Kitabı oku: «Vor dem Erben kommt das Sterben»
Ulrike Blatter
Vor dem Erben
kommt das Sterben
Roman
Für Marianne,
die es gern noch erlebt hätte.
Extra Coloniam nulla vita;
si est vita, non est ita.
Ulrike Blatter, geboren im Mai. Wann sonst? In Köln. Wo sonst? Danach viel herumgekommen. Als Ärztin in der Rechtsmedizin sammelte sie Themen für ihre Krimis, in der Sozialpsychiatrie lernte sie Menschen mit originellen Biographien nicht nur kennen, sondern auch lieben. Heute lebt sie im südbadischen Exil, wo sie ihre große Liebe fand. Es zieht sie aber immer wieder zurück ins Rheinland. Da geht es ihr nicht anders als Blanche, der Protagonistin dieses Romans. Mehr Informationen unter: www.ulrike-blatter.de oder auf facebook.
Dies ist ein Roman; Handlungen und Personen sind frei erfunden. Steffi und Karl-Hermann Bluhme sowie Dr. Mark Benecke, die in diesem Buch „auftreten“, sind zwar reale Personen, ihre jeweiligen Handlungen und Zitate in diesem Buch sind aber ebenfalls frei erfunden. Die entsprechenden Textpassagen wurden von ihnen autorisiert. Kevin K. (17) und Khalil G. (23) kamen auf tragische Weise beim Archiveinsturz ums Leben. Sie werden unter ihren echten Namen erwähnt, Lebensumstände sowie die Umstände ihres Todes beruhen auf einer Presserecherche, alle weiteren Details sind frei erfunden. Sollten dennoch Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen bestehen, ist dies unbeabsichtigt und reiner Zufall. Weitere Angaben zur Recherche finden sich im Anhang.
Vorwort
von Franz Meurer *
Im Mittelpunkt dieses Buches steht das Severinsviertel. Und trotzdem spielt auch die Schäl Sick, also die andere Rheinseite, eine wichtige Rolle. Ich darf ja hier im Vorwort nichts verraten, aber das fällt mir schwer. Deshalb erzähle ich Ihnen jetzt lieber etwas über unser recht armes Viertel Köln-Vingst: „Dort beginnt Sibirien“, soll Konrad Adenauer gesagt haben. Und auch heute noch liegt die Überschuldungsquote an der Spitze der Veedel in Köln. Doch wir halten zusammen. Das sind nicht nur leere Worte, sondern ein gelebtes Miteinander.
Die Autorin dieses Buches wurde in der Südstadt geboren und zog mit sieben Jahren nach Vingst. Damals hatten die Arbeiter noch reichlich Geld in der Tasche und der Kaufhof in unserem Bezirk war die umsatzstärkste Filiale in Deutschland. Diese Zeiten sind längst vorbei. Im Jahr 2012 schloss nach 83 Jahren der Kaufhof seine Türen für immer. Und so, wie in diesem Buch der Niedergang des Severinsviertels protokolliert wird, erging es auch uns auf der Schäl Sick: Nach und nach fielen 70 000 Arbeitsplätze weg. Schritt für Schritt wurde aus dem Wohngebiet stolzer Industriearbeiter ein Stadtteil mit „Erneuerungsbedarf“, wie es so schön im Behördendeutsch heißt.
Aber Bangemachen gilt nicht! Denn auf den Niedergang folgt bürgerschaftliches Engagement. Deshalb ist Ulrike Blatters Buch auch keine Lektüre für Depressive. Ich kann nur für Köln-Vingst sprechen, aber wir machen unser Stadtviertel schön. Wir verhindern „broken windows“ und pflanzen Blumen. Ehrenamtliche und Arbeitslose mähen täglich das „Straßenbegleitgrün“ (auch so eine unsägliche Behörden-Wortschöpfung!). Dies alles tun wir und noch viel mehr, aber vor allem eins: Wir machen den Menschen Mut und geben ihnen die Selbstachtung zurück!
Für uns Vingster ist es wunderbar, dass unser Veedel in diesem Buch vorkommt. Auch die Kölner Südstadt war einmal ein Veedel der kleinen Leute. Jetzt wohnen dort vor allem die Intellektuellen und Etablierten. Dort kann man beobachten, was passiert, wenn Wohnraum für die Normalos unbezahlbar wird. Bei uns auf der Schäl Sick gibt es noch Wohneigentum für 1 000 Euro pro Quadratmeter. Wer also reich werden will: Herzliche Einladung zur Investition in Köln-Vingst!
Nach Lektüre des Buches natürlich.
* Pfarrer Franz Meurer, auch genannt Don Camillo von Köln, ist der Pfarrer der Armen und gilt als kölscher Franziskus. Der Stadtteilpfarrer für Köln-Höhenberg und Vingst, „Erzbischof der Herzen“ (Kölner Express), lehnte es 2014 ab, sich für die Nachfolge von Kardinal Meissner nominieren zu lassen.
Das Kölsche Grundgesetz
§ 1
Et es, wie et es: Sieh den Tatsachen ins Auge.
§ 2
Et kütt, wie et kütt: Habe keine Angst vor der Zukunft.
§ 3
Et hätt noch immer jot jejange: Lerne aus der Vergangenheit.
§ 4
Wat fott es, es fott: Jammere den Dingen nicht nach.
§ 5
Nix bliev, wie et wor: Sei offen für Neuerungen.
§ 6
Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet: Sei kritisch, wenn Neuerungen überhand nehmen.
§ 7
Wat wellste maache? Füge dich in dein Schicksal.
§ 8
Mach et jot, ävver nit ze off: Achte auf deine Gesundheit.
§ 9
Wat soll dä Quatsch? Stelle immer erst die Universalfrage.
§ 10
Drinkste ene met? Komme dem Gebot der Gastfreundschaft nach.
§ 11
Do laachste dech kapott:
Bewahre dir eine gesunde Einstellung zum Humor.
Prolog
3. März 2009
In dem Moment, als das Kölner Stadtarchiv einstürzte, stand Blanches Herz bereits seit einigen Sekunden still. Vielleicht hatte sie das Grollen gerade eben noch wahrgenommen. Diesen unterirdischen Pulsschlag, der wie ein Erdbeben durch das ganze Stadtviertel fuhr. Aber als der Putz von der Badezimmerdecke rieselte, war ihr Kopf schon nach vorne gesunken und Blanches Gesicht trug den Ausdruck dümmlicher Überraschung. Wie bei einer, die aus dem Halbschlaf geweckt wurde und nicht recht weiß, wo sie sich befindet, schienen ihre halb offenen Augen den knallorangenen Fön zu betrachten, der sich zwischen ihren bleichen, sommersprossigen Unterschenkeln auf dem Wannenboden drehte. Wie ein übergroßes Insekt mit trägem Flügelschlag setzte er das Wasser in Bewegung. Um und um rührte er das Fichtennadelgrün, das sich immer weiter erhitzen und schließlich auch die Farbe verändern würde. Und auch mit dem Duft nach frischem Wald wäre es dann bald schon vorbei.
Ob Blanche das Augenpaar erkannt hatte? Diesen Blick, der auf ihr ruhte, wenige Sekunden bevor der Fön ins Wasser fiel? Diese weit geöffneten Augen, trügerisch klar; man meint, durch sie hindurchzusehen bis auf den tiefsten Grund einer einsamen Seele. Aber ist nicht alles, was wir zu sehen meinen, eine Täuschung? Jedenfalls wird Blanche viel Zeit haben, über die ganze Angelegenheit gründlich nachzudenken. Solche Seelen wie ihre wandern lange. Ich weiß es genau. Mein Name ist Cleo. Ich bin über zweitausend Jahre alt. Ich lese die geheimsten Gedanken und durchschaue Menschen bis in den letzten Winkel ihrer Seele.
Ich spreche jedoch nicht mit jedem. Und nicht jeder, mit dem ich spreche, versteht mich.
Ein Schlag unten im Keller. Es wird dunkel. Der Fön surrt nicht mehr. Das Wasser kommt zur Ruhe. Draußen zuckt Blaulicht. An- und abschwellendes Sirenengeheul. Aber sie fahren an unserem Haus vorbei.
Mein Name ist Cleo. Ich bin die Beobachterin.
Teil I
Bühnenbild und Maske
Ich hatte bekannte Straßen bei euch
mit Steinen, die Guten Tag sagten
zu meinen Füßen, wenn sie darauf traten.
(Irmgard Keun)
Kapitel 1
Montag, 29. September 2008, gegen Mittag
Kaum hatte der Zug angehalten, riss Blanche die Tür auf und sprang mit beiden Beinen in all das Rot, das ihr entgegenknallte. Aber der rote Teppich auf Bahnsteig 3 war lediglich ein aufgeklebter Kunststoffstreifen, an den Rändern abgetreten und in der Mitte schon ziemlich schmuddelig. Für einen winzigen Moment stand Blanche vollkommen allein dort: eine schmale Gestalt in schwarzer Lederjacke und Lederhose, den breitkrempigen Cowboyhut verwegen auf den dunklen Haaren, die im Nacken nachlässig zusammengebunden waren. Als sich schließlich auch die anderen Türen öffneten und die Masse der Mitreisenden sich auf den Bahnsteig ergoss, schwamm Blanche in der Menge mit. Obwohl ihre Füße in schweren Boots steckten, mutete ihr Gang fast tänzerisch an. Vielleicht lag es daran, dass sie an dem Rucksack auf der rechten Schulter nicht besonders schwer trug. Weiteres Gepäck hatte sie nicht.
Der rote Teppich führte weder zur Treppe noch zum Aufzug, sondern endete an einer beleuchteten Plakatwand. „Kölner Impro-Festival“ stand dort auf knallrotem Grund. Blanches blasse Lippen brachten so etwas wie ein Lächeln zustande, während ihre Augen sich zu Schlitzen verengten. Improvisations-Theater. Damit kannte sie sich aus. Seit über zwanzig Jahren tat sie nichts anderes. Zwar nicht auf den Bühnenbrettern, die angeblich die Welt bedeuten, sondern ganz real in der Welt, die ihr viel zu oft zur Bühne wurde. Und das war Blanches Welt: die engen Seitengassen, die dunklen Hinterhöfe, die lärmigen Kneipen und die nächtlichen Autobahnraststätten. Viel zu oft war ihre Welt auch nur ein Schlafplatz unter der Brücke oder eine öffentliche Toilette gewesen. Aber das war nun vorbei. In letzter Zeit war es deutlich besser gelaufen. Nach der Klinik das Zimmer in der WG und danach Gruppenräume und Seminare. Viele Seminare. Die Dokumente in Blanches Rucksack wogen nicht viel. So wenig, wie ein paar Seiten Papier eben wiegen. Blanche jedoch wusste, was sie wert waren. Sie waren Eintrittskarten in ein neues Leben. Improvisationstheater? Wieder glitt ein schiefes Grinsen über Blanches Gesicht. Mit dem Lächeln gerieten mehrere Piercings in Augenbrauen und Lippen in Bewegung. Sie wandte sich zur Treppe, holperte schnellfüßig durch die Menschenmenge nach unten in die Bahnhofspassage. Ihr Cowboyhut wippte hoch über den Köpfen der anderen wie eine vorwitzige Boje in mattem Wellengang.
Vor dem Glasportal wandte Blanche den Blick nach oben und atmete durch. Die steinerne Masse ragte turmhoch. Ein Wasserfall, der innehielt, sich den Gesetzen der Schwerkraft entzog, um im nächsten Moment nach oben zu fließen, hoch, schwindelnd hoch, bis zu den Turmspitzen. Und dann ... Blanche legte den Kopf in den Nacken, hielt mit einer Hand den Hut, der ins Rutschen gekommen war, und atmete tief durch. Zwanzig Jahre hatte sie den Dom nicht mehr gesehen.
Auf der zugigen Domplatte standen vier als Engel verkleidete Möchtegern-Pantomimen und nötigten Passanten zu gemeinsamen Fotos. Hier war alles ein einziges Theater. Blanche zog eine Sonnenbrille aus der Jackentasche, versteckte den Ausdruck ihrer Augen, wandte der Domplatte den Rücken zu und bog kurz darauf mit entschlossenen Schritten in eine breite, fast schnurgerade Straße mit hohen Häuserfronten. Sie schritt weit aus und fasste ihr Ziel ins Auge.
Schon von Weitem leuchtete ihr die prächtige romanische Fassade von St. Gereon entgegen. Blanche machte sich allerdings weder Gedanken um die fast tausendjährige Geschichte der Kirche noch interessierte sie die architektonische Raffinesse der zehneckigen Kuppel, des berühmten Dekagons. Sie betrat mit klopfendem Herzen das stille Kirchenschiff durch einen Seiteneingang, tupfte aus alter Gewohnheit mit dem Zeigefinger in den Weihwasserbehälter, vergaß jedoch das Kreuzzeichen. Entschlossenen Schrittes ging sie zum Dekagon, die Augen starr auf eine Mauernische gerichtet, in der ein knapp mannshoher Säulenstumpf stand. Die sogenannte Blutsäule. Angeblich sei Jesus Christus an ihr gegeißelt worden. Blanche kannte die Übersetzung der lateinischen Inschrift nur zu gut: „Glaube mir, hier an diesem Stein wurde vor langer Zeit Blut vergossen. Wenn ich mich schlecht verhalte, straft ER.“ Der Legende nach durfte man sich der Blutsäule nur mit reinem Gewissen nähern, da man sonst empfindlich bestraft wurde. Hatte man gar ein Menschenleben auf dem Gewissen, sollte man erst recht in sicherer Entfernung bleiben. Schon mancher, der den Rat nicht beherzigt hatte, musste für diesen Leichtsinn mit dem Leben zahlen. Einige heimliche Mörder, die in frecher Herausforderung vor die Säule getreten waren, brachen kurz darauf tot zusammen.
Bei der späteren Untersuchung der Leiche fand man die Kleidung in der Regel unbeschädigt, dennoch wiesen alle tiefe Stichwunden über dem Herzen auf.
Nichts lag Blanche ferner, als das Schicksal herauszufordern. Aber sie brauchte Klarheit. Wenn schon das eigene Gewissen keine ausreichende Richtschnur bot, dann war ein solches Orakel eine willkommene Hilfe. 1981 hatte sie schon einmal vor den Toren von St. Gereon gestanden, sich jedoch nicht hineingewagt. Jetzt lagen die Dinge anders. Jetzt wollte sie nicht mehr länger weglaufen. Selbst wenn sie damals schuldig geworden war, hatte sie nicht in den letzten Jahren genug gebüßt? Objektiv betrachtet, war es die reinste Idiotie, die Entscheidung zur Rückkehr von einem solch abergläubischen Ritual abhängig zu machen. Blanches Fall würde niemals vor einer irdischen Gerichtsbarkeit verhandelt werden, so viel war sicher. Es blieb ihr also nur dieser spirituelle Weg. Außerdem betrachtete sich Blanche sowieso als Expertin für Spirituelles. Was lag also näher, als sich todesmutig diesem Test zu unterziehen?
Blanche atmete tief durch, nahm die Sonnenbrille ab und stellte sich frontal vor die Säule. „Hier bin ich“, sagte sie mit zittriger Stimme. Nichts geschah. Sollte sie vielleicht niederknien?
Nein, das wäre nun doch zu albern. Sicher stand sie schon fünf Minuten hier. Nichts. Zumindest kein Stechen in der Herzgegend. Nur die Kälte, die allmählich vom Steinboden in Blanches Beine kroch. Blanche seufzte. Tiefe Erleichterung machte sich breit. Es war gut, dass sie sich dazu durchgerungen hatte. Denn es fühlte sich besser an als jede Absolution. Sicherheitshalber wartete sie noch sechzig Atemzüge lang und achtete darauf, langsam zu atmen. Das Schicksal sollte seine Chance haben. Blanche betrachtete sich als komplizierten Fall und wollte die Aktion nicht überhastet abbrechen. Das Schicksal sollte alle Fakten überprüfen und in Ruhe abwägen, um dann zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen. Blanche würde das Urteil akzeptieren.
Als sie sich schließlich zum Gehen wandte, holte sie das eingangs vergessene Kreuzzeichen nach und hätte dabei gleichzeitig am liebsten der Säule die Zunge rausgestreckt. Schaute nach oben. Erstarrte. Die zehneckige Kuppel über ihr war rot, so rot. Rot wie Blut. Dicke Tropfen quollen aus dem höchsten Punkt der Kuppel, liefen an den Mauerrippen entlang, und wenn sie sich nicht schnell in Sicherheit brachte, würden sie Blanche treffen und sie von oben bis unten besudeln. Sie machte, dass sie fortkam. Im Langschiff wandte sie den Blick zurück und erkannte, dass es goldene Tropfen vor rotem Hintergrund waren. Harmlos. Kein Blut. Vermutlich der Heilige Geist oder etwas in dieser Art.
„Sei nicht albern“, ermahnte sie sich selbst und warf sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen die schwere Kirchentür.
Draußen überflutete sie goldenes Herbstlicht. Sie setzte wieder die Sonnenbrille auf.
„Köln, ich komme“, sagte sie laut.
Kapitel 2
Montag, 29. September 2008, nachmittags
Warum war sie eigentlich nach Köln zurückgekehrt? In Blanche verknoteten sich Gedanken und Gefühle. Wiedersehensfreude war nicht darunter. Eher eine Art unklarer Sehnsucht, überschattet von lähmender Müdigkeit. Et es, wie et es. Das war der Satz, der in diesem Durcheinander immer wieder auftauchte. Erster Artikel des Kölschen Grundgesetzes. Den Tatsachen ins Auge blicken, nicht immer nur weglaufen. Endlich zur Ruhe kommen. Einfach mal sehen, was das Leben so bringt. Et hätt noch immer jot jejange. Dritter Artikel Kölsches Grundgesetz. Aber dennoch, je näher sie dem Severinsviertel kam, desto übermächtiger wurden die Erinnerungen ...
Nach der Schule hatte Blanche immer den Umweg über den Chlodwigplatz genommen und jeden Tag vor der Severinstorburg innegehalten, bevor sie weiterging. Das Fallgitter, ein kopfüber hängender Staketenzaun aus spitz zulaufenden Planken, war stets zu einem Drittel heruntergelassen. Wahrscheinlich sollte das dekorativ wirken. Als Kind hatte Blanche jedoch immer einen leisen Schauder im Nacken, wenn sie sich dem mittelalterlichen Stadttor näherte. Es war ihr unmöglich, einfach nur hindurchzugehen. Sobald sie sich der Fall-Linie des Gatters näherte, begann sie zu rennen. Immer. Denn niemand konnte mit Sicherheit wissen, ob sich die rostige Konstruktion nicht doch einmal aus dem Mauerwerk löste und todbringend herabsauste, ihr das Genick durchschlug, und nur wenn sie unaussprechliches Glück hätte, verlöre sie lediglich ein Stück ihrer Ferse, genauso, wie sie es einmal in einem Märchen gelesen hatte.
So wurde Blanche mitsamt ihrer ledernen Schultasche täglich von den Schatten des Severinstores verschlungen und anschließend ausgespien in eine enge und lärmige Straße, die den Namen desselben Heiligen trug, nach dem eine Brücke benannt war, eine Kirche, eine Kneipe und sogar der erste Sohn des Frontmanns von BAP, ja das ganze Stadtviertel war nach dem berühmten Bischof Severin benannt. Aber kein vernünftiger Mensch hätte jemals das Wort Severinsviertel in den Mund genommen. Man lebte im Veedel, für jeden Kölner reichte das als Ortsangabe. Und für die vollkommen Begriffsstutzigen oder Auswärtigen schob man allenfalls noch ein genuscheltes Vringsveedel als Erläuterung nach. Denn „dat Veedel“ war schon Kult, lange bevor es vom offiziellen Tourismus entdeckt wurde. Und zwar bei den Alteingesessenen. Bot das Veedel doch alles, was man zum Leben brauchte. Und das im Überfluss. Was es dort nicht gab, brauchte keiner. Man munkelte sogar von Ureinwohnern, die noch nie im Leben am Neumarkt gewesen seien. Mit zehn begann Blanche, an diesem heimattrunkenen Gewäsch zu zweifeln. Und spätestens mit zwölf glaubte sie den Erwachsenen kein Wort mehr. Nicht ein einziges. Jeden Mittag umklammerte Blanche die Lederriemen ihres Schulranzens und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den Schlund der Severinstorburg. Andere Menschen durchquerten den Torbogen, als sei nichts dabei. Als spürten sie keine Bedrohung. Als wüssten sie nicht, wie eng es dahinter wurde. Denn hier drinnen war alles anders. Draußen war es laut und hell und frei. Draußen war es gefährlich, aber nicht dunkel-gefährlich, sondern gefährlich wie auf einer Achterbahn: prickelnd, überraschend und atemraubend. Draußen lockte die Gefahr. Drinnen drohte sie. Drinnen, das hieß Heimat und Familie. Drinnen war alles so scheußlich vertraut. Drinnen, das hieß dauernde Kontrolle und ständig diese lästigen Fragen, auf die es keine Antworten gab. Am liebsten hätte sie das alles hinter sich gelassen, hätte Flügel gehabt und wäre fortgeflogen. Als sie es dann endlich ausprobierte, kam der Absturz. Und sie konnte rennen, so lange sie wollte und so weit sie wollte. Sie wusste: Das Tor stand dort und wartete auf sie. Das Tor war geduldig.
Blanches Hand umklammerte Mutters Brief mit der Adresse in Köln-Höhenberg. Dort war sie noch niemals vorher gewesen. Ziemlich öde Ecke. Galt als Problembezirk.
Hohe Arbeitslosigkeit. „Aber viel Grün“, hatte Mutter geschrieben. „Jetzt kann ich wenigstens aus dem Fenster gucken, ohne auf Häuserwände zu starren. Und dieser ewige Lärm von der Baustelle! Mir wurde das alles zu viel.“ Diese Zeilen hatten Blanche irritiert. Seit Generationen hatte ihre Familie im Veedel gelebt. Irgendetwas musste passiert sein.
*
„Ja klar ist hier einiges passiert. Was denkst du dir eigentlich? Du kommst nach über zwanzig Jahren zurück – und alles ist genauso, wie es einmal war?“ Zumindest Mutters nörgelnder Tonfall war derselbe.
„Du hast dich ganz schön verändert.“ Blanche versuchte, es neutral auszudrücken. War es die Frisur? Mutter trug einen damenhaften Bob mit aufwendig gemachten Strähnchen in Gold- und Kupferblond und nicht mehr diese Vokuhila-Katastrophe. Zugegeben, damals war das der letzte Schrei gewesen, und als Inhaberin zweier Friseursalons war Blanches Mutter gezwungen, fast jede Modetorheit auf dem eigenen Kopf vorzuführen. Aber unzweifelhaft war Mutter inzwischen zur Dame mutiert. Sogar ihre Gesichtshaut war vornehm erblasst. Statt knackiger Solarium-Bräune und kreisrunder Rougebäckchen sah Blanche zarte Knitterfältchen mit einem dezenten Hauch von Puder und Make-up. Nur die Augenbrauen waren immer noch viel zu stark gezupft. Die schwungvoll nachgemalten Bögen waren eine Spur zu hoch nach oben gerutscht und verliehen Mutters Gesicht den steten Ausdruck leichter Verblüffung.
„Ich hab mir die Zähne machen lassen“, bemerkte Mutter und entblößte eine makellos porzellanene Front. „Das ist doch nicht Mutters Gesicht“, dachte Blanche. „Das ist irgendwie ... eine Maske.“
Durch das Wohnzimmerfenster ging der Blick in einen kleinen, akkurat gepflegten Garten. Im Wesentlichen bestand er aus Rasen und Hecke. Auf der Türmatte hatte gestanden: Herzlich willkommen. Mutter hatte auf Blanches Klingeln sofort geöffnet. So, als hätte sie gewartet. Unerklärlicherweise hatte sie Blanche sofort erkannt. Kurz hatte es so ausgesehen, als wolle sie Blanche sogar umarmen. Sie hatte sich jedoch rasch wieder im Griff gehabt und ihrer Tochter lediglich die Fingerspitzen ihrer sorgfältig manikürten Hand gereicht.
„Und das Rauchen habe ich auch aufgegeben.“ Mutter drückte den Rücken durch. „Das ist sehr gut für die Haut.“
„Ich nicht. – Noch nicht.“ Blanche ärgerte sich über den schuldbewussten Klang ihrer Stimme. „Gar nicht so einfach, mit dem Rauchen aufzuhören. Bei all dem Stress.“ Mutter erkundigte sich nicht weiter nach Blanches Stress. Sie saß, ohne sich anzulehnen, auf dem weißen Ledersofa. Blanche hatte das Zigarettenpäckchen erst gar nicht aus der Jackentasche gezogen. Auf dem Glastisch standen zwei Kaffeetassen und zwei Wassergläser. „Früher hatten wir doch dieses Geschirr mit Blümchenmuster?“ Blanche kramte in ihrer Erinnerung. „Das mit dem goldenen Rand und den Vergissmeinnicht.“
„Das hab ich auf dem Flohmarkt verkauft, nachdem die Omma gestorben war.“ Mutter klang mürrisch. Ihr Blick ging ins Leere. Sie hatte „Omma“ gesagt. Mit kurzem O und hastig gedoppelten M. Blanche tastete nach dem Zigarettenpäckchen und atmete tief durch. Kaffeetassen. Sie war ein Vierteljahrhundert weggewesen, und jetzt sprachen sie über Kaffeetassen. Vielleicht war das auch besser so. Sonst müssten sie über das andere sprechen. Über das Unaussprechliche. Blanche stand auf.
„Ich glaube, ich muss jetzt“, sagte sie. Sie sagte es in einem Tonfall, als habe sie ein festes Ziel. Mutter blieb sitzen. „Wo willst du denn hin?“
„Ich komme schon klar.“
„Nun hau doch nicht gleich wieder ab. Du bist doch gerade erst gekommen.“
Lisbeth stand auf und kramte umständlich aus einer Schublade einen Schlüsselbund heraus. „Kennst du den?“
Blanche schluckte. „Die alte Wohnung?“
Lisbeth legte den Schlüsselbund in die Mitte des Tisches. „Genau. Ich schlage vor, wir beide machen einen ...“ Sie zögerte. „ ... wir machen einen Deal – so sagt man das doch? Ich hätte dir immer gern eine Ausbildung oder sogar ein Studium gezahlt. Aber du hattest ja andere Pläne.“ Lisbeths Blick ging ins Ungefähre, und Blanche rutschte unangenehm berührt hin und her. „Stattdessen durfte ich blechen für deine Therapien und für die Entzüge“, fuhr Lisbeth mit harter Stimme fort. „Wie viele waren es eigentlich? Jahrelang habe ich gar nichts von dir gehört, und jetzt stehst du auf einmal vor meiner Tür, als wäre nichts gewesen. Aber jetzt, mein Fräulein, bekommst du deine letzte Chance, um mir zu beweisen, dass du dein Leben endlich mal in den Griff kriegst.“
Und während Blanche die Augen nach oben verdrehte, wurde Mutters Tonfall weinerlich: „Mit Omma ging es ja schon länger bergab“, wechselte sie urplötzlich das Thema. „Trotzdem – als wir die Metzgerei verkaufen mussten ... das war wirklich schlimm für sie. Aber Omma war einfach zu vergesslich geworden. Und stehen konnte sie auch nicht mehr.“
„Die Krampfadern“, warf Blanche ein, froh, auch etwas zum Gespräch beizutragen, aber Mutter hatte schon wieder eine Kehrtwende vollzogen und lamentierte nun über den Verfall der Immobilienpreise. Ihre damenhaft bleiche Gesichtshaut rötete sich, und selbst das Dekolleté wurde fleckig. „Als diese verdammte Baustelle immer näher rückte, bekamen es die Leute allmählich mit der Angst zu tun“, berichtete sie. „Überall Risse in den Wänden. Und dann diese ständigen Vibrationen ... 2004 ist dann der Kirchturm von St. Johann Baptist beinahe umgekippt. Wahrscheinlich hast du davon in der Zeitung gelesen.“
Blanche nickte wortlos. Damals, als die Bilder vom „Schiefen Turm zu Kölle“ über die Fernsehschirme der Nation flimmerten, hatte es Blanche einen Stich gegeben. Zuerst hatte sich Blanche über ihre ungewohnten Gefühle gewundert, dann heftig an ihren Wahrnehmungen gezweifelt. Aber schließlich blieb nur eine einzige Erklärung: Es war banales Heimweh, das sie hinterrücks übertölpelt hatte. Unaufhaltsam waren weitere Erinnerungen hochgekommen – und zwar nicht solche, die sie zu fürchten gelernt hatte, nein, die schrecklichen Bilder blieben sorgsam verstaut in den untersten Schubladen ihres Bewusstseins. Wie aus dem Nichts leuchteten nun wieder die Bilder unbeschwerter Tage. Und dieser ganze elende Gefühlswirrwarr, der sich aus all dem ergab, hatte schließlich dazu geführt, dass Blanche ein Zugticket nach Köln gekauft und keine Rückfahrkarte gelöst hatte. Und nun saß sie auf einem weißledernen Sofa und ließ das Gejammer einer knapp sechzigjährigen Frau über sich ergehen.
„Für Ommas Metzgerei haben wir fast nichts mehr bekommen. Die Immobilienpreise waren endgültig im Keller.“ Mutter seufzte. „Wir hatten den besten Zeitpunkt zum Verkauf um mindestens zwei Jahre verpasst. Omma hat den Verlust der Metzgerei übrigens nie verwunden. Der Laden war tatsächlich ihr Lebenselixier gewesen. Na ja ... um es kurz zu machen: Du kannst dir an zehn Fingern ausrechnen, dass es finanziell grade so gereicht hat für das Häuschen hier und für die Pflege von Omma.“
Mutter zog eine gute Show ab, das musste der Neid ihr lassen. Blanche wusste gar nicht, dass sie die Rolle der treusorgenden Tochter auch drauf hatte. Glitzerten da nicht sogar Tränen in Mutters Augen? Lisbeth räusperte sich jedoch, drückte den Rücken wieder durch und stellte eins unmissverständlich klar: „Das bisschen Geld, das mir jetzt noch geblieben ist, muss reichen. Das ist quasi meine Rente. Mit vierzig bist du jetzt wirklich alt genug, um für dich selber zu sorgen. Und spekulier bloß nicht auf ein fettes Erbe ... Denn eins garantiere ich dir: Ich lasse niemandem etwas übrig. Eher stecke ich den letzten Cent in eine Karibik-Kreuzfahrt und lasse mich auf See bestatten. Ich habe mein Lebtag lang hart gearbeitet, und jetzt will ich mir auch endlich mal was gönnen. Ein halbes Jahr gebe ich dir – und keinen einzigen Tag länger, hast du mich verstanden?“
Mit diesen Worten schob sie den Schlüssel rüber zu Blanche. „Klare Ansage“, antwortete Blanche und zog das Zigarettenpäckchen heraus.
„Darf ich?“ Mutter nickte schweigend und schob eine Untertasse als Aschenbecher in Reichweite.
„Du hast dich wirklich sehr verändert“, wiederholte Blanche und stieß den Rauch genussvoll aus. „Na ja, man tut eben, was man kann.“ Mutter griff sich ins Haar. Sie sah besser aus, als jemals zuvor in ihrem Leben – und sie wusste das.
„Aber ganz ehrlich ...“ Mutters Blick wanderte über Blanches Gestalt. „Du bist auch nicht mehr das, was du mal warst.“
Und das war ganz eindeutig kein Kompliment.
Kapitel 3
Montag, 29. September 2008, früher Abend
Nachdem Blanche gegangen war, saß Elisabeth Schmitz, genannt Lisbeth, noch lange auf dem weißen Ledersofa und starrte auf ihre Hände. Ihre Haut hatte sich längst schon von der jahrzehntelangen Friseurarbeit erholt. Die stets offenen Ekzeme zwischen den Fingern und die schmerzhaften Schrunden am Nagelbett waren verschwunden. Dafür waren Altersflecken hinzugekommen. Und statt Fingernägeln in Neon-Knallfarben, nun French Manicure. Dezent und sauber. Bloß nichts Auffälliges. Ein Spaziergang würde ihr jetzt sicher guttun. Bis zu den weiten Rasenflächen der Merheimer Heide waren es nur wenige Schritte.
Lisbeth könnte die Abkürzung nehmen und am Rand der Merheimer Heide entlang bis zum Kalker Friedhof spazieren. Sie könnte Ommas Grab besuchen. Lisbeth war zwar nicht der Typ, der an Gräbern stumme Zwiesprache hielt. Aber vielleicht würde es ihr in diesem Fall trotzdem guttun.
Lisbeth blieb sitzen.
Durch das angekippte Fenster drang leise zischend der Puls der nahen Autobahn. Lisbeth hörte nichts. Sie saß dort im Tosen ihrer Erinnerungen.
Ihre Tochter Lara nannte sich also neuerdings Blanche. Warum sie ihren alten Namen abgelegt hatte, verriet sie nicht. So, wie sie eigentlich kaum jemals etwas wirklich Wichtiges mit ihrer Mutter besprochen hatte. Wenn man es genau nahm, hatten Lisbeth und Lara sowieso nur wenig miteinander zu tun gehabt. Eigentlich schon seit Laras Geburt.
Nein, genau genommen, sogar schon vorher. Lisbeth war gerade zwanzig geworden und steckte mitten in den Vorbereitungen zum Meister-Kurs, als sich das Kind anmeldete. Was aber nicht wirklich ein Problem sei, wie die Omma meinte. „Ich war auch zwanzig, als ich dich bekommen habe. Und 1948 war ein Kind wirklich das Letzte, was ich brauchen konnte. Nach der Währungsreform ging es endlich wieder mit der Metzgerei aufwärts, und wir hatten alle Hände voll zu tun. Gott sei Dank wird ein Kind ja im Wesentlichen von alleine groß. Und dat Kleine von dir, dat kriegen wir auch groß, Lisbeth, da brauchste dir keine Sorgen zu machen.“
Omma war schon immer eine ungewöhnliche Frau gewesen. Tatkräftig und mit jeder Menge Haare auf den Zähnen. Der ältere Bruder und Erbe der Metzgerei wurde seit Januar 1943 vor Stalingrad vermisst, und von diesem Schlag erholten sich beide Eltern nie mehr. Die Mutter hoffte und grämte sich zu Tode, und der Vater schloss sich freiwillig einem Himmelfahrtskommando des Volkssturms an, nachdem von der Metzgerei nur noch ein rauchender Trümmerhaufen übrig geblieben war. Und während Köln noch aussah wie nach dem realexistierenden Weltuntergang, hatte die Omma nach Kriegsende die Ärmel hochgekrempelt und begonnen, den elterlichen Betrieb wieder aufzubauen. Eigentlich unmöglich, war die Omma doch damals noch nicht mal volljährig gewesen. Und sie hatte auch lediglich eine Ausbildung als Fleischfachverkäuferin gehabt. Und dies auch nur mit einem „So-lala-Abschluss“, der den Kriegswirren geschuldet war. Aber damals herrschten wilde Zeiten, und die Kriegskinder hatten gelernt zu überleben. Irgendwie. Und dass die wiederaufgebaute Metzgerei schließlich zwei Meter weiter in die Straße hineinragte als das alte, zerbombte Haus, war sicher nur ein Zufall. Genauso, wie es auch ein glücklicher Zufall war, dass die alten Grundbücher verbrannt waren. Jedenfalls herrschte die Omma Anfang der fünfziger Jahre über ein großzügig geschnittenes Ladenlokal mit moderner Wurstküche und Fleischmengerei. Ohne die Hilfe starker Männer wäre dies alles natürlich niemals möglich gewesen. Vielleicht fiel Ommas Aufstieg auch unter die Kategorie „Fräuleinwunder“ oder „Onkelehe“. Aber über so etwas sprach man nicht, und der Erfolg gibt schließlich jedem recht. Und ob Lisbeth amerikanische Soldaten-Gene in sich trug oder diejenigen eines kräftigen Metzger-Gesellen, der 1947 für einige Monate im Vringsveedel unterschlüpfte, darüber wusste die Omma immer gut zu schweigen. Obwohl sie sich selbst als stockkatholisch bezeichnete, hielt sie sich mit solchen Belanglosigkeiten, wie es eine uneheliche Geburt war, erst gar nicht auf. Und als eine Kundin zwanzig Jahre später nicht aufhörte, über Lisbeths Fehltritt zu lamentieren, warf sie die Dame kurzerhand aus dem Laden. In dem Maße, wie Lisbeths Bauch sich rundete, verlor die Omma zwar eine Zeitlang Kundschaft, aber als das Kind erst mal da war, kamen sie alle wieder zurück. Lara war als Baby rosig und prall und stets gut gelaunt und nahm sich auf dem Arm der stolzen Großmutter fast so appetitlich aus wie die saftigen Würstchen in der Auslage. So kam die ganze Angelegenheit sachte und ohne großes Aufhebens wieder ins Lot. Und die Schnepfe vom Jugendamt, die ungezählte Mündel zu verwalten hatte, wurde regelmäßig mit einem riesigen Wurstpaket abgespeist und machte ebenfalls keine Probleme.