Kitabı oku: «Inspiration 1/2022»
Impressum
48. Jahrgang – Heft 1, März 2022
ISSN 2366–2034
Die Zeitschrift »inspiration« erschien bis zum 41. Jahrgang 2015 unter dem Titel »meditation« mit der ISSN 0171–3841
Verlag:Echter Verlag GmbH, Dominikanerplatz 8, 97070 Würzburg Telefon (09 31) 6 60 68–0, Telefax (09 31) 6 60 68–23, Internet: www.echter.de
Satz: Crossmediabureau, Jürgen Georg Lang, Gerolzhofen
Druck und Bindung: Pressel, Remshalden
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Redaktion:Maria Gondolf, E-Mail: mail@maria-gondolf.de, Tel.: 0 22 26/8 90 05 29; Clarissa Vilain, E-Mail: clarissa.vilain@gmail.com
inspiration erscheint viermal im Jahr
Bezugspreis: jährlich: 32,00 €, Einzelheft 9,50 € zuzüglich Versandkosten
Auch als digitale Ausgabe erhältlich. Informationen unter www.echter.de/zeitschriften/inspiration
Abonnementskündigungen nur zum Ende des jeweiligen Jahrgangs
Auslieferung: Brockhaus, Kommissionsgeschäft GmbH, Kreidlerstraße 9, 70806 Kornwestheim
Bildnachweis: Titelmotiv: Panka Chirer-Geyer – www.panka.info
Diesem Heft liegt folgender Prospekt bei:
„Geist & Leben“, Echter Verlag
Wir bitten um Beachtung.
Liebe Bezieherinnen und Bezieher,
bisher konnten wir den Preis für inspiration stabil halten. Deutliche Mehrkosten für die Papierbeschaffung machen es jetzt jedoch nötig, den Preis anzupassen und moderat zu erhöhen. Die digitalen Ausgaben bleiben von der Preiserhöhung unberührt. Wir hoffen auf Ihr Verständnis und wünschen Ihnen weiterhin eine interessante Zeit beim Lesen von inspiration.
Ihr Echter Verlag
Inhalt
inspiration
Heft 1.22 · planen
Editorial
Sonja Knapp
In den eigenen Plänen ein »Fenster zum Himmel« offenlassen
Geistliche Begleitung
Barbara Leicht
Wenn sich Gottes Pläne ändern …
Biblische Impulse
Renate Wagner
Pläne und Planung am Lebensende? – Erfahrungen aus dem Hospizdienst
Pfr. Walter Mückstein
Ignatius von Loyola und der Plan der Großen Exerzitien
Pfr. Christoph Lauter
Predigt zum Israelsonntag
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wie viele Pläne mussten Sie und haben Sie in den letzten zwei Jahren umgeworfen? Machen Sie noch Pläne, oder sind Sie es leid? Die Coronapandemie hat uns Menschen sehr deutlich gemacht, dass unsere Planungsmöglichkeiten sehr begrenzt sind. Planen scheint keine wichtige Fähigkeit mehr zu sein – Improvisieren wird wichtiger.
Und doch ist das Planen eine Grundform menschlicher Tätigkeit. Wir kennen Abläufe, haben Träume und organisieren Projekte, wiederholen notwendige Tätigkeiten. Umso schwieriger, wenn Pläne durchkreuzt werden, große Planungen umgeworfen werden müssen, nichts so läuft wie gedacht …
In diesem Heft schauen wir aus verschiedenen Perspektiven auf das Planen und die Pläne: Aus Perspektive der geistlichen Begleitung geht Sonja Knapp der Aufgabe und der Möglichkeit der geistlichen Begleitung nach, wenn die eigenen Pläne scheitern und die Frage nach Gottes Plänen sperrig ins eigene Leben ragt. Nicht nur die Pläne der Menschen müssen manchmal überarbeitet werden. Auch Gottes Pläne scheinen manches mal verändert werden zu müssen. Barbara Leicht wirft inspirierende Blicke in die biblischen Schriften und eröffnet die Reihe ›Biblische Impulse‹. Mit Renate Wagner schauen wir auf die Pläne am Ende des Lebens. Was bedeutet eigentlich Planen für Menschen und ihre Angehörigen im Hospiz. Pfr. Walter Mückstein stellt uns die großen Exerzitien des Ignatius von Loyola vor und seinen Plan von einer Suche nach den Plänen Gottes im eigenen Leben. Am Ende des Heftes steht ein Predigtimpuls zu einem Text aus dem Römerbrief mit der Zusage »Du bist Gottes geliebtes Kind – auch wenn deine Pläne scheitern.«
Eine inspirierende Zeit mit dieser Ausgabe wünschen Ihnen,
Maria Gondolf | Clarissa Vilain |
Sonja Knapp
In den eigenen Plänen ein »Fenster zum Himmel« offenlassen
Geistliche Begleitung
Pläne sind für unser Leben ungemein wichtig – und doch werden sie oft durchkreuzt oder wir müssen umplanen. Wie ist das mit Gottes Plan und meinen Plänen? Wie passen sie zusammen? Und was ist, wenn sie nicht zusammenpassen? Sonja Knapp begleitet als Seelsorgerin und Heilpraktikerin für Psychotherapie Menschen auf ihrem Lebensweg. Sie vergleicht den menschlichen Lebensweg mit einer Pilgerreise auf Gott hin und versucht, ihn als Variable in unsere Pläne mit einzubauen.
Pläne und ihre Grenzen
»Jetzt bin ich fast 60 Jahre alt und habe das Gefühl, dass bisher immer nur andere über mein Leben bestimmt haben«, sagte neulich jemand zu mir. – Diese Erfahrung, von anderen gelebt zu werden, kennen wir wahrscheinlich in mehr oder weniger drastischer Form alle. Da wird es Zeit, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen; Pläne zu schmieden und Räume zu schaffen, in denen ICH leben kann.
Doch was ist, wenn mein mühevoll und mit viel Engagement und Hingabe ausgeklügelter Plan nicht aufgeht? – Wenn mir jemand oder etwas dazwischenfunkt? – Wenn ich selbst unterwegs merke, dass mein Plan doch nicht so gut ist wie anfangs gedacht? – Oder dass er einfach nicht zu mir passt; zumindest nicht hier und jetzt?!
Zwei Jahre Coronakrise haben uns allen deutlich vor Augen geführt, dass wir mit unserem Planen immer wieder an Grenzen stoßen
Zwei Jahre Coronakrise haben uns allen deutlich vor Augen geführt, dass wir mit unserem Planen immer wieder an Grenzen stoßen: Im großen Weltgeschehen, in Politik und Gesellschaft wird geplant, umgeplant, von verschiedenen Akteuren unterschiedlich geplant, versucht Pläne zusammen zu bringen etc… Ständig werden Pläne über den Haufen geworfen und neue geschmiedet. Und auch in unserem persönlichen Leben mussten und müssen wir uns durch diese Krise neu orientieren: Urlaub umplanen; Feste und Feiern verschieben; ganze Existenzen neu definieren; uns von lieben Menschen verabschieden …
Was wir in der Coronakrise im großen Stil und weltweit erleben, ereignet sich seit Menschengedenken in unserem Leben: Schicksalsschläge, Krankheit, Begegnungen, neue Erkenntnisse, Entscheidungen, die wir treffen, … werfen unsere Pläne über den Haufen und locken oder zwingen uns, uns neu zu orientieren.
Zu unserem Leben gehören eigene Pläne genauso unabdingbar dazu wie die Unwägbarkeiten und nicht vorhersehbaren Ereignisse, die Gott oder das Schicksal uns vor die Füße werfen und auf die wir keinen Einfluss haben.
In der Geistlichen Begleitung und auch bei meiner Tätigkeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie darf ich immer wieder Menschen begleiten – beim Pläne schmieden, beim Um- und Neuplanen und auch, wenn Pläne zerbrechen: Menschen wie Du und ich, im Spannungsfeld zwischen Schicksal, Gottes Plan und eigenen Plänen.
Gottes Plan und die eigenen Pläne
Spannend in der geistlichen Begleitung ist, dass hier der*die Begleitete nicht auf sich selbst zurückgeworfen ist, und auch nicht nur auf den*die Begleiter*in, sondern dass hier als ›der dritte im Bunde‹ Gott ins Spiel kommt, ja dass er sogar der eigentliche Begleiter ist: Nicht nur ich plane, sondern auch Gott hat einen Plan für mein Leben.
Die Bibel ist voll von Erzählungen, in denen Gottes Plan die Pläne von Menschen völlig umkrempelt:
Gott stellt Menschen vor Aufgaben, die sie nie selbst gewählt hätten und denen sie sich nicht gewachsen fühlen. Jona soll der Stadt Ninive wegen ihrer Schlechtigkeit Gottes Strafgericht ankündigen. Er flieht zunächst ›weit weg vom Herrn‹, um diesem Auftrag zu entrinnen. Erst als Gott ihn mit Gewalt zurückholt, führt er den Auftrag aus und erlebt, dass Gott gnädig und barmherzig ist (vgl. Jona 1–4). Mose soll Israel aus Ägypten herausführen, fühlt sich aber der Aufgabe nicht gewachsen. Er fängt an, mit Gott zu verhandeln, um wenigstens die Bedingungen für seinen Auftrag ein wenig mitbestimmen zu können und die nötige Unterstützung zu erhalten (vgl. Ex 3).
Gott vereitelt die Pläne von Josefs Brüdern, diesen umzubringen, lässt aber zu, dass sie ihn nach Ägypten verkaufen. Dort bringt er ihn über viele Umwege zu Macht und Ansehen. Am Ende bewirkt er, dass Neid und Missgunst zwischen den Geschwistern sich in Liebe und Frieden verwandeln (vgl. Gen 37–45).
Gott nutzt die von Maria nicht geplante Schwangerschaft, um selbst Mensch zu werden. Maria sagt schlicht JA zu diesem Plan und fragt Gott, wie das gehen soll (vgl. Lk 1,26–38).
Geschichten, in denen Gott auf krummen Zeilen gerade schreibt und im Zusammenspiel menschlicher Kräfte mit der Kraft Gottes aus Unheil Heil entsteht. Und das sind nur einige Beispiele von Menschen, die über sich selbst hinauswachsen, weil Gott es ist, der sie ruft. Die Liste ließe sich beliebig verlängern.
Die biblischen Erzählungen zeigen: Es lohnt sich, auf die Suche nach Gottes Plan zu gehen, mit ihm in Dialog zu treten und da heraus Leben zu gestalten. Wenn jemand sich darauf einlassen kann und offen dafür ist, ist es ein spannender geistlicher Prozess. Schmerzhaft, wenn Gottes Plan und die eigenen Pläne auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, und beglückend, wenn sie scheinbar in eins fallen. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns. Darüber können wir verzweifeln und resignieren … oder immer wieder mit Gott auf die Suche nach mehr Leben gehen.
Es lohnt sich, auf die Suche nach Gottes Plan zu gehen, mit ihm in Dialog zu treten und da heraus Leben zu gestalten.
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