Kitabı oku: «Ich bin Richelieu», sayfa 2

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Der italienische Abenteurer Concini, adeliger Herkunft aus der Toskana, kam im Hofstaat der Königin Maria de’ Medici nach Paris. 1601 heiratete er ihre Ziehschwester und Hofdame Leonora Dori Galigaï. Sein Einfluss auf die Königin war so groß, dass Heinrich IV. mehrfach drohte, ihn in die Verbannung zu schicken.

Nach Heinrichs Ermordung stieg er zum wichtigsten Berater der Regentin auf, wurde 1610 Premier Gentilhomme de la Chambre du Roi, 1613 Marschall von Frankreich und von ihr mit Gunstbeweisen „überschüttet“. Er war praktisch der Regierungschef des Landes, brachte aber Adel und Bevölkerung gegen sich auf, da er sich massiv bereicherte. Er und seine Frau galten als arrogant, umgeben von einer italienischen Kamarilla. Den jungen Ludwig XIII. hielt er, auch nachdem Ludwig zum König gekrönt worden war, von jeglichen Staatsgeschäften fern. Concinis Bemühen, die Zentralgewalt zu stärken und die Macht des Adels zu brechen, scheiterte an seinem Unvermögen und seiner Unbeliebtheit. Concini war wie kein zweiter Höfling als „Courtisan“ der Regentin eine Figur öffentlichen Interesses. In Hunderten von Veröffentlichungen verbanden sich Xenophobie, soziale Vorurteile, Korruptionsvorwurf sowie der Verdacht, am Tod des Königs beteiligt gewesen zu sein.

Ludwig entwickelte eine stetig wachsende Abneigung gegen Concino Concini, und im Jahre 1617 bereitete der Favorit Ludwigs, Charles d’Albert, duc de Luynes, dieser Situation ein Ende, indem er Concini von der Palastwache verhaften ließ. Auf dem Weg in den Innenhof des Louvres wurde er, eingeschlossen zwischen zwei Toren, vom Capitaine der königlichen Garde Nicolas de L’Hospital und einigen seiner Begleiter erschossen.

Leonora Galigaï

Leonora Galigaï wurde am 19. Mai 1568 in Florenz geboren und am 8. Juli 1617 in Paris verbrannt. Ihr Vater war Zimmermann, ihre Mutter seit der Geburt Maria von Medicis im April 1573 Amme am Hof der Medici. 1588 wurde Leonora von Marias Onkel, dem Großherzog Ferdinand I., zur Kammerzofe seines Neffen ernannt. In den Diensten Maria von Medicis blieb sie fast dreißig Jahre, und zwar sowohl in deren Zeit als toskanische Prinzessin als auch später, nachdem Maria französische Königin geworden war.

Anfänglich nur Ziehschwester, wurde sie Freundin und Vertraute Maria von Medici. Leonora trug den Titel einer Gesellschaftsdame und Kammerzofe. 1601 heiratete sie Concino Concini, einen Mann niederen Adels aus Arezzo im Gefolge Marias. Ihr Einfluss und der ihres Mannes auf die Königin wuchsen, sodass der König beiden mehrfach mit Verbannung drohte, wenn sie ihr Verhalten nicht änderten. Nach Heinrichs IV. Ermordung, wobei einige Autoren Concini durchaus Mitwisserschaft, wenn nicht Urheberschaft unterstellen, wuchs dessen und Leonoras Einfluss enorm.

Sie übernahm de facto die Regierungsgeschäfte (nominelle Regentschaft durch die Königin) des minderjährigen Sohnes und Nachfolgers Heinrichs IV., des Königs Ludwig XIII., dessen Einfluss und Macht sukzessiv beschnitten wurde. Weiterhin wurden durch beider Einfluss toskanische Gefolgsleute bei der Verleihung von Ehrenämtern und Privilegien bevorzugt, die Macht des französischen Adels dagegen geschwächt. Weil Leonore an Epilepsie litt, interessierte sie sich stark für okkultistische Praktiken und Hexerei, in der Hoffnung, dadurch Linderung oder Heilung ihrer in dieser Zeit unheilbaren Erkrankung zu finden.

Nach der Entmachtung und Ermordung ihres Gemahls wurde Leonora Galigaï infolge einer Palastverschwörung gegen den König verhaftet und in die Bastille überführt. Sie konnte auf keinerlei Hilfe hoffen, auch nicht von ihrer mächtigen Freundin, der Königinmutter. Leonora Galigai wurde der Hexerei und jüdischer Religionsausübung angeklagt und nach kurzem Prozess „der göttlichen wie menschlichen Majestätsbeleidigung“ für schuldig befunden und „zum Tode durch Abtrennen des Hauptes und Verbrennen der Körperteile zur Asche“ auf dem Scheiterhaufen verurteilt.

Charles d’Albert

Geboren am 5. August 1578 in Pont-Saint-Esprit; gestorben am 15. Dezember 1621 in Longueville. Er war ein französischer Staatsmann und Connétable von Frankreich sowie ab 1619 Herzog von Luynes. Er verhalf Ludwig XIII. zur Macht und bestimmte als wichtigster Günstling und Berater dessen Politik in den ersten Jahren.

D’Albert wurde 1611 Falkner des jungen Ludwig XIII. Er freundete sich mit dem vernachlässigten Knaben an und wurde dessen engster Freund und Vertrauter. Die Regentin Maria de’ Medici und ihr Favorit Concino Concini hielten derweil den jungen König von jeglichen Regierungsgeschäften fern. D’Albert nutzte die wachsende Unzufriedenheit seines Schützlings und initiierte mit dessen Zustimmung die Ermordung Concinis am 24. April 1617 vor den Toren des Louvre. Danach verbannte Ludwig seine Mutter nach Blois und machte Luynes zu seinem ersten Minister, Premier Gentilhomme de la Chambre du Roi und Connétablen von Frankreich.

Auf diplomatischem Gebiet war d’Albert recht erfolgreich. Er erreichte eine Wiederannäherung an England und versuchte, in Europa ein Gleichgewicht zwischen den protestantischen Staaten und dem habsburgischen Reich herzustellen. In den Jahren 1619 und 1620 vereitelte er zwei von Maria de’ Medici angezettelte Aufstände des Hochadels gegen Ludwig.

Auf militärischem Gebiet fehlte ihm ein vergleichbares Talent. Trotzdem ernannte ihn Ludwig bei seinem Feldzug gegen die Hugenotten 1621 zum Oberbefehlshaber. Unter seinem glücklosen Oberbefehl schlug die Belagerung von Montauban fehl. Er starb am 15. Dezember 1621 auf dem Rückzug an Typhus.

Nicolas de L’Hospital

Das Geburtsdatum lag im Jahre 1581. Er starb am 28. September 1644 in Nandy. Er war ein Militär und Aristokrat zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Von König Ludwig XIII. wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt.

Nicolas de L’Hospital stieg unter Ludwig XIII. zum Capitaine der königlichen Garde auf. Als solcher war er maßgeblich an der Exekution von Concino Concini, Schützling und Favorit der Regentin und Mutter von Ludwig XIII., Marie de Médicis, beteiligt. Am 24. April 1617 erhielt er, wahrscheinlich von Charles d’Albert, duc de Luynes, den Auftrag, Concini zu eliminieren.

Nach diesem Mord aus Staatsräson wurde er zum Marschall von Frankreich und zum Gouverneur der Bastille ernannt. Hier fungierte er auch vom 4. Mai 1617 bis zum 11. Mai 1617 als Kerkermeister für die sogenannte „Maréchale d’Ancre“, Léonora Dori, Gemahlin von Concino Concini und eine Vertraute der Marie de Médicis, die dann in die Conciergerie überstellt, abgeurteilt und hingerichtet wurde.

Von 1631 bis 1637 war er Gouverneur der Provence. Seine herrschsüchtige und hochmütige Art sowie Machtmissbrauch brachten ihn in ständigen Konflikt mit dem Parlament der Provence. 1634 wurde er deswegen an den Hof zitiert und diszipliniert, indem er zeitweise durch den Marquis de Saint-Chamond ersetzt wurde, der das genaue Gegenteil von L’Hospital war.

Nachdem ihm 1635 gestattet worden war, auf seinen Posten in Aix-en-Provence zurückzukehren, machte er da weiter, wo er aufgehört hatte. Daraufhin fiel er endgültig in Ungnade. Auf Befehl von Kardinal Richelieu wurde er am 27. Oktober 1637 auf dem Weg nach Saint-Germain verhaftet und in die Bastille verbracht. Er wurde angeklagt, unter dem (in Ungnade gefallenen) Erzbischof Henri d’Escoubleau de Sourdis Gewalttaten verübt zu haben. Am 19. Januar 1643 freigelassen, verstarb er 1644 in Nandy.

Ludwig XIII.

Ludwig XIII. wurde am 27. September 1601 in Fontainebleau geboren und starb am 14. Mai 1643 in Saint-Germain-en-Laye. Er war von 1610 bis 1643 König von Frankreich und Navarra.

Ludwig XIII. war der zweite französische König aus dem Haus Bourbon. Er war der älteste Sohn von Heinrich IV. von Frankreich und dessen zweiter Gemahlin Maria de’ Medici. Nach der Ermordung seines Vaters im Jahr 1610 folgte er diesem im Alter von neun Jahren auf den Thron. Die tatsächliche Macht übernahm seine Mutter als Regentin. 1617, im Alter von 16 Jahren, ließ Ludwig XIII. Concino Concini, den Günstling seiner Mutter, beseitigen und verbannte sie. Nach der Aussöhnung machte er 1624 den Berater seiner Mutter, Kardinal Richelieu, zum Minister. Trotz heftiger Anfeindungen und zahlreicher Intrigen stützte der König diesen fähigen Berater bis zu dessen Tod.

Ludwig wuchs fern vom Hof unter der Obhut der Madame de Mouglat und des Leibarztes Jean Héroard (1551–1628) auf. Letzterer führte ein genaues Tagebuch über die gesundheitliche Verfassung, Psyche, Neigungen und Beschäftigungen des jungen Thronerben und hinterließ damit ein einzigartiges Dokument über die Prinzenerziehung aus einer Zeit, die kaum schriftliche Quellen über Kinder kennt. Das empfindsame Kind litt unter der strengen, durch Schläge geprägten Erziehung und der Trennung vom vergötterten Vater.

Ludwig XIII. wurde am 17. Oktober 1610 in der Kathedrale von Reims zum König gekrönt. Für den Minderjährigen übernahm die Mutter die Regentschaft. Sie betrieb im Gegensatz zu ihrem Mann und Vorgänger eine spanienfreundliche Politik. Sichtbarstes Zeichen war 1615 die Doppelhochzeit ihrer beiden ältesten Kinder: Ludwig mit der spanischen Prinzessin Anna von Österreich und Elisabeth mit dem spanischen Thronfolger, dem späteren Philipp IV. von Spanien.

Anlässlich der Erklärung der Volljährigkeit Ludwigs und auf Druck von Heinrich II. von Bourbon, Prince de Condé, dem nächsten Anwärter auf den französischen Thron, wurden 1614 – zum letzten Mal vor 1788/89 – die Generalstände einberufen. Der junge König wurde gleichwohl als „das kindischste Kind“ von der Regierung und dem Rat ferngehalten.

Maria de’ Medici wurde in der Verbannung der Kristallationspunkt für alle Versuche des Hochadels, die Königsmacht zu schwächen. 1620 schlug Ludwig mit Waffengewalt eine Verschwörung nieder, in der seine Mutter und der Herzog von Épernon im Mittelpunkt standen.

In den letzten zwölf Jahren seines Lebens erlebte Ludwig XIII., wie unter der gemeinsamen Herrschaft mit Richelieu die Macht Frankreichs und die Macht des Königshauses in Frankreich immer weiter gestärkt wurden. Den Triumph über Kaiser und spanischen König aber bezahlte der tief religiöse König mit schweren Gewissensbissen. Die Knebelung des aufrührerischen Adels wurde mit dem Blut seiner Verwandten, seine Autorität durch die Hinrichtung seines letzten Favoriten, Henri Coiffier de Ruzé, Marquis de Cinq-Mars, erkauft. Die späte Geburt zweier Söhne (1638 und 1640) sicherte den dynastischen Fortbestand des Königshauses. Seine Ehe (1615–1643) blieb jedoch unglücklich, und er hegte Zweifel, ob diese Kinder von ihm abstammten.

Père Joseph

Eigentlich François-Joseph Le Clerc du Tremblay de Maffliers. Er wurde am 4. November 1577 in Paris geboren und starb am 18. Dezember 1638 in Rueil-Malmaison und war ein französischer Kapuziner.

Père Joseph entstammte einer dem Amtsadel angehörenden französischen Familie: Sein Vater Jean Le Clerc du Tremblay amtierte als Kanzler des vierten Sohns von König Heinrich II., Hercule-François d’Alençon und Erster Präsident der Eingabekammer am Pariser Parlament, einem Gericht. Père Josephs Mutter Marie Motier de La Fayette stammte aus einer Familie des Landadels: Ihr Vater Claude de La Fayette verfügte über vier Baronien. Eine davon erbte Enkel François-Joseph, was ihm am Hof des französischen Königs vor seinem Eintritt in den Kapuzinerorden den Titel Baron de Maffliers eintrug. Er erhielt eine ausgezeichnete klassische Bildung und unternahm 1595 eine ausgedehnte Reise nach Italien. 1597 nahm er an der Belagerung von Amiens teil. Im Gefolge eines entfernten Verwandten, des Diplomaten Hurault de Maisse, reiste er im gleichen Jahr nach London.

Nach seiner Rückkehr trat er am 2. Februar 1599 in Orléans dem Kapuzinerorden bei. Dort erwarb er sich bald hohes Ansehen, weshalb ihm wichtige Funktionen und Ämter anvertraut wurden. Bereits im Herbst 1605 wurde er zum Guardian des Klosters in Bourges berufen. Im darauf folgenden Jahr übernahm er diese Funktion im Ordenshaus in Rennes. Er verfasste ein Andachtsbuch für die Nonnen. Später wurde er Leiter des Klosters Des Roches unweit von Fontevrault. 1618 beriefen ihn seine Ordensoberen zum Provinzial der Kapuzinerprovinz Touraine, der auch das Poitou, große Teile der Bretagne und der Normandie unterstanden. 1625 wurde Père Joseph zum Präfekt der Auslandsmission.

Père Joseph erwarb sich bei der Reform seines Ordens, dessen Klöster er in den Zentren der französischen Hugenotten, z. B. 1609 in Saumur, einrichten ließ, die wachsende Aufmerksamkeit bei Hofe. Als er zu den Konferenzen von Loudun als Vertrauter der Königin-Mutter Marie de Medici und des päpstlichen Gesandten hinzugerufen wurde, widersprach er den Forderungen des Parlements und überzeugte sie schließlich von der Richtigkeit des Gallikanismus, einer schismatischen Tendenz im Katholizismus. Bei einem Aufstand einiger Hochadeliger 1615/1616 vermittelte er als Agent der Königin-Mutter Marie de Medici den Frieden von Loudun vom 3. Mai 1616. Sein wichtigster Kontrahent war der Herzog von Bouillon, Henri de La Tour d’Auvergne, duc de Bouillon.

Père Joseph verfolgte bis in die ersten Jahre des Dreißigjährigen Krieges die Absicht, die christlichen Fürsten und Könige von der Notwendigkeit eines Kreuzzuges gegen die Osmanen zur Befreiung Konstantinopels und des Heiligen Landes zu überzeugen. Zu diesem Zweck reiste er von Herbst 1616 bis März 1617 nach Rom, wo er zur päpstlichen Kurie Kontakte knüpfte und intensive Korrespondenzen mit päpstlichen Botschaftern und Legaten, Kardinälen und dem päpstlichen Staatssekretär führte. In gleicher Angelegenheit reiste er im Sommer 1618 erfolglos nach Madrid, wo er weitere Kontakte aufnahm.

Als König Ludwig XIII. im Herbst und Winter 1620 gegen die Hugenotten des Béarn einen Feldzug unternahm, konnte der Pater ihn durch sein geheimes verlässliches Informantennetz unterrichten, was in den befestigten Plätzen der Hugenotten vor sich ging. Auch in La Rochelle, dem wichtigsten befestigten Ort der französischen Calvinisten, unterhielt Joseph seit fünfzehn Jahren ein Netz von Informanten, die ihn über alle wichtigen Vorgänge in der Hafenstadt auf dem Laufenden hielten und die er gleichzeitig zu gezielter Desinformation der Eingeschlossenen zur Herabsetzung des Widerstandswillens nutzen konnte.

Père Joseph fungierte als Beichtvater, Ratgeber und enger Mitarbeiter des Kardinals Richelieu. Als solcher nutzte der Kapuziner seine Ordensbrüder in allen Teilen der Welt zur Korrespondenz über die innere Lage der verschiedenen Herrschaftsgebiete von England und Spanien, über die Niederlande und Deutschland, über Persien und Abessinien bis hin nach Kanada, aus der er intime Kenntnisse über die Gegebenheiten und Handelsbedürfnisse in den Staaten, aber auch an den jeweils einflussreichen Kreisen erlangte. In Memoranden unterbreitete Joseph Pläne für Handelsniederlassungen und den Aufbau einer französischen Flotte zur Schaffung von Kolonien.

Der König und Richelieu hatten den Kapuziner zum Nachfolger Richelieus als Prinzipalminister vorgesehen. Als Richelieu über den Tod seines Vertrauten am 18. Dezember 1638 informiert wurde, soll er mit den Worten reagiert haben: „Ich habe meinen Trost und meine einzige Sicherheit verloren, meinen Vertrauten und meine Stütze“.

George Villiers, Herzog von Buckingham

Geboren am 28. August 1592 in Brooksby, Leicestershire; ermordet am 23. August 1628 in Portsmouth. Er war ein bedeutender englischer Diplomat und Staatsmann am Anfang des 17. Jahrhunderts. Er war Günstling und leitender Minister unter den englischen Königen Jakob I. und Karl I.

Er war ein jüngerer Sohn des niederen Adligen und Politikers Sir George Villiers († 1606) und gehörte dem englischen Familienzweig der Familie De Villiers an.

Wegen seiner außergewöhnlichen Schönheit wurde König Jakob I. auf ihn aufmerksam; nicht zuletzt deshalb gelang es Villiers, den bisherigen Favoriten des Königs Robert Carr aus dessen Gunst zu verdrängen. 1616 wurde er zum Viscount Villiers und Baron Whaddon, of Whaddon in the County of Buckingham, erhoben, 1617 zum Earl of Buckingham und 1618 zum Marquess of Buckingham.

In politischer Hinsicht machte Villiers auf sich aufmerksam durch die Fehden mit dem 1621 zusammengetretenen Parlament und die Reise nach Spanien, die er 1623 zusammen mit dem Kronprinzen Karl unternahm. Diese Reise, die eine Ehe Karls mit einer spanischen Infantin vorbereiten sollte, war außenpolitisch von zweifelhaftem Wert und wurde durch das undiplomatische Auftreten Villiers’ in Spanien zu einem politischen Fiasko. Die Hinwendung zu dem katholischen Spanien wurde zudem unter englischen Puritanern stark missbilligt. Für Villiers aber wurde die Reise zum Erfolg, weil sie ihm die Freundschaft des künftigen Königs verschaffte.

Er wurde 1623 zum Duke of Buckingham und Earl of Coventry erhoben und war mehr Höfling als Diplomat und Soldat. Nach dem Misserfolg der spanischen Heiratspläne gelang es Villiers später, eine Ehe Karls I. mit der französischen Prinzessin Henrietta Maria zu vermitteln.

Nach der Thronbesteigung Karls I. war Villiers die bestimmende Figur in der englischen Politik. Dieser Einfluss wurde auch durch die folgenschweren von Villiers zu verantwortenden außenpolitischen Fehlschläge nicht beeinträchtigt: Als das Parlament 1625 eine Anklage gegen Villiers erheben wollte, löste der König es umgehend auf. 1627 führte ein von Villiers geplanter Versuch, die Hugenotten zu unterstützen, zu einer Niederlage vor La Rochelle, die 4000 englische Soldaten das Leben kostete.

Mitten in den Vorbereitungen zu einer neuen Expedition nach La Rochelle wurde Villiers 1628 von John Felton erdolcht.

Philipp IV., König von Spanien

Geboren am 8. April 1605 im Palacio Real de Valladolid, Valladolid; gestorben am 17. September 1665 im Real Alcázar de Madrid, Madrid) war ein spanischer Monarch aus dem Haus Habsburg. Von 1621 bis 1665 regierte er die Länder der spanischen Krone (Spanien, Neapel, Sizilien, Sardinien, Spanische Niederlande) mit dem Kolonialbesitz, bis 1640 war er als Filipe III letzter habsburgischer König von Portugal.

Philipp IV., genannt der Große oder König der Welt, war der letzte spanische König, der eine wirkliche Großmachtpolitik betrieb. Er erneuerte den Krieg gegen die Niederlande und beteiligte sich im Dreißigjährigen Krieg an der Seite der österreichischen Habsburger. Darüber hinaus kämpfte er mit Frankreich und England um die Hegemonie in Europa (Französisch-Spanischer Krieg und Englisch-Spanischer Krieg). Im Westfälischen Frieden (1648) musste Spanien die Unabhängigkeit der Niederlande und die Machtstellung der Protestanten und Frankreichs anerkennen, im Pyrenäenfrieden (1659) verlor Philipp das Roussillon und angrenzende Gebiete an Frankreich.

Die zahlreichen, anhaltenden Kriege belasteten die Wirtschaft schwer, was mehrfache Staatsbankrotte zur Folge hatte. Im Inneren kam es auch durch den Versuch, einen Zentralstaat durchzusetzen, insbesondere in Katalonien (seit 1640) zu Aufständen, Portugal erlangte 1640 die Unabhängigkeit von der spanischen Krone. Insgesamt steht die Regierungszeit Philipps IV. für den Niedergang der spanisch-habsburgischen Macht und den Verlust der Hegemonialstellung.

Außenpolitisch versuchte die Regierung, durch Krieg die alte Machtstellung des Reiches wiederherzustellen. Der achtzigjährige Krieg gegen die Niederlande wurde nach einem zwölfjährigen Waffenstillstand wieder aufgenommen. In den Niederlanden gelang 1625 die Einnahme von Breda. Bekannt geworden ist dieser spanische Erfolg durch das Gemälde Die Übergabe von Breda von Velázquez. Aber Breda ging wieder verloren. Auch Maastricht und ’s-Hertogenbosch büßten die Spanier ein. Um 1637 waren die Kämpfe festgefahren. Noch die heutigen Grenzen von Belgien und den Niederlanden gehen im Wesentlichen darauf zurück.

Verbunden war dieser Konflikt mit dem Dreißigjährigen Krieg. In diesem war Philipp IV. mit den verwandten österreichischen Habsburgern verbündet. Sein bedeutendster Feldherr war Ambrosio Spinola, der als einer der erfolgreichsten Heerführer des Dreißigjährigen Krieges gilt. Dieser eroberte 1620 die Kurpfalz. Die Spanier waren an der siegreichen Schlacht am Weißen Berg gegen die aufständischen Böhmen beteiligt, besetzten 1620 das Veltlin und nahmen 1634 an der für die Habsburger siegreichen Schlacht bei Nördlingen teil.

Der Erbfolgestreit um Mantua seit 1627 verschärfte die Spannungen mit Frankreich. Die Franzosen unterstützten die Niederländer und Schweden mit Subsidien im Krieg gegen Spanien. Zum offenen Krieg kam es ab 1635. Auch dieser wurde zu einem Teilkonflikt des Dreißigjährigen Krieges. Den Franzosen gelang es, die spanischen Verbindungen (camino espanol) zwischen Mailand und den Niederlanden zu unterbrechen. Dies trug zu den Niederlagen Spaniens in den Niederlanden bei. Außerdem standen sich Spanien und Frankreich nach 1640 auf dem katalanischen Kriegsschauplatz gegenüber.

Der Krieg mit Frankreich ging auch nach dem Westfälischen Frieden mit wechselnden Erfolgen für beide Seiten weiter. Mitentscheidend wurde, dass Frankreich sich 1655 mit England verbündete. Den Engländern gelang 1655 die Eroberung von Jamaika. Im Jahr 1657 versenkten oder eroberten die Engländer die spanische Silberflotte. Dies verschlechterte die finanzielle Lage Spaniens weiter. Der Krieg gegen Frankreich konnte erst 1659 im Pyrenäenfrieden beendet werden. Dabei musste Spanien wichtige Grenzprovinzen wie Roussillon, Artois, Cerdagne und andere abtreten. Spätestens damit endete die spanische Hegemonialstellung in Europa. Im Restaurationskrieg (1659–1668) versuchte Philipp vergeblich, Portugal zurückzuerobern.

Während seiner Herrschaft ließen die Folgen der Kriege, Hunger und Seuchen die Zahl der Einwohner Spaniens deutlich zurückgehen.

Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein

Geboren am 24. September 1583 in Hermanitz an der Elbe und ermordet am 25. Februar 1634 in Eger. Er war ein böhmischer Feldherr und Politiker. Er ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Dreißigjährigen Krieges.

Er war Herzog von Friedland und Sagan, von 1628 bis 1631 als Albrecht VIII. Herzog zu Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Graf von Schwerin, Herr von Rostock, Herr von Stargard und als Generalissimus zwischen 1625 und 1634 zweimal Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee im Dreißigjährigen Krieg.

Wallenstein kämpfte auf Seiten des Kaisers und der Katholischen Liga gegen die protestantischen Mächte Deutschlands sowie gegen Dänemark und Schweden. Er fiel jedoch später in Ungnade und wurde von kaisertreuen Offizieren ermordet.

Auf dem Regensburger Kurfürstentag im Sommer 1630 zwangen die Kurfürsten (unterstützt von einer französischen Delegation mit Père Joseph) den Kaiser, Wallenstein, der ihnen zu mächtig geworden war, zu entlassen und die eigenen Truppen zu vermindern. Durch dieses Zugeständnis hoffte der Kaiser erfolglos, die Königswahl seines Sohnes Ferdinand durch die Kurfürsten und (ebenfalls erfolglos) ein militärisches Engagement der ligistischen Armee unter Tilly gegen die Niederlande und in Mantua zu erreichen. Die Absetzungsmitteilung wurde Wallenstein in seinem Kriegslager im Fuggerbau der Stadt Memmingen am 6. September 1630 überreicht.

Für den Kaiser aber kam es noch schlimmer: Im Frühsommer 1630 landete Gustav II. Adolf auf der Insel Usedom und griff so aktiv in den Krieg ein. Er besetzte im Herbst 1630 weite Teile Mecklenburgs, bis auf die befestigten Hafenstädte Rostock und Wismar. Die beiden abgesetzten Herzöge kehrten in seinem Gefolge im Triumph zurück. Tilly, der Wallenstein im Oberkommando der Kaiserlichen abgelöst hatte, zog den Schweden im Januar 1631 bis Neubrandenburg entgegen. Solange es ging, bezog Wallenstein aus den nicht besetzten Teilen Mecklenburgs noch Steuern und Einkünfte und ließ sie sich nach Prag überweisen.

1631 fügte Gustav Adolf den kaiserlichen Truppen zahlreiche Niederlagen zu. Tilly verstand es nicht, aus seiner Zerstörung Magdeburgs im Mai 1631 strategische Vorteile zu ziehen. Gegen den Willen des Kaisers und Kurfürst Maximilians fiel er in das bis dahin neutrale Kursachsen ein, nahm Merseburg und Leipzig und bewirkte damit ein schwedisch-sächsisches Bündnis, dem er bereits am 17. September 1631 in der Schlacht bei Breitenfeld unterlag, wobei er seine gesamte Artillerie verlor. Die Schweden zogen über Thüringen weiter nach Franken und Bayern, die Sachsen fielen in Böhmen ein – unter dem Kommando von Wallensteins einstigem Truppenführer und Vertrautem Arnim. In dieser nahezu aussichtslosen Lage schien einzig Wallenstein das Blatt noch einmal zu Gunsten des Kaisers wenden zu können. Wallenstein hatte sich seit seiner Absetzung zwar als Privatmann in sein Herzogtum Friedland zurückgezogen und aus dem Kriegsgeschehen völlig herausgehalten, doch ließ er seine Verhandlungsbereitschaft erkennen. Auch war er stets gut informiert, da er Berichte nicht nur von kaiserlichen Generälen erhielt, sondern auch mit Führern der Gegenseite korrespondierte. Sein Schwager Trčka hatte über den Emigrantenanführer Thurn sogar einen teils brieflichen, teils über Mittelsmänner laufenden Kontakt zu Gustav Adolf hergestellt, in der Hoffnung, Wallenstein auf die schwedische Seite zu ziehen. Da sich der König aber auf der Siegesstraße befand, hatte er nicht allzu viel Interesse an Wallenstein; diesem dürfte es eher um eine Rückversicherung wegen Friedland gegangen sein, in das sächsische Truppen eingedrungen waren und in ihrem Gefolge enteignete Emigranten. In kaiserlichem Auftrag traf sich Wallenstein aber am 30. November 1631 mit Arnim auf dem Schloss Kaunitz, um einen Separatfrieden mit Kursachsen zu sondieren.

Unter dem Druck der Niederlagen des Jahres 1631 wurde Wallenstein aus Wien gedrängt, das Generalat erneut zu übernehmen. Der Weg zum zweiten Generalat erfolgte in zwei Stufen: Am 15. Dezember 1631 ernannte Ferdinand II. Wallenstein zum General-Capo über die kaiserliche Armee mit dem Auftrag, ein schlagkräftiges Heer aufzustellen. Die Ernennung war befristet bis Ende März 1632 und war das Ergebnis von Verhandlungen, die Wallenstein mit dem kaiserlichen Minister Hans Ulrich von Eggenberg in Znaim geführt hatte. Die unbefristete Ernennung Wallensteins erfolgte erst mit der am 13. April 1632 abgeschlossenen, erneut mit Fürst Eggenberg ausgehandelten, Göllersdorfer Vereinbarung. Wallenstein wurde zum Generalissimus mit weitergehenden Vollmachten bestellt: er erhielt die uneingeschränkte Kommandoführung über die Armee, die unbegrenzte Befugnis, Offiziere zu ernennen, das Recht, Konfiskationen vorzunehmen, und die Entscheidungsgewalt in Sachen Waffenstillstand und Friedensschluss. Wallensteins Position nach der Göllersdorfer Vereinbarung wurde zeitgenössisch als directorium absolutum bezeichnet. Die Frage, wie weit Wallenstein seine Vollmachten ohne Absprache mit dem Kaiserlichen Hof ausnutzen durfte, gab schließlich dem Kaiser die formale Möglichkeit zum Vorwurf des Landesverrates gegen ihn und zu seiner Ermordung.

Nachdem auch seine eigenmächtigen und geheimen Friedensbemühungen trotz monatelanger Dauer zu keinem Ergebnis geführt hatten und inzwischen in Wien kompromittierende Einzelheiten bekannt geworden waren, verurteilte ihn – hauptsächlich auf Betreiben der spanischen Habsburger – ein Geheimgericht wegen Verrats. Wallenstein wurde vom Kaiser für abgesetzt erklärt, was am 24. Januar 1634 beurkundet wurde. Ein Nachfolger, des Kaisers eigener Sohn, der spätere Ferdinand III., stand schon bereit. Die drei wallensteinschen Generäle Aldringen, Gallas und Piccolomini wurden unter der Hand von der Absetzung instruiert und beauftragt, den abgesetzten Generalissimus tot oder lebendig auszuliefern. Eine Zeitlang unternahmen die genannten Offiziere aber nichts Konkretes, vermutlich weil die Anhängerschaft Wallensteins unter seinen Militärs noch zu groß war. Wallensteins Hauptanhänger waren Adam Erdmann Trčka von Lípa, Christian von Ilow, Wilhelm Graf Kinsky und der Rittmeister Niemann.

Wallenstein selbst hatte sich im Dezember 1633 nach Pilsen zurückgezogen, wo er von seiner Absetzung erfuhr. Nun überstürzten sich die Ereignisse. Am 18. Februar 1634 wurde in Prag öffentlich eine Hochverratsanklage angeschlagen. Eine bereits zuvor auf Ilows Betreiben erfolgte Ergebenheitsadresse der Truppenführer Wallensteins, der sogenannte erste Pilsener Schluss vom 12. Januar, ein zweiter erfolgte dann am 19. Februar, ursprünglich als Unterstützung Wallensteins dem Kaiser gegenüber gedacht, wurde nun für seine Gegner Grund zum beschleunigten Handeln, als sie bemerkten, dass sie nicht mehr in der ursprünglichen Form erneuert werden konnte, da Wallenstein inzwischen das Vertrauen seiner Armee mehr und mehr verloren hatte. Der erste Pilsener Schluss war ein von Wallenstein durch Inaussichtstellung seines Rücktritts initiiertes Treuegelöbnis „bis zum Tode“ seiner Offiziere ihm gegenüber, der zweite eine halbherzige Relativierung, die jedoch den Verdacht des Hochverrats gegen den Kaiser nicht mehr entschärfen konnte.

Wallenstein erkannte – sehr spät – die unmittelbar drohende Gefahr und zog sich am 23. Februar von Pilsen nach Eger zurück, auf rechtzeitiges Eintreffen der Schweden hoffend. In Eger wurden zunächst die engsten Vertrauten Wallensteins Ilow, Trčka, Kinsky und Niemann vom Stadtkommandanten Gordon, der in das Mordkomplott eingeweiht war, am Abend des 25. Februar zu einem Festbankett in den Speisesaal der Burg eingeladen, wo sie gemeinsam mit drei Dienern von einer Gruppe von Soldaten unter dem Kommando der Hauptleute Geraldin und Walter Deveroux ermordet wurden. Wallenstein selbst befand sich zu dieser Zeit im Haus des Stadtkommandanten, dem heutigen Pachelbel-Haus am Unteren Marktplatz 492. Hier wurde er am späten Abend des 25. Februar von einer Gruppe irischer bzw. schottischer Offiziere des Regiments Walter Butler, die unter dem Kommando von Deveroux standen, mit einer Partisane ermordet. Wallensteins Gegner einschließlich der Mörder wurden mit Wallensteins und Trčkas Vermögen ruhig gestellt, welches auf diese Weise schnell aufgebraucht war. Zu einer nachträglichen Untersuchung kam es nicht.

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