Kitabı oku: «Die ersten 100 Jahre des Christentums 30-130 n. Chr.», sayfa 12

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Gesandte/Apostel des erhöhten Irdischen

Ein weder in das lukanische Bild noch in die paulinische Konstruktion einfach integrierbares Apostelkonzept findet sich in der Aussendungsrede der Logienquelle (Lk 10,2–16Q)74 und im 2Korintherbrief. Die Gesandtenvorstellung der Logienquelle und die von Paulus vor allem in 2Kor 10–13 bekämpften ‚Überapostel‘ (vgl. 2Kor 11,5; 12,11) zeigen eine ganze Reihe von auffälligen Übereinstimmungen: 1) Sie sind geborene (palästinische) Juden und legen Wert auf ihre Herkunft (die Q-Gesandten erheben den Anspruch, ihren jüdischen Landsleuten Heil und Gericht anzukünden; vgl. Lk 10,5–12Q/Paulus sagt in 2Kor 11,22 über die Gegner: „Hebräer sind sie? Ich auch! Israeliten sind sie? Ich auch! Nachkommen Abrahams sind sie? Ich auch!“). 2) Sie sind Wandermissionare, die von Gemeinde zu Gemeinde ziehen (vgl. Lk 10,5–8Q/vgl. 2Kor 11,4: „wenn einer kommt und …“). 3) Sie verstehen sich offenbar als „Arbeiter“ () und nehmen damit eine Ehrenbezeichnung frühchristlicher Missionare auf (vgl. Lk 10,2.7Q/2Kor 11,13; vgl. Phil 3,2). 4) Sie erheben Anspruch auf materielle Unterstützung durch die Gemeinden, in denen sie wirken; es gibt für sie ein Gesandten-/Apostelrecht (vgl. Lk 10,4.7.8Q/1Kor 9,4.14; 2Kor 11,7–9.20–21; 12,13.16–18). 5) Sie vollbringen Zeichen und Wunder (vgl. Lk 10,9aQ/2Kor 12,12). 6) Sie propagieren Jesus als endzeitlichen Menschensohnrichter (vgl. Lk 10,9b.11.12.13–15Q/2Kor 11,4: „wenn einer kommt und einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben“), wobei die Gegner im 2Kor vermutlich nicht den gekreuzigten Jesus Christus verkündigen, sondern sich vornehmlich am irdischen orientieren, was Paulus strikt ablehnt (vgl. 2Kor 5,16).

Diesen Gemeinsamkeiten steht als auffälligster Unterschied entgegen, dass die Q-Missionare wahrscheinlich nicht den Apostel-Titel beanspruchten75. Allerdings war ihr Selbstverständnis als ‚Gesandte‘ nicht minder anspruchsvoll als der Apostelbegriff. Die Q-Missionare und die Gegner des Paulus im 2Kor (und Phil) repräsentierten offenbar – mit Unterschieden – einen eigenständigen und in die Frühzeit der Mission zurückreichenden Gesandten-/Aposteltyp: Sie orientierten sich vornehmlich am irdischen Jesus, den sie mit dem endzeitlich Kommenden identifizierten und als dessen ‚Arbeiter‘ im endzeitlichen Gerichtsgeschehen sie sich verstanden. Sie wussten sich im Geistbesitz (vgl. Lk 12,10Q/2Kor 11,4), vollbrachten Zeichen und Wunder und beanspruchten von den Gemeinden ihr Unterhaltsrecht. Dieser Apostel-Begriff ist noch zu Beginn des 2. Jh. anzutreffen, denn in Did 11, 3–6 werden strenge Regeln für umherziehende Apostel und Propheten aufgestellt (s.u. 10.5.2).

Vier grundlegende Gemeinsamkeiten lassen sich innerhalb der verschiedenen Apostel-/Gesandtenkonzepte feststellen, wobei Apostelfunktion, Apostelautorität und Apostelrecht eine Einheit bilden: Der Apostel ist 1) ein Berufener Gottes und 2) ein Gesandter des erhöhten Irdischen und/oder des gekreuzigten Auferstandenen. 3) Der Apostel weist sich durch Zeichen und Wunder aus und hat 4) ein Unterhaltsrecht gegenüber den Gemeinden.

Petrus

Die Sonderstellung des Petrus

Petrus ist die Gestalt des Anfangs, auf die das paulinische und lukanische Apostelkonzept in herausragender Weise zutrifft: a) Er ist der erstberufene Jünger (vgl. Mk 1,16f) und führt bereits den Jüngerkreis des Jesus von Nazareth (vgl. Mk 8,29; 9,2). b) Die Petrus zuteilgewordene Ersterscheinung des Auferstandenen legitimiert ihn auch nachösterlich als ersten Jünger, als Apostel und als ersten Leiter der Jerusalemer Gemeinde (vgl. Apg 1,13). Auf seine Sonderstellung weisen fünf voneinander unabhängige Überlieferungen hin: 1) In 1Kor 15,5 wird Petrus als Erstzeuge (vgl. Lk 24,34) ausdrücklich von den ‚Zwölfen‘ unterschieden und ihnen vorgeordnet. 2) Die hervorgehobene Rolle des Petrus bei den Anfängen der Jerusalemer Gemeinde verdeutlicht das alte Wort Lk 22,31f: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat sich euch ausgebeten, um euch zu sieben, wie man den Weizen siebt. Ich aber habe für euch gebetet, damit dein Glaube nicht aufhört. Du aber, wenn du dich bekehrt hast, stärke deine Brüder.“ Dieses Wort bedenkt zurückblickend die Situation der Jünger angesichts der Passion Jesu und schreibt Petrus vor und nach Ostern eine Sonderstellung zu. 3) Mk 16,7 geht von einer Ersterscheinung vor Petrus in Galiläa aus („Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat“). Petrus vereinigt in seiner Person die beiden obengenannten Apostelkonzeptionen in idealer Weise: Er war ein hervorgehobener Begleiter des irdischen Jesus und zugleich der Erstzeuge der Auferstehung. 4) Auf die Führungsrolle des Petrus in Jerusalem weist auch Gal 1,18 hin. Bei seinem ersten Jerusalembesuch nach seiner Berufung zum Völkermissionar besucht Paulus nur Kephas, um sich zwei Wochen mit ihm auszutauschen, außerdem ‚sah er noch den Herrenbruder Jakobus‘ (Gal 1,19). 5) Auch das Petruswort Mt 16,17– 19 unterstreicht die Position des Petrus76. Es weist eine komplexe Struktur auf: a) Der Makarismus in V. 17 („Selig bist du, Simon Barjona, denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater in den Himmeln“) bezieht sich direkt auf das vorangehende Bekenntnis. b) An die Einführungsformel V. 18a fügen sich drei ähnlich aufgebaute Logien an, die vom Bau der Ekklesia (V. 18b: „Du bist Petrus, und auf diesem Fels werde ich meine Kirche bauen, und die Tore der Unterwelt werden sie nicht überwältigen“), von der Übergabe der Schlüssel des Himmelreiches (V. 19a: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben“) und von der Vollmacht des Bindens und Lösens handeln (V. 19b: „und was du auf Erden bindest, wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösest, wird im Himmel gelöst sein“). Sehr alte Tradition dürfte V. 18b aufbewahrt haben, denn ihm liegt ein Wortspiel mit („Petrus“) und („Fels“) zugrunde77: Es verbinden sich Namensverleihung und Namensdeutung, wobei der Name zugleich die Funktion ausdrückt. Das Wort dürfte in früher Zeit entstanden sein, jedoch nicht auf Jesus zurückgehen, denn die Wendung („meine Gemeinde/Kirche“) setzt eine nachösterliche Situation voraus. Dennoch lässt der Text Petrus als den Garanten der Überlieferung und als Prototyp des bekennenden Jüngers und christlichen Lehrers erscheinen.

Petrus als erster Leiter der Jerusalemer Gemeinde

Auch die Darstellung der Apostelgeschichte unterstreicht die führende Stellung des Petrus in der Anfangszeit der Jerusalemer Gemeinde. In Apg 1–5 dominiert Petrus auf allen Ebenen78: a) Petrus beruft die Nachwahl des ‚zwölften‘ Apostels ein (Apg 1,15–26) und formuliert die Kriterien der Wahl (Apg 1,21f). b) Die Verkündigungsinitiative in der Anfangszeit der Jerusalemer Gemeinde geht von Petrus aus (vgl. Apg 2,14–36: Pfingsten; 3,12–26: Tempelpredigt; 4,8–12: Vor dem Hohen Rat). c) Petrus formuliert die entscheidenden theologischen Einsichten der Anfangszeit (vgl. Apg 2,38; 4,12; 5,29) d) Petrus beglaubigt die Macht des Auferstandenen durch Wundertaten (vgl. Apg 3,1–11; 5,9–10), er ist neben Paulus der Wundertäter der Apostelgeschichte. e) In Apg 2,37; 5,29 erscheint die Wendung ‚Petrus und die Apostel‘, wodurch die Sonderstellung des Petrus besonders hervorgehoben wird. Auch wenn die Texte in Apg 1–5 durchgängig lukanisch stilisiert sind, besteht an dem historischen Kern der Darstellung kein Zweifel: Petrus war von ca. 31–43 n.Chr. der erste Leiter der Jerusalemer Gemeinde und die überragende Gestalt der Anfangszeit.

Jakobus

Jakobus ab 43/44 als Leiter der Jerusalemer Gemeinde

Neben Petrus tritt bereits in der Anfangszeit der Jerusalemer Gemeinde der Herrenbruder Jakobus hervor (vgl. Mk 6,3par; 1Kor 15,7; Gal 1,19; 2,9.12; Apg 12,17; 15,13; 21,18; Jud 1)79. Er war kein Begleiter seines Bruders (vgl. Mk 3,21.31; Joh 7,3ff), sondern schloss sich der Gemeinde erst nach dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi an. Seine Autorität ruhte auf drei Säulen: 1) Der Herrenbruder Jakobus war neben Petrus, Maria Magdalena und Paulus eine der Personen, von denen eine anerkannte Sonderoffenbarung des Auferstandenen berichtet wird (vgl. 1Kor 15,7: „erschien er Jakobus, dann allen Aposteln“). In Verbindung mit Gal 1,19 („einen andern der Apostel habe ich nicht gesehen, mit Ausnahme des Jakobus, des Bruders des Herrn“) weist 1Kor 15,7 darauf hin, dass Jakobus als Apostel galt80. 2) Er war ein leiblicher Bruder des Herrn und setzte die Blutsverwandtschaft offenbar immer mehr zur Absicherung seiner Stellung ein. 3) Jakobus galt als gesetzestreu, d.h. er vertrat einen strengen judenchristlichen Standpunkt. Darauf weisen seine Haltung im antiochenischen Konflikt (s.u. 7.6) und die Überlieferung zu seinem Tod bei Josephus hin (s.u. 9.1). Alle drei Faktoren dürften dazu beigetragen haben, dass Jakobus an die Spitze der Jerusalemer Gemeinde rückte. Beim ersten Jerusalembesuch des Apostels Paulus im Jahr 35 n.Chr. ist offenbar Petrus der Leiter der Gemeinde. Paulus sagt in Gal 1,18 ausdrücklich, er sei nach Jerusalem hinaufgezogen um Kephas zu treffen, um dann in V. 19 anzufügen, von den anderen Aposteln habe er lediglich Jakobus gesehen. Der Apostelkonvent im Jahr 48 n.Chr. zeigt eine veränderte Situation; nun zählen Jakobus, Kephas und Johannes nach Gal 2,9 zu den Säulen in Jerusalem. Entscheidend ist die Reihenfolge, denn jetzt steht Jakobus an erster Stelle. War bis zum ersten Jerusalembesuch des Paulus Kephas die maßgebliche Autorität, so scheint in der Zeit bis zum Apostelkonvent der Herrenbruder Jakobus zur maßgeblichen Persönlichkeit geworden zu sein81. Diese einschneidende Veränderung wird auch durch den Weggang des Petrus aus Jerusalem veranlasst worden sein. Nach Apg 12,17f floh Petrus ca. 43/44 n.Chr. vor den Nachstellungen des Herodes Agrippa aus Jerusalem (s.u. 6.5) und er lässt kaum zufällig Jakobus als Ersten darüber informieren (Apg 12,17c: „sagt dies Jakobus und den Brüdern“). Zudem vertraten Jakobus und Petrus wahrscheinlich unterschiedliche theologische Positionen. Während sich Petrus immer mehr der Völkermission öffnete (vgl. Apg 10; Gal 2,12; 1Kor 9,5), war es offensichtlich das Ziel des Jakobus, die Bewegung der Christusgläubigen innerhalb des Judentums zu verankern.

Die Familie Jesu

Ein reserviertes Verhältnis

Nicht nur Jakobus, sondern auch andere Mitglieder der Familie Jesu schlossen sich nach Ostern der Bewegung der Christusgläubigen an82. Über die Angehörigen Jesu findet sich nur die Notiz Mk 6,3: „Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder des Jakobus, des Joses, des Judas und des Simon? Und leben nicht auch seine Schwestern bei uns“? Zu Lebzeiten Jesu war das Verhältnis zu seiner Familie offenbar sehr gespannt, denn nach seinem ersten öffentlichen Wirken heißt es in Mk 3,21: „Als seine Angehörigen davon Kunde erhielten, machten sie sich auf den Weg, um sich seiner zu bemächtigen; denn sie waren der Meinung: Er ist von Sinnen!“ Das reservierte Verhältnis von Jesus zu seiner Familie spiegelt sich auch in Mk 3,31–35 wider, wo er auf die Nachricht, seine Mutter und Geschwister seien gekommen antwortet: „Jeder, der den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter“ (Mk 3,35). Schließlich heißt es in Joh 7,5: „Denn seine Brüder glaubten nicht an ihn.“ Nach Ostern scheint sich die Situation geändert zu haben. Nicht nur Jakobus wurde ein nachösterlicher Nachfolger seines Bruders, sondern Paulus spricht in 1Kor 9,5 von ‚den Brüdern des Herrn‘, die auf ihren Missionsreisen ihre Frauen mitnehmen. Maria, die Mutter Jesu, wird in Lk 1–2, Mt 2 und Joh 2,4; 19,25 in das Leben Jesu eingezeichnet; nach Apg 1,14 gehören Maria und die Brüder Jesu von Anfang an zur Jerusalemer Gemeinde. Vor allem Jakobus und vielleicht auch Maria83 verbanden vermutlich ihren Verwandtenstatus mit Machtansprüchen innerhalb der ersten Gemeinden.

Die Zebedaiden

Brüderpaare

Neben Petrus und Andreas waren Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, das zweite Bruderpaar, das von Anfang an Jesus nachfolgte (vgl. Mk 1,19; 3,17; Lk 5,10) und zum engeren Jüngerkreis gehörte (vgl. Mk 1,29; 9,2; 13,3; 14,33). Sie waren Fischer wie Simon Petrus (vgl. Lk 5,9–11) und spielten später wie dieser auch in der Jerusalemer Gemeinde eine besondere Rolle. Nach Mk 3,17 trugen sie den Beinamen ‚Boangers‘ (), d.h. ‚Donnersöhne‘. Da Donner ein Element atl. Epiphanien ist, wird damit gemeint sein, dass Gott sich in den Aktivitäten der beiden Brüder offenbart84. Mk 10,35–41 setzt zwar den gleichzeitigen Märtyrertod der beiden Zebedaiden voraus, dürfte aber ein vaticinium ex eventu sein: Der Zebedaide Jakobus wurde nach Apg 12,2 um 42/43 n.Chr. unter Agrippa I hingerichtet (s.u. 6.5), sein Bruder Johannes ist aber nach Gal 2,9 im Jahr 48 n.Chr. eine der ‚drei Säulen‘ der Jerusalemer Gemeinde, so dass er nicht gemeinsam mit seinem Bruder Jakobus gestorben sein kann. Innerhalb der Jerusalemer Gemeinde scheint die Bedeutung des Johannes größer gewesen zu sein, denn außer in der Jüngerliste Apg 1,13 und der Todesnotiz in 12,2 wird Jakobus nicht erwähnt. Demgegenüber erscheint der Zebedaide Johannes neben Petrus in Apg 3,1.3.4.11; 4,13.19 als eine führende Gestalt der Anfangszeit; er ist Verkündiger wie Petrus und stellt sich wie dieser furchtlos dem Hohen Rat. Auch Apg 8,14 und vor allem Gal 2,9 zeugen vom Einfluss des Zebedaiden Johannes in der Frühgeschichte des Christentums. Johannes zählt neben dem Herrenbruder Jakobus und Petrus zu den drei ‚Säulen‘ der Jerusalemer Gemeinde. Das Wort („Säule“) erscheint noch in 1Tim 3,15; Offb 3,12; 10,1, wo es sich offenbar auf die Säulen des Jerusalemer Tempels bezieht. Dies könnte auch beim metaphorischen Gebrauch in Gal 2,9 im Hintergrund mitschwingen; ein breiteres Verständnis liegt in 1Klem 5,2 vor, wo Petrus und Paulus als „die größten und gerechtesten Säulen“ bezeichnet werden85. In jedem Fall ist es ein Ehrentitel, der die tragende Bedeutung einer Person oder Personengruppe unterstreicht. Eine solche ‚tragende‘ Person war der Zebedaide Johannes, ohne dass wir irgendetwas über seine Theologie wissen.

Barnabas

Ein Vermittler

Eine weitere herausragende Persönlichkeit der Jerusalemer Gemeinde war Barnabas (s.u. 6.2), nach Apg 4,36 ein Levit aus Zypern und griechisch sprechender Jude, der wahrscheinlich dem Kreis der Hellenisten nahestand. Von ihm wird berichtet, er habe ein Grundstück bei Jerusalem verkauft und den Erlös der Gemeinde zur Verfügung gestellt (Apg 4,36f). Diese Notiz ist wegen ihrer Nüchternheit als historisch zuverlässig anzusehen, zumal sie mit der in Apg 2,45 erwähnten allgemeinen Gütergemeinschaft in Spannung steht, denn in Apg 4,37 wird die Tat des Barnabas eigens hervorgehoben. Die besondere Leistung des Barnabas lag aber auf einem anderen Feld: Er war offenbar der Kontaktmann zwischen den beiden wichtigsten Gemeinden der ersten Zeit: Jerusalem und Antiochia. Nach Apg 11,22ff besuchte er die durch die Hellenisten gegründete Gemeinde in Antiochia im Auftrag der Jerusalemer; er holte Paulus nach Antiochia (Apg 11,25f) und führte ihn dort in die Gemeinde ein. Als führende Persönlichkeit (vgl. Apg 13,1) unternahm er mit Paulus zusammen von Antiochien aus die erste Missionsreise und er vertrat im Jahr 48 n.Chr. maßgeblich die antiochenische Gemeinde auf dem Apostelkonvent in Jerusalem. Da er an der Lösung schwieriger Grundsatzfragen wie der beschneidungsfreien Völkermission entscheidend beteiligt war, darf man annehmen, dass er sowohl in Jerusalem als auch später in Antiochien als bedeutender Missionar und Theologe (und Apostel?) geschätzt wurde.

Von einer Ämterstruktur wird man in der frühen Jerusalemer Gemeinde noch nicht sprechen können, wohl aber gab es einflussreiche Einzelpersonen (vor allem: Petrus, der Herrenbruder Jakobus) und Gruppen (vor allem: die ‚Zwölf‘, die Apostel, die Familie Jesu). Langfristig setzte sich in Jerusalem die persönliche Stellung zum irdischen Jesus durch, was zunächst für Petrus und den Zebedaiden Johannes galt, dann aber in zunehmendem Maß vor allem für den Herrenbruder Jakobus.

5.3 Orte: Der Tempel

Der unter Salomo (ca. 965–926/25 v.Chr.) vermutlich erstmals erbaute Jerusalemer Tempel wurde 587/86 v.Chr. von den Babyloniern zerstört (vgl. 2Kön 25,9)86. Nach dem Exil erfolgte der Wiederaufbau des Tempels (ca. 520–515 v.Chr.), ab dem 4. Jh. v.Chr. rückte er immer mehr in das Zentrum des religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens von Judäa. Unter Herodes wurde der Tempel ab 20/19 v.Chr. umfangreich zu einem antiken Prachtbau um- und ausgebaut und seine Fläche auf fast 144 000m2 ausgedehnt.

Theologisch verbinden sich mit dem Tempelkult vor allem die Vorstellungen des Thronens Gottes bzw. seines Namens im Allerheiligsten (vgl. 1Kön 8,12ff); im Tempel erscheint Gott (vgl. Lev 16,2) und lässt sich begegnen (vgl. Ex 29,43–45). Der Tempel ist der Ort der Lade (vgl. 2Sam 6; 1Kön 8,1–6) und des Königtum Gottes (vgl. Ps 24; 68). In nachexilischer Zeit gewinnt das Motiv der Heiligkeit immer mehr an Bedeutung, nur der Hohepriester darf am Versöhnungstag das Allerheiligste betreten (vgl. Lev 16). Die Heiligkeit des Tempels untersagte es Nichtjuden bei Androhung der Todesstrafe, den eigentlichen Tempelbezirk zu betreten (vgl. Philo, Legatio ad Gaium 212; Apg 21,27–29; Josephus, Bellum 6,126).

Tempelsteuer

Weil es in der Antike keinen Kapitalverkehr nach heutigen Maßstäben gab, dienten die Tempel immer auch als Wirtschafts- und Verwaltungszentrum und verfügten in der Regel über einen Tempelschatz. Dieser Schatz bestand in Jerusalem zum einen aus den zum Kult notwendigen Geräten und Opfermaterialien (vgl. 1Chr 26,20; 28,12) zum anderen aus Kriegsbeute und Geschenken der Jerusalemer Könige (vgl. 2Sam 8,11; 1Kön 7,51). Als regelmäßige Einnahmen kommen die Tempelsteuer und die Zehntabgaben dazu. Die Tempelsteuer musste von jedem männlichen Israeliten ab dem 20. Lebensjahr erbracht werden, sie galt einschließlich der Diaspora87 und betrug einen Dritt- bzw. Halbschekel (vgl. Ex 30,11–16; Neh 10,33–34; 2Chr 24,9). Die Jerusalemer Zehntabgaben dienten vor allem der Alimentierung (vgl. Neh 10,38) der am und im Tempel jeweils amtierenden Priester, Leviten, Torhüter, Sänger und Tempeldiener88. Außerdem wurden private und staatliche Gelder im Tempel eingelagert, hinzu kamen weitere Einnahmen, z.B. aus Grundstücken (vgl. Philo, De Specialibus Legibus I 76). Als kultisches Zentrum war der Tempel Ziel von zahlreichen Pilgern zu den drei jüdischen Hauptfesten, denn jeder Jude war verpflichtet, am Passa-, Wochen- und Laubhüttenfest nach Jerusalem zum Tempel zu kommen und dort zu opfern (vgl. Dtn 16,1–17). Zu den Festen schwoll die Einwohnerzahl von Jerusalem erheblich an89, wobei die notwendige Infrastruktur zur Beherbergung und Versorgung der Menschen, aber auch die erhebliche Zahl der vorzuhaltenden Opfertiere für Jerusalem eine wirtschaftliche Größe darstellte90.

Auf diesem Hintergrund wird es verständlich, warum die Tempelreinigung Jesu (Mk 11,15–18par)91 vor allem von den Sadduzäern, aber auch den Römern als eine Aktion gegen die kultische, politische und wirtschaftliche Ordnung verstanden wurde. Das Ausmaß der Tempelreinigung lässt sich in ihren Einzelheiten nicht mehr genau rekonstruieren, aber Jesus scheint mit Gewalt gegen (einige) Tierverkäufer und Geldwechsler vorgegangen zu sein. Damit verbindet sich ein Drohwort gegen den Tempel, das den Kern von Mk 13,2 bildet: „Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht herausgebrochen wird.“92 Tempelreinigung und Tempelwort zielten nicht auf eine Wiederherstellung eines gottgefälligen Tempelkultes, wie sie in der Geschichte des Judentums immer wieder gefordert wurde93. Vielmehr war Jesus der Meinung, dass mit der Gegenwart und dem Kommen des Reiches Gottes der Jerusalemer Tempel seine Funktion als Ort der Sühne für die Sünden verloren hat. Weil die Herrschaft des Bösen zu Ende geht, bedarf es keiner Opfer mehr.

Wenn sich nun Mitglieder der Jerusalemer Gemeinde nach dem Bericht der Apostelgeschichte in und um den Tempel herum versammelten (vgl. Apg 2,46: „Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel“) und auf dem Tempelareal lehrten (vgl. Apg 5,20f), dann verwundert es nicht, dass die Sadduzäer auch gegen sie als Anhänger Jesu vorgingen.

5.4 Konflikte

Der gewaltsame Tod Jesu bedeutete nicht das Ende seiner Botschaft und nicht das Ende seiner Bewegung. Im Gegenteil, schon sehr früh und offenbar sehr erfolgreich wurde in Jerusalem der gekreuzigte Jesus von Nazareth als Messias Israels und Sohn Gottes verkündigt. Dies rief alte und neue Gegner auf den Plan. Zweimal wird erzählt, dass Apostel vor dem Hohen Rat erscheinen mussten (Apg 4,1–22; 5,17–42), sie wurden geschlagen und ihnen wurde verboten, weiterhin im Namen Jesu zu reden (Apg 5,40). Von Anfang an galten die Christusgläubigen in Jerusalem als eine religiös illegitime und politisch destabilisierende Bewegung.

Die Sadduzäer als Gegner der neuen Bewegung

Die Passionsgeschichte lässt deutlich erkennen, dass die Sadduzäer die hartnäckigsten Gegner Jesu waren. In den Berichten über den Todesbeschluss gegen Jesus stehen jeweils die sadduzäischen („Oberpriester/Hohepriester“) an erster Stelle (vgl. Mk 11,18.27; 14,1; 15,31; Mt 26,3; Lk 22,2); es folgen zumeist die Schriftgelehrten (vgl. Mk 11,18; 14,1; 15,31; Mt 21,15; Lk 22,2) und/oder Ältesten (Mt 26,3 u. ö.; Apg 4,23; 23,14; 25,15). Diese Feindschaft setzt sich fort, denn nach Apg 4,1 sind es neben den Priestern und dem Tempelhauptmann die Sadduzäer94, die gegen die neue Bewegung der Christusgläubigen vorgehen; nach Apg 5,17 ist es der Hohepriester „und alle, die mit ihm waren, nämlich die Partei der Sadduzäer.“

Geschichte der Sadduzäer

Die Ursprünge der Sadduzäer () liegen im Dunkeln. Nach den Textzeugnissen führten sich die Sadduzäer auf Sadok zurück, einen führenden Priester aus der Umgebung Davids, der in 2Sam 15,24.27.29.35; 17,15; 19,12 erwähnt wird. In den Auseinandersetzungen um die Nachfolge Davids steht der Priester Sadok auf der Seite Salomos, salbt diesen zum König (1Kön 1,32ff) und wird Oberpriester in Jerusalem (1Kön 2,35). Nach dem babylonischen Exil ist es ein Sadokide, der um 520 herum das sich nun herausbildende Amt eines Hohepriesters übernimmt (vgl. Hagai 1,1 mit 1Chr 5,40, wo Josua ben Jehosadak als Sadokide ausgewiesen wird; vgl. ferner Ez 40,46). Die Sadokiden hatten vermutlich das Hohepriesteramt bis zu den Auseinandersetzungen unter Antiochius IV. inne (s.o. 3.3). Mit der Usurpation des Hohepriesteramtes durch die Makkabäer setzte eine zweifache Entwicklung ein: Auf der einen Seite flohen Sadokiden aus Jerusalem und gingen in die Opposition zum Jerusalemer Tempel, so u.a. der Lehrer der Gerechtigkeit, der wahrscheinlich ein ehemaliger Hohepriester war und somit auch ein Nachfolger Sadoks95. In den Qumran-Schriften finden sich gewichtige sadokidische Traditionen (vgl. CD IV 2–4: „Die Priester sind die Umkehrenden Israels, die aus dem Lande Juda ausgezogen sind; und die Leviten sind die, welche sich ihnen angeschlossen haben. Und die Söhne Zadoks sind die Erwählten Israels, die beim Namen Gerufenen, die am Ende der Tage auftreten werden“; vgl. ferner 1QS V 2,2 1QSa 1,2.24; 2,3). Auf der anderen Seite stand die große Mehrheit der in Jerusalem gebliebenen sadokidischen Familien. Sie waren die religiös, wirtschaftlich und politisch führende priesterliche Aristokratie, die nun die einflussreiche Religionspartei der Sadduzäer bildeten und im Synedrium über die größte Macht verfügten. Josephus bestätigt dies, wenn er über die Sadduzäer sagt: „Sie gewinnen nur die Wohlhabenden für sich, das Volk haben sie nicht auf ihrer Seite“96; „zu wenigen Männern ist diese Lehre gelangt, jedoch zu den Ersten an Ansehen.“97

Die Feindschaft der Sadduzäer gegen die Christusgläubigen dürfte in Apg 4,2 zutreffend beschrieben sein: „sie verkündigten in Jesus die Auferstehung von den Toten“. Dies war für die Sadduzäer in zweifacher Weise eine Provokation: 1) Im Gegensatz zu den Pharisäern lehnten die Sadduzäer die Lehre von der Auferstehung der Toten ab (vgl. Josephus, Bellum 2,164: „Die Fortdauer der Seele und die Strafen und Belohnungen im Hades lehnen sie ab“; vgl. Mk 12,18–27)98. Es ist kein Zufall, dass in der Apostelgeschichte das Auftreten der Sadduzäer immer mit der Auferstehungsfrage verbunden ist (vgl. Apg 4,1–22; 5,17–42; 23,6–9). 2) Indem die Christusgläubigen die Auferstehung eines von den Römern Gekreuzigten verkündigten, gefährdeten sie auch das labile Verhältnis zwischen Juden und Römern. Den Sadduzäern als politisch führender Gruppe war hingegen daran gelegen, sich mit der römischen Besatzung zu arrangieren (vgl. Apg 5,28). Die anhaltende Feindschaft der Sadduzäer gegen die neue Bewegung bestätigt schließlich die Steinigung des jüdisch-konservativen Herrenbruders Jakobus im Jahr 62 n.Chr., die von einem sadduzäischen Hohepriester initiiert wurde (s.u. 9.1).

Paulus als Verfolger

Aber auch Pharisäer standen den Christusgläubigen feindlich gegenüber. Wiederum zeigt sich eine Kontinuität zum Wirken Jesu, denn neben sehr positiven Begegnungen zwischen Jesus und Pharisäern stehen sehr viele Texte, die von Konflikten zwischen Jesus und Pharisäern berichten (vgl. Mk 2,13–17.23–28; 3,1–6). So verwundert es nicht, dass auch nach Ostern radikale Pharisäer gegen die neue Bewegung der Christusgläubigen vorgingen, vor allem Paulus.

Die alten Traditionen

Zu den ältesten Traditionen über Paulus gehören die Berichte über seine Verfolgertätigkeit. Schon früh hören die Gemeinden in Judäa von einer anderen Gemeinde: „Der uns einst verfolgte, verkündet nun den Glauben, welchen er einst zu zerstören trachtete“ (Gal 1,23). Ähnlich stereotyp berichtet der Apostel in 1Kor 15,9; Gal 1,13 und Phil 3,6 davon, er habe die Gemeinde bzw. die Gemeinde Gottes verfolgt. Paulus rekurriert offenbar nur dort auf seine Verfolgertätigkeit, wo sein Apostolat bestritten wurde. In der Auseinandersetzung mit den Gegnern besagt der Hinweis auf die Verfolgertätigkeit dann, dass nur Gott jene Wende vom erbarmungslosen Verfolger der Christen hin zum weltweiten Evangeliumsverkünder bewirken konnte99. Während Paulus keinerlei Einzelheiten über Ort und Art seiner Verfolgertätigkeit mitteilt, schildert die Apostelgeschichte anschaulich das Vorgehen des Pharisäers Paulus gegen die Jerusalemer Gemeinde. Paulus geht in Jerusalem von Haus zu Haus und lässt Männer und Frauen ins Gefängnis werfen (Apg 8,3), er strebt Todesurteile gegen Christen an (vgl. Apg 22,4; 26,10) und zwingt sie zum Widerruf ihres Glaubens (vgl. Apg 26,11). Er veranlasst Auspeitschungen von Christen (Apg 22,19) und lässt sich zur Verfolgung der Christen auch in Damaskus legitimieren (vgl. Apg 9,2). Die dunkle Folie des gnadenlosen Verfolgers Paulus geht sicherlich auf Lukas zurück, der dann umso heller die großen Taten des Völkerapostels Paulus erstrahlen lassen kann100.

Der Ort der Verfolgung

Wo verfolgte Paulus die ersten Gemeinden von Christusgläubigen? Sowohl Lukas als auch seine Traditionen (vgl. Apg 8,3; 9,1c.2; 22,19) setzen Jerusalem als Ort der Verfolgung voraus. Paulus hingegen betont in Gal 1,22 ausdrücklich: „Ich war aber unbekannt von Angesicht den Gemeinden in Judäa.“ Lediglich von anderen Gemeinden hörten die Christusgläubigen in Judäa, dass der einstige Verfolger nun den Glauben verkündige (Gal 1,23). Bei Paulus schließt Judäa immer Jerusalem mit ein (vgl. 2Kor 1,16; Röm 15,31), so dass die jüdische Metropole als Ort der paulinischen Verfolgung ausfällt101. Anderenfalls wäre zu erklären, wie der unerbittliche Verfolger der ersten Gemeinden den Verfolgten unbekannt geblieben sein soll! Dieses Problem lässt sich nicht durch die Vermutung lösen, Paulus habe nur die ‚Hellenisten‘ in Jerusalem verfolgt, nicht aber die aramäisch sprechenden Mitglieder der Gemeinde102. Zwar dürfte es eine relativ eigenständige Gemeinde der christusgläubigen Diasporajuden in Jerusalem gegeben haben, deren Führer Apg 6,5 erwähnt werden und die nach dem Tod des Stephanus eine eigenständige Mission entwickelten (vgl. Apg 8,4ff; 11,19ff). Wäre die Verfolgung durch Paulus eine rein interne Angelegenheit der griechisch sprechenden Synagogen Jerusalems gewesen, so bliebe jedoch unerklärt, warum die aramäisch sprechenden christusgläubigen Juden davon nichts erfahren haben sollten. Dagegen sprechen die sicherlich noch sehr überschaubare Anzahl von Christusgläubigen in Jerusalem und die engen Kontakte zwischen beiden Seiten103. Zudem dürften die theologischen Profile beider Gruppen nicht so different gewesen sein, dass die eine systematischen Verfolgungen ausgesetzt war, die andere jedoch völlig unbehelligt blieb! Einen Hinweis auf den Verfolgungsort liefert Gal 1,17. Hier erwähnt der Apostel, dass er nach seiner Berufung nicht sofort nach Jerusalem hinaufzog, sondern in die Arabia ging und dann wieder nach Damaskus zurückkehrte. Er war also vor bzw. bei seiner Bekehrung in Damaskus, wo er wahrscheinlich gegen die dortige christusgläubige Gemeinde agierte und synagogale Strafen durchzusetzen versuchte104. „Dort, wo er gegen die Jesusbotschaft vorgeht, wird er für sie gewonnen.“105

Paulus begründet seine Verfolgertätigkeit in Gal 1,13f; Phil 3,5f mit seinem einstmaligen Wandel im Judentum und seinem Eifer für die väterlichen Überlieferungen106. Paulus steht damit in der Tradition jüdischer Eiferer für die Tora, die in der Nachfolge von Elia (vgl. 1Kön 18,40; 19,10.14) und Pinehas (vgl. Num 25,7–11) die Tora als die alles bestimmende Norm jüdischen Lebens verteidigten (vgl. Sir 48,2; 1Makk 2,54.58). Der Eifer für die Tora als das hervorstechende Kennzeichen jüdischer Lebensweise war nicht nur militanten Zeloten zu eigen, sondern bestimmte auch die Essener (vgl. 1QS 4,5f.17f) und radikale Pharisäer wie Paulus. Die Art und Weise seines Vorgehens gegen die Christusgläubigen kennzeichnet Paulus mit dem Verb (‚zerstören‘ Gal 1,13.23; Apg 9,21), das gewaltsame Aktionen vermuten lässt (vgl. Josephus, Bellum 4,405)107.