedem Freimaurertempel begegnen und die auf zwei bronzene Säulen zurückgehen, die vorn in Salomons Tempel standen, Jachin und Boas genannt. Es gibt viele Deutungen dazu; eine bekannte ist, dass sie die männliche und die weibliche Dimension der Wirklichkeit symbolisieren.6
In einigen Logen finden wir über der einen Säule die Sonne und über der anderen den Mond dargestellt.
In der Loge auf unserem Bild wird jede Säule von einer Schlange umwunden. Die linke Schlange kriecht nach oben, die rechte nach unten. Soweit ich weiß, hat bis jetzt noch niemand das Motiv der zwei schlangenumwundenen Säulen in einer Loge gesehen, und wir können nur spekulieren, was dieses Motiv zu bedeuten haben könnte.
Als ich eines Tages die Schlangen gemeinsam mit Kunsthistoriker Tijn Vaes betrachtete, machte dieser eine treffende Bemerkung. In dem Gemälde strahlt die linke obere Ecke im Licht, die Ecke rechts unten hingegen verschwindet in Finsternis. Wir dürfen also sicher feststellen, dass es sich hier um die Schlange des Lichts und die Schlange der Finsternis handelt, um eine Sonnenschlange und eine Mondschlange. Dies ist ein Gegensatz, der in der „Spiritualität der Freimaurer“ nicht ungewöhnlich ist.
Die Säulen stehen heute meistens am Eingang eines Freimaurertempels, im Westen also. Auf dem Bild jedoch stehen sie im Osten. Dies ist aber keine Anomalie. Im 18. Jahrhundert war dies normal, zumindest in Deutschland und Österreich. Im Deutschen Freimaurermuseum Bayreuth sah ich die Säulen in mehreren Schaukästen im Osten stehen.
Oben auf dem Podium stehen zwei Tische. Auf dem linken liegt ein geöffnetes Dokument. Im Gegensatz zu den niederen Graden ist das wahrscheinlich nicht die Bibel, sondern das Satzungsbuch. Es liegt ein entblößter Degen darauf. Daneben ein Totenkopf, ein Kistchen und drei brennende Kerzen (Abb. 9). Auf dem rechten Tisch liegen spezifische freimaurerische Bausymbole wie das Dreieck, die Wasserwaage, der Zollstock und das Senkblei, das vom Tisch herabhängt. Zudem stehen drei Kerzen auf dem Tisch (Abb. 10). Ein Bruder hält eine der Kerzen hoch, um dem Redner zu leuchten. Von der Decke herab wird über einen Flaschenzug an einer Schnur ein Leuchter heruntergelassen. Dieser hat die Form eines gleichseitigen Dreiecks, mit je einer Flamme an den drei Ecken und in der Mitte ein Räuchergefäß (Abb. 11). Hiermit werden wir uns später noch befassen.

Abbildung 9

Abbildung 10

Abbildung 11
Unten an der linken Säule sehen wir den „rauen“ Stein, und unten an der rechten Säule den „behauenen“ Stein, zwei freimaurerische Ursymbole (vgl. Abb. 8). Jeder Freimaurer soll an seinem „rauen Stein“ arbeiten, sodass dieser zu einem vollkommenen „Kubus“ wird, zu einem „lebendigen“ Stein im Bauwerk des Tempels.
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