Kitabı oku: «LIEBE FÜR ZWEI», sayfa 3

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11

Gina war zu Claire gefahren, um von ihrem Wochenende auf dem Weingut zu berichten.

„Es war wirklich schön, aber seine Mutter hat mich komisch angesehen. So, als wenn sie überlegen würde, was mit mir nicht stimmt. Ich denke, ich werde das Spiel in der nächsten Zeit beenden.“

Claire hatte lächelnd dem Bericht gelauscht. Es war nichts Neues für sie, dass ihre Freundin selbst über Themen wie Liebe und Sexualität ganz sachlich und nüchtern dachte und sprach. Claire war sich nicht sicher, ob Gina das Gefühl hinter dem Begriff Liebe überhaupt kannte. Gina war einfach anders, sie setzte eigene Prioritäten und Liebe zählte nicht dazu. Claire selbst konnte das nicht. Wenn, dann war sie mit Haut und Haaren verliebt und genoss die seelische und körperliche Nähe ganz und gar. Manchmal bedauerte sie Gina, die diese Gefühle nicht teilen konnte oder wollte.

„Schade, ist es denn keine Option für dich, dich in ihn zu verlieben? Gefällt er dir nicht?“

„Mich verlieben? Nein! Er ist schon ganz nett, aber das ist auch alles. Lukas ist der Freund meiner Schwester und es ist, als wäre ich nicht beteiligt. So kann ich das schnell wieder beenden. Nein, ich werde mich nicht in ihn verlieben und ob es jemals ein Mann wert ist, kann ich nicht sagen. Wer braucht schon Männer? Ich jedenfalls nicht.“

Claire hatte den Mund aufgerissen.

„So ein Quatsch. Du wirst dich schon noch verlieben, wenn der Richtige kommt.“

„Ach ja?“, fragte Gina zynisch. „Wo das hinführt, hat man ja bei dir gesehen. Dein Schau­spielfreund hat dir weh getan, dich tief verletzt. Betrogen und belogen, nein, das will ich nicht.“

Gina hatte das schmerzvolle Gesicht ihrer Freundin gesehen, aber anstatt sich zu entschuldigen, war sie böse auf Claire, die nicht so reagiert hatte wie erwartet. Sie erhob sich und verabschiedete sich. Dann fuhr sie nach Hause und bereitete sich auf den morgigen Studientag vor. Claire blieb betroffen zurück. Gina hatte viel gesagt, das war sonst nicht ihre Art. Sie hatte sie in ihre Seele blicken lassen. Die Gina, die lächelte und schwieg, war ihr um einiges lieber. Ihre Freundin war schon immer sonderbar gewesen, aber heute fand sie es übertrieben, wie abwertend sie über Gefühle gesprochen hatte.

12

Marylin hatte an der Ostsee tatsächlich ihren früheren Schwarm David Hoffels getroffen. Er sah immer noch sehr gut aus, eigentlich noch besser als früher, fand sie. Ihre Eltern waren auch erfreut, ihn zu sehen und froh, dass Marylin nun beschäftigt war. So konnten sie ihre eigenen Unternehmungen planen.

Marylin und David verbrachten einige Tage mit seinen Freunden am Strand. Sie hatten gebadet, Ball gespielt, eine Radtour gemacht und abends am Feuer gesessen, Wein getrunken und geredet. Am dritten Abend saßen sie dann immer noch am Lagerfeuer, als alle anderen schon weg wa­ren.

David hatte einen Arm um sie gelegt. Heute wollte er sich nicht wieder abweisen lassen und mit ihr schlafen. Sie hatte sich bereitwillig küssen lassen, aber als seine Hände unter ihr kurzes Shirt wanderten, hatte sie ihn sanft abgewehrt.

„Was ist los? Lass uns doch …“

Marylin hatte nicht abwarten wollen, bis er das Wort „Spaß“ sagte und unterbrach ihn: „Ich bin keine Frau für den Spaß, also warte oder hau ab.“

Er hatte geschnauft und sich gefügt. Jetzt hatte er schon zwei Abende die Finger stillgehalten. Es war nicht leicht für ihn, denn im Normalfall wies ihn keine Frau ab. Ganz im Gegenteil: David bekam immer, was er wollte.

Nun gut, dachte er. Es hatte ja auch seine Reize, wenn sie sich so zickig anstellte. Er küsste Marylin leidenschaftlich und streichelte ihren Nacken mit seinen Lippen.

Marylin schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an, sie sah aus, als ob sie überlegte, ob sie gehen oder bleiben sollte. David sagte nichts und küsste sie weiter.

Plötzlich sprang Marylin auf.

„Ach, was soll es. Komm, ich will mit dir schlafen und zwar jetzt sofort.“

Sie suchte in der Dunkelheit ein paar Decken zusammen, legte sie ans Feuer, zog sich aus und warf David das Bikinihöschen an den Kopf. Dann streckte sie sich wohlig auf den Decken aus. David ließ sich nicht zweimal bitten und so liebten sie sich bis zum Morgengrauen. Als es kühl wurde, zog er eine der Decken unter sich hervor und breitete sie über Marylins und seinem heißen Körper aus. Als sie ihn zum Frühstück mitnehmen wollte, lehnte er ab.

„Ich muss mal nach den Jungs schauen, danach komme ich zu euch. Wenn du magst, bringe ich meine Sachen mit und bleibe bei dir.“

Marylin überlegte. Ja, dachte sie, das war gut, ein neuer Mann, ein neuer Anfang. Sie machte in Gedanken einen dicken Haken an die Sache mit Lukas. Gegen Mittag war David mit seinem Seesack und einem Surfbrett bei ihnen im Ferienhaus eingezogen.

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Als der Urlaub vorbei war und alle wieder zuhause am Tisch saßen, um ihre Erlebnisse auszutauschen, herrschte eine friedliche Stimmung. Gina hatte die Enttäuschung über Claire heruntergeschluckt und sie zum Abendessen mitge­bracht. Nach dem Essen zogen sich die drei jungen Frauen in den Garten zurück. Marylin setzte sich auf die Schaukel, die seit Kindertagen an einem dicken Ast befestigt und ihr Lieblingsplatz war. Gina saß neben Claire auf der weißen Bank, die unter dem gleichen großen Apfelbaum stand.

„Ihr glaubt nicht, wen ich getroffen habe.“

Gina und Claire schauten Marylin erwartungsvoll an. Sie hatten sich beide schon zugenickt, denn Marylin plapperte fröhlich und ausgelassen, wo sie doch eigentlich geknickt sein müsste nach ihrer Trennung von Lukas.

„David Hoffels war dort mit seinen Freunden im Urlaub. Wir haben die alte Sache wieder aufleben lassen.“

„Du hast mit ihm geschlafen?“, fragte Gina mit großen Augen.

Marylin nickte.

„Ich denke, du hast dich gerade von deinem Freund getrennt? Wie kannst du denn dann schon wieder mit einem anderen Kerl ins Bett steigen? Also, ich finde das sehr unanständig. So etwas würde ich nicht tun.“

Claire grinste.

„Ich auch nicht, da wird man doch ganz leicht als Schlampe abgestempelt.“

„Ach was. Ich bin getrennt und kann machen, was ich will und mit wem ich will, Lukas doch auch. Wir sind fertig miteinander. Wenn er eine andere hätte, wäre mir das auch egal.“

Claire putzte sich geräuschvoll die Nase. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen, aber sie wollte Gina, die ganz emo­tionslos in Marylins Augen schaute, nicht in eine peinliche Situation bringen. Gina blieb weiter ungerührt.

„Ja, so sind die Männer. Die haben immer gleich eine andere Freundin und sei es nur für Sex.“

Marylin sprang von der Schaukel.

„Das mit David soll auch nichts für die Ewigkeit sein. Wir haben das beide gewollt, aber ich will nicht mit ihm zusammen sein. Er hat sowieso an jedem Finger eine.“

Gina wunderte sich, wie locker ihre Schwester neuerdings mit dem Liebesschmerz umging. Vielleicht hatten sie in der Beziehung doch mehr gemeinsam, als sie dachten. In Gedanken malte sie sich aus, wie Marylin reagieren würde, wenn sie von ihr und Lukas wüsste. Sie könnten ihn beide haben und er würde es nicht einmal merken. Gina nahm sich vor, die Beziehung mit Lukas noch eine Weile aufrechtzuerhalten.

Claire sah im Gesicht ihrer Freundin, welch abgründige Gedanken ihr durch den Kopf gingen und fühlte sich angezogen und abgestoßen zugleich. Gina zog Claire von der Bank hoch mit ins Haus. Marylin lief noch eine Runde durch den Garten, sie war rundum zufrieden und überlegte sich, am nächsten Morgen zu David zu gehen und mit ihm zu klären, wie es weitergehen sollte.

Gina und Claire kicherten in ihrem Zimmer über das kleine Verwechslungsspielchen. Gina würde am Wochenende zu Lukas fahren und Spaß haben.

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Lukas freute sich sehr, als Gina am Freitagabend in den Hof gefahren kam. Gina hatte behauptet, ihr Auto sei kaputt und sie habe sich das von ihrer Schwester geliehen. Er zog sie an sich und küsste sie liebevoll. Anschließend half sie in der Küche Constanze, die beim Backen war, beim Schälen der großen gelben Äpfel. Sie verströmten einen Duft, der eine Vorahnung auf den nahenden Herbst ins Haus brachte. Aber noch gab der Sommer sein Bestes. Jetzt, Ende August, war es noch einmal richtig heiß geworden. Gina trug ein hübsches Kleid und genau das war es, was Constanze wieder stutzig werden ließ.

Sie hätte Marylin eher so eingeschätzt, dass sie bei der Hitze in bequemen kurzen Hosen und mit einem Top herumlaufen würde. Auch die offenen Haare störten sie, in ihren Erinnerungen gab es das nicht.

„Wie läuft es denn in der Apotheke?“

Gina schaute Constanze entgeistert an, blieb aber ruhig.

„Ich kann nicht klagen. Im Moment ist so gutes Wetter, da sind nicht so viele Menschen krank. Ich habe letztens in einer anderen Apotheke aushelfen können, deren Besitzerin einen Unfall hatte.“

Gina fühlte sich ertappt und ihr war klar, dass sie über die Arbeit ihrer Schwester eigentlich nichts wusste. Darum änderte sie einfach das Thema.

„Ach, diese Äpfel sind ein Traum. Ich freue mich schon auf den Duft, wenn der Apfelkuchen im Ofen ist. Kann ich noch etwas anderes helfen? Sonst gehe ich zu Lukas.“

Lukas hatte seinem Vater geholfen und rief an der Hintertür nach Marylin. Constanze schüttelte den Kopf und Gina verließ erleichtert die Küche. Lukas‘ Mutter setzte sich an den Tisch. Niemals war das dieselbe Marylin, die sie kannte. Sie würde weiterbohren, bis sie wissen würde, was hier nicht stimmte.

Gina lag unterdessen als Marylin in den Armen von Lukas und genoss seine Zuwendung und Nähe. Sie würde seiner Mutter aus dem Weg gehen. Am Sonntag fuhr sie heim in die Wohnung nach Mainz.

„Seine Mutter ahnt etwas. Sie hat mich über die Apotheke ausgefragt. Gut, dass Lukas in dem Moment gerufen hat. Ich werde dem Ganzen am nächsten Samstag ein Ende bereiten und du musst mir dabei helfen. Ich will, dass er Schluss macht.“

Gina erklärte ihrer Freundin den Plan.

Danach gibt es kein Zurück mehr für Marylin, dachte Claire. Sie hatte eigentlich nie Skrupel gehabt, bei den Streichen gegen Marylin mitzumachen, aber das war schon sehr böse. Doch Gina war ihre beste Freundin und so sagte sie nichts weiter dazu. Claire beschloss, die Einladung zu einem Studienjahr in Frankreich anzunehmen. Sie wollte für einen längeren Zeitraum ein wenig Abstand zwischen sich und Gina bringen, denn sie hatte bemerkt, dass sie sich in Ginas Nähe nicht mehr so wohl fühlte wie früher. Irgendwie hatte sie die Führungsposition abgegeben. Das mit Frankreich würde sie ihr aber erst in ein paar Tagen sagen.

15

David grinste, als er die Tür öffnete. Er wohnte in einer kleinen Wohnung am anderen Ende von Mainz. Eigentlich wollten seine Freunde, dass er mit in die Wohngemeinschaft nach Frankfurt zog, aber David hatte keine Lust auf dieses Gemeinschaftsleben. Er musste sein Abitur an einer Privatschule mit Internat machen und das hatte gereicht. Jetzt stand er kurz vor dem Abschluss und wenn er erst einmal in die Firma seines Vaters einsteigen konnte, dann war auch eine größere Wohnung möglich.

Es war schon immer sein Traum gewesen, die große Baufirma seiner Familie weiterzuführen, aber er wollte auch eine gute Ausbildung haben, um den Platz über seinen Mitarbeitern zu recht­fertigen. Also studierte er Bauingenieurwesen und da er äußerst fleißig und gut organisiert war, würde er einen sehr guten Abschluss erreichen.

Marylin ging an ihm vorbei in das Wohnzimmer, das mit wenigen modernen Möbeln aus Glas und Chrom einen sehr nüchternen Eindruck machte. In der Ecke am Fenster stand eine weiße Eckcouch.

David folgte ihr, griff nach ihr, schob sie auf die Couch und begann, sie auszuziehen und zu küssen. Marylin wollte eigentlich erst einmal mit ihm reden, ließ es dann aber sein, denn im Moment wollte sie Hände und Lippen und Zärtlichkeit.

Marylin ließ sich fallen und genoss jede Sekunde. David lag danach mit geschlossenen Augen neben ihr. Plötzlich setzte Marylin sich auf.

„Wie soll das denn jetzt mit uns weitergehen?“

David brummte etwas Unverständliches, sagte aber dann: „Was möchtest du denn? Ich denke, du bist keine für den Spaß? Ich bin ehrlich: Im Moment will ich keine allzu feste Beziehung, andererseits möchte ich diese Stunden mit dir auch nicht missen.“

„Gut, lassen wir es so, wie es ist. Wir treffen uns ab und zu, aber regelmäßig. Dann schlafen wir zusammen und genießen es, danach macht jeder, was er will. Ist es dir so recht?“

„Ich finde es gut, dass du so unkompliziert bist und so anders als deine Schwester. Wenn ich an diese mürrische Zicke von früher denke …“

Marylin unterbrach ihn: „Lass Gina aus dem Spiel, sie ist nun mal ein wenig anders. Außerdem hat sie sich schon gebessert. Und wir fangen jetzt noch einmal von vorne an, mein Schatz.“

Nach einem gierigen Kuss und einer Verabredung für den kommenden Tag verabschiedete sich Marylin von David und fuhr fröhlich singend heim. Die Eltern waren nicht da, Gina war in der Wohnung, also griff sich Marylin das Putzzeug und begann ihr Zimmer zu reinigen. Das kam nicht sehr oft vor, also hatte sie gut zwei Stunden zu tun. Danach überblickte sie alles und nickte vor sich hin. Hier könnte man auch David mal hereinlassen. Zum Abschluss bezog sie ihr Bett neu und brachte die Wäsche in den Keller.

16

Am Freitag war Gina zu Lukas gefahren. In der Woche hatte sie über einer Idee gebrütet, wie sie eine Trennung herbeiführen könnte, die von ihm ausging. Sie lächelte während der Fahrt vor sich hin, so brillant kam ihr das vor, was sie sich ausgedacht hatte.

Dieses Mal hatte sie Claire nichts Genaues erzählt. In letzter Zeit hatte sie den Eindruck gewonnen, dass Claire sich von ihr entfernte, aber das störte sie weniger, als sie immer angenommen hatte. Es war Zeit, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nahm. Als sie ihrem Vater am Mittwochabend beim gemeinsamen Essen berichtet hatte, dass sie sich nicht mehr so gut mit Claire verstand, hatte Robert gelächelt.

„Mein Schatz, ich war mir immer sicher, dass Claire dich nur ausnutzen würde. Also geh deinen eigenen Weg und löse dich von ihr. Du bist gut so, wie du bist.“

Gina schob sich eine kleine Tomate in den Mund und überlegte. Dieses Mittwochabend-Essen war zu einer schönen Tradition geworden, Marylin wusste nichts davon. Robert genoss es, mit seiner Lieblingstochter den Abend zu verbringen, über kluge Dinge zu reden und ihre stille Bewunderung tat ihm gut. Marylin hatte sich niemals mit ihm über Kunst und Kultur unterhalten, ihn nie an ihrem Leben teilhaben lassen. Dass er es war, der sie ausschloss, blendete er vollkommen aus, seine Beste war nun mal Gina.

Er zuckte zusammen, als Gina plötzlich sagte: „Ja, Papa, du hast wie immer recht. Ich werde mit ihr reden, dass ich ausziehe. Vielleicht kannst du mir bei der Wohnungssuche helfen?“

Sie klapperte mit den Lidern und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln, sodass er nur noch nicken konnte.

Er nickte immer noch, als sie flüsterte: „Und Marylin und Mama sagen wir nichts davon. Ja, Papa?“

Claire war am späten Abend gar nicht böse, als ihre Freundin mit den Plänen von eigener Wohnung und Auszug kam. Sie hatte längst einen Vertrag für das Jahr in Frankreich unterschrieben. Ihre Eltern waren glücklich, dass sie eine so engagierte und fleißige Tochter hatten. Gina hörte aufmerksam zu, als Claire ihr alles erklärte. Claire würde in zwei Wochen nicht mehr da sein. Dann riefen sie ihre Väter an und ließen sie über die Wohnung verhandeln, schließlich wurde beschlossen, dass Gina dort weiter zur Miete wohnen konnte. Robert würde diese Miete zahlen, heimlich wie immer und so konnten sie sich den Umzug sparen.

Am nächsten Tag sollte eine kleine Abschiedsfeier bei Claires Eltern im Garten sein. Gina bog mit zufriedenem Gesicht in den Innenhof des Weingutes ein. Morgen würde sie Claire und Lukas auf einen Schlag loswerden.

17

Im Garten der großen Villa war ein riesiger weißer Pavillon aufgestellt worden, unter dem Tische mit strahlend weißen Tischdecken standen. Die Bänke und Stühle waren mit fliederfarbenen Kissen bedeckt.

Am Vormittag war eine Firma da gewesen und hatte den Pool noch einmal gereinigt, Mitarbeiter einer Catering-Firma trugen Getränke und erlesene Speisen ins Haus. Guntram hatte sich nicht lumpen lassen und sich vorgenommen, sein kleines Mädchen würdig in die große weite Welt zu verabschieden.

Drei junge Mädchen und ein hübscher junger Mann in schwarz-weißer Kleidung waren dabei, die Tische einzudecken. Claire und Gina kamen am Mittag an und machten es sich am Pool bequem. Marylin hatten sie nichts erzählt, auch Roswitha wusste nichts von der Feier. Robert hatte geschwiegen.

Claire hatte die Gäste einzeln ausgesucht, sie hatte Freunde, die ihrem neuen Status nicht entsprachen, einfach nicht eingeladen. Es sollte eine perfekte Party werden.

Lukas hatte noch im Weingut zu tun, würde aber am Abend dazukommen. Soweit klappte der Plan von Gina perfekt. Es waren noch viele junge Leute eingeladen, Freunde Claires, von deren Existenz Gina bis heute nichts gewusst hatte. Sie hatte immer gedacht, dass sie die einzige Freundin von Claire war und konnte ihren Unmut darüber nur schwer verbergen. Trotzdem lachte sie mit der Sonne um die Wette.

Einer der jungen Männer, die sich am frühen Abend zu ihnen an den Pool gesetzt hatten, gefiel ihr ganz gut, um ihren Plan zu vollenden. Lennard von Breckwitz war ein gepflegter Mann mit guten Umgangsformen. Seine fast schwarzen, kurzen Haare passten perfekt zu der gebräunten Haut. Er war leger gekleidet und redete nicht viel. Die dunklen, wachen Augen musterten Gina und als sie ihn auch ansah, zwinkerte er ihr zu. Sie rückte auf der Bank ein wenig zur Seite und bedeutete ihm, sich zu ihr zu setzen. Lennard stand auf und kam betont langsam zu ihr hinüber, dann setzte er sich neben Gina.

„Hallo, ich bin Gina, Claires beste Freundin.“

Lennard nickte und hielt ihr seine gepflegte Hand hin.

„Ich bin Lennard. Wie schön, dich kennenzulernen und ich dachte schon, es wird eine langweilige Party.“

Gina zog keck die Augenbrauen hoch.

„Mit mir ist es niemals langweilig.“

Lennard grinste.

„Das glaube ich dir sofort.“

Sie unterhielten sich angeregt über die Arbeit. Gina stand bald darauf auf und zog ihn mit sich ins Haus. Lukas hatte ihr eine Nachricht gesendet, dass er jetzt losfuhr. Claire schaute ihrer Freundin missmutig hinterher. Dass ausgerechnet Lennard derjenige war, der für Ginas Plan herhalten musste, passte ihr nicht. Sie ahnte, was Gina vorhatte und hoffte, dass Lukas in den nächsten Minuten eintreffen würde, damit alles schnell vorbei wäre.

Gina sagte auf der Treppe nach oben: „Ich kann dir jetzt mal meine Entwürfe zeigen. Wir haben letzte Woche daran gearbeitet und ich möchte gerne deine Meinung hören.“

„Und was möchtest du mir noch zeigen?“

Dabei griff er unter ihren Rock nach ihrem Bein. Gina lief schneller und verschwand mit ihm in ihrem Gästezimmer, das sie immer bewohnte, wenn sie hier war. Er folgte ihr und drückte mit dem Fuß die Tür zu. Drinnen schob er sie in Richtung Bett. Seine Lippen suchten ihre und er küsste sie voller Leidenschaft. Gina war innerlich entsetzt, denn er ging nicht sehr sorgsam mit ihr um und seine Zunge war drängend und triefte vor Spucke, aber sie riss sich zusammen und hielt es aus. Dieser hübsche Junge konnte nicht küssen und sicher würde sie sich auch beim Sex noch ekeln, aber ihr Plan war, dass Lukas sie mit einem andern im Bett erwischen sollte. So würde sie ihn auf die unkomplizierteste und eindeutigste Weise loswerden.

Lennard zerrte unter ihrem Rock am Slip und warf ihn achtlos beiseite. Gina ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Lennard ließ seine Hose herunter und legte sich auf Gina. Er grub seine Zähne in ihre rechte Brust, die er mit groben Griffen aus ihrem Ausschnitt gezerrt hatte, dann drückte er ihre Beine auseinander und war gerade in sie eingedrungen, als sich leise die Tür öffnete.

Ein entsetzter Lukas blickte voller Scham auf den sich auf und ab bewegenden Hintern, der zwischen den Beinen seiner Freundin lag. Deutlicher konnte es nicht sein: Marylin betrog ihn vor seinen Augen mit einem anderen. Er kam drei Schritte auf sie zu.

„Oh Mann … was … tust … du …?“

Gina rief gekonnt erschrocken: „Lukas? Schatz! Du bist ja schon da. Ich wusste nicht …“

„Du wusstest nicht …? Hast du einen Knall?“

Lukas drehte sich zur Tür um.

Dort blickte er zurück und sagte: „Ich bin dann mal weg. Ein schönes Leben noch. Lass dich nie wieder bei mir blicken, mit dir bin ich fertig.“

Die Tür war zu. Gina schob Lennard von sich herunter und schüttelte sich. Er hatte sie völlig beschmutzt. Wortlos ließ sie ihn liegen und lief eilig ins Bad. Danach verabschiedete sie sich von Claire.

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