Der neue Dr. Laurin 18 – Arztroman
Kitap hakkında
Die sensible Nina Erichsen war erst vierzehn, als sie ihre noch sehr junge Mutter Valerie durch Krebs verloren hat. Seitdem ist sie mit ihrem Stiefvater Per, den ihre Mutter erst drei Jahre vor ihrem Tod geheiratet hatte, allein. Sie haben sich immer gut verstanden, aber jetzt, sechs Jahre später, verändert sich ihre Beziehung. Eines Tages begreift Per, dass seine Gefühle für Nina nicht länger väterlicher Natur sind. Sie ist ernster als andere ihres Alters; wenn er mit ihr zusammen ist, vergisst er regelmäßig, dass sie so viel jünger ist als er. Seine Erkenntnis macht ihn unglücklich. Was soll aus dieser Liebe werden? Nina sieht den Vater in ihm, was auch sonst? Er bittet sie, sich eine eigene Wohnung zu suchen – eine Bitte, die sie zutiefst verletzt. Sie fühlt sich weggestoßen und im Stich gelassen. Er ahnt nicht, dass Nina sich mit ähnlichen Gedanken plagt wie er. Bei einem Besuch in Leon Laurins gynäkologischer Sprechstunde bricht die Wahrheit aus ihr heraus. Leon bleibt ruhig und fragt sie, was an dieser Liebe so schlimm wäre. Doch ausgerechnet jetzt tritt eine frühere Freundin wieder in Pers Leben.
"Ich freue mich schon so auf meinen Geburtstag", sagte Karin Holten. Ihre blauen Augen strahlten, sie war perfekt geschminkt, und ihre sorgfältig frisierten blonden Haare durchzogen erst wenige graue Strähnen. Wie immer war sie elegant gekleidet, auch zu Hause ließ sie sich nicht gehen. «Da sind wir endlich wieder einmal alle zusammen», fuhr sie fort. «Wir haben Jan ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.» Sie warf ihrer Tochter Christina einen bedeutungsvollen, zugleich fragenden Blick zu. Christina, die die blonden Haare und das hübsche Gesicht ihrer Mutter geerbt hatte, aber eher sportliche Kleidung bevorzugte, tat, als hätte sie den Blick nicht bemerkt. Wie gern hätte sie jetzt klipp und klar gesagt, dass ihr die ewigen Anspielungen darauf, dass Jan Borgemeister und sie in den Augen beider Elternpaare perfekt zueinander passten, ungeheuer auf die Nerven gingen. Und nicht nur ihr, Jan auch. Sie fragte sich, was ihre Mutter sagen würde, wenn sie wüsste, dass nicht nur sie einen Freund hatte, sondern Jan auch eine Freundin. Ja, sie hatten sich anderweitig verliebt und dachten nicht im Traum daran, den Wunschtraum ihrer Eltern zu erfüllen. Nur hatten sie es bislang noch nicht übers Herz gebracht, diesen das auch mitzuteilen. «Ich finde, wir lassen es erst einmal so weiterlaufen», hatte Jan erst neulich zu ihr gesagt. «Wir würden ihnen eine Riesenenttäuschung bereiten, und dazu sehe ich im Augenblick keine Veranlassung. Erst wenn es richtig ernst wird, sagen wir ihnen, dass wir beide uns gut verstehen, aber bestimmt nicht heiraten werden.» Sie war einverstanden gewesen, natürlich. Es war der Weg des geringsten Widerstands.
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