Kitabı oku: «LIEBE FÜR ZWEI», sayfa 2

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Gina hatte sich gewundert, dass ihre Schwester Marylin an keinem Wochenende mehr daheim war. Da sie immer öfter bei Claire wohnte, sahen sich die Schwestern lange Zeit gar nicht. Ihre Mutter hatte nur gesagt, dass Marylin einen Freund namens Lukas hätte.

Claire hatte sich nach einem Jahr von ihrem älteren Schauspieler-Freund getrennt, nachdem sie herausgefunden hatte, dass er auch mit allen anderen Schauspielschülerinnen ins Bett ging. Die beiden jungen Frauen hatten beschlossen, nun erst ihre Schule zu beenden und sich bis zum Abitur nicht mehr mit der Liebe abzugeben. Sie hielten sich akribisch daran und ließen alle Anwärter abblitzen.

Nun saßen sie mit einem Eis bei Gina im Garten und überlegten, was sie nach dem Abitur machen wollten. Für Claire war klar, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen würde, also hatte sie begonnen, sich an allen bekannten Schauspielschulen zu bewerben. In zwei Wochen sollte das nächste Vorsprechen sein.

Gina hatte noch keine genaue Vorstellung. Sie wollte auf keinen Fall etwas machen, was schmutzig war oder wo sie sich ständig auf Neues einlassen musste. Andererseits fand sie die Vorstellung schrecklich, dass sich ihr und Claires Weg einmal trennen würden. Sie hatte schon überlegt, sich auch für die Schauspielerei zu bewerben, aber sie befürchtete, nicht genügend Talent zu haben. Sie hatte zwar immer Erfolg, die Freunde ihrer Schwester zu täuschen, denn Jungen oder Männer waren in ihren Augen sowieso leicht zu verwirren, doch dies als Beruf zu machen, konnte sie sich nicht vorstellen.

Aber als was wollte sie denn ein ganzes Leben lang arbeiten? Es war eine schwierige Frage: Kosmetikerin oder ein medizinischer Beruf gingen nicht, denn da hatte sie körperlichen Kontakt mit fremden Menschen, Tiere gingen schon überhaupt nicht, denn die stanken und sabberten, mit Kindern konnte sie gar nichts anfangen, sie waren schmutzig und laut und wollten immer im Mittelpunkt stehen. Altenpflege kam auch nicht infrage, alte Leute dachten immer, sie wären besser und klüger als die jungen Menschen.

Während Marylin jedes Mal gerne in den Ferien bei ihren Großeltern war, hasste Gina diese Aufenthalte. Marylin wurde von Oma und Opa geliebt und verwöhnt, denn sie zeigte Oma und Opa ihre Liebe ungehemmt und von ganzem Herzen, aber Gina fühlte sich immer unwohl, wenn sie dort war. Sie hatte einmal ein Gespräch von ihrer Oma und ihrer Mutter belauscht.

„Marylin ist so ein liebes und herzliches Mädchen“, hatte Oma gesagt. „Bei Gina weiß ich nie, woran ich bin. Ich würde fast sagen, sie ist böse.“

Roswitha hatte darauf wütend geantwortet: „Wie kannst du so etwas sagen, Mutter! Gina ist ein Kind und nicht böse. Sie ist halt nur stiller als ihre Schwester.“

In diesem Moment hatte Gina ihre Mutter geliebt. Sie war gegen die gemeine Oma für sie eingetreten. Gina wusste, dass sie ihren Vater um den Finger wickeln konnte, aber bei ihrer Mutter hatte sie immer das Gegenteil vermutet. Als Papas Lieblingskind reichte es, artig zu sein, nichts kaputt zu machen und zu lächeln, an der Liebe ihrer Mutter hatte sie immer gezweifelt.

„Wie wäre es denn mit Architektur?“, riss Claire sie aus den Gedanken.

Gina rollte mit den Augen.

„Auf einer Baustelle im Matsch rumlaufen? Nein, ganz sicher nicht!“

Claire ließ sich nicht von ihrer Idee abbringen.

„Es gibt doch auch Innenarchitektur. Da kannst du Zimmer gestalten oder Möbel entwerfen. Zeichnen kannst du doch auch gut!“

Gina war nicht restlos überzeugt, aber sie gingen gemeinsam zum „Tag der offenen Tür“ an der Hochschule in Mainz. Es gefiel den beiden ganz gut.

„Und wenn ich hier in Mainz an die Schauspielschule gehen kann, dann studieren wir keine fünf Kilometer voneinander entfernt“, versuchte Claire, es Gina noch schmackhafter zu machen.

Auf dem Heimweg brütete Gina noch vor sich hin, aber bei Claire im Garten platzte sie plötzlich heraus: „So machen wir das: Ich werde Innenarchitektin und dann richte ich das Haus der berühmten Schauspielerin Claire von Doranisky ein.“

Die beiden umarmten sich glücklich. Nach dem Abitur schlugen die Freundinnen genau jenen wohldurchdachten Weg ein.

6

Marylin machte ihren Abschluss und begann, in der Apotheke einer Tante in Geisenheim zu arbeiten. Sie wohnte weiterhin unter der Woche daheim und am Wochenende bei Lukas auf dem Weingut. Von ihrem ersten Geld hatte sie sich ein kleines Auto gekauft, ihr Vater hatte zuvor den Führerschein für die beiden Schwestern bezahlt.

Lukas hatte begonnen, intensiv Französisch zu lernen. Marylin hatte Spaß dabei, ihm zuzuhören und ihn abzufragen, wenn er Vokabeln lernte. Sie verlebten Weihnachten und Silvester auf dem Weingut. Am ersten Sonntag im Neuen Jahr saß er mit ihr in der kleinen Ferienwohnung, die ein Zuhause für die beiden geworden war, beim Kaffee.

„Ich muss dir etwas sagen“, begann Lukas vorsichtig.

Marylin hatte ein ungutes Gefühl im Bauch. Was kam jetzt? Sie sah Lukas an, der nun zu Boden schaute, während er sprach.

„Ich werde nach meiner Ausbildung ein längeres Praktikum machen.“

Marylin atmete auf und sah ihn freudestrahlend an.

„Das ist doch toll, ich freue mich für dich. Hier im Rheingau gibt es da doch viele Möglichkeiten, oder? Dann kommst du ab und an zu mir in die Apotheke und …“

„Das Praktikum ist in Bordeaux“, unterbrach Lukas sie und senkte seinen Kopf.

Marylin schluckte. In dem Moment war ihr eines ganz klar: Er würde nach Bordeaux gehen und sie verlassen.

„Wann?“

„Ich bin im Herbst weg.“

Marylin schwieg. Sie wusste, dass ihm seine Ausbildung wichtig war, er war mit Herzblut Winzer und würde sich nicht damit zufriedengeben, nur das Nötigste zu lernen, er wollte alles: Mit der bestmöglichen Ausbildung in den Familienbetrieb einzusteigen, war seine Chance, den großen Namen zu ehren.

Lukas hatte nun auch geschwiegen, denn er wollte Marylin nicht verletzen. Aber so, wie es aussah, würden sich ihre Wege trennen. Er wollte sich ganz auf die Arbeit konzentrieren und zog die Möglichkeit, sie mitzunehmen, nicht in Betracht.

Seine Mutter hatte gesagt: „Genieße die erste Liebe, aber manchmal trennen sich die Wege. So ist das Leben.“

Er hatte mit sich gekämpft und am Ende hatte er Constanze Recht gegeben. Erst einmal etwas werden und dann eine Familie gründen.

„Süße, wollen wir bis dahin noch ein bisschen Spaß haben oder möchtest du, dass wir uns trennen?“

Marylin schaute ihn entsetzt an.

„Spinnst du? Ich bin doch keine Frau für deinen Spaß. Es ist aus, leb wohl.“

Sie stand auf, packte ihre Sachen und fuhr heim.

Lukas ließ sie gehen. Er wusste, dass sie Zeit brauchte zum Nachdenken, dann würde sie wieder zu ihm kommen.

Aber Marylin kam nicht.

7

Gina war allein daheim und wollte sich gerade einen Tee kochen, als es an der Tür klingelte. Vor ihr stand ein junger Mann und lächelte sie verlegen an.

„Marylin“, sagte der junge Mann mit gesenktem Kopf und trauriger Stimme, „ich will nicht, dass es so einfach zu Ende geht. Ich liebe dich doch. Du fehlst mir. Es tut mir leid, dass ich bald weg bin, aber es ist nun einmal sehr wichtig für mich, eine gute Ausbildung zu haben.“

Gina überlegte blitzschnell, was sonst gar nicht ihre Art war. Das musste Lukas sein, der Lukas, den ihre Schwester ihr seit ewigen Zeiten vorenthielt und sie mussten Streit gehabt haben. Hatte er Schluss gemacht?

Lukas wollte sich noch einmal mit Marylin aussprechen und hatte sich nach einer Woche Schweigen auf den Weg gemacht. Er hatte keinen Zweifel daran, Marylin vor sich zu haben, schließlich hatte er die Schwester seiner Freundin nie zu Gesicht bekommen.

Gina strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, so wie Marylin es immer tat.

„Komm erstmal rein. Ich habe dich auch vermisst.“

Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch. Lukas nahm ihre Hand.

„Ich gehe doch nicht nach Bordeaux, um dir wehzutun. Es ist eine Riesenchance, dort zu arbeiten und irgendwann bin ich wieder da. Lass uns doch bis dahin eine schöne Zeit haben. Mach nicht so einfach Schluss.“

Gina konnte nicht anders, sie klärte ihn nicht auf, dass er die falsche Schwester vor sich hatte, sie schlüpfte in Marylins Rolle. Selbst schuld, dachte sie, wenn du mir deinen Freund nicht vorstellst.

Sie setzte ihren traurigsten Blick auf. Ein paar Tränen liefen über ihre Wangen. Lukas umfasste ihr Gesicht und küsste sie zärtlich. Da schlang Gina ihre Arme um seinen Hals und gab sich seinen Küssen hin, die immer ungezügelter wurden.

Gina musste plötzlich daran denken, was jetzt kommen würde. Sie wusste, dass ihre Schwester mit ihm geschlafen hatte. Gina hingegen hatte es noch nicht soweit kommen lassen, kurz vor dem ersten Mal hatte sie immer gekniffen, denn im Großen und Ganzen fand sie den Geschlechtsakt unschön und eklig. Sollte sie sich Lukas jetzt verweigern?

Seine Hände umfassten ihre kleinen, festen Brüste. Er zog ihr das T-Shirt über den Kopf und wenn es ein Zurück geben würde, dann jetzt. Gina beschloss, dass es Zeit war, diese Sache zu testen. Alle redeten davon, selbst Claire hielt es für etwas Schönes, also würde sie mit ihm schlafen.

Lukas hob Gina auf seine Arme und trug sie in Marylins Zimmer. Er legte sie auf Marylins Bett und entkleidete sich schnell, dann zog er Gina die Hose und den Slip aus und legte sich zu ihr. Weil er so ein schlechtes Gewissen hatte, war er besonders zärtlich und vorsichtig. Er wollte jetzt keinen Fehler machen.

Und so hatte Gina plötzlich keine Angst mehr und fand es gegen alle Erwartungen auch ganz angenehm, mit Lukas zu schlafen, der sich langsam in ihr zum Höhepunkt bewegte. Es kribbelte auch in ihr und das, was sie von Berührungen durch ihre eigenen Hände schon gefühlt hatte, überrollte sie nach kurzer Zeit als eine Welle der Befriedigung.

Später lag Gina in Lukas‘ Arm. Sie hatte die Augen geschlossen. Lukas strahlte glücklich, so intensiv hatte er Marylin noch nie gespürt.

Gina dachte: Das ist also das, was die Menschen so hoch loben. Sie wusste, dass sie hier eine ganz neue Macht entfesselt hatte. Sie war froh, dass ihre Eltern seit heute Morgen im Urlaub waren und Marylin mitgenommen hatten. Gina hatte sich bereiterklärt, für zwei Wochen im Haus zu wohnen und sie war froh, dass ihre Schwester sich von diesem Mann getrennt hatte.

Lukas fragte: „Darf ich morgen wiederkommen?“

„Ja, gerne. Ich bin am Abend zuhause.“

Er küsste sie, zog sich an und fuhr heim. Lukas war erleichtert, dass er wenigstens noch bis zu seinem Praktikum eine Freundin hatte.

8

Marylin war mit ihren Eltern in den Urlaub gefahren, um den Kopf freizubekommen. Sie hatte nach der Trennung von Lukas viel geweint, aber dann dachte sie sich: Er ist es nicht wert, dass ich mich verrückt mache.

Mit der ihr eigenen Leichtigkeit schüttelte sie nach einigen Tagen den Kummer ab und verkündete am Samstag beim Frühstück, dass sie mit in den Urlaub fahren würde. Roswitha strahlte glücklich. Ihr Vater runzelte kurz die Stirn, aber er sagte nichts.

Als ihre Mutter im Auto vorsichtig nach Lukas fragte, sagte Marylin knapp, dass sie nicht mehr zusammen seien. Damit war für Marylin das Thema beendet. Roswitha mischte sich schon lange nicht mehr in die Angelegenheiten ihrer Töchter ein. Um die schulischen Leistungen musste sie sich nie Sorgen machen, auch die Freunde, die die Mädchen ihnen präsentiert hatten, waren in Ordnung. Es war klar, dass sie irgendwann eigene Wege gehen würden. Marylin war schon immer die mit den naturwissenschaftlichen Neigungen und Gina war die mit dem Sinn für Kunst und das Schöne im Leben.

Die Berufswahl der beiden Töchter war somit nicht verwunderlich. Roswitha achtete Gina für ihre Disziplin. Sie hatte alles gegeben und das beste Abitur des Jahrgangs abgelegt, nur um mit Claire in Mainz zu studieren. Claire war die zweitbeste Schülerin und hatte auch ihr Ziel erreicht: Sie studierte wie geplant an der Schau­spielschule.

Wann immer es ging, trafen sich die beiden Frauen in Mainz und hatten dank Claires Eltern bald auf der Hälfte des Weges zwischen den beiden Hochschulen eine kleine Wohnung. Guntram hatte sie ihnen gekauft, Ginas Vater half beim Einrichten und beim Umzug. Er wusste, was seine Lieblingstochter mochte, begleitete die beiden Mädchen als Einkaufsberater und trug die schweren Tüten ins Haus. Gina lächelte, denn sie wusste, ihr Vater würde ihr keinen Wunsch abschlagen.

Marylin war weiter bei ihren Eltern geblieben, obwohl sie an den Wochenenden immer bei Lukas gewesen war. Aber das würde sich nun wohl ändern. Roswitha war froh, dass wenigstens noch eine Tochter im Haus war.

Marylin war im Auto eingeschlafen und wachte erst auf, als das Auto am Ferienhaus an der Ostsee angehalten hatte.

9

Gina hatte die gesamte Woche ihre freie Zeit mit Lukas verbracht. Sie hatten zusammen gekocht, waren einkaufen und spazieren gegangen und schliefen miteinander. Gina genoss die Zuwendungen durch den netten, jungen Mann, der ja eigentlich der Freund ihrer Schwester war.

Lukas hatte ihr verändertes Verhalten auf die bevorstehende Trennung geschoben und nicht begriffen, dass er hier einer perfekten Täuschung erlegen war. Es verwunderte ihn auch nicht, dass Marylin neuerdings duschen ging, wenn sie mit­einander geschlafen hatten. Gina genoss zwar den lustvollen Taumel beim Sex, aber sie fühlte sich danach schmutzig und musste sich vom Geruch nach Mann und Schweiß befreien. Morgens, wenn Lukas weg war, bezog sie ihr Bett neu und lüftete lange.

Am Wochenende sollte sie ihn auf das Weingut begleiten. Sie freute sich schon, denn obwohl das etwas ganz Neues war, war sie neugierig auf seine Eltern und sie wollte sehen, ob jemand etwas von der Täuschung bemerkte. Wenn nicht, dann würde sie dieses Spielchen noch eine Weile genießen. Sie fuhr nach Mainz, als Lukas weg war, um ihre Vorlesungen zu besuchen und machte sich am Nachmittag auf den Weg zur Wohnung, wo Claire sie ungeduldig erwartete. Gina wollte ihr die wichtigen Neuigkeiten nicht am Telefon mitteilen, so sehr Claire auch fragte.

Claire kochte Tee und deckte den Tisch. Als sie den Schlüssel im Schloss hörte, eilte sie zur Tür und umarmte ihre Freundin. Sie setzten sich und Gina lächelte versonnen.

Claire fragte: „Du siehst aus, als wenn du verliebt wärst. Hast du jemanden kennengelernt?“

Gina lehnte sich zurück.

„So ähnlich. Mir ist zufällig vor kurzem Marylins Traummann in die Arme gelaufen. Er denkt, ich sei Marylin.“

Claire atmete heftig ein und aus.

„Oh! Du solltest Schauspielerin werden, nicht ich. Und hattet ihr …? Hast du mit ihm …?“

„Ja, wir hatten. Ich habe mit ihm geschlafen, sonst wäre es wohl aufgefallen. Die beiden hatten sich gestritten und getrennt. Es war die Versöhnung. Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut ist, jetzt verstehe ich dich. Er wird bald von hier weggehen, um in Bordeaux ein Praktikum zu machen. Bis dahin können wir viel Spaß haben und dass Marylin mit unseren Eltern in den Urlaub gefahren ist, passt da sehr gut.“

Claire hatte ihre Freundin mit großen Augen angesehen.

„Du bist so böse, ich bewundere deinen Mut. Warum macht Marylin auch mit ihm Schluss? Pech gehabt.“

„Am Wochenende sind wir bei seinen Eltern. Mal sehen, ob die etwas merken.“

10

Gina war hinter Lukas hergefahren, denn sie wollte am Sonntagabend wieder nach Hause fahren. Außerdem wusste sie den Weg nicht. Sie bog in den Innenhof ein und stellte Marylins Auto neben das von Lukas. Er war an ihre Tür gekommen, hielt sie auf und reichte ihr galant die Hand zum Aussteigen.

Es macht ihm Freude, dass sie ihm nicht wie sonst einen Vogel zeigte und dickköpfig allein ausstieg. Als seine Mutter zu ihnen kam, küsste sie die beiden auf die Wange.

Constanze stutzte kurz und dachte: Irgendwie hat sich Marylin verändert. Sie war doch sonst nicht so reserviert? Lag es am Streit und der Trennung?

Sie wischte die Gedanken fort und winkte den beiden, als sie in Richtung Ferienwohnung verschwanden. In zwei Stunden sollten sie zum Abendessen kommen. Gina ließ sich aufs Bett fallen. Dabei rutschte ihr Rock hoch und gab die Sicht auf ein kleines Stückchen Slip frei. Lukas, der gerade seine Tasche auspacken wollte, schluckte vor Begierde.

Er ließ die Tasche stehen und wandte sich dem Bett zu. Langsam zog er sich aus. Gina betrachtete ihn dabei aufmerksam und streifte sich den Slip ab. Sie legte ihn ordentlich an die Seite. Lukas war muskulös, aber nicht zu sehr. Seine Haut war gebräunt und glatt, die Hände waren gepflegt und sauber. Er lächelte, als er nackt zu Gina ins Bett kam. Dort schob er ihren Rock weiter hoch. Gefühlvoll begann er sie dort zu küssen, wo Gina noch niemals Lippen gespürt hatte.

Ein sanfter Schauer lief durch ihren Körper und als er seine Zunge weiter in ihrem Schoß versenkte, gab sie sich stöhnend dieser in ihren Augen so unsittlichen Berührung hin. Eine Gänsehaut breitete sich vom Nacken bis zu den Zehenspitzen aus.

Dann ließ Lukas von ihr ab, rutschte nach oben und kam mit gleichmäßigen Bewegungen zu ihr. Gina war still liegengeblieben, um die neue Erfahrung zu verarbeiten. Wieder musste sie sich eingestehen, dass dieser Akt etwas Magisches hatte.

„Ich liebe dich“, sagte Lukas hinterher.

„Ja, das ist schön.“

Lukas runzelte die Stirn. Marylin war also immer noch böse mit ihm, aber er konnte es verstehen. Sie standen auf, Gina ging ins Bad, um sich zu säubern und dann liefen sie über den sonnenbeschienenen Hof zum Abendessen. Es war ein wunderbarer Freitagabend als Auftakt für dieses besondere Wochenende. Nächsten Samstag würden ihre Eltern und Marylin wiederkommen. Gina war sich nicht sicher, ob sie das Spiel dann auch noch spielen wollte. Im schlimmsten Falle musste sie einen Streit vom Zaun brechen und sich von Lukas trennen.

Am Samstag halfen sie in der Weinstube, am Sonntag schliefen sie lange und nach dem Früh­stück packte Gina ihre Sachen zusammen, um heimzufahren. Lukas schaute ihr vom Bett aus zu.

„Schön, dass du da warst. Kommst du nächsten Freitag wieder mit hierher?“

„Ich werde schauen, wie ich arbeiten muss, dann sage ich dir Bescheid. Und in der kommenden Woche arbeite ich als Aushilfe in Mainz und wohne bei einer Freundin, da können wir uns nicht sehen. Ich rufe dich an, wenn ich Zeit habe.“

„Was? Ich soll dich jetzt eine ganze Woche nicht sehen?“

Damit griff er nach ihr und zog sie schnell zu sich ins Bett. Stürmisch liebten sie sich und Gina ließ es geschehen, dass er nicht sanft und nett war. Im Bad brachte sie sich danach wieder in Ordnung und verabschiedete sich mit einem Kuss.

Lukas war liegengeblieben. Er dachte: Sie hat sich verändert, aber irgendwie hatte sie ihr teils abweisendes Verhalten noch interessanter gemacht.

Als Lukas zu seinen Eltern an den Mittagstisch kam, schaute ihn Constanze von der Seite an. Walter hatte schweigend Platz genommen und begann zu essen. Constanze legte ihrem Sohn ein Schnitzel auf den Teller.

„Es ist schön, dass ihr euch wieder vertragen habt.“

Walter schaute böse von seinem Teller hoch, denn beim Essen wurde in diesem Hause nicht gesprochen. Er schüttelte den Kopf. Lukas nickte seiner Mutter nur zu. Nach dem Essen ging Walter hinaus an die Arbeit und Lukas half seiner Mutter in der Küche.

„Lukas, ich finde, Marylin hat sich sehr verändert. Sie war doch sonst nicht so reserviert und wortkarg. Was ist denn passiert?“

Lukas zuckte mit den Schultern.

„Ich denke, es hat sie schon mitgenommen, dass wir uns getrennt hatten wegen des Praktikums. Vielleicht ist sie noch sauer.“

„Hattet ihr …?“

„Mutter! Als ob ich mit dir über mein Sexleben reden würde. Aber damit du beruhigt bist: Im Bett klappt es besser denn je.“

Constanze legte das Besteck in die Schublade und drehte sich um.

„Es tut mir leid, aber wenn ich nicht wüsste, dass es Marylin war, würde ich sagen, es war eine ganz andere Person. Als ob diese Frau der eiskalte Zwilling von zwei identisch aussehenden Menschen wäre. Es ist so ein Gefühl.“

Lukas lachte laut. Seine Mutter war schon lustig.

„Ach, Mama, so ein Quatsch, Marylin hat zwar eine Schwester, aber die ist älter und sieht anders aus. Das würde ich doch wohl merken.“

Er schüttelte den Kopf. Obwohl er Marylins Schwester noch nie gesehen hatte, hatte er eine ganz konkrete Vorstellung von ihr. Marylin hatte gesagt, sie wäre eine Lady, die vor lauter Ordnungsliebe die Welt nicht sah.

Er ging hinaus und vergaß das Gespräch.

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